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Die
Erfindung betrifft eine Kompressionskälteanlage für
ein Kraftfahrzeug, mit einem Verdichter, welcher mittels einer Betätigungsvorrichtung
von einer Bedienperson in Betrieb und außer Betrieb nehmbar
ist, wobei bei der Inbetriebnahme eine Antriebswelle des Verdichters
in Bewegung versetzbar ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Kompressionskälteanlage.
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Aus
dem Stand der Technik, beispielsweise aus der
DE 10 2005 031 511 A1 ,
ist ein Verdichter für eine Kompressionskälteanlage
eines Kraftfahrzeugs bekannt, bei welchem eine Antriebswelle des
Verdichters mittels einer Riemenscheibe in Bewegung versetzbar ist.
Wird die Kompressionskälteanlage von einer Bedienperson
mittels einer Betätigungsvorrichtung, etwa mittels einer
AC-On/Off-Taste, außer Betrieb genommen, so fördert
der mittels der Riemenscheibe angetriebene Verdichter Kältemittel
mit einer gegen Null gehenden Förderleistung. Jedoch geht
mit diesem Dauerbetrieb des Verdichters geht ein erhöhter
Energiebedarf der Kompressionskälteanlage einher.
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Des
Weiteren sind aus dem Stand der Technik Verdichter von Kompressionskälteanlagen
bekannt, bei welchen im Zustand der Außerbetriebnahme die
Antriebswelle des Verdichters steht. Diese Verdichter sind häufiger
von Schäden betroffen, welche mit hohen Reparaturkosten
einhergehen können.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Kompressionskälteanlage
der eingangs genannten Art zu schaffen, welche gegen Schäden gegenüber
dem Stand der Technik weniger anfällig ist und vergleichsweise
energiesparend betreibbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Kompressionskälteanlage mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Patenanspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung
sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Bei
der erfindungsgemäßen Kompressionskälteanlage
für ein Kraftfahrzeug mit einem Verdichter, welcher mittels
einer Betätigungsvorrichtung von einer Bedienperson in
Betrieb und außer Betrieb nehmbar ist, wobei bei der Inbetriebnahme
eine Antriebswelle des Verdichters in Bewegung versetzbar ist, ist
eine Steuerungseinrichtung vorgesehen, mittels welcher der Verdichter
unabhängig von dem mittels der Betätigungsvorrichtung
eingestellten Betriebszustand in Betrieb nehmbar ist. Der Verdichter ist
also in Betrieb nehmbar, auch wenn die Bedienperson mittels der
Betätigungsvorrichtung, etwa mittels der AC-On/Off-Taste,
eine Außerbetriebnahme des Verdichters eingestellt hat.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es zu Schäden
an dem Verdichter, insbesondere an Dichtungen und/oder Lagern von
bewegten Bauteilen des Verdichters, kommen kann, wenn die Antriebswelle über
längere Zeit nicht in Bewegung versetzt wurde. Undichtigkeiten
und/oder sonstige Schäden können hierbei in sehr
hohen Reparaturkosten für einen Nutzer der Kompressionskälteanlage
resultieren, etwa wenn der Verdichter gewartet oder ausgetauscht
werden muss. Durch das von der Einstellung des Betriebszustands
durch die Bedienperson unabhängige Inbetriebnehmen des
Verdichters sind Schäden, insbesondere an Dichtungen und/oder
Lagern, sehr weitgehend vermeidbar. Der vollständig außer
Betrieb nehmbarer Verdichter ermöglicht zudem ein vergleichsweise
energiesparendes Betreiben der Kompressionskälteanlage,
da kein Dauerbetrieb des Verdichters gegeben ist.
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Die
Antriebswelle des Verdichters kann mittels einer Kupplung, insbesondere
mittels einer Magnetkupplung, in Bewegung versetzbar sein. Hierbei ist
eine die Kupplung aufweisende Riemenscheibe des Verdichters von
einem Antriebsaggregat des Fahrzeugs angetrieben. Alternativ kann
der Verdichter elektrisch antreibbar sein.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Verdichter
mittels der Steuerungseinrichtung in Abhängigkeit von einer
Zeitdauer einer Außerbetriebnahme in Betrieb nehmbar. So
kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Verdichter mittels
der Steuerungseinrichtung nach einer Standzeit von einer Woche in
Betrieb genommen wird, um Schäden insbesondere an Dichtungen
und/oder Lagern der Antriebswelle oder anderer während
der Außerbetriebnahme nicht bewegter Bauteile zu vermeiden.
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Ergänzend
oder alternativ kann der Verdichter mittels der Steuerungseinrichtung
in Abhängigkeit von einer mit dem Kraftfahrzeug zurückgelegten Fahrstrecke
in Betrieb nehmbar sein. Beispielsweise kann nach einer zurückgelegten
Fahrstrecke von 2.000 km die Inbetriebnahme des Verdichters mittels der
Steuerungseinrichtung bewirkt werden.
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Des
Weiteren hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn der Verdichter
mittels der Steuereinrichtung bei Anforderung eines Defrostbetriebs
einer Belüftungseinrichtung in Betrieb nehmbar ist. Die
Bedienperson kann hierbei manuell den Defrostbetrieb der Belüftungseinrichtung,
also ein Enteisen bzw. Beschlagfreihalten einer Verglasung eines
Fahrgastraums des Kraftfahrzeugs, einstellen. Bei einer solchen
Anforderung des Defrostbetriebs kann in vorteilhafter Weise das
Betreiben des Verdichters gezielt zum Entfeuchten der Luft und somit
zum Beschlagfreimachen bzw. Beschlagfreihalten der Verglasung genutzt
werden.
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In
vorteilhafter Weise ist das inbetriebnehmen des Verdichters mittels
der Steuerungseinrichtung von einem Fahrzeuginsassen weder wahrnehmbar
noch, etwa über den Status der AC-On/Off-Taste, erkennbar.
So kann die AC-On/Off-Taste anzeigen, dass die Kompressionskälteanlage
außer Betrieb genommen ist, auch wenn tatsächlich
der Verdichter mittels der Steuerungseinrichtung in Betrieb genommen
ist.
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Ein
Verhindern einer Wahrnehmbarkeit der Inbetriebnahme des Verdichters
kann in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung dadurch
erreicht werden, dass der Verdichter in einem sehr niedrigen, insbesondere
1% bis 10% einer Volllast betragenden, Lastzustand, insbesondere
für eine vorgegebene Zeitdauer, in Betrieb nehmbar ist.
Beispielsweise kann der Verdichter mit Minimallast während
10 Minuten betrieben werden, so dass eine Kühlwirkung der
Kompressionskälteanlage von dem Fahrzeuginsassen nicht
wahrnehmbar ist.
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In
vorteilhafter Weise muss die Bedienperson das inbetriebnehmen des
Verdichters zum Vermeiden von Schäden an bewegten Bauteilen
nicht mittels der Betätigungsvorrichtung aktiv einstellen. Die
Bedienperson wird also nicht mit zusätzlichen, gegebenenfalls
schwer nachvollziehbaren Eingabeaufforderungen, etwa einem Einschalten
der Kompressionskälteanlage im Winter bei niedrigen Außentemperaturen,
konfrontiert.
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Die
für die erfindungsgemäße Kompressionskälteanlage
beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen und Vorteile
gelten auch für das erfindungsgemäße
Verfahren zum Betreiben einer Kompressionskälteanlage.
Bei diesem wird erfindungsgemäß, wenn für einen
Verdichter von einer Bedienperson mittels einer Betätigungsvorrichtung
eine Außerbetriebnahme eingestellt wird, der Verdichter
unabhängig von dem mittels der Betätigungsvorrichtung eingestellten
Betriebszustand mittels einer Steuerungseinrichtung in Betrieb genommen.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnung.
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Diese
zeigt ein Ablaufdiagramm zum Überwachen und Inbetriebnehmen
eines Verdichters einer Kompressionskälteanlage für
ein Kraftfahrzeug.
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In
einer Steuerungseinrichtung 10 einer nicht näher
gezeigten Kompressionskälteanlage eines Kraftfahrzeugs
erfolgt eine Überwachung 12 einer Zeitdauer, über
welche hinweg ein Verdichter der Kompressionskälteanlage
außer Betrieb genommen ist. Des Weiteren erfolgt eine Überwachung 14 einer Fahrstrecke,
welche das Kraftfahrzeug zurücklegt. Als weitere Randbedingung 16 wird
geprüft, ob ein Defrostbetrieb einer Belüftungseinrichtung
manuell oder automatisch eingestellt wurde. Die Belüftungseinrichtung
ist hierbei mit Luft beaufschlagbar, welche mittels der Kompressionskälteanlage
gekühlt und entfeuchtet wurde.
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Die Überwachungen 12, 14 der
Zeitdauer der Außerbetriebnahme des Verdichters und der
mit dem Kraftfahrzeug zurückgelegten Fahrstrecke sind mittels
eines UND-Operators 18 verknüpft. In einer alternativen
Ausführungsform kann lediglich die Standzeit des Verdichters
oder die Fahrstrecke des Kraftfahrzeugs überwacht werden,
oder die Überwachungen 12, 14 können
mittels eines logischen ODER-Operators verknüpft sein.
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Die
Randbedingung 16, welche über das Vorliegen eines
Defrostbetriebs Auskunft gibt, ist mit dem Ergebnis des UND-Operators 18 mittels
eines logischen ODER-Operators 20 verknüpft. Liegt
also die Randbedingung 16 vor oder ergaben die Überwachung 12,
dass eine Standzeit des Verdichters eine Woche überschritten
hat und die Überwachung 14, dass eine Laufleistung
des Fahrzeugs 2.000 km überschritten hat, so wird ein Steuersignal 22 erzeugt.
Das Steuersignal 22 bewirkt ein Inbetriebnehmen des Verdichters
der Kompressionskälteanlage.
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Hierbei
wird der Verdichter mit einer Minimallast, beispielsweise mit 1%
seiner Volllast, während einer Zeitdauer von 10 Minuten
betrieben und hierbei eine Antriebswelle des Verdichters und/oder
weitere bewegbare Bauteile in Bewegung versetzt.
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Durch
das periodische, also in Abhängigkeit von Standzeit oder
Fahrleistung erfolgenden, bzw. situationsgesteuerte, also in Abhängigkeit
von der Anforderung des Defrostbetriebs erfolgende, Inbetriebnehmen
des Verdichters sind Schäden an Lagern und/oder Dichtungen
des Verdichters infolge zu langer Standzeiten vermeidbar. Dadurch
ist auch während der Wintermonate, während welcher
der Verdichter nicht von einer Bedienperson mittels einer Betätigungsvorrichtung,
etwa mittels der AC-On/Off-Taste, in Betrieb genommen wird, für
ein Schäden vermeidendes Betreiben des Verdichters gesorgt.
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Wurde
der Verdichter mittels der Steuerungseinrichtung 10 in
Betrieb genommen, also entweder bei Vorliegen der Randbedingung 16 oder nach
Verstreichen der vorgegebenen Zeitdauer der Außerbetriebnahme
und nach Zurücklegen der vorgegebenen Fahrstrecke des Kraftfahrzeugs,
so erfolgt ein Zurücksetzen 24 von Zählern,
welche die Überwachungen 12, 14 durchführen.
Die von den Zählern aufgezeichneten Standzeiten des Verdichters
bzw. zurückgelegten Fahrstrecken des Kraftfahrzeugs werden
in der Steuerungseinrichtung 10 digital ausgewertet.
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Ein
Lastzustand des Verdichters ist vorliegend mittels eines durch die
Steuerungseinrichtung 10 ansteuerbaren Regelventils stufenlos
einstellbar. Zusätzlich weist der Verdichter eine Kupplung,
beispielsweise eine Magnetkupplung, auf, mittels welcher die Antriebswelle
durch Einkuppeln in Bewegung versetzbar ist. Ein solcher Verdichter,
bei welchem im ausgekuppelten Zustand die Antriebswelle nicht angetrieben
ist, ermöglicht ein besonders energiesparendes Betreiben
der Kompressionskälteanlage.
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- 10
- Steuerungseinrichtung
- 12,
14
- Überwachung
- 16
- Randbedingung
- 18
- UND-Operator
- 20
- ODER-Operator
- 22
- Steuersignal
- 24
- Zurücksetzen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005031511
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