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Die
Erfindung betrifft eine Rollendruckmaschine nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein System
zur Herstellung von Druckprodukten mit einer Rollendruckmaschine
und einer der Rollendruckmaschine nachgeordneten Weiterverarbeitungsmaschine
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
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Eine
Rollendruckmaschine umfasst mindestens einen Rollenwechsler, mindestens
eine dem jeweiligen Rollenwechsler nachgeordnete Druckeinheit sowie
mindestens ein der oder jeder Druckeinheit nachgeordnetes Endgerät, wobei
das oder jedes Endgerät
als Planausleger oder als Schneidaggregat oder als Falzapparat ausgebildet
sein kann. Im Bereich der oder jeder Druckeinheit wird ein vom jeweiligen
Rollenwechsler bereitgestellter, bahnförmiger Bedruckstoff bedruckt,
wobei im Bereich des jeweiligen Endgeräts zumindest durch Querschneiden
erzeugte Exemplare aus der Rollendruckmaschine ausgelegt werden.
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Dem
jeweiligen Endgerät
einer Rollendruckmaschine ist eine Makulaturschleuse nachgeordnet, um
Makulaturexemplare, die nicht der gewünschten Druckqualität entsprechen,
aus der Rollendruckmaschine auszuschleusen. Eine solche Rollendruckmaschine
verfügt
weiterhin über
ein Steuerungssystem, mit Hilfe dessen der Betrieb der Rollendruckmaschine
gesteuert und/oder geregelt werden kann.
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Typischerweise
ist einer Rollendruckmaschine eine Weiterverarbeitungsmaschine nachgeordnet, die
zum Beispiel als Hefteinrichtung und/oder als Seitenbescheidungseinrichtung
und/oder als Kopf- und Fußbescheidungseinrichtung
ausgebildet sein kann.
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Mit
der Rollendruckmaschine erzeugte Gutexemplare, welche im Bereich
der Makulaturschleuse der Rollendruckmaschine nicht ausgeschleust
werden, werden der Weiterverarbeitungsmaschine zugeführt, welche
die Gutexemplare der Rollendruckmaschine einer Weiterverarbeitung
unterzieht, wobei die Weiterverarbeitungsmaschine eine eigene Makulaturschleuse
umfasst, um die Gutexemplare der Rollendruckmaschine, die innerhalb
der Weiterverarbeitungsmaschine nicht ordnungsgemäß weiterverarbeitet
wurden, als weitere Makulaturexemplare auszuschleusen. Nur solche
Druckexemplare, die sowohl im Bereich der Rollendruckmaschine als
auch im Bereich der Weiterverarbeitungsmaschine als Gutexemplare
erkannt werden, werden letztendlich an den Kunden ausgeliefert.
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Sowohl
das Steuerungssystem der Rollendruckmaschine als auch das Steuerungssystem
der Weiterverarbeitungsmaschine verfügen über einen sogenannten Nettozähler, wobei
mithilfe des jeweiligen Nettozählers
die Anzahl der in der Rollendruckmaschine bzw. die Anzahl der in
der Weiterverarbeitungsmaschine erzeugten Gutexemplare zählbar ist. Die
Anzahl der in der Rollendruckmaschine erzeugten Gutexemplare entspricht
der Gesamtanzahl der in der Rollendruckmaschine gedruckten Exemplare abzüglich der
Makulaturexemplare der Rollendruckmaschine. Die Anzahl der in der
Weiterverarbeitungsmaschine erzeugten Gutexemplare entspricht der
Gesamtanzahl der in der Weiterverarbeitungsmaschine verarbeiteten
Exemplare abzüglich
der in der Weiterverarbeitungsmaschine erzeugten Makulaturexemplare.
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Bei
aus der Praxis bekannten Rollendruckmaschinen wird der Nettozähler derselben,
mithilfe derer die Anzahl der in der Rollendruckmaschine erzeugten
Gutexemplare gezählt
wird, von einem an der Rollendruckmaschine arbeitenden Drucker manuell
ausgelöst.
Gleiches gilt für
den Nettozähler
der Weiterverarbeitungsmaschine. Da für eine Druckerei in der Regel
jedoch nur die Anzahl der an Kunden ausgelieferten Exemplare von
Interesse ist, lösen Drucker
in der Regel nur den Nettozähler
der Weiterverarbeitungsmaschine aus, jedoch nicht den Nettozähler der
Rollendruckmaschine.
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Dies
hat den Nachteil, dass dann keine Informationen mehr darüber vorliegen,
wie viele Gutexemplare in der Rollendruckmaschine erzeugt worden sind.
In diesem Fall liegt dann kein Anhalt mehr über die Leistungsfähigkeit
der Rollendruckmaschine vor. Dies ist von Nachteil.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine neuartige Rollendruckmaschine sowie ein System zur Herstellung von
Druckprodukten mit einer Rollendruckmaschine und einer der Rollendruckmaschine
nachgeordneten Weiterverarbeitungsmaschine zu schaffen. Diese Aufgabe
wird durch eine Rollendruckmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß umfasst das
Steuerungssystem der Rollendruckmaschine eine Einrichtung, die aus
im Betrieb der Rollendruckmaschine vorliegenden Signalen automatisch
einen Befehl zum automatischen Aktivieren eines Nettozählers des
Steuerungssystems generiert, mit Hilfe dessen die Anzahl der in
der Rollendruckmaschine erzeugten Gutexemplare automatisch zählbar ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Rollendruckmaschine
erfolgt die Auslösung
des Nettozählers,
mithilfe dessen die Anzahl der in der Rollendruckmaschine erzeugten
Gutexemplare automatisch gezählt
wird, automatisch auf Grundlage von Signalen, die im Betrieb der
Rollendruckmaschine vorliegen. Daher ist es bei der erfindungsgemäßen Rollendruckmaschine nicht
mehr erforderlich, dass ein Drucker den Nettozähler der Rollendruckmaschine
manuell auslöst.
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Auch
dann, wenn ein Drucker den Nettozähler der Rollendruckmaschine
nicht auslöst,
sondern lediglich einen Nettozähler
einer Weiterverarbeitungsmaschine, so liegen dann stets zwei Zählerstände von
unabhängigen
Nettozählern
vor, nämlich ein
Zählerstand
des Nettozählers
der Rollendruckmaschine sowie ein Zählerstand des Nettozählers der
Weiterverarbeitungsmaschine. Hiermit kann dann die Leistungsfähigkeit
der Rollendruckmaschine unabhängig
von der Leitungsfähigkeit
der Weiterverarbeitungsmaschine analysiert werden.
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Das
erfindungsgemäße System
zur Herstellung von Druckprodukten mit einer Rollendruckmaschine
und einer der Rollendruckmaschine nachgeordneten Weiterverarbeitungsmaschine
ist in Anspruch 9 definiert.
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Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird, ohne hierauf beschränkt
zu sein, an Hand der Zeichnung näher
erläutert.
Dabei zeigt:
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1:
eine Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen System zur Herstellung
von Druckprodukten mit einer erfindungsgemäßen Rollendruckmaschine und
einer der erfindungsgemäßen Rollendruckmaschine
nachgeordneten Weiterverarbeitungsmaschine.
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1 zeigt
ein Blockschaltbild eines Systems zum Herstellen von Druckprodukten,
wobei das System der 1 eine Rollendruckmaschine 10 und eine
der Rollendruckmaschine 10 nachgeordnete Weiterverarbeitungsmaschine 11 umfasst.
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Die
Rollendruckmaschine 10 umfasst einen Rollenwechsler 12,
mehrere dem Rollenwechsler 12 nachgeordnete Druckeinheit 13 sowie
ein den Druckeinheiten 13 nachgeordnetes Endgerät 14,
wobei es sich beim Endgerät 14 um
ein Schneidaggregat oder einen Falzapparat oder einen Planausleger
handeln kann. Im Bereich des Rollenwechslers 12 wird ein
zu bedruckender, bahnförmiger
Bedruckstoff bereitgehalten, der in den Druckeinheiten 13 bedruckt
und im Endgerät 14 zu
vereinzelten Exemplaren verarbeitet wird.
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Gemäß 1 umfasst
die Rollendruckmaschine 10 weiterhin ein Steuerungssystem 15,
mithilfe dessen der Betrieb des Rollenwechslers 12, der Druckeinheiten 13 sowie
des Endgeräts 14 gesteuert und/oder
geregelt werden kann.
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Gemäß 1 ist
dem Endgerät 14 eine
Makulaturschleuse 16 nachgeordnet, die dann, wenn in der
Rollendruckmaschine 10 Makulaturexemplare erzeugt werden,
aktiviert ist, um Makulaturexemplare im Sinne des gestrichelten
Pfeils aus der Rollendruckmaschine auszuschleusen. Dahingegen, wenn in
der Rollendruckmaschine 10 Gutexemplare erzeugt werden,
ist die Makulaturschleuse 16 deaktiviert, wobei dann die
Gutexemplare der Rollendruckmaschine 10 der Weiterverarbeitungsmaschine 11 zugeführt werden,
um in der Weiterverarbeitungsmaschine 11 weiterverarbeitet
zu werden. Das Steuerungssystem 15 tauscht mit dem Rollenwechsler 12, den
Druckeinheiten 13, dem Endgerät 14 und der Makulaturschleuse 16 Daten
aus.
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In 1 umfasst
die Weiterverarbeitungsmaschine 11 einen Heftapparat 17 sowie
eine Makulaturschleuse 18, wobei dann, wenn im Bereich
der Weiterverarbeitungsmaschine 11 Makulaturexemplare erzeugt
werden, die Makulaturweiche 18 aktiviert ist, um im Sinne
des gestrichelten Pfeils Makulaturexemplare auszuschleusen. Dahingegen,
wenn im Bereich der Weiterverarbeitungsmaschine 11 Gutexemplare
erzeugt werden, ist die Makulaturschleuse 18 derselben
deaktiviert, um dann die Gutexemplare an Kunden ausliefern zu können.
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Die
Weiterverarbeitungsmaschine 11 verfügt über ein eigenes Steuerungssystem 19,
um den Betrieb der Weiterverarbeitungsmaschine 11 zu steuern und/oder
zu regeln, wobei gemäß 1 das
Steuerungssystem 19 mit dem Heftapparat 17 und
der Makulaturschleuse 18 Daten austauscht.
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Sowohl
das Steuerungssystem 15 der Rollendruckmaschine 10 als
auch das Steuerungssystem 19 der Weiterverarbeitungsmaschine 11 verfügen über jeweils
einen sogenannten Nettozähler 20 bzw. 21,
mithilfe derer die im Bereich der Rollendruckmaschine 10 bzw.
der Weiterverarbeitungsmaschine 11 erzeugten Gutexemplare
gezählt
werden können.
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Bei
aus der Praxis bekannten Rollendruckmaschinen 10 muss der
Nettozähler 20 derselben manuell
ausgelöst
werden. Ebenso muss der Nettozähler 21 der
Weiterverarbeitungsmaschine 11 bei aus der Praxis bekannten
Systemen manuell ausgelöst
werden.
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Da
in einer Druckerei typischerweise nur die Anzahl der an einen Kunden
auslieferbaren Gutexemplare von Bedeutung ist, wird von Druckern
typischerweise nur der Nettozähler 21 der
Weiterverarbeitungsmaschine 11 jedoch nicht der Nettozähler 20 der
Rollendruckmaschine 10 ausgelöst. Dies ist von Nachteil,
da dann keine Informationen mehr über die Anzahl der in der Rollendruckmaschine 10 erzeugten Gutexemplare
vorliegen.
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Die
erfindungsgemäße Rollendruckmaschine 10 ist
dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerungssystem 15 derselben
eine Einrichtung 22 umfasst, die aus im Betrieb der Rollendruckmaschine 10 vorliegenden
Signalen automatisch einen Befehl zum automatischen Aktivieren des
Nettozählers 20 des Steuerungssystems 15 der
Rollendruckmaschine 10 generiert, sodass dann die Anzahl
der in der Rollendruckmaschine 10 erzeugten Gutexemplare
automatisch zählbar
ist. Selbst dann, wenn ein Drucker nur den Nettozähler 21 der
Weiterverarbeitungsmaschine 11 auslöst, liegt dann ein Zählerstand
des Nettozählers 20 der
Rollendruckmaschine 10 vor. Es kann dann die Leistungsfähigkeit
der Rollendruckmaschine 10 eigenständig beurteilt werden.
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Die
Einrichtung 22 erzeugt dann den Befehl zum automatischen
Aktivieren des Nettozählers, wenn
Steuerungssignale einer Farbregisterregeleinrichtung und einer Farbdichteregeleinrichtung
in einem definierten Wertebereich liegen, der einer ordnungsgemäßen Druckqualität im Bereich
der Druckeinheiten 13 entspricht. Zusätzlich müssen Steuerungssignale einer
Schnittregisterregeleinrichtung in einem definierten Wertebereich
liegen, der einer ordnungsgemäßen Schnittqualität im Bereich
des Endgeräts 14 entspricht.
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Die
Einrichtung 22 generiert nur dann den Befehl zum automatischen
Aktivieren des Nettozählers,
wenn vorzugsweise weiterhin ein Drehzahlsignal der oder jeder Druckeinheit 13 in
einem definierten Wertebereich um eine zulässige Produktionsgeschwindigkeit
liegt. Zusätzlich
müssen
vorzugsweise Steuerungssignale der Druckeinheiten 13 einer Druck-An-Position
der am Druck beteiligten Druckwerke der Druckeinheiten 13 entsprechen.
Darüberhinaus
erzeugt die Einrichtung 22 nur dann den Befehl zum automatischen
Aktivieren des Nettozählers 20 des
Steuerungssystems 15 der Rollendruckmaschine 10,
wenn vorzugsweise zusätzlich
Steuerungssignale der Druckeinheiten 13 einer Deaktivierung
von Wascheinrichtungen, zum Beispiel von Gummizylinderwascheinrichtungen,
der am Druck beteiligten Druckwerke entsprechen. Darüberhinaus müssen vorzugsweise
Steuerungssignale des Rollenwechslers 12 einer Deaktivierung
eines Rollenwechsels desselben entsprechen, damit die Einrichtung 22 den
Befehl zum automatischen Aktiveren des Nettozählers generiert.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass die Einrichtung 22 nur dann
den Befehl zum automatischen Aktivieren des Nettozählers 20 der
Rollendruckmaschine 10 generiert, wenn ein Steuerungssignal
der Makulaturschleuse 16 einer Deaktivierung derselben
entspricht.
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Es
liegt demnach im Sinne der hier vorliegenden Erfindung, dass eine
Einrichtung 22 des Steuerungssystems 15 einer
Rollendruckmaschine 10 auf Grundlage von im Betrieb der
Rollendruckmaschine 10 vorliegenden Signalen automatisch
einen Befehl zum Auslösen
des Nettozählers 20 der
Rollendruckmaschine 10 generiert. Dabei wird auf Signale zugegriffen,
die ohnehin im Betrieb der Rollendruckmaschine 10 anfallen,
so auf Signale von Farbregisterregeleinrichtungen, Farbdichteregeleinrichtungen,
Schnittregisteregeleinrichtungen, auf Drehzahlsignale der Druckeinheiten,
sowie auf Signale zum Regeln und/oder Steuern des Betriebs von Wascheinrichtungen,
Rollenwechslern und dergleichen. Bedingt durch die automatische
Generierung des Befehls zum Auslösen
des Nettozählers
der Rollendruckmaschine ist keine manuelle Auslösung desselben mehr erforderlich.
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Selbst
dann, wenn ein Drucker nur den Nettozähler einer Weiterverarbeitungsmaschine
auslöst, liegen
stets zwei unabhängige
Zählerstände von zwei
unabhängigen
Nettozählern,
nämlich
des Nettozählers
der Rollendruckmaschine sowie des Nettozählers der Weiterverarbeitungsmaschine,
vor.
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- 10
- Rollendruckmaschine
- 11
- Weiterverarbeitungsmaschine
- 12
- Rollenwechsler
- 13
- Druckeinheit
- 14
- Endgerät
- 15
- Steuerungssystem
- 16
- Makulaturschleuse
- 17
- Heftapparat
- 18
- Makulaturschleuse
- 19
- Steuerungssystem
- 20
- Nettozähler
- 21
- Nettozähler
- 22
- Einrichtung