-
Die
Erfindung betrifft ein System zur Anpassung von Brems- und/oder
Fahrdynamikparametern eines Fahrzeugs, wobei das System zumindest
eine Erfassungseinrichtung, die geeignet ist, in an Fahrzeugrädern
angeordneten Identifikationsmittel enthaltene Information zu erfassen,
und ein Steuergerät umfasst.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Anpassung von Brems-
und/oder Fahrdynamikparametern eines Fahrzeugs, wobei das System
zumindest eine Erfassungseinrichtung, die in an Fahrzeugrädern
angeordneten Identifikationsmitteln enthaltene Information erfasst,
und ein Steuergerät umfasst.
-
Elektronische
Fahrerassistenzsysteme, insbesondere solche zur Brems- und/oder
Fahrdynamikregelung, gehören oftmals bereits zur serienmäßigen
Ausstattung eines Fahrzeugs. Beispiele für solche Fahrerassistenzsysteme
sind ein ABS-System und ein ESP-System, beziehungsweise ein EBS-System,
in welches eine ABS- und ESP-Funktionalität integriert
sein kann. Grundlagen für die Fahrerassistenzsysteme sind
die individuellen Fahrzeugeigenschaften, die teilweise konstruktionsbedingt oder
vom aktuellen Fahrzeugzustand abhängig sind und über
Sensoren erfasst werden. Zu den konstruktionsbedingten Fahrzeugeigenschaften
gehört beispielsweise der Achsabstand, während
zu den veränderbaren Fahrzeugparametern beispielsweise
der Beladungszustand und der Neigungswinkel des Fahrzeugs gehören.
-
Neben
den veränderbaren Fahrzeugparametern, die über
Sensoren detektierbar sind, existieren weitere Fahrzeugparameter,
die zwar veränderbar, jedoch nicht von einfachen Sensoren
detektierbar sind. Beispiele hierfür sind die Fahrzeugräder
beziehungsweise Fahrzeugreifen. Sie können vom Fahrzeug
entwendet werden oder es können falsche, schlechte oder
mangelhaft runderneuerte Fahrzeugräder beziehungsweise
Fahrzeugreifen montiert werden, was häufig als Unfallursache
anzusehen ist. Reifendruckkontrollsysteme haben hierfür
nach dem heutigen Stand der Technik unzureichende Eigenschaften.
Weiterhin werden nicht alle Fahrzeuge über solche Systeme
verfügen.
-
Die
Fahrerassistenzsysteme werden daher hinsichtlich eines mittleren
Reifendurchmessers ausgelegt und eventuell nachparametrisiert, wenn
andere Reifengrößen montiert werden. So hat beispielsweise
der Reifendurchmesser einen direkten Einfluss auf die vom Tachographen
detektierte Geschwindigkeit und wirkt über die Reifendynamik
auch auf ein ESP-System. Die Reifenbreite ist beispielsweise auch
für das ABS-System von Bedeutung, da mit steigender Reifenauflagefläche
eine bessere Fahrzeugverzögerung erreichbar ist.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System bereitzustellen,
das die die Fahrzeugreifen betreffenden Fahrzeugparameter erfassen
und die vorhandenen Fahrerassistenzsysteme entsprechend anpassen
kann.
-
Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche
gelöst.
-
Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
-
Die
Erfindung baut auf dem gattungsgemäßen System
dadurch auf, dass das Steuergerät geeignet ist, angepasste
Brems- und/oder Fahrdynamikparameter anhand der erfassten Information
zu bestimmen. Das System kann also selbstständig anhand
der den Fahrzeugrädern mitgegebenen Identifikationsmittel
angepasste Betriebsparameter für die Fahrerassistenzsysteme
bestimmen.
-
Nützlicherweise
kann dabei vorgesehen sein, dass jedem an dem Fahrzeug angeordneten und
verwendeten Fahrzeugrad zumindest eine Erfassungseinrichtung zugeordnet
ist, um die Identifikationsmittel zu erfassen. Auf diese Weise ist
eine Veränderung der Fahrzeugräder, beispielsweise
durch Diebstahl oder Radwechsel ohne weiteres Zutun des Fahrzeugführers
detektierbar.
-
Alternativ
kann auch vorgesehen sein, dass eine zentrale Erfassungseinrichtung
an dem Fahrzeug vorgesehen ist, die die an dem Fahrzeug angeordneten
und verwendeten Fahrzeugräder erfasst. Durch die Verwendung
einer zentralen Erfassungseinrichtung lässt sich die Anzahl
der für das Fahrzeug benötigten Erfassungseinrichtungen
reduzieren. Die zentrale Erfassungseinrichtung kann dabei mobil ausgelegt
sein und über eine funk- oder kabelgestützte Verbindung,
eventuelle mit einem Stecker, mit dem Steuergerät verbunden
sein.
-
Zusätzlich
kann vorgesehen sein, dass das System Drucksensoren zur Kontrolle
des Reifendrucks des Fahrzeugs umfasst. Auch der Reifendruck hat
Auswirkungen auf das Fahrverhalten des Fahrzeugs, weshalb er bei
der Bestimmung der Fahrzeugparameter sinnvollerweise zu berücksichtigen ist.
-
Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass das Steuergerät mit zumindest
einem weiteren Steuergerät, welches das Brems- und/oder
Fahrverhalten des Fahrzeugs beeinflusst, verbunden ist. Auf diese
Weise können die angepassten Fahrzeugparameter an die Steuergeräte
der einzelnen Fahrerassistenzsysteme übermittelt werden.
Die übertragene Information kann dort falls notwendig weiter
aufbereitet werden oder, falls sie bereits in einer adäquaten
Form vorliegt, direkt zur Anpassung des jeweiligen Fahrerassistenzsystems
verwendet werden.
-
Alternativ
kann vorgesehen sein, dass das Steuergerät in ein weiteres
Steuergerät, welches das Bremsverhalten und/oder Fahrverhalten
des Fahrzeugs beeinflusst, integriert ist. Durch die Integration des
Steuergeräts in ein weiteres Steuergerät können zusätzliche
elektronische Bauteile eingespart werden.
-
Es
kann auch vorgesehen sein, dass die Erfassungseinrichtung geeignet
ist, Information in einem Speicher der Identifikationsmittel zu
speichern. Die Speicherung von Information in einem Speicher der
Identifikationsmittel ermöglicht die Kopplung zusätzlicher
Parameter an die Fahrzeugräder. Hierzu kann beispielsweise
Information bezüglich des Reifenverschleiß, insbesondere
die zurückgelegte Laufleistung, gehören.
-
Vorteilhafterweise
kann auch vorgesehen sein, dass das Steuergerät geeignet
ist, die erfasste Information auf Zulässigkeit zu überprüfen.
Auf diese Weise kann beispielsweise festgestellt werden, ob der
montierte Fahrzeugreifen zusammen mit dem Fahrzeug betrieben werden
darf.
-
Damit
zusammenhängend kann vorgesehen sein, dass das Steuergerät
geeignet ist, ein Warnsignal auszugeben, wenn die erfasste Information
nicht zulässig ist. Durch die Ausgabe eines Warnsignals kann
der Fahrer auf einen falschen oder verschlissenen Fahrzeugreifen
aufmerksam gemacht werden.
-
Nützlicherweise
kann auch vorgesehen sein, dass das Steuergerät geeignet
ist, eine Weiterfahrt des Fahrzeugs zu verhindern, wenn die erfasste
Information nicht zulässig ist. Insbesondere nach der Montage
eines ungeeigneten Fahrzeugreifens befindet sich das Fahrzeug nicht
in einem verkehrssicheren Zustand, weshalb seine Teilnahme am Straßenverkehr
aus Sicherheitsgründen zu unterbinden ist.
-
Die
Erfindung baut auf dem gattungsgemäßen Verfahren
zur Anpassung von Brems- und/oder Fahrdynamikparametern dadurch
auf, dass angepasste Brems- und/oder Fahrdynamikparameter anhand
der erfassten Information bestimmt werden.
-
Auf
dieser Grundlage werden die Vorteile und Besonderheiten des erfindungsgemäßen
Systems auch im Rahmen eines Verfahrens umgesetzt.
-
Dieses
wird nützlicherweise dadurch weiterentwickelt, dass der
Reifendruck des Fahrzeugs bei der Bestimmung angepasster Brems-
und/oder Fahrdynamikparameter berücksichtigt wird.
-
Nützlicherweise
kann dabei vorgesehen sein, dass die bestimmten Brems- und/oder
Fahrdynamikparameter an zumindest ein weiteres Steuergerät übermittelt
werden.
-
Insbesondere
kann dabei vorgesehen sein, dass die übermittelten Brems-
und/oder Fahrdynamikparameter bei der Anpassung des Brems- und/oder
Fahrverhaltens des Fahrzeugs berücksichtigt werden.
-
Zusätzlich
kann vorgesehen sein, dass Information an die Identifikationsmittel übertragen
und dort gespeichert wird.
-
Vorteilhafterweise
kann ebenfalls vorgesehen sein, dass das Steuergerät und/oder
zumindest ein weiteres Steuergerät die erfasste Information
auf Zulässigkeit überprüft.
-
Damit
zusammenhängend kann vorgesehen sein, dass das Steuergerät
und/oder zumindest ein weiteres Steuergerät ein Warnsignal
ausgibt, wenn die erfasste Information nicht zulässig ist.
-
Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass das Steuergerät und/oder zumindest
ein weiteres Steuergerät eine Weiterfahrt des Fahrzeugs
verhindert, wenn die erfasst Information nicht zulässig
ist.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen
anhand bevorzugter Ausführungsformen beispielhaft erläutert:
-
Es
zeigen:
-
1 ein
Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen System;
-
2 ein
weiteres Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen
System;
-
3 ein
erfindungsgemäßes System zusammen mit einem Fahrzeugrad
mit Identifikationsmitteln;
-
4 eine
Erfassungseinrichtung mit einer Antenne und einem Transponder;
-
5 den
Aufbau eines typischen Transponderinhalts;
-
6 den
zeitlichen Ablauf einer Regelschleife eines ABS-Systems mit verschiedenen
Fahrzeugparametern und
-
7 ein
Flussdiagramm zur Veranschaulichung des Verfahrens.
-
In
den folgenden Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche
oder gleichartige Teile.
-
1 zeigt
ein Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen System.
Das erfindungsgemäße System 10 ist in
ein Fahrzeug 12, in diesem Fall ein Nutzfahrzeug, integriert.
Das beispielhafte System 10 umfasst ein Steuergerät 22 und
eine Erfassungseinrichtung 14', wobei die Erfassungseinrichtung 14' in
räumlicher Nähe zu einem Fahrzeugrad 16 mit Identifikationsmitteln 16' angeordnet
ist. In der räumlichen Nähe zu anderen dargestellten
Fahrzeugrädern 18, 20 sind andere Erfassungseinrichtungen 14'', 14''',
etc. angeordnet, über die Identifikationsmittel 18' beziehungsweise 20' erfassbar
sind und die Bestandteile des Systems bilden können. Zwei
weitere Erfassungseinrichtungen 14, eine davon über
einen Stecker 32 und Anschluss 34 mit dem Steuergerät 22 sind
als bewegliche Erfassungseinrichtungen 14 konzipiert und
können in die Nähe der Fahrzeugräder 16, 18, 20 gebracht
werden. In diesem Fall sind die in räumlicher Nähe
zu den einzelnen Fahrzeugrädern 16, 18, 20 angeordneten
Erfassungseinrichtungen 14', 14'', 14''' nicht
notwendig, da die Identifikationsmittel 16', 18', 20' von
der beweglichen Erfassungseinrichtung 14 erfassbar sind.
Alle dargestellten Erfassungseinrichtungen 14, 14', 14'', 14''' sind mit
dem Steuergerät 22 gekoppelt. Ein ABS-Steuergerät 24,
ein EBS-Steuergerät 26 sowie ein ESP-Steuergerät 28 sind
weiterhin in dem Fahrzeug 12 zur Steuerung verschiedener
Fahrerassistenzsysteme vorgesehen. Die weiteren Steuergeräte 24, 26 und 28 sind
ebenfalls mit dem Steuergerät 22 verbunden. Weiterhin
sind Anzeigemittel 36 in dem Fahrzeug 12 angeordnet
und mit dem Steuergerät 22 verbunden. Über
die Anzeigemittel 36 ist ein Warnsignal ausgebbar, beispielsweise
durch eine Displayausgabe oder eine Warnlampe, um einen Fahrzeugführer
auf ein nicht zulässiges Fahrzeugrad 16, 18 oder 20 aufmerksam
zu machen.
-
2 zeigt
ein weiteres Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen
System. Das dargestellte Fahrzeug 12 ist ein Personenkraftfahrzeug.
Die dargestellten Fahrzeugkomponenten sind im Wesentlichen mit den
in 1 dargestellten Komponenten identisch. zusätzlich
wurden jedoch Drucksensoren 16'', 18'' an den
Fahrzeugrädern 16 beziehungsweise 18 angeordnet
und mit dem Steuergerät 22 verbunden.
-
Abweichend
von der dargestellten Weise ist auch denkbar, das Steuergerät 22 in
eines der weiteren Steuergeräte 24, 26, 28 zu
integrieren beziehungsweise die Funktionalität des Steuergerätes 22 auf
die weiteren Steuergeräte 24, 26, 28 zu
verteilen. Die Erfassung der Identifikationsmittel 16', 18', 20' kann
entweder automatisch erfolgen, falls den jeweiligen Fahrzeugrädern 16, 18, 20 zugehörige
Erfassungseinrichtungen 14', 14'', 14''' vorhanden
sind. Ist dies nicht der Fall, so kann eine Erfassung der Identifikationsmittel 16', 18', 20' manuell
durch die mobile Erfassungseinrichtung 14 erfolgen. Sind
Drucksensoren 16'', 18'' vorhanden, so kann das
Druckniveau der zugehörigen Fahrzeugräder 16, 18 ebenfalls
berücksichtigt wer den. Die von den Identifikationsmitteln 16', 18', 20' erfasste
Information kann beispielsweise den genauen Typ des Fahrzeugrades 16, 18, 20,
das Herstellungsdatum und die bisherige Kilometerlaufleistung des
Fahrzeugrades 16, 18, 20 umfassen. Die
bisherige Kilometerlaufleistung ist dabei vorzugsweise in einem
veränderbaren Speicher der Identifikationsmittel 16', 18', 20' gespeichert
und kann von den Erfassungseinrichtungen 14, 14', 14'', 14''' aufgrund
der mit dem Fahrzeug 12 zurückgelegten Laufleistung
nach oben korrigiert werden. Das Erfassen der Identifikationsmittel 16', 18', 20' kann
beispielsweise zeitlich und/oder von der Laufleistung gesteuert
sein. Eine genauere Beschreibung des Verfahrens wird im Folgenden
im Zusammenhang mit 7 gegeben.
-
3 zeigt
ein erfindungsgemäßes System zusammen mit einem
Fahrzeugrad mit Identifikationsmitteln. Identifikationsmittel 16' eines
Fahrzeugrades 16 werden in die Nähe einer Erfassungseinrichtung 14 gebracht,
die zum Beispiel Mittel zur optischen Informationserfassung 42 umfasst.
Mit ihrer Hilfe lässt sich ein Barcode 38 des
Fahrzeugrades 16 erfassen und die erfasste Information
zum Steuergerät 22 weiterleiten. Weiterhin kann
die Erfassungseinrichtung Mittel umfassen, um einen in das Fahrzeugrad 16 integrierten
Transponder 40 auszulesen. Ein solcher Transponder 40 umfasst üblicherweise
eine Antenne, eine Empfängerspule, einen Datenträger und
einen Kondensator. Die Kommunikation zwischen Transponder und Erfassungseinrichtung
erfolgt dabei vorzugsweise verschlüsselt und kann auch
Verfahren zur Arbitrierung umfassen, z. B. nach den kryptographischen
Verfahren gemäß IEC 11785 oder ISO
9798-2. Zu diesem Zweck kann der Transponder auch eine
zusätzliche Logikschaltung, wie ein Schieberegister oder
ein ASIC, oder einen Mikroprozessor zur verschlüsselten
Arbitrierung enthalten. Umfasst der Transponder 40 einen
Speicher, wie zum Beispiel EE-Prom oder F-Ram, der von der Erfassungseinrichtung 14 manipuliert
werden kann, so kann er beispielsweise gelöscht, oder mit
interpretierter Information beschrieben werden. Diese kann die Laufleistung
dieses Fahrzeugreifens mit diesem Fahrzeug, Datum, Uhrzeit, Ort
oder andere dem Steuergerät 22 zugängliche
Informationen umfassen. Weiterhin kann die interpretierte Information
in dem Steuergerät selbst oder zugehörigen Teilsystemen gespeichert
werden.
-
4 zeigt
eine Erfassungseinrichtung 14 mit einer Antenne 44 und
einem Transponder 40. Der Transponder 40 weist
eine Ferritantenne 50, eine Induktionswicklung 52,
einen Kondensator 54 und einen Speicher 30 mit
einer CPU 56 auf. Wird die Antenne 44 der Erfassungseinrichtung 14 in
die Nähe des Transponders 40 gebracht, so bewirken
die von der Antenne ausgestrahlten elektromagnetischen Wellen 46 die
Aktivierung des Transponders. Bei der Aktivierung wird Information
und Energie an den Transponder 40 übertragen,
der mit der empfangenen Energie betrieben wird und seinerseits Information
als elektromagnetische Welle 48 zurück an die
Erfassungseinrichtung 14 überträgt.
-
5 zeigt
den Aufbau eines typischen Datenfeldes 58 eines Transponderspeicherinhalts,
bestehend aus einem Id-Feld 60 der CPU, einem Id-Feld 62 für
den Typ des Bauteils, einem Id-Feld 64 für den
Hersteller und optional ein leeres Datenfeld 68, in das
beispielsweise Information über den Einbauzeitpunkt des
zugehörigen Fahrzeugrades oder die Laufleistung des Fahrzeugrades
von der Erfassungseinrichtung 14 geschrieben werden kann.
-
6 zeigt
den zeitlichen Ablauf einer Regelschleife eines ABS-Systems mit
verschiedenen Fahrzeugparametern. Der oberste Graph zeigt den normalen
Ablauf, der mittlere Graph einen verspäteten Regeleingriff
eines ABS-Systems und der Untere einen unnötig großen
Regeleingriff des ABS-Systems. Ein zu später beziehungsweise
unnötig großer Regeleingriff des ABS-Systems ist
beispielsweise durch nicht angepasste Fahrzeugparameter möglich.
-
Aufgetragen
ist auf der x-Achse jeweils die Zeit und auf der y-Achse nach Bedarf
ein Druck oder eine Geschwindigkeit. Die Kurve 106 bezeichnet
jeweils die Fahrzeuggeschwindigkeit, die Kurve 108 bezeichnet
eine Fahrzeugradgeschwindigkeit, die dem Fahrzeug 12 mit
der Fahrzeuggeschwindigkeitskurve 106 zugeordnet ist. Die Kurve 100 bezeichnet den
angelegten Bremsdruck und die zur x-Achse parallele Linie 102 bezeichnet
den optimalen Bremsdruck. Weiterhin ergibt sich aus der Bremsdruckkurve 100 eine
zeitliche Druckänderung 114, die die jeweilige
Steigung der Bremsdruckkurve 100 darstellt, sowie aus der
Radgeschwindigkeitskurve 108, die Steigung 112,
die die Radgeschwindigkeitsänderung beschreibt.
-
In
allen drei Graphen wird das Fahrzeug 12 abgebremst. Im
obersten Graph steigt die Bremsdruckkurve 100 zunächst über
den optimalen Bremsdruck 102 hinaus an, woraufhin sich
die Radgeschwindigkeitskurve 108 von der Fahrzeuggeschwindigkeitskurve 106 entfernt
und das entsprechende Rad in Kürze blockieren würde.
Dieser Vorgang wird als Überschwingung 104 bezeichnet.
Das ABS-System regelt nun den Bremsdruck nach unten, so dass die
Bremsdruckkurve 100 wieder unter den optimalen Bremsdruck 102 sinkt
und die Fahrzeugraddrehgeschwindigkeit wieder ansteigt. Sobald sich
das Fahrzeugrad wieder ausreichend schnell dreht, regelt das ABS-System
den Bremsdruck wieder nach oben, so dass die Bremsdruckkurve 100 wieder
ansteigt.
-
Im
mittleren Graph sinkt die Fahrzeugraddrehgeschwindigkeit ab, bevor
das ABS-System regelnd eingreift. Das heißt, die Radgeschwindigkeitskurve 108 sinkt
bereits vor einem Regelzeitpunkt 116 stark ab. Um dies
zu kompensieren, leitet das ABS-System einen großen Druckabfall 118 der Bremsdruckkurve 100 ein.
Da dieser große Druckabfall 118 anschließend
durch einen erneuten Druckaufbau in der Betriebsbremse kompensiert
werden muss, wenn sich das Fahrzeugrad wieder schneller dreht, verlängert
sich der Bremsweg des Fahrzeugs. Ein zu später Regelzeitpunkt 116 kann
beispielsweise durch eine veränderte Radgröße
verursacht werden, da dann die gemessene Fahrzeuggeschwindigkeit
nicht mit der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit übereinstimmt.
-
In
unteren Graphen ist ein unnötig hoher Druckabfall 120 dargestellt.
Auslöser hierfür kann ebenfalls eine falsch angenommene
Radgröße beziehungsweise eine bessere Reifenqualität
als erwartet sein. Auch bei dieser Problematik wird Brems weg verschenkt,
indem die Bremsdruckkurve 100 weiter abfällt,
während die Radgeschwindigkeitskurve 108 bereits
wieder ansteigt.
-
7 zeigt
ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung des Verfahrens. Startpunkt
ist Schritt 200, bei dem ein Reifenwechsel erforderlich
ist. Anschließend wird bei Schritt 202 ein Fahrzeugreifen montiert
und erfasst. Bei Schritt 204 wird die erfasste Information
ausgewertet und bei Schritt 206 entschieden, ob die Information
zulässig ist. Ist die Information nicht zulässig, 206-Nein,
so wird bei 214 eine Warnung ausgegeben, beispielsweise
in Form einer Warnlampe oder eines akustischen Signals, und bei Schritt 216 das
Fahrzeug stillgelegt. Die Stilllegung des Fahrzeugs ist vorteilhaft,
da die Fahrzeugräder sicherheitskritische Funktionen übernehmen
und die Betriebssicherheit möglicherweise nicht mehr gewährleistet
werden kann, wenn unzulässige beziehungsweise verschlissene
Fahrzeugräder montiert werden. Um das Fahrzeug wieder in
Betrieb nehmen zu können, ist weiterhin ein Reifenwechsel
erforderlich, 200. Ist die Information jedoch zulässig, 206-Ja, so
wird bei 208 die erfasste Information geändert, das
heißt beispielsweise das Montagedatum und/oder die zurückgelegte
Kilometerstrecke seit der Montage von der Erfassungseinrichtung 14; 14'; 14''; 14''' an
die jeweiligen Identifikationsmittel 16'; 18'; 20' übertragen
und dort in einem Speicher 30 gespeichert. Das Steuergerät 22 kann
bei 210 aus der erfassten Information die angepassten Fahrzeugparameter
bestimmen und an die weiteren Steuergeräte 24, 26, 28 der
Fahrerassistenzsysteme weiterleiten beziehungsweise die erfasste
Information direkt an die weiteren Steuergeräte 24, 26, 28 übertragen,
wobei diese dann selbstständig aus der Information die angepassten
Fahrzeugparameter bestimmen. Das Fahrzeug 12 ist nun bei
Schritt 212 betriebsbereit. Fortgefahren wird nun bei Schritt 202 mit
dem erneuten Erfassen der Information, welche im vorherigen Zyklus
bei Schritt 208 geändert wurde. Das erneute Erfassen
der Information kann zyklisch oder von der erreichten Laufleistung
seit der letzten Erfassung gesteuert werden. Diese Vorgehensweise
ermöglicht den Verschleiß des betreffenden Fahrzeugreifens
zu bestimmen, wenn die jeweilige Laufleistung seit der letzten Erfassung
zu dem gespeicherten Wert hinzugezählt wird. Denkbar ist
auch eine einfachere Variante, bei der die Laufleistung der einzel nen
Fahrzeugräder nicht in den Identifikationsmitteln 16', 18', 20' der
einzelnen Fahrzeugräder 16, 18, 20 gespeichert werden
sondern von dem Steuergerät 22 gespeichert werden.
-
Die
in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den
Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die
Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
-
- 10
- System
- 12
- Fahrzeug
- 14
- Erfassungseinrichtung
- 14'
- Erfassungseinrichtung
- 14''
- Erfassungseinrichtung
- 14'''
- Erfassungseinrichtung
- 16
- Fahrzeugrad
- 16'
- Identifikationsmittel
- 16''
- Drucksensor
- 18
- Fahrzeugrad
- 18'
- Identifikationsmittel
- 18''
- Drucksensor
- 20
- Fahrzeugrad
- 20'
- Identifikationsmittel
- 22
- Steuergerät
- 24
- ABS-Steuergerät
- 26
- EBS-Steuergerät
- 28
- ESP-Steuergerät
- 30
- Speicher
- 32
- Stecker
- 34
- Anschluss
- 36
- Anzeigemittel
- 38
- Barcode
- 40
- Transponder
- 42
- Mittel
zur Informationserfassung
- 44
- Antenne
- 46
- elektromagnetische
Welle
- 48
- elektromagnetische
Welle
- 50
- Ferritantenne
- 52
- Induktionswicklung
- 54
- Kondensator
- 56
- Prozessor
- 58
- Datenfeld
- 60
- Id-Feld
(CPU)
- 62
- Id-Feld
(Bauteiltyp)
- 64
- Id-Feld
(Hersteller)
- 68
- freies
Datenfeld
- 100
- Bremsdruckkurve
- 102
- optimaler
Bremsdruck
- 104
- Überschwingung
- 106
- Fahrzeuggeschwindigkeit
- 108
- Radgeschwindigkeitskurve
- 112
- Raddrehfrequenzänderung
- 114
- Druckänderung
- 116
- Regelzeitpunkt
- 118
- großer
Druckabfall
- 120
- unnötiger
Druckabfall
- 200
- Reifenwechsel
erforderlich
- 202
- Reifen
montieren/erfassen
- 204
- Information
abgleichen
- 206
- Information
zulässig
- 208
- Information ändern
- 210
- Parameter
bestimmen/weiterleiten
- 212
- Fahrzeug
betriebsbereit
- 214
- Warnung
ausgeben
- 216
- Fahrzeug
stilllegen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - IEC 11785 [0041]
- - ISO 9798-2 [0041]