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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Schiebetür für
Kraftfahrzeuge, insbesondere ein Führungssystem für
Schiebetüren und für deren Anbindung an die Tragstruktur
von Kraftfahrzeugen.
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Stand der Technik
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Schiebetüren
finden vielfältig Anwendung in Kraftfahrzeugen, insbesondere
in Fahrzeugen des öffentlichen Personenverkehrs oder in
großräumigen Transportfahrzeugen, nicht zuletzt
aber auch in Fahrzeugen, die zum Transport von fünf und
mehr Personen ausgelegt sind.
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Aus
der
DE 43 15 616 A1 ist
eine ausschwenkbare Schiebetür für Fahrzeuge bekannt,
an deren Innenseite eines Türflügels im Wesentlichen im
Bereich der horizontalen Mitte eine horizontal verlaufende Laufschiene
angeordnet ist. In diese greift eine Rollenführung ein.
Diese Schiebetür ist als außen laufende Schiebetür
ausgebildet. Eine Öffnungsbewegung erfolgt dadurch, dass
zunächst ein Türflügel nach außen
und gleichzeitig schräg nach oben versetzt und an der Außenwand
des Fahrzeugs entlang verschoben wird. Das Anheben des Türflügels erfolgt
dabei beispielsweise unter einem Winkel von 45° schräg
nach oben. Der Antrieb zum Öffnen und Schließen
des Türflügels erfolgt elektromechanisch.
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Weiterhin
ist aus der
CH 510 535 ein
an einem Kraftfahrzeug verschiebbar angelenkter Türflügel
bekannt. An der Oberkante dieses Türflügels sind zwei
Arme fest und im horizontalen Abstand voneinander angebracht, die
am Ende eine Rolle mit horizontaler Achse als Tragrolle und darüberliegend
eine Rolle mit vertikaler Achse als Führungsrolle tragen. Ferner
ist ein an der Karosserie angeordneter Schwenkarm vorgesehen, dessen
einen Ende mittels eines Scharniergelenks an einem Lagerbock befestigt
ist. Am anderen Ende dieses Schwenkarmes sind Rollen vorgesehen,
die in einer fest am Türflügel angeordneten Schiene
geführt sind. Diese Schiene ist unterhalb der Fensteröffnung
des Türflügels angebracht und verläuft
etwa in der Nähe eines waagerechten Teils der Unterkante
des Türflügels.
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Den
beiden vorgenannten schiebbaren Türflügelanordnungen
sowie sämtlichen im Stand der Technik bekannten Schiebetüren
für Kraftfahrzeuge ist gemein, dass die in Verschiebebewegung
verlaufenden Führungsschienen zumeist im Bereich sowohl
des oberen als auch des unteren Endabschnitts eine im Wesentlichen
in Horizontalrichtung verschiebbaren Tür vorgesehen sind.
Zudem ist insbesondere bei Personenkraftwagen zumindest eine der Führungsschienen
sichtbar an der Außenseite der Karosserie angeordnet. Derartige
Schiebetürsysteme erfüllen vielfach nicht mehr
die heutigen Anforderungen an Formschönheit, Design und
Funktionalität.
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Mit
derartigen, im Stand der Technik bekannten Führungssystemen
für Schiebetüren ist es darüber hinaus
nicht möglich, Schiebetüren für solche Kraftfahrzeuge
zur Verfügung zu stellen, die konstruktionsbedingt eine
rahmenlose Einfassung einer absenkbaren Fensterscheibe erfordern,
wie dies beispielsweise bei Cabrios oder Coupé-Modellen
der Fall ist. Bei derartigen Kraftfahrzeug-Modellen ist nämlich
eine rahmenseitige obere Führung einer Fensterscheibe nicht vorgesehen.
Ein oberer Türrahmen existiert somit nicht, weshalb für
solche Kraftfahrzeug-Modelle der Einsatz von Schiebetüren
nicht möglich ist.
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Aufgabe
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Der
Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein
verbessertes und universelles Führungssystem für
den Türflügel einer Schiebetür eines
Kraftfahrzeugs zur Verfügung zu stellen, welches auch für
Türflügel und Türen mit rahmenlos gehalterten
absenkbaren Fensterscheiben geeignet ist. Das Führungssystem
soll darüber hinaus besonders einfach in der Montage und
Wartung sein. Auch soll es mit einer Kostenersparnis bei der Produktion
und Montage einhergehen.
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Erfindung und vorteilhafte
Wirkungen
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mittels eines Führungssystems
gemäß Anspruch 1 sowie gemäß Anspruch
14 und einem Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 15 gelöst.
Weitere vorteilhafte Aspekte der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Das
erfindungsgemäße Führungssystem oder
der erfindungsgemäße Führungsmechanismus ist
für eine Schiebetür oder einen Türflügel
einer Schiebetür eines Kraftfahrzeuges, insbesondere eines
Pkw vorgesehen. Das Führungssystem weist zumindest zwei
Führungs- oder Verschiebeeinheiten auf. Jede dieser Führungseinheiten
hat zumindest eine Führungsschiene und zumindest ein mit
dieser Führungsschiene in Eingriff stehendes Gleitelement.
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Die
Führungsschiene und das Gleitelement sind in Schienenrichtung
zueinander beweglich gelagert. So ist das Gleitelement entweder
karosserie- oder tragstrukturseitig am Kraftfahrzeug angelenkt, während
die Führungsschiene an dem verschiebbaren Türflügel
angeordnet ist. Umgekehrt kann vorgesehen sein, dass die Führungsschiene
ihrerseits an der Tragstruktur des Kraftfahrzeugs, also ortsfest, angeordnet
ist, während das damit in Eingriff stehende und an der
Führungsschiene entlang verfahrbare Gleitelement mit dem
verschiebbaren Türflügel unmittelbar in Wirkverbindung
steht.
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Gleitelement
und Führungsschiene einer Führungseinheit unterliegen
somit einer Relativbewegung zueinander bei Öffnungs- und
Schließbewegungen der Tür oder des Türflügels.
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Nach
der Erfindung ist insbesondere vorgesehen, dass sämtliche
zur Anlenkung bzw. Befestigung des Türflügels
an der Fahrzeugkarosserie bzw. Fahrzeugtragstruktur erforderlichen
Führungseinheiten unterhalb einer Fensteröffnung
des verschiebbaren Türflügels angeordnet sind.
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Auf
diese Art und Weise wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass nunmehr
auch sogenannte rahmenlose Türflügel als Schiebetür
vorgesehen werden können, indem auf eine obere, das heißt,
oberhalb der Fensteröffnung befindliche Führungsschiene,
verzichtet werden kann. Anstelle einer solchen oberen Führungsschiene
bzw. Führungseinheit sind nun sämtliche, zumindest
aber zwei Führungseinheiten im unteren bzw. mittleren Bereich
eines verschiebbaren Türflügels entweder flügelseitig
oder karosserie- bzw. tragstrukturseitig angeordnet.
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Dabei
kann vorgesehen werden, den Türflügel als sogenannte
rahmenlose Tür auszubilden. Es ist jedoch auch möglich,
eine herkömmliche Rahmentür, bei welcher die absenkbare
Fensterscheibe in ihrer Schließstellung von einem sie umgebenden Rahmen
eingefasst wird, auszubilden, wobei dann sämtliche zur
Anbindung des Türflügels an die Karosserie erforderlichen
Führungsmittel unterhalb der Fensteröffnung angeordnet
sind.
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Vorzugsweise
sind sämtliche zur Führung oder Anbindung des
Türflügels an die Tragstruktur oder Karosserie
des Kraftfahrzeugs erforderlichen Führungsmittel in Vertikalrichtung
zwischen oder im Bereich einer Gürtellinienverstärkung
der Tür und einen unteren Schwellerbereich der Tür
angeordnet.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest
zwei im Wesentlichen senkrecht oder quer zur Verstellrichtung des
Türflügels voneinander beabstandete Führungsschienen zweier
entsprechend getrennt voneinander angeordneter Führungseinheiten
an der Innenseite des Türflügels angeordnet sind.
Diese Führungsschienen stehen dabei mit Gleitelementen
in Eingriff, die ihrerseits mit der Tragstruktur oder mit der Karosserie
des Fahrzeuges verbunden sind.
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Vorzugsweise
sind die mit den Führungsschienen in Eingriff stehenden
Gleitelemente schwenkbar an der Karosserie oder Tragstruktur des Fahrzeugs
angelenkt. Dadurch, dass zumindest zwei der vorgesehenen Führungsschienen
an der Innenseite des Türflügels angeordnet sind,
kann in vorteilhafter Weise auf eine außen an der Fahrzeugkarosserie üblicherweise
vorgesehene Führungsschiene verzichtet werden. Eine derartige
Ausführung ist somit hinsichtlich Formschönheit, Ästhetik
und Design von Vorteil.
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Der
eigentliche Führungsmechanismus ist dabei für
den Anwender nicht sichtbar. In sämtlichen, die Außenkontur
oder die Außenoberfläche des Fahrzeugs bildenden
Karosserieteile können daher führungsschienenfrei
ausgebildet werden. Eine derartige Anordnung von im Türinnenbereich
integrierten Führungsschienen ist gerade auch bei Kleinfahrzeugen
von Vorteil. Insbesondere dann, wenn der Bereich zwischen einem
Türflügelanlenkungspunkt und einem in Öffnungsrichtung
des Türflügels davon beabstandeten Endabschnitt
des Fahrzeugs kürzer ausgebildet ist als der Türflügel
selbst. Insoweit ist die erfindungsgemäße Anordnung
von zumindest zweier in Vertikalrichtung voneinander beabstandeten
Führungsschienen an der Innenseite des verschiebbaren Türflügels
gerade auch für Kleinwagen von größtem
Nutzen.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung sind insgesamt zumindest drei
Führungseinheiten, jeweils mit Führungsschiene
und einem damit in Eingriff stehenden Gleitelement vorgesehen. Von
diesen drei Führungseinheiten ist lediglich eine der drei
vorgesehenen Führungsschienen karosserie- oder tragstrukturseitig
angeordnet. Die übrigen Führungsschienen sind
dabei unmittelbar am verschiebbaren Türflügel befestigt.
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Von
Vorteil ist dabei, dass die einzige karosserie- oder tragstrukturseitig
vorgesehene Führungsschiene im unteren Bereich der Türöffnung,
im sogenannten Schwellerbereich der Kraftfahrzeugtragstruktur angeordnet.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass eine der türflügelseitig
vorgesehenen Führungsschienen in Endmontagestellung etwa
in Höhe des Schwellerbereichs zu liegen kommt und dann
dabei vertikal, das heißt im Wesentlichen senkrecht zur
Schienenausrichtung und Öffnungsbewegung, versetzt zur
karosserieseitig vorgesehenen Führungsschiene an der Innenseite
des Türflügels angeordnet ist.
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Dabei
ist insbesondere vorgesehen, dass die beiden im Schwellerbereich
türflügelseitig und tragstrukturseitig vorgesehenen
Führungsschienen wechselseitig über Gleitelemente
miteinander in Eingriff stehen. So sind am jeweils vorderen und
hinteren Endabschnitt beider, in etwa gleicher Höhe zu
liegen kommenden türflügelseitigen und karosserieseitigen
Führungsschienen Schwenkarme angelenkt, die einen Ends
an je einem Endabschnitt einer Führungsschiene angelenkt
sind und die anderen Ends ein schwenkbar gelagertes Gleitelement
aufweisen, welches in der jeweils anderen zugeordneten Führungsschiene
gehalten oder darin geführt wird.
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Die
türflügelseitig und karosserieseitig im Schwellerbereich
vorgesehenen Führungsschienen, ihre zugeordneten Gleitelemente
und die entsprechenden Schwenkarme bilden in einer Projektion eine
Art Parallelogramm-Anordnung, wobei sich beim Öffnen und
Schließen der Tür die Schwenkarme im Wesentlichen
synchron zueinander bewegen.
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Nach
einem besonders vorteilhaften Aspekt der Erfindung ist die im unteren
Bereich, das heißt im Schwellerbereich, türflügelseitig
vorgesehene Führungsschiene mit ihrem in Schließrichtung
des Türflügels vorderen Endabschnitt über
einen vorderen Schwenkarm an der zugeordneten karosserieseitigen
Schiene angelenkt. Dieser vordere Schwenkarm ist dabei schwenkbar
an dem in Schließrichtung vorderen Endabschnitt der türseitigen
Schiene angelenkt und ist mittels eines in der karosserie- oder tragstrukturseitigen
Führungsschiene verschiebbar gelagerten Gleitstücks
bezüglich der Tragstruktur bzw. der Karosserie verschiebbar.
Eine entsprechend umgekehrte Anbindung ist ebenfalls im Rahmen der
Erfindung.
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Des
Weiteren ist vorgesehen, dass auch der hintere Endabschnitt der
türflügelseitigen Führungsschiene über
einen hinteren Schwenkarm mit der tragstrukturseitigen Führungsschiene
gekoppelt ist. Diese Kopplung mittels des hinteren Schwenkarms erfolgt
umgekehrt zu derjenigen des vorderen Schwenkarms. Während
der hintere Schwenkarm einen Ends schwenkbar an der karosserie-
oder tragstrukturseitigen Führungsschiene schwenkbar gelagert
und mittels eines Gleitelements zur türflügelseitigen
Führungsschiene verschiebbar ausgebildet ist, weist der
vordere Schwenkarm eine entsprechend anders geartete Konfiguration
auf. Dieser ist dann schwenkbar an der türflügelseitigen
Führungsschiene angelenkt und kann mittels des andern Ends am
Schwenkarm vorgesehenen Gleitelements in der karosserie- oder tragstrukturseitigen
Führungsschiene verschoben werden. Eine entsprechend umgekehrte
Anordnung der Anlenkungs- bzw. Gleitpunkte der Schwenkarme an tragstrukturseitige
bzw. türflügelseitige Führungsschiene
ist dabei ebenfalls im Rahmen der Erfindung.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die dritte, zur Anlenkung Türflügels
an der Kraftfahrzeugtür vorgesehene, Führungseinheit
eine innenseitig am Türflügel, vorzugsweise im
Bereich einer Gürtellinie des Kraftfahrzeugs angeordnete
Führungsschiene aufweist, die mit einem an einem hinteren
oberen Schwenkarm gelagerten Gleitelement in Eingriff steht. Das
Führungssystem weist demgemäß zwei hintere,
das heißt in Öffnungsrichtung vorne liegende Schwenkarme
auf, von denen einer im Bereich der Gürtellinie und einer
im Bereich des Schwellers schwenkbar an der Karosserie bzw. der
Tragstruktur des Kraftfahrzeugs angelenkt ist.
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Die
beiden hinteren, das heißt in Öffnungsrichtung
vorne liegenden Schwenkarme, sind derart mit der Kraftfahrzeugtragstruktur
und den türseitigen Führungsschienen verbunden,
dass sie bei Öffnungs- und Schließbewegungen der
Tür stets synchron und nahezu parallel zueinander ausgerichtet sind.
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Die
vorzugweise drei vorgesehenen Schwenkarme sind insbesondere beim Öffnen
der Tür dazu ausgebildet, die Tür zunächst
in Fahrzeugquerrichtung aus den dafür vorgesehenen Türrahmen
zu bewegen, bevor die Tür beim Verschieben über
einen in Öffnungsrichtung dahinterliegenden Teil der Kraftfahrzeugkarosserie
in ihre Endstellung überführt wird. Beim Schließen
der Tür erfährt der Türflügel
eine entsprechend entgegengerichtete Bewegung, durch welche der
Türflügel nach Beendigung einer ihn verschiebenden
Bewegung durch die von den Schwenkarmen initiierbare Schwenkbewegung
in den dafür vorgesehenen Türrahmen der Kraftfahrzeugkarosserie
in Fahrzeugquerrichtung bewegt wird.
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Es
ist dabei vorgesehen, dass die Verschiebebewegung entlang der Führungsschienen
und die von den Schwenkarmen zur Verfügung stellbare Schwenkbewegung
nicht gleichzeitig, sondern sequenziell nacheinander beim Öffnen
und Schließen der Tür ablaufen. Dementsprechende
Sicherungsmechanismen sind daher auch für das erfindungsgemäße
Führungssystem vorgesehen.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die
im Bereich der Gürtellinie innenseitig am Türflügel
vorgesehene Führungsschiene von einer Türinnenverkleidung,
insbesondere von einer Armlehne überdeckt oder abgedeckt.
Auf diese Art und Weise kann die Funktionalität dieses
im Bereich der Gürtellinienverstärkung angeordnete Führungssystem
für den Anwender nahezu unsichtbar in die Türstruktur
integriert werden.
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Es
ist insbesondere vorgesehen, dass diese im oberen Bereich der unteren
Türflügelhälfte am Türflügel
angeordnete Führungsschiene ein nach unten geöffnetes
C- oder U-Profil aufweist. Das entsprechende, mit diesem Profil
in Eingriff stehende Gleitstück greift somit von unten
in diese Führungsschiene ein. Der mit diesem Gleitstück
in Eingriff stehende Schwenkarm kommt daher ebenfalls unterhalb
des Gleitstücks und somit unterhalb der Führungsschiene
zu liegen.
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Auch
die im Schwellerbereich türflügelseitig und/oder
karosserieseitig vorgesehenen Führungsschienen sind ebenfalls
U- oder C-profilartig ausgebildet. Dabei weist die Öffnung
des Profils jedoch in Fahrzeugquerrichtung. Die in den Führungsschienen geführten
Gleitelemente werden somit von den zugeordneten Führungsschienen
von oben und von unten übergriffen.
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Weiterhin
ist nach der Erfindung vorgesehen, dass sämtliche, zumindest
aber einige der Führungsschienen des Führungssystems
vollständig geradlinig ausgebildet sind. Da ein Ausscheren
des Türflügels über die zuvor beschriebenen
Schwenkarme erfolgen kann, wird nach dem erfindungsgemäßen Führungssystem
das Vorsehen von entsprechend gebogenen, eine Umlenkung schräg
zur eigentlichen Verschiebebewegung zur Verfügung stellenden Formgebung
der Führungsschienen entbehrlich. Auf diese Art und Weise
können Herstellungs- und Montagekosten erheblich gesenkt
werden.
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Nach
einem weiteren unabhängigen Aspekt betrifft die Erfindung
ein Führungssystem für Schiebetüren eines
Kraftfahrzeugs mit drei Führungs- oder Verschiebeeinheiten,
welche jeweils zumindest eine Führungsschiene und ein mit
der Führungsschiene in Eingriff stehendes Gleitelement
aufweisen. Dabei sind zumindest zwei Führungsschienen unterschiedlicher
Führungs- oder Verschiebeeinheiten parallel zueinander
und zueinander vertikal versetzt an der Innenseite der Schiebetür
angeordnet.
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Auch
betrifft die Erfindung ein mit der erfindungsgemäßen
und zuvor beschriebenen Führungssystem ausgestattetes Kraftfahrzeug,
insbesondere einen Pkw, im speziellen einen Kleinwagen zur Beförderung
von zumindest 2, maximal aber 4 Personen.
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Ausführungsbeispiele
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Weitere
Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung werden anhand des nachfolgend beschriebenen
Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen erläutert.
Dabei bilden sämtliche beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale in ihrer sinnvollen Kombination den Gegenstand
der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von den Patentansprüchen
und deren Rückbezügen. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Innenansicht eines erfindungsgemäßen
Türflügels,
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2 einen
Türflügel gemäß 1 vertikal geschnitten,
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3.1 bis 3.9 eine
perspektivische Innenansicht des verschiebbaren Türflügels
in neun einzelnen Darstellungen beim Öffnen des Türflügels und
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4.1 bis 4.9 Ansichten
der Öffnungsbewegung gemäß 3.1 bis 3.9 von
unten.
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Das
Führungssystem gemäß der 1 bis 4 ist für eine Schiebetür 10 eines
Kraftfahrzeugs mit einer absenkbaren Fensterscheibe 12 vorgesehen. Wie
insbesondere anhand der 1 und 2 verdeutlicht,
sind an der Schiebetür 2 im Wesentlichen parallel
verlaufende Führungsschienen 14, 16 angeordnet,
die mit zugeordneten Gleitstücken 20, 22 in Wirkverbindung
stehen. Die Gleitstücke sind jeweils an schwenkbare Arme 26, 30 angelenkt,
die ihrerseits an Schwenkachsen 28, 32 drehbar
bzw. schwenkbar an der Kraftfahrzeugtragstruktur bzw. der Kraftfahrzeugkarosserie
schwenkbar gelagert sind. Die beiden andern Ends der Schwenkarme 26, 30 vorgesehenen
Gleitstücke 20, 22 sind ihrerseits ebenfalls
um zugeordnete, vorzugsweise parallel zur Fahrzeughochachse verlaufende
Drehachsen bzw. Schwenkachsen 38, 40 schwenkbar
gelagert.
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Die
Außenkontur der jeweiligen Gleitstücke 20, 22 ist
der Aufnahme der Führungsschienen 14, 16 angepasst.
Die Führungsschienen 14, 16, wie sie in 2 im
Querschnitt dargestellt sind, weisen ein im Wesentlichen U- oder
C-artigen Querschnitt auf, wobei im Bereich der Öffnungsberandung
an den Profilschenkeln nach innen ragende Fortsätze ausgebildet
sind. Diese sollen ein Lösen der Gleitelemente 20, 22 verhindern.
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In
Schließrichtung im vorderen Endabschnitt, das heißt
in dem in 1 rechts zu liegen kommenden
Endabschnitt der Tür ist ein weiterer Schwenkarm oder Schwenkhebel 34 vorgesehen.
Dieser steht über ein schwenkbar am Schwenkarm 34 gelagertes
Gleitstück 24 mit einer im Schwellerbereich der
Karosserie angeordneten Führungsschiene 18 in Eingriff.
Andern Ends ist dieser vordere Schwenkarm 34 drehbar an
einer der türflügelseitig vorgesehenen Führungsschienen 16 angelenkt.
Er kann aber auch unmittelbar am Türinnenblech befestigt
sein. Der Schwenkarm ist an einer Schwenkachse 42 am in 1 nicht
explizit gezeigten in 4.3 aber
deutlich zu erkennenden Gleitstück 24 gelagert.
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Die
beiden im unteren, das heißt im Schwellerbereich der Tür
vorgesehenen Führungsschienen 16, 18 und
ihre zugeordneten Schwenkarme 30, 34 bilden eine
parallelogrammartige Anordnung. Während der vordere Schwenkarm 34 in
der karosserie- oder tragstrukturseitigen Führungsschiene 18 über ein
Gleitstück 24 geführt wird, ist für
den unteren, im hinteren Bereich des Türflügels
vorgesehenen Schwenkarm 30 eine entsprechende gleitende
Lagerung mittels des Gleitstücks 22 in der am
Türflügel 10 vorgesehenen Führungsschiene 16 verwirklicht.
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Der
vordere Schwenkarm 34 ist zudem schwenkbar an der Innenseite
des Türflügels 10 angelenkt. Vorzugsweise
bildet dabei die am Türflügel vorgesehene Führungsschiene 16 einen
Anlenkpunkt für den vorderen Schwenkarm 34 im
Bereich eines ihrer Endabschnitte, der somit eine Drehachse 36 für
den vorderen Schwenkarm 34 bildet. Dementsprechend ist
auch der unten, im Schwellerbereich vorgesehene, hintere Schwenkarm 30 über
eine Drehachse 32 drehbar an der Karosserie bzw. an der Tragstruktur
des Fahrzeugs angelenkt.
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Dieser
Anlenkpunkt kann dabei unmittelbar an der karosserieseitigen Führungsschiene 18,
aber auch andernorts an der Karosserie oder Tragstruktur des Fahrzeugs
vorgesehen werden.
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Die
beiden im Schwellerbereich vorgesehenen Schienen 18, 16 weisen
jeweils ein C-artiges Querschnittsprofil auf, wobei die Profilöffnungen
einander zugewandt zu liegen kommen. Zudem sind die Führungsschienen 16, 18 bezüglich
der Vertikalachse des Fahrzeugs oder der Tür leicht versetzt,
insbesondere nicht überlappend angeordnet.
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Diese
leicht zueinander versetzte Anordnung ermöglicht, dass
die beiden Führungsschienen 16, 18 in
einer Schließstellung der Tür möglichst
platzsparend einander zumindest bereichsweise überdeckend
zu liegen kommen können.
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Die
weitere, am Türflügel vorgesehene Führungsschiene 14 weist
ausweislich der Querschnittsdarstellung in 2 eine nach
unten offene C-profilartige Geometrie auf. Mit der Schiene 14 steht
ein entlang der Schiene verfahrbares Gleitstück 20 in Eingriff,
welches eine der Innenkontur der Schiene korrespondierende Außenkontur
mit links- und rechtsseitigen Führungsnuten aufweist, in
welche die nach innen gerichteten Vorsprünge im Bereich
des unteren Profilrandes zu liegen kommen. Das Gleitstück 20 ist
dabei über die Schwenkachse 38 schwenkbar am Schwenkarm 26 gelagert.
Der Schwenkarm selbst ist wiederum an der Schwenkachse 28 drehbar
an der Fahrzeugkarosserie oder der Tragstruktur des Fahrzeuges angelenkt.
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Oberhalb
der Führungsschiene 14 ist ein Innenverkleidungselement 44 des
Türflügels bzw. der Tür angeordnet. Als
Innenverkleidungselement kommt dabei insbesondere eine Armlehne 44 infrage.
Auf diese Art und Weise kann die Führungsschiene 14 in
einer für den Anwender nahezu unsichtbaren Art und Weise
in die Türstruktur eingebunden werden.
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In
den 3.1 und 4.1 ist
insbesondere die Öffnungsbewegung des Türflügels
in sukzessiv aufeinanderfolgenden Ansichten verdeutlicht. In den 3.1 bis 3.5 sowie 4.1 bis 4.5 ist eine
zu Beginn einer Öffnungsbewegung erforderliche Schwenkbewegung
des Türflügels sukzessive gezeigt. Der Türflügel
wird dabei zunächst in eine in den 3.5 und 4.5 gezeigte ausgeschwenkte Stellung verfahren.
Dabei bewirken die einzelnen Schwenkarme 26, 30, 34 bei
Auftreten einer entsprechenden Verschiebekraft, die vom Anwender
auf den Türflügel ausübbar ist, eine
Schwenkbewegung, der zu Folge der Türflügel sowohl
in Fahrzeuglängsrichtung als auch primär in Fahrzeugquerrichtung
bewegt wird.
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Sobald
die in den 3.5 bzw. 4.5 dargestellte
Endposition der Schwenkbewegung erreicht ist, wird durch einen entsprechenden
Freigabe- oder Sicherungsmechanismus die Verfahrbewegung der einzelnen
Gleitelemente 20, 22, 24 in den sie umschließenden
Führungsschienen 14, 16, 18 freigegeben.
Der Türflügel 10 kann auf diese Art und
Weise entlang der einzigen karosserieseitig angeordneten Führungsschiene 18 bewegt
werden.
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Während
dieser Verfahrbewegung ist der Schwenkmechanismus der einzelnen
Schwenkarme 26, 30, 34 deaktiviert, sodass sichergestellt
ist, dass ein Verschwenken der Tür 10 erst wieder
erfolgen kann, wenn sich die Tür 10 wieder in
Höhe der dafür vorgesehenen karosserieseitigen
Türaufnahme befindet. Bei der zum Öffnen der Tür
vorgesehenen Verschiebebewegung, wie sie in den 3.6 bis 3.9 bzw. 4.6 bis 4.9 beispielhaft
wiedergegeben ist, gleitet das Gleitelement 24 in der karosserieseitig
vorgesehenen Führungsschiene 18, während
die beiden türflügelseitig vorgesehenen Führungsschienen 14, 16 in
den über die Schwenkarme 26, 30 ausgestellten
und in den Figuren teils verdeckt wiedergegebenen Gleitelementen 22, 20 geführt werden.
Der Einfachheit halber ist in den 4.1 bis 4.9 das von unten in die Schiene 14 eingreifende Gleitstück 20 nicht
explizit gezeigt.
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Alternativ
zur in den Figuren dargestellten Ausführung kann anstelle
einer parallelogrammartigen Anordnung der beiden im Schwellerbereich
und somit unterhalb der Türverkleidung vorgesehenen Führungsschienen
auch vorgesehen werden, die karosserieseitige Schiene als Formschiene
auszubilden, die anstelle beispielsweise eines vorderen, vom Schwenkarm 34 zur
Verfügung gestellten Schwenk- oder Ausstellmechanismus
eine Verstellung der Schiebetür in Fahrzeugquerrichtung
ermöglicht.
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- 10
- Tür
- 12
- Fensterscheibe
- 14
- Führungsschiene
- 16
- Führungsschiene
- 18
- Führungsschiene
- 20
- Gleitelement
- 22
- Gleitelement
- 24
- Gleitelement
- 26
- Schwenkarm
- 28
- Schwenkachse
- 30
- Schwenkarm
- 32
- Schwenkachse
- 34
- Schwenkarm
- 36
- Schwenkachse
- 38
- Schwenkachse
- 40
- Schwenkachse
- 42
- Schwenkachse
- 44
- Innenverkleidungselement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4315616
A1 [0003]
- - CH 510535 [0004]