-
Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Kalibrieren von Werkzeugmaschinen,
insbesondere handgehaltenen Werkzeugmaschinen, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
-
Stand der Technik
-
Werkzeugmaschinen
der vorgenannten Art sind aus der Praxis auch in Form von Sägen bekannt, die
mit einer berührungsfrei
arbeitenden Hilfseinrichtung zur Ausrichtung ihres durch ein Sägeblatt
gebildeten Werkzeuges auf eine werkstückseitig vorgegebene Anrisslinie
als Arbeitswegvorgabe versehen sind.
-
Solche
Hilfseinrichtungen arbeiten beispielsweise mit Laserstrahlern, deren
Laserlinie auf die Anrisslinie ausgerichtet ist, um dem Benutzer
die Führung
der Werkzeugmaschine entlang der Anrisslinie, insbesondere auch
das Ansägen
eines jeweiligen Werkstückes
auf der Anrisslinie zu erleichtern, da die Ansatzstelle für das Werkzeug
am Werkstück
nicht selten für
den Benutzer schwer einzusehen ist. Auch sensorisch geführte, autonom
arbeitende Hilfseinrichtungen sind bekannt.
-
Voraussetzung
für ein
erfolgreiches Arbeiten unter Benutzung einer Hilfseinrichtung ist,
dass diese in ihrer Lage zur Werkzeugmaschine, und insbesondere
zu deren Werkzeug, exakt ausgerichtet ist, was bei modernen Werkzeugmaschinen
insbesondere auch wegen der Vielzahl der in diese integrierten Funktionen
und Verstellbarkeiten keineswegs selbstverständlich ist, trotz entsprechender
Prüfungen
bei der Herstellung. Zudem können
Verschleiß und
Beschädigungen
im Arbeitsbetrieb zu Veränderungen führen, die
die Lagegenauigkeit und somit auch das Arbeitsergebnis beeinträchtigen
können.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Der
Erfindung liegt primär
die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Kalibrieren von Werkzeugmaschinen
der eingangs genannten Art zu schaffen, die in einfacher Weise,
so auch vom Laien als Benutzer zu handhaben ist.
-
Erreicht
wird dies mit den Merkmalen des Anspruches 1, demzufolge die Kalibriereinrichtung eine
Kalibrieraufnahme für
das Fußteil
der Werkzeugmaschine vorsieht, mit der ein Werkstück simuliert
ist, auf dessen Anrisslinie die Hilfseinrichtung ausgerichtet sein
muss. Dadurch, dass das Fußteil der
Werkzeugmaschine lagefest zur Kalibrieraufnahme festgelegt ist und
dass die Kalibrieraufnahme, analog zur werkstückseitigen Anrisslinie, eine
Markierungslinie aufweist, lässt
sich die Ausrichtung der Hilfseinrichtung auf die Anrisslinie leicht überprüfen, und
damit auch die Stellung des Werkzeugs zur Anrisslinie sowie die
Ausrichtung des Fußteils
der Werkzeugmaschine zum Oberbau derselben.
-
Die
Kalibrieraufnahme bildet somit funktional eine Richtplatte, deren
Ränder
bevorzugt Seitenführungen
für das
Fußteil
bilden, so dass in Verbindung mit dem Eingriff eines Adapterelementes
der Kalibrieraufnahme in die Werkzeugaufnahme eine durch Benutzungsfehler
kaum zu beeinträchtigende,
nach Lage und Richtung gesicherte Verbindung zwischen Kalibrieraufnahme
und Werkzeugmaschine geschaffen ist.
-
Da
das Adapterelement und die Markierungslinie zudem in dem ausgesparten
Bereich der Fußplatte
liegen, auf den die optische und/oder sensorische Hilfseinrichtung
ausgerichtet ist, sind für
die Werkzeugmaschine zur Fußplatte
und zur Kalibrieraufnahme die gleichen Verhältnisse gegeben, so dass die
gegenüber
der Kalibrieraufnahme erfolgte Kalibrierung in gleicher Weise gegenüber der
Fußplatte
besteht und somit auch für
den Arbeitsprozess fortbesteht.
-
Die
Hilfseinrichtung zur Ausrichtung auf die werkstückseitig vorgegebene Anrisslinie
umfasst bei der erfindungsgemäßen Lösung zweckmäßigerweise eine
Detektionseinheit für
die Überprüfung der
Lage der Anrisslinie und bevorzugt auch zur Überprüfung der Erkennbarkeit der
Anrisslinie. Die Detektionseinheit ist zweckmäßigerweise mit einer Aktuatorik
zur Verstellung und Ausrichtung des Werkzeuges auf die Anrisslinie
verbunden ist, so dass zumindest bezüglich der Ausrichtung des Werkzeugs
auf die Anrisslinie die Kalibrierung automatisiert, gegebenenfalls auch
benutzerseitig durch Knopfdruck ausgelöst werden kann, nicht aber
durch benutzerseitigen Eingriff auf die Maschine vorgenommen werden
muss.
-
Die
Durchführung
der erfindungsgemäßen Kalibrierung
der Werkzeugmaschine ist nicht an aufwändige Vorrichtungen gebunden,
sondern lässt
sich ohne Zugriff auf weitere Einrichtungen mit einer Kalibrieraufnahme
realisieren, die bevorzugt als Platte mit längsseitlich aufragenden Randbegrenzungen gestaltet
ist, zu denen die Markierungslinie längsmittig verläuft und
auch das Adapterelement insbesondere in bolzenförmiger Gestaltung längsmittig
angeordnet ist. Dies ermöglicht
die Herstellung der Kalibrieraufnahme einstückig aus billigen Materialien
in einfachen Fertigungsverfahren, letztlich sogar die Gestaltung
der Kalibrieraufnahme als Kartonschablone.
-
Bevorzugt
sind die Randbegrenzungen durch längsseitliche Ränder der
Kalibrieraufnahme gebildet, so dass sich auch bei geringer Tragfähigkeit der
Platte die notwendige Steifigkeit und Formhaltigkeit ergibt. Eine
Kalibrieraufnahme dieser Gestaltung bildet insbesondere auch ein
beim Verkauf einer Werkzeugmaschine beizugebendes Zubehör, das dem
Benutzer eine Produktüberprüfung und
gegebenenfalls, insbesondere bei automatisierter Justierbarkeit,
die eigenständige
Durchführung
und Nachprüfung
der Kalibrierung ermöglicht.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Aufbau
der Einrichtung zum Kalibrieren des Werkzeugs ist auch der Verfahrensablauf
beim Kalibrieren so einfach zu beherrschen, dass Fehler nahezu ausgeschlossen sind.
-
Die
Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zum Betreiben von Werkzeugmaschinen,
die mit einer Detektionseinheit zur sensorischen Überprüfung der
Erkennbarkeit und Lage einer werkstückseitigen Anrisslinie ausgerüstet sind.
In Verbindung mit einer Einrichtung zum Kalibrieren der vorgeschilderten
Art ergibt sich dabei auch die Möglichkeit
der Überprüfung der
Detektionseinheit, wenn die Kalibriereinrichtung insbesondere seitens
der Kalibrieraufnahme in der Beobachtungsfläche der Detektionseinheit nicht nur
eine der Anrisslinie entsprechende Markierungslinie, sondern auch
Detektionsmuster enthält,
die beim Kalibrieren praxisnah die Überprüfung auch diesbezüglicher
Funktionen ermöglichen.
-
Bei
dem angesprochenen erfindungsgemäßen Verfahren
zum Betreiben der Werkzeugmaschine werden in der Beobachtungsfläche, insbesondere in
der Detektionsfläche,
für die
Detektionseinheit gegebene Kontrastübergänge, insbesondere sprungartige
Kontrastübergänge auf
Bezugslinien als Kontrastpunkte erfasst. So lässt sich auch die Breite der Anrisslinie über deren
Kontrastübergänge zur
Umgebung in Kontrastpunkten erfassen, die entsprechend der Breite
der Anrisslinie zueinander beabstandet liegen, was es ermöglicht,
den Mittelwert zwischen über die
Breite der Anrisslinie einander gegenüberliegenden Kontrastpunkten
als Ansatzpunkt für
das Werkzeug mit hoher Genauigkeit zu erfassen und damit die Kalibrierung
der Werkzeugmaschine in geschilderter Weise unter Nutzung dieses
Verfahrens durchzuführen.
-
Für die Praxis
ist es insbesondere von Bedeutung, dass sich beim erfindungsgemäßen Verfahren
ein vereinfachter Ansatz dafür ergibt,
Kontrastpunkte, die für
die Detektion der Anrisslinie nicht wesentlich sind, auszublenden,
indem der der Breite der Anrisslinie entsprechende Abstand zwischen
zwei Kontrastpunkten als Filterkriterium für die Ausblendung von außerhalb
der Anrisslinie liegende Kontrastpunkte genutzt wird. Dadurch stellt
sich die Oberflächenstruktur
in der über
die Detektionseinheit erfassten Detektionsfläche außerhalb der Anrisslinie als
von Kontrastübergängen weitgehend
befreit dar, was zu einer Verbesserung des Kontrastes der Anrisslinie
gegenüber
dem Hintergrund führt,
zumal es weiter im Rahmen der Erfindung liegt, die für die Kontrastierung
maßgeblichen
Parameter auf maximalen Kontrast der Anrisslinie zur Umgebung einzustellen.
-
Wird
im Rahmen des Verfahrens erkannt, dass trotz Optimierung der für die Kontrastierung maßgeblichen
Parameter eine in der für
die sichere Führung
der Werkzeugmaschine notwendige Schärfe der Anrisslinie nicht zu
erreichen ist, so ist diese Funktion inaktiv und es wird gegebenenfalls
der haltautonome Arbeitsablauf unterbrochen, notfalls auch die Werkzeugmaschine
abgeschaltet.
-
Auch
dieses Verfahren lässt
sich im Rahmen der Erfindung bei der Kalibrierung der Werkzeugmaschine überprüfen, wenn
seitens der Kalibrieraufnahme im Beobachtungsfeld der Detektionseinheit,
insbesondere in der Detektionsfläche,
ein entsprechendes Strukturmuster vorgesehen ist. Bei funktionsgerechtem
Verfahrensablauf wird dieses Strukturmuster praktisch auf die Anrisslinie
reduziert erfasst und hat damit die Ausrichtung auf die an der Kalibrierungaufnahme
vorgesehene Markierungslinie als theoretischem Ansatzpunkt für das Arbeitswerkzeug
zur Folge.
-
Von
besonderem Vorteil ist das erfindungsgemäße Verfahren in Verbindung
mit dem Betreiben von Werkzeugmaschinen, insbesondere auch Stichsägen, bei
denen das Werkzeug, im Falle von Stichsägen das Sägeblatt durch Verdrehung um
seine Längsachse,
in Abhängigkeit
von über
die Detektionseinheit zum Verlauf der Anrisslinie gewonnenen Stellparametern über nachgeordnete Rechner-, Steuer-
und Stellmittel auf die Anrisslinie ausgerichtet wird (zum Beispiel
Nullpunkteinstellung durch Referenzlinie) und die einen autonomen,
insbesondere einen halbautonomen Arbeitsbetrieb ergmöglichen, bei
dem die Werkzeugmaschine über
das Werkzeug der Anrisslinie folgend geführt ist und bei dem der Benutzer
lediglich die Abstützung
der Werkzeugmaschine zu übernehmen
hat.
-
Im
Rahmen der Erfindung liegt es auch, ein jeweiliges Detektionsmuster,
so auch eine jeweilige Anrisslinie lediglich simuliert darzustellen, – so insbesondere
zum Beispiel unter Nutzung der LCD- oder der OLED-Technologie – auf einem
Display. Dies eröffnet
die Möglichkeit,
verschiedenste Formen und Geometrien darzustellen und diese sofort
in ihrer Auswirkung auf das System zu protokollieren und/oder zu
bewerten. Insbesondere eröffnet
ein solches Vorgehen zum Beispiel beim Kalibrieren einer Säge, vor
allem einer handgehaltenen Stichsäge, die Möglichkeit, die Säge beim
Kalibrieren festzuhalten, da sich – in Umkehrung der Verhältnisse
im Arbeitsprozess – auf
dem Display auch bewegte Bilder darstellen lassen.
-
Weitere
Vorteile und zweckmäßige Ausführungen
sind den weiteren Ansprüchen,
der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
-
1 eine
schematisierte Darstellung einer handgeführten Werkzeugmaschine in Form
einer Stichsäge
in ihrer Arbeitslage zu einem Werkstück,
-
2 in
schematisierter Draufsicht den vom Sägeblatt der Stichsäge gemäß 1 durchsetzten Bereich
der Fußplatte,
der ausgespart ist,
-
3 eine
vereinfachte und schematisierte Darstellung einer Stichsäge mit deren
Fußplatte
zugeordneter Kalibrieraufnahme einer Kalibriereinrichtung,
-
4 eine
Draufsicht auf ein Werkstück
mit strukturierter, beispielsweise gemaserter Oberseite und mit
auf der Oberseite verlaufender Anrisslinie, wobei durch die Oberflächenstruktur
und durch die Anrisslinie gegebene Kontrastübergänge in der Oberfläche als
Kontrastpunkte erfasst sind,
-
5 eine
der 4 ähnliche
Darstellung, bei der in der Umgebung zur Anrisslinie für deren Verlauf
und deren Breite nicht relevant liegende Kontrastpunkte ausgeblendet
sind und lediglich noch die Kontrastübergänge der Anrisslinie zum Hintergrund erfasst
und durch randseitig zur Anrisslinie sich darstellende Kontrastpunkte
verdeutlicht dargestellt sind, sowie
-
6 und 7 in
Blockschaubildern das erfindungsgemäße Detektionsverfahren.
-
In 1 ist
eine Werkzeugmaschine 1 in Form einer Stichsäge 2 veranschaulicht.
Die Stichsäge 2 weist
ein Gehäuse 3 auf
und ist über
ein Fußteil 48 in
Form einer Fußplatte 4 getragen.
Die Fußplatte 4 ist über eine
in Richtung der Längsachse 12 der Stichsäge 2 verlaufende
Schwenkachse 14 mit dem Gehäuse 3 bzw. den von
diesem umschlossenen Aggregaten und Teilen verbunden und stützt die
Stichsäge 2 im
Arbeitsbetrieb verschieblich gegen ein Werkstück 5 ab. Als Arbeitswerkzeug 7 weist
die Stichsäge 2 ein
Sägeblatt 8 auf.
-
Mit 6 ist
die der Sägerichtung
beim Geradeaussägen
entsprechende Arbeitsrichtung bezeichnet, die der Erstreckungsrichtung
der Längsachse 12 der
Stichsäge 2 entspricht
und in der sich beim Geradeaussägen
auch die Ebene des Sägeblattes 8 erstreckt.
-
Das
Sägeblatt 8 durchsetzt
die Fußplatte 4 im
Bereich einer Aussparung 27, die in Arbeitsrichtung 6 vorgelagert
zum Arbeitsfeld 9 des Sägeblattes 8 eine
Detektionsfläche 10 umgrenzt.
-
Das
Gehäuse 3 weist
in seinem oberen, der Fußplatte 4 gegenüberliegenden
Bereich ein Griffteil 11 auf und geht bezogen auf die Arbeitsrichtung 6 frontseitig
in einen Stirnwandbereich 13 über, der nach unten in einer
einspringenden Stufe 17 ausläuft. Im Bereich unterhalb der
Stufe 17 liegt die Werkzeugaufnahme 18, die das
Sägeblatt 8 mit
einer nicht dargestellten Hubstange verbindet, über die das Sägeblatt 8 in
Richtung des Pfeils 19 hubbeweglich angetrieben und in
Richtung des Pfeils 21 um seine Drehachse 23 verstellbar
geführt
ist.
-
In 1 ist
des Weiteren noch ein Stellantrieb 20 veranschaulicht, über den
das Sägeblatt 8 in Sägerichtung,
wie über
den Pfeil 24 angedeutet, hubbeweglich anzutreiben ist,
bei hier nicht gezeigter, schwenkbarer Abstützung des Sägeblattes 8 und der zugehörigen nicht
dargestellten Hubstange um eine quer zur Drehachse 23 oberhalb
der Werkzeugaufnahme 18 liegende Schwenkachse.
-
Am
Gehäuse 3 ist
untergreifend zum Griffteil 11 eine Schaltanordnung 15 vorgesehen, über die
die übliche
Ein- und Ausschaltung der Maschine erfolgt. Ferner ist bei 16 im
Seitenwandbereich des Gehäuses 3 eine
Schalteinrichtung angedeutet, über
die sich die verschiedenen Betriebsarten einstellen lassen, die
sich beim geschilderten Aufbau der Stichsäge 2 realisieren lassen.
-
Die
Stichsäge 2 ist
des Weiteren bevorzugt mit einer Beleuchtungsanordnung 22 versehen,
die eine Ausleuchtung des Arbeitsfeldes 9 und bevorzugt auch
des davor liegenden, werkstückseitigen
Arbeitsbereiches ermöglicht
und die im Übergang
des Stirnbereiches 13 in die Stufe 17 angeordnet
ist. Bevorzugt in diesem Bereich ist auch eine Hilfseinrichtung 50 vorgesehen,
die berührungsfrei
arbeitend der Ausrichtung der Stichsäge 2 bzw. ihres Sägeblattes 8 auf
eine Anrisslinie 26 dient. Zur Hilfseinrichtung 50 gehört insbesondere
der durch eine Kamera gebildete Sensor 30 einer Detektionseinheit 28,
die mit einer Signalverarbeitungseinheit 29 in Verbindung
steht, welche auf eine Recheneinheit 31 und eine Steuereinheit 32 zugreift, über die
die unterschiedlichen Antriebe und/oder Aktuatoriken für das Arbeitswerkzeug 7 in
Form des Sägeblattes 8,
insbesondere unter Berücksichtigung
von über
die Detektionseinheit 28 erfassten Gegebenheiten, angesteuert
werden.
-
In
einer der möglichen
Betriebsarten der Stichsäge 2,
dem Normalbetrieb, ist das Sägeblatt 8 in
Richtung der Längsachse 12 der
Stichsäge 2 ausgerichtet
und in Richtung des Pfeiles 19 hubbeweglich angetrieben.
Eine weitere Betriebsart ist der Pendelhubbetrieb, in dem dem Hubantrieb
des Sägeblattes 8 in
Richtung des Pfeiles 19 über den Stellantrieb 20 eine
Pendelhubbewegung in Richtung des Pfeiles 24 überlagert
ist. In einer weiteren Betriebsart, dem sogenannten Scrolling-Modus,
wird die Stichsäge 2 durch
Verdrehung des Sägeblattes 8 um
seine Drehachse 23 auf eine jeweils vorgegebene Arbeitsbahn, so
beispielsweise auf eine Anrisslinie 26 ausgerichtet. Dies
kann händisch,
insbesondere aber in Abhängigkeit
von über
die Detektionseinheit 28 in Verfolgung der Anrisslinie 26 erfassten
und über
die Signalverarbeitungseinheit 29 ermittelten Stellwerten
erfolgen, so dass sich eine halbautonome Betriebsweise ergibt, bei
der der Benutzer lediglich noch die Abstützung der Stichsäge 2 übernehmen
muss.
-
In 2 ist
angedeutet, dass über
die Detektionseinheit 28 bzw. deren insbesondere als Kamera ausgebildeten
Sensor 30 eine Detektionsfläche 10 erfasst wird,
durch die die Anrisslinie 26 verläuft, wobei entsprechend dem
für die
Verdrehung des Sägeblattes 8 um
die Drehachse 23 für
die Praxis insbesondere nutzbaren Drehwinkel ein Schwenkbereich 25 eingezeichnet
ist. Zulässige
Drehwinkel für
das Sägeblatt 8 reichen
bis zu etwa +/–30°, bezogen
auf die Längsachse 12.
-
Die
Vielzahl der Verstellbarkeiten sowohl antriebsseitig wie auch in
der Verbindung zwischen der Fußplatte 4 und
dem über
diese abgestütztem
gehäuseseitigem
Aufbau der Stichsäge 2 bringt
es mit sich, dass Abweichungen zu den jeweils durch Sollwerte vorgegebenen
Einstelllagen auftreten, sei es bereits im Rahmen der Herstellung,
sei es durch betriebsbedingten Verschleiß oder eine fehlerhafte Handhabung
der Stichsäge
mit entsprechenden Beschädigungen
derselben.
-
Um
hier eine einfache Möglichkeit
der Überprüfung und
auch der Kalibrierung zu eröffnen,
wird erfindungsgemäß – wie in 3 dargestellt – eine Kalibriereinrichtung 33 mit
einer Kalibrieraufnahme 49 in Form einer Kalibrierplatte 34 vorgesehen,
zu der die Fußplatte 4 lagefest
und lageorientiert anzuordnen ist, und zwar ausgerichtet auf eine
an der Kalibrierplatte 34 vorgesehene Markierung, insbesondere
eine Markierungslinie 35. Die Markierungslinie 35 entspricht,
bezogen auf den praktischen Arbeitsbetrieb, einer werkstückseitigen
Anrisslinie, auf die das Werkzeug, im Falle einer Stichsäge 2 deren
Sägeblatt 8,
ausgerichtet ist. Entsprechend dieser Ausrichtung ist die Kalibrierplatte 34 mit
einem aufragendem, in Flucht zur Markierungslinie 35 liegendem
Adapterelement 36 versehen, das bevorzugt als Bolzen 37,
insbesondere als gestufter Bolzen 37, ausgebildet ist und
das bei auf die Kalibrierplatte 34 aufgesetzter Fußplatte 4 in
die Werkzeugaufnahme 18 eingreift, so dass sich eine im
praktischen Betrieb der Eingriffslage des Sägeblattes 8 zum Werkstück 5 entsprechende
Positionierung der Stichsäge 2 gegen die
Kalibrierplatte 34 ergibt, also bei kalibrierter Stichsäge eine
abgeglichene Nulllage gegeben ist.
-
In
Verbindung mit der längsseitlichen
Führung
der Fußplatte 4 über die
Seitenführungen 38, die
randseitig an der Kalibrierplatte 34 vorgesehen sind und
die insbesondere durch aufgebogene Randbereiche oder auch kastenförmig profilierte
Randbereiche gebildet sein können,
ist damit eine formsteife und einfache Kalibriereinrichtung 33 geschaffen.
Mit dieser kann in einfacher Weise die jeweilige Werkzeugmaschine 1,
hier die Stichsäge 2,
in ihren wesentlichsten mechanischen Elementen, nämlich der Fußplatte 4 und
der über
die Fußplatte 4 getragenen, über das
Gehäuse 3 umschlossenen
Aggregateeinheit mit der Werkzeugaufnahme 18, auf wechselseitig
lagerichtige Ausrichtung und Zuordnung überprüft werden kann, dies insbesondere
auch außerhalb
der Fertigung, so beim Kunden als Benutzer.
-
Ist
die Werkzeugmaschine 1, im Ausführungsbeispiel also die Stichsäge 2 gemäß 1,
zusätzlich
mit einer Detektionseinheit 28 ausgerüstet, die in 2 schematisch
u. a. über
die Lage ihres Sensors 30 angedeutet ist, so ist bei Positionierung der
Stichsäge 2 auf
der Kalibrierplatte 34 eine Lage der Markierungslinie 35 in
der Detektionsfläche 10 gegeben.
Fällt die
Mittellinie der Detektionsfläche 10, die
sich mit der Längsachse 12 der
Stichsäge 2 gemäß 2 überdeckt,
mit der Markierungslinie 35 zusammen, so ist im Rahmen
der Kalibrierung auch die lagerichtige Ausrichtung der Sensorik,
so insbesondere der etwa als Sensor 30 eingesetzten Kamera
bestätigt.
Eine entsprechende Markierung der Werkzeugaufnahme 18,
die symbolisch die Lage eines in die Aufnahme eingesetzten Werkzeuges
zeigt, ermöglicht
zugleich die Überprüfung der
Signalkette vom aufnehmenden Sensor 30, also der Kamera über die
Signalverarbeitungseinheit 29 bis zum entsprechenden Stellantrieb,
so dass die Stichsäge 2 auch
hinsichtlich der Ausrichtung des Arbeitswerkzeuges 7, also
des Sägeblattes 8, überprüft und eingestellt,
gegebenenfalls nachgestellt werden kann, wobei grundsätzlich im
Rahmen der Erfindung die Kalibrierung rein sensorisch, also über Softwareparameter überprüft und auch
durchgeführt
wird, und ein darüber
hinausgehender mechanischer Eingriff praktisch nur bei entsprechenden
mechanischen Fehlern in Frage kommt.
-
Wesentlich
ist eine solche durchgängige
Kalibrierung insbesondere in Verbindung mit Werkzeugmaschinen 1,
vor allem Stichsägen 2,
mit denen auch unter schwierigen Arbeits- und Sichtbedingungen die exakte
Verfolgung einer Anrisslinie 26 erreicht werden soll und
die deshalb nicht nur eine genaue Ausrichtung des Arbeitswerkzeugs 7 auf
seine jeweils vorgegebene Null-Stellung verlangen, sondern auch die
Verfolgung der Anrissline 26 auf deren Mitte bedingen.
Das bedeutet, dass auch unter schwierigen Sichtbedingungen eine
entsprechende Erfassung der Anrisslinie in ihrer Kontur erfolgen
muss, um im Wege der Signalverarbeitung über die Detektionseinheit 28 eine
jeweilige Ausrichtung des Arbeitswerkzeuges 7 auf die so
ermittelte Mitte der Anrisslinie 26 zu ermöglichen.
-
Die
Erfindung betrifft, u. a. um dies zu ermöglichen, auch ein Verfahren
zum Betreiben von Werkzeugmaschinen, sowie ein Detektionsverfahren,
bei dem die Anrisslinie 26 ungeachtet schwieriger Sicht- und
Kontrastverhältnisse
in ihren randseitigen Begrenzungen erfasst wird, womit die Voraussetzung geschaffen
wird, im rechnerischen Wege die jeweilige Linienmitte vorzugeben,
wie es anhand der 4 und 5 sowie
der Blockschaubilder gemäß 6 und 7 erläutert ist,
wobei die 6 und 7 in Blockschaubildern
einen grundsätzlichen
Verfahrensablauf veranschaulichen.
-
4 und 5 veranschaulichen
den Verlauf verschiedener Abschnitte einer Anrisslinie 39 auf einem
Hintergrund 40 bzw. 41. Der Hintergrund 40 gemäß 4 entspricht
einer zur Anrisslinie 39 störenden Umgebung mit Maserungen,
Schmutz, verwischten Konturen und dergleichen.
-
Daraus
ergibt sich eine Vielzahl von Kontrastübergängen, die sich, bei der hier
vorausgesetzten Aufnahmetechnik zum Beispiel über einen Zeilensensor, entlang
einer jeweiligen Zeile 43 als Kontrastpunkte 44 darstellen.
Auch die Ränder
der Anrisslinie 39 zum Hintergrund bilden sich bei noch
ausreichendem Kontrast auf der jeweiligen Bildzeile 43 als
Kontrastpunkte ab, die mit 45 bzw. 46 bezeichnet sind.
-
Einer
Bildzeile 43 zugeordnete, randseitig zur Anrisslinie 29 einander
gegenüberliegende
Kontrastpunkte 45 und 46 bilden somit ein Wertepaar
und für
entsprechende Wertepaare liegen die Kontrastpunkte 44, 45 entlang
einer Anrisslinie 39 in etwa gleichem Abstand zueinander.
Unter Beibehalt des Verlaufs der Anrisslinie 39 lässt sich
so ein mittlerer Abstand für
die Kontrastpunkte 44, 45 entlang einer Anrisslinie 39 bestimmen,
und damit auch die Bildmitte der Anrisslinie 39, auf die
das Werkzeug, also das Sägeblatt 8,
in seiner Null-Stellung, oder in seiner jeweils geforderten Winkelstellung
anzusetzen ist.
-
Um
ungeachtet der störenden
Struktur des Hintergrundes die Anrisslinie 39 entsprechend
erfassen zu können,
ist es von Vorteil, jene Kontrastpunkte 44 auszublenden,
die nicht auf einem entsprechenden Kontrast zwischen der Anrisslinie 39 und
dem Hintergrund beruhen, sondern durch anderartige Unregelmäßigkeiten
begründet
sind. Dies lässt
sich im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
dadurch erreichen, dass eine gegebenenfalls vorgegebene, fallweise
auch durch die Wertepaare – Kontrastpunkte 45, 46 – bestimmte
Linienbreite als Filterkriterium benutzt wird. Damit entfällt die
Darstellung der Masse der in der Umgebung zur Anrisslinie 39 liegenden
Kontrastpunkte 44, so dass sich ein fiktiver Hintergrund
ergibt, gegenüber
dem sich die Anrisslinie 39 klar abzeichnet. Zusätzlich kann
Einfluss auf weitere, die Kontrastierung beeinflussende Parameter
genommen werden, wie beispielsweise auf Beleuchtung, Gain, und Weißabgleich.
So kann beispielsweise eine helle Maserung, bei deaktiviertem Weißabgleich,
durch eine sehr helle Beleuchtung überblendet und damit für die Kamera
als Sensor 30 praktisch unsichtbar gemacht werden.
-
Lässt sich
trotz des Verfahrens verlässlich keine
Anrisslinie herausarbeiten, führt
die Bahnerkennung also nicht zum Ziel, so werden zweckmäßigerweise
auf der Bahnerkennung beruhende Steuerfunktionen abgeschaltet, so
beispielsweise bei einem halbautonom arbeitenden System die automatische, maschinenseitige
Ausrichtung des Werkzeugs 7 an einer vorgegebenen, aber
nicht erkannten Anrisslinie 39.
-
Im
Rahmen der erfindungsgemäßen Kalibrierung
lässt sich
das erfindungsgemäße Verfahren ebenfalls überprüfen, und
zwar beispielsweise anhand mindestens eines zur Markierungslinie 35 auf der
Kalibrierplatte 34 vorgegebenen Musterhintergrundes, der
letztlich ein hinreichend klares Erkennen der vorgegebenen Markierungslinie 35 nur
dann zulässt,
wenn die Markierungslinie 35 verfahrensgemäß herausgearbeitet
und damit für
das System erkennbar gemacht worden ist. Eine solche Überprüfung kann
auch separat, gegebenenfalls an Hand verschiedener Muster erfolgen,
die auswechselbar an einer Kalibrierplatte 34 anzuordnen
sind.
-
In
einem Blockschaubild veranschaulicht 6 die Arbeitsweise
der erfindungsgemäß halbautonom
zu betreibenden Stichsäge 2,
wobei in der nachfolgenden diesbezüglichen Erläuterung auf die Darlegungen
zu den 1 bis 5 zurückgegriffen wird und mit 50 wiederum
eine Hilfseinrichtung angesprochen ist, die vorliegend eine Sensorik 51 zur
Erfassung werkstückseitiger
Gegebenheiten und eine Datenaufbereitung 52 umfasst. Als
Sensorik 51 kann, wie zu 1 erläutert, beispielsweise
ein Sensor 30 in Form einer Kamera vorgesehen sein, oder
auch ein Zeilensensor, wie zu 4 und 5 erläutert. Von
der Sensorik 51 erfasste Daten werden in der Datenaufbereitung 52 verarbeitet,
bezogen auf 1 gebildet durch eine Recheneinheit 31,
und im Weiteren einer Selektionseinheit 53 zugeführt, in
der, soweit zweckmäßig oder
erforderlich, diese Daten in einem Abfrage- und Bewertungsteil 54 im
Wege einer Plausibilitätsüberprüfung auf
ihre Eignung zu Aussagen auf den jeweiligen Zweck unterzogen werden.
-
Vorliegend
ist dies insbesondere die Eignung zur Detektion der Anrisslinie 39 anhand
vorgegebener Abfragekriterien, welche in 7 durch
Fragefelder 55 einer Fragesektion 56 symbolisiert
sind. Solche Abfragekriterien sind insbesondere zum Beispiel der
Abstand der einem Wertepaar zugehörigen Kontrastpunkte 45, 46 und/oder
die Lage einander entsprechender Kontrastpunkte 45, 46 unterschiedlicher Wertepaare
derart zueinander, dass diese einen randseitigen Linenzug der Anrisslinie 39 bilden.
In Berücksichtigung
dieser und anderer Fragekriterien wird in der Bewertungssektion 57,
zum Beispiel mittels der Fuzzy-Logik, aus den insgesamt erkannten Kontrastpunkten 44 eine
Auswahl hinsichtlich ihrer Eignung zur Festlegung der Anrisslinie 39 vorgenommen.
Auf Basis einer so festgelegten Anrisslinie 39 bilden bei
Ausblendung sonstiger Kontrastpunkte 44 die die Anrisslinie 39 bestimmenden
Kontrastpunkte 45, 46 Werte, die über einen
in 7 veranschaulichten Ausgabeteil 58 einer
Steuer- und Stelleinheit 59 mit einer Aktuatorik 60 und
einer benutzerseitigen Bedieneinheit 61 zugeführt werden. Über die
Aktuatorik 60 erfolgt die Einstellung des der Stichsäge 2 als Arbeitswerkzeug 7 zugehörigen Sägeblattes 8 auf die
der Anrisslinie 39 entsprechende Arbeitsrichtung, über die
Bedieneinheit 61 erfolgt in einem Display 62 die
Visualisierung von aus den Arbeitsgegebenheiten resultierenden Bedienhinweisen
für den
Benutzer.
-
In
der Bedieneinheit 61 ist weiter für die Eingabe benutzerseitiger
Vorgaben, zum Beispiel zum Ein- und Ausschalten der Stichsäge 2,
eine Schalteranordnung 63 vorgesehen. Deren Signale bedürfen keiner
Bewertung, Entsprechendes gilt gegebenenfalls auch bezüglich sicherheitsrelevanter
Fakten, wie sie über
die Sensorik 51 erfasst werden können und zum Beispiel aus einem
benutzerseitigen Eingriff in das Arbeitsfeld 9 resultieren.
In solchen Fällen
bildet die Selektionseinheit 53 somit lediglich ein Verbindungsglied
in einer Signalkette, über
die sonstige Teile und/oder Aggregate der Stichsäge 2, zum Beispiel
deren Antriebsmotor anzusprechen sind. Der Abfrage- und Bewertungsteil 54 muss
in solchen Fällen
nicht durchlaufen werden und kann, wie in 7 veranschaulicht
durch die Klammer 64, überbrückt werden.