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Die
Erfindung betrifft einen Niet, ein Verfahren zum Vernieten von flachen
Erzeugnissen mithilfe der erfindungsgemäßen Niete
und eine Vorrichtung zum Ausführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sowie mithilfe der erfindungsgemäßen
Niete zusammengesetzte flache Erzeugnisse mit den in den Oberbegriffen
der unabhängigen Ansprüche genannten Merkmalen.
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Es
ist bekannt, dass neue Leichtbaukonzepte nach einer Verringerung
des Gewichtes bei gleichen oder verbesserten Festigkeitseigenschaften
der Gesamtkonstruktion streben. Zum Erreichen dieser Ziele wird
in den letzten Jahren verstärkt der Materialgemischbeziehungsweise
Verbundbau, beispielsweise aus Stahl und Aluminium, angewandt. Die Schweißeignung
solcher Mischverbindungen ist in den meisten Fällen nicht
gegeben. Alternative Fügeverfahren sind dann die nicht-stoffschlüssigen,
also kraft- beziehungsweise formschlüssigen Verfahren.
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Ein
weiterer Trend führt hin zur profilintensiven Bauweise,
bei der eine Grundkonstruktion beispielsweise aus geschlossenen
Stahlprofilen die Festigkeitseigenschaften des Fahrzeuges gewährleistet,
ein Großteil der nicht festigkeitsrelevanten Bauteile (zum
Beispiel Verkleidungselemente) dagegen aus Leichtmetallen wie Aluminium
oder Magnesium besteht. Der Einsatz geschlossener Profile verursacht
Schwierigkeiten bei der Montage der Teile, da die Fügestelle
lediglich von einer Seite zugänglich ist.
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Die
derzeit auf dem Markt vorhandenen Umform-Fügeverfahren,
wie zum Beispiel das Stanznieten, Clinchen oder Nieten, sind weitgehend
erforscht und unter gewissen Voraussetzungen auch einsetzbar. Zu
den Voraussetzungen zählen in der Regel eine beidseitige
Zugänglichkeit der Fügestelle (Stanznieten, Clinchen)
oder Vorlöcher in den zu fügenden Bauteilen (das
Blindnieten). Demnach ist das Blindnieten für den Einsatz
unter den genannten Bedingungen mit erhöhtem Aufwand zur
Vorbereitung der Fügestelle (Blindnieten) einsetzbar, andere
Verfahren dagegen gar nicht (Stanznieten, Clinchen). Eine gängige
Alternative ist das Verkleben, jedoch kann dieses Verfahren nicht
immer eingesetzt werden.
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DE 10 2006 024 787
A1 betrifft eine Nietverbindung mit einem einen Nietkopf
und einen hohlen Nietschaft aufweisenden Blindniet. Mittels des
Blindnietes sind ein plattenförmiges Bauteil und ein massives
Bauteil miteinander verbunden, wobei der Nietschaft des Blindnietes
in einer Sackausnehmung des massiven Bauteils angeordnet und gespreizt
ist. Diese spezielle Lösung ist nicht geeignet, zwei plattenförmige
Erzeugnisse von nur einer zugänglichen Seite miteinander
zu vernieten.
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Die
DE 197 52 367 A1 offenbart
ein Verfahren zum Vernieten von Blechplatten mit einem als eine
Matrize ausgebildeten Gegenwerkzeug, bei dem ein Stanzniet verwendet
wird, so dass die zu vernietenden Blechplatten nicht vorgelocht
sein müssen. Die Verwendung ist daher ausschließlich
auf beidseitig zugängliche Plattenerzeugnisse wie Bleche
eingeschränkt und muss in einer leistungsfähigen
Presse ausgeführt sein, weil die Stanznieten einen relativ
großen Durchmesser aufweisen.
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Die
DE 30 264 75 C2 offenbart
eine so genannte Schneidkralle, die unter Pressdruck in ein relativ
weiches Material wie Holz oder Kunststoff in der Art einer Gewindefräse
zugleich eingeschraubt wird, wobei mehrere konzentrisch angeordnete
Krallen an ihren Spitzenenden so geformt sind, dass sie in dem Material
spreizen. In die so eingebrachte Schneidkralle kann anschließend
eine Schraube eingedreht werden, die zum eigentlichen Befestigen
eines Elementes vorgesehen ist. Diese Art der Verbindung erfordert
einen massiven Befestigungsgegenstand aus einem weichen Material
und schafft erst eine Befestigungsaufnahme für ein weiteres
Befestigungsteil, hierbei eine Schraube. Das Verbinden zweier dünnwandiger
Plattenerzeugnisse von nur einer zugänglichen Seite ist
somit nicht durchführbar.
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Die
DE 199 12 460 C2 offenbart
ein Stanznietverfahren und einen Niet, mit welchen mittels eines
Gegenwerkzeuges in einer Presse ein hohl ausgebildeter Niet mit
einem aufgeteilten Schaft und zugespitzten Enden in die zu verbindenden
Platten ohne Vorlochung eingepresst wird. Dabei kann durch das Matrizen-Gegenwerkzeug
auch eine Spreizung der Nietenden erreicht werden. Die Anwendung
ist daher ausschließlich auf beidseitig zugängliche
Plattenerzeugnisse wie Bleche eingeschränkt und muss in
einer leistungsfähigen Presse ausgeführt werden.
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Die
DE 1 554 506 offenbart einen
Spreizkörper zum Befestigen von Schrauben, auf welchen
das bereits zu
DE 30
26 475 C2 Gesagte größtenteils zutrifft.
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Die
DE 103 54 680 B4 offenbart
ein Nietverfahren und einen Niet, mit welchen in einer Presse unter
Verwendung eines Gegenwerkzeugs dünne Plattenerzeugnisse
derart verbunden werden, dass der Niet ohne ein Vorloch in die zu
verbindenden Plattenerzeugnisse eingetrieben wird.
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Dabei
weist der Niet einen Hohlschaft auf, der mit einer angewinkelten
Schneidkante endet. Diese Schneidkante bewirkt, dass bei dem Vortrieb des
Niets in die zu verbindenden Blechteile die Endbereiche des Nietes
auseinander spreizen und dadurch eine Haltestellung einnehmen. Das
Verfahren schlägt insbesondere vor, mit einem einzigen Kraft-Impuls
den Niet einzutreiben und dadurch Produktionszeit einzusparen. Es
wird erreicht, dass das Gegenwerkzeug eine einfache ebene Form aufweist und
daher nicht sehr genau positioniert sein muss. Die Anfangseindringgeschwindigkeit
des Niets beträgt 5 m/s und kann bis zu 100 m/s betragen.
Der wesentliche Nachteil bleibt jedoch erhalten, dass ein, wenn
auch vereinfachtes, Gegenwerkzeug und dadurch eine beidseitige Zugänglichkeit
erforderlich sind. Auch wenn hierbei ein „einseitiges” Vernieten erwähnt
worden ist, bedeutet es im Sinne der Verfasser dieser Schrift jedoch
lediglich, dass das aktive Werkzeug nur von einer Seite erforderlich
ist. Dabei verspricht dieses Verfahren vor allem den Nachteil eines
Mehrimpuls-Nietverfahrens, das in
DE 199 05 528 A1 offenbart ist, zu beseitigen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt angesichts der oben geschilderten Mängel
und Nachteile verfügbarer Vernietungs-Lösungen
die Aufgabe zugrunde, einen derartigen Niet und gegebenenfalls ein
dazugehörendes Vernietungsverfahren bereitzustellen, mit
welchen das Vernieten plattenartiger Erzeugnisse von nur einer zugänglichen
Seite einfach, kostensparend, schnell und zuverlässig ausgeführt
werden kann.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird nach einem ersten Aspekt vorliegender
Erfindung dadurch erreicht, dass ausgehend von einem Niet mit einem Schaftbereich
und einem den Schaftbereich abschließenden Treibkopf der
Niet folgendermaßen ausgebildet ist:
Der Schaftbereich
weist wenigstens zwei voneinander beabstandete, senkrecht oder in
einem vorgebbaren Winkel zur Längsachse des Niets vereinzelte Nietdorne
auf, wobei ein dem Treibkopf gegenüberliegendes Ende des
jeweiligen Nietdornes eine der Längsachse zu oder abgewandte
Treibfläche aufweist, so dass mindestens zwei Nietdorne
im bestimmungsgemäßen Gebrauch verspreizen oder
zuspreizen/verjüngen und mindestens zwei Bauteile formschlüssig
vernietet sind. Ein solcher erfindungsgemäßer
Niet lässt sich mithilfe eines nachfolgend beschriebenen
erfindungsgemäßen Verfahrens von nur einer zugänglichen
Seite schlag- oder schussartig in die zu verbindenden flachen Erzeugnisse
hineintreiben, ohne dass hierfür vorher Bohrungen hergestellt werden
müssen.
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Die
Nietdorne werden dadurch bei einem durch eine schnelle und kurze
mechanische Kraft-Einwirkung erfolgten Nietvorgang, der im Weiteren
näher beschrieben wird, die zu vernietenden flachen Erzeugnisse
durchstechen und gleichzeitig vorzugsweise auseinander gespreizt.
Es müssen keine Durchbohrungen vorher hergestellt werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind die Nietdorne
zu einem einstückigen Niet ausgebildet.
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In
bevorzugter Weiterbildung der vorliegenden Erfindung bilden die
Nietdorne eine Klammer. Eine solche Niet-Klammer ist einfach herzustellen und
kann vorteilhaft für die Handhabung zu Klammerkassetten-Reihen
angereiht werden.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausbildung der vorliegenden Erfindung
ist der Niet aus jeweils einem der verschiedenen Materialien ausgebildet,
wie einem Metall oder einer Metalllegierung, einem Kunststoff oder
einem beliebigen anderen Material.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind mehr als
zwei voneinander beabstandete, zueinander im Wesentlichen parallel
angeordnete Nietdorne, die einen Niet bilden, symmetrisch um eine
zentrale Längsachse des Niets angeordnet. Symmetrisch kann
bedeuten, an einem Kreisumfang, einem Dreieck, einem Viereck usw.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sind
kontergewandt zueinander angeordnete, schräg verlaufende
Treibflächen einander entweder zugewandt oder voneinander
abgewandt angeordnet.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausbildung der vorliegenden Erfindung
sind wenigstens die Spitzenenden der Nietdorne gehärtet.
Dadurch können die zu verbindenden Platten aus härteren
Materialien hergestellt sein und werden dennoch mit einem geringeren
Kraftaufwand von dem erfindungsgemäßen Niet durchgestochen.
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Der
Winkel zwischen der schräg angeordneten Treibfläche
eines Nietdornes und seiner Längsachse beträgt
in einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung zwischen
30° und 60°, noch bevorzugter zwischen 40° und
50°. Ein zu scharfer Winkel kann zum Abbrechen/Abstumpfen der
Spitzenkante der Nietdorne führen, während ein zu
stumpfer Winkel schlechtere Schneideigenschaften und eine dadurch
höhere mechanische Impulswirkung erforderlich machen.
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Vorzugsweise
sind die Nietdorne im Schaftbereich und/oder der Treibkopfbereich
biegsam durch einen bestimmten Kraftaufwand ausgeführt. Dies
ermöglicht, dass die Nietdorne bei ihrem Hindurchtreiben
durch die zu verbindenden flachen Erzeugnisse oder Platten noch
stärker gebogen werden und somit einen höheren
Grad an Spreizung erreichen und eine festere Nietverbindung ergeben.
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Nach
einem zweiten Aspekt werden die Aufgaben der vorliegenden Erfindung
durch ein Verfahren zum Vernieten von dünnen Platten mithilfe
von Nieten nach einer der oben beschriebenen Ausgestaltungen erreicht,
wobei
- – ein Niet im zugänglichen
Bereich mindestens zweier flacher Erzeugnisse im Wesentlichen senkrecht
zu den flachen Erzeugnissen positioniert ist und ein Treibkopf des
Nietes mit einer vorgebbaren Kraft zum Bewirken eines vorgebbaren Einwirkweges
beaufschlagt ist und die flachen Erzeugnisse durchstößt,
um durch die Wirkrichtung der Nietdorne und/oder seiner Treibflächen
eine formschlüssige Verbindung der flachen Erzeugnisse
herzustellen.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens nach vorliegender
Erfindung ist die jeweilige Treibfläche in einem vorgebbaren
Winkel zur Längsachse des Schaftbereichs angeordnet.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens nach vorliegender Erfindung
weist ein Nietdorn jeweils ein Spitzenende auf, das eine scharfe
Kante oder eine Spitze hat.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens nach vorliegender Erfindung
ist das Material des Nietes härter als das jeweilige Material der
zu verbindenden Plattenerzeugnisse gewählt. Dadurch kann
ein erfindungsgemäßer Niet wesentlich effektiver
und mit einem geringeren Kraftaufwand durch die zu verbindenden
Platten beziehungsweise flachen Erzeugnisse hindurchgetrieben werden.
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Erfindungsgemäß können
die flachen Erzeugnisse Bleche oder dünnwandige Hohlraumerzeugnisse
sein, die flache oder gekrümmte Flächen aufweisen.
So kann ein geschlossenes Profil, bei dem keine Zugangsmöglichkeit
zu seinen innenliegenden Flächen zum Anbringen eines Gegenwerkzeugs
besteht, erfindungsgemäß mit einem Blechteil von
nur einer zugänglichen Seite aus vernietet werden.
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In
einer weiteren alternativen bevorzugten Ausbildung des Verfahrens
nach vorliegender Erfindung wird von der einem anzubringenden Niet
abgewandten Seite der zu verbindenden flachen Erzeugnisse oder Plattenerzeugnisse
dennoch ein Gegenwerkzeug eingesetzt, das die zu verbindenden Plattenerzeugnisse
gegen den beaufschlagten Kraft-Impuls abstützt. Das ist
bei zwei beiderseitig zugänglichen Plattenerzeugnissen,
wie beispielsweise zwei Blechen, der Fall. Durch die Verwendung
eines solchen Gegenwerkzeuges können die anzuwendenden
Kräfte verringert, ein Einbeulen im Bereich des Nietes
wirksamer verhindert, die Rückseite glatter beschaffen
und eine noch festere Nietverbindung realisiert werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird
der definierte Einwirkweg des beaufschlagenden Kraftimpulses zu
der Länge des Nietdornes korrespondierend vorgegeben.
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Vorzugsweise
wird die vorgebbare Kraft impulsartig durch mehrere Teil-Impulse
oder einen einzigen vollständigen Kraft-Impuls bewirkt.
Hierdurch werden die zu verbindenden flachen Erzeugnisse nur lokal
im Bereich des Nietes verformt.
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Nach
einem dritten Aspekt vorliegender Erfindung sind die Aufgaben der
Erfindung durch eine Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens
nach einer der oben beschriebenen Ausgestaltungen erreicht. Hierfür
weist die erfindungsgemäße Vorrichtung:
- – ein Mittel zum Erzeugen eines Kraft-Impulses von
einem definierten Betrag zum Beaufschlagen des Treibkopfes eines
Nietes nach einer der oben beschriebenen Ausgestaltungen,
- – ein Mittel zum Begrenzen des Einwirkweges des Kraft-Impulses
und ein Mittel zum Vorhalten und Positionieren wenigstens eines
Nietes auf.
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Nach
einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung sind die Aufgaben
der Erfindung durch zusammengesetzte flache Erzeugnisse erreicht,
die mithilfe der erfindungsgemäßen Niete nach
einer der oben beschriebenen bevorzugten Ausgestaltungen aneinander
genietet sind.
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Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen,
in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand
der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Niet in einer bevorzugten Ausgestaltung;
-
2 einen
erfindungsgemäßen Niet in einer weiteren bevorzugten
Ausgestaltung;
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3a einen
erfindungsgemäßen Niet in einer anderen bevorzugten
Ausgestaltung vor dem Eindringen in flache Erzeugnisse oder Plattenerzeugnisse;
-
3b einen
erfindungsgemäßen Niet während des Eindringens
in flache Erzeugnisse oder Plattenerzeugnisse und
-
3c einen
erfindungsgemäßen Niet nach dem Eindringen in
flache Erzeugnisse oder Plattenerzeugnisse.
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1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Niet 10 in einer
bevorzugten Ausgestaltung.
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Der
Niet 10 weist zwei im Wesentlichen parallel zueinander
und zu der Längsachse 50 des Nietes 10 angeordnete
Nietdorne 301 und 302 auf. Die Enden dieser Nietdorne 301 und 302 sind
durch jeweils eine unter einem vorgegebenen Winkel α angeordnete
Treibfläche 101, 102 zu Kanten oder Spitzenenden 201, 202 ausgebildet.
Vorzugsweise sind die Treibflächen 101 und 102 voneinander
abgewandt.
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Dieser
Niet 10 ist beispielhaft als eine einfache Klammer ausgebildet,
so dass sein Treibkopf 40 aus einem gleichen Profil durch
Biegen gebildet sein kann. In einer weiteren (nicht dargestellten)
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind die Treibflächen 101 und 102 voneinander
abgewandt angeordnet, so dass die Nietdorne 301, 302 beim
Vortrieb in die zu verbindenden Plattenerzeugnisse nicht voneinander
weg gespreizt, sondern zueinander hin gebogen werden. Wichtig ist
lediglich, dass die einzelnen Nietdorne 301, 302 in
Bezug aufeinander kontergewandt angeordnet und beim Vortrieb in
das Platten-Material gebogen werden.
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2 zeigt
einen erfindungsgemäßen Niet 10 in einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung. Mit diesem Niet 10 ist
das gleiche Ergebnis erreichbar, jedoch sind die einzelnen Nietdorne 301, 302 in
einem Winkel β zur Längsachse 50 des
Niets 10 angeordnet. Diese Winkelstellung und gegebenenfalls
zusätzlich die Winkelstellung α der Treibflächen 101, 102 der
Nietdorne 301, 302 bewirken, dass beim Vortreiben
des Nietes 10 die Nietdorne 301, 302 seitlich gerichtete
Kräfte entstehen, die diese Nietdorne 301, 302 weiterhin
auseinander spreizen lässt und dadurch eine noch bessere
vernietende Wirkung gegeben ist.
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3a zeigt
einen erfindungsgemäßen Niet 10 in einer
anderen bevorzugten Ausgestaltung vor dem Eindringen in flache Erzeugnisse 601 und 602. Dieser
Niet 10 weist einen breiter ausgebildeten Treibkopf 40 auf,
welcher dadurch eine höhere mechanische Stabilität
haben kann, und insgesamt vier Nietdorne 301, 302, 303 und
einen wegen des Ausschnittes nicht dargestellten Nietdorn 304 aufweist, die
konzentrisch um die Längsachse 50 des Nietes 10 angeordnet
sind und jeweils paarweise an ihren Spitzenenden 201, 202, 203 und 204 kontergewandt zueinander
angeordnete, mit einem Winkel α schräg zur Längsachse 50 angeordnete
Treibflächen 101, 102, 103 und 104 aufweisen.
Der verbreiterte Treibkopf 40 dient außerdem einem
Ausfüllen beziehungsweise Schließen der durch
die beim Eindringen des Nietes 10 in die flachen Erzeugnisse
entstandene Einmuldung und trägt dazu bei, dass die Oberfläche
der vernieteten flachen Erzeugnisse 601, 602 kleinere
Rillen um die Niete 10 herum aufweisen.
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Der
Niet 10 ist an einer nicht vorgelochten Stelle über
vorzugsweise zwei zu verbindende flache Erzeugnisse 601 und 602 in
einer Anfangsposition vor dem Eindringen in die flachen Plattenerzeugnisse 601 und 602 dargestellt.
Das den mechanischen Kraft-Impuls erzeugende Werkzeug ist hierbei
aus Vereinfachungsgründen wie auch in den nachfolgenden
Figuren nicht dargestellt. Die Kraft F erzeugt einen Vortrieb für
den Niet 10.
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3b zeigt
einen erfindungsgemäßen Niet 10 während
des Eindringens in flache Erzeugnisse 601 und 602.
Hierbei ist zunächst das obere Plattenerzeugnis 601 durchdrungen
und die Nietdorne 301 bis 304 beginnen, angetrieben
durch die schräg angeordneten Treibflächen 101 bis 104 in
dem Material des oberen beziehungsweise äußeren
flachen Erzeugnisses 601 kontergewandt zueinander, das heißt
in diesem Fall auseinander getrieben zu werden.
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In 3c ist
ein erfindungsgemäßer Niet 10 nach dem
Eindringen in flache Erzeugnisse 601 und 602 dargestellt.
Die den nötigen mechanischen Kraft-Impuls erzeugenden Werkzeuge
sind hierbei aus Vereinfachungsgründen fortgelassen worden. Ein
Gegenwerkzeug ist jedoch hierbei erfindungsgemäß nicht
erforderlich.
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Deutlich
erkennbar ist, dass die Blecherzeugnisse 601 und 602 im
Bereich der Vernietung eine Verformung erfahren haben, die in ihnen
jeweils eine miteinander eng gekoppelte Vertiefung 701 und 702 erzeugt
haben. Diese verformten Vertiefungen 701 und 702 tragen
zusätzlich dazu bei, die so geschaffene Niet-Verbindung
steifer und fester zu machen, da die verbundenen flachen Erzeugnisse
dadurch eine erhöhte Scherfestigkeit in Richtung der Kontaktfläche
erhalten.
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Ferner
ist deutlich erkennbar, dass die Nietdorne 301 bis 304 des
Nietes 10 nach dem Durchdringen der flachen Plattenerzeugnisse 601 und 602 auseinander
gespreizt worden sind, wodurch letztlich eine formschlüssige
Vernietung zustande gekommen ist.
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Ein
Gegenwerkzeug ist hierzu nicht erforderlich, kann jedoch zusätzlich
in Fällen beiderseitiger vorhandener Zugänglichkeit
eingesetzt werden. Hierbei kann dieses Gegenwerkzeug eine einfache
ebene Form aufweisen und in einem Bereich neben dem Vernietungsbereich
relativ ungenau angesetzt sein.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist mithilfe eines
kurzen, senkrecht gerichteten Kraft-Impulses mit einem definierten
Einwirkweg d und von einem definierten Betrag erreichbar. Ein hoher
Kraft-Impuls kann schlagartig oder schussartig erzeugt werden. Die
hohe, dem Niet 10 mitgeteilte Bewegungsgeschwindigkeit,
das heißt ein hoher Kraft-Impuls, ist entscheidend dafür,
dass nur eine relativ kleine örtliche Verformung und ein
Durchstechen der flachen Erzeugnisse 601, 602 ohne
ein Gegenwerkzeug ermöglicht werden. Die Begrenzung des
Einwirkweges d auf einen zur Länge des Nietes 10 korrespondierenden
Betrag verhindert, dass in dem Vernietungsbereich eine größere
Einmuldung stattfindet und die Enden der Nietdorne auf der Rückseite
vernieteter flacher Erzeugnisse zu weit vorragen oder zu kurz sind,
um sie zu durchdringen. Der nötige Kraftimpuls kann sowohl
aufgeteilt in mehrere kleine Teilimpulse, vorteilhafter jedoch als
ein genau dosierter Einzel-Impuls erzeugt werden.
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Die
Niete 10 können in einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung in einer Kassette oder zu Reihen zusammengeheftet
vorgesehen sein, um dadurch die Zuführung zu einem (nicht
dargestellten) Impulserzeugungsmittel zu vereinfachen.
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Das
Vernieten kann durch eine Klebeverbindung unterstützt beziehungsweise
ergänzt sein.
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Die
vorangehenden Ausführungen der vorliegenden Erfindung sind
lediglich beispielhaft und nicht als die vorliegende Erfindung einschränkend auszulegen.
Die vorliegende Erfindungslehre kann leicht auf andere Anwendungen übertragen
werden. Die Beschreibung des Ausführungsbeispiels ist zur Veranschaulichung
vorgesehen und nicht, um den Schutzbereich der Ansprüche
einzuschränken. Viele Alternativen, Modifikationen und
Varianten sind für einen durchschnittlichen Fachmann offensichtlich, ohne
dass er hierfür den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung
verlassen müsste, der in den nachfolgenden Ansprüchen
definiert ist.
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- 10
- Niet
- 101
- Treibfläche
- 102
- Treibfläche
- 103
- Treibfläche
- 104
- Treibfläche
- 201
- Kante,
Spitze
- 202
- Kante,
Spitze
- 203
- Kante,
Spitze
- 204
- Kante,
Spitze
- 301
- Nietdorn
- 302
- Nietdorn
- 303
- Nietdorn
- 304
- Nietdorn
- 40
- Treibkopf
- 50
- Längsachse
- 601
- flache
Erzeugnisse
- 602
- flache
Erzeugnisse
- 701
- Vertiefung
- 702
- Vertiefung
- F
- Kraft
- α
- Winkel
der Treibfläche
- β
- Winkel
des Nietdornes
- d
- Einwirkweg
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102006024787
A1 [0005]
- - DE 19752367 A1 [0006]
- - DE 3026475 C2 [0007, 0009]
- - DE 19912460 C2 [0008]
- - DE 1554506 [0009]
- - DE 10354680 B4 [0010]
- - DE 19905528 A1 [0011]