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Die Erfindung betrifft ein gewerbliches Gargerät, insbesondere einen Heißluftdämpfer..
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Es sind Heißluftdämpfer bekannt, bei denen die zum Garen zu verwendeten Prozessdaten wie Temperatur, Zeit und Feuchtigkeit des Garklimas entweder über eine Bedienblende bzw. eine Tastatur am Gerät eingegeben werden müssen oder bei denen ein zuvor abgespeichertes Garprogramm aufgerufen wird.
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Auch sind Heißluftdämpfer bekannt, bei welchen vor dem Garprozess das gewünschte Garergebnis über eine Eingabemöglichkeit am Gerät einprogrammiert wird. Danach wird der Garprozess gestartet.
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Die
EP 1 193 584 A1 schlägt ein Mikrowellen-Gargerät vor, bei welchem ein RFID-Sensor ein Gargut automatisch anhand eines in der Verpackung angeordneten RFID-Tags erkennt. Der Garprozess kann voll automatisch ablaufen.
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Die
WO 00/49838 A1 schlägt ein Gargerät vor, bei welchem ein Scanner eine Codierung oder ein Symbol auf der Gargutverpackung erkennt, woraufhin ein integrierter Mikroprozessor Garprozessdaten von einer Datenbank abruft.
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Die
US 6,774,345 B1 zeigt ein Gargerät, welches über einen Barcode-Leser an der Front des Geräts ebenfalls die Verpackung des Garguts erkennt und anschließend eine Zubereitung je nach Gerätegestaltung und Gargut zulässt oder verweigert.
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Das Gargerät aus der
US 2007/0007279 liest ebenfalls den Barcode auf einer Verpackung des Garguts aus. Es kann mit einer IT-Infrastruktur verbunden sein, um weitere Daten zum Gargut oder zum Garprozess abzurufen.
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Die
DE 10 2005 040 206 A1 zeigt ein Kochsystem und ein Verfahren zum Zubereiten von Nahrungsmitteln, wobei eine Erkennungseinrichtung für das Gargut, insbesondere in Form eines Barcode-Lesers oder eines RFID-Sensors, vorgehen ist. Daten für Garparameter oder zum Gargut können aus dem Internet oder aus einer lokalen Datenbank abgerufen werden.
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Die
US 2002/0026325 A1 beschreibt ebenfalls eine Steuerung eines Garprozesses über ein lokales Netzwerk und ein Internet-Netzwerk, wobei RFID-Tags zum Erkennen des Garguts verwendet werden.
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DE 100 05 048 A1 offenbart ein Verfahren zur Bereitstellung und vorbestimmten Endzubereitung von an einem zentralen Vorzubereitungsort vorgekochten Speiseportionen an dezentralen Endzubereitungsorten, an welchen Endzubereitungsgeräte aufgestellt sind. Ein solches Endzubereitungsgerät umfasst: Erfassungsmittel zum Erfassen eines auf Verpackungen von nach vorbestimmten Vorzubereitungsparametern vorgekochten Speisenportionen angebrachten maschinenlesbaren Codes, der jeweils charakteristisch ist für ein Anforderungsprofil von in Abhängigkeit von den beim Vorkochen eingehaltenen Vorzubereitungsparametern stehenden und zur Erreichung eines vorbestimmten Endzubereitungszustands der Speisenportionen noch einzuhaltenden und empirisch vorbestimmten Endzubereitungsparametern.
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DE 600 16 412 T2 offenbart ein Kochsystem, welches einen Ofen sowie Mittel zum Detektieren von Speisedaten sowie zur entsprechenden Einstellung eines Kochprozesses umfasst. Mit dem Terminus „Kochen“ wird hiermit sowohl das Erhitzen einer vorgekochten Speise als auch das Kochen frischer Nahrungsmittel verstanden.
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DE 103 36 114 A1 offenbart ein Gargerät mit einer Bräunungssensorvorrichtung und einer Elektronikeinheit. Um ein gattungsgemäßes Gargerät mit gesteigertem Bedienkomfort und gesteigerter Flexibilität in der Anwendung der Bräunungssensorvorrichtung bereitzustellen, wird vorgeschlagen, dass mittels der Elektronikeinheit wenigstens ein Bräunungsgrad eines Garguts einer Ausgabeeinheit zur Ausgabe an einen Bediener zuführbar ist.
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DE 10 2005 018 015 B3 offenbart ein Haushaltsgerät, insbesondere Gargerät, mit einem durch ein Gehäuse und eine Tür begrenzten Innenraum, einer elektrischen Steuerung und einer Messeinrichtung zur Messung einer physikalischen Größe, insbesondere der Temperatur, wobei die Messeinrichtung zur drahtlosen Signalübertragung zwischen einer in dem Innenraum angeordneten Messsonde und der elektrischen Steuerung eine an der Messsonde angeordnete Sondenantenne und eine mit der elektrischen Steuerung signalübertragend verbundene Sende- oder Empfangsantenne aufweist, die an dem Gehäuse angeordnet ist und durch eine für elektromagnetische Strahlung durchlässige Abdeckung im Wesentlichen luftdicht von dem Innenraum abgeschlossen ist.
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DE 20 2005 015 851 U1 offenbart ein Dokumentationssystem für die Gastronomie, mit einem Transportbehälter für Speisen, der mit mindestens einem Messinstrument zum Messen und Registrieren der Temperatur der Speisen oder der Umgebung derselben versehen ist, wobei der Transportbehälter einen in seiner Gesamtheit aus induktionsfähigem Mehrschichtmaterial bestehenden Behälter aufweist oder aus einem solchen Behälter besteht und dass das Messinstrument einen RFID-Transponder umfasst, der ein integraler Bestandteil des Transportbehälters ist.
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EP 1 724 387 A1 offenbart eine Vorrichtung zum automatischen Herausziehen einer Vorratsschubschublade (z.B. einer Waschmittelschublade) aus einem elektrischen Haushaltsgerät.
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EP 1 798 479 A1 offenbart ein Verfahren zum Betrieb eines gewerblichen Gargeräts, insbesondere eines Heißluftdämpfers oder Umluftofens, mit folgenden Verfahrensschritten: a) Auswahl eines zu garenden Produkts mit zugeordnetem Garprogramm oder Auswahl zumindest eines Garparameters mit zugeordneten auszuwählenden Produkten; b) Beschicken des Gargerätes mit einem ausgewählten Produkt; c) Start des zugehörigen Garprogramms; d) Anzeige des Programmnamens und zumindest der Restgarzeit; e) Automatisierte Zuordnung von weiteren, zum Garprogramm des ersten ausgewählten Produkts passenden weiteren Produkten bzw. Garpgrogrammen in Abhängigkeit von Garparametern, insbesondere der Gartemperatur und/oder der Garfeuchtigkeit und/oder der Lüfterdrehzahl; f) Anzeige der Produktauswahl bzw. Garprogrammauswahl; g) Auswahl eines weiteren zum ersten Produkt gemäß der Zuordnung passenden Produkts auf Anforderung; h) Beschicken des Gargeräts mit dem weiteren Produkt; i) Start des zugeordneten Garprogramms; j) Anzeige des Programmnamens und zumindest der Restgarzeit für das weitere Produkt; k) gegebenenfalls Wiederholung der Schritte g) bis j); und I) Entnahme der Produkte aus dem Gargerät nach Ablauf der jeweiligen Garzeit.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Technik von gewerblichen Gargeräten zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch den im unabhängigen Patentanspruch beschriebenen Erfindungsaspekte gelöst.
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Erfindungsgemäß löst diese Aufgabe ein gewerbliches Gargerät, insbesondere ein gewerblicher Heißluftdämpfer, mit einer Garguterkennung und mit einer Einschuberkennung, gemäß Anspruch 1.
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Zwar ist bei den im Stand der Technik beschriebenen Gargeräten eine Garguterkennung durchaus bekannt, insbesondere über Barcodes oder über RFID-Tags. Wenn ein solches Gargut vom Gargerät erkannt wird, ist aber nicht sichergestellt, dass dieses auch tatsächlich in das Gargerät eingeschoben wurde. So findet die Barcode-Erkennung in der Regel außerhalb des Gargeräts statt. Eine RFID-Erkennung hingegen kann in der bisher bekannten Form nicht mit Sicherheit den Ort des Garguts erkennen, sodass auch ein beispielsweise auf dem Gargerät abgelegtes leeres Verpackungsmaterial versehentlich erkannt werden kann.
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Die Erfindung löst dieses Problem dadurch, dass nicht nur eine automatische, bedienelementunabhängige und/oder berührungslose Erkennung für das Gargut als solches vorgesehen ist, sondern zusätzlich eine Einschuberkennung für das Gargut.
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Über eine automatische, bedienelementunabhängige Erkennung ist das Gargerät in der Lage, zu erkennen, insbesondere welche Art von Gargut, welche Gargutmenge und/oder welche Gargutanzahl in das Gargerät eingebracht wird. Dem Aspekt der Garguterkennung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass bei bisher bekannten Gargeräten eine manuelle Einstellung des Gerätes durch das Bedienpersonal erforderlich ist. Der Anteil ungelernter Arbeitskräfte in gewerblichen Küchen steigt stetig. Hinzu kommt, dass zum Beispiel in vielen Schnellrestaurants eine hohe Fluktuation des Bedienpersonals vorherrscht und außerdem Sprachschwierigkeiten beim Personal die Gefahr von fehlerhaften Eingaben am Gargerät erhöhen.
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Dadurch, dass nun das Gargerät diverse Informationen über das im Garbereich befindliche Gargut ohne Zutun des Bedienpersonals verfügbar hat, kann die Qualität der Garprozesse besser sichergestellt werden.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Bevorzugt ist ein Fenster im Garraum vorgesehen. Es ist bislang bekannt, ein Fenster an der Garraumtür vorzusehen.
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Wenn im feststehenden Teil des Garraums hingegen ein Fenster vorgesehen ist, wird sowohl die Garguterkennung als auch die Einschuberkennung erleichtert. So kann einerseits durch das Fenster direkt in das Innere des Garraums eingesehen werden, insbesondere bei geschlossener Garraumtür. So kann beispielsweise mit einer optischen Erkennung auf das Innere des Garraums zugegriffen werden, beispielsweise mit einer Barcode-Erkennung, wenn diese nicht am Verpackungsmaterial angeordnet ist, sondern an einem Garbehälter, an einem Gargutträger oder direkt am Gargut. Alternativ ist denkbar, dass über eine fotographische Erkennung das Gargut direkt erkannt wird. Weiter ist denkbar, dass eine RFID-Erkennung durch das Fenster hindurch vorgenommen wird. Gargutmarkierer können insbesondere in oder an Garbehältern angeordnet sein, sie können mit dem Gargut in das Gargerät gelegt werden, oder das Gargut kann mit einem Gargutmarkierer versehen werden.
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Ein Fenster gemäß dem hier vorliegenden Vorschlag ist bevorzugt an einer Rückwand des Garraums angeordnet. Auch eine Seitenwand des Garraums ist denkbar. In beiden Fällen können entsprechende Sensoren leicht das Gargut und/oder den Einschub des Garguts erkennen.
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Das vorgeschlagene Fenster ist bevorzugt dampfdicht, vor allem wenn es sich bei dem Gargerät um einen gewerblichen Heißluftdämpfer handelt.
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Als Werkstoff für das Fenster wird Glaskeramik vorgeschlagen.
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Das Fenster kann eine RFID-Antenne aufweisen. Diese kann vor allem auf das Fenster aufgebracht sein, insbesondere außen auf das Fenster, also auf derjenigen Seite des Fensters, die dem Garrauminneren abgewandt liegt. Dies schützt die RFID-Antenne vor mechanischer Beschädigung oder Verschmutzung.
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Eine besonders günstige Herstellvariante liegt darin, die RFID-Antenne auf das Fenster aufzudrucken.
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Wenn mehrere Einschubebenen im Gargerät vorhanden sind, wird vorgeschlagen, dass eine Mehrzahl von RFID-Antennen vorhanden ist, insbesondere exakt so viele RFID-Antennen wie Einschubebenen. Bei geeigneter Gestaltung kann über die diversen RFID-Antennen das Gargut jeder einzelnen Einschubebene gemeinsam mit dessen Position im Gargerät erkannt werden, konkret mit dessen Einschubebene.
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Eine Positionserkennung ist auch selbständig, vor allem aber in Verbindung mit der Garguterkennung und der Einschuberkennung, von besonderem Vorteil.
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Es kann beispielsweise ein mechanischer Schalter vorgesehen sein, insbesondere an einer Rückwand oder an einer Seitenwand eines Garraums. Auch ist eine berührungslose Positionserkennung denkbar, insbesondere mit einem kapazitiven Sensor, einem Induktionssensor oder mit einer Lichtschranke.
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Die vorstehend benannten Mittel sind technisch einfach umsetzbare Varianten, um nicht nur automatisch erkennbar zu machen, welches Gargut in das Gargerät eingebracht ist und dass dieses in der Tat eingeschoben wird, sondern gleichzeitig in welcher Einschubebene es sich befindet.
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Das Wissen um die Einschubebene kann beispielsweise dafür verwendet werden, unterschiedliche Garbedingungen innerhalb des Gargerätes herzustellen, zum Beispiel für unterschiedliches Gargut.
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Unabhängig hiervon kann selbst bei gleichartiger Bestückung die Positionserkennung dazu verwendet werden, dem Bedienpersonal genau zu signalisieren, das Gargut in welcher Einschubebene wie behandelt werden muss. Insbesondere ist denkbar, dass das Erreichen eines gewünschten Garzustands dem Bedienpersonal mit genauer Angabe der Einschubebene des nun fertigen Garguts mitgeteilt wird. Die Signalisierung kann optisch oder akustisch erfolgen.
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Insbesondere ist jedoch denkbar, dass das Gargerät einen automatischen Ausschub aufweist. Beispielsweise kann das Gargerät das Fertigstellen des Garguts in einer Einschubebene signalisieren. Wenn die Bedienperson daraufhin die Garraumtür öffnet, kann der automatischer Ausschub den Garbehälter, also meist ein Blech, ein Rost, ein Spieß oder eine Aufnahmewanne, der fertig gestellten Einschubebene leicht ausschieben.
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Ein Gargutbehälter, insbesondere ein Gastronombehälter, ist bevorzugt mit einem RFID-Tag und mit Mitteln ausgestattet, die einen Einschub in ein gewerbliches Gargerät in nur einer Orientierung zulassen. Bei einem so gestalteten Gastronombehälter muss die Garguterkennung, die Einschuberkennung und/oder die Positionserkennung in einem nur sehr kleinen, bereits im Voraus bekannten räumlichen Bereich durchgeführt werden.
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Eine Steuereinheit des Gargeräts sollte mit einer Datenbank für Garguterkennungsparameter und/oder für Garparameter verbunden sein.
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Ein Sensor erfasst bevorzugt einen Garraum. Erfindungsgemäß erfasst ein Sensor einen Garraumzugang , also den Bereich, in welchem die Garraumtür den Garraum verschließt und durch welchen hindurch Gargut in den Garraum eingebracht wird.
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Bei bekannten Gargeräten wird oft nur ein Bereich außerhalb des Gargerätes überwacht. Ein Sensor an einem Außenbereich des Gargeräts kann nach dem hier vorliegenden Erfindungsgedanken als zusätzlicher Sensor sinnvoll sein.
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Unabhängig von der konkreten Ausgestaltung eines Gargeräts wird ein Gargutmarkierer vorgeschlagen, der eine Markierung aufweist, welche dazu eingerichtet ist, einem Gargerät eine Garguterkennung zu ermöglichen, wobei der Gargutmarkierer eine fotographische oder skizzenhafte bildhafte Darstellung aufweist.
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Dies ist nachstehend genauer beschrieben.
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Insbesondere ist es von Vorteil, wenn der Gargutmarkierer eine Einstechnadel zum Einführen in das Gargut aufweist. Mit einer solchen Einstechnadel kann der Gargutmarkierer sowohl in frisches als auch bei geeigneter Ausführung der Nadel in tief gefrorenes Gargut eingestochen werden. Der Gargutmarkierer ist dann direkt mit dem Gargut verbunden, was gerade beim Einsatz in gewerblichen Betrieben aufgrund der Vielzahl der dort verarbeiteten Gargüter und Gargutverpackungen eine eindeutige, sichere Zuordnung von Gargut und Gargutmarkierer erleichtert.
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Es versteht sich, dass die Kombination aus dem Gargutmarkierer und dem Gargerät dazu verwendet werden kann, das Gargerät zu steuern oder bevorzugt sogar zu regeln.
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Ein Gargutmarkierer und ein Gargerät können ebenfalls dazu verwendet werden, einen Gargutvorrat zu steuern, also zu verwalten und insbesondere für Nachbestellungen zu sorgen. Dies ist auch nachstehend weiter beschrieben.
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Bevorzugt ist eine Steuereinheit des Gargeräts mit einer Datenbank elektronisch verbunden. Zum einen ist in diesem Fall eine elektronische Steuereinheit vorhanden, was eine automatische Programmierung des Gargeräts erleichtert. Zum anderen kann diese Steuereinheit auf eine Einzahl oder Mehrzahl von Garparametern zugreifen, um das Gargerät hinsichtlich eines oder mehrerer Parameter wie gewünscht einzustellen.
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Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass im Rahmen der vorliegenden Anmeldung auch eine Regeleinheit als eine Steuereinheit aufgefasst werden soll. Maßgebend ist, dass die Steuereinheit in der Lage ist, Einfluss auf den Garablauf zu nehmen.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Datenbank Erkennungsparameter aufweist. An Hand von Erkennungsparametern kann die Steuereinheit die über das Gargut in Erfahrung gebrachten Parameter mit den Daten aus der Datenbank abgleichen und auf diese Weise zu einem Schluss kommen, insbesondere wie viele Gargutstücke, wie große Gargutstücke und/oder welche Art von Gargut sich im Gargerät befindet oder in das Gargerät eingebracht werden soll. Erkennungsparameter können beispielsweise die Farbe eines Garguts, die Außenkontur, das Gewicht, die Temperatur und/oder eine Kodierung beinhalten.
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Bevorzugt weist die Datenbank Garparameter auf. Die Steuereinheit ist dann in der Lage, dem bedienelementunabhängig, berührungslos und/oder selbständig erkannten Gargut einen oder mehrere Garparameter zuzuordnen. Der oder die gespeicherten und aus der Datenbank für die Steuereinheit abrufbaren Garparameter können insbesondere eine Garraumtemperatur, eine Garguttemperatur, eine zeitliche Folge von Temperaturen, eine Vorheizzeit, eine Lüfterdrehzahl, eine Luftfeuchtigkeit, die Garzeit und/oder die Stehzeit nach dem Garen beinhalten.
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Die Datenbank kann innerhalb eines Gargerätgehäuses vorgesehen sein. In diesem Fall kann das Gargerät bereits betrieben werden, wenn nur ein Stromanschluss vorhanden ist. Das Gerät läuft also unabhängig von anderen Gargeräten oder anderer technischer Infrastruktur. Die Datenbank kann beispielsweise auf einem optischen Datenträger wie einer CD oder einer DVD gespeichert sein, bevorzugt jedoch auf einer Speicherkarte wie einem Flash-Speicher oder einer Mini-Festplatte. Es ist gut denkbar, hierfür entsprechende Module vorzusehen welche einfach ausgetauscht werden können. Beispielsweise kann eine Leiterkarte mit einem Datenträger eine Steckverbindung zu einem Steckplatz am Gargerät aufweisen. Denkbar ist beispielsweise an eine USB-Steckverbindung. Auch ist vorstellbar, dass das Gargerät innerhalb seines Gehäuses eine Speicherkartenleseeinheit aufweist. Bevorzugt ist in diesem Fall an einer Wand des Gehäuses ein Fach öffenbar, wobei bei geöffnetem Fach der Zugriff auf das Lesegerät bzw. die Steckeraufnahme freigegeben wird.
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Alternativ und kumulativ ist vorstellbar, dass die Datenbank über ein Datennetzwerk mit der Steuereinheit verbunden ist. Es sei insbesondere auf die Möglichkeit hingewiesen, ein kabelbehaftetes Datennetzwerk aufzubauen, wobei auch das Internet als Teil des Datennetzwerks benutzt werden kann. In diesem Fall ist zwar ein erhöhter Aufwand an technischer Infrastruktur notwendig. Die Daten in der Datenbank können jedoch auf Wunsch oder regelmäßig zentral abgerufen und gegebenenfalls verändert werden. So ist es denkbar, dass seitens des Gargeräteherstellers oder einer Benutzerzentrale oder eines Benutzerforums ständig neue Betriebsparameter auf einem zentralen Server veröffentlicht werden, wobei diese Parameter im Idealfall auf Grund ständiger Weiterentwicklung durch den Anbieter ermittelt werden. So kann der Hersteller beispielsweise verbesserte Garprogramme zum Abruf zur Verfügung stellen oder im Push-Betrieb auf die Gargeräte aufspielen.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, auf neu entwickelte Produkte einzugehen. Wenn sich ein Produkt in Größe, Form oder Farbe oder anderen Parametern von bisherigen Produkten unterscheiden lässt, wobei hierzu auch eine Kodierung herangezogen werden kann, können sowohl der Lieferant des zu garenden Produkts als auch der Gargerätehersteller und ebenso der Verwender des Gargeräts ein neues Garprogramm erstellen. Auch diese können ausgewählten Benutzern oder öffentlich verfügbar gemacht werden.
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Optional ist die Datenbank berührungslos mit der Steuereinheit verbunden. So kann beispielsweise ein kabelloses Netzwerk aufgebaut werden. Insbesondere ist denkbar, Daten über Mobiltelefonnetzwerke zu versenden. Bevorzugt ist, dass das Gargut Informationen über die für sich vorgesehenen Garparameter selbst mitführt. So können funkauslesbare Chips, insbesondere RFID-Tags, am oder im Gargut bzw. am oder im Gargutträger vorhanden sein, welche Daten für die Garparameter beinhalten.
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Mit den vorstehend beschriebenen Optionen kann die Steuereinheit aus einer oder mehreren Datenbanken bevorzugt sämtliche erforderlichen Daten für das Garprogramm abrufen.
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Hinsichtlich der Garguterkennung wird vorgeschlagen, dass diese eine elektronische Steuereinheit aufweist. Diese kann insbesondere einen Mikrochip umfassen.
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Erfindungsgemäß weist die Garguterkennung einen optischen Sensor auf. Der optische Sensor umfasst eine Kamera und optional einen Barcodeleser . Beide können bedienelementunabhängig und berührungslos arbeiten, wobei insbesondere die Kamera sogar dazu in der Lage ist, das Gargut vollständig selbstständig zu erkennen, während der Barcodeleser davon abhängig ist, dass vom Bedienpersonal ein entsprechender Barcode vor den Leser gehalten wird. Wenn die Beladung des Gargeräts geregelt werden soll, lässt sich dies jedoch dadurch umgehen, dass das Gargerät nur dann zur Annahme eines neuen Garguts bereitgeschaltet wird, wenn zunächst ein Produkt für den Barcodeleser erkennbar gemacht wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Garguterkennung einen Funkfrequenzsensor auf. Hier sei vor allem an einen Sensor für einen insbesondere passiven RFID-Chip gedacht. Die RFID-Technologie ermöglicht ein bedienelementunabhängiges, berührungsloses und selbständiges Erkennen des Garguts. Die RFID-Chips können am Gargut mitgeführt werden. Außerdem können neben Erkennungsdaten auch weitere Daten dort gespeichert sein. Hier sei insbesondere an Garparameter und/oder an Informationen zum gleichzeitigen Garen mit anderen Produkten gedacht. Es kann sich auch um Daten zur weiteren Verarbeitung oder Bestimmung des Garguts handeln.
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Die Steuereinheit kann mittels der Garguterkennung in der Lage sein, eine Anzahl an Gargutstücken zu erfassen. Dies kann zum einen dadurch geschehen, dass die Steuereinheit nachvollzieht, wie viele Gargutstücke zugeführt wurden, und wie viele Gargutstücke entnommen wurden. Alternativ ist denkbar, dass die Steuereinheit in der Lage ist, zu jedem Zeitpunkt eine Momentaufnahme darüber zu erstellen, wie viele Gargutstücke sich momentan im Gargerät befinden. Die zweitgenannte Möglichkeit hat den Vorteil, dass eine Fehlbedienung weitgehend ausgeschlossen wird. Eine weitere Option ist, dass die Steuereinheit in der Lage ist, über eine Information auf dem RFID-Chip zu erkennen, wieviel Menge eines Garprodukts in den Garraum verbracht werden soll, um eine ideale Garung zu erreichen.
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Bevorzugt erfasst die Steuereinheit mittels der Garguterkennung eine Gargutart. Hier sei beispielsweise daran gedacht, dass die Steuereinheit zwischen Würsten, Fleischstücken, Gemüsestücken, Kartoffeln usw. differenzieren kann.
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Die Steuereinheit ist bevorzugt mit einer Garparametersteuerung versehen. Zunächst sei erwähnt, dass hierunter auch eine Garparameterregelung gemeint ist. Letztere ist sogar zu bevorzugen, da gerade bei Gargeräten durch die regelmäßige Öffnung der Beladetür und das Einbringen von mehr oder minder kühlen oder feuchten Gargutstücken im Garraumklima erhebliche Schwankungen auftreten können. Eine Regelung ist in der Lage, solche Schwankungen über einen Sensor zu erfassen und die Garparameter entsprechend zu verändern.
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Über die Garparametersteuerung ist die Steuereinheit in der Lage, das für die einzelnen Gargutstücke gewünschte Garklima einzustellen.
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Die Steuereinheit ist weiter bevorzugt mit einer Kommunikationseinheit verbunden. Hier sei insbesondere an eine Anzeige oder einen Summer gedacht, sodass die Steuereinheit Informationen an das Bedienpersonal ausgeben kann. So kann beispielsweise kommuniziert werden, dass ein Gargut fertig gegart ist oder dass ein spezielles Gargut nicht in das Gargerät eingebracht werden sollte, weil gegenwärtig ein Garklima im Gargerät vorzufinden ist, welches für das einzubringende Gargut nicht zu befriedigenden Ergebnissen führt.
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Die Steuereinheit kann mit einem Aktivierungsschalter für den Sensor verbunden sein. So kann die Bedienungssicherheit weiter gesteigert werden. Beispielsweise ist es denkbar, dass zunächst auf einen Aktivierungstaster gedrückt werden muss, bevor ein Barcodeleser anspringt. Dies verhindert die Möglichkeit, dass ein Produkt aus Versehen in den Lesebereich des Barcodelesers gehalten wird und dort aus Versehen ausgelesen wird. Auch ist denkbar, dass sich ein Beschickungsschacht am Gargerät nur nach Betätigen einer Aktivierungstaste öffnet.
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Bei Verwendung eines RFID-Chips kann nach Betätigung der Taste beispielsweise nach dem stärksten Signal von RFID-Chips gesucht werden, damit andere, in der Nähe des Gargeräts liegende Gargutstücke mit RFID-Chips den Erkennungsprozess nicht verfälschen.
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In einer Ausführungsform erfasst ein Sensor einen Garraum des Gargeräts. Durch eine Erkennung der Gargutstücke im Garraum wird die Möglichkeit einer Fehlbedienung weiter reduziert. Da es letztendlich auf den Garvorgang der Gargutstücke innerhalb des Garraumes ankommt, ist es von besonderem Vorteil, dort einen Sensor einzusetzen. Dieser ist nach Möglichkeit so gestaltet, dass er jegliche Gargutstücke außerhalb des Garraums nicht erfasst.
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Unabhängig davon, ob ein Sensor einen Garraum erfasst, wird vorgeschlagen, dass ein Sensor einen Garraumzugang erfasst. Während ein Garraum zwar mit Funkerkennung, insbesondere mit RFID-Chips, überwacht werden kann, ist bei einer relativ starken Befüllung bei optischen Sensoren zu befürchten, dass sich einige Stücke gegenseitig verdecken. Dem kann zwar dadurch entgegengewirkt werden, dass mehrere optische Sensoren wie insbesondere Farbkameras den Garraum überwachen. Es lassen sich jedoch Konstellationen vorstellen, bei denen es günstiger ist, den Zugang zum Garraum zu überwachen. So kann beispielsweise eine Kamera oder ein Funksensor im Bereich der Garraumtürzarge vorgesehen sein.
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Zusätzlich zu einem Sensor im oder am Garraum bzw. in oder am Garraumzugang wird vorgeschlagen, dass ein Sensor an einem Außenbereich des Gargeräts vorgesehen ist. So kann beispielsweise eine Erkennungsstation außen am Gargerät ausgebildet sein, an welche ein Produkt, welches das Personal in das Gargerät einbringen will, gehalten wird. Sodann wird eine Erkennungstaste gedrückt, und das Gargerät erkennt die Art und beispielsweise auch die Größe des einzubringenden Garguts. Daraufhin teilt das Gargerät mit, ob und gegebenenfalls wann das Gargut in das Gargerät eingebracht werden kann, um optimal gegart zu werden.
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Um das Gargut zu markieren, wird ein Gargutmarkierer vorgeschlagen, der eine Kodierung aufweist, welche dazu eingerichtet ist, einem Gargerät der vorstehend beschriebenen Art eine Garguterkennung zu ermöglichen.
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Die Kodierung am Gargutmarkierer kann in einem einfachen Fall eine Farbmarkierung sein.
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In einer weitergehenden Ausgestaltung kann dies eine fotografische oder skizzenhafte, bildhafte Darstellung sein, wobei eine solche auch zusätzlich zu einer geräterkennbaren Kodierung vorgesehen sein kann. Sowohl Farbmarkierungen als auch fotografische oder skizzenhafte bildhafte Darstellungen ermöglichen nicht nur dem Bedienpersonal eine einfache Zuordnung. So kann beispielsweise vorgeschrieben sein, dass Bedienpersonal an jede Bratwurst einen Sticker mit einer dort abgebildeten Bratwurst oder an jedes Schnitzel eine grüne Farbmarkierung anbringt.
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Die optische Markierung erleichtert auch das Auslesen der Kodierung für die automatische Erkennung seitens des Gargeräts. So können sämtliche optisch wahrnehmbaren Kodierungen von einem optischen Erkennungssystem erfasst, auf Grund einer Standardisierung besser erkannt und dadurch leichter ausgewertet werden.
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Es ist auch vorstellbar, dass die Kodierung unabhängig von einer farbigen oder bildhaften Markierung ist. So sei insbesondere daran gedacht, dass ein RFID-Chip am Gargut angebracht ist oder angebracht werden soll, wobei der RFID-Chip auf einem Träger oder in einem Träger angeordnet ist, während der Träger optional die optische Farbmarkierung oder die optische bildhafte Wiedergabe aufweist. Denkbar ist insbesondere ein einsteckbares Element mit flächigem Bereich, wobei innerhalb des flächigen Bereichs der RFID-Chip sitzt und außen auf dem flächigen Bereich eine Farbmarkierung oder eine bildhafte Darstellung des Produkts zu finden ist. Letztere ist in diesem Falle insbesondere für das Bedienpersonal hilfreich zum Unterscheiden.
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Vorteilhaft kann der Gargutmarkierer in einer Gargutaufnahme für den Garprozess angeordnet sein, so beispielsweise in einem Blech, einer Schale, einem speziell ausgebildeten Hänger, einem Spieß oder einem Rost für die Aufnahme der Gargutstücke.
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Wenn der Gargutmarkierer unmittelbar an ein einzelnes Gargut angebracht werden soll, wird vorgeschlagen, dass er eine Einstecknadel aufweist. Diese lässt sich in das Gargut leicht eindrücken, ohne dieses zu beschädigen.
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Eine besonders gute Konstellation ergibt sich, wenn ein Gargutmarkierer der vorstehend beschriebenen Art und ein Gargerät der vorstehend beschriebenen Art gemeinsam zum Steuern des Gargeräts verwendet werden.
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Es ist jedoch auch vorteilhaft denkbar, dass ein Gargutmarkierer und ein Gargerät zum Steuern eines Gargutvorrats verwendet werden. In der gewerblichen Küche, insbesondere in Schnellrestaurants, kommt genauso wie in vielen anderen Industriezweigen der Logistik eine wachsende Bedeutung zu. Es sind zwar oft Warenwirtschaftssysteme im Einsatz Diese werden meist über manuelle Eingaben an der Kasse oder am Warenlager betrieben. Neuerdings werden gerade RFID-Chips auch am Eingang und Ausgang zum Warenlager eingesetzt, um den Warenbestand dort zu erfassen.
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Dies erfordert jedoch ein zusätzliches Lesegerät am Warenein- und -ausgang. Wenn ein RFID-Chip oder eine andere automatische Erkennung am Gargerät installiert ist, hat der Erfinder erkannt, dass dieses Gerät sogleich auch für die Warenwirtschaftssysteme eingesetzt werden kann. Dies erspart nicht nur die mitunter teure Anschaffung eines weiteren Lesegeräts, sondern berücksichtigt sogar die vorhandenen Waren in einem äußerst aktuellen Maß. So können beispielsweise Vorratsprodukte dem Warenlager bereits entnommen sein, aber noch in der Küche zur Verfügung stehen, weil sie noch nicht verarbeitet worden sind. Bei einer Kontrolle des Warenausgangs aus dem Lager mit einem separaten Erfassungsgerät können solche Produkte nur schwer erfasst werden. Hingegen verschiebt die Erfassung am Gargerät den Erfassungszeitpunkt dorthin, wo das Produkt verbraucht wird. Dies ermöglicht eine effektivere Lagerhaltung.
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Außerdem kann auch hier jedwede manuelle Eingabe komplett wegfallen.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand weiterer Optionen und Ausführungsvarianten näher erläutert, wobei sämtliche nachstehenden Beschreibungen nur als beispielhaft ausführend, nicht als zwingend und somit einschränkend zu verstehen sind.
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Gedacht sei an ein gewerbliches Gargerät, insbesondere einen Heißluftdämpfer, bei welchem die in den Heißluftdämpfer verbrachten Gargüter bzw. Garprodukte durch ihre Kennzeichnung das Gargerät berührungslos selbst programmieren. Die Kennzeichnungen können in Form von Barcodes oder RFID-Tags dem Produkt (bereits durch den Lieferanten beigefügt) gemeinsam mit der Verpackung auf den gesamten Produktionsweg durch die Küche vom Lagereingang, Kühlhaus bis zum Garvorgang oder bei temperaturbeständigen Kennzeichen bis in die Speisenverteilung beiliegen oder anhängen. Dies ist besonders dann einfach, wenn es sich um Convenience-Produkte handelt.
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Bei ausreichend temperaturbeständigen Kennzeichnungen ist eine lückenlose Rückverfolgung der Garprodukte über Anlieferung, Kühlhaus und nun auch über den Garprozess auf einfache Weise möglich.
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Ebenso ist es durch die Merkmale der Erfindung möglich, dass bei einer Netzwerkanbindung der Heißluftdämpfer an andere Systeme das Einbringen von gekennzeichneten Garprodukten in den Garraum eines der Heißluftdämpfer gleichzeitig neue Warenbestellungen im Logistik-System der gewerblichen Küche oder beim Distributor auslöst.
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Die RFID-Tags können sowohl für die Garparameter als auch für die Historie des Produkts als auch für die Warenlogistiksteuerung verwendet werden.
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Es können sowohl beschreibbare RFID-Tags als auch ausschließlich auslesbare RFID-Tags verwendet werden.
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Es ist denkbar, die RFID-Tags in einer Verpackung lieferantenseitig lose beizulegen.
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Ein RFID-Tag kann sehr praktisch in einem reißzweckenartigen Steckknopf oder in einer Steckfahne untergebracht sein, wenn die Chips individuell an die Produkte angeheftet werden sollen.
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Ein Heißluftdämpfer, der die Erfindung beispielhaft umsetzt, besitzt ein Außengehäuse, ein Bedienfeld mit Anzeigeeinrichtung, einen Garraum, eine Garraumtür, eine Heißluftheizung mit einer Vorrichtung zur Dampferzeugung und einer Vorrichtung zur Umlufterzeugung.
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Im oder am Heißluftdämpfer, vorzugsweise im Bereich der Garraumöffnung, befindet sich eine Leseeinrichtung für RFID-Chips oder ein Scanner für Barcodes.
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Entweder sind die zu garenden Garprodukte selbst oder die dafür benutzten Gargutträger mit elektronisch lesbaren Barcode-Etiketten oder RFID-Tags bzw. RFID-Transpondern ausgestattet. Diese enthalten die für den angestrebten Garprozess notwendigen Informationen, beispielsweise in Form einer Programmnummer, an Hand derer eine Steuereinheit am Heißluftdämpfer automatisch ein Garprogramm auswählt. Alternativ kann im RFID-Tag am Produkt ein vollständiger Datensatz zum Garprozess gespeichert sein.
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Beim Beladen des Garraumes werden die Informationen automatisch ausgelesen und entsprechende Garprogramme initiiert.
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Bei einer Mischbeschickung des Garraumes mit unterschiedlichen Gargütern erkennt die elektronische Steuerung des Geräts dies und ändert in einer vorbestimmten Toleranzbereich die für die einzelnen Garprodukte erforderlichen Garprogramme. Auf diese Weise wird eine Mischbeschickung ohne Zeitverlust und ohne Qualitätsverlust möglich. Wann immer dies möglich ist, werden alle Produkte in einer gemeinsamen Garklima zur gleichen Zeit aber in gegebenenfalls unterschiedlicher Dauer gegart.
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Bei einer Mischbeschickung des Garraumes mit unterschiedlichen Gargütern gibt die elektronische Steuerung des Geräts dem Betreiber eine Warnung über ein Display, einen Lautsprecher oder einen Summer aus, wenn sich die in den Garraum verbrachten Garprodukte nicht durch geringe Anpassungen in einem gleichen Garklima garen lassen. Es wird dem Benutzer mitgeteilt, welche Garprodukte zusammen gegart werden können und welche nicht zusammen gegart werden können.
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Die elektronische Steuerung des Geräts gibt zum Ablauf der jeweiligen Gardauer der unterschiedlichen Garprodukte über ein Display, einen Lautsprecher oder einen Summer eine Meldung aus, dass das entsprechende Gargut dem Heißluftdämpfer entnommen werden kann, während unter Umständen andere Garprodukte noch weiter garen müssen.
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Die durch die automatische Lesevorrichtung am oder im Gerät gewonnenen Informationen, insbesondere Programmnamen und Garproduktnamen sowie Garproduktbilder, werden über eine Anzeige am Gerät dargestellt. Diese Anzeige zeigt die einzelnen Daten zeilenweise, in Schrift und/oder Bild an wobei bei mehreren unterschiedlichen Garprodukten im Garraum die Zeilen nach verbleibender Gardauer sortiert werden.
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Mit dem Öffnen der Garraumtürwird die elektronische Lesevorrichtung aktiviert. Mit dem Schließen der Garraumtür wird der angestrebte Garprozess unmittelbar gestartet.
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Die Gerätesteuerung des Heißluftdämpfers erkennt bevorzugt durch vorheriges Quittieren oder anderweitiges Bestätigen mit einer Taste im Bedienbereich oder aber automatisch, wenn fertig gegarte Produkte durch die Garraumöffnung entnommen werden.
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Immer vor einer Beladung des Garraums muss bevorzugt eine Taste gedrückt werden, welche die elektronische Lesevorrichtung am Heißluftdämpfer bis zum Schließen der Garraumtür für eine Beladung und damit für die automatische Programmierung aktiviert.
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Die elektronische Gerätesteuerung des Heißluftdämpfers wertet regelmäßig aus, wie viele Stücke eines bestimmten Lebensmittels bzw. Gargutes pro Zeiteinheit gegart wurden. Für einen späteren Datenaustausch hält die Gerätesteuerung diese Informationen in einem nicht flüchtigen Speicher bereit. Gegebenfalls wird hierzu auch die vorgesehene Gardauer für das jeweilige Garprodukt gespeichert, variiert oder angepasst.
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Zur automatischen Programmierung des Heißluftdämpfers werden elektronisch lesbare Etiketten mit einem Barcode oder RFID-Transpondern in Form von Stickern, Schildern oder Plättchen verwendet, welche die für die jeweiligen Garprodukte notwendigen Garinformationen beinhalten. Diese sind zur leichteren Handhabung farblich, mit Schrift, mit Zeichen oder mit Bildern gekennzeichnet. Sie können mit einem Drucker (für eine Barcode-Erkennung) oder einer Programmiereinheit (für RFID-Erkennung) beschrieben werden.
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Bei Verwendung von temperaturbeständigen und insbesondere mit wiederverwendbaren bzw. wiederbeschreibbaren RFID-Transpondern als Informationsträger kann der Informationsträger vom Schreib-Lesegerät des Heißluftdämpfers während und/oder nach dem Garprozess auch mit Informationen zum Garverlauf beschrieben werden.
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Dies ermöglicht eine besonders bevorzugte Ausführung der Erfindung: Denn der RFID-Transponder kann damit auch zum Nachweis dafür eingesetzt werden, dass bestimmte Kriterien erfüllt worden sind. Insbesondere sei an HACCP-Kriterien gedacht, die bei gewerblichen Großküchen von der Anlieferung und Lagerung der Garprodukte bis hin zur Speisenverteilung und Ausgabe lückenlos nachvollzogen werden können.
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Insbesondere kann auch die Kühlkette lückenlos nachgewiesen werden.
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So ist es einerseits möglich, alle relevanten Daten auf einen Speicher am RFID-Transponder zu schreiben, sodass das Gargut seine Historiendaten direkt mitführt. Andererseits ist denkbar, dass die relevanten Daten separat vom Gargut gespeichert werden, beispielsweise in einer Datenbank, die über ein Datennetzwerk mit dem Lesegerät oder Schreib-/Lesegerät verbunden ist.
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Die beim Einbringen zusammen mit den Garprodukten in den Heißluftdämpfer vom Lesegerät über die elektronische Steuerung gewonnenen Informationen initiieren bevorzugt nicht nur ein entsprechendes Garprogramm, sondern werden auch über eine Ethernet-Verbindung, eine serielle oder eine andere elektronische Schnittstelle des Heißluftdämpfers an eine Küchenleittechnik oder an eine Logistik-Zentrale zur weiteren Überwachung weitergeleitet.
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Bei einer zeitlich versetzen Beschickung des Garraums mit Gargütern gibt die elektronische Steuerung dem Bedienpersonal eine Warnung aus, wenn die nachfolgend in den Garraum verbrachten Garprodukte nicht im gleichen Garklima wie die bereits im Garraum befindlichen Produkte gegart werden können.
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Im Bereich der Garraumöffnung des Heißluftdämpfers ist eine Kamera angeordnet, welche in Verbindung mit einer elektronischen Auswerte-Einheit in der Lage ist, die Art des in den Heißluftdämpfer verbrachten Garprodukts zu erkennen. So kann für das jeweilige Produkt ein vorbestimmtes Garprogramm gestartet und durchgeführt werden.
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Die verwendeten Barcode-Etiketten oder RFID-Transponder werden beispielsweise nur einmal verwendet und werden nach dem Lesevorgang beim Beladen des Heißluftdämpfers durch die im Garverfahren verwendeten Temperaturen unlesbar.
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Die Kodierung, also insbesondere die RFID-Transponder, sind geschützt in oder auf einem Trägermaterial, welches in Form von Einstecknadeln mit oder ohne Anhänger an dem Gargut befestigt wird oder als Platten oder Plaketten auf das Gargut angebracht oder dem Gargut lose beigelegt wird. Das Trägermaterial kann auch direkt mit einem Gargutträger oder einem Gargutbehälter verbunden oder anderweitig an diesem angebracht werden.