DE102008019990B4

DE102008019990B4 - Tiernahrung

Info

Publication number: DE102008019990B4
Application number: DE102008019990.7A
Authority: DE
Inventors: Patentinhaber gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2008-04-21
Filing date: 2008-04-21
Publication date: 2019-10-31
Anticipated expiration: 2028-04-22
Also published as: DE102008019990A1

Abstract

Tiernahrung für Hunde oder Katzen, die auf der Grundlage pflanzlicher Bestandteile als Mischfutter hergestellt ist, wobei die Tiernahrung einen Zusatz aus einem Bestandteil von Granatapfel enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiernahrung als Bestandteil von Granatapfel ein Granatapfelkernmehl aufweist, und dass das Granatapfelkernmehl einen Anteil von 0,01 bis 20 Gewichtsprozent an der Gesamtmasse der Tiernahrung hat.

Description

Die Erfindung betrifft eine Tiernahrung, die auf der Grundlage pflanzlicher Bestandteile hergestellt ist, sowie die Verwendung dieser Tiernahrung sowie bestimmter Zusätze in Tiernahrung.
Es wird bereits Tiernahrung u.a. für Hunde oder Katzen angeboten, die auf der Grundlage pflanzlicher Bestandteile hergestellt ist. Durch Hinzufügung pflanzlicher Bestandteile soll die Vitalität und Gesundheit des Tieres erhalten, dessen Lebensdauer verlängert und das Erscheinungsbild und der Allgemeinzustand des Tieres verbessert werden. Mit dem Hinzufügen essenzieller Fettsäuren aus Borretschöl und Leinsamen soll die Hautelastizität und der Fellglanz einer Katze verbessert werden. Mit der Zugabe von Tomaten in ein Katzenfutter, die sich durch eine hohe oxidationshemmende Wirkung auszeichnen, soll die Verdauung, das Herz und der Kreislauf des Tieres angeregt und dessen Immunsystem gestärkt werden. Mit der Hinzufügung von faserreichen Pflanzenbestandteilen, wie beispielsweise Apfelpektin oder Psylliumsamenhüllen wird ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl und eine verbesserte Verdauung im Tier angestrebt.
Da jedoch die Möglichkeiten zur Hinzufügung pflanzlicher Bestandteile zu Tierfutter, insbesondere bei fleischfressenden Tieren begrenzt ist, besteht die Aufgabe, eine Tiernahrung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die vielseitig einsetzbar ist, den Allgemeinzustand des Tieres wesentlich verbessert und sich durch ein möglichst weitreichendes Wirkungsspektrum auszeichnet.
Aus der DE 31 30 895 C2 ist bereits ein Zusatzfuttermittel vorbekannt, das zur Verwendung in einem Mischfuttermittel bestimmt ist. Das vorbekannte Zusatzfuttermittel beinhaltet ein pflanzliches Extrakt, das durch übliche Extraktion von Olivenkernen, Granatapfelsamen oder Maiskernen hergestellt ist. Dabei werden zum Beispiel entfettete oder nicht entfettete Olivenkerne mit geeigneten organischen Lösungsmitteln ausgezogen und daraus Fluidextrakte oder Trockenextrakte hergestellt.
Aus der EP 1 175 901 A1 ist bereits die Verwendung von Granatapfelsamenöl zur Herstellung eines Arzneimittels vorbekannt, das zur Verminderung der Menge an Bauchfett, zur Unterdrückung der Anreicherung von Bauchfett oder zur Verhinderung oder Verbesserung einer Lipidstoffwechselabnormalität in einem Menschen oder Tier dienen soll.
Aus DE 20 2006 012 583 U1 kennt man bereits ein als Kauartikel bestimmtes Tierfutterprodukt, das aus Gewebeteilen hergestellt ist, die vor dem Trocknen mit Ergänzungsmittel angereichert wurden, die in die Gewebeteile übergehen und dadurch den Nährwert des Tierfutterprodukts erhöhen sollen.
Dabei ist u.a. auch eine Lösung aus Granatapfel als Ergänzungsmittel vorgesehen.
Aus der US 2008/00 44 504 A1 ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von Granatapfelpulver vorbekannt, bei der die Granatapfelfrucht getrocknet und anschließend in getrocknetem Zustand pulverisiert wird.
In der WO 2007/133 721 A2 kennt man bereits ein Mischfuttermittel, das beispielsweise ein Granatapfelextrakt als natürlichen Bestandteil enthalten kann, der mit Hagebutte vermischt ist. Dabei kann der Granatapfelbestandteil aus den Samen oder der inneren oder äußeren Schale des Granatapfels in Wasser gelöst und die im Wasser gelösten Bestandteile anschließend extrahiert werden.
Aus der JP 2000 262 226 A ist bereits ein Fischfutter-Zusatz bekannt, der aus einer Heilkräutermischung hergestellt wird, die u.a. die Fruchtschale des Granatapfels enthalten kann.
In der JP 2004 065 226 A ist bereits ein für Geflügel bestimmtes antibakterielles Arzneimittel vorgeschrieben, das die Anwendung weiterer Arzneimittel und Antibiotika entbehrlich machen soll. Dabei ist in dem vorbekannten Arzneimittel u.a. Granatapfel-Rinde als einer der Wirkstoffe vorgesehen.
In MASANOBU, T. [u.a.]: Effect of Dietary Pomegranate Seeds in Diary Cattle. In: West Japan Journal Animal Science, Vol. 49, 2006, S. 51 - 55. ISSN: 0914-3459. Abstract URL: http://sciencelinks.jp/j-east/article/200701/000020070106A0904698.php ist bereits die günstige Beeinflussung von Kuhmilch und der daraus hergestellten Produkte durch Verfütterung von Granatapfel-Samen an Milchkühe vorbeschrieben.
Aus EL-SHAARAWY, M.I.; NAHAPETIAN, A.: Studies on Pomegranate Seed Oil. In: Fette Seifen Anstrichmittel, Vol. 85, 1983, Nr. 3, S. 123 - 126. - ISSN: 0015-038X kennt man bereits die antibakterielle Wirkung von Granatapfelsaatöl.
Es besteht daher die Aufgabe, eine hochwirksame Tiernahrung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit der sich der Allgemeinzustand des Tieres und das Erscheinungsbild wesentlich verbessern lassen.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht bei der Tiernahrung der eingangs erwähnten Art in den Merkmalen des geltenden Patentanspruchs 1.
Die erfindungsgemäße Tiernahrung kann Granatapfel oder Bestandteile von Granatapfel zu einem Anteil 0,001 bis 100 Prozent aufweisen und allein oder in Kombination mit anderen Rohstoffen für die Herstellung des Endproduktes verwendet werden. Da Granatapfel einen überdurchschnittlichen Anteil von antioxidativen Inhaltstoffen enthält, kann bereits ein vergleichsweise kleiner Anteil von beispielsweise 0,001 Prozent ausreichend sein, um eine gesundheitsfördernde Wirkung zu erzielen. Durch Mahlen der Granatapfelsaat lassen sich die darin enthaltenen Polyphenole, Flavenide und Phenolsäuren gegebenenfalls in weiteren Fertigungschritten, wie beispielsweise einer Hochtemperaturverarbeitung, derart wirkungsvoll aufschließen, dass die gesundheitsfördernde Wirkung dieser im Granatapfelkernmehl enthaltenen Wirkstoffe wesentlich wirkungsvoller zur Verfügung steht. Bei Bedarf ist es aber auch möglich, im erfindungsgemäßen Tierfutter einen wesentlich größeren Anteil von bis zu 100 Prozent vorzusehen. Interessante Bereiche können beispielsweise im Bereich von 0,01 bis 20 Gewichtprozent an der Gesamtmasse der entsprechenden Tiernahrung liegen. Die hocheffiziente oxidationshemmende Wirkung von Granatapfel und/oder seiner Bestandteile kann verschiedene Körperfunktionen günstig beeinflussen: So wird mit der Zugabe von Granatapfel die Verdauung, das Herz und der Kreislauf angeregt und das Immunsystem des Tieres gestärkt. Diese gesundheitsfördernde Wirkung wirkt sich auch auf das äußere Erscheinungsbild des Tieres aus.
Derartige Effekte können durch einfache Vergleichsversuche überprüft werden, bei denen verschiedene Parameter wie Haut- und/oder Fellbeschaffenheit, Anfälligkeit gegenüber Krankheiten, Beschaffenheit der Exkremente, Blutbild und dergleichen mehr bei Tieren, wie Hunden, Katzen, Mäusen, Mehrschweinchen oder Ratten, zwischen einer Kontrollgruppe ohne und einer Gruppe mit Verwendung von Grantapfel- oder Granatapfelbestandteilhaltigem Tierfutter überprüft werden.
Es zeigt sich auch, dass Bestandteile des Granatapfels, wie Granatapfelkernmehl, die Konsistenz von Tiernahrungsmitteln positiv beeinflussen können, so dass die Verarbeitbarkeit und das Erscheinungsbild wie auch der Geschmack der Tiernahrung und damit deren Attraktivität für - beispielsweise wegen einer Erkrankung appetitlose - Tiere verbessert werden können.
Um die jeweils angestrebte Wirkung noch zusätzlich zu begünstigen, ist es vorteilhaft, wenn die Tiernahrung Granatapfel (was vor- und nachstehend diesen insbesondere in zerkleinerter Form meint) zumindest einen Bestandteil von Granatapfel aus der nachfolgenden Auswahl von Schale, Fruchtfleisch, Kerne, Granatapfelkernöl, Mark, Saft, Extrakt und Konzentrat enthält. Vorzugsweise ist einer der genannten Bestandteile, wie z.B. Granatapfelkernöl oder Granatapfelkernmehl, beinhaltet.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erfindungsgemäße Tiernahrung als medizinisches oder nicht-medizinisches Nahrungsergänzungsmittel oder als veterinärmedizinische Tiernahrung hergestellt ist.
Dabei kann die erfindungsgemäße Tiernahrung in flüssiger, pastöser oder in fester Form, oder in Form von Gemischen von zwei oder mehr solchen Formen, hergestellt sein.
Bevorzugte Ausführungsformen gemäß der Erfindung sehen vor, dass die Tiernahrung als Hunde- und/oder Katzenfutter vorgesehen und ausgestaltet ist.
Die Wirkungen des Granatapfels und/oder seiner Bestandteile lassen sich, ohne dass durch diese Erklärung andere mögliche Erklärungen ausgeschlossen sein sollen, wohl insbesondere durch den hohen Gehalt an bioaktiven Inhaltsstoffen erklären, Der Granatapfel enthält größere Mengen Flavonoide, Anthocyane, Polyphenole wie Punicalagin, Ellagitannin, Crosmine, Gallussäure oder Ellagsäure, für wichtige Funktionen wie beispielsweise das Zellwachstum, die Zellreifung und die Zellregulation. Er ist reich an Vitamin C, Kalzium und Eisen. Besonders hervorzuheben ist das erhebliche antioxidative Potential der Granatapfel-Polyphenole.
Dem Granatapfel und/oder den Bestandteilen davon kann eine quasi pharmakologische Wirkung, mindestens im Sinne eines „Nutraceuticals“, zukommen.

Claims

Tiernahrung für Hunde oder Katzen, die auf der Grundlage pflanzlicher Bestandteile als Mischfutter hergestellt ist, wobei die Tiernahrung einen Zusatz aus einem Bestandteil von Granatapfel enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiernahrung als Bestandteil von Granatapfel ein Granatapfelkernmehl aufweist, und dass das Granatapfelkernmehl einen Anteil von 0,01 bis 20 Gewichtsprozent an der Gesamtmasse der Tiernahrung hat.
Tiernahrung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiernahrung zumindest einen Bestandteil von Granatapfel aus der nachfolgenden Auswahl von Schale, Fruchtfleisch, Granatapfelkernöl, Mark und/oder Saft enthält.
Tiernahrung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiernahrung als medizinisches oder nicht-medizinisches Nahrungsergänzungsfutter oder als veterinärmedizinische Tiernahrung hergestellt ist.
Tiernahrung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiernahrung in flüssiger, pastöser oder in fester Form hergestellt ist.