DE102008017357A1

DE102008017357A1 - Akustisch optimiertes Kabinenwandelement

Info

Publication number: DE102008017357A1
Application number: DE102008017357A
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Gleine; Christian Thomas
Original assignee: Airbus Operations GmbH
Current assignee: Airbus Operations GmbH
Priority date: 2008-04-04
Filing date: 2008-04-04
Publication date: 2009-10-15
Anticipated expiration: 2028-04-05
Also published as: US8499887B2; DE102008017357B4; US20090250293A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Sandwichelement zur schallisolierenden Innerverkleidung von Verkehrsmitteln, mit mindestens einer Kernschicht, einer ersten Deckschicht und einer zweiten Deckschicht, wobei die erste und die zweite Deckschicht beidseitig der Kernschicht angeordnet sind. Das erfindungsgemäße Sandwichelement unterscheidet sich dadurch von aus dem Stand der Technik bekannten Sandwichelementen, dass mindestens die erste und die zweite Deckschicht eine mikroperforierte Schicht ist, das Sandwichelement eine derart angepasste Schubsteifigkeit aufweist, so dass das Sandwichelement eine oder mehrere durch die Schubsteifigkeit bestimmte Koindizienzgrenzfrequenzen besitzt, die außerhalb des das Kabineninnengeräusch dominierenden Frequenzbereichs liegen und die Schubsteifigkeit des Sandwichelements gleichzeitig zu dessen Verwendung als Innenverkleidung ausreicht. Eine schallisolierende Innenverkleidung nach den erfindungsgemäßen Gesichtspunkten bietet eine ausreichende Schallisolierung auch im unteren Frequenzbereich von unter 500 Hz, ohne das Gewicht der Innenverkleidung im Vergleich zu herkömmlichen Innenverkleidungen zu erhöhen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Sandwichelement zur schallisolierenden Innenverkleidung von Verkehrsmitteln.
Derartige, schallisolierende Innenverkleidungen erhöhen das Wohlbefinden eines in der Kabine eines Verkehrsmittel befindlichen Passagiers. Insbesondere Kabinen von Verkehrsflugzeugen sind einer Reihe von äußeren starken Lärmquellen ausgesetzt, wie etwa Triebwerkslärm und turbulenter Grenzschichtströmungslärm. Die akustische Isolation von Flugzeugkabinen mit passiven Maßnahmen wird durch die Einführung von Flugzeugrümpfen in Kohlefaserbauweise (CFK) vor neue Herausforderungen gestellt, da derartige Flugzeugrümpfe im Vergleich zu metallischen Strukturen aufgrund des geringeren spezifischen Gewichts und höheren Steifigkeiten insbesondere im niedrigen Frequenzbereich deutlich transparenter gegenüber Triebwerkslärm sind.
Die wesentlichen Anforderungen an die akustische Isolation von Flugzeugkabinen sind ein geringes Gewicht, ein geringes Volumen, ein hohes Schalldämmmaß über den Frequenzbereich der anregenden Schallquellen, eine einfache Installation, eine einfache Herstellung, geringe Kosten und möglichst die Vermeidung zusätzlicher Bauteile. Diese Anforderungen wurden bislang durch Standardkabinenausstattungselemente erfüllt, die mit gezielten passiven Maßnahmen zur Verbesserung der akustischen Eigenschaften modifiziert wurden. Solche passiven Maßnahmen umfassen beispielsweise die lokale Verstärkung einer Glaswollisolation, das Anordnen offener Prepreg-Gitter auf der Rückseite von Kabinenverkleidungselementen (auch „Lining-Elemente” genannt), das Abdichten von Schlitzen zwischen Lining-Elementen, die elastische Aufhängung von Kabinenausstattungselementen oder Kabinenmodulen – beispielsweise Ruheraumanordnungen für die Besatzung – und zusätzliche flächig aufgebrachte Masse.
Kabinenaussattungselemente werden verbreitet in der Sandwichbauweise hergestellt, die einen Wabenkern und daran beidseitig angeordnete Deckschichten aufweisen, wie beispielsweise in DE 3720371 gezeigt. Bei neueren Entwicklungen von Kabinenausstattungselementen sind weitergehende und masseneutrale Modifikationen an der Sandwichbauweise bekannt, die beispielsweise die Schlitzung von Wabenkernen zur Verringerung der Schallabstrahlung vorsehen. Masseneutralen Maßnahmen ist jedoch gemeinsam, dass im unteren Frequenzbereich der störenden Schallquellen nur sehr geringe Verbesserungen in der Höhe des Schalldämmmaßes bewirkt werden können.
Eine zusätzliche Möglichkeit zur Erreichung reduzierter Kabinenlärmpegel besteht in der Erhöhung der Schallabsorption. Hierzu wird beispielsweise im Stand der Technik vorgeschlagen, mikroperforierte Absorptionselemente („Absorber”) in Form von kleinen Löchern in der Deckschicht von in Sandwichbauweise hergestellten Kabinenausstattungsplatten anzuordnen, die mit dem eingeschlossenen Luftvolumen ein resonanzfähiges System bilden.
Diese Maßnahmen erreichen für sich genommen jedoch nicht die gewünschten hohen Schallreduktionseigenschaften insbesondere im Frequenzbereich unter 500 Hz. Hier wirkt bisher nur zusätzliches spezifisches Gewicht, das als flächig aufbringbare Masse entweder auf die Primärstruktur oder auf die Kabinenwandelemente aufgebracht werden muss und insgesamt zu einem erheblichen und nicht akzeptablen Mehrgewicht der gesamten Kabine führt. Es entsteht eine besondere Anforderung an eine verbesserte Schallisolation in diesem Frequenzbereich, wenn der Flugzeugrumpf aus CFK hergestellt ist, da ein CFK-Flugzeugrumpf gerade im unteren Frequenzbereich – im allgemeinen unterhalb von 500 Hz – besonders geringe schalldämmende Eigenschaften gegenüber Triebwerkslärm aufweist. Dem Stand der Technik entsprechend müsste für eine gute Schallisolation eine erhebliche zusätzliche Flächenmasse auf die Flugzeugwand aufgebracht werden.
Die Aufgabe der Erfindung ist demnach, die Effizienz einer Kabine als geräuschreduzierendes Element eines Verkehrsmittels insbesondere für den unteren Frequenzbereich im Bereich unterhalb 500 Hz zu steigern, ohne das Gewicht des Flugzeugwandaufbaus bzw. der Lining-Elemente zu erhöhen. Die Erfindung löst die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale.
Bei dem grundlegenden Aufbau des erfindungsgemäßen Sandwichelements werden zwei unterschiedliche Maßnahmen zum Reduzieren des auf eine Kabine einwirkenden Schalls miteinander kombiniert. Das erfindungsgemäße Sandwichelement weist eine Kernschicht auf, die bevorzugt eine Ansammlung von durch Wandungen voneinander getrennten Honigwaben besitzt. Zur Erhöhung der Steifigkeit der Kernschicht sind beidseitig eine erste Deckschicht und eine zweite Deckschicht angeordnet, von denen mindestens die erste Deckschicht oder die zweite Deckschicht eine Mikroperforation aufweist. Die Mikroperforation erlaubt eine akustische Interaktion zwischen der das erfindungsgemäße Sandwichelement umgebenden Luft mit den Hohlräumen der Honigwaben der Kernschicht, so dass als erste schallisolierende Maßnahme Schall absorbiert werden kann.
Die Schallisolierung kann durch eine zweite Maßnahme noch weiter gesteigert werden. Bekanntlich hat die Schubsteifigkeit eines (mehrlagigen) Bauteils wesentliche Bedeutung für dessen akustische Abstrahlungs- und Dämmeigenschaften. Eine Erhöhung der Schubsteifigkeit führt zu einer Verschlechterung der Schalldämmung und zu einer verstärkten Schallabstrahlung bei Körperschallanregung. Zur Verbesserung der Schalldämmung könnte das erfindungsgemäße Sandwichelement demnach eine genügend geringe Schubsteifigkeit aufweisen, die jedoch nicht so gering sein darf, dass sie die primären statischen Aufgaben der Innenverkleidung nicht mehr erfüllen kann. Dementsprechend sind die Materialeigenschaften des erfindungsgemäßen Sandwichelements derartig angepasst, dass das Sandwichelement seine mechanische Funktion als Innenverkleidungselement wahrnehmen kann, jedoch eine maximal mögliche akustische Dämmwirkung bereitstellt und möglichst geringe Schallabstrahlungseigenschaften aufweist. Die verbesserten akustischen Eigenschaften werden an dieser Stelle primär über die Angabe der von der Schubsteifigkeit abhängigen Koinzidenzgrenzfrequenz definiert. Im Gegensatz zu homogenen Wandaufbauten bildet sich bei Sandwichelementen im Bereich der Koinzidenzgrenzfrequenz ein Einbruch des Schalldämmmaßes in Form eines breitbandigen Plateaus aus. In diesem Frequenzbereich überwiegt die Ausbreitungsgeschwindigkeiten der Transversalwellen innerhalb des Sandwichelements. Ziel ist die Auswahl einer geeigneten Schubsteifigkeit des Sandwichelements zum Verschieben der Koinzidenzgrenzfrequenz außerhalb des den Kabinenlärm dominierenden Frequenzbereichs.
Bevorzugt weist das erfindungsgemäße Sandwichelement zumindest an einer Seite eine mikroperforierte Deckfolie auf, die Perforationslöcher mit einem Durchmesser von höchstens 1 mm oder in einer vorteilhaften Weiterbildung von höchstens 0,5 mm aufweist, die eine verbesserte Schallabsorptionswirkung erreichen lassen.
Zur weiteren Verbesserung können in dem erfindungsgemäßen Sandwichelement noch Zwischenschichten angeordnet werden, die sich innerhalb der Kernschicht befinden, entweder als steife, plattenartige oder als elastische Bauteile.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird die akustische Absorption einer Kabinenwand durch integrierte Wandelemente, bestehend aus Lining-Element und Glaswollschichten mit mikroperforierten Absorberflächenelementen weiter verbessert. Eine solche Anordnung könnte als kompaktes, einteiliges Element ausgeführt werden, bei dem sich ein Isolationspaket zwischen dem erfindungsgemäßen Sandwichelement und einer mikroperforierten Folie befindet.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung könnte ein mehrlagiger Aufbau mit Glaswollschichten und dazwischen liegenden mikroperforierten Absorber-Flächenelementen verwendet werden, um die akustische Absorptionsfähigkeit der mit erfindungsgemäßen Sandwichelementen verkleideten Kabinenwand weiter zu steigern. So treten durch den mehrlagigen Aufbau verschiedener Glaswoll-Schichten und den dazwischen liegenden mikroperforierten Absorber-Flächenelementen zwischen den einzelnen Lagen Impedanzsprünge auf. Dadurch kommt es zu einer mehrfachen Reflektion, Transmission und Absorption der von außen einfallenden Schallwellen, wobei eine deutliche Steigerung der Schallisolation erfolgt.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert. In den Figuren stehen gleiche Bezugszeichen für gleiche Objekte. Es zeigen:
1: ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sandwichelements;
2: ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Sandwichelements;
3: ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Sandwichelements;
4: ein viertes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Sandwichelements;
5: einen mehrlagigen Aufbau mit einem erfindungsgemäßen Sandwichelement und einer Isolation; und
6: einen weitere mehrlagigen Aufbau mit einem erfindungsgemäßen Sandwichelement und einer Isolation.
In 1 wird ein einfacher Grundaufbau des erfindungsgemäßen Sandwichelements 2 gezeigt, das einen Wabenkern 4, eine untere Deckschicht 6 und eine obere Deckschicht 8 aufweist. In diesem Beispiel ist die Kernschicht 4 als Wabenkern nach Art einer Honigwabe ausgeführt, die zur Steigerung der Schallabsorption zusätzlich mit schallabsorbierendem Material gefüllt sein könnte. Dieses Material könnte beispielsweise offenporig/offenzellig, wie z. B. eine Glaswolle oder ein Schaumstoff sein, das zwischen die Wandungen 10 der einzelnen Honigwaben 12 eingebracht ist, wobei die Glaswolle beispielsweise verpresst in Form von Glasvlies mit hohem Bindemittelanteil oder unverpresst in die Honigwaben 12 eingebracht sein kann.
Das Material der Wandungen 10 der Honigwaben 12 könnte aus einem Aramidfasermaterial, insbesondere einem Meta-Aramid gefertigt sein, das als Halbzeug auch unter dem Namen „Nomex^®-Papier” bekannt ist. Eine solche Wabenstruktur weist für sich genommen keine ausreichende mechanische Festigkeit auf und erreicht daher erst durch die aufgebrachten Deckschichten 6 und 8 eine genügende Stabilität. Die untere Deckschicht 6 wird üblicherweise bevorzugt aus einem faserverstärktem Kunststoff hergestellt, etwa GFK oder CFK, mit einem in einem Phenolharz oder dergleichen eingebetteten Glas- oder Kohlefasergewebe. Sofern andere Fasermaterialien, nicht gefaserte Kunststoffe oder dergleichen zum Bereitstellen einer ausreichenden Festigkeit geeignet erscheinen, können diese ebenfalls zur Herstellung des erfindungsgemäßen Sandwichelements 2 verwendet werden. Die obere Deckschicht 8 weist als Besonderheit eine Mikroperforation auf, die sich durch regelmäßig oder unregelmäßige verteilte Poren 14 äußert. Die Poren 14 erlauben eine pneumatische Verbindung zur akustischen Interaktion zwischen der das erfindungsgemäße Sandwichelement umgebenden Luft mit den Volumina der einzelnen Honigwaben der Kernschichtzum Bereitstellen einer Schallabsorption. Der Durchmesser der Poren 14 beträgt bevorzugt 1 mm oder weniger, bevorzugt werden auch 0,5 mm oder weniger als Porendurchmesser ausgewählt. Die Mikroperforation stellt bei genügender Anzahl von Poren 14 auf der Oberfläche des erfindungsgemäßen Sandwichelements 2 eine ausreichende Absorptionswirkung bereit und verhindert durch den kleinen Lochdurchmesser gleichermaßen eine Verschmutzung der Waben 12. Es ist etwa ein Lochflächenanteil geeignet, der 10% der Gesamtoberfläche des Sandwichelements beträgt. Bevorzugt wird jedoch auch ein Lochflächenanteil verwendet, der geringer als 1% der Gesamtoberfläche ist.
Das aus den drei Schichten 4, 6 und 8 gebildete Sandwichelement 2 weist verschiedene bestimmbare mechanische Parameter auf, wie etwa die Schubsteifigkeit. Zum Bereitstellen der mechanischen Verkleidungsfunktionen als Lining-Element muss das erfindungsgemäße Sandwichelement 2 eine Mindestfestigkeit aufweisen, die sich auch in einer Mindest-Schubsteifigkeit äußerst. Nun hängen auch akustische Parameter von den mechanischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Sandwichelements 2 ab, so dass bei höherer Schubsteifigkeit auch eine höhere Schallabstrahlung und eine niedrigere Schalldämmung stattfindet. Die Schubsteifigkeit des erfindungsgemäßen Sandwichelements muss daher so ausgewählt werden, dass eine möglichst geringe Abstrahlung von Schall bei einer möglichst hohen Schalldämmung stattfindet, wobei gleichzeitig eine ausreichende Festigkeit für die mechanische Verkleidung der Kabine vorliegen muss. Das besondere an dem erfindungsgemäßen Sandwichelement ist demnach neben der mikroperforierten Oberfläche auf zumindest einer Außenfläche der Kompromiss zwischen der mechanischen Festigkeit und den vorteilhaften Schalleigenschaften.
In 2 wird ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Sandwichelements 2 vorgeschlagen, welches anstatt einer geschlossenen unteren Deckschicht 6 eine zweite mikroperforierte Deckschicht 16 aufweist. Eine Kernschicht 18 des erfindungsgemäßen Sandwichelements 2 wird demnach zu beiden Seiten hin mit der Umgebung pneumatisch verbunden. Die zweite mikroperforierte Deckschicht 16 könnte identische Poren 14 mit einer identischen Verteilung auf der Oberfläche aufweisen, wie die obere mikroperforierte Deckschicht 8, was jedoch nicht zwingend erforderlich ist. Da die zweite mikroperforierte Deckschicht möglicherweise zur Innenseite der Kabine zeigt, kann die Mikroperforation auch durch eine luftdurchlässige Textilschicht abgedeckt sein oder auf andere Weise erhöhten optischen und haptischen Anforderungen genüge tragen. Zwischen den beiden Deckschichten 8 und 16 befindet sich die schallabsorbierende Kernschicht 18, welche nicht zwangsläufig als Wabenkern ausgeführt sein muss, sondern auch aus einem geeigneten Schaumstoff aufgebaut sein könnte. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist es erforderlich, zur Optimierung der Gesamteigenschaften die Materialeigenschaften und insbesondere die Schubsteifigkeit so auszuwählen, dass möglichst geringe Schallabstrahlungseffekte, eine möglichst hohe Schalldämmung bei gleichzeitig ausreichender mechanischer Festigkeit gewährleistet werden können.
3 zeigt eine weitere Abwandlung des erfindungsgemäßen Sandwichelements 2 aus den vorangegangenen Figuren. Die Besonderheit dieses dritten Ausführungsbeispiels ist eine in der Kernschicht 4 angeordnete schalldämmende, ebene und im Wesentlichen formstabile Zwischenschicht 20, die beispielsweise aus einem faserverstärkten Kunststoff hergestellt sein kann. Die zusätzliche Zwischenschicht 20 erhöht weiter die Schalldämmung und könnte dadurch eine durch Perforation beider Deckschichten hervorgerufene nicht ausreichende Schalldämmwirkung ausgleichen.
Eine Abwandlung eines solchen erfindungsgemäßen Sandwichelements 2 gemäß des dritten Ausführungsbeispiels aus 3 wird in 4 vorgeschlagen, bei der ebenfalls eine Zwischenschicht 22 innerhalb der Kernschicht 4 des Sandwichelements 2 angeordnet ist, wobei die Zwischenschicht 22 jedoch nicht formstabil, sondern elastisch ausgeführt ist. Als Werkstoff könnte dafür beispielsweise Silikon oder ein anderes gummiartiges Material in Frage kommen. Diese Zwischenschicht 22 erhöht die gesamte Schubsteife des Sandwichelements 2 nicht, sondern trägt nur zur Erhöhung der schalldämmenden Eigenschaften bei.
Für bestimmte Bereiche der Kabinenwand, wie beispielsweise eine Seitenwand, kann ein integriertes Wandelement 24 bestehend aus einem erfindungsgemäßen Sandwichelement 2, einer oder mehrerer Glaswollschichten 26 mit etwa als dünne Folie ausgeführten mikroperforierten Absorberflächenelementen 28 gemäß 5 in einer Kabine eines Fahrzeugs verwendet werden. Diese Anordnung dient zur weiteren Erhöhung der Schallabsorption zum Flugzeugrumpf hin.
In 6 ist eine Abwandlung des integrierten Wandelements 24 dargestellt, bei der ein zusätzliches Isolationspaket 30 und eine zusätzliche mikroperforierte Folie 32 außen an die mikroperforierte Folie 28 bzw. das Isolationspaket 26 angeordnet sind. Dadurch wird eine weitere Steigerung der Schalldämmung erreicht, bei gleichzeitiger Erhaltung der Schubsteifigkeit des erfindungsgemäßen Sandwichelements 2 und ohne zusätzliche Massen flächig an die Kabineninnenwand anbringen zu müssen.
Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass „umfassend” keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine” oder „ein” keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.

2: Sandwichelement
4: Wabenkernschicht
6: untere Deckschicht (geschlossen)
8: obere Deckschicht (mikroperforiert)
10: Wabenwandung
12: Wabe
14: Pore
16: untere Deckschicht (mikroperforiert)
18: Schaumstoffkernschicht
20: schalldämmende Zwischenschicht (formstabil)
22: schalldämmende Zwischenschicht (elastisch)
24: Wandelement
26: Isolationsmatte
28: Absorberelement (mikroperforiert)
30: Isolationsmatte
32: Absorberelement (mikroperforiert)

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 3720371 [0004]

Claims

Sandwichelement (2) zur schallisolierenden Innenverkleidung von Verkehrsmitteln, mit mindestens einer Kernschicht (4, 18), einer ersten Deckschicht (6, 16) und einer zweiten Deckschicht (8), wobei die erste und die zweite Deckschicht (6, 8) beidseitig der Kernschicht (4, 18) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die erste oder die zweite Deckschicht (6, 8, 18) eine mikroperforierte Schicht ist, das Sandwichelement (2) eine derart angepasste Schubsteifigkeit aufweist, so dass das Sandwichelement (2) eine oder mehrere durch die Schubsteifigkeit bestimmte Koindizenzgrenzfrequenzen besitzt, die außerhalb des das Kabineninnengeräusch dominierenden Frequenzbereichs liegen und die Schubsteifigkeit des Sandwichelements (2) gleichzeitig zu dessen Verwendung als Innenverkleidung ausreicht.
Sandwichelement (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Koinzidenzgrenzfrequenzen des Sandwichelements (2) außerhalb des die Sprachverständlichkeit bestimmenden Frequenzbereichs liegen.
Sandwichelement (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kernschicht (4, 18) eine Vielzahl röhren- oder wabenartiger Zellen (12) aufweist, die sich über die Dicke der Kernschicht durchgehend offen erstrecken und die voneinander durch Zellwände (10) getrennt sowie gleichmäßig ausgebildet sind.
Sandwichelement (2) nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Zellen (12) nach Art einer Honigwabe ausgeführt sind.
Sandwichelement (2) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zellen (12) mit einem schallabsorbierenden Material gefüllt sind.
Sandwichelement (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kernschicht (4, 18) aus einem porösen Material, insbesondere einem Schaumstoff und/oder einem verpressten oder unverpresstem Glaswollmaterial gebildet ist.
Sandwichelement (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Poren (14) der mikroperforierten Schicht einen Durchmesser von höchstens 1 mm aufweisen.
Sandwichelement (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Poren (14) der mikroperforierten Schicht einen Durchmesser von höchstens 0,5 mm aufweisen.
Sandwichelement (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lochflächenanteil der Poren (14) auf der Oberfläche der ersten bzw. zweiten Deckschicht (8, 16) kleiner oder gleich 10% ist.
Sandwichelement (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lochflächenanteil der Poren (14) auf der Oberfläche der ersten bzw. zweiten Deckschicht (8, 16) kleiner oder gleich 1% ist.
Sandwichelement (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sandwichelement (2) mindestens eine Zwischenschicht (20, 22) aufweist, die zwischen der ersten und der zweiten Deckschicht (6, 8, 16) angeordnet ist.
Sandwichelement (2) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht (20, 22) formstabil ist.
Sandwichelement (2) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht (20, 22) elastisch ist.
Wandelement (24), umfassend mindestens ein Sandwichelement (2) nach einem der Ansprüche 1–13, mindestens ein Isolationspaket (26, 30) und mindestens eine außen an das Isolationspaket (26, 30) anschließendes mikroperforiertes Absorberflächenelement (28, 32).
Innenverkleidung eines Flugzeugs, umfassend mindestens ein Sandwichelement (2) nach einem der Ansprüche 1–13 und/oder mindestens ein Wandelement nach Anspruch 8.
Verwendung eines Sandwichelements (2) nach einem der Ansprüche 1–13 in einem Flugzeug zur Innenverkleidung.
Verwendung eines Wandelements (24) nach Anspruch 14 in einem Flugzeug zur Innenverkleidung.
Flugzeug mit einer Innenverkleidung aus mindestens einem Sandwichelement (2) nach einem der Ansprüche 1–13 und/oder mindestens einem Wandelement (24) nach Anspruch 14.