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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft einen Handgriff, insbesondere einen Zusatzhandgriff,
für eine Handwerkzeugmaschine nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Zahlreiche
Elektrowerkzeuge, wie z. B. Winkelschleifer und Bohrhämmer,
sind mit einem Zusatzhandgriff ausgestattet. Um zu vermeiden, dass Schwingungen,
die im Betrieb des Elektrowerkzeugs entstehen, über den
Zusatzhandgriff auf den Bediener übertragen werden, sind
Zusatzhandgriffe meist mit schwingungsdämpfenden Mitteln
versehen.
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Aus
DE 28 04 223 A1 ist
ein Zusatzhandgriff für eine motorisch angetriebene, insbesondere
axiale Schläge ausführende, Handwerkzeugmaschine
beschrieben, welcher am Spindelhals der Handwerkzeugmaschine durch
einen Gewindezapfen eines Schafts gehalten wird. Zwischen dem Gewindezapfen
oder ggf. eine Gewindebüchse tragenden Schaft und einem
eigentlichen, den Zusatzhandgriff bildenden Griffkörper
ist eine gummielastische Zwischenschicht vorgesehen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Erfindung geht aus von einem Handgriff für eine Handwerkzeugmaschine
mit einem Griffelement und einem Befestigungselement, mit dem der Handgriff
an einem Gehäuse einer Handwerkzeugmaschine befestigbar
ist. Zwischen dem Griffelement und dem Befestigungselement ist ein
Dämpfungselement vorgesehen. Das Griffelement und das Befestigungselement
stehen somit nicht direkt miteinander in Berührung. Das
Dämpfungselement dämpft Schwingungen, welche von
der Handwerkzeugmaschine über das Befestigungselement auf
das Griffelement und damit auf den Benutzer übertragen
werden.
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Es
wird vorgeschlagen, dass zumindest zwei unterschiedliche Dämpfungselemente
zwischen dem Griffelement und dem Befestigungselement angeordnet
sind. Dies hat den Vorteil, dass die beiden unterschiedlichen Dämpfungselemente
derart ausgewählt werden, dass sie Schwingungen, z. B.
unterschiedlicher Frequenzen, gezielt absorbieren können.
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In
einer Ausführungsform bestehen die zumindest zwei unterschiedlichen
Dämpfungselemente aus zwei unterschiedlichen Dämpfungsmaterialien, wie
z. B. einem Elastomer, Schaumstoff o. dgl. oder aus einem Dämpfungsmaterial
mit unterschiedlichen Dämpfungseigenschaften, wie z. B.
zwei unterschiedlichen Elastomeren. Vorzugsweise ist zumindest eines
der Dämpfungselemente aus einem elastischen Material, insbesondere
einem Elastomer oder einem Schaumstoff, gebildet. Das Elastomer kann
z. B. ein thermoplastisches Elastomer sein, welches zwischen das
Griffelement und das Befestigungselement eingebracht werden kann.
Als Schaumstoff kann z. B. Polystyrol oder Polyurethan eingesetzt
werden. Das Dämpfungselement kann einteilig oder mehrteilig
ausgeführt sein. Beispielsweise kann das Elastomer einteilig
zwischen das Griffelement und das Befestigungselement z. B. in einem
Spritzgießverfahren eingespritzt werden. Alternativ kann
ein Polystyrol-Schaumstoff mehrteilig in Form von Schaumstoff-Kugeln
eingebracht werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die Dämpfungselemente
aus unterschiedlichen Elastomeren mit unterschiedlichen Dämpfungseigenschaften
gebildet. Dabei sind zumindest ein erstes Dämpfungselement
aus einem ersten Elastomer und ein zweites Dämpfungselement
aus einem zweiten Elastomer vorgesehen. Die beiden elastomeren Dämpfungselemente
sind vorzugsweise in axialer Richtung des Handgriffs hintereinander
geschaltet. Alternative Anordnungen der beiden elastomeren Dämpfungselemente
sind ebenfalls möglich. Beispielsweise können
die Dämpfungselemente in axialer Richtung auf im Wesentlichen
gleicher Höhe positioniert sein, aber radial zu der Längsachse
des Handgriffs hintereinander angeordnet sein, so dass die Dämpfungselemente sich
in unterschiedlichem Abstand zur Längsachse des Handgriffs
befinden. In einer weiteren alternativen Anordnung können
die beiden unterschiedlichen Dämpfungselemente umlaufend
alternierend angeordnet sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform ist zumindest eines der
Dämpfungselemente aus einem Fluid gebildet. Als Fluid eignet
sich beispielsweise ein mit einem Gas, insbesondere Luft, oder mit
einer Flüssigkeit, z. B. einem Öl, gefülltes
Kissen.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform ist zumindest eines der Dämpfungselemente
von zumindest einem Federelement gebildet. Vorzugsweise sind vier
Federelemente radial zur Längsachse des Handgriffs angeordnet.
Insbesondere sind die vier Federelemente paarweise einander gegenüberliegend
angeordnet. Als Federelemente werden bevorzugt Schraubenfedern eingesetzt.
Alternative Federelemente, wie Blattfedern, Spiralfedern, können ebenfalls
verwendet werden.
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In
einer weiterführenden Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Handgriffs ist ein Sicherungselement vorgesehen ist, welches im
Falle des Versagens eines der Dämpfungselemente das Trennen des
Griffelements von dem Befestigungselement verhindert. Dazu ist das
Sicherungselement im Wesentlichen zentriert im Handgriff zwischen
dem Befestigungselement und dem Griffelement angeordnet. Bei Versagen
des Dämpfungselements aufgrund von Beschädigung
oder Ermüdung des Dämpfungsmaterials wird durch
das Sicherungselement verhindert, dass das Griffelement von dem
Befestigungselement getrennt werden kann. Das Griffelement ist somit durch
das Sicherungselement gegen Abreißen gesichert.
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Das
Sicherungselement ist vorzugsweise derart ausgeführt, dass
mittels des Sicherungselements die Vorspannung zumindest eines der
Dämpfungselemente einstellbar ist. Das Sicherungselement
kann z. B. mit einem Gewinde versehen sein, so dass das Sicherungselement
in axialer Richtung in den Handgriff eingeschraubt werden kann.
Dabei wird das Sicherungselement durch zumindest ein Dämpfungselement
hindurchgeführt. Zu diesem Zweck weist das Dämpfungselement
eine zentrale Bohrung zur Aufnahme des Sicherungselements auf.
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Das
Befestigungselement kann in unterschiedlicher Weise ausgeführt
sein. Es kann z. B. ein Gewindebolzen sein, wobei das aus dem Handgriff herausragende
Ende mit einem Gewinde versehen ist, um das Befestigungselement
in das Gehäuse einer Handwerkzeugmaschine zu schrauben.
Anstelle eines Gewindes kann auch z. B. eine Spannvorrichtung zum
Verbinden des Handgriffs mit dem Gehäuse einer Handwerkzeugmaschine
vorgesehen sein.
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In
einer weiteren alternativen Ausführungsform kann das Befestigungselement
in Form einer Aufnahmehülse mit einer Schraubenmutter ausgeführt
sein. Die Aufnahmehülse dient zur Aufnahme einer Schraube,
die mit der Schraubenmutter verbindbar ist. Dabei kann eine Schraube
an dem Gehäuse der Handwerkzeugmaschine angebracht sein.
Zum Anbringen des Handgriffs an der Handwerkzeugmaschine wird die
Schraube in die Aufnahmehülse eingeführt und mit
der Schraubenmutter verschraubt. Die Schraube kann z. B. über
eine Spannvorrichtung an dem Gehäuse angebracht sein.
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Das
Befestigungselement kann zusätzlich mit einem Trägerelement
versehen sein.
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Der
erfindungsgemäße Handgriff hat vorzugsweise die
Form eines Stiles, Stabes o. dgl. Dabei hat das Griffelement des
Handgriffs eine im Wesentlichen zylindrische Form. Dies kann in
einer einfachen Ausführungsform ein Zylinder sein. In einer weitergehenden
Ausführungsform kann das zylinderförmige Griffelement
jedoch auch an die Ergonomie der menschlichen Hand angepasst sein,
indem es abweichend von einer reinen Zylinderform entlang seiner
Längsachse beispielsweise unterschiedliche Durchmesser
aufweist. Das Griffelement kann rotationssymmetrisch ausgeführt
sein, so dass der Handgriff in beliebiger Ausrichtung vom Bediener
greifbar ist. Alternativ kann das Griffelement auch so speziell an
die Ergonomie der menschlichen Hand angepasst sein, dass ein erster
Bereich des Griffelements speziell als Auflagefläche für
die Handfläche und ein zweiter Bereich als Auflagefläche
für die Finger dient.
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Weiterhin
kann das Griffelement einteilig oder mehrteilig ausgeführt
sein. Ein Handgriff mit einem einteiligen Griffelement hat beispielsweise
ein stabförmiges Griffelement, z. B. aus einem thermoplastischen
Kunststoff, mit einem Befestigungselement an einem Ende des Griffelements.
Ein zweiteiliges Griffelement dagegen hat beispielsweise einen Griffkern
aus einem harten Material, z. B. einem thermoplastischen Kunststoff,
und einer Griffhülle aus einem weichen Material, z. B.
einem elastischen Kunststoff. Die Griffhülle kann den Griffkern
ganz oder teilweise umgeben.
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Einen
weiteren Gegenstand der Erfindung bildet eine Handwerkzeugmaschine,
welche zumindest einen erfindungsgemäßen Handgriff
aufweist. Die Handwerkzeugmaschine kann z. B. ein Winkelschleifer
oder eine Bohrmaschine sein.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen
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1 eine
erste schematische Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Handgriffs mit zwei unterschiedlichen Dämpfungsmaterialien
als erstes und zweites Dämpfungselement
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2 eine
zweite schematische Ausführungsform mit einem Dämpfungsmaterial
als erstes Dämpfungselement und Federelementen als zweites Dämpfungselement.
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In 1 ist
eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Handgriffs 100 dargestellt. Der Handgriff 100 eignet
sich als Zusatzhandgriff für eine Handwerkzeugmaschine
(nicht dargestellt). Er umfasst ein Griffelement 20, ein
Befestigungselement 10 mit Trägerelement 15 und
ein zwischen Griffelement 20 und Trägerelement 15 bzw.
Befestigungselement 10 angeordnetes Dämpfungselement 30.
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Das
Griffelement 20 ist stilartig und zylinderförmig
ausgeführt. An seinem dem Befestigungselement 10 bzw.
dem Trägerelement 15 zugeordneten Ende weist das
Griffelement 20 eine flanschartige Erweiterung 22 auf.
Im Inneren des Griffelements 20 ist ein Hohlraum 21 ausgebildet.
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Der
Handgriff 100 ist über ein Befestigungselement 10,
welches mit dem Trägerelement 15 verbunden ist,
mit einem Gehäuse einer Handwerkzeugmaschine verbindbar.
Das Befestigungselement 10 ist in der dargestellten Ausführungsform
ein Gewindebolzen, dessen freies Ende mit einem Gewinde versehen
ist und aus dem Handgriff 100 herausragt, so dass es in
ein Gehäuse einer Handwerkzeugmaschine einschraubbar ist.
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Zwischen
dem Griffelement 20 einerseits und dem Trägerelement 15 und
dem Befestigungselement 10 andererseits sind erfindungsgemäß zwei unterschiedliche
Dämpfungselemente 30, 35 vorgesehen.
In der Ausführungsform gemäß 1 unterscheiden
sich die beiden Dämpfungselemente 30, 35 in
ihren Dämpfungsmaterialien. Insbesondere besteht das erste
Dämpfungselement 30 aus einem ersten Elastomer
und das zweite Dämpfungselement 35 aus einem zweiten
Elastomer, wobei die beiden Elastomere unterschiedliche Dämpfungseigenschaften
aufweisen, so dass gezielt Schwingungen absorbiert werden können.
Alternativ kann auch eines der beiden Dämpfungselemente 30, 35 aus
einem anderen Dämpfungsmaterial, z. B. einem Schaumstoff oder
einem mit einem Fluid gefüllten Kissen, bestehen.
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Die
beiden Dämpfungselemente 30, 35 sind gemäß 1 in
axialer Richtung des Handgriffs 100 hintereinander geschaltet.
Beide Dämpfungselemente 30, 35 befinden
sich im Kopfbereich des Handgriffs 100 nahe dem Befestigungselement 10.
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Der
Handgriff 10 ist außerdem mit einem Sicherungselement 40 ausgestattet,
welches im Falle des Versagens der Dämpfungselemente 30, 35 das Trennen
des Griffelements 20 von dem Befestigungselement 10 bzw.
dem Trägerelement 15 verhindert. Das Sicherungselement 40 ist
im Wesentlichen zentriert im Handgriff 100 zwischen dem
Befestigungselement 10 und dem Griffelement 20 angeordnet.
Bei Versagen der Dämpfungselemente 30, 35 aufgrund
von Beschädigung oder Ermüdung des Dämpfungsmaterials
wird durch das Sicherungselement 40 verhindert, dass das
Griffelement 20 von dem Befestigungselement 10 getrennt
werden kann. Dies wird erreicht, indem das Sicherungselement 40 gegenüber
dem Griffelement 20 einen axialen Hinterschnitt ausbildet,
welcher berührungslos ausgeführt ist, da das Sicherungselement 40 von
dem Griffelement 20 durch das Dämpfungselement 35 beabstandet
ist. Hierfür weist der Flansch 22 eine im Wesentlichen
zentrale Bohrung 23 auf, durch die das Sicherungselement 40 hindurchgeführt
ist. Das Sicherungselement 40 ist an seinem freien Ende
mit einem Kopf 42 versehen, welcher einen größeren
Durchmesser als der Schaft 41 des Sicherungselements 40 und
die Bohrung 23 des Griffelements 20 hat. Das Sicherungselement 40 wird
außerdem durch die beiden Dämpfungselemente 30, 35 hindurchgeführt.
Die Dämpfungselemente 30, 35 haben hierfür
jeweils eine zentrale Bohrung 31, 36 zur Aufnahme
des Sicherungselements 40 auf. Das Griffelement 20 ist
somit durch das Sicherungselement 40 gegen Abreißen gesichert.
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Das
Sicherungselement 40 dient außerdem dazu, die
Vorspannung der Dämpfungselemente 30, 35 einzustellen.
Hierfür ist das Sicherungselement 40 mit einem
Gewinde (nicht dargestellt) versehen, so dass das Sicherungselement 40 in
axialer Richtung in den Handgriff 100 eingeschraubt werden
kann. Je weiter das Sicherungselement 40 in den Handgriff 100 eingeschraubt
wird, umso größer ist die Vorspannung der Dämpfungselemente 30, 35.
Soll die Vorspannung hingegen verringert werden, kann das Sicherungselement 40 um
ein entsprechendes Maß aus dem Handgriff 100 herausgedreht
werden. Dies erlaubt eine stufenlose Einstellung der Dämpfungseigenschaften
in Abhängigkeit von dem Anwendungsfall, für den
der Handgriff 100 vorgesehen ist.
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In 2 ist
eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Handgriffs 100 dargestellt. Gleiche bzw. ähnliche
Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen und werden zur
Vermeidung von Wiederholungen nicht nochmals beschrieben. Gemäß 2 ist
das erste Dämpfungselement 30 aus einem Dämpfungsmaterial,
insbesondere aus einem Elastomer, gebildet. Das zweite Dämpfungselement 50 ist
aus vier Federelementen in Form von Schraubenfedern zusammengesetzt,
welche radial zur Längsachse des Handgriffs 100 angeordnet
sind. Die vier Federelemente sind paarweise einander gegenüberliegend
angeordnet. Sie stützen sich einerseits an dem Griffelement 20 und
andererseits an dem Sicherungselement 40 ab.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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