DE102007057811B4

DE102007057811B4 - Ventiltrieb für Gaswechselventile einer Brennkraftmaschine

Info

Publication number: DE102007057811B4
Application number: DE200710057811
Authority: DE
Inventors: Stefan Dengler; Kai Bohnstedt
Original assignee: Audi AG; Volkswagen AG
Current assignee: Audi AG; Volkswagen AG
Priority date: 2007-11-30
Filing date: 2007-11-30
Publication date: 2015-04-30
Anticipated expiration: 2027-12-01
Also published as: DE102007057811A1

Abstract

Ventiltrieb (1) zur Betätigung von Gaswechselventilen (2) von drei in einer Reihe hintereinander angeordneten Zylindern einer Brennkraftmaschine, mit einer Grundnockenwelle (3) und sechs in Längsrichtung der Grundnockenwelle (3) verschiebbaren Nockengruppen (5, 6, 7, 8, 9, 10), die jeweils mindestens zwei unterschiedliche Nockenlaufbahnen (18, 19) aufweisen, wobei die sechs Nockengruppen (5, 6, 7, 8, 9, 10) für die Gaswechselventile (2) der drei Zylinder in Umfangsrichtung der Grundnockenwelle (3) paarweise versetzte Scheitel (S) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass alle sechs Nockengruppen (5, 6, 7, 8, 9, 10) auf einem einzigen, auf der Grundnockenwelle (3) axial verschiebbaren Nockenträger (4) ausgebildet sind, wobei die Scheitel (S) der Nockenlaufbahnen (18, 19) der Nockengruppen (7, 8) der Gaswechselventile (2) des mittleren Zylinders jeweils einen Winkelabstand von 50 bis 70 Grad von den Scheiteln (S) der Nockenlaufbahnen (18, 19) der Nockengruppen (5, 6; 9, 10) der Gaswechselventile der äußeren Zylinder aufweisen, und wobei die sechs Nockengruppen (5, 6, 7, 8, 9, 10) einen gemeinsamen Grundkreisabschnitt (20) besitzen.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ventiltrieb für Gaswechselventile einer Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Brennkraftmaschine mit einem solchen Ventiltrieb.
Aus der WO 2004/083611 A1 ist bereits ein Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine bekannt, bei dem zur Ansteuerung von acht Einlass- oder Auslassventilen eines 4-Zylinder-Reihenmotors entlang einer Einlass- bzw. Auslassnockenwelle insgesamt acht Nockengruppen vorgesehen sind. Jede der acht Nockengruppen weist zwei in Längsrichtung der Nockenwelle hintereinander angeordnete Nocken auf, die aus einem gemeinsamen Grundkreisabschnitt hervorgehen, die jedoch Nockenlaufbahnen mit unterschiedlichen Scheitelhöhen oder Phasenlagen besitzen. Indem man die Nockengruppen axial entlang der Nockenwelle verschiebt, während der Grundkreisabschnitt gegen Ventilbetätigungsmittel der Einlass- bzw. Auslassventile anliegt, um eine andere Nockenlaufbahn mit den Ventilbetätigungsmitteln in Eingriff zu bringen, kann die Hubhöhe oder die Öffnungszeit dieser Ventile verändert werden, zum Beispiel um beim Kaltstart der Brennkraftmaschine für eine schnellere Aufheizung einer Abgasnachbehandlungseinrichtung und damit für eine Verminderung der Abgasemissionen zu sorgen.
Bei dem bekannten Ventiltrieb sind jeweils die zur Ansteuerung der Gaswechselventile eines einzelnen Zylinders dienenden Nockengruppen paarweise auf einem Nockenträger ausgebildet, der auf der Nockenwelle axial verschiebbar ist. Zur Verschiebung von jedem der vier einzelnen Nockenträger sind jeweils zwei im axialen Abstand voneinander angeordnete Schneckentriebe vorgesehen. Die Schneckentriebe umfassen eine linksgängige bzw. eine rechtgängige schrauben- oder schneckenförmige Nut im Nockenträger, mit der sich ein Stellglied eines Stellorgans des zugehörigen Schneckentriebs in Eingriff bringen lässt, um den Nockenträger auf der Nockenwelle nach links bzw. nach rechts zu bewegen.
Da bei dieser Anordnung zum einen eine größere Anzahl von Schneckentrieben bzw. Stellorganen erforderlich ist und zum anderen von diesen Schneckentrieben bzw. Stellorganen relativ viel Bauraum im Zylinderkopfgehäuse eingenommen wird, wurde in der DE 10 2005 006 489 A1 der Anmelderin bereits vorgeschlagen, zwei Nockenträger benachbarter Zylinder miteinander zu koppeln und gemeinsame Schneckentriebe bzw. Stellorgane für die miteinander gekoppelten Nockenträger vorzusehen. Die Kopplung zweier benachbarter Nockenträger eignet sich vor allem für Brennkraftmaschinen mit einer geraden Zylinderzahl pro Zylinderreihe, da dort sämtliche Nockenträger zu Paaren zusammengefasst werden können.
Aus dem Stand der Technik ist weiterhin die Druckschrift EP 0 579 592 A1 bekannt. Diese betrifft eine Brennkraftmaschine mit mindestens einer durch eine Verstelleinrichtung axial verschiebbaren Nockenwelle. Um die Nockenwelle in Abhängigkeit vom Nockenwellendrehwinkel axial verschieben zu können, wird in dieser Druckschrift eine Verstellvorrichtung, bestehend aus einer Verschiebekulisse mit zwei schraubenförmigen, im gegenläufigen Drehsinn zueinander angeordneten Führungsnuten, die in ringförmige Freistellnuten enden, und einem durch ein Auslöseorgan in die Führungsnuten einlenkbaren Mitnehmer, vorgeschlagen. Weiterhin zeigt der Stand der Technik die Druckschrift DE 10 2005 020 236 A1 . Diese betrifft den Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit einer Grundnockenwelle, auf der axial verschiebbare Nockenträger angeordnet sind. Es ist vorgesehen, dass zur Montage der Nockenwelle an einem Zylinderkopf die Nockenträger durch Distanzstücke in eine Montageposition verschoben werden.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Ventiltrieb der eingangs genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass er sich zumindest für einige Brennkraftmaschinen mit einer ungeraden Zylinderzahl pro Zylinderreihe eignet.
Diese Aufgabe konnte überraschenderweise zumindest bei gewissen Motoren dadurch gelöst werden, dass man die Nocken zur Betätigung der Einlass- und/oder Auslassventile von drei benachbarten Zylindern auf einem einzigen Nockenträger zusammenfasst. Dies ist vor allem bei denjenigen Brennkraftmaschinen von Vorteil, bei denen die Anzahl der Zylinder pro Zylinderreihe ungerade ist und/oder ein Vielfaches von drei beträgt, insbesondere bei 3-, 6-, 9- oder 12-Zylinder-Motoren. Weiterhin ist vorgesehen, dass die sechs Nockengruppen für die Gaswechselventile der drei Zylinder in Umfangsrichtung der Grundnockenwelle paarweise versetzte Scheitel aufweisen, wobei die Scheitel der Nockenlaufbahnen der Nockengruppen der Gaswechselventile des mittleren Zylinders jeweils einen Winkelabstand von 50° bis 70° von den Scheiteln der Nockenlaufbahnen der Nockengruppen der Gaswechselventile der äußeren Zylinder aufweisen, und wobei die sechs Nockengruppen einen gemeinsamen Grundkreisabschnitt besitzen.
Durch die erfindungsgemäße Lösung kann dort nicht nur die Anzahl der pro Zylinder benötigten Schneckentriebe bzw. Stellorgane weiter verringert werden, sondern entsprechend auch der zur Unterbringung derselben benötigte Bauraum innerhalb des Zylinderkopfgehäuses.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Verschiebung des einzelnen Nockenträgers mit Hilfe von zwei Schneckentrieben, deren Stellorgane ortsfest im Zylinderkopf montiert sind und jeweils ein Stellglied aufweisen, wobei die beiden Stellglieder durch Betätigung der Stellorgane wahlweise bzw. abwechselnd mit dem Nockenträger in Eingriff gebracht werden können, um diesen in entgegengesetzte Richtungen zu verschieben. Die beiden Stellorgane sind vorzugsweise im axialen Abstand voneinander beiderseits des mittleren Zylinders ortsfest im Zylinderkopf montiert, so dass sich ihre Stellglieder jeweils zwischen einer der beiden Nockengruppen dieses Zylinders und einer benachbarten Nockengruppe von einem der beiden äußeren Zylinder mit dem Nockenträger in Eingriff bringen lassen. Der Eingriff erfolgt zweckmäßig dadurch, dass bei der Aktivierung das Stellglied des jeweiligen Stellorgans ausgefahren und mit einer dem Stellorgan gegenüberliegenden schnecken- bzw. schraubenförmigen Nut auf dem Nockenträger in Eingriff gebracht wird, die bei dem einen Schneckentrieb linksgängig und bei dem anderen Schneckentrieb rechtsgängig ist.
Es ist vorgesehen, dass die sechs Nockengruppen für die Gaswechselventile der drei Zylinder paarweise in Umfangsrichtung der Grundnockenwelle versetzte Scheitel aufweisen, jedoch einen gemeinsamen Grundkreisabschnitt besitzen, so dass der Nockenträger durch Aktivierung von einem der beiden Stellorgane verschoben werden kann, während Ventilbetätigungsmittel der zu betätigenden Gaswechselventile gegen den gemeinsamen Grundkreisabschnitt anliegen.
Die Scheitel der beiden Nockengruppen, die zur Betätigung der Gaswechselventile des mittleren Zylinders dienen, weisen in Umfangsrichtung der Grundnockenwelle vorzugsweise einen Winkelabstand von 50 bis 70 Grad von den Scheiteln der beiden Paare von Nockengruppen auf, die jeweils zur Betätigung der Gaswechselventile der beiden äußeren Zylinder dienen. Der gemeinsame Grundkreisabschnitt erstreckt sich zweckmäßig über einen Umfangswinkel zwischen 100 und 120 Grad und vorzugsweise über einen Umfangswinkel von etwa 110 Grad.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
1 eine schematische Seitenansicht eines Ventiltriebs für sechs Einlass- oder Auslassventile von drei in einer Reihe liegenden Zylindern einer Brennkraftmaschine;
2 eine schematische Stirnseitenansicht des Ventiltriebs in Richtung der Pfeile II in 1.
Der in der Zeichnung dargestellte Ventiltrieb 1 dient zur Ansteuerung der Einlassventile 2 von drei in einer Reihe hintereinander angeordneten Zylindern (nicht dargestellt) einer Brennkraftmaschine. Der Ventiltrieb 1 gestattet es, mit Hilfe einer obenliegenden, in einem Zylinderkopfgehäuse der Brennkraftmaschine drehbar gelagerten Grundnockenwelle oder Nockenwelle 3 den Hub der insgesamt sechs Einlassventile 2 der drei Zylinder gemeinsam zu verstellen.
Zu diesem Zweck umfasst der Ventiltrieb 1 im Bereich der drei Zylinder einen einzigen drehfest und axial verschiebbar auf der Nockenwelle 3 montierten Nockenträger 4, der insgesamt sechs im axialen Abstand voneinander angeordnete Nockengruppen 5, 6, 7, 8, 9, 10 aufweist. Jede der sechs Nockengruppen 5, 6, 7, 8, 9, 10 auf dem Nockenträger 4 weist zwei Nocken 5a, 5b, 6a, 6b, 7a, 7b, 8a, 8b, 9a, 9b, 10a, 10b auf, von denen jeweils einer mit einer Rolle 11 eines schwenkbar gelagerten Rollenschlepphebels 12 von einem der Ventile 2 zusammenwirkt, um über die Rolle 11 ein in 2 in unterbrochenen Linien dargestelltes, am unteren Ende mit einem Ventilteller 13 versehenes Ventilglied 14 des jeweiligen Einlassventils 2 zu betätigen, das sich zum Öffnen des Ventils 2 entgegen der Kraft einer Ventilfeder 15 im Zylinderkopf nach unten drücken lässt. Der Ventiltrieb 1 umfasst darüber hinaus für jedes der Ventile 2 ein ebenfalls in 2 in unterbrochenen Linien dargestelltes hydraulisches Ventilspielausgleichselement 16.
Jedes Paar von Nocken 5a, 5b, 6a, 6b, 7a, 7b, 8a, 8b, 9a, 9b, 10a, 10b jeder Nockengruppe 5, 6, 7, 8, 9, 10 weist zwei unterschiedlichen Nockenlaufbahnen 18 bzw. 19 auf, die sich durch axiale Verschiebung des Nockenträgers 4 auf der Nockenwelle 3 zwischen zwei Verschiebestellungen wahlweise mit der Rolle 11 des Schlepphebels 12 des zugehörigen Ventils 2 in Anlagekontakt bringen lassen. 1 zeigt eine der beiden Verschiebestellungen, in der die linken Nocken 5a, 6a, 7a, 8a, 9a, 10a sämtlicher Nockengruppen 5, 6, 7, 8, 9, 10 mit der Rolle 11 des Schlepphebels 12 zusammenwirken.
Wie am besten in 1 dargestellt, ist die Anordnung der beiden Nocken 5a, 5b, 6a, 6b, 7a, 7b, 8a, 8b, 9a, 9b bzw. 10a, 10b bei jeder Nockengruppe 5, 6, 7, 8, 9, 10 dieselbe, d. h. die linken Nocken 5a, 6a, 7a, 8a, 9a, 10a jeder Nockengruppe 5, 6, 7, 8, 9, 10 weisen untereinander jeweils dieselbe Form von Nockenlaufbahn 18 auf, ebenso wie auch die rechten Nocken 5b, 6b, 7b, 8b, 9b, 10b sämtlicher Nockengruppen 5, 6, 7, 8, 9, 10 untereinander ebenfalls dieselbe Form von Nockenlaufbahn 19 besitzen, so dass in jeder der beiden Verschiebestellungen des Nockenträgers 4 sämtliche Ventile 2 in gleicher Weise betätigt werden.
Auf der anderen Seite weisen die Scheitel S der Nockenlaufbahnen 18, 19 zweier benachbarter Nocken 5a, 5b bzw. 6a, 6b bzw. 7a, 7b bzw. 8a, 8b bzw. 9a, 9b bzw. 10a, 10b jeder Nockengruppe 5, 6, 7, 8, 9, 10 unterschiedliche Abstände von der Drehachse 17 der Nockenwelle 3 auf, so dass die Einlassventile 2 ganz geöffnet werden, wenn in der in 1 dargestellten Verschiebestellung die höheren linken Nocken 5a, 6a, 7a, 8a, 9a, 10a jeder Nockengruppe 5, 6, 7, 8, 9, 10 oberhalb der Rollen 11 der zugehörigen Schlepphebel 12 angeordnet sind und mit diesen zusammenwirken, während die Einlassventile 2 nur teilweise geöffnet werden, wenn in der nicht dargestellten anderen Verschiebestellung des Nockenträgers 4 die flacheren rechten Nocken 5b, 6b, 7b, 8b, 9b, 10b jeder Nockengruppe 5, 6, 7, 8, 9, 10 mit den Rollen 11 der Schlepphebel 12 zusammenwirken.
Darüber hinaus kann auch die Form der beiden Nocken 5a, 5b bzw. 6a, 6b bzw. 7a, 7b bzw. 8a, 8b bzw. 9a, 9b bzw. 10a, 10b jeder Nockengruppe 5, 6, 7, 8, 9, 10 unterschiedlich sein, oder die Scheitel S der linken Nocken 5a, 6a, 7a, 8a, 9a, 10a jeder Nockengruppe 5, 6, 7, 8, 9, 10 können in Umfangsrichtung der Nockenwelle 3 um dasselbe Winkelmaß in Bezug zu den Scheiteln S der rechten Nocken 5b, 6b, 7b, 8b, 9b, 10b versetzt sein, so dass die Ventile 2 unterschiedlich lange geöffnet bleiben bzw. zu unterschiedlichen Zeiten geöffnet und/oder geschlossen werden.
Wie am besten in 2 dargestellt, weisen sämtliche Nockengruppen 5, 6, 7, 8, 9, 10 auf dem Nockenträger 4 einen gemeinsamen Grundkreisabschnitt 20 auf, dessen Außendurchmesser über die axiale Länge jeder Nockengruppe 5, 6, 7, 8, 9, 10 derselbe ist und sich über einen Dreh- oder Umfangswinkel α von etwa 110 Grad erstreckt.
Wie in 2 an den Nocken 5a, 6a, 7a sichtbar ist, sind außerdem die Scheitel S der Nocken 5a, 5b, 6a, 6b bzw. 7a, 7b, 8a, 8b bzw. 9a, 9b, 10a, 10b der beiden Paare von Nockengruppen 5, 6 bzw. 7, 8 bzw. 9, 10 jedes Zylinders in Umfangsrichtung der Nockenwelle 3 gegeneinander versetzt. Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt in Drehrichtung der Nockenwelle (Pfeil A) der Winkelabstand von der Mitte M des gemeinsamen Grundkreisabschnitts 20 bis zu den Scheiteln S der höheren Nocken 5a, 6a bei den beiden mit den Ventilen 2 des ersten Zylinders zusammenwirkenden Nockengruppen 5 und 6 etwa 120 Grad, während der Winkelabstand von der Mitte M des gemeinsamen Grundkreisabschnitts 20 bis zu den Scheiteln S der entsprechenden Nocken 7a, 8a bzw. 9a, 10a der beiden mit den Ventilen 2 des zweiten mittleren Zylinders bzw. des dritten Zylinders zusammenwirkenden Nockengruppen 7 und 8 bzw. 9 und 10 etwa 180 Grad bzw. etwa 240 Grad beträgt. Der Zündzeitpunkt und die Zündreihenfolge der einzelnen Zylinder ist an diese Winkelabstände angepasst.
Um den Nockenträger 4 drehfest mit der Nockenwelle 3 zu verbinden, jedoch seine axiale Verschiebung entlang der Nockenwelle 3 zu ermöglichen, weist der hohlzylindrische Nockenträger 4 an seinem inneren Umfang eine Längsverzahnung auf, die mit einer komplementären Außenverzahnung auf der Nockenwelle kämmt, wie in 2 bei 21 dargestellt.
Die axiale Verschiebung des Nockenträgers 4 auf der Nockenwelle 3 zur Verstellung des Hubs und/oder der Öffnungszeiten der Einlassventile 2 erfolgt bei Bedarf und wird immer dann vorgenommen, wenn der gemeinsame Grundkreisabschnitt 20 aller Nockengruppen 5, 6, 7, 8, 9, 10 während des Dreh- oder Umfangswinkels α der Nockenwelle 3 von etwa 110 Grad den Rollen 11 der Schlepphebel 12 gegenüberliegt. Das Maß der axialen Verschiebung des Nockenträgers 4 zwischen seinen beiden Verschiebestellungen entspricht dem Mittenabstand benachbarter Nocken 5a, 5b bzw. 6a, 6b bzw. 7a, 7b bzw. 8a, 8b bzw. 9a, 9b bzw. 10a, 10b oder Nockenlaufbahnen 18, 19 jeder Nockengruppe 5, 6, 7, 8, 9, 10.
Die Verschiebung des Nockenträgers 4 aus seiner augenblicklichen Verschiebestellung in die jeweils andere Verschiebestellung erfolgt mit Hilfe zweier Schneckentriebe 22, 23, die den Nockenträger 4 auf der Nockenwelle 3 jeweils in entgegengesetzte Richtungen bewegen. Die beiden Schneckentriebe 22, 23 umfassen jeweils einen ortsfest innerhalb des Zylinderkopfgehäuses der Brennkraftmaschine montierten Aktuator 24, 25 mit einem beweglichen Mitnehmerstift 26, 27, der sich bei Bedarf aus dem Aktuator 24, 25 ausfahren lässt, um sein freies Ende mit einer gegenüberliegenden schrauben- oder schneckenförmigen Nut 28, 29 in der äußeren Umfangsfläche einer Nutscheibe 30, 31 des Nockenträgers 4 in Eingriff zu bringen und dadurch den Nockenträger 4 in axialer Richtung zu verschieben.
Wie am besten in 1 dargestellt, ist die eine der beiden Nutscheiben 30 zwischen dem rechten Nocken 6b der rechten Nockengruppe 6 des linken äußeren Zylinders und dem benachbarten linken Nocken 7a der linken Nockengruppe 7 des zweiten mittleren Zylinders der drei Zylinder angeordnet, während die andere der beiden Nutscheiben 31 zwischen dem rechten Nocken 8b der rechten Nockengruppe 8 des zweiten mittleren Zylinders und dem benachbarten linken Nocken 9a der linken Nockengruppe 9 des rechten äußeren Zylinders der drei Zylinder angeordnet ist.
Die schrauben- oder schneckenförmige Nut 28 in der äußeren Umfangsfläche der Nutscheibe 30 des Nockenträgers 4 ist linksgängig, um den Nockenträger 4 beim Eingriff des Mitnehmerstifts 26 des zugehörigen Aktuators 24 nach rechts zu verschieben, während die schrauben- oder schneckenförmige Nut 29 in der äußeren Umfangsfläche der Nutscheibe 31 rechtsgängig ist, um den Nockenträger 4 beim Eingriff des Mitnehmerstifts 27 des zugehörigen Aktuators 25 nach links zu verschieben.
Um den Nockenträger 4 in Bezug zur Drehachse 17 der Nockenwelle 3 zu zentrieren bzw. während seiner Verschiebung in Bezug zur Drehachse 17 zentriert zu halten, ist der Nockenträger 4 jeweils zwischen den beiden Ventilen 2 jedes Zylinders mittels eines Gleitlagers (nicht dargestellt) drehbar gelagert. Die entgegengesetzten Stirnseiten eines oder mehrerer Gleitlager können gleichzeitig Anschlagflächen bilden, um eine Verschiebung des Nockenträgers 4 über die gewünschte Verschiebestellung hinaus zu verhindern.
Bezugszeichenliste

1: Ventiltrieb
2: Ventil, Gaswechselventil
3: Grundnockenwelle, Nockenwelle
4: Nockenträger
5: Nockengruppe
6: Nockengruppe
7: Nockengruppe
8: Nockengruppe
9: Nockengruppe
10: Nockengruppe
11: Rolle
12: Schlepphebel
13: Ventilteller
14: Ventilglied
15: Ventilfeder
16: Ventilspielausgleichselement
17: Drehachse
18: Nockenlaufbahn
19: Nockenlaufbahn
20: Grundkreisabschnitt
21: Längsverzahnung/Außenverzahnung
22: Schneckentrieb
23: Schneckentrieb
24: Aktuator, Stellorgan
25: Aktuator, Stellorgan
26: Mitnehmerstift, Stellglied
27: Mitnehmerstift, Stellglied
28: linksgängige Nut
29: rechtsgängige Nut
30: Nutscheibe
31: Nutscheibe
A: Drehrichtung
S: Scheitel
α: Dreh- oder Umfangswinkel

Claims

Ventiltrieb (1) zur Betätigung von Gaswechselventilen (2) von drei in einer Reihe hintereinander angeordneten Zylindern einer Brennkraftmaschine, mit einer Grundnockenwelle (3) und sechs in Längsrichtung der Grundnockenwelle (3) verschiebbaren Nockengruppen (5, 6, 7, 8, 9, 10), die jeweils mindestens zwei unterschiedliche Nockenlaufbahnen (18, 19) aufweisen, wobei die sechs Nockengruppen (5, 6, 7, 8, 9, 10) für die Gaswechselventile (2) der drei Zylinder in Umfangsrichtung der Grundnockenwelle (3) paarweise versetzte Scheitel (S) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass alle sechs Nockengruppen (5, 6, 7, 8, 9, 10) auf einem einzigen, auf der Grundnockenwelle (3) axial verschiebbaren Nockenträger (4) ausgebildet sind, wobei die Scheitel (S) der Nockenlaufbahnen (18, 19) der Nockengruppen (7, 8) der Gaswechselventile (2) des mittleren Zylinders jeweils einen Winkelabstand von 50 bis 70 Grad von den Scheiteln (S) der Nockenlaufbahnen (18, 19) der Nockengruppen (5, 6; 9, 10) der Gaswechselventile der äußeren Zylinder aufweisen, und wobei die sechs Nockengruppen (5, 6, 7, 8, 9, 10) einen gemeinsamen Grundkreisabschnitt (20) besitzen.
Ventiltrieb (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der gemeinsame Grundkreisabschnitt (20) der sechs Nockengruppen (5, 6, 7, 8, 9, 10) in Umfangsrichtung der Grundnockenwelle (3) über einen Winkel (α) zwischen 100 und 120 Grad erstreckt.
Ventiltrieb (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich der gemeinsame Grundkreisabschnitt (20) der sechs Nockengruppen (5, 6, 7, 8, 9, 10) in Umfangsrichtung der Grundnockenwelle (3) über einen Winkel (α) von 110 Grad erstreckt.
Ventiltrieb (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkelabstand von der Mitte (M) des gemeinsamen Grundkreisabschnitts (20) bis zu Scheiteln (S) der Nockenlaufbahnen (18, 19) von Nocken (5a, 6a) der mit den Gaswechselventilen (2) eines ersten Zylinders der Reihe zusammenwirkenden Nockengruppen (5, 6) zwischen 110 und 130 Grad beträgt, dass der Winkelabstand von der Mitte (M) des gemeinsamen Grundkreisabschnitts (20) bis zu Scheiteln (S) der Nockenlaufbahnen (18, 19) von Nocken (7a, 8a) der mit den Gaswechselventilen (2) eines zweiten Zylinders der Reihe zusammenwirkenden Nockengruppen (7, 8) zwischen 170 und 190 Grad beträgt, und dass der Winkelabstand von der Mitte (M) des gemeinsamen Grundkreisabschnitts (20) bis zu Scheiteln (S) der Nockenlaufbahnen (18, 19) von Nocken (9a, 10a) der mit den Gaswechselventilen (2) des dritten Zylinders der Reihe zusammenwirkenden Nockengruppen (9, 10) zwischen 230 und 250 Grad beträgt.
Ventiltrieb (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zwei Schneckentriebe (22, 23) zum Verschieben des Nockenträgers (4) in entgegengesetzte Richtungen.
Ventiltrieb (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich Stellglieder (26, 27) von Stellorganen (24, 25) der Schneckentriebe (22, 23) wahlweise mit dem Nockenträger (4) in Eingriff bringen lassen, während ein gemeinsamer Grundkreisabschnitt (20) der sechs Nockengruppen (5, 6, 7, 8, 9, 10) gegen Ventilbetätigungsmittel (11) der Gaswechselventile (2) anliegt
Ventiltrieb (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich Stellglieder (26, 27) von Stellorganen (24, 25) der Schneckentriebe (22, 23) jeweils zwischen einem Nocken (7a; 8b) einer Nockengruppe (7; 8) des mittleren Zylinders und einem benachbarten Nocken (6b; 9a) einer Nockengruppe (6; 9) von einem der beiden äußeren Zylinder mit dem Nockenträger (4) in Eingriff bringen lassen.
Ventiltrieb (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich ein Stellglied (26) der Stellglieder (26, 27) der beiden Stellorgane (24, 25) mit einer linksgängigen schrauben- oder schneckenförmigen Nut (28) auf dem Nockenträger (4) in Eingriff bringen lässt, während sich das andere Stellglied (27) der Stellglieder (26, 27) der beiden Stellorgane (24, 25) mit einer rechtsgängigen schrauben- oder schneckenförmigen Nut (29) auf dem Nockenträger (4) in Eingriff bringen lässt.
Ventiltrieb (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die schrauben- oder schneckenförmigen Nuten (28, 29) in Nutscheiben (30, 31) des Nockenträgers (4) zwischen zwei Nockengruppen (6, 7; 8, 9) ausgebildet sind.
Brennkraftmaschine, gekennzeichnet durch mindestens einen Ventiltrieb (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche.
Brennkraftmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie mehr als zwei Zylinderreihen aufweist.
Brennkraftmaschine nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein W-Motor ist.