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Die
Erfindung betrifft ein Implantat zur Fixierung benachbarter Knochenplatten,
umfassend ein erstes Anlageelement, ein zweites Anlageelement und
mindestens einen Kopplungsstift, welcher an dem ersten Anlageelement
fixiert ist, wobei bei fixierten Knochenplatten das erste Anlageelement
an einer jeweiligen ersten Seite der Knochenplatten anliegt, der
mindestens eine Kopplungsstift durch einen Knochenspalt zwischen
den Knochenplatten durchgetaucht ist, das zweite Anlageelement an
einer jeweiligen zweiten Seite der Knochenplatten, welche der jeweiligen
ersten Seite gegenüberliegt, anliegt, und das zweite Anlageelement
an dem mindestens einen Kopplungsstift fixiert ist.
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Implantate
zur Fixierung benachbarter Knochenplatten werden beispielsweise
bei Schädeloperationen eingesetzt. Im Cranialbereich muss,
um einen Zugang zu dem Operationsbereich zu schaffen, eine Knochenplatte
entfernt werden. Diese muss dann wieder eingesetzt werden. Implantate
der oben beschriebenen Art lassen sich dazu verwenden.
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Implantate
zur Fixierung benachbarter Knochenplatten sind beispielsweise aus
der
EP 0 787 466 A1 ,
der
WO 01/32089 A1 ,
der
WO 02/102258 A1 ,
der
WO 02/102261
A2 , der
JP 05-220174 oder der
DE 198 32 797 C1 bekannt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Implantat der eingangs
genannten Art bereitzustellen, welches erweiterte Einsatzmöglichkeiten
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Implantat erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass eine Gelenkeinrichtung vorgesehen ist, über welche
das erste Anlageelement kippbeweglich an dem mindestens einen Kopplungsstift
angeordnet ist.
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Die
Kippbeweglichkeit des ersten Anlageelements relativ zu dem mindestens
einen Kopplungsstift vor der endgültigen Fixierung benachbarter
Knochenplatten erlaubt den Einsatz eines erfindungsgemäßen
Implantats im Zusammenhang mit Knochenplatten, die eine unebene
oder gekrümmte und insbesondere stark gekrümmte
erste Seite aufweisen. Durch die Gelenkeinrichtung ist eine Kippausrichtung des
ersten Anlageelements möglich.
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Unebene
oder stark gekrümmte erste Seiten (Kalottenunterseiten)
können beispielsweise im Bereich des Gesichtsschädels
oder im Orbitabereich oder Schädelbasisbereich vorliegen.
Die flexible Anpassbarkeit eines erfindungsgemäßen
Implantats erlaubt den Einsatz auch hier.
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Über
die Gelenkeinrichtung ist während der ”Installation” von
Implantaten eine Anpassbarkeit an die Gegebenheiten der Knochenplatten
einschließlich einer erhöhten Unebenheit oder
starken Krümmung möglich. Wenn die Knochenplatten
fixiert sind, ist auch eine entsprechende Verkippungsstellung des
ersten Anlageelements relativ zu dem mindestens einen Kopplungsstift
fixiert.
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Das
erste Anlageelement ist über die Gelenkeinrichtung an dem
mindestens einen Kopplungsstift angelenkt, um eine Kippbeweglichkeit
und damit eine relative Ausrichtung des ersten Anlageelements zu
dem mindestens einen Kopplungsstift zu ermöglichen.
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Der
mindestens eine Kopplungsstift ist ein starrer Körper in
dem Sinn, dass es sich nicht um einen Draht oder Faden handelt.
Eine gewisse Elastizität des mindestens einen Kopplungsstifts
ist höchstens so ausgebildet, dass sie zur Fixierbarkeit
des zweiten Anlageelements an dem mindestens einen Kopplungsstift
dient.
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Günstig
ist es, wenn der mindestens eine Kopplungsstift eine erste Sperrfläche
aufweist, an welcher das erste Anlageelement anlegbar ist, um ein
Lösen des ersten Anlageelements in einer Richtung von einem
Fixierungsbereich des zweiten Anlageelements an dem mindestens einen
Kopplungsstift weg zu verhindern. In diesem Sinne ist das erste
Anlageelement vor der Fixierung der Knochenplatten an dem mindestens
einen Kopplungsstift fixiert. Die erste Sperrfläche verhindert,
dass, wenn der mindestens eine Kopplungsstift an einem oberen Ende
gehalten wird, das erste Anlageelement ”herunterfallen” kann.
Insbesondere wird verhindert, dass das erste Anlageelement in einen
Operationsbereich fallen kann. Die Sperrfläche kann gleichzeitig
als Gleitfläche für die Gelenkeinrichtung ausgebildet
werden.
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Es
ist ebenfalls günstig, wenn der mindestens eine Kopplungsstift
eine zweite Sperrfläche aufweist, an welcher das erste
Anlageelement anlegbar ist, um eine weitere Zubewegung des ersten
Anlageelements in Richtung eines Fixierungsbereichs des zweiten
Anlageelements an dem mindestens einen Kopplungsstift zu verhindern.
Dadurch lässt sich das erste Anlageelement benachbarter
Knochenplatten lose an dem mindestens einen Kopplungsstift halten, wobei
auf einfache Weise eine Einstellung einer gewünschten Kippstellung
des ersten Anlageelements relativ zu dem mindestens einen Kopplungsstift
ermöglicht ist.
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Insbesondere
sind die erste Sperrfläche und die zweite Sperrfläche
in einer Längserstreckungsrichtung des mindestens einen
Kopplungselements beabstandet. Dadurch ist ein Bereich gebildet,
in welchem das erste Anlageelement insbesondere über eine
entsprechende Öffnung, durch welche der mindestens eine
Kopplungsstift durchgetaucht ist, ”lose” fixierbar
ist.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn zwischen der ersten Sperrfläche
und der zweiten Sperrfläche ein zurückgesetzter
Bereich (beispielsweise in Form einer Nut) an dem mindestens einen
Kopplungsstift gebildet ist, an welchem das erste Anlageelement
angeordnet ist. Dadurch ist eine lose Fixierung des ersten Anlageelements
an dem mindestens einen Kopplungsstift ermöglicht, welche
bei der Anwendung eine relative Verkippung in einem gewünschten
Verkippungswinkel des ersten Anlageelements relativ zu dem mindestens
einen Kopplungsstift ermöglicht.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel ist an dem mindestens einen Kopplungsstift
ein Haltebereich für das erste Anlageelement angeordnet,
welcher als Rampe ausgebildet ist. Dieser Haltebereich dient zum
Halten des ersten Anlageelements während des Transports
und in einem Verpackungszustand. Die Ausbildung als Rampe verhindert,
dass das erste Anlageelement beispielsweise in einen zurückgesetzten Bereich
gelangen kann, wenn es nicht explizit dorthin verschoben wird. Dadurch
wiederum wird verhindert, dass beispielsweise während des
Transports Gleitflächen der Gelenkeinrichtung beschädigt
werden. Die Ausbildung als Rampe ermöglicht bei entsprechendem
Kraftaufwand ein Einschieben des ersten Anlageelements in seinen ”Anwendungsbereich”.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel ist dabei eine Außenmantelfläche
des Haltebereichs als sich verjüngend zu dem ersten Anlageelement
weg in eine Richtung zu einem Fixierungsbereich für das
zweite Anlageelement ausgebildet. Es wird dadurch eine Rampe bereitgestellt.
Das erste Anlageelement lässt sich während Verpackung
und Transport kraftschlüssig an dem Haltebereich halten.
Durch entsprechende Kraftausübung lässt es sich
in einen zurückgesetzten Bereich schieben.
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Insbesondere
ist an dem Haltebereich eine zweite Sperrfläche für
das erste Anlageelement gebildet. Beispielsweise ist ein Übergang
von dem Haltebereich zu einem zurückgesetzten Bereich,
an welchem das erste Anlageelement mit einer Öffnung im Anwendungsfall
angeordnet ist, als Stufe ausgebildet, wobei die Stufe die zweite
Sperrfläche bildet.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn an dem mindestens einen Kopplungsstift
ein Haltefuß angeordnet ist, welcher einen größten
Durchmesser aufweist, der größer als ein Durchmesser
einer Öffnung des ersten Anlageelements, durch welche der mindestens
eine Kopplungsstift durchgetaucht ist. Über den Haltefuß wird
eine erste Sperrfläche bereitgestellt. Ferner lässt
sich über ihn eine Gelenkeinrichtung ausbilden. Er sorgt
für die Fixierung des ersten Anlage elements an dem mindestens
einen Kopplungsstift, wobei eine Verkippbarkeit ermöglicht
ist.
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Insbesondere
ist an dem Haltefuß eine erste Sperrfläche für
das Anlageelement gebildet, welche ein Lösen des ersten
Anlageelements von dem Kopplungsstift nach unten verhindert.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn der Haltefuß einen gekrümmten
Oberflächenbereich aufweist, wobei dieser Oberflächenbereich
insbesondere konvex gekrümmt ist und welcher einem Innenflächenbereich
des ersten Anlageelements zugeordnet ist. Es wird dadurch eine gekrümmte
Gleitfläche für einen entsprechenden Innenflächenbereich
des ersten Anlageelements zur Ausbildung der Gelenkeinrichtung bereitgestellt.
Grundsätzlich ist es ausreichend, wenn die Oberfläche
nur in einer Richtung gekrümmt ist und beispielsweise zylindrisch
ausgebildet ist. Dadurch ist eine Verkippbarkeit nur in einer Richtung
ermöglicht. Bei einer konvex gekrümmten Oberfläche
ist eine Verschwenkbarkeit in viele Richtungen ermöglicht,
so dass eine hohe Einsatzvariabilität vorliegt.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn der Oberflächenbereich
des Haltefußes sphärisch ist. Bei entsprechender
sphärischer Ausbildung des Innenflächenbereichs
des ersten Anlageelements lässt sich dadurch eine optimale
Abstützung in einem großen Flächenbereich
für jede Kippstellung erhalten.
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Entsprechend
angepasst ist der Oberflächenbereich des ersten Anlageelements
gekrümmt und insbesondere konvex gekrümmt.
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Vorteilhafterweise
ist der Innenflächenbereich sphärisch gekrümmt.
Wenn sich zwei sphärische Flächen (mit gleichem
Krümmungsradius) aneinander abstützen, dann ist
bei jeder Kippstellung eine maximale Auflagefläche erreicht.
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Insbesondere
weist der Oberflächenbereich des Haltefußes und
der Innenflächenbereich des ersten Anlageelements betragsmäßig
die gleiche Krüm mung auf. Man erhält dadurch eine
optimierte Abstützung und optimiert aufeinander abgestimmte
Gleitflächen.
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Der
Oberflächenbereich des Haltefußes und der Innenflächenbereich
des ersten Anlageelements, welche aufeinander gleiten, bilden die
Gelenkeinrichtung.
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Der
erste Anlagebereich ist relativ zu dem mindestens einen Kopplungsstift
vor der Fixierung der Knochenplatten schwenkbar bzw. kippbar, so dass
bei fixierten Knochenplatten das erste Anlageelement in einem spitzen
Winkel größer 0° zu einer senkrechten
Ebene zu einer Längserstreckungsrichtung des mindestens
einen Kopplungselements positionierbar ist. Dadurch können
auch Knochenplatten mit unebener oder stark gekrümmter
erster Seite miteinander fixiert werden. Auch eine 0°-Ausrichtung
ist möglich.
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Insbesondere
ist die Gelenkeinrichtung so ausgebildet, dass die Positionierbarkeit
in dem spitzen Winkel in einem 360°-Bereich um die Längserstreckungsrichtung
möglich ist. Dadurch ist eine Verkippbarkeit nicht nur
um eine Schwenkachse möglich, sondern um eine Vielzahl
von Schwenkachsen.
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Insbesondere
liegt der spitze Winkel in einem Bereich größer
0° bis 20° und insbesondere in einem Bereich größer
0° bis 15° und insbesondere größer
0° bis 12°.
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Das
erste Anlageelement, der mindestens eine Kopplungsstift und das
zweite Anlageelement sind aus einem körperverträglichen
Material hergestellt. Beispielsweise sind eines oder mehrere dieser Teile
aus Titan oder einem Kunststoffmaterial oder aus einem Keramikmaterial
hergestellt.
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Günstig
ist es, wenn das zweite Anlageelement, insbesondere wenn es aus
Titan hergestellt ist, mit einer bioaktiven Schicht versehen ist.
Dadurch wird die Verbindung zum Gewebe verbessert.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel sind das erste Anlageelement
und/oder das zweite Anlageelement aus einem resorbierbaren Material
hergestellt. Dieses löst sich nach gewisser Zeit auf. (Bevorzugterweise
ist der mindestens eine Kopplungsstift nicht aus resorbierbarem
Material hergestellt, da resorbierbares Material im Knochenspalt
den Einheilungsprozess mindert.)
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Es
kann vorgesehen sein, dass das zweite Anlageelement, wenn es an
dem mindestens einen Kopplungsstift fixiert ist, senkrecht zu einer
Längserstreckungsrichtung des mindestens einen Kopplungsstifts
ausgerichtet ist. Eine Kippbarkeit des zweiten Anlageelements zu
dem mindestens einen Kopplungsstift ist dann nicht vorgesehen. Grundsätzlich
ist es aber auch möglich, dass auch das zweite Anlageelement
eine Kippbarkeit relativ zu dem mindestens einen Anlageelement aufweist.
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Günstig
ist es, wenn eine Fixierungseinrichtung vorgesehen ist, durch welche
eine eingestellte Stellung des ersten Anlageelements relativ zu
dem mindestens einen Kopplungsstift fixierbar ist. Die eingestellte
Stellung kann dabei eine senkrechte Ausrichtung oder eine Kippung
gegenüber der senkrechten Ausrichtung sein. Grundsätzlich
ist es dabei möglich, dass ein Gegenlager für
die Fixierungseinrichtung zu fixierende Knochenplatten sind.
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Vorzugsweise
ist eine eingestellte Stellung durch Kraftschluss und/oder Formschluss
fixierbar.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel umfasst die Fixierungseinrichtung
eine Schnappverbindungseinrichtung. Durch diese lässt sich
eine relative Schwenkposition zwischen dem ersten Anlageelement
und dem mindestens einen Kopplungsstift sichern. Die Schnappverbindungseinrichtung übt
eine Kraft auf den mindestens einen Kopplungsstift aus und sichert
eine eingestellte Kippstellung des ersten Anlageelements relativ
zu dem mindestens einen Kopplungsstift. Eine solche Ausbildung ist
insbesondere dann möglich, wenn das erste Anlageelement und
der mindestens eine Kopplungsstift aus einem Kunststoffmaterial
hergestellt sind.
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Günstigerweise
weist die Schnappverbindungseinrichtung eine Mehrzahl von beabstandeten Laschen
auf. Die Laschen, welche vorzugsweise elastisch ausgebildet sind,
können eine elastische Kraft auf den mindestens einen Kopplungsstift
ausüben.
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Vorzugsweise
sind die Laschen an dem ersten Anlageelement angeordnet, wobei sie
vorzugsweise auf einer Kreislinie angeordnet sind. Es lässt sich
dadurch eine gleichmäßige Kraft auf einen Haltefuß des
mindestens einen Kopplungsstifts ausüben.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel umfasst die Fixierungseinrichtung
mindestens eine Federzunge, welche an dem ersten Anlageelement angeordnet
ist und welche auf den mindestens einen Kopplungsstift wirkt. Dadurch
lässt sich eine relative Ausrichtung des ersten Anlageelements
zu dem mindestens einen Kopplungsstift, welche definiert eingestellt
ist, kraftschlüssig fixieren. Insbesondere ist eine Mehrzahl
von Federzungen vorgesehen, welche um eine zentrale Öffnung
des ersten Anlageelements verteilt und insbesondere gleichmäßig
verteilt angeordnet sind. Die Federzungen üben eine elastische
Kraft aus.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel umfasst die Fixierungseinrichtung
ein Gewindeelement, welches an dem mindestens einen Kopplungsstift
geführt ist und welches eine Anlagefläche für
das erste Anlageelement bereitstellt. Das Gewindeelement ist beispielsweise
hülsenförmig ausgebildet. Das erste Anlageelement
lässt sich zwischen dem Gewindeelement und einem Haltefuß des
mindestens einen Kopplungsstifts verspannen, wobei je nach Position des
Gewindeelements an dem mindestens einen Kopplungsstift eine bestimmte
Kippstellung festlegbar ist. Es lässt sich dadurch eine
formschlüssige Fixierung erreichen, ohne dass Knochenplatten
als Gegenlager zur Sicherung der Kippstellung dienen müssen.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel umfasst die Gelenkeinrichtung
eine Gewindeeinrichtung, welche an dem mindestens einen Kopplungsstift
und dem ersten Anlageelement angeordnet ist, wobei durch Position
des ersten Anlageelements an der Gewindeeinrichtung dessen Kippstellung
relativ zu dem mindestens einen Kopplungsstift einstellbar und fixierbar
ist. Die Gelenkeinrichtung bildet gleichzeitig eine Fixierungseinrichtung,
durch welche eine bestimmte Kippstellung des ersten Anlageelements an
dem mindestens einen Kopplungsstift sicherbar ist. Das erste Anlageelement
wird dadurch in eine gewünschte Kippstellung gebracht,
dass man es in eine bestimmte Position an dem mindestens einen Kopplungsstift
bringt.
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Im
Rahmen der Erfindung erfolgt ein Verfahren zur Fixierung von benachbarten
Knochenplatten wie folgt:
Ein erstes Anlageelement wird an
einer ersten Seite der Knochenplatten angelegt, ein Kopplungsstift, welcher
an dem ersten Anlageelement gehalten ist, wird durch einen Knochenspalt
zwischen den Knochenplatten durchgeführt, und ein zweites
Anlageelement wird an einer zweiten Seite der Knochenplatten, welche
der ersten Seite gegenüberliegt, angelegt und an dem Kopplungsstift
fixiert; entsprechend der Form der ersten Seite der Knochenplatten
wird das erste Anlageelement relativ zu dem mindestens einen Kopplungsstift über
eine Gelenkeinrichtung in eine Kippstellung verkippt und die Kippstellung
wird durch Verklemmung der Knochenplatten zwischen dem ersten Anlageelement
und dem zweiten Anlageelement gesichert und/oder die Kippstellung
wird durch Fixierung der Kippstellung des ersten Anlageelements
an dem Kopplungsstift gesichert.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
dient im Zusammenhang mit den Zeichnungen der näheren Erläuterung
der Erfindung. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Implantats;
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2 eine
Teil-Darstellung des Implantats gemäß 1,
wenn es benachbarte Knochenplatten fixiert;
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3 eine
Schnittansicht eines ersten Anlageelements des Implantats gemäß 1 bei
einer Transportstellung eines Kopplungsstifts gegenüber dem
ersten Anlageelement;
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4 die
gleiche Ansicht wie 3, wenn der Kopplungsstift in
einer für die Fixierung von Knochenplatten wirksamen Stellung
ist bei senkrechter Ausrichtung des ersten Anlageelements;
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5 eine ähnliche
Ansicht wie 4, wobei das erste Anlageelement
aus der senkrechten Ausrichtung gegenüber dem Kopplungsstift
verkippt ist;
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6 eine
perspektivische Teilansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Implantats (Ansicht von
unten auf ein erstes Anlageelement);
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7 eine
Schnittansicht längs der Linie 6-6 bei dem Implantat gemäß 5,
wobei das erste Anlageelement an einen Fuß eines Kopplungsstifts
angelegt ist;
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8 ein
drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Implantats in perspektivischer Darstellung;
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9 eine
vergrößerte Darstellung eines ersten Anlageelements
des Implantats gemäß 8;
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10 eine
perspektivische Teilansicht eines ersten Anlageelements eines vierten
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Implantats; und
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11 eine
perspektivische Teilansicht eines ersten Anlageelements eines fünften
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Implantats.
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Ein
erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
chirurgischen Implantats, welches in den 1 bis 5 gezeigt
und dort mit 10 bezeichnet ist, umfasst ein erstes Anlageelement 12 (Unterteller),
ein zweites Anlageelement 14 (Oberteller) und einen Kopplungsstift 16 (Niet).
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Das
Implantat 10 dient zur Fixierung benachbarter Knochenplatten 18 (erste
Knochenplatte) und 20 (zweite Knochenplatte). Die Knochenplatten 18, 20 sind
beispielsweise Schädelknochenplatten. Wie unten stehend
noch näher erläutert wird, ist das erfindungsgemäße
Implantat besonders geeignet zur Fixierung benachbarter Knochenplatten
im Bereich des Gesichtsschädels und im Orbitabereich und
Schädelbasisbereich.
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Die
erste Knochenplatte 18 und die zweite Knochenplatte 20 weisen
jeweils eine erste Seite (Innenseite) 22a bzw. 22b auf.
Der ersten Seite 22a gegenüberliegend weist die
erste Knochenplatte 18 eine zweite Seite (Außenseite) 24a auf.
Entsprechend weist die zweite Knochenplatte 20 eine der ersten
Seite 22b gegenüberliegende zweite Seite 24b auf.
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Wenn
die Knochenplatten 18 und 20 durch das Implantat 10 fixiert
sind, dann liegt zwischen den gegenüberliegenden Knochenplatten 18 und 20 ein Knochenspalt 26.
Durch diesen Knochenspalt 26 ist der Kopplungsstift 16 durchgetaucht.
An einem der ersten Seite 22a, 22b nächstliegenden
Bereich 28 des Kopplungsstifts 16 ist das erste
Anlageelement 12 fixiert und an einem der zweiten Seite 24a, 24b nächstliegenden
Bereich 30 ist an dem Kopplungsstift 16 das zweite
Anlageelement 14 fixiert. Das zweite Anlageelement 14 sorgt
dabei dafür, dass das erste Anlageelement 12 gegen
die erste Seite 22a, 22b der Knochenplatten 18 und 20 gezogen
wird, wobei das zweite Anlageelement 14 an der zweiten
Seite 24a, 24b anliegt. Die Knochenplatten 18 und 20 werden
dadurch zwischen dem ersten Anlageelement 12 und dem zweiten
Anlageelement 14 verklemmt und dadurch auch relativ zueinander
fixiert.
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Der
Kopplungsstift 16 weist eine Längserstreckungsrichtung 32 auf.
Bei durch das Implantat 10 fixierten Knochenplatten ist
diese Längserstreckungsrichtung 32 zumindest näherungsweise
parallel zu Flanken 34a der ersten Knochenplatte 18 und 34b der
zweiten Knochenplatte 20, welche den Knochenspalt 26 begrenzen.
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Das
erste Anlageelement 12 ist tellerförmig ausgebildet.
Es kann dabei gewölbt ausgebildet sein.
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Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel hat das erste Anlageelement 12 einen
Rand 36, welcher als Einhüllende eine Kreislinie
aufweist. Der Rand 36 ist mit Zacken 38 versehen,
welche jeweils eine Zackenspitze 40 aufweisen. Die Zackenspitze 40 ist
an die erste Seite 22a, 22b der Knochenplatten 18 und 20 anlegbar
und gegebenenfalls in das Knochenmaterial eindringbar. Die Zacken 38 unterstützen
eine Verkrallung des ersten Anlageelements 12 an den Knochenplatten 18 und 20.
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Die
Zacken 38 sind gleichmäßig beabstandet
an dem Rand 36 angeordnet. Sie gehen kontinuierlich ohne
Richtungsänderung aus einem Haltebereich 42 für
die Zacken hervor.
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Es
ist grundsätzlich auch möglich, dass das erste
Anlageelement 12 nicht mit einem Zackenrand versehen ist.
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Der
Kopplungsstift 16 weist einen Haltefuß 44 auf.
Dieser Haltefuß 44 bildet ein unteres Ende 46 des
Kopplungsstifts 16 im Bereich des ersten Anlageelements 12.
An den Haltefuß 44 schließt sich ein
zurückgesetzter Bereich 48 (Nutbereich) des Kopplungsstifts 16 an.
An den zurückgesetzten Bereich 48 wiederum schließt
sich ein Haltebereich 50 des Kopplungsstifts 16 an.
Der Haltefuß 44, der zurückgesetzte Bereich 48 und
der Haltebereich 50 folgen in der Längserstreckungsrichtung 32 des
Kopplungsstifts 16 aufeinander in einer Richtung, welche
von dem Bereich 28 zu dem Bereich 30 weist.
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Das
erste Anlageelement 12 weist eine zentrale Öffnung 52 auf,
durch welche der Kopplungsstift 16 durchgetaucht ist. Die
zentrale Öffnung hat insbesondere eine hohlzylindrische
Form.
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In
einem Verpackungszustand des Implantats 10 sitzt das erste
Anlageelement 12 mit der Öffnung 52 auf
dem Haltebereich 50 (3). In einem operativen
Zustand zur Fixierung benachbarter Knochenplatten (Anwendungsfall)
sitzt die Öffnung 52 in dem zurückgesetzten
Bereich 48 (4, 5). Ein (größter)
Durchmesser des zurückgesetzten Bereichs 48 ist
dabei kleiner als ein (kleinster) Durchmesser der Öffnung 52,
so dass das erste Anlageelement 12 mit Spiel an dem Kopplungsstift 16 sitzt. Dies
ermöglicht, wie unten stehend noch näher erläutert
wird, eine Verkippung des ersten Anlageelements 12 relativ
zu dem Kopplungselement 16 bezogen auf dessen Längserstreckungsrichtung 32.
Die Differenz zwischen dem Durchmesser der Öffnung 52 und
dem Durchmesser des zurückgesetzten Bereichs 48 definiert
das entsprechende Verkippungsspiel und damit auch den maximal möglichen
Verkippungswinkel. Beispielsweise ist der maximal erlaubte Verkippungswinkel
bezogen auf eine Ebene senkrecht zur Längserstreckungsrichtung
höchstens 20° und insbesondere höchstens
15°. Er kann beispielsweise auch höchstens 12° oder
weniger betragen.
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Günstigerweise
ist der Durchmesser der Öffnung 52 um mindestens
10% größer als der Durchmesser des Kopplungsstifts 16 im
zurückgesetzten Bereich 48. Bei einem konkreten
Ausführungsbeispiel ist der Durchmesser der Öffnung 52,
welche kreisförmig ist, um ca. 20% größer
als der Durchmesser des zurückgesetzten Bereichs 48,
welcher zylindrisch ist.
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Der
Haltebereich 50 weist mindestens an seiner Grenze zum zurückgesetzten
Bereich 48 einen größeren Durchmesser
als dieser zurückgesetzte Bereich 48 auf. Dadurch
ist am Übergang eine Stufe 54 gebildet, welche
beispielsweise quer und insbesondere senkrecht zu der Längserstreckungsrichtung 32 orientiert
ist. Diese Stufe 54 umgibt den zurückgesetzten
Bereich 48 ringförmig. Der Haltefuß 44 definiert
eine erste Sperrfläche 56 für das erste
Anlageelement 12. Durch die Stufe 54 ist eine
zweite Sperrfläche 58 für das erste Anlageelement 12 gebildet,
welche verhindert, dass das erste Anlageelement 12 über
den zurückgesetzten Bereich 48 hinaus in Richtung
des Bereichs 30 (Fixierungsbereich des zweiten Anlageelements 14 an
dem Kopplungsstift 16) verschoben werden kann.
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Der
Haltebereich 50 ist als Rampe 60 ausgebildet.
Er weist dazu beispielsweise eine Außenmantelfläche 62 auf,
welche eine Kegelmantelfläche ist, wobei eine gedachte
Kegelspitze insbesondere auf einer zentralen Achse des Kopplungsstifts 16 liegt und
auf einer Seite, welche dem zurückgesetzten Bereich 48 abgewandt
ist. Die Außenmantelfläche 62 verjüngt
sich dadurch nach oben von dem Haltefuß 44 weg.
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In
einem Transport- und Verpackungszustand des Implantats 10 ist
das erste Anlageelement 12 mit seiner Öffnung 52 auf
den Haltebereich 50 aufgeschoben und sitzt dort kraftschlüssig
(3). Ein größter Durchmesser
des Haltebereichs 42 ist dabei größer
als der Durchmesser der Öffnung 52. Dadurch ist
in dem Verpackungszustand das erste Anlageelement 12 an
dem Kopplungsstift 16 in einer nicht operativen Stellung
fixiert und gesichert. Das erste Anlageelement 12 lässt
sich dabei von einem Ende 64 des Kopplungsstifts 16 her
auf den Kopplungsstift 16 und dessen Haltebereich 50 aufschieben,
wobei dieses Ende 64 ein oberes Ende ist, welches dem unteren
Ende 46 abgewandt ist.
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Das
erste Anlageelement 12 ist im Bereich der Öffnung 52 derart
elastisch ausgebildet, dass es durch entsprechende Kraftausübung
nach unten in Richtung des unteren Endes 46 von dem Haltebereich 50 mit
seiner Öffnung 52 in den zurückgesetzten
Bereich 48 schiebbar ist. Diese elastische Ausbildung ist
beispielsweise über einen oder mehrere radiale Schlitze
im Bereich der Öffnung 52 erreicht bzw. unterstützt.
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Wenn
das erste Anlageelement 12 mit seiner Öffnung 52 in
dem zurückgesetzten Bereich 48 sitzt, dann ist
ein Herausschieben in der Gegenrichtung aus dem zurückgesetzten
Bereich 48 durch die zweite Sperrfläche 58 verhindert.
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Das
erste Anlageelement 12 weist im Anschluss an die Öffnung 52 einen
domförmigen Bereich 66 (Innenraum) auf, welcher
nach unten, zu einer einer Anlageseite an die Knochenplatten 18, 20 abgewandten
Seite offen ist. Im Anwendungsfall ist in diesem domförmigen
Bereich 66 der Haltefuß 44 positioniert.
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Der
Haltefuß 44 weist einen größten
Durchmesser auf, welcher größer ist als die Öffnung 52. Dadurch
ist die erste Sperrfläche 56 definiert. Über eine
Kraftausübung auf den Kopplungsstift 16 lässt sich
dadurch das erste Anlageelement 12 gegen die erste Seite 22a und 22b der
ersten Knochenplatte 18 und der zweiten Knochenplatte 20 drücken.
Die Kraftausübung auf den Kopplungsstift 16 ist
dabei eine Zugkraft.
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Der
Haltefuß 44 weist einen Oberflächenbereich 68 auf,
an welchem die erste Sperrfläche 56 gebildet ist
und welcher einem Innenflächenbereich 70 des domförmigen
Bereichs 66 des ersten Anlageelements 12 zugewandt
ist. Der Oberflächenbereich 68 ist konvex gekrümmt
und der Innenflächenbereich 70 ist konkav gekrümmt,
wobei die Krümmungen des Oberflächenbereichs 68 und
des Innenflächenbereichs 70 einander betragsmäßig
entsprechen. Aufgrund der konvexen Ausbildung des Oberflächenbereichs 68 und
der konkaven Ausbildung des Innenflächenbereichs 70 haben
die Krümmungen unterschiedliche Krümmungsvorzeichen.
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Der
Oberflächenbereich 68 und der Innenflächenbereich 70 sind
insbesondere sphärisch gekrümmt mit gleicher Krümmung
entsprechend einem gleichen Kugelradius. Dieser Kugelradius ist
in 3 durch den Pfeil 72 entsprechend einem
Radius r der Krümmungskugel angedeutet.
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Durch
den Haltefuß 44 und den domförmigen Bereich 66 ist
eine Gelenkeinrichtung 74 gebildet, über welche
das erste Anlageelement 12 in eine definierte Kippposition
relativ zu der Längserstreckungsrichtung 32 des
Kopplungsstifts 16 bringbar ist. Eine entsprechende zentrale
Achse 76 des ersten Anlageelements 12, welche
senkrecht zur Öffnung 52 ist, kann über
die Gelenkeinrichtung 74 in einer Kippstellung zu der Längserstreckungsrichtung 32 positioniert
werden, wie in den 1, 2 und 5 angedeutet.
Entsprechend kann eine Anlageebene 78 des ersten Anlageelements 12,
welche eine einhüllende Ebene an einer Anlageseite des
ersten Anlageelements 12 ist, in eine Kippstellung zu einer Ebene 80 gebracht
werden, welche senkrecht zu der Längserstreckungsrichtung 32 ist.
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In 4 ist
eine parallele Ausrichtung des ersten Anlageelements 12 zu
der Ebene 80 gezeigt und in 5 eine Kippstellung
zu der senkrechten Ebene 80.
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An
der Gelenkeinrichtung 74 stützt sich der Haltefuß 44 über
seinen konvexen und insbesondere sphärischen Oberflächenbereich 68 an
dem konkaven und insbesondere sphärischen Innenflächenbereich 70 des
ersten Anlageelements 12 ab. Es lassen sich dadurch Schwenkstellungen
um Schwenkachsen erreichen, wobei eine Mehrzahl von Schwenkachsen
vorliegt und insbesondere eine Schwenkachsenverteilung um 360° um
die Längserstreckungsrichtung 32 vorliegt.
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Bei
einer Anwendung sind dann auch benachbarte Knochenplatten 18 und 20 miteinander
fixierbar, auch wenn die ersten Seiten 22a, 22b nicht parallel
zu den zweiten Seiten 24a, 24b sind. Solche Verhältnisse
liegen insbesondere im Bereich des Gesichtsschädels oder
im Schädelbasisbereich oder Orbitabereich vor. Das erfindungsgemäße
Implantat 10 ist dadurch auch zur Fixierung von benachbarten Knochenplatten
einsetzbar, wenn eine starke Krümmung vorliegt oder die
Knochenplatten uneben sind.
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Bei
der erfindungsgemäßen Lösung ist eine Beweglichkeit
und insbesondere Verkippbarkeit des ersten Anlageelements 12 an
dem Kopplungsstift 16 über die Gelenkeinrichtung 74 ermöglicht.
Der maximale Kippwinkel ist dabei durch das relative Verhältnis
des Durchmessers der Öffnung 52 zu dem Durchmesser
des zurückgesetzten Bereichs 48 vorgegeben. Beispielsweise
ist eine Verkippbarkeit im Bereich zwischen 0° und 20° oder
0° und 15° oder 0° und 10° erlaubt,
wobei der Kippwinkel ein spitzer Winkel (größer
0°) zwischen der Längserstreckungsrichtung 32 und
der Achse 72 bzw. zwischen der Anlageebene 78 und
der Ebene 80 ist.
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Die
Gelenkeinrichtung 74 weist über den Oberflächenbereich 68 des
Haltefußes 44 ein Gegenlager für das
erste Anlageelement 12 auf, wobei eine relative Verkippung
erlaubt ist. Es ist ferner eine Kontaktfläche zwischen
dem Innenflächenbereich 70 und dem Oberflächenbereich 68 vorhanden,
welche für einen Formschluss sorgt. Durch Ausübung
einer Zugkraft auf den Kopplungsstift 16 lässt
sich das erste Anlageelement 12 in einer definierten Kippstellung gegen
die ersten Seiten 22a, 22b der ersten Knochenplatte 18 und
der zweiten Knochenplatte 20 drücken. Die entsprechende
Stellung kann durch Fixierung des zweiten Anlageelements 14 gesichert
werden und damit können die benachbarten Knochenplatten 18 und 20 fixiert
werden.
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Die
Fixierung einer bestimmten Kippstellung des ersten Anlageelements 12 erfolgt
in einer entsprechenden Fixierungseinrichtung 93 durch
Kraftschluss, indem der Haltefuß 44 gegen das
erste Anlageelement 12 gedrückt wird, wobei sich
das erste Anlageelement 12 wiederum an den Knochenplatten 18, 20 abstützt.
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Der
Haltebereich 50 bildet eine Art Sicherungswulst, welcher
verhindert, dass in einem Transport- und Verpackungszustand das
erste Anlageelement 12 auf dem Kopplungsstift 16 gleiten
kann und auch auf dem Haltefuß 44 gleiten kann.
Durch die Ausbildung als Rampe 60 lässt sich vor
einer Anwendung das erste Anlageelement 12 auf einfache
Weise in seine Anwendungsstellung bringen, indem es in den zurückgesetzten
Bereich 48 geschoben wird.
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In 3 ist
mit unterbrochenen Linien schematisch eine Transportstellung 82 gezeigt,
in welcher die Öffnung 52 des ersten Anlageelements 12 auf dem
Haltebereich 50 kraftschlüssig positioniert ist.
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Der
Haltefuß 44 ist so an den domförmigen Bereich 66 des
ersten Anlageelements 12 angepasst, dass er in jeder Fixierungsstellung,
bei welcher der Oberflächenbereich 68 an dem Innenflächenbereich 70 anliegt,
nicht über eine untere Begrenzungsebene 84 des
ersten Anlageelements 12 hinausragt.
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Zur
Fixierung benachbarter Knochenplatten 18, 20 muss
das zweite Anlageelement 14 in einem Fixierungsbereich 30 an
dem Kopplungsstift 16 fixierbar sein, wobei das zweite
Anlageelement 14 in einer entsprechenden Fixierungsstellung
an die Seiten 24a, 24b der ersten Knochenplatte 18 und
der zweiten Knochenplatte 20 anlegbar ist und bei fixierten Knochenplatten 18 und 20 überdecken
das erste Anlageelement 12 und das zweite Anlageelement 14 den
Knochenspalt 26.
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Zur
Fixierbarkeit des zweiten Anlageelements
14 an dem Kopplungsstift
16 sind
diese aneinander angepasst ausgebildet. Es existieren dazu unterschiedliche
Möglichkeiten, wie sie beispielsweise in der
EP 0 787 466 A1 beschrieben
sind (dort ist das zweite Anlageelement
14 als zweite Scheibe
bezeichnet) oder in der
WO
01/32089 A1 im Zusammenhang mit den
4 bis
16 beschrieben sind. Auf diese Dokumente
wird ausdrücklich Bezug genommen.
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Beispielsweise
ist das zweite Anlageelement 14 an seinem Rand grundsätzlich
gleich ausgebildet wie das erste Anlageelement 12 mit Zacken 86.
Es weist eine zentrale Öffnung 88 auf, über
welche es auf den Kopplungsstift 16 aufschiebbar ist. Es
könnend dabei von der Öffnung 88 ausgehend
radiale Schlitze 90 vorgesehen sein. Die Öffnung 88 ist
dabei in ihrer Größe an den Kopplungsstift 16 angepasst. Der
Kopplungsstift 16 kann folgend auf den Haltebereich 50 mit
beabstandeten zurückgesetzten Bereichen 92 versehen
sein, wobei benachbarte zurückgesetzte Bereiche 92 durch
einen umlaufenden Kragen 94 getrennt sind. Ein solcher
umlaufender Kragen 94 weist dabei einen sich insbesondere
konisch verjüngenden Bereich 96 auf, wobei die
Verjüngungsrichtung im Haltefuß weg ist. Ein Kragen 94 dient
als Sperrelement für das zweite Anlageelement 14,
welches die Beweglichkeit nach oben (von dem ersten Anlageelement 12 weg)
sperrt.
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Nach
Beendigung der Fixierung der Knochenplatten 18 und 20 wird
der Kopplungsstift 16 in einem Überstand über
das zweite Anlageelement 14 über ein entsprechendes
Werkzeug abgetrennt. Durch das Werkzeug kann beispielsweise auch
bewirkt werden, dass die Zacken 86 in die Knochenplatten 18 und 20 eingesenkt
werden.
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Im
Bereich seines oberen Endes kann an dem Kopplungsstift 16 ein
Griffelement 95 angeordnet sein. Dieses ist beispielsweise
als Nippel ausgebildet und auf den Kopplungsstift 16 aufgeschoben. Es
dient zur Verbesserung der Handhabung bei der Ausrichtung.
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Es
ist auch möglich, dass der Kopplungsstift 16 als
Gewindestift ausgebildet ist und das zweite Anlageelement 14 ein
entsprechendes Gegenelement und insbesondere Mutterelement aufweist.
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Auch
weitere Fixierungsmöglichkeiten wie Laschen, die in eine
Ausnehmung eintauchen, wie in der
WO 01/32089 A1 beschrieben, sind möglich.
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Das
erste Anlageelement 12, das zweite Anlageelement 14 und
der Kopplungsstift 16 sind aus einem körperverträglichen
Material hergestellt.
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Beispielsweise
sind sie aus Titan hergestellt. Vorzugsweise ist dann das zweite
Anlageelement 14 mit einer bioaktiven Beschichtung versehen.
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Es
ist auch möglich, dass diese aus einem Kunststoffmaterial
wie beispielsweise PEEK oder aus einem Keramikmaterial hergestellt
sind.
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Grundsätzlich
ist es auch möglich, dass das erste Anlageelement 12 und
das zweite Anlageelement 14 aus einem resorbierbaren Material
hergestellt sind.
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Das
chirurgische Implantat 10 wird wie folgt verwendet:
Um
Zugang zu einem Operationsbereich zu schaffen, wird mindestens eine
Knochenplatte entfernt. Es werden beispielsweise Sägeschnitte
eingebracht, um eine solche Knochenplatte von umgebenden Knochenplatten
zu trennen. Nach Beendigung der Operation muss diese Knochenplatte
wieder eingesetzt werden und mit den verbliebenen Restknochenplatten
verbunden werden. Eine solche Knochenplatte ist beispielsweise die
erste Knochenplatte 18 und eine Restknochenplatte ist die
zweite Knochenplatte 20.
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Von
dem Transportzustand und Verpackungszustand wird das Implantat 10 in
einen Anwendungszustand gebracht, indem das erste Anlageelement 12 von
dem Haltebereich 50 in den zurückgesetzten Bereich 48 verschoben
wird.
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Das
erste Anlageelement 12 wird an die erste Seite 22b der
zweiten Knochenplatte 20 angelegt. Es werden dabei mehrere
Implantate verwendet, um einen entsprechend großen Abstützungsbereich
verteilt über den Restknochen zu erhalten. Die jeweiligen
Kopplungsstifte 16 sind dabei den Flanken 34b unmittelbar
benachbart und können eventuell an diesen anliegen.
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Die
erste Knochenplatte 18 wird eingesetzt, wobei sie an den
jeweiligen ersten Anlageelementen 12 der Implantate 10 anliegt.
Die Gelenkeinrichtung 74 erlaubt dabei eine relative Verkippung
des jeweiligen ersten Anlageelements 12 an seinem zugehörigen
Kopplungsstift 16.
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Die
jeweiligen zweiten Anlageelemente 14 werden auf die jeweiligen
Kopplungsstifte 16 aufgesetzt und an den jeweiligen zweiten
Seiten 24a, 24b angelegt. Durch Ausübung
einer entsprechenden Zugkraft werden die ersten Anlageelemente 12 an die
ersten Seiten 22a und 22b gedrückt und
dabei wird eine entsprechende Verkippstellung gesichert.
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Nach
Fixieren der jeweiligen zweiten Anlageelemente 14 wird
der jeweilige Überstand der Kopplungsstifte 16 entfernt.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel eines Implantats, welches in
den 6 und 7 gezeigt und dort mit 96 bezeichnet
ist, weist einen Kopplungsstift auf, welcher grundsätzlich
gleich ausgebildet ist wie der Kopplungsstift 16. Für
gleiche Elemente werden gleiche Bezugszeichen verwendet.
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Der
Kopplungsstift 16 ist dabei vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial
hergestellt.
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An
dem Kopplungsstift 16 sitzt ein erstes Anlageelement 98,
welches ebenfalls aus einem Kunststoffmaterial hergestellt ist.
Das erste Anlageelement 98 hat eine zentrale Öffnung 100,
an welcher im Anwendungsfall der zurückgesetzte Bereich 48 angeordnet
ist. An die Öffnung 100 schließt sich
ein domförmiger Bereich 102 an, in welchem der
Haltefuß 44 angeordnet ist. Der domförmige
Bereich 102 weist dabei einen Innenflächenbereich 104 auf,
welcher konkav und insbesondere sphärisch gekrümmt
ist. Es ist dadurch eine Gelenkeinrichtung gebildet, wobei sich
der Oberflächenbereich 68 am Haltefuß 44 an
dem Innenflächenbereich 70 abstützen
kann.
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An
dem ersten Anlageelement 98 ist eine Schnappverbindungseinrichtung 106 angeordnet, über
welche eine Neigungsstellung des ersten Anlageelements 98 relativ
zu dem Kopplungsstift 16 in einem erlaubten bzw. möglichen
Verkippungsbereich fixierbar ist. Die Schnappverbindungseinrichtung 106 bildet
eine Fixierungseinrichtung 107 und bewirkt dabei eine Fixierung
der Kippstellung, ohne dass das erste Anlageelement 98 an
eine Knochenplatte angelegt sein muss. Dadurch kann ein Operateur
beispielsweise vorab schon eine bestimmte Kippstellung fixieren.
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Die
Schnappverbindungseinrichtung 106 umfasst eine Mehrzahl
von beabstandeten Laschen 108. Diese sind an dem domförmigen
Bereich 102 verteilt um eine Umfangsrichtung angeordnet.
Insbesondere sind sie auf einer Kreislinie angeordnet. Die Lasche 108 ragen
dabei so weit in den domförmigen Bereich 102 ein,
dass sie eine Kraft auf den Haltefuß 44 des erste
Anlageelements 98 ausüben können und
dabei eine bestimmte Neigungsstellung fixieren können.
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Die
Laschen 108 sind elastisch ausgebildet, um eine insbesondere
radial gerichtete Kraft auszuüben.
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Sobald
der Haltefuß 44 in den domförmigen Bereich 102 eingeschoben
wird, welches durch Schieben der Öffnung 100 von
dem Haltebereich 50 in den zurückgesetzten Bereich 48 erfolgt,
wirkt die Schnappverbindungseinrichtung 106 und die Laschen 108 üben
eine entsprechende Kraft auf den Haltefuß 44 aus,
wobei wie oben erwähnt durch diese Kraft eine eingestellte
Kippstellung kraftschlüssig fixiert wird.
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Ansonsten
funktioniert das Implantat 96 wie das Implantat 10.
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Bei
einem dritten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Implantats, welches in den 8 und 9 gezeigt
und dort mit 110 bezeichnet ist, sind der Kopplungsstift
und das zweite Anlageelement gleich ausgebildet wie bei der ersten
Ausführungsform 10. Für gleiche Elemente
werden gleiche Bezugszeichen verwendet.
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Es
ist ein erstes Anlageelement 112 vorgesehen, welches einen
zentralen domförmigen Bereich 114 aufweist. In
diesem ist der Haltefuß 44 positioniert. Der domförmige
Bereich weist eine zentrale Öffnung 116 auf, welche
durch eine Mehrzahl von Federzungen 118 begrenzt ist. Die
Federzungen 118 sitzen an dem ersten Anlageelement 112 und
wirken auf den Bereich 48 des Haltefußes 44 des
Kopplungsstifts 16. Sie üben eine elastische Kraft
auf das Kopplungselement 16 aus.
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Mittels
der Federzungen 118, welche insbesondere auf einer Kreislinie
angeordnet sind, ist eine Fixierungseinrichtung 120 gebildet,
durch welche eine relative Stellung und insbesondere Kippstellung zwischen
dem ersten Anlageelement 112 und dem Kopplungsstift 16 kraftschlüssig
fixierbar ist.
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Die
entsprechende Gelenkeinrichtung ist grundsätzlich gleich
ausgebildet wie die Gelenkeinrichtung 74, wobei die Federzungen 118 für
eine kraftschlüssige Fixierung sorgen.
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Bei
einem vierten Ausführungsbeispiel, welches in einer Teilansicht
in 10 gezeigt ist, ist ein erstes Anlageelement vorgesehen,
welches grundsätzlich gleich ausgebildet ist wie das erste
Anlageelement 12. Für gleiche Elemente werden
gleiche Bezugszeichen verwendet.
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Es
ist ein Kopplungsstift 16' vorgesehen, welcher in einem
Bereich oberhalb seines Haltefußes 44 einen Gewindebereich 122 mit
einem Außengewinde umfasst. An dem Gewindebereich 122 ist
ein Gewindeelement 124 mit einem Innengewinde parallel
zur Achse des Kopplungsstifts 16' verschieblich geführt.
Dieses Gewindeelement 124 ist insbesondere hülsenförmig
ausgebildet.
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Das
Gewindeelement 124 weist eine beispielsweise ringförmige
Anlagefläche 126 auf, welche an einem Bereich 128 des
ersten Anlageelements 12 um die zentrale Öffnung
anlegbar ist. Es wird dadurch für eine bestimmte Stellung
und insbesondere Kippstellung des ersten Anlageelements 12 ein
Gegenlager bereitgestellt. Mittels des Gewindeelements 124 ist
eine Fixierungseinrichtung 130 gebildet, durch welche die
entsprechende relative Stellung des ersten Anlageelements 12 zu
dem Kopplungsstift 16' festlegbar ist. Durch entsprechende
Positionierung des Gewindeelements 124 an dem Kopplungsstift 16' über
den Gewindebereich 122 lässt sich eine definierte
Kippstellung festlegen.
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Bei
der Fixierungseinrichtung 130 ist das Gegenlager für
das erste Anlageelement 12 nicht durch die Knochenplatten 18, 20 gebildet,
sondern durch das Gewindeelement 124 mit seiner Anlagefläche 126.
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Ein
fünftes Ausführungsbeispiel, bei dem ein erstes
Anlageelement 132 in 11 mit
einem zugehörigen Kopplungsstift 16'' schematisch
gezeigt ist, weist eine Gelenkeinrichtung 134 auf, welche
gleichzeitig als Fixierungseinrichtung 136 ausgebildet
ist.
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Dazu
ist in einem unteren Bereich des Kopplungsstifts 16'' ein
Außengewinde 138 gebildet. Das erste Anlageelement 132 weist
im Bereich einer zentralen Öffnung 140 ein Innengewinde 142 auf,
in welches das Außengewinde 138 eingreift. Dadurch
ist eine Gewindeeinrichtung 144, welche das Innengewinde 142 und
das Außengewinde 138 umfasst, gebildet.
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Die
Gewindeeinrichtung 144 ist so ausgebildet, dass durch die
relative Höhenposition des ersten Anlageelements 132 an
dem Kopplungsstift 16'' eine bestimmte Winkelstellung (Kippstellung)
des ersten Anlageelements 132 relativ zu dem Kopplungsstift 16'' eingestellt
ist, wobei durch Variation der Höhe die Winkelstellung
variierbar ist.
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In
jeder Stellung ist dabei ein Formschluss zwischen dem ersten Anlageelement 132 und
dem Kopplungsstift 16'' erreicht, so dass jede Kippstellung des
ersten Anlageelements 132 an dem Kopplungsstift 16'' durch
Formschluss gesichert ist.
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Die
Gewindeeinrichtung 144 weist dabei eine solche Höhe
auf, dass in der höchsten Höhenposition ein Ende
des Kopplungsstifts 16'' nicht über eine äußere
Begrenzungsebene 146 des ersten Anlageelements 132 hinausragt.
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Vorzugsweise
weist der Kopplungsstift 16'' eine entsprechende Sperre
auf, die verhindert, dass die Begrenzungsebene 146 überschritten
wird.
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Die
Gewindeeinrichtung 144 weist eine entsprechende Höhe
auf, so dass die in der Praxis relevanten Winkelstellungen innerhalb
des Höhenbereichs erreichbar sind.
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Die
Gelenkeinrichtung 134 ist ein Schraubgelenk mit variierend
ausgebildeten Gewindeflanken, um mehrere unterschiedliche Kippstellungen
zu ermöglichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0787466
A1 [0003, 0087]
- - WO 01/32089 A1 [0003, 0087, 0092]
- - WO 02/102258 A1 [0003]
- - WO 02/102261 A2 [0003]
- - JP 05-220174 [0003]
- - DE 19832797 C1 [0003]