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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschichten eines Strangs mit einem Fluid, die eine Aufnahme für den zu beschichtenden Strang, eine Aufnahme für einen textilen Materialstrang, eine Umschlingungseinheit, die derart ausgestaltet ist, dass sie den textilen Materialstrang so führt, dass er den zu beschichtenden Strang zumindest abschnittsweise umschlingt und eine Antriebseinheit zum Bewirken einer Relativbewegung zwischen dem zu beschichtenden Strang und dem textilen Materialstrang aufweist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zum Beschichten eines Strangs mit einem Fluid mit den Schritten Umschlingen des zu beschichtenden Strangs mit einem textilen Materialstrang und Bewirken einer Relativbewegung zwischen dem zu beschichtenden Strang und dem textilen Materialstrang.
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Auf metallische Drähte, welche zur Herstellung von Kabeln verwendet werden sollen, oder die als Schweißdrähte, beispielsweise zum Lichtbogenschweißen nach dem MIG/MAG-Verfahren dienen sollen, müssen Trenn- und Gleitmittel sowie Haftvermittler aufgetragen werden. Bei der Herstellung von isolierten Kabeln erleichtern die auf dem blanken Draht aufgebrachten Trenn- und Gleitmittel das Abisolieren der Kabelisolierungen oder Kabelummantelungen. Darüber hinaus kann für bestimmte Materialien eine dünne und gleichmäßig aufgetragene Schicht als Haftvermittler zwischen dem blanken metallischen Draht und einer nachfolgend aufgebrachten isolierenden Ummantelung aus einem artgleichen Werkstoff dienen.
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Als Trenn- und Gleitmittel für die Herstellung von Kabeln dient in erster Linie Talkumpulver, wobei die blanken Drähte und/oder die bereits isolierten Adern mit dem Talkum bepudert werden. Aufgrund der erheblichen Staubentwicklung und der vergleichsweise schlechten Haftung des Talkums, insbesondere auf den metallischen Drähten wird seit einiger Zeit versucht, statt des Talkums eine dünne Schicht eines Fluorpolymers auf den Draht aufzutragen.
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Auf Schweißdrähte für bestimmte Schweißverfahren werden Gleitmittel, z. B. Pulver aus Talkum, Graphit, MoS2, Fluorpolymeren, Ölen und wachsartigen Gleitmitteln, wie Parafin aufgetragen. Sie sollen insbesondere die sogenannte Förderbarkeit des Schweißdrahtes im Schlauchpaket zwischen der Drahtvorschubeinheit im Schweißgerät und dem Schweißkopf verbessern und damit Störungen des Schweißprozesses verhindern.
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Extrusionsverfahren zum Auftragen von Fluorpolymeren auf Draht oder Kabelstränge erweisen sich deshalb als nachteilig, da die auf diese Weise aufgetragenen Schichten zu dick sind. Alternativ wurde auch versucht, die Schichten aus einer Dispersion aufzutragen, indem der Strang entweder äußerlich besprüht oder durch die Dispersion geführt wird. Dabei kommt es jedoch zu Ungleichmäßigkeiten der Schichtdicke aufgrund oberflächenspannungsinduzierter Tröpfchenbildung. Darüber hinaus müssen die Drähte oder Adern nach dem Auftragen der Dispersion getrocknet werden, wobei das Verdampfen des Wassers von der Oberfläche des Drahtes oder der Ader durch Heizen erhöhte Energiekosten verursacht. Auch ein Trockenblasen verursacht einen erhöhten Energieverbrauch, wobei durch das Trockenblasen darüber hinaus Material verlorengeht und sich Staub entwickelt. Ein Besprühen birgt darüber hinaus die Gefahr, dass sich die Sprühdüse durch Koagulation der in der aufzutragenden Dispersion enthaltenen Fluorpolymer-Teilchen zusetzt. Weiterhin ist ein Besprühen mit einem erheblichen Materialverlust verbunden und es ist aufwendig, den Draht von allen Seiten gleichmäßig durch Besprühen zu beschichten. Ein so aufgetragenes Fluorpolymer haftet darüber hinaus schlecht auf der behandelten Oberfläche.
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Aus der
EP 1 366 826 A1 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Aufbringen einer dünnen Schicht aus einem viskosen Beschichtungsmaterial auf ein ausgedehntes, sich kontinuierlich bewegendes Filament bekannt. Die Vorrichtung hat einen Beschichtungsmaterialapplikator, um ein fließfähiges Material bereitzustellen, einen Luftapplikator, um komprimierte Luft bereitzustellen, einen Mischer, um das fließfähige Material und die komprimierte Luft zu mischen, ein Bereitstellungsmittel zum Aufsprühen des gemischten fließfähigen Materials und der Luft auf ein Filament und eine Beschichtungskammer durch die das Filament geführt wird. Die Kammer umfasst einen Materialsammler und eine Beschichtungsschablone, und ein Abdichtelement mit einem Ausgangsloch ist neben der Beschichtungskammer angeordnet. Das Filament wird besprüht, bevor es sich in dem Materialsammler bewegt.
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Aus der
US 4 360 157 A ist eine Vorrichtung zum Aufbringen verschiedener Komponenten auf eine Werkstückoberfläche bekannt. Die Vorrichtung trennt die Betriebsflüssigkeit von den gepumpten Komponenten, sodass ein Epoxidharz einem Aufbringen eines Polyesterharzes folgen oder diesem vorangehen kann, ohne dass die Vorrichtung zwischen dem Aufbringen gereinigt oder gespült werden müsste.
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Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Beschichten eines Drahtes mit einem Fluid bereitzustellen, welches zumindest einen der zuvor genannten Nachteile vermeidet und es ermöglicht, insbesondere eine dünne Schicht eines Fluorpolymers auf einen Draht aufzutragen. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung soll die Beschichtung dabei in Umfangsrichtung und in Längsrichtung des Drahtes eine möglichst gleichmäßige Dicke aufweisen.
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Zumindest eine der zuvor genannten Aufgaben wird durch eine Vorrichtung zum Beschichten eines Strangs mit einem Fluid gelöst, die eine Aufnahme für den zu beschichtenden Strang, eine Aufnahme für einen textilen Materialstrang, eine Umschlingungseinheit, die derart ausgestaltet ist, dass sie den textilen Materialstrang so führt, dass er den zu beschichtenden Strang zumindest abschnittsweise ein- oder mehrfach umschlingt und eine Antriebseinheit zum Bewirken einer Relativbewegung zwischen dem zu beschichtenden Strang und dem textilen Materialstrang aufweist, wobei sie einen ersten volumenveränderbaren Behälter zur Aufnahme eines Fluids aufweist, wobei der erste Behälter mit einem ersten Ende einer Fluidverbindung verbunden ist, wobei der erste Behälter von einem zweiten Behälter umgeben ist, der mit einem Verdrängungsfluid derart befüllbar ist, dass das Volumen des ersten Behälters verringert wird und das Fluid aus dem ersten Behälter gefördert wird, und wobei der erste Behälter über die Fluidverbindung derart mit dem textilen Materialstrang verbunden ist, dass das Fluid aus dem ersten Behälter durch die Fluidverbindung auf den textilen Materialstrang förderbar ist.
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Zumindest eine der zuvor genannten Aufgaben wird auch durch eine Vorrichtung zum Beschichten eines Strangs mit einem Fluid gelöst, die eine Aufnahme für den zu beschichtenden Strang, eine Aufnahme für einen textilen Materialstrang, eine Umschlingungseinheit, die derart ausgestaltet ist, dass sie den textilen Materialstrang so führt, dass er den zu beschichtenden Strang zumindest abschnittsweise ein- oder mehrfach umschlingt und eine Antriebseinheit zum Bewirken einer Relativbewegung zwischen dem zu beschichtenden Strang und dem textilen Materialstrang aufweist, wobei sie einen ersten volumenveränderbaren Behälter zur Aufnahme eines Fluids aufweist, wobei der erste Behälter mit einem ersten Ende einer Fluidverbindung verbunden ist, wobei der erste Behälter einen zweiten Behälter enthält, der mit einem Verdrängungsfluid derart befüllbar ist, dass das Volumen des ersten Behälters verringert wird und das Fluid aus dem ersten Behälter gefördert wird, und wobei der erste Behälter über die Fluidverbindung derart mit dem textilen Materialstrang verbunden ist, dass das Fluid aus dem ersten Behälter durch die Fluidverbindung auf den textilen Materialstrang förderbar ist.
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Dabei kann der zu beschichtende Strang im Sinne der vorliegenden Anmeldung ein Draht oder ein möglicherweise verdrilltes Bündel von Einzeldrähten, beispielsweise ein blanker Draht als Kern für ein Elektrokabel, oder als Schweißdraht oder eine bereits isolierte Ader für ein Kabel, oder ein Rohr sein. Insbesondere kann der Strang eine Beschichtung aufweisen oder unbeschichtet sein. Jedoch ist mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch die Beschichtung von Strängen aus anderen Materialien als Metall, beispielsweise aus Glasfasern, möglich.
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Wenn in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung davon die Rede ist, dass ein textiler Materialstrang zum Beschichten eines Strangs verwendet wird, so soll diese Formulierung die breitestmögliche Bedeutung haben, die sich für den Fachmann aus dem Begriff „textil“ ergibt. Insbesondere werden von dem Begriff „textil“ auch textilartige Materialstränge umfasst. Der Begriff „textiler Materialstrang“ umfasst Fäden, Garne, Bänder und Flachbänder. Der Begriff „textiler Materialstrang“ umfasst weiterhin geflochtene, gewebte, gewirkte, gestrickte, gehäkelte, verzwirnte und nach anderen Textilerzeugungsverfahren gewonnene Materialstränge, wobei diese Begriffe wiederum nicht nur im engeren Sinne als „textil“ zu bezeichnende Produkte einbeziehen, sondern beispielsweise auch Monofilamente oder Multifilamente mit Kurz- oder Endlosfasern, die durch Textilerzeugungsverfahren hergestellt sind. Besonders zweckmäßige textile Materialstränge sind geflochtene Materialstränge, insbesondere Zopf-, Quadrat-, Rund-, Band- und Flachgeflechte. Geflochtene Materialstränge haben den Vorteil, dass ein eventuell zerschlissener Einzelstrang eines aus mehreren Einzelsträngen geflochtenen Materialstrangs durch Kreuzungsstellen mit anderen Einzelsträngen blockiert wird und sich der Einzelstrang daher nicht aufschiebt, wie bei Zwirnen oder Geweben, und sich der gesamte Materialstrang nicht auflöst, wie dies bei gehäkelten oder gestrickten Materialsträngen der Fall wäre. Bandgeflechte und Flachgeflechte, d. h. geflochtene Flachbänder, sind als Materialstränge bevorzugt. Diese haben den Vorteil, dass sie in der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. im Verfahren ein besonders ruhiges Laufverhalten aufweisen, eine größere Kontaktfläche zwischen dem textilen Materialstrang und dem zu beschichtenden Strang bieten und für große zu beschichtenden Durchmesser besonders gut geeignet sind.
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Unter dem Begriff des textilen Materialstrangs fallen alle Stoffe, die für den erfindungsgemäßen Zweck geeignet sind, insbesondere solche Stoffe, die zur Aufnahme eines Fluids, vorzugsweise einer Dispersion, die in einer Ausführungsform ein Fluorpolymer aufweist, geeignet sind. Damit fallen unter den Begriff des textilen Materialstrangs auch mit Bindemitteln untereinander verbundene Naturfasern, Kunststofffasern, Metallfasern, Glasfasern, Keramikfasern, Stapelfasern (Kurzfasern), Kunststofffolien und ähnliche Materialien, die für den vorliegenden Verwendungszweck die erforderlichen Eigenschaften besitzen, wie beispielsweise Reißfestigkeit, Durchreibfestigkeit, Saugfähigkeit, geringe Flusenbildung und andere Eigenschaften.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der textile Materialstrang ein Bandgeflecht oder ein Flachgeflecht aus jeweils 3 bis 51 Einzelsträngen. In einer alternativen Ausführungsform ist der textile Materialstrang ein Quadratgeflecht oder Rundgeflecht aus jeweils 4 bis 32 Einzelsträngen.
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Das in einer Ausführungsform verwendete Bandgeflecht oder Flachgeflecht hat vorzugsweise eine Breite von 0,5 mm bis 50 mm und besonders bevorzugt von 2 mm bis 30 mm.
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Je dicker der zu beschichtende Strang ist, desto stärker ist der verwendete textile Strang. In einer Ausführungsform werden oberhalb eines Durchmessers des zu beschichtenden Strangs von 10 mm Bandgeflechte verwendet, während unterhalb eines Durchmessers des zu beschichtenden Strangs von ca. 1 mm Rund- oder Quadratgeflechte verwendet werden. In einer Ausführungsform ist der textile Materialstrang ein Quadratgeflecht oder Rundgeflecht mit einer in Längsrichtung des Strangs zentral in dem Gewebe angeordneten Seele, wobei die Seele aus einem anderen Material hergestellt ist als die zur Herstellung des Gewebes verwendeten Einzelstränge. Die Seele dient der Aufnahme von Zugkräften. Bei der Herstellung von Geflechten in einer Flechtmaschine läuft die Seele nicht mit den zu flechtenden Einzelsträngen um und wird daher auch nicht eingeflochten, sondern sie wird parallel zur Laufrichtung umflochten und ist damit geeignet, ohne Dehnung Zugkräfte aufzunehmen.
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Bei der Umschlingungseinheit im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich um eine Vorrichtung, die den textilen Materialstrang in Umfangsrichtung ein- oder mehrfach um den zu beschichtenden Strang herumführt, so dass dieser während der Ausführung einer Relativbewegung zwischen dem zu beschichtenden Strang und dem textilen Materialstrang mit jedem Oberflächenabschnitt des zu beschichtenden Materialstrangs sowohl in Längs- als auch in Umfangsrichtung zumindest einmal in Eingriff kommt.
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Die Antriebseinheit bewirkt eine Relativbewegung zwischen dem zu beschichtenden Strang und dem textilen Materialstrang, wobei diese Relativbewegung durch eine Bewegung des zu beschichtenden Strangs oder des textilen Strangs sowie durch eine gleichzeitige Bewegung des zu beschichtenden Strangs und des textilen Strangs, jedoch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit oder mit unterschiedlichen Bewegungsrichtungen bewirkt werden kann.
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Die Aufnahmen für den zu beschichtenden Strang und für den textilen Materialstrang können in einer Ausführungsform Führungen, insbesondere Führungsrollen, umfassen. Jedoch sind auch Ausführungsformen denkbar, in denen eine Aufnahme, insbesondere die Aufnahme für den zu beschichtenden Materialstrang, lediglich von entsprechenden Ausnehmungen in der Vorrichtung gebildet werden, wobei die Vorrichtung mit dem jeweiligen Strang unter Umständen gar nicht in Eingriff tritt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere zum Beschichten eines Strangs mit einer Dispersion, vorzugsweise einer Dispersion, welche ein Fluorpolymer aufweist, geeignet. Beim Beschichtungsvorgang sollen die in einer solchen Dispersion enthaltenen Feststoffteilchen beim oder nach dem Auftragen auf den zu beschichtenden Strang koagulieren. Insbesondere für Fluorpolymere kann die Koagulation durch hohe Scherkräfte beim Auftragen der Dispersion auf den zu beschichtenden Strang unterstützt werden. Solche hohen Scherkräfte treten insbesondere auf, wenn der mit der Dispersion gedrängte textile Materialstrang mit einer hohen Relativgeschwindigkeit an dem zu beschichtenden Strang entlang geführt wird, während er mit dessen Oberfläche in Eingriff tritt. Um die auf die Dispersion einwirkenden Scherkräfte noch weiter zu erhöhen, ist in einer Ausführungsform der Erfindung eine Betriebsweise bevorzugt, bei welcher der zu beschichtende Strang und der textile Materialstrang in entgegengesetzten Richtungen aneinander vorbei bewegt werden.
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Da insbesondere die zuvor erwähnten Dispersionen, welche ein Fluorpolymer aufweisen unter der Einwirkung von Scherkräften zur Koagulation der enthaltenen Feststoffe neigen und diese erst auf dem zu beschichtenden Strang koagulieren sollen, ist bei der Förderung der Dispersion aus einem Vorratsbehälter bis auf den textilen Strang darauf zu achten, dass keine oder nur geringe Scherkräfte auftreten. Solche Scherkräfte treten jedoch insbesondere an bewegten Dichtlinien bzw. reibenden Dichtflächen, wie sie beispielsweise an der Dichtung zwischen Kolben und Zylinder einer Kolbenpumpe gebildet werden, auf.
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Daher wird gemäß der vorliegenden Erfindung eine scherkraftarme Förderung vorgeschlagen, wobei das aufzutragende Fluid dadurch aus einem Behälter über eine Fluidverbindung auf den textilen Materialstrang gefördert wird, dass der das aufzutragende Fluid enthaltene erste Behälter von einem zweiten Behälter umgeben ist, der mit einem Verdrängungsfluid befüllbar ist.
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Alternativ kann der erste, das aufzutragende Fluid enthaltende Behälter den zweiten mit dem Verdrängungsfluid befüllbaren Behälter enthalten. In einer solchen Ausführungsform wird der erste volumenveränderbare Behälter abschnittsweise von der Wand des zweiten Behälters gebildet. Insbesondere in einer solchen Ausführungsform kann der erste, das aufzutragende Fluid enthaltende Behälter ein Rührwerk aufweisen, um ein Absetzen des aufzutragenden Fluids zu verhindern.
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Wird das Verdrängungsfluid, beispielsweise Luft oder Wasser in den zweiten Behälter eingefüllt, so drückt es den ersten volumenveränderbaren Behälter mit dem darin befindlichen aufzutragenden Fluid zusammen und das aufzutragende Fluid aus diesem heraus, so dass dieses durch die Fluidverbindung auf den textilen Materialstrang gefördert wird. Durch das Zusammendrücken bzw. die Volumenabnahme des ersten volumenveränderbaren Behälters werden keine oder nur sehr geringe Scherkräfte beim Fördern des aufzutragenden Fluids auf dieses ausgeübt.
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Ein Fluorpolymer im Sinne der vorliegenden Erfindung ist beispielsweise Polytetrafluorethylen (kurz: PTFE), welches unter der Marke Teflon® von der Firma Dupont erhältlich ist. Als Verdrängungsfluid wird in Ausführungsformen der Erfindung ein Gas oder eine Flüssigkeit verwendet. Aufgrund der geringeren Kompressibilität ist eine Flüssigkeit als Verdrängungsfluid bevorzugt. In einer Ausführungsform entspricht die Menge der in den zweiten bzw. vierten Behälter geförderten Menge des flüssigen Verdrängungsfluids in etwa der aus dem ersten bzw. dritten Behälter verdrängten Menge des aufzutragenden Fluids.
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In einer Ausführungsform der Erfindung wird als Verdrängungsfluid ein Fluid verwendet, welches artähnlich zu der flüssigen Phase der aufzutragenden Dispersion ist. Ist beispielsweise eine Dispersion auf Wasserbasis aufzutragen, so wird Wasser als Verdrängungsfluid verwendet. Die Verwendung eines derart ausgewählten Verdrängungsfluids erweist sich als vorteilhaft, falls eine Diffusion des Verdrängungsfluids in den Innenraum des ersten bzw. dritten Behälters auftritt. Beispielsweise wird für zu fördernde Dispersionen auf Basis von Isopropanol oder Isobutanol als Verdrängungsfluid gewählt.
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In einer Ausführungsform weist die Fluidverbindung zwischen dem ersten Behälter und dem Materialstrang ein zweites Ende auf, welches in einem Bereich der Vorrichtung angeordnet ist, in dem der textile Materialstrang den zu beschichtenden Strang umschlingt.
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In einer Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung einen dritten und einen vierten Behälter auf, wobei der dritte Behälter von dem vierten Behälter umgeben ist oder den vierten Behälter enthält, der mit dem Verdrängungsfluid derart befüllbar ist, dass das Volumen des dritten, volumenveränderbaren Behälters verringert wird und das Fluid aus dem dritten Behälter gefördert wird. Dabei ist der dritte volumenveränderbare Behälter über eine Fluidverbindung derart mit dem textilen Materialstrang verbunden, dass das Fluid aus dem dritten Behälter durch die Fluidverbindung auf den textilen Materialstrang förderbar ist. Eine solche Anordnung der Vorrichtung ermöglicht es, die Vorrichtung kontinuierlich zu betreiben: Während das aufzutragende Fluid aus dem ersten volumenveränderbaren Behälter auf den textilen Materialstrang gefördert wird, kann der dritte ebenfalls volumenveränderbare Behälter ausgetauscht oder wiederbefüllt werden, so dass dieser zum Beschichten bereitsteht, wenn der erste Behälter entleert ist und umgekehrt.
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Daher ist insbesondere eine Ausführungsform der Erfindung vorteilhaft, welche eine Steuerung aufweist, die so eingerichtet ist, dass sie den ersten Behälter entleert, während der dritte Behälter aus einem Reservoir befüllt wird oder umgekehrt.
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Auch der dritte Behälter kann in einer Ausführungsform ein Rührwerk aufweisen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der erste und/oder der dritte volumenveränderbare Behälter ein Beutel, eine Blase oder ein Balg aus einem flexiblen fluidundurchlässigen Kunststoffmaterial oder seine Wand wird zumindest abschnittsweise von einem flexiblen fluidundurchlässigen Kunststoffmaterial gebildet. Auf diese Weise kann kein Verdrängungsfluid in den ersten und/oder dritten Behälter eindringen. Darüber hinaus wird der erste und/oder dritte Behälter auf diese Weise durch das in dem zweiten bzw. vierten Behälter einströmende Verdrängungsfluid zusammengedrückt.
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In einer Ausführungsform ist der volumenveränderbare Behälter aus einem weichgummiartigen Polymer, insbesondere aus Silikonkautschuk, hergestellt.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der zweite und/oder der vierte Behälter über eine Pumpe mit einem Vorratsbehälter für das Verdrängungsfluid verbunden. Auf diese Weise kann das Verdrängungsfluid aus dem Vorratsbehälter in den zweiten bzw. vierten Behälter gefördert werden und dort das Volumen des ersten bzw. dritten volumenveränderbaren Behälters verdrängen und so das aufzutragende Fluid auf den textilen Materialstrang fördern. Bei der verwendeten Pumpe handelt es sich zweckmäßigerweise um eine Präzisionsdosierpumpe, z. B. eine Membran- oder Zahnradpumpe.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der erste und/oder der dritte volumenveränderbare Behälter über eine Fluidverbindung mit einem Vorratsbehälter für das aufzutragende Fluid verbunden. Auf diese Weise kann der erste bzw. der dritte Behälter mit dem aufzutragenden Fluid wieder befüllt werden, nachdem sein gesamter Inhalt auf den textilen Materialstrang gefördert wurde.
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Um den ersten bzw. dritten volumenveränderbaren Behälter scherkraftarm mit dem aufzutragenden Fluid wiederzubefüllen, erfolgt in einer Ausführungsform der Erfindung der Fluss des aufzutragenden Fluids aus dem Vorratsbehälter in den ersten und/oder dritten volumenveränderbaren Behälter schwerkraftgetrieben. Dabei ist das Reservoir so angeordnet, dass sein Auslauf über dem Einlauf des ersten bzw. dritten Behälters angeordnet ist. In einer zweckmäßigen Ausführungsform ist die Höhe des Reservoirs bzw. dessen Auslauf veränderbar eingerichtet.
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Alternativ kann das aufzutragende Fluid mit Hilfe einer Druckluftbeaufschlagung aus dem Reservoir in den ersten und/oder dritten Behälter gefördert werden.
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Zumindest eine der zuvorgenannten Aufgaben wird auch durch ein Verfahren zum Beschichten eines Strangs mit einem Fluid gelöst mit den Schritten Umschlingen des zu beschichtenden Strangs mit einem textilen Materialstrang und Bewirken einer Relativbewegung zwischen dem zu beschichtenden Strang und dem textilen Materialstrang und Fördern des Fluids aus einem Behälter auf den textilen Materialstrang, wobei der Behälter aus einem flexiblen Material besteht und zum Fördern des Fluids zusammengedrückt wird, um das Volumen des Behälters zu verringern.
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Zumindest eine der zuvorgenannten Aufgaben wird auch durch ein Verfahren zum Beschichten eines Strangs mit einem Fluid gelöst mit den Schritten Umschlingen des zu beschichtenden Strangs mit einem textilen Materialstrang und Bewirken einer Relativbewegung zwischen dem zu beschichtenden Strang und dem textilen Materialstrang und Fördern des Fluids aus einem Behälter auf den textilen Materialstrang, wobei der Behälter zumindest abschnittsweise aus einem flexiblen Material besteht und zum Fördern des Fluids zusammengedrückt wird, um das Volumen des Behälters zu verringern.
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Vorteilhaft ist dabei eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der zum Fördern des aufzutragenden Fluids das Volumen des ersten Behälters mit dem aufzutragenden Fluid durch Zudosieren eines Verdrängungsfluids in einen den ersten Behälter umgebenden oder in dem ersten Behälter enthaltenen zweiten Behälter verringert wird.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Relativgeschwindigkeit zwischen dem zu beschichtenden Strang und dem textilen Materialstrang verwendet, um die Menge des auf den textilen Materialstrang geförderten aufzutragenden Fluids so einzustellen, dass eine konstante Menge des Fluids pro Oberflächeneinheit auf den zu beschichtenden Strang aufgetragen wird. Dazu weist die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Ausführungsform eine entsprechende Steuerung auf.
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In einer weiteren Ausführungsform ist es darüber hinaus möglich, durch Einstellen der Relativgeschwindigkeit zwischen dem zu beschichtenden Materialstrang und dem textilen Strang, den zu beschichtenden Strang zu trocknen, bevor er von dem textilen Materialstrang getrennt wird. Dabei wird der flüssige Teil der Dispersion, in einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens insbesondere das Wasser, in dem textilen Materialstrang aufgenommen, während die festen Bestandteile der Dispersion auf dem zu beschichtenden Strang koagulieren. Dazu weist die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Ausführungsform eine entsprechende Steuerung auf.
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Eine Vorrichtung mit Aufnahmen für den zu beschichtenden Strang sowie für einen textilen Materialstrang, einer Umschlingungseinheit und einer Antriebseinheit im Sinne der vorliegenden Erfindung ist aus der
EP 1 749 589 A1 bekannt. Dabei wird die Offenbarung der
EP 1 749 589 A1 hierin durch Verweis mit ihrem gesamten Offenbarungsgehalt aufgenommen. Insbesondere können die Aufnahme für den zu beschichtenden Strang, die Aufnahme für einen textilen Materialstrang, die Umschlingungseinheit sowie die Antriebseinheit so ausgestaltet sein, wie dies in der Beschreibung der genannten Offenlegungsschrift, insbesondere aber in deren Patentansprüchen beansprucht ist. Die genannten Elemente können vor allem alle in der genannten Offenlegungsschrift in Bezug auf
1 beschriebenen Merkmale und Merkmalskombinationen aufweisen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden anhand der folgenden Beschreibung einer Ausführungsform und der dazugehörigen Figuren deutlich.
- 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung zur Beschichtung eines Strangs gemäß der vorliegenden Erfindung.
- 2 zeigt ein detailliertes Schema der Dosierungseinheit aus 1.
- 3 zeigt eine dreidimensionale Ansicht der Dosierbehälter aus 2.
- 4 zeigt ein Flussdiagramm, welches den Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschreibt.
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Die Darstellung in 1 zeigt den Lauf des textilen Materialstrangs T sowie des zu beschichtenden Strangs in der dargestellten Ausführungsform eines blanken Drahtes D. In dem Garnabzug 4 wird der textile Strang von einer oder mehreren Vorratsspulen 4.1 abgezogen und über die Bremse 4.2 an den Antriebsblock 2 zur Regelung der Strangvorspannung geführt. Dort wird der Strang T über eine Umlenkrolle 2.7 auf die Antriebsrolle 2.2 geleitet und zur Vermeidung eines Schlupfes mehrmals um diese und das weitere Rollenpaket 2.3 gelegt.
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Die Antriebsrolle 2.2 und das Rollenpaket 2.3 bilden eine mechanische Einheit in Form eines gegen eine Feder 2.5 wirkenden Tänzers. Dessen Auslenkung wird von einem Sensor 2.6 als Strangvorspannung erfasst. Die Ist-Strangvorspannung wird mit einem von dem Bediener einstellbaren Soll-Wert verglichen. Ist der Ist-Wert zu hoch bzw. zu niedrig, wird die Drehzahl des Antriebsmotors 2.1 erhöht bzw. verringert. Anschließend wird der Strang T über die Strangeinlenkrolle 3.2 unter einem flachen Winkel parallel zum Draht D in die Umschlingungszone 3 eingelenkt. Der Draht D läuft zwischen zwei Paaren von Führungsrollen 3.4 bzw. 3.5 der Bewegung des textilen Materialstrangs T entgegen. Zwischen der Strangeinlenkrolle 3.2 und einer Strangauslenkrolle 3.3 werden die beiden Stränge T, D im Wesentlichen parallel zueinander geführt, wobei der textile Strang T den Drahtstrang D umschlingt.
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Um die Umschlingung des Drahtes D durch den textilen Strang T zu gewährleisten, wird der textile Strang T um Strangumlenkrollen 3.1.1 geführt, welche auf einer Umschlingungseinheit 3.1 angeordnet sind. Die Umschlingungseinheit 3.1 mit den Strangumlenkrollen 3.1.1 ist drehbar um die Längsachse des Drahts D gelagert (angedeutet durch den Pfeil in 1), so dass beim Einrichten der Maschine durch Drehen der Umschlingungseinheit 3.1 um die Längsachse des Drahtes D die Umschlingung erzielt werden kann. Auf diese Weise verläuft der textile Strang T zwischen der Strangeinlenkrolle 3.2 und der Strangauslenkrolle 3.3 so, dass er den Draht in diesem Bereich umschlingt. Mit zunehmender Zahl der Umschlingungen wird die Reibung zwischen Strang und Draht, ausgehend von der vom Bediener einstellbaren Strangvorspannung, erhöht. An der Strangauslenkrolle 3.3 wird der verbrauchte Strang wieder mit flachem Winkel vom Draht weggelenkt und zu einer Antriebseinheit 1 zur Regelung der Stranggeschwindigkeit geführt. In der Antriebseinheit 1 wird der Strang T wieder zur Vermeidung eines Schlupfes mehrmals um eine Antriebsrolle 1.2 und ein Rollenpaket 1.3 gelegt. Mit einem Synchronmotor 1.1 wird der Strang mit der vom Bediener in der Gerätesteuerung vorgegebenen Geschwindigkeit konstant voranbewegt. Auch die Antriebsrolle 1.2 und das Rollenpaket 1.3 bilden eine mechanische Einheit in Form eines gegen eine Feder 1.5 wirkenden Tänzers. Dessen Auslenkung wird von einem Sensor 1.6 als Strangspannung hinter der Umschlingungszone 3 erfasst. Diese Strangspannung hinter der Umschlingungszone 3 wird in der Haupteinheit 5 mit einem von einem Bediener einstellbaren Soll-Wert verglichen und für einen Fehleralarm ausgewertet.
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Anschließend passiert der Strang über eine weitere Umlenkrolle 1.7 die Tänzereinheit für die Aufwicklung 5.1, die den Motor 5.8 der Abfallspule 5.9 zur Aufrechterhaltung einer nahezu konstanten Strangspannung ein- und ausschaltet. Mit einer motorischen Verlegungseinheit 5.5 bzw. 5.7 wird der Strang T gleichmäßig über die Breite der Abfallspule 5.9 verteilt.
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In der Umschlingungszone 3 ist zwischen der Strangeinlenkrolle 3.2 und der Strangauslenkrolle 3.3, in der hier dargestellten Ausführungsform präziser zwischen der Strangeinlenkrolle 3.2 und der Strangumlenkeinheit 3.1, das zweite Ende 19 einer Fluidverbindung als Dosierleitung 18, hier eines Schlauchs, vorgesehen. Dieser Schlauch dient der Zuführung einer ein Fluorpolymer enthaltenden Dispersion aus der Dosierungseinheit 20 auf den textilen Strang T. Die Fluorpolymer-haltige Dispersion wird von dem textilen Strang T aufgenommen und benetzt die sich gegen den textilen Strang T bewegende Oberfläche des Drahtes D, wobei durch die gegenläufige Bewegung der beiden Stränge T, D hohe Scherkräfte auf die Dispersion ausgeübt werden, so dass die Fluorpolymer-Partikel aus der Dispersion auf dem Draht D koagulieren und eine dünne Beschichtung auf dem Draht D bilden.
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Dabei ist die Relativgeschwindigkeit zwischen dem textilen Strang T und dem Draht D sowie die Menge des über die Dosierleitung 18 zugeführten Fluorpolymers so gewählt, dass der Draht D hinter der Einlenkrolle 3.2 den textilen Strang T trocken verlässt. Der wässrige Bestandteil der Dispersion verbleibt in dem textilen Strang T, währen die festen Fluorpolymer-Partikel die Beschichtung auf dem Draht bilden.
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Die Funktionsweise und der Aufbau der Dosierungseinheit 20 lässt sich 2 entnehmen. In 2 ist die Umschlingungszone 3 schematisch dargestellt, wobei gezeigt ist, wie die Dosierungseinheit 20 über die Dosierleitung 18 mit der Umschlingungszone 3 verbunden ist. Kernstück der Dosierungseinheit 20 bilden die Dosierbehälter 21, 22.
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Jeder der Dosierbehälter 21, 22 besteht aus einem äußeren Behälter 23 bzw. 24 und einem inneren Behälter 25 bzw. 26. Während die äußeren Behälter 23, 24, hier aus Glas, ein festes, unveränderliches Volumen einschließen, sind die inneren Behälter 25, 26 in den äußeren Behältern 23, 24 angeordnet und weisen jeweils ein veränderbares Volumen auf. Dazu sind die inneren Behälter 25, 26 aus einem flexiblen flüssigkeitsundurchlässigen Silikonkautschuk gebildet.
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Sind die inneren Behälter 25, 26 mit der ein Fluorpolymer enthaltenden Dispersion gefüllt, so werden beim Befüllen der äußeren Behälter 23, 24 mit einem Verdrängungsfluid, in der dargestellten Ausführungsform Wasser, die Volumina der Blasen bzw. balgförmigen inneren Behälter 25, 26 zusammengedrückt und so die Dispersion über die Leitungen 27, 28 aus den inneren Behältern 25, 26 herausgefördert. Die Ausgangsleitungen 27, 28 der inneren Behälter 25, 26 sind über Ventile 51 bzw. 52 mit Ausgangsleitungen 29, 30 verbunden, welche über ein Umschaltventil 55 in die Dosierleitung 18 münden, so dass eine Förderung der aus den inneren Behältern 25, 26 verdrängten Dispersion auf den textilen Strang möglich ist.
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Zum Befüllen der inneren Behälter 25, 26 mit der Fluorpolymer-haltigen Dispersion können die Ventile. bzw. Schalter 51, 52 die Verbindungen zwischen den Leitungen 27, 28 und 29, 30 trennen und die inneren Behälter über Leitungen 31, 32 mit einer Vorratsflasche 33 für die Fluorpolymer-haltige Dispersion verbinden. Die Förderung der Fluorpolymer-haltigen Dispersion aus den inneren Behälter 25, 26 erfolgt lediglich durch das Zusammendrücken der inneren Behälter 25, 26. Die Förderung ist damit im Wesentlichen frei von Scherkräften.
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Um ebenfalls eine scherkraftarme Wiederbefüllung der inneren Behälter 25, 26 aus der Vorratsflasche 33 zu gewährleisten, kann diese mit Druckluft beaufschlagt werden. Dazu ist die Vorratsflasche 33 mit einem Niveauüberwachungsrohr 44 und einem Druckdifferenzmessstutzen 45 versehen. Das Niveauüberwachungsrohr 44 ist über eine Druckluftzuleitung 37 und ein Magnetventil 36 für den Druckaufbau mit einem Kompressor 34 verbunden. Der Kompressor 34 fördert komprimierte Luft in die Vorratsflasche 33, so dass die Fluorpolymer-haltige Dispersion durch die Leitungen 31, 32 aus der Vorratsflasche 33 herausgedrückt und in die inneren Behälter 25, 26 gefördert wird. Der Füllstand der Vorratsfalsche 33 wird mit Hilfe eines Niveausensors 46 erfasst, der mit der Druckluftzuleitung 37 sowie dem Druckdifferenzmessstutzen verbunden ist und der aus der Druckdifferenz zwischen beiden Leitungen den Füllstand bestimmt. Um ein Absetzen der festen Bestandteile der Fluorpolymer-haltigen Dispersion in der Vorratsflasche 33 zu verhindern, ist unter der Vorratsflasche 33 ein Magnetrührer 38 vorgesehen, welcher einen entsprechenden Fisch 39 in der Vorratsflasche 33 antreibt.
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Um ein Einfüllen von Verdrängungsfluid in die äußeren Behälter 23, 24 und ein Abpumpen des Verdrängungsfluids aus diesen zu ermöglichen, sind die äußeren Behälter 23, 24 über Leitungen 40, 41, Ventile 53 bzw. 54 sowie 56 und eine Präzisionsdosierpumpe 57 mit einer Vorratsflasche 43 für das Verdrängungsfluid verbunden. Die Ventile 53 bzw. 54 und 56 sowie ihre entsprechende Ansteuerung ermöglichen es, die Verdrängungsflüssigkeit wahlweise in die äußeren Behälter 23 oder 24 oder in umgekehrter Richtung aus diesen herauszufördern.
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In 3 ist eine dreidimensionale Ansicht der Dosierbehälter 21, 22 aus 2 gezeigt. Deutlich sind die inneren Behälter 25, 26 bzw. Blasen umgeben von den äußeren Behältern 23, 24 zu erkennen. Am oberen Ende der Behälter 23, 24 sind Schlauchanschlüsse 65, 66 für das Verdrängungsfluid ebenso dargestellt wie Schlauchanschlüsse 67, 68 für die Dispersion sowie eine zusätzliche Entlüftung 49, 50 für die äußeren Behälter 23, 24.
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In 4 ist schematisch anhand eines Ablaufdiagramms der Betrieb der Dosierungseinheit 20 aus 2 dargestellt, so wie er eine kontinuierliche Förderung der Fluorpolymer-haltigen Dispersion aus den inneren Behältern 25, 26 auf den textilen Strang T in der Umschlingungszone 3 gewährleistet.
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Beim Einschalten 100 der Dosierungseinheit werden zunächst der Kompressor 34 sowie die Dosierpumpe 57 eingeschaltet (Schritte 101, 102). Beim Schließen 103 des Ventils 36 wird die Vorratsflasche 33 mit Druckluft beaufschlagt.
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Gleichzeitig wird für ein Intervall von 5 Minuten der Magnetrührer 38 in Schritt 105 eingeschaltet, wonach der Rührer für weitere 60 Minuten ausgeschaltet bleibt. Dieser Zyklus des Schrittes 105 wiederholt sich während der gesamten Betriebszeit der Vorrichtung.
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Durch das Beaufschlagen der Vorratsflasche 33 mit Druckluft werden während einer Vorlaufzeit von 2 Minuten die inneren Behälter 25 und 26 mit der aufzutragenden Dispersion befüllt. Dazu werden die Ventile 51 und 52 in den Schritten 106, 107 so geschaltet, dass die Leitungen 31 bzw. 32 mit den Leitungen 27, 28 verbunden werden, um eine durchgängige Fluidverbindung zwischen der Vorratsflasche 33 und den inneren Behältern 25, 26 der Dosierbehälter 21, 22 zu gewährleisten.
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Sind die inneren Behälter 25, 26 gefüllt, so wird das Ventil 56 in Schritt 108 für die verbleibende Betriebszeit umgeschaltet, ebenfalls erfolgt ein Schalten der Ventile 51 und 54 in Schritten 109 bzw. 110. Durch das Schalten des Ventils 51 in Schritt 109 wird der erste innere Behälter 25 über die Leitung 27 mit Leitung 29 und weiter mit der Dosierleitung 18 verbunden, so dass die Fluorpolymer-haltige Dispersion aus dem inneren Behälter 25 bis auf den textilen Strang T gefördert werden kann. Das Ventil 54 stellt durch das Schalten in Schritt 110 eine Verbindung zwischen der Vorratsflasche 43 für das Verdrängungsfluid und dem äußeren Behälter 23 des ersten Dosierbehälters 21 bereit, wobei die Verdrängungsflüssigkeit mit Hilfe der Präzisionspumpe 57 in den äußeren Behälter 23 gefördert wird. Durch das Einleiten der Verdrängungsflüssigkeit in den äußeren Behälter 23 wird innere Behälter 25 komprimiert und die darin enthaltene Fluorpolymer-haltige Dispersion aus der Blase heraus bis zu dem textilen Materialstrang T gefördert.
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Wenn nach etwa 30 Minuten während des Dosierprozesses der innere Behälter 25 fast vollständig entleert ist, werden in den Schritten 111 bis 114 die Ventile 51, 52, 53 und 54 im Wesentlichen gleichzeitig umgeschaltet. Auf diese Weise wird nun Verdrängungsflüssigkeit von der Präzisionspumpe 57 aus der Vorratsflasche 43 in den äußeren Behälter 24 des zweiten Dosierbehälters 22 gepumpt, so dass eine Förderung der Fluorpolymer-haltigen Dispersion aus dem inneren Behälter 26 hin zu dem textilen Materialstrang T einsetzt. Gleichzeitig wird die Fluorpolymer-haltige Dispersion durch den Überdruck in der Vorratsflasche 33 in den ersten inneren Behälter 25 gefördert und verdrängt dadurch das Verdrängungsfluid aus dem äußeren Behälter 23 des ersten Dosierbehälters 21 über Ventil 61 in den Pumpenbehälter 42. Ist nachfolgend der zweite innere Behälter 26 beinahe vollständig entleert so kehrt sich der Prozess erneut um, so dass eine kontinuierliche scherkraftarme Förderung von Fluorpolymer-haltiger Dispersion auf den textilen Materialstrang T bereitgestellt wird.
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Nachdem die Vorrichtung in Schritt 115 den Ausschaltbefehl erhält, wird der Kompressor 34 ausgeschaltet und die Dosierbehälter 21, 22 werden durch Stromlosschalten sämtlicher Ventile 51-56 vollständig entleert.
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Bezugszeichenliste
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- T
- textiler Materialstrang
- D
- Draht
- 1
- Antriebseinheit
- 1.1
- Synchronmotor
- 1.2
- Antriebsrolle
- 1.3
- Rollenpaket
- 1.5
- Feder
- 1.6
- Sensor
- 1.7
- Umlenkrolle
- 2
- Antriebsblock
- 2.1
- Antriebsmotor
- 2.2
- Antriebsrolle
- 2.3
- Rollenpaket
- 2.5
- Feder
- 2.6
- Sensor
- 2.7
- Umlenkrolle
- 3
- Umschlingungszone
- 3.1
- Umschlingungseinheit
- 3.1.1
- Strangumlenkrollen
- 3.2
- Strangeinlenkrolle
- 3.3
- Strangauslenkrolle
- 3.4
- Führungsrollen
- 3.5
- Führungsrollen
- 4
- Garnabzug
- 4.1
- Vorratsspulen
- 4.2
- Bremse
- 5
- Haupteinheit
- 5.1
- Aufwicklung
- 5.5
- motorische Verlegungseinheit
- 5.7
- motorische Verlegungseinheit
- 5.8
- Motor
- 5.9
- Abfallspule
- 18
- Dosierleitung
- 19
- zweites Ende der Dosierleitung
- 20
- Dosierungseinheit
- 21, 22
- Dosierbehälter
- 23, 24
- äußerer Behälter
- 25, 26
- innerer Behälter
- 27,28
- Ausgangsleitung für Dispersion
- 29,30
- Ausgangsleitungen für Dispersion
- 31, 32
- Leitung für Dispersion
- 33
- Vorratsflasche für die Fluorpolymer-haltige Dispersion
- 34
- Kompressor
- 35
- Druckminderungsventil
- 36
- Magnetventil für Druckaufbau
- 37
- Druckluftzuleitung
- 38
- Magnetrührer
- 39
- Fisch
- 40, 41
- Leitung für Verdrängungsfluid
- 42
- Pumpenbehälter
- 43
- Vorratsflasche für das Verdrängungsfluid
- 44
- Niveauüberwachungsrohr
- 45
- Druckdifferenzmessstutzen
- 46
- Niveausensor
- 47
- Nadelventil zur Druckregelung
- 48
- Magnetventil zur Druckentlastung
- 49, 50
- Entlüftungsventile für Behälter 21, 22
- 51-56
- Magnetventile
- 57
- Präzisionsdosierpumpe für Verdrängungsfluid
- 58
- Nadelventil
- 59
- Niveausensor
- 60-62
- Magnetventile
- 63
- Niveauüberwachungsrohr
- 64
- Niveauüberwachungsrohr
- 65, 66
- Schlauchanschluss für das Verdrängungsfluid
- 67, 68
- Schlauchanschluss für die Dispersion
- 100
- Einschalten (Schritte 101-102)
- 101
- Kompressor einschalten
- 102
- Dosierpumpe einschalten
- 103
- Schließen von Magnetventil 36
- 104
- Erreichen des Endschalters
- 105
- Magnetrührer zeitweilig einschalten
- 106
- Magnetventil 51: Verbinden der Leitungen 31 und 27
- 107
- Magnetventil 52: Verbinden der Leitungen 32 und 28
- 108
- Magnetventil 56: Umschalten
- 109
- Magnetventil 51: Verbinden der Leitungen 27 und 29
- 110
- Magnetventil 54: Verbinden der Vorratsflasche 43 mit Behälter 23
- 111
- Magnetventil 51: Umschalten
- 112
- Magnetventil 52: Umschalten
- 113
- Magnetventil 53: Umschalten
- 114
- Magnetventil 54: Umschalten
- 115
- Ausschalten