-
Die
Erfindung bezieht sich auf eine Schutzvorrichtung, die insbesondere
als Fliegengitter und/oder als Lichtschutzvorhang einsetzbar ist,
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
-
Manuell
betriebene Fliegengitter sind hinreichend bekannt. Beispielsweise
wird durch die
DE 10 2004
054 148 eine Kombination eines Rollladens mit einem manuell
betätigbaren Fliegengitter offenbart, das aus einem auf
einer Rolle wickelbaren, gespannten Gewebe besteht, das durch eine
entsprechend geführte Schließschiene manuell geöffnet
und geschlossen werden kann.
-
Als
nachteilig bei solchen manuell zu betätigenden Fliegengittern
hat es sich herausgestellt, dass der Durchtritt durch diese erschwert
ist, wenn ein Mensch Gegenstände in seinen Händen
trägt und daher diese nicht zur Verfügung hat,
um das Fliegengitter zu öffnen und zu schließen.
Vielmehr sind die Fliegengittertüren zunächst
manuell zu öffnen, die Gegenstände durch das Fliegengitter
zu bewegen, um anschließend das Fliegengitter wieder zu
schließen. Während eines längeren Zeitraumes
steht somit das Fliegengitter offen und Insekten oder schädliche UV-Sonnenstrahlen
können in das Rauminnere gelangen.
-
Darüber
hinaus hat es sich herausgestellt, dass die automatisch zu betätigenden
Fliegengitter einen erheblichen Platzbedarf zur Befestigung an der Fenster-
oder Türaußenseite benötigen, der dazu führt,
dass die Baubreite der den Rahmen des Fliegengitter bildenden Schenkel
erhöht ist. Zwischen der Rahmenaußenseite einer
Tür und einem Rollladen besteht jedoch lediglich ein begrenztes
Raumangebot. Wenn die Bautiefe des Rahmens größer
bemessen ist als der Luftspalt zwischen der Außenseite des
Fenster- oder Türrahmens und dem dieses verschließenden
Rollladen, ist ein einfacher Einbau der Schutzvorrichtung nicht
möglich, denn in diesem Fall ist der Rollladen zu versetzen.
Dies stellt jedoch einen erheblichen zusätzlichen Montageaufwand
dar, der höheren Baukosten führt.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Schutzvorrichtung der
eingangs genannten Gattung derart weiterzubilden, dass diese auf
der Außenseite von Fenster- oder Türrahmen zwischen
diesen und dem Rollladen montiert werden kann, ohne dass das zur
Verfügung stehende Raumangebot zwischen der Außenseite
des Fenster- bzw. Türrahmens und dem Rollladen zu vergrößern
ist und gleichzeitig soll durch die Erfindung gewährleistet
sein, dass die Schutzvorrichtung automatisch auf und zu geht, um die
zeitliche Dauer, während der die Schutzvorrichtung geöffnet
ist, möglichst gering zu halten.
-
Diese
Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Merkmale
des kennzeichnenden Teils von Patentanspruch 1 gelöst.
-
Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
-
Um
ein schnelles Hindurchgehen durch die Schutzvorrichtung zu gewährleisten,
kann das Gewebe mittig vertikal geteilt werden, wobei beide Teile des
Gewebes auf verschiedene, vorzugsweise gegenüberliegende
als Hohlzylinder ausgestaltete Wellen oder Rollen, wickelbar sind.
Das bedeutet, dass das Gewebe auf drehbar gelagerten Zylinder auf- und
wieder abwickelbar ist, die zentrisch von jeweils einer der Wellen
durchgriffen sind, um möglichst den vorhandenen Platz optimal
auszunutzen.
-
Vorzugsweise
werden die Schließschienen über einen oder mehrere
Zahnriemen gegenläufig zueinander angetrieben, welches
eine kompakte und einfache Bauweise ermöglicht. Ebenso
sind andere mechanische Übertragungsmittel wie Ketten oder Riemen
geeignet.
-
Das
Gewebe ist vorzugsweise durch auf die Hohlzylinder wirkende Spiralfedern
gespannt, wodurch eine kompakte Bauweise des Rahmens entsteht und
auch das Gewebe flächig gleichmäßig gehalten
wird.
-
Es
ist besonders vorteilhaft, wenn die Schließschienen durch
zwei gegenüberliegende synchron angetriebenen Zahnriemen
parallel geführt werden, dadurch wird nämlich
ein gleichmäßiges Auf- und Abrollen des Gewebes
ermöglicht. Insbesondere wird die Führung verbessert,
wenn die gegenüberliegenden Zahnriemen von Zahnrädern
mittels einer Welle synchron angetrieben werden.
-
Eine
kompakte Ausführungsform, die sich in einer allseitig geringen
Bautiefe niederschlägt, erreicht man insbesondere durch
einen rechtwinklig zu einer Welle angeordneten Motor und dadurch,
dass durch die Wellen sowohl der Antrieb der Schließschienen
als auch das Aufwickeln des Gewebes erfolgt.
-
Die Öffnungen
der Führungsnuten für das Gewebe in den Schenkeln
kann so klein gehalten werden, dass keine Insekten zwischen Rahmen
und Gewerbe hindurchgelangen und auch keine Bürstenleisten
benötigt werden.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform ist so konstruiert, dass die
Bautiefe des Fliegengitterrahmens bzw. der Aufbau vom Fenster oder
Türe möglichst gering bemessen ist und somit in
vielen Fällen zwischen den Abstandsrahmen der Rollladenführungen montiert
werden kann, ohne dabei die Funktion des Rollladens zu beeinträchtigen.
Die geringe umlaufende Bautiefe des Fliegengitterrahmens wird insbesondere
durch die Anordnung der Wellen in den Hohlzylindern und durch die
senkrechte Anordnung des Motors mit Elektronik senkrecht zu den
Wellen erreicht.
-
Vorteilhafterweise
kann der Motor durch einen Sensor angesteuert werden, durch den
das Gewebe geöffnet wird, wenn eine Türe oder
ein Fenster geschlossen ist. Ebenso kann das Gewebe mittels eines
Schalters manuell geöffnet oder geschlossen werden. Vorzugsweise
kann dies durch einen Sensor bewerkstelligt werden, der das Fliegengitter öffnet, wenn
ein Objekt in der Umgebung des Fliegengitters erkannt wird und das
Fliegengitter schließt, wenn kein Objekt in der Umgebung
vorhanden ist.
-
Die
Betätigung des Fliegengitters kann also beispielsweise
durch Tastschalter, Bewegungsmelder oder durch die Unterbrechung
des Lichtstrahls einer Lichtschranke ausgelöst werden,
wobei sich dann das Fliegengitter selbstständig öffnet
und nach dem Hindurchgehen bzw. nach dem Verlassen des Sensorbereichs
nach einer geringeren Zeit selbständig schließt.
-
Somit
wird zum Öffnen und Schließen des Fliegengitters
von außen oder von innen kommend keine Hand benötigt.
Wird die Tür oder das Fenster geschlossen, so öffnet
sich das Fliegengitter gesteuert über einen Sensor automatisch.
Somit wird die Sicht nach außen bei geschlossener Tür
oder Fenster nicht beeinträchtigt. Durch das Öffnen
des Fliegengitters bei geschlossener Tür erhöht
sich zusätzlich die Lebensdauer des Gitternetzes erheblich,
da dieses im aufgerollten Zustand geschützt ist und somit
Licht, wird, Regen und Verschmutzungen weniger ausgesetzt ist. Ein
weiterer Vorteil ist, dass dadurch das Gewebe über die
Wintermonate nicht demontiert werden muss.
-
Eine
einfache Montage und eine kompakte Kapselung wird durch Integrieren
der Rollen, der Führung und des Motor in einem, Schenkel
erreicht. Vorzugsweise besteht der Rahmen aus vier Schenkeln. Das
im Ausführungsbeispiel gezeigte Fliegengitter ist so konstruiert,
dass die vier Schenkel vor Ort mit wenig Aufwand zusammengesteckt
und an die dafür bestimmte Tür montiert werden
können. Somit lässt sich die Schutzvorrichtung
in einer handlichen und platzsparenden Verpackung an den Kunden
versenden.
-
Aus
Schutzbestimmungen und Sicherheitsgründen wird der Motor
des Fliegengitters vorzugsweise mit Niederspannung von beispielsweise
12–24 Volt betrieben, die durch ein externes Steckernetzgerät
oder einen Unterputztrafo bereitgestellt wird. Ein Unterputztrafo
kann an einen Wippschalter angeschlossen und, wenn die Funktion
des Fliegengitters nicht benötigt wird, von der Stromversorgung
getrennt werden. Das Verlegen der Kabel zur Niederspannungs-Stromversorgung
ist folglich mit einer kleinen Durchgangsbohrung im Türrahmen
hinter dem Antriebsgehäuse zu bewerkstelligen.
-
Nachfolgend
ist ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
anhand der beigefügten Zeichnung erklärt. Im Einzelnen
zeigt:
-
1 ein
teilweise geöffnetes Fliegengitter in der Gesamtansicht,
-
2 das
Fliegengitter gemäß 1, im geschlossenen
Zustand,
-
3 das
Fliegengitter gemäß 1 entlang
der Schnittlinie III-III,
-
4 das
Fliegengitter gemäß 1 entlang
der Schnittlinie IV-IV,
-
5 das
Fliegengitter gemäß 1 entlang
der Schnittlinie V-V,
-
6 einen
horizontalen Schnitt VI-VI durch ein montiertes Fliegengitter gemäß 1 und
-
7 einen
vertikalen Schnitt VII-VII durch ein montiertes Fliegengitter gemäß 1.
-
Die
in 1 gezeigte Schutzvorrichtung 1 wird an
eine Tür 2 außenseitig fest montiert,
so dass die Tür 2 durch die Schutzvorrichtung 1 vollständig abgedeckt
ist. Die Schutzvorrichtung 1 besteht aus einem Gewebe 8,
das eine Lochgröße aufweist, durch die Insekten
nicht hindurchgelangen. Das Gewebe 8 kann auch aus einem
Material bestehen, durch das das UV-Licht der Sonne am Durchtritt
in das Rauminnere gehindert wird. Folglich wird die Tür 2,
beispielsweise eine Terrassen- oder Balkontür, in einem
Wohnhaus oder Wohnwagen, durch die Schutzvorrichtung 1 vollständig
abgedeckt.
-
Die
Schutzvorrichtung 1 besteht aus einem rechteckförmigen
Rahmen 3, der vollflächig, auf der Außenseite
der Tür 2 angebracht ist. Der Rahmen 3 kann
auch innenseitig montiert werden, wenn die Tür 2 nach
außen aufgeht. Der Rahmen 3 umfasst zwei vertikal
verlaufende Schenkel 4 und 5 und zwei horizontal
ausgerichtete Schenkeln 6 und 7, die fest in einem
rechten Winkel miteinander mittels Steckverbindung verbunden sind.
-
Die
den 1 bis 7 zugrunde liegende Schutzvorrichtung 1 weist
zudem zwei Schließschienen 9 auf, die zwischen
den beiden horizontal verlaufenden Schenkeln 6 und 7 in
jeweils einer in diese eingearbeiteten Führungsnut 13 verfahrbar
gehalten sind. Jede der Schließschienen 9 verläuft
demnach in zwei Führungsnuten 13, die jeweils
eine der Schließschiene 9 aufnehmen, die in den
horizontalen Schenkel 6 und 7 eingearbeitet sind.
Die Führungsnuten 13 verlaufen fluchtend zueinander
und sind zu der benachbarten Führungsnuten 13 seitlich
versetzt angeordnet, in der die zweite Schließschiene 9 verfahrbar ist.
Die beiden Schließschienen 9 liegen im geschlossenen
Zustand überlappend und dicht aneinander an. Durch diese
konstruktive Maßnahme wird erreicht, dass die Tür 2 lediglich
durch die Breite eines Holmes der Schließschienen 9 abgedeckt
ist und dass zwischen dem Übergangsbereich der beiden benachbarten
Schließschienen 9 ein geringer Luftspalt entsteht,
durch den Insekten in das Rauminnere nicht gelangen können.
-
Im
oberen horizontalen Schenkel 6 befinden sich ein Motor 14 als
Antrieb für die beiden Schließschienen 9,
die Regelungselektronik, Endlagenschalter sowie Sensoren 19 zum
Erkennen von Objekten im Bereich der Schutzvorrichtung 1,
wie beispielsweise Bewegungsmelder und Sensoren 19 zum Öffnen des
Fliegengitters, wenn die Türe 2 geschlossen wird.
Als Sensoren 19 eignen sich Lichtschranken oder Infrarotsensoren.
-
Der
Motor 14 treibt über die Antriebswelle 30 auf
der ein Zahnrad 15 befestigt ist, einen umlaufenden Zahnriemen 16 an.
Mit dem Zahnriemen 16 wird über ein Zahnrad 15 eine
zweite Antriebswelle 30 auf der gegenüberliegenden
Seite synchron in Rotation gesetzt. Die Antriebswellen 30, 31 treiben über
eine Steckverbindung die Wellen 11 und 12 an,
und verlaufen demnach in den beiden vertikalen Schenkeln 4 und 5.
-
Die
Antriebswellen 30 und 31 sind in Lagern 28 gehalten.
Um die Biegekräfte auf der Antriebsseite abzufangen, ist
die Welle 11 zusätzlich im Eckwinkel oben wiederum
mittels einer Gleitschiene 23 gelagert.
-
Aus 3 kann
die Anordnung des oberen Zahnriemens 16 entnommen werden.
Die Anordnung des unteren Zahnriemens 17 ist identisch.
Der Schnitt zeigt die Zahnräder 15 sowie den Zahnriemen 16.
-
An
dem umlaufenden Zahnriemen 16 sind auf zwei gegenüberliegenden
Seiten jeweils einer der Zahnriemen 16 bzw. 17 befestigt.
Somit werden die beiden Schließschienen 9 beim
Aktivieren des Zahnriemens 16 von diesem in die gleiche
Richtung bewegt, nämlich entweder zum Öffnen der
Schutzvorrichtung 1 in Richtung der Welle 11 bzw. 12 oder wenn
die Schutzvorrichtung 1 geöffnet ist, von der Welle 11 bzw. 12 in
die geschlossene Stellung.
-
In 4 ist
der Motor 14 und der Sensor 19 gezeigt. Durch
diesen symmetrischen Aufbau ist eine parallele Führung
der Schließschienen 9 und somit das optimale Auf-
und Abwickeln des Gewebes 8 auf einen Hohlzylinder 27,
der jeweils drehfest mit einer der Wellen 11 oder 12 verbunden
ist, gewährleistet. Zur Stabilität des Rahmens 3 können
Versteifungsprofile in die Schenkel 4 und 5 eingesetzt
werden.
-
5 kann
der Platz sparende konstruktive Aufbau der Welle 11 mit
dem Hohlzylinder 27 entnommen werden. Die Weile 11 durchgreift
den Hohlzylinder 27 vollständig, so dass die synchrone
Rotationsübertragung der Welle 11 zwischen dem
oberen Zahnriemen 16 und unter Zahnriemen 17 gewährleistet
ist. Der Hohlzylinder 27 ist drehfest mit der Welle 11 verbunden,
so dass die Rotation der Welle 11 auf den Hohlzylinder 27 übertragen
wird. Durch die Bewegung der Welle 11, wird somit das Gewebe 8 auf die
Außenmantelfläche des Hohlzylinders 27 auf- bzw.
abgewickelt.
-
Im
Inneren des Hohlzylinders 27 ist eine Spiralfeder 18 vorgesehen,
die mit einem freien Ende drehfest mit der Welle 11 und
mit dem anderen freien Ende mit der Innenmantelfläche des
Hohlzylinders 27 drehfest verbunden ist. Somit werden mögliche Rotationsabweichungen
zwischen der Welle 11 und dem Hohlzylinder 27 durch
die Spiralfeder 18 ausgeglichen und eine auf den Hohlzylinder 27 und
damit auf das Gewebe 8 einwirkende Vorspannkraft erzeugt,
durch die gewährleistet ist, dass das Gewebe 8 unter
Vorspannung steht und folglich keine Faltenbildung entsteht.
-
In 6 ist
der seitliche Versatz der die beiden Schließschienen 9 aufnehmenden
Führungsnuten 13 zu erkennen und dass die beiden
Schließschienen 9 in der geschlossen Stellung
der Schutzvorrichtung 1 überlappend zueinander,
nämlich an einer gemeinsamen Anlagefläche 26 anliegen.
Der möglicherweise vorhandene Luftspalt zwischen den Anlageflächen 26 kann
durch eine nach außen weisende Dichtlippe 20 verschlossen
werden, so dass Insekten zwischen den Anlageflächen 26 der
beiden Schließschienen 9 nicht hindurchgelangen.
-
In 7 ist
dargestellt, wie der Rahmen 3 der Schutzvorrichtung 1 an
die Außenseite der Türe 2 zu montieren
ist und dabei der die Türe 2 verschließende
Rollladen 29 in seiner Bewegung nicht behindert wird. Der
Rahmen 3 befindet sich nämlich exakt, in dem zur
Verfügung stehenden Raumangebot, der zwischen der Außenseite
der Türe 2 und des Rollladens 29 vorhanden
ist.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-