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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Messeinrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung mindestens
einer physikalischen und/oder chemischen Messgröße
eines Messstoffs in einer Rohrleitung und/oder einem Behältnis,
wobei die Messeinrichtung zumindest teilweise aus mindestens einem Verbundwerkstoff
gefertigt ist.
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Eine
Messeinrichtung umfasst die Gesamtheit aller Messgeräte
und Hilfsgeräte, die zum Aufnehmen einer Messgröße,
zum Weitergeben und Anpassen eines Messsignals und zum Ausgeben
eines Messwertes als Abbild einer Messgröße erforderlich sind.
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Messeinrichtungen
wie sie zur Steuerung und/oder Überwachung von Prozessen
in Anlagen der Prozessautomatisierungstechnik eingesetzt werden,
bestehen zu großen Teilen aus petrochemischen, mittels
Rohöl hergestellten, Kunststoffen. Insbesondere Gehäuse
und Messaufnehmer bestehen aus petrochemischen Kunststoffen oder
sind zumindest teilweise von solchen Kunststoffen ausgekleidet oder
ummantelt. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil von o. g. Messeinrichtungen
ist aus Erz gewonnener Stahl. Messeinrichtungen weisen häufig
Gehäuse oder Messaufnehmer auf, die wenigstens teilweise
aus Stahl bestehen oder mit Stahl verkleidet sind.
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Messeinrichtungen,
insbesondere Durchfluss-Messeinrichtungen, bestehen aus einem Gehäuse
und einem Messaufnehmer. Speziell magnetisch-induktive Durchfluss-Messeinrichtungen
weisen ein Messrohr aus Kunststoff oder Stahl auf, das Bestandteil
des Messaufnehmers ist.
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Magnetisch-induktive
Durchfluss-Messeinrichtungen machen sich das Faraday'sche Induktionsprinzip
zu nutze: Senkrecht zu einem Magnetfeld bewegte Ladungsträger
des Messstoffs induzieren in gleichfalls im Wesentlichen senkrecht
zur Durchflussrichtung des Messstoffs angeordneten Messelektroden
eine Messspannung. Die in den Messelektroden induzierte Messspannung
ist proportional zu der über den Querschnitt des Messrohres
gemittelten Strömungsgeschwindigkeit des Messstoffs; sie
ist also proportional zum Volumenstrom. Ist die Dichte des Messstoffs
bekannt, lässt sich der Massestrom in der Rohrleitung bzw.
in dem Messrohr bestimmen. Die Messspannung wird üblicherweise über
ein Messelektrodenpaar abgegriffen, das in dem Bereich maximaler
Magnetfeldstärke angeordnet ist und in dem folglich die
maximale Messspannung zu erwarten ist. Die Messelektroden selbst
sind mit dem Messstoff entweder galvanisch oder kapazitiv gekoppelt.
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Die
Innenwandung des Messrohrs ist zur Vermeidung von Nebenschlüssen
der in dem Messstoff induzierten Spannung oder von Abrasion mit
einer elektrisch nicht leitfähigen Auskleidung bzw. mit einer
einen geringen Verschleiß aufweisenden Auskleidung versehen.
Aus den Offenlegungsschriften
DE 10 2006 036 910 A1 und
DE 10 2004 057 695 A1 sind
Messrohre mit Auskleidungen aus einem Elastomer bzw. einem Polyethylen
hoher Dichte bekannt geworden, um das Messrohr chemisch und/oder elektrisch
zu isolieren. Die Auskleidung besteht z. B. aus einem thermoplastischen,
einem duroplastischen oder einem elastomeren Kunststoff. Im Stand der
Technik bekannt sind auch mit Zusatzstoffen versetzte Kunststoffe.
So werden z. B. Glasfasergewebe in den Kunststoff integriert, um
dessen mechanische Eigenschaften zu beeinflussen. Insbesondere magnetisch-induktive
und Ultraschall-Durchfluss-Messeinrichtungen weisen ein mit einem
Kunststoff ausgekleidetes Messrohr auf. So offenbart bspw. die Patentschrift
DE 100 46 195 C2 einen
Liner für ein Messrohr eines induktiven Durchflussmessers,
der aus zwei Materialien mit verschiedenen Elastizitätsmodulen
besteht.
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Wegen
ihrer guten Verarbeitbarkeit und ihrer mechanischen Beständigkeit
haben sich neben Hartgummi oder fluorhaltigen Kunststoffen, wie
z. B. PTFE und PFA, in besonderem Maße auch Polyurethane
PUR als Linermaterial für magnetisch-induktive Messgeräte
bewährt. Damit der PUR-Liner an der Innenwandung des Messrohres
haftet, ist es notwendig, einen Haftvermittler bzw. einen Primer
vorab auf die Innenwandung des Messrohrs zu applizieren. Hierzu
ist es erforderlich, dass vorab die Innenwandung des Messrohrs gereinigt
wird. Die Reinigung der Innenwandung sowie das Aufbringen und Aushärten
des Primers führen dazu, dass der Fertigungsprozess zur
Herstellung der Messrohre mit Polyurethan-Liner relativ zeit- und
somit kostenintensiv ist. Auch hat es sich in wenigen Ausnahmefällen
gezeigt, dass der mit Primer an dem Messrohr befestigte Polyurethan-Liner
Schäden aufweist, wenn die Messrohre Härtetests
unterzogen werden. Im Extremfall kann dies im Bereich der Messelektroden
zu einem Kurzschluss und somit zu einer Fehlfunktion oder sogar
zu einem Ausfall des Durchflussmessgeräts führen.
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Nachteile
der im Stand der Technik verwendeten Materialien für die
Fertigung von Messeinrichtungen sind in den hohen Kosten für
diese Materialien zu sehen. Weiterhin verschmutzen die biologisch nur über
lange Zersetzungszeiten abbaubaren in den Messeinrichtungen enthaltenen
petrochemischen Kunststoffe die Umwelt.
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Die
im Stand der Technik verwendeten Materialien werden größtenteils
aus Rohöl gefertigt. Rohöl ist ein nicht erneuerbarer
und nicht nachwachsender Rohstoff. Die Förderung und Bearbeitung
des Rohöls und die Herstellung von petrochemischen Kunststoffen
sind kostenintensive und teils stark umweltgefährdende
Vorgänge. Der abiotische und biologische Abbau von aus
petrochemischen Kunststoffen bestehenden Produkten ist aufgrund
der sehr langen Zersetzungszeiten problematisch. Weiterhin haben durch
das Verknappen der nicht nachwachsenden fossilen Rohstoffe Rohöl
und aus Rohöl hergestellte Werkstoffe in den letzten Jahren
einen teils deutlichen Preisanstieg erfahren.
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Ebenso
wie bei petrochemischen Kunststoffen haben sich die Weltmarktpreise
für Stahl zuletzt teils deutlich erhöht.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine ökologische
und kostengünstige Messeinrichtung vorzuschlagen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass der Verbundwerkstoff mindestens eine mittels mindestens eines
Kunststoffs gebildete erste Komponente und mindestens eine, insbesondere
in den Kunststoff eingebettete, mittels mindestens eines nachwachsenden
Rohstoffs gebildete zweite Komponente enthält. Durch die
Verwendung eines solchen Verbundwerkstoffes werden die Herstellungskosten
einer Messeinrichtung deutlich gesenkt. Dies hängt u. a.
mit dem geringeren Energiebedarf bei der Herstellung von Halbzeugen
aus dem Verbundwerkstoff wie bspw. Rohr, Messrohr und Halbschalen
der Messeinrichtung zusammen. Speziell bei einer magnetisch-induktiven
Durchfluss-Messeinrichtung bilden die Halbschalen eine Verkleidung
des Magnetsystems und der das Magnetfeld erzeugenden Spulen. Der
Verbundwerkstoff lässt sich bei im Vergleich zu den im
Stand der Technik verwendeten Materialien teils deutlich niedrigeren
Temperaturen verarbeiten. Weiterhin ist durch den verringerten Gehalt
von in manchen Kunststoffen enthaltenen hydrophilen Amiden im vorgeschlagenen
Verbundwerkstoff eine Verwendung für Messeinrichtungen
im Nutzwasserbereich möglich. Der Verbundwerkstoff ist
nicht leitfähig und daher als elektrisch isolierender Liner,
insbesondere einer magnetisch-induktiven Durchfluss-Messeinrichtung,
geeignet. Der Verbundwerkstoff weist ähnliche Materialeigenschaften,
insbesondere Temperaturbeständigkeit, Kerbschlagzähigkeit
und Schwindung, auf wie die im Stand der Technik verwendeten Materialien.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung ist die zweite Komponente in Form von
Partikeln in den Verbundwerkstoff eingebettet. Dadurch wird je nach Partikelgröße
ein heterogener bzw. homogener Verbundwerkstoff gebildet. Materialeigenschaften
des Verbundwerkstoffs lassen sich durch die Partikelgröße
der zweiten Komponente bestimmen. Den verschiedenen Anforderungen
im Bereich des Messrohrs, der Messrohrauskleidung und des Gehäuses kann
durch die Verwendung verschiedener Werkstoffe oder durch Variation
der Partikelgröße Rechnung getragen werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die zweite Komponente in
Form von Fasern in den Verbundwerkstoff eingebettet. Die Fasern können
sog. Naturfasern sein, die im Unterschied zur Kunstfaser aus einem
nachwachsenden Rohstoff gewonnen werden. Eine Struktur aus Fasern
ist fester und häufig steifer als eine Konstruktion der
gleichen Form aus dem kompakten Werkstoff. Die Faser kann aus Stängel,
Stamm, Blatt und/oder der Wurzel des nachwachsenden Rohstoffs entnommen
sein. Eine verstärke Auskleidung der Messeinrichtung ist
bspw. bei stark abrasiven Messstoffen und/oder unter extremen Prozess-
und Betriebsbedingungen nötig.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die zweite Komponente in
Form von Mehl, Pulver und/oder Granulat in den Verbundwerkstoff eingebettet.
Entsprechend dem Grad der Korngröße der zweiten
Komponente können unterschiedliche Materialeigenschaften
wie Dichte, Formbarkeit usw. des Verbundwerkstoffs bestimmt werden.
Möglich ist auch eine Mischung von Partikeln der zweiten
Komponente mit unterschiedlicher Korngröße. Die
zur Herstellung des Verbundwerkstoffs verwendeten Vorrichtungen,
u. a. sog. Schnecken zur Mischung der beiden Komponenten, lassen
sich teilweise nur mit Fasern bzw. Partikeln bestimmter Größe
verwenden, da ansonsten Fasern oder Partikel nicht vollständig
benetzt und eingebettet werden oder sich Domänen unterschiedlichen
Faser- und/oder Partikelgehalts bilden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die zweite Komponente in
Form von Vlies, Gewebe, Folie und/oder einem dem Verbundwerkstoff
Form, insbesondere Struktur, gebenden Körper in den Verbundwerkstoff
eingebettet. Dadurch kann die Form der Messvorrichtung, des Messrohrs,
insbesondere des Ein- und Auslaufs des Messrohrs vorgegeben werden.
Der Ein- und Auslauf des Messrohrs ist der jeweiligen Sensoranordnung
der Messeinrichtung angepasst, insbesondere trichterförmig.
Eine Struktur in der Wandung eines Messrohrs ist bspw. bei dem Messaufnehmer
einer Ultraschall-Durchfluss-Messeinrichtung als akustische Impedanz und/oder
akustische Linse vorgesehen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der nachwachsende Rohstoff
Holz, Bambus, Flachs, Hanf, Jute, Kenaf, Kokos, Kork, Sisal, Abaca
und/oder Roggengrünschnitt. Aus diesen Rohstoffen gewonnene
Werkstoffe und/oder Materialien sind erprobt und besonders in Kombination
mit einer Kunststoffkomponente für die Herstellung eines robusten
Verbundwerkstoffes geeignet.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung handelt es sich bei der ersten
Komponente um Thermoplaste, um Elastomere oder um Duroplaste. Je
nach Verwendungszweck und Einsatz sowie Betriebsbedingungen der
Messeinrichtung kann durch einen geeignet gewählten Verbundwerkstoff bzw.
durch eine geeignet gewählte erste Komponente bspw. die
Elastizität und Verformbarkeit des Verbundwerkstoffs vorgegeben
werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung besteht die erste Komponente
mindestens teilweise aus Polyamid, Polystyrol, Polyester, Terpolymeren,
Polyolefinen und/oder ähnlichen petrochemischen Polymeren.
Die genannten Kunststoffe haben sich als besonders geeignet in Kombination
mit einem mittels der o. g. nachwachsenden Rohstoffe hergestellten
Werkstoff zur Herstellung eines Verbundwerkstoffs erwiesen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die erste Komponente im
Wesentlichen aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und/oder
kompostierbar. Aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellte Kunststoffe
sind unter dem Begriff Biokunststoffe bekannt und im Handel erhältlich. Die
Materialien aus denen die erfindungsgemäße Messeinrichtung
gefertigt ist, sind somit regenerativ, abbaubar und kostengünstig.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Verbundwerkstoff im
Wesentlichen kompostierbar. Durch die Verwendung kompostierbarer
Werkstoffe, aus denen der Verbundwerkstoff gebildet wird, werden
nicht nur Beschaffungs- und Herstellungskosten der Messeinrichtung
vermindert, sondern auch die Entsorgungskosten lassen sich aufgrund
der Kompostierbarkeit der verwendeten Materialien reduzieren.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Verbundwerkstoff ein
Naturfaserverbundstoff, insbesondere ein Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff
oder ein Naturfaserkunststoff. Diese Verbundwerkstoffe, insbesondere
der mit Naturfasern verstärkte Kunststoff Polypropylen
PP-NF, weisen besonders für die Fertigung von Messeinrichtungen
geeignete Materialeigenschaften auf.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung ist der Verbundwerkstoff mit mindestens
einem Zusatzstoff versetzt, wobei der Zusatzstoff chemische, elektrische
und/oder mechanische Eigenschaften des Verbundstoffes beeinflusst
oder bestimmt. Der Zusatzstoff kann bspw. hydrophob sein und der
Isolation gegen, beispielsweise durch Kondensation gebildete, Feuchtigkeit
dienen. Insbesondere bei der Herstellung des Verbundwerkstoffs verwendete
Katalysatoren können im Verbundwerkstoff verbleiben. Eine
Versetzung des Verbundwerkstoffs mit Zusatzstoffen, die bspw. Hygiene
und Sterilität im Messrohr verbessern, ist bspw. für
Nutzwasseranwendungen und bei Messeinrichtungen, die dem Abfüllen
von Lebensmitteln dienen, möglich. Im Bereich der Sensoren
des Messaufnehmers bspw. der Messelektroden einer magnetisch induktiven
Durchfluss-Messeinrichtung entstehen durch das Einbringen der Elektroden Spalten,
Kanten und/oder Hinterschneidungen, in denen sich Ablagerungen bilden
können. In diesen Ablagerungen können Keime entstehen.
Dem kann durch geeignete Zusatzstoffe im Verbundwerkstoff des Liners
entgegengewirkt werden, bspw. indem die Formbarkeit oder die Kohäsion
des Verbundwerkstoffs durch die Zusatzstoffe verändert
wird. Die Kohäsion ist u. a. verantwortlich für
die Oberflächenspannung eines Stoffes.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung beträgt der Anteil
der ersten Komponente und/oder der zweiten Komponente am Verbundwerkstoff
mindestens 8 Volumenteile. Vorzugsweise beträgt der Anteil
der ersten und/oder zweiten Komponente am Verbundwerkstoff mindestens
8 bis 35 Volumenteile.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung beträgt der Anteil
der ersten Komponente und/oder der zweiten Komponente am Verbundwerkstoff
höchstens 92 Volumenteile. Vorzugsweise beträgt
der Anteil der ersten und/oder zweiten Komponente am Verbundwerkstoff
höchstens 65 bis 92 Volumenteile. Sind bspw. die Anforderungen
im Bereich des Gehäuses an bspw. die Kerbschlagzähigkeit nicht
so hoch wie im Bereich des Messrohrs, so kann der Verbundwerkstoff
zur Fertigung des Gehäuses einen höheren Anteil
der zweiten Komponente aufweisen. Dadurch reduzieren sich Material-
und Herstellungskosten.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist mindestens ein Gehäuse,
das eine Mess- und Betriebselektronik und/oder einen Messaufnehmer
zur Bestimmung und/oder Überwachung der Messgröße
enthält, vorgesehen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist mindestens ein vom Messstoff
durchströmbares Messrohr vorgesehen. Das Messrohr ist zumindest
teilweise aus dem Verbundwerkstoff gefertigt. Der Verbundwerkstoff
ist insbesondere als Material zur Herstellung eines Messrohrs einer
magnetisch-induktiven Durchfluss-Messeinrichtung geeignet. Ist der
Verbundwerkstoff elektrisch nicht leitend, kann der Verbundwerkstoff
als Liner für ein magnetisch-induktives Durchfluss-Messgerät
verwendet werden. Weiterhin kann der Verbundwerkstoff aufgrund seiner
Beständigkeit und seiner akustischen Impedanz für
ein Messrohr einer Ultraschall-Durchfluss-Messeinrichtung verwendet
werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Messrohr zumindest
teilweise aus dem Verbundwerkstoff gefertigt, insbesondere mittels
des Verbundwerkstoffs ummantelt und/oder innen ausgekleidet. Das
Messrohr kann entweder vollständig aus dem Verbundwerkstoff
bestehen oder dessen Außenfläche damit ummantelt
bzw. dessen Innenfläche damit ausgekleidet sein.
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Ein
Trägerrohr aus dem Verbundwerkstoff kann einerseits in
ein Stahlrohr eingezogen werden oder auch als Stützkörper
das Stahlrohr ersetzen.
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Insbesondere
erübrig sich bei einem Mess- oder Trägerrohr bestehend
aus dem vorgeschlagenen Verbundwerkstoff ein Primer. Der Primer
ist eine Haftschicht die zwischen Trägerrohr und Liner
appliziert wird, u. a. um den Liner am Trägerrohr zu fixieren.
Insbesondere bei einem Liner bestehend aus dem im Stand der Technik
verwendeten Polyurethan ist ein Primer notwendig.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Messaufnehmer ein magnetisch-induktiver
Durchfluss-Messaufnehmer oder ein Ultraschall Durchfluss-Messaufnehmer.
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Die
Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher
erläutert.
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Es
zeigt:
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1:
eine perspektivische Ansicht einer Messeinrichtung mit einem Gehäuse
und einem Messrohr,
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2:
eine perspektivische Ansicht eines Messrohrs einer magnetisch induktiven
Durchfluss-Messeinrichtung und
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3:
einen Längsschnitt durch ein Messrohr einer magnetisch-induktiven
Durchfluss-Messeinrichtung.
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1 zeigt
eine Messeinrichtung 1 zur Bestimmung einer Messgröße
eines durch ein Messrohr 12 strömenden Messstoffs.
Die Messeinrichtung 1 besteht aus einem Gehäuse 10,
das die Mess- und Betriebselektronik beinhaltet, einem Anschlusselement 11,
welches selbst als Gehäuse 10 ausgestaltet ist
und durch das hindurch der Messaufnehmer elektrisch anschließbar
ist, sowie einem Messaufnehmer, umfassend ein Messrohr 12,
zur Bestimmung der Messgröße. Die Messeinrichtung 1,
insbesondere das Gehäuse 10 und die Gehäuseabdeckung,
kann eine Coriolis-, eine magnetisch-induktive, eine Ultraschall-,
oder eine Vortex-Messeinrichtung sein. Die Messgröße
kann der Massedurchfluss, der Volumendurchfluss, die Dichte, die
Temperatur und/oder die Leitfähigkeit des strömenden
Messstoffs sein. Erfindungsgemäß ist zumindest
einer der Bestandteile der Messeinrichtung 1 aus dem Verbundwerkstoff
gefertigt.
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2 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Messrohrs 12 eines Messaufnehmers,
das dazu dient, einen in einer Rohrleitung strömenden Messstoff
bzw. dessen Geschwindigkeit, Volumendurchfluss oder sonstige physikalische
und/oder chemische Messgröße zu messen. Das Messrohr 12 wird über
Flansche 14, 15 an eine Rohrleitung angeschlossen.
Gezeigt sind Losflansche, die auf Bunden des Messrohrs 12 aufliegen
und aus Kunststoff oder Stahl. Zwischen die Bunde des Messrohrs 12 und dem
Rohrleitungsanschluss können Dichtungen eingebracht werden,
um die Anschlüsse abzudichten. Prozessanschlüsse
und zugehörige Hilfsmittel wie bspw. Flansche, Dichtungen,
Reduzierstücke und Muffen können zumindest teilweise
aus dem Verbundwerkstoff gefertigt sein. Das Messrohr 12 weist einen
im Wesentlichen (hohl)zylindrischen Grundkörper auf, der
aus einem Trägerrohr 21 und einem konzentrisch
darin angeordneten Liner 22 besteht. Der Liner 22 kann,
insbesondere durch ein Spritzgussverfahren, direkt auf die Innenwandung
des Trägerrohrs 21 angebracht werden. Dafür
ist teilweise die Verwendung eines Primers 36 nötig,
der für die Haftung des Liners 22 am Trägerrohr 21 sorgt.
Erfindungsgemäß ist das Messrohrs 12 wenigstens
teilweise aus dem Verbundwerkstoff gefertigt. Bspw. kann das Trägerrohr 21 aus
dem Verbundwerkstoff gefertigt sein und der Liner 22 aus
einem gewöhnlichen Kunststoff bspw. Polypropylen oder Polyurethan
bestehen. Andererseits kann der Liner 22 aus dem Verbundwerkstoff
gefertigt sein und das Trägerrohr 21 aus einem
konventionellen Material bestehen.
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3 zeigt
einen Längsschnitt durch das Messrohr 12 aus 2.
Der Längsschnitt offenbart die verschiedenen Schichten
des Messrohrs 12. Das Messrohr 12 besteht im Wesentlichen
aus einem Trägerrohr 21 und einem Liner 22,
sowie einer Haftschicht 36, die zwischen Trägerrohr 21 und
Liner 22 angebracht ist und den Liner 22 am Trägerrohr 21 fixiert.
Erfindungsgemäß sind Trägerrohr 21 und/oder Primer 22 oder
wenigstens ein Bestandteil der Messeinrichtung 1, insbesondere
des Messrohrs 12, aus dem Verbundwerkstoff gefertigt. Bei
magnetisch induktiven Durchfluss-Messeinrichtungen wird in oder um
das Messrohr 12 eine Abschirmung – nicht explizit
gezeigt – eingebracht, um das von dem Magnetsystem erzeugte
Magnetfeld nach außen abzuschirmen. Das Trägerrohr 21 ist
auf seiner Innenseite mit dem Linermaterial ausgekleidet und durch
dieses elektrisch von dem Messstoff isoliert. Der Liner 22 kann
in das Trägerrohr 21 eingezogen oder mit einem Spritzgussverfahren
auf die Innenwandung des Trägerrohrs 21 aufgebracht
sein. Das Material, aus dem der Liner 22 besteht, kann
insbesondere korrosions- bzw. abrasionsbeständiger sein
als das Material, aus dem das Trägerrohr 21 besteht.
Dies kann bspw. durch den Volumenanteil der ersten oder zweiten Komponente
am Verbundstoff erreicht werden. Der Liner 22 kann auch
in Form eines, insbesondere extrudierten, Rohres in das Trägerrohr 21 eingezogen werden.
Das Trägerrohr 21, der Liner 22 oder
das gesamte Messrohr 12, insbesondere die Halbschalen, können
mittels des Verbundwerkstoffs gebildet sein. Als Verbundwerkstoff
kann bspw. ein aus Polypropylen und mindestens einer Naturfaser
bestehender Verbundwerkstoff verwendet werden.
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- 1
- Messeinrichtung
- 10
- Gehäuse
- 11
- Anschlusselement
- 12
- Messrohr
- 14
- Flansch
- 15
- Flansch
- 21
- Trägerrohr
- 22
- Liner
- 36
- Primer/Haftschicht
- 38
- Messelektrode
- 39
- Messelektrode
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006036910
A1 [0006]
- - DE 102004057695 A1 [0006]
- - DE 10046195 C2 [0006]