DE102008026751B4 - Adaptives elektronisches Bremsystem für ein Fahrzeug und adaptives Steuerungsverfahren für ein solches - Google Patents
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Abstract
Fahrzeug (10), umfassend:
ein Bremspedal (27) zum Liefern einer Bremsanforderung auf der Basis einer detektierbaren Bremspedalwegposition, einer detektierbaren Bremspedalwegrichtung und einer detektierbaren Bremspedalbetätigungskraft;
einen ersten Sensor (41), der ausgebildet ist, um die detektierbare Bremspedalwegposition und die detektierbare Bremspedalwegrichtung zu detektieren;
einen zweiten Sensor (40), der ausgebildet ist, um die detektierbare Bremspedalbetätigungskraft zu detektieren;
zumindest eine elektronische Bremssystemkomponente (30), die ausgebildet ist, um das Fahrzeug (10) in Ansprechen auf die Bremsanforderung zu verlangsamen oder anzuhalten; und
ein Steuergerät (18) mit einem gespeicherten Bremsbetätigungskraftfenster und einem adaptiven Algorithmus (100) zum Ermitteln einer wegpositionsbasierten Bremsmomentanforderung, die der detektierbaren Bremspedalwegposition entspricht, und einer kraftbasierten Bremsmomentanforderung, die der detektierbaren Bremspedalbetätigungskraft entspricht;
wobei das Steuergerät (18) mittels des Algorithmus (100) eine adaptierte Bremsmomentanforderung ermittelt, indem die wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung über der Zeit an die kraftbasierte Bremsmomentanforderung angenähert wird;
wobei das Steuergerät (18) dazu dient, die Bremsanforderung zu empfangen und die kraftbasierte Bremsmomentanforderung oder die adaptierte Bremsmomentanforderung in Ansprechen auf Bremsanforderung auszuwählen;
wobei die adaptierte Bremsmomentanforderung ermittelt wird, indem die wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung mit einem anpassbaren Multiplikatorfaktor multipliziert wird und das Steuergerät (18) dazu dient, die zumindest eine elektronische Bremssystemkomponente (30) gemäß der adaptierten Bremsmomentanforderung aufzubringen, wenn die Bremsanforderung auf der detektierbaren Bremspedalwegposition basiert, dadurch gekennzeichnet,
dass der anpassbare Multiplikatorfaktor nur angepasst wird, wenn das Steuergerät (18) das Vorliegen eines vorbestimmten Fahrzeugzustands ermittelt.
ein Bremspedal (27) zum Liefern einer Bremsanforderung auf der Basis einer detektierbaren Bremspedalwegposition, einer detektierbaren Bremspedalwegrichtung und einer detektierbaren Bremspedalbetätigungskraft;
einen ersten Sensor (41), der ausgebildet ist, um die detektierbare Bremspedalwegposition und die detektierbare Bremspedalwegrichtung zu detektieren;
einen zweiten Sensor (40), der ausgebildet ist, um die detektierbare Bremspedalbetätigungskraft zu detektieren;
zumindest eine elektronische Bremssystemkomponente (30), die ausgebildet ist, um das Fahrzeug (10) in Ansprechen auf die Bremsanforderung zu verlangsamen oder anzuhalten; und
ein Steuergerät (18) mit einem gespeicherten Bremsbetätigungskraftfenster und einem adaptiven Algorithmus (100) zum Ermitteln einer wegpositionsbasierten Bremsmomentanforderung, die der detektierbaren Bremspedalwegposition entspricht, und einer kraftbasierten Bremsmomentanforderung, die der detektierbaren Bremspedalbetätigungskraft entspricht;
wobei das Steuergerät (18) mittels des Algorithmus (100) eine adaptierte Bremsmomentanforderung ermittelt, indem die wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung über der Zeit an die kraftbasierte Bremsmomentanforderung angenähert wird;
wobei das Steuergerät (18) dazu dient, die Bremsanforderung zu empfangen und die kraftbasierte Bremsmomentanforderung oder die adaptierte Bremsmomentanforderung in Ansprechen auf Bremsanforderung auszuwählen;
wobei die adaptierte Bremsmomentanforderung ermittelt wird, indem die wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung mit einem anpassbaren Multiplikatorfaktor multipliziert wird und das Steuergerät (18) dazu dient, die zumindest eine elektronische Bremssystemkomponente (30) gemäß der adaptierten Bremsmomentanforderung aufzubringen, wenn die Bremsanforderung auf der detektierbaren Bremspedalwegposition basiert, dadurch gekennzeichnet,
dass der anpassbare Multiplikatorfaktor nur angepasst wird, wenn das Steuergerät (18) das Vorliegen eines vorbestimmten Fahrzeugzustands ermittelt.
Description
- Technisches Gebiet
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein adaptives Steuerungsverfahren und eine adaptive Steuerungsvorrichtung, das bzw. die mit einem elektronischen Bremssystem (EBS) verwendet werden kann, das einen Bremspedalweg-Positionssensor und einen Bremspedal-Betätigungskraftsensor aufweist, wobei das Verfahren und die Vorrichtung dazu dienen, einen veränderbaren Multiplikator kontinuierlich auf eine wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung anzuwenden, um dadurch eine kraftbasierte Bremsmomentanforderung näher anzunähern.
- Hintergrund der Erfindung
- Herkömmliche Kraftfahrzeuge umfassen typischerweise ein mechanisches Bremspedal, das mit einem Bremshebel oder -arm verbunden ist. Die Bewegung des Bremsarmes wiederum betätigt einen Bremsmechanismus wie z. B. eine Scheibenbremse oder eine Trommelbremse, um dadurch das Fahrzeug zu verlangsamen und/oder anzuhalten. Die dem Fahrzeug verliehene Verzögerungsgeschwindigkeit ist von dem Betrag der Kraft, die aufgebracht wird, um das Bremspedal zu betätigen oder niederzudrücken, und von der Wegposition des Bremspedals innerhalb oder entlang des Bereiches der Bewegung des Bremspedals abhängig. Herkömmliche hydraulische Bremssysteme werden insbesondere durch eine Zufuhr von unter Druck stehender Bremsflüssigkeit betrieben, die von einem Hauptzylinder geliefert wird. Solch ein mechanisches, fluidbetriebenes Bremssystem spricht relativ schnell und exakt auf eine Kraft an, die auf das Bremspedal über den gesamten Bereich der Bewegung des Pedals ausgeübt wird, und sorgt für etwas, das als ein „normales“ oder herkömmliches Bremspedal-„Gefühl“ beschrieben werden könnte.
- Im Gegensatz dazu wird in Elektrofahrzeugen und Hybridfahrzeugen, die abwechselnd und selektiv von einem Verbrennungsmotor oder einer Brennstoffzelle und einem oder mehreren Elektromotor/Generatoren betrieben werden, oft ein elektromechanisches oder elektronisches Bremssystem (EBS) verwendet. Bei Verwendung eines EBS wird der Bremsbefehl oder -eingang, der von einem Fahrer des Fahrzeugs als eine Kraft auf ein Bremspedal ausgeübt wird, von einer Umsetzervorrichtung in ein elektrisches Bremssignal umgewandelt. Dieses elektrisches Bremssignal, das auch als eine Bremsmomentanforderung bekannt ist, wird dann schnell an den Aufbringungspunkt übertragen oder weitergeleitet, wo ein oder mehrere Aktuatoren in Ansprechen auf das Signal arbeiten, um das Fahrzeug zu verlangsamen oder anzuhalten. Ein Bremsmoment in einem Fahrzeug mit einem EBS kann direkt mithilfe eines elektrohydraulischen und/oder elektromechanischen Bremsmechanismus betätigt werden, um einen Druck auf die Bremszangen aufzubringen und das Fahrzeug zu verlangsamen, oder häufiger, indem ein entgegengesetztes Moment auf eine in der Nähe jedes Rades positionierte unabhängige elektronische Bremseinheit und/oder auf eine Getriebe-Ausgangswelle betätigt wird und dadurch das Fahrzeug auf eine präzise gesteuerte Weise verlangsamt wird.
- In einem Elektro- oder einem Hybridfahrzeug ist das Bremspedal von dem tatsächlichen Aufbringungspunkt des Bremsmoments getrennt und daher an einem oder mehreren Pedalsensoren angebracht, die den Druck auf dem Bremspedal und/oder die Position des Bremspedals detektieren oder messen und die Messungen in das zuvor erwähnte übertragbare elektronische Signal umwandeln. Ein Steuergerät weist eine vorprogrammierte Bremssystemlogik auf, um das elektrische Signal in eine entsprechende Bremsmomentanforderung umzuwandeln. Typischerweise umfasst solch eine Bremslogik eine oder mehrere zugängliche Bremsmoment-Nachschlagetabellen, die spezifische Bremsmomentanforderungen enthalten, welche den detektierten Bremspedalkräften für einen speziellen Sensortyp entsprechen.
- Bestimmte Druck- oder Kraftsensoren können eine weniger als optimale Auflösung aufweisen, insbesondere unter Bedingungen geringer Kraft, wie sie z. B. auftreten können, wenn ein sehr leichter Druck auf ein Bremspedal aufgebracht wird. Die Verwendung lediglich eines Bremspedalkraftsensors unter diesen Bedingungen kann zu einem an das EBS weitergeleiteten Fehler oder einer Abweichung der Bremsmomentanforderung im Vergleich mit der von dem Fahrer des Fahrzeugs beabsichtigten Bremskraft führen. Während Sensoren, die verwendet werden, um eine relative Position eines Bremspedals innerhalb oder entlang seines Bewegungsbereiches, d. h. den Bremspedalweg, zu messen, im Allgemeinen eine bessere Auflösung in niedrigeren Druckbereichen aufweisen, kann eine mechanische Hysterese in dem Bremssystem möglicherweise auch zu Fehlern oder Abweichungen der resultierenden angewendeten Bremsmomentanforderung im Fall eines versuchten direkten oder unmittelbaren Umschaltens zwischen Sensoren während Anwendungen bei niedrigem Druck führen.
- Aus der
DE 195 10 522 A1 sind ein Fahrzeug mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein adaptives elektronisches Bremssystem mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7 bekannt. - Die
EP 0 964 804 B1 beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Bereitstellen eines Bremssteuersignals, bei denen eine Wegposition eines Bremspedals und eine Bremspedal-Druckkraft detektiert werden und entsprechend eine wegpositionsbasierte und eine kraftbasierte Bremsmomentanforderung ermittelt werden. Die beiden Bremsmomentanforderungen werden mittels einer Gewichtungsfunktion zu einer resultierenden Bremsmomentanforderung kombiniert. - Eine ähnliche Vorrichtung ist in der
US 6 099 086 A beschrieben. - Die
DE 101 41 547 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung der Bremsanlage eines Fahrzeugs, bei denen in Abhängigkeit von einem Fehlerzustand der Bremsanlage bzw. einem Betriebszustand des Fahrzeugs ein Betätigungskraftsignal und/oder ein Wegsignal eines Bremspedals als Eingangsgröße zur Ermittlung eines Soll-Bremsmoments verwendet werden. - Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine elektronisches Bremssystem und ein Verfahren für ein Fahrzeug zu schaffen, mit denen ein fließender Übergang zwischen einer kraftbasierten und einer wegpositionsbasierten Bremsmomentanforderung erreicht wird.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Diese Aufgabe wird gelöst durch Vorrichtungen mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 7 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 5.
- Es ist ein Fahrzeug mit einem Bremspedal zum Liefern einer Bremsanforderung, einem ersten Sensor zum Detektieren einer Bremspedalwegposition und Wegrichtung des Bremspedals, einem zweiten Sensor zum Detektieren einer Bremspedalbetätigungskraft und einer elektronischen Bremssystem(EBS)-Komponente, die ausgebildet ist, um das Fahrzeug in Ansprechen auf die Bremsanforderung zu verlangsamen oder anzuhalten, vorgesehen. Das Fahrzeug umfasst ein Steuergerät mit einem gespeicherten Schwellen-Bremsbetätigungskraftfenster und einem adaptiven Algorithmus zum Ermitteln einer wegpositionsbasierten Bremsmomentanforderung, einer kraftbasierten Bremsmomentanforderung und einer adaptierten Bremsmomentanforderung.
- Erfindungsgemäß wird der anpassbare Multiplikatorfaktor nur angepasst, wenn das Steuergerät das Vorliegen eines vorbestimmten Fahrzeugzustands ermittelt.
- In einem Aspekt der Erfindung wird die adaptierte Bremsmomentanforderung ermittelt, indem die wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung mit einem anpassbaren Multiplikatorfaktor multipliziert wird, und das Steuergerät wendet die EBS-Komponente gemäß der adaptierten Bremsmomentanforderung an, wenn die Bremsanforderung auf der detektierbaren Bremspedalwegposition basiert.
- In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung kontinuierlich mit dem Multiplikatorfaktor multipliziert, um die adaptierte Bremsmomentanforderung zu ermitteln.
- In einem weiteren Aspekt der Erfindung weist das Steuergerät ein gespeichertes Fenster eines akzeptablen Fehlers auf und dient dazu, eine durchschnittliche prozentuale Abweichung der wegpositionsbasierten Bremsmomentanforderung über die kraftbasierte Bremsmomentanforderung zu berechnen.
- In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die durchschnittliche prozentuale Abweichung nur berechnet, wenn die detektierbare Bremspedalwegrichtung nicht kleiner wird.
- In einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren vorgesehen, um eine wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung zu adaptieren, um eine kraftbasierte Bremsmomentanforderung in einem Hybridfahrzeug mit einem durch ein Bremspedal betätigten elektronischen Bremssystem (EBS) anzunähern. Das Verfahren umfasst, dass eine wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung mit einer kraftbasierten Bremsmomentanforderung verglichen wird, um eine durchschnittliche prozentuale Abweichung dazwischen zu ermitteln, die wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung kontinuierlich mit einem anpassbaren Muliplikatorfaktor multipliziert wird, um eine adaptierte Bremsmomentanforderung zu berechnen, und der Wert des anpassbaren Multiplikatorfaktors angepasst wird, wenn ein vorbestimmter Fahrzeugzustand ermittelt wird. Die durchschnittliche prozentuale Abweichung wird berechnet, wenn die detektierte Betätigungskraft auf das Bremspedal einen Wert aufweist, der innerhalb eines gespeicherten Schwellenbereiches einer Bremsbetätigungskraft liegt, und die detektierte Bremspedalwegrichtung nicht kleiner wird.
- In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird der vorbestimmte Zustand ermittelt, wenn die durchschnittliche prozentuale Abweichung außerhalb eines gespeicherten Fensters eines akzeptablen Fehlers liegt.
- In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird der anpassbare Multiplikatorfaktor auf 1 initialisiert und dann mit einem gespeicherten Prozentsatz angepasst, wenn der vorbestimmte Fahrzeugzustand ermittelt wird.
- In einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein adaptives EBS für ein Fahrzeug vorgesehen, das ein niederdrückbares Bremspedal mit einer detektierbaren Betätigungskraft und einer detektierbaren Wegposition aufweist, umfassend einen Kraftsensor, der funktional mit dem Bremspedal verbunden ist, um eine kraftbasierte Bremsmomentanforderung zu ermitteln, und einen Wegsensor, der funktional mit dem Bremspedal verbunden ist, um eine wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung zu ermitteln. Das EBS-Steuergerät weist einen Algorithmus auf, der ausgebildet ist, um die wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung trotz physikalischer Änderungen in einer Beziehung zwischen der kraftbasierten und der wegpositionsbasierten Bremsmomentanforderung an die kraftbasierte Bremsmomentanforderung zu adaptieren.
- Erfindungsgemäß dient das Steuergerät dazu, eine durchschnittliche prozentuale Abweichung zwischen der wegpositionsbasierten und der kraftbasierten Bremsmomentanforderung auf Basis einer vorbestimmten Anzahl von Abtastungen zu berechnen, und der anpassbare Multiplikator wird mit einem vorbestimmten Betrag angepasst, wenn die berechnete durchschnittliche prozentuale Abweichung außerhalb eines gespeicherten Fensters eines akzeptablen Fehlers liegt.
- In einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Steuergerät ausgebildet, um die wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung mit einem anpassbaren Multiplikatorfaktor während des Betriebs des Fahrzeuges kontinuierlich zu multiplizieren.
- Die oben stehenden Merkmale und Vorteile sowie weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung sind aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung der besten Arten, die Erfindung auszuführen, in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen ohne weiteres verständlich.
- Figurenliste
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-
1 ist eine schematische Darstellung eines Fahrzeug-Fahrgestells, das ein Steuergerät mit einem adaptiven Bremspedalalgorithmus gemäß der Erfindung aufweist; -
2 ist ein Flussdiagramm, das den adaptiven Bremspedalalgorithmus der Erfindung beschreibt; und -
3 ist eine schematische Kurve oder grafische Veranschaulichung, die einen repräsentativen Bremspedalsensorübergang gemäß der Erfindung zeigt. - Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
- Bezug nehmend auf die Zeichnungen, in denen sich gleiche Bezugsziffern in den verschiedenen Fig. durchwegs auf gleiche oder ähnliche Komponenten beziehen, ist in
1 ein Fahrzeug10 mit mehreren Rädern28 , einer Steuereinheit oder einem Steuergerät18 für ein elektronisches Bremssystem (EBS) und einem Motor25 gezeigt, der selektiv mit einem Getriebe17 mit einem drehbaren Ausgangselement24 verbunden werden kann. Das Fahrzeug10 ist bevorzugt ein Hybridfahrzeug mit einer alternativen Leistungsversorgung14 mit einer Energiespeichervorrichtung (ESD)47 wie z. B. einer aufladbaren Batterie oder einem aufladbaren Batteriesatz und zumindest einem Elektromotor/Generator42 , der dazu dient, alternativ das Fahrzeug10 und/oder eines oder mehrere seiner verschiedenen Untersysteme zu betreiben oder anzutreiben. Das Fahrzeug10 kann jedoch ein beliebiges Fahrzeug sein, das ein EBS-Steuergerät18 wie hierin beschrieben verwendet, wie z. B. ein Elektrofahrzeug oder ein brennstoffzellenbetriebenes Fahrzeug. - Das EBS-Steuergerät
18 , hierin nachfolgend der Einfachheit halber als Steuergerät18 bezeichnet, dient dazu, eine Brems- oder Betätigungskraft (PfeilA ), die auf ein Bremspedal27 ausgeübt wird, mithilfe eines Paares damit verbundener Bremspedalsensoren40 und41 zu detektieren. Das Steuergerät18 ist ausgebildet, um eine entsprechende Bremsmomentanforderung (BC ) in Ansprechen auf die detektierten und aufgezeichneten Messungen oder Ablesungen zu berechnen, auszuwählen oder anderweitig zu ermitteln. Das Steuergerät18 leitet dann die Bremsmomentanforderung (BC ) an einen Bremsmechanismus zum Verlangsamen oder Anhalten des Fahrzeugs10 , bevorzugt eine unabhängige elektronische Bremseinheit30 , die in der Nähe eines jeden der Räder28 und/oder des Ausgangselements24 positioniert ist, über Kabel und/oder über eine Datenübertragung weiter. Die Bremsanforderung (BC ) wird über einen oder mehrere Befehlssignal-Übertragungskanäle oder eine oder mehrere Befehlssignal-Übertragungsleitungen50 an die elektronischen Bremseinheiten30 und/oder das Ausgangselement24 übertragen, wo die Bremsanforderung (BC ) wirken kann, um dem Moment einer jeden elektronischen Bremseinheit30 und/oder des Ausgangselements24 entgegenzuwirken, um das Fahrzeug10 nach Bedarf zu verlangsamen oder anzuhalten. - Abhängig von der spezifischen Antriebskonfiguration des Fahrzeugs
10 kann das Ausgangselement24 antreibbar mit einem hinteren Differenzial31 verbunden sein, das ausgebildet ist, um eine Rotationskraft oder ein Rotationsmoment von einem drehbaren Ausgangselement24 wie z. B. einer Antriebswelle an eine hintere Antriebsachse26 zum Betreiben oder Antreiben mehrerer Räder28 an der Rückseite des Fahrzeugs10 zu verteilen. Wenngleich in1 nicht gezeigt, kann das Fahrzeug10 auch ein im Wesentlichen ähnliches vorderes Differenzial aufweisen, das geeignet ist, um ein Drehmoment an die vordere Antriebsachse11 zum Betreiben oder Antreiben mehrerer Räder28 zu verteilen, wie z. B. in einer Vierrad- oder Allrad-Antriebskonfiguration. Das Getriebe17 ist ausgebildet, um eine variable Getriebeausgangsdrehzahl N an das Ausgangselement24 zu liefern, wobei der Getriebeausgangsdrehzahl N durch eine Bremsanforderung (BC ), wie durch das Steuergerät18 bestimmt, variabel entgegengewirkt werden kann. - Das Steuergerät
18 umfasst einen programmierbaren Speicher19 und einen Mikroprozessor80 , der ausgebildet ist, um die erforderliche Steuerlogik zum Implementieren und Steuern der elektronischen Bremseinheiten30 und/oder des Ausgangselements24 nach Bedarf schnell auszuführen, wobei ein Bremspedalübergangs-Logikverfahren oder -Algorithmus100 (siehe2 ) verwendet wird, das bzw. der in den Speicher19 programmiert oder in diesem gespeichert ist. Das Steuergerät18 ist elektrisch, entweder direkt über Kabel oder indirekt über ein Datenübertragungssignal, wie hierin oben beschrieben, mit einem Bremspedalwegsensor41 und einem Bremspedaldruck- oder -kraftsensor40 verbunden, von denen jeder in elektrischer Verbindung mit dem Bremspedal27 steht. - Der Wegsensor
41 (in1 auch alsBT bezeichnet) ist bevorzugt ein Pedalpositions- und -bereichssensor, der ausgebildet oder geeignet ist, um die relative Position und Richtung des Wegs des Bremspedals27 entlang eines festen Bewegungsbereiches präzise zu detektieren, zu messen oder anderweitig zu ermitteln, wenn das Bremspedal27 niedergedrückt oder betätigt wird. Der Druck- oder Kraftsensor40 (in1 auch als Bp bezeichnet) ist bevorzugt ein Druckmessumformer oder ein anderer geeigneter Drucksensor, der ausgebildet oder geeignet ist, um einen Betätigungsdruck oder eine Betätigungskraft (Pfeil A), der bzw. die von einem Fahrer des Fahrzeugs10 auf das Bremspedal27 ausgeübt wird, präzise zu detektieren, zu messen oder anderweitig zu ermitteln. Die durch den Wegsensor41 und den Kraftsensor40 vorgenommenen Messungen oder Ablesungen können an das Steuergerät18 übertragen oder weitergeleitet werden oder sind dabei je nach Bedarf für die Verwendung mit dem Algorithmus100 der Erfindung anders ermittelbar, was später hierin unten stehend in größerem Detail beschrieben ist. - Der Speicher
19 des Steuergeräts18 ist mit einem Paar Bremsmoment-Nachschlagetabellen n90 und91 , d. h. Bremsmoment-Datentabellen, auf die durch das Steuergerät18 bei der Implementierung oder Ausführung des Algorithmus100 einfach zugegriffen werden kann, vorgeladen oder vorprogrammiert. Die Nachschlagetabelle90 , hierin nachfolgend als Krafttabelle90 bezeichnet, entspricht den aufgezeichneten Messungen oder Ablesungen des Kraftsensors40 und enthält eine zugehörige befohlene Bremsanforderung (BC ), die für jede der detektierten Kraftmessungen, wie durch den Kraftsensor40 ermittelt, geeignet ist. Ebenso entspricht die Nachschlagetabelle91 , hierin nachfolgend der Einfachheit halber als Wegtabelle91 bezeichnet, den Messungen oder Ablesungen des Wegsensors41 und sie enthält eine befohlene Bremsanforderung (BC ), die für die detektierte Position des Wegsensors41 geeignet ist. - Das Steuergerät
18 arbeitet normalerweise bevorzugt gemäß der Krafttabelle90 und die Krafttabelle90 dient daher als eine bevorzugte oder Standardtabelle. Allerdings, wie hierin oben stehend zuvor beschrieben, besteht die Tendenz, dass Druck- oder Kraftsensoren wie z. B. der Kraftsensor40 bei niedrigen Aufbringungsdruckbedingungen eine relativ niedrige Auflösung aufweisen, während Wegsensoren wie z. B. der Wegsensor41 , diese speziellen Einschränkungen typischerweise nicht teilen. Daher kann die Wegtabelle91 während Perioden niedriger Kraftauflösung des Kraftsensors40 anstelle der Krafttabelle90 verwendet werden, um eine merkliche Diskontinuität oder Abweichung zwischen der Bremsmomentanforderung (BC ) und der von dem Fahrer beabsichtigten Bremskraft zu vermeiden. Allerdings kann eine Diskontinuität aus einer mechanischen Hysterese oder Verzögerung der Ansprechzeit in den verschiedenen Komponenten, die das elektronische Bremssystem umfassen, resultieren und daher ein sofortiger Übergang zwischen der Krafttabelle90 und der Wegtabelle91 erfolgen, und dies kann zu einer nicht optimalen Bremsleistung führen. Demgemäß ist eine separate, variable und adaptive Bremsmomentanforderung vorgesehen, die zu Beginn eine durch die Wegtabelle91 ermittelte wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung (TBR) ist und die nach Bedarf durch einen Multiplikator M modifiziert wird (siehe2 ), um eine kraftbasierte Bremsmomentanforderung (FBR), wie durch die Krafttabelle90 ermittelt, enger zu modellieren oder anzunähern. - Wendet man sich
2 zu, ist der Algorithmus100 vorgesehen, um eine wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung (TBR), d. h. die Bremsanforderung (BC ), die auf der Basis des Wegsensors41 (siehe1 ) oder unter dessen Verwendung ermittelt wird, aktiv zu adaptieren, um eine kraftbasierte Bremsmomentanforderung (FBR), d. h. die Bremsanforderung (BC ), die auf der Basis des Kraftsensors40 (siehe1 ) oder unter dessen Verwendung ermittelt wird, enger anzunähern oder in Übereinzustimmung zu bringen, wodurch ein sanftes und effizientes Umschalten oder ein sanfter und effizienter Übergang zwischen dem Weg- und dem Kraftsensor41 bzw.40 ermöglicht wird. Wie hierin oben stehend erklärt, kann ein elektronisches Bremssystem (EBS) eine etwas verschiedene Kraft/Weg-Beziehung relativ zu der tatsächlichen Position des Bremspedals27 (siehe1 ) aufweisen. Darüber hinaus kann sich diese Kraft/Weg-Beziehung mit der Zeit ändern, z. B. infolge des Einbringens von Luft in ein Fahrzeughydrauliksystem durch ein Service und/oder eine Aufnahme von Wasser in eine Bremsflüssigkeitszufuhr. Eine gewisse messbare Differenz in der Kraft/Weg-Beziehung kann auch aus verschiedenen Fahrerbetätigungsraten resultieren, da zwei Personen niemals das Bremspedal27 auf die exakt gleiche Weise über die Zeit betätigen werden. Demgemäß können mithilfe des Algorithmus100 die Abweichung über die Zeit eines bestimmten elektronischen Bremssystems (EBS), die Streuung bei der Montage und/oder Komponententoleranzen entsprechend berücksichtigt werden. - Unter Verwendung des Algorithmus
100 der Erfindung wird die elektronische Bremsleistung optimiert und das „Gefühl“ des Bremspedals27 (siehe1 ) sollte sich der Bewegung und dem Gefühl eines herkömmlichen mechanischen Bremspedals, wie hierin oben stehend beschrieben, näher annähern. Um die kontinuierliche Adaption oder das virtuelle „Lernen“ des Algorithmus100 zu gewährleisten, wird der Algorithmus100 bevorzugt pro einem ausreichend schnellen und kontinuierlichen Zyklus oder Regelkreis, bevorzugt von etwa 5 bis 10 Millisekunden, ausgeführt, wobei dieser jedoch abhängig von der verfügbaren Geschwindigkeit oder Leistung des Mikroprozessors80 (siehe1 ) weniger oft oder öfter durchgeführt werden kann. Schließlich bleibt innerhalb des Algorithmus100 eine kraftbasierte Bremsmomentanforderung (FBR) konstant, während zugelassen wird, dass sich eine wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung (TBR) adaptiert oder ändert, um dadurch die kraftbasierte Bremsmomentanforderung (FBR) zu modellieren oder anzunähern. - Beginnend mit Schritt
101 wird ein ganzzahliger Zähler (C ) in dem Speicher19 des Steuergeräts18 (siehe1 ) auf null gesetzt oder initialisiert. Der ganzzahlige Zähler (C ) ist eine beliebige digitale oder analoge Vorrichtung, die in der Lage ist, in Ansprechen auf ein vorbestimmtes Ereignis positive ganze Zahlen nach oben zu zählen und das aktuelle Zählergebnis für einen Zugang durch den Algorithmus100 nach Bedarf und wie hierin später unten stehend beschrieben, zu behalten. Nachdem der Zähler (C ) entsprechend auf null gesetzt oder initialisiert wurde, schreitet der Algorithmus100 zu Schritt102 weiter. - Bei Schritt
102 detektiert der Algorithmus100 oder ermittelt anderweitig, dass ein Bremsereignis stattgefunden hat. Ein „Bremsereignis“, wie hierin verwendet, definiert eine Anwendung einer detektierbaren oder messbaren Betätigungskraft (PfeilA ) auf das Bremspedal27 (siehe1 ). Solch eine Betätigungskraft (PfeilA ) sorgt ebenfalls für eine Pedalbewegung oder einen „Pedalweg“, die bzw. der wiederum durch einen Wegsensor41 , wie hierin oben stehend beschrieben, messbar oder anderweitig detektierbar ist. Der Algorithmus100 wiederholt den Schritt102 in Übereinstimmung mit dem vorbestimmten Regelkreis, bevorzugt alle 5 bis 10 Millisekunden, bis solch ein Bremsereignis detektiert wird. Sobald ein Bremsereignis entsprechend detektiert wurde, schreitet der Algorithmus100 zu Schritt104 weiter. - Bei Schritt
104 ermittelt der Algorithmus100 , ob die bei Schritt102 detektierte Bremspedalbetätigungskraft (Pfeil A, siehe1 ) innerhalb eines gespeicherten, vorbestimmten Schwellen-Bremsbetätigungskraftbereiches liegt, der in2 einfach als „Bereich“ abgekürzt ist. Zum Beispiel kann der untere Schwellenwert solch eines Bereiches bei einem Betätigungskraftwert festgelegt sein, über dem die Auflösung des Kraftsensors40 (siehe1 ) ausreicht, um die Ausführung einer Bremsanforderung (BC ) gemäß der Krafttabelle90 (siehe1 ) zu ermöglichen, während der obere Schwellenwert bei einem geeigneten Wert festgelegt sein kann, um eine Sättigung mit dem Wegsensor41 (siehe1 ) zu vermeiden. Der Schritt104 lässt zu, dass die Ausführung der verbleibenden Schritte des Algorithmus100 auf einen spezifischen Abschnitt oder Bereich einer detektierten Betätigungskraft (PfeilA ) begrenzt oder beschränkt wird. Wenn der Algorithmus100 ermittelt, dass die detektierte Betätigungskraft (PfeilA ) innerhalb des gespeicherten Schwellen-Bremsbetätigungskraftbereiches liegt, schreitet er zu Schritt106 weiter. Andernfalls wiederholt der Algorithmus100 den Schritt102 . - Bei Schritt
106 ermittelt der Algorithmus100 , ob die detektierte Bewegung oder der detektierte Weg des Bremspedals27 (siehe1 ) nicht kleiner wird, d. h. sich in einer richtigen Richtung zur Aufbringung des Bremspedals27 (siehe1 ) bewegt. Wenn der Algorithmus100 bei Schritt106 ermittelt, dass der Pedalweg nicht kleiner wird, schreitet der Algorithmus100 zu Schritt108 weiter. Andernfalls kehrt der Algorithmus100 zu Schritt102 zurück. Das Einschließen von Schritt106 in den Algorithmus100 ist bevorzugt, um den Einfluss einer mechanischen Hysterese auf die anschließenden Fehlerabgleichungs- oder adaptiven Verfahrensschritte, die hierin unten stehend beschrieben sind, zu minimieren oder zu eliminieren. - Bei Schritt
108 berechnet der Algorithmus100 nach einer Detektion eines Bremsereignisses, das dem Weg innerhalb des hierin oben stehend bei den Schritten104 bzw.106 vorbestimmten Kalibrierfensters entspricht, als nächstes einen augenblicklichen wegpositionsbasierten Fehler- oder Abweichungsprozentsatz, der in2 als „ITB% Fehler“ abgekürzt ist. Der Schritt108 ermittelt auf einer prozentualen Basis die Abweichung zwischen einer kraftbasierten Anforderung (FBR) und einer wegpositionsbasierten Anforderung (TBR). Demgemäß wird der Wert „ITB% Fehler“ gemäß der Gleichung [[TBR - FBR] / FBR] x 100% berechnet. Sobald der Wert „ITB% Fehler“ richtig berechnet wurde, wird er temporär in dem Speicher19 des EBS-Steuergeräts18 (siehe1 ) gespeichert. Der Algorithmus100 schreitet dann zu Schritt110 weiter. - Bei Schritt
110 summiert der Algorithmus100 den berechneten ITB% Fehler aus einer vorbestimmten Anzahl von Abtastungen, um dadurch zu einer Zwischen- oder Nominalfehlersumme (Y ) zu gelangen. Die Nominalfehlersumme wird temporär in dem Speicher19 des Steuergeräts (siehe1 ) gespeichert. Der Algorithmus100 schreitet dann zu Schritt112 weiter. - Bei Schritt
112 inkrementiert der Algorithmus den ganzzahligen Zähler (C ) um einen Zählwert und schreitet dann zu Schritt114 weiter. - Bei Schritt
114 vergleicht der Algorithmus den Wert des ganzzahligen Zählers (C ) mit einem vorbestimmten Wert oder Vielfachen (n ), der bzw. das der Anzahl von Abtastungen (N ) entspricht, die verwendet werden, um die Nominalfehlersumme (Y ) zu berechnen (siehe Schritt110 ). Wenn der Zähler (C ) dem vorbestimmten Vielfachen (n ) entspricht, schreitet der Algorithmus100 zu Schritt116 weiter. Das Vielfache (n ) wird derart gewählt, dass eine ausreichende Anzahl von Bremsereignissen eintritt, bevor die adaptierte Bremsmomentanforderung (ABR) modifiziert wird. Bevorzugt wird das Vielfache (n ) mit mindestens10 festgelegt, es kann jedoch nach Bedarf ein beliebiges Vielfaches (n), das innerhalb des Umfangs der Erfindung geeignet ist, für ein spezielles Fahrzeug oder elektronisches Bremssystem gewählt werden. Wenn der Wert des Zählers (C ) nicht dem Vielfachen (n ) entspricht, kehrt der Algorithmus100 zu Schritt102 zurück, ohne irgendwelche Anpassungen an der wegpositionsbasierten Anforderung (TBR) vorzunehmen. - Bei Schritt
116 ruft der Algorithmus100 die gespeicherte Nominalfehlersumme (Y ) ab und führt unter Verwendung der vorbestimmten Anzahl von Datenabtastungen (N) eine einfache Mittelwertbildungsfunktion aus, d. h. Durchschnitt = Y/N, um zu einem durchschnittlichen ITB% Fehlerwert zu gelangen, der in2 der Einfachheit halber mit „ITB%ave“ abgekürzt ist. Sobald der Algorithmus100 den Wert „ITB%ave“ berechnet hat, schreitet er zu Schritt118 weiter. - Bei Schritt
118 vergleicht der Algorithmus100 den in Schritt116 berechneten Wert „ITB%ave“ mit einem gespeicherten Satz, Bereich oder akzeptablen Fehlerfenster, der bzw. das ein Band oder Fenster einer zulässigen Abweichung beschreibt. Innerhalb dieses Fensters kann z. B. ein augenblicklicher Übergang zwischen einer wegpositionsbasierten Anforderung (TBR) und einer kraftbasierten Anforderung (FBR) als zulässig betrachtet werden, da er innerhalb einer akzeptablen Leistungstoleranz liegt. Wenn der Wert „ITB%ave“ innerhalb dieses Fensters liegt, kehrt der Algorithmus100 zu Schritt102 zurück, ohne irgendeine Anpassung an der wegpositionsbasierten Anforderung (TBR) vorzunehmen. Andernfalls schreitet der Algorithmus100 zu Schritt120 weiter. - Bei Schritt
120 wird ein Fehleranpassungsfaktor oder ein anpassbarer Multiplikatorfaktor (M ) mit einem vorbestimmten Wert, Prozentsatz oder Größe modifiziert oder angepasst. Das heißt, der anpassbaree Multiplikatorfaktor (M ) wird mit einem entsprechenden vorbestimmten Wert, Prozentsatz oder Größe, bevorzugt ca. 0,2 bis 0,8%, angepasst, wenngleich andere Werte oder Prozentsätze je nach Bedarf innerhalb des Umfangs der Erfindung verwendet werden können. Bei einem ersten Start eines Fahrzeugs10 (siehe1 ), d. h., wenn eine Fahrzeug10 von der Produktion an den Konsumenten freigegeben wird, wird der Multiplikatorfaktor (M ) auf einen Wert von 1 initialisiert, d. h., dieser wird in dem Speicher19 des Steuergeräts18 (siehe1 ) derart vorprogrammiert oder aufgezeichnet, dass er 1 entspricht, sodass die adaptierte Bremsmomentanforderung (ABR) anfangs der wegpositionsbasierten Anforderung (TBR) entspricht. Der Multiplikatorfaktor (M ) wird dann periodisch auf der Basis des detektierten Vorliegens eines vorbestimmten Fahrzeugzustands mit einem voreingestellten Wert, Prozentsatz oder Größe angepasst, wie z. B. in Schritt118 erklärt. Dies geschieht, um zuzulassen, dass die wegpositionsbasierte Anforderung (TBR) kontinuierlich angepasst wird, um mit der Zeit die kraftbasierte Anforderung (FBR) anzunähern. Um sicherzustellen, dass die wegbasierte Anforderung (TBR) innerhalb eines vernünftigen Bereiches bleibt, ist der Multiplikatorfaktor (M) bevorzugt durch vorbestimmte Ober- und Untergrenzen eingegrenzt. - Wendet man sich
3 zu, ist ein repräsentativer Satz von Bremsmomentkurven52 gezeigt, der die Wirkung des Algorithmus100 von2 auf eine beispielhafte wegpositionsbasierte Anforderung (TBR) beschreibt. Die Linie A beschreibt eine repräsentative wegpositionsbasierte Anforderung (TBR), während die Linie B eine repräsentative kraftbasierte Anforderung (FBR) beschreibt, wie hierin zuvor oben stehend beschrieben. Der Bereich oder das Band zwischen den Pfeilen D stellt eine Abweichung oder Differenz eines angeforderten Bremsmoments (Y -Achse) in einem bestimmten Augenblick in der Zeit (X -Achse) dar. Ein augenblicklicher Übergang zwischen einer wegpositionsbasierten Anforderung (TBR) und einer kraftbasierten Anforderung (FBR), wenn solch eine Abweichung vorhanden ist, kann, abhängig von der Größenordnung der Abweichung, zu einer merklichen Diskontinuität des aufgebrachten Bremsmoments führen. - Wenn z. B. an einem Punkt E ein augenblicklicher Übergang zwischen der Linie
B der kraftbasierten Anforderung (FBR) und der LinieA der wegpositionsbasierten Anforderung (TBR) oder zwischen der LinieA und der LinieB erfolgen sollte, wird solch ein Übergang zu einem vernachlässigbaren merklichen Effekt führen, da sich die LinienA undB an dem PunktE annähernd gleichen oder koextensiv sind. Allerdings würde an dem PunktF der LinieB der kraftbasierten Anforderung (FBR) ein augenblicklicher Übergang von dem PunktF zu einem entsprechenden PunktF' der LinieA der wegpositionsbasierten Anforderung (TBR) zu einer Bremsmomentabweichung von ungefähr 1000 Nm führen, was von einem Benutzer des Fahrzeugs10 (siehe1 ) wahrscheinlich ohne weiteres wahrnehmbar wäre. - Daher ist unter Verwendung des Algorithmus
100 , wie hierin oben stehend unter Bezugnahme auf2 beschrieben, eine alternative oder adaptierte Bremsmomentanforderung (ABR) vorgesehen, wie durch die LinieC dargestellt. Bei Verwendung des Algorithmus100 nähert sich z. B. die durch die LinieC dargestellte adaptierte Bremsmomentanforderung (ABR) näher der kraftbasierten Anforderung (FBR) der LinieB an, indem die wegpositionsbasierte Anforderung (TBR) auf einer adaptiven Basis angepasst wird. Wie in3 gezeigt, stellt der augenblickliche Übergang zwischen der adaptierten Bremsmomentanforderung (ABR) der LinieC und der kraftbasierten Anforderung (FBR) der LinieB einen robusteren Fluidübergang bereit, als es andernfalls möglich wäre.
Claims (8)
- Fahrzeug (10), umfassend: ein Bremspedal (27) zum Liefern einer Bremsanforderung auf der Basis einer detektierbaren Bremspedalwegposition, einer detektierbaren Bremspedalwegrichtung und einer detektierbaren Bremspedalbetätigungskraft; einen ersten Sensor (41), der ausgebildet ist, um die detektierbare Bremspedalwegposition und die detektierbare Bremspedalwegrichtung zu detektieren; einen zweiten Sensor (40), der ausgebildet ist, um die detektierbare Bremspedalbetätigungskraft zu detektieren; zumindest eine elektronische Bremssystemkomponente (30), die ausgebildet ist, um das Fahrzeug (10) in Ansprechen auf die Bremsanforderung zu verlangsamen oder anzuhalten; und ein Steuergerät (18) mit einem gespeicherten Bremsbetätigungskraftfenster und einem adaptiven Algorithmus (100) zum Ermitteln einer wegpositionsbasierten Bremsmomentanforderung, die der detektierbaren Bremspedalwegposition entspricht, und einer kraftbasierten Bremsmomentanforderung, die der detektierbaren Bremspedalbetätigungskraft entspricht; wobei das Steuergerät (18) mittels des Algorithmus (100) eine adaptierte Bremsmomentanforderung ermittelt, indem die wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung über der Zeit an die kraftbasierte Bremsmomentanforderung angenähert wird; wobei das Steuergerät (18) dazu dient, die Bremsanforderung zu empfangen und die kraftbasierte Bremsmomentanforderung oder die adaptierte Bremsmomentanforderung in Ansprechen auf Bremsanforderung auszuwählen; wobei die adaptierte Bremsmomentanforderung ermittelt wird, indem die wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung mit einem anpassbaren Multiplikatorfaktor multipliziert wird und das Steuergerät (18) dazu dient, die zumindest eine elektronische Bremssystemkomponente (30) gemäß der adaptierten Bremsmomentanforderung aufzubringen, wenn die Bremsanforderung auf der detektierbaren Bremspedalwegposition basiert, dadurch gekennzeichnet, dass der anpassbare Multiplikatorfaktor nur angepasst wird, wenn das Steuergerät (18) das Vorliegen eines vorbestimmten Fahrzeugzustands ermittelt.
- Fahrzeug (10) nach
Anspruch 1 , wobei die wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung kontinuierlich mit dem anpassbaren Multiplikatorfaktor multipliziert wird, um dadurch die adaptierte Bremsmomentanforderung zu ermitteln. - Fahrzeug (10) nach
Anspruch 1 oder2 , wobei das Steuergerät (18) ferner ein gespeichertes Fenster eines akzeptablen Fehlers umfasst und dazu dient, eine durchschnittliche prozentuale Abweichung der wegpositionsbasierten Bremsmomentanforderung über die kraftbasierte Bremsmomentanforderung zu berechnen, wobei der vorbestimmte Fahrzeugzustand vorliegt, wenn die berechnete durchschnittliche prozentuale Abweichung außerhalb des gespeicherten Fensters eines akzeptablen Fehlers liegt. - Fahrzeug (10) nach
Anspruch 3 , wobei das Steuergerät (18) dazu dient, die durchschnittliche prozentuale Abweichung nur zu berechnen, wenn die detektierbare Bremspedalwegrichtung nicht kleiner wird. - Verfahren zum Adaptieren einer wegpositionsbasierten Bremsmomentanforderung in einem Hybridfahrzeug (10), um eine kraftbasierte Bremsmomentanforderung mit einem durch ein Bremspedal (27) des Hybridfahrzeugs (10) betätigten elektronischen Bremssystem anzunähern, wobei das Bremspedal (27) eine detektierbare Betätigungskraft, eine detektierbare Wegposition und eine detektierbare Wegrichtung aufweist, wobei das Hybridfahrzeug (10) ferner umfasst: einen ersten Sensor (41), der ausgebildet ist, um die Wegposition und die Wegrichtung des Bremspedals (27) zu detektieren; einen zweiten Sensor (40), der ausgebildet ist, um die Betätigungskraft des Bremspedals (27) zu detektieren; zumindest eine elektronische Bremssystemkomponente (30), die ausgebildet ist, um das Hybridfahrzeug (10) in Ansprechen auf die Bremsanforderung zu verlangsamen oder anzuhalten; und ein Steuergerät (18) mit einem gespeicherten Schwellen-Bremsanwendungsfenster und einem adaptiven Algorithmus (100) zum Ausführen des Verfahrens, und wobei das Verfahren die Schritte umfasst, dass: die wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung aus der detektierbaren Wegposition ermittelt wird; die kraftbasierte Bremsmomentanforderung aus der detektierbaren Betätigungskraft ermittelt wird; die wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung mit der kraftbasierten Bremsmomentanforderung verglichen wird, um eine durchschnittliche prozentuale Abweichung dazwischen zu ermitteln, wobei das Vergleichen erfolgt, wenn detektiert wird, dass die detektierbare Betätigungskraft einen Wert aufweist, der innerhalb des gespeicherten Schwellen-Bremsanwendungsfensters liegt, und wenn die detektierte Wegrichtung nicht kleiner wird; die wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung kontinuierlich mit einem anpassbaren Multiplikatorfaktor multipliziert wird, um dadurch eine adaptierte Bremsmomentanforderung zu berechnen, die sich der kraftbasierten Bremsmomentanforderung annähert; und der anpassbare Multiplikatorfaktor modifiziert wird, wenn ermittelt wird, dass die durchschnittliche prozentuale Abweichung außerhalb eines gespeicherten Fensters eines akzeptablen Fehlers liegt.
- Verfahren nach
Anspruch 5 , wobei der anpassbare Multiplikatorfaktor bei einem Start des Hybridfahrzeugs auf 1 initialisiert wird und dann mit einem gespeicherten Prozentsatz angepasst wird, wenn ermittelt wird, dass die durchschnittliche prozentuale Abweichung außerhalb eines gespeicherten Fensters eines akzeptablen Fehlers liegt. - Adaptives elektronisches Bremssystem (EBS) für ein Fahrzeug (10), das ein niederdrückbares Bremspedal (27) mit einer detektierbaren Bremspedalbetätigungskraft und einer detektierbaren Bremspedalwegposition aufweist, wobei das EBS umfasst: einen Kraftsensor (40), der funktional mit dem niederdrückbaren Bremspedal (27) verbunden ist und dazu dient, eine kraftbasierte Bremsmomentanforderung in Ansprechen auf die detektierbare Bremspedalbetätigungskraft zu ermitteln; einen Wegsensor (41), der funktional mit dem Bremspedal (27) verbunden ist und dazu dient, eine wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung in Ansprechen auf die detektierbare Bremspedalwegposition zu ermitteln; und ein Steuergerät (18) mit einem Algorithmus (100), der ausgebildet ist, um die wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung zu adaptieren, indem sie der kraftbasierten Bremsmomentanforderung über eine Zeitspanne trotz Schwankungen mittels einer Beziehung zwischen der kraftbasierten Bremsmomentanforderung und der wegpositionsbasierten Bremsmomentanforderung angenähert wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (18) dazu dient, eine durchschnittliche prozentuale Abweichung zwischen der wegpositionsbasierten Bremsmomentanforderung und der kraftbasierten Bremsmomentanforderung auf der Basis einer vorbestimmten Anzahl von Abtastungen zu berechnen, und wobei der anpassbare Multiplikator mit einem gespeicherten prozentualen Wert angepasst wird, wenn die berechnete durchschnittliche prozentuale Abweichung außerhalb eines gespeicherten Fensters eines akzeptablen Fehlers liegt.
- Adaptives EBS nach
Anspruch 7 , wobei das adaptive EBS mit dem Fahrzeug (10) kombiniert und ausgebildet ist, um die wegpositionsbasierte Bremsmomentanforderung kontinuierlich mit einem anpassbaren Multiplikatorfaktor zu multiplizieren.
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