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Die Erfindung betrifft eine Fußknochenplatte, insbesondere eine Lapidus-Platte zur Implantation in den Fuß.
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Derartige Fußknochenplatten werden in der Fußchirurgie, insbesondere zur Behandlung von hallux valgus, eingesetzt. Bei der Operation des Fußes wird in der Regel ein Fußknochen in ein erstes und ein zweites Fußknochensegment unterteilt, wobei die beiden Fußknochensegmente mit Hilfe der Fußknochenplatte relativ zueinander fixiert werden. Bekannte Lapidus-Platten weisen dabei einen ersten Anlageabschnitt mit einer ersten Anlagefläche auf, mit der der erste Anlageabschnitt an der Mantelfläche des erstes Fußknochensegmentes anlegbar ist. Die Fixierung des ersten Anlageabschnittes an dem ersten Fußknochensegment erfolgt dabei mit Hilfe von Knochenschrauben, die in das erste Fußknochensegment eingeschraubt werden, wobei zur Aufnahme der Knochenschrauben im ersten Anlageabschnitt erste Durchgangsöffnungen vorgesehen sind, die derart angeordnet sind, dass ihre Längsmittelachsen senkrecht zur ersten Anlagefläche verlaufen, so dass die Knochenschrauben in der Folge in einem rechten Winkel zum ersten Fußknochensegment in dieses eingeschraubt werden. Benachbart zu dem ersten Anlageabschnitt ist ein zweiter Anlageabschnitt mit einer zweiten Anlagefläche zur äußeren Anlage an dem zweiten Fußknochensegment vorgesehen, wobei in dem zweiten Fußknochensegment zweite Durchgangsöffnungen zur Aufnahme von Knochenschrauben zur Fixierung des zweiten Anlageabschnittes am zweiten Fußknochensegment vorgesehen sind. Die Längsmittelachsen der zweiten Durchgangsöffnungen verlaufen senkrecht zur zweiten Anlagefläche, so dass die Knochenschrauben im rechten Winkel zur Mantelfläche des zweiten Knochensegmentes angeordnet sind. Bei der Fixierung der gestuften Fußknochenplatte an den Knochensegmenten besteht das Problem, dass die zweite Anlagefläche beim Fixieren des ersten Anlageabschnittes am ersten Fußknochensegment durch das Eindrehen der Knochenschrauben von dem zweiten Fußknochensegment ”weggehebelt” wird, was eine definierte Fixierung der Fußknochenplatte am zweiten Fußknochensegment erschwert.
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Die
DE 20 2007 002 190 U1 beschreibt eine Fußknochenplatte mit zwei in einer Ebene liegenden Anlageabschnitten, wobei in jedem Anlageabschnitt zwei Fixierlöcher zur Aufnahme von Knochenschrauben vorgesehen sind.
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Die
US 2005/0171544 A1 beschreibt eine Knochenplatte zur Behandlung methapysaler Frakturen bei großen Knochen, wie Oberarmknochen. Die bekannte Knochenplatte weist eine in einem äußeren Anlageabschnitt vorgesehene, schräge Durchgangsöffnung zur Aufnahme einer schräg anzuordnenden Knochenschraube auf, die mit einem Intramedulärabschnitt der Knochenplatte verschraubbar ist.
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In der
US 2004/0030388 A1 ist eine Knochenplatte aus dem Bereich der Neurochirurgie für die Verwendung bei einer Laminoplastie an einer Wirbelsäule beschrieben. Bei dieser Knochenplatte werden zwei Anlageabschnitte jeweils an einem Wirbelknochenabschnitt fixiert, wobei diese Anlageabschnitte durch einen Verbindungsabschnitt mit einander verbunden sind und wobei an diesem Verbindungsabschnitt ein Abstandshalter fixiert werden kann, der sowohl eine Beabstandung der beiden Wirbelsegmente sicher stellt als auch ein Zusammenwachsen der beabstandeten Wirbel fördert.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Fußknochenplatte, insbesondere eine Lapidus-Platte vorzuschlagen, die definiert an beiden Fußknochensegmenten festlegbar ist. Insbesondere soll die Fußknochenplatte derart ausgebildet sein, dass die zweite Anlagefläche nach dem vollständigen Fixieren der Fußknochenplatte am ersten Knochensegment außen an dem zweiten Fußknochensegment anliegt. Ferner besteht die Aufgabe darin, ein entsprechend verbessertes System, umfassend eine Fußknochenplatte und mindestens eine Knochenschraube, vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird hinsichtlich der Fußknochenplatte mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Systems mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, in der Fußknochenplatte zusätzlich zu der mindestens einen Durchgangsöffnung für eine Knochenschraube im ersten Anlageabschnitt, bei dem es sich bevorzugt um den proximalen Anlageabschnitt handelt, und zusätzlich zu der mindestens einen zweiten Durchgangsöffnung für eine Knochenschraube im zweiten Anlageabschnitt, bei dem es sich bevorzugt um den distalen Anlegeabschnitt handelt, mindestens eine dritte Durchgangsöffnung vorzusehen, die derart ausgebildet und angeordnet ist, dass eine durch sie in das erste, vorzugsweise proximale Fußknochensegment eingeschraubte Knochenschraube nicht senkrecht zur Mantelfläche des ersten Fußknochensegmentes angeordnet ist, sondern sich schräg in das erste Fußknochensegment hineinerstreckt. Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, je nach Anordnung der mindestens einen, vorzugsweise ausschließlich einen, dritten Durchgangsöffnung, dass die durch die dritte Durchgangsöffnung geführte Knochenschraube stirnseitig und/oder mantelflächenseitig in das erste Fußknochensegment eintritt. Anders ausgedrückt ist die dritte Durchgangsöffnung derart ausgebildet und angeordnet, dass ihre Längsmittelachse winklig zur ersten Anlagefläche verläuft. Erfindungsgemäß ist die dritte Durchgangsöffnung derart ausgebildet und angeordnet, dass ihre Längsmittelachse mit einer sich zumindest abschnittsweise, vorzugsweise vollständig entlang der ersten Anlagefläche erstreckenden Achse einen Winkel aus einem Winkelbereich zwischen etwa 5° und etwa 45° einschließt. Bevorzugt liegt diese Achse, die oder deren gedachte Verlängerung die Längsmittelachse der dritten Durchgangsöffnung oder deren gedachte Verlängerung schneidet, innerhalb der ersten Anlagefläche und erstreckt sich in Längsrichtung derselben, also von dem proximalen Endabschnitt der ersten Anlagefläche bis zum distalen Endabschnitt der ersten Anlagefläche.
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Beim Festlegen der Fußknochenplatte an dem ersten Fußknochensegment wird bevorzugt derart vorgegangen, dass der zunächst erste Anlageabschnitt mit mindestens einer Knochenschraube, vorzugsweise mit zwei Knochenschrauben, an dem ersten Fußknochensegment festgelegt wird. Dabei ist jeder Knochenschraube mindestens eine erste, den ersten Anlageabschnitt durchsetzende Durchgangsöffnung zugeordnet, wobei die Durchgangsöffnung bevorzugt derart ausgebildet und angeordnet ist, dass die durch sie geführte Knochenschraube senkrecht zur Mantelfläche des ersten Fußknochensegmentes orientiert ist, also senkrecht auf der ersten Anlagefläche des ersten Anlageabschnittes steht. Von besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform, bei der im Falle zweier erster Durchgangsöffnungen diese in axialer Richtung der Fußknochenplatte voneinander beabstandet sind, um eine Kollision der Knochenschrauben beim Einschrauben in das Fußknochensegment sicher zu verhindern. Nach dem beschriebenen Fixieren des ersten Anlageabschnittes an dem ersten Knochensegment wird eine Knochenschraube in die dritte Durchgangsöffnung eingeführt und durch diese in das erste Fußknochensegment geschraubt. Durch die winklige Anordnung der dritten Durchgangsöffnung in Bezug auf die Mantelfläche des ersten Fußknochensegmentes wirkt die durch die dritte Durchgangsöffnung geführte Knochenschraube als Zugschraube und zieht die Knochenplatte an das erste Fußknochensegment, derart, dass der zweite, zum ersten Anlageabschnitt benachbarte Anlageabschnitt mit seiner zweiten Anlagefläche zur äußeren Anlage am zweiten, vorzugsweise distalen Fußknochensegment kommt. Durch das Eindrehen mindestens einer Knochenschraube in mindestens eine zweite Durchgangsöffnung des zweiten Anlageabschnitts wird abschließend der zweite Anlageabschnitt an dem zweiten Fußknochensegment fixiert, wobei die zweite Durchgangsöffnung bevorzugt derart angeordnet ist, dass eine durch sie in das zweite Fußknochensegment eingeschraubte Knochenschraube senkrecht auf der Mantelfläche des zweiten Knochensegmentes steht. Durch die Ausbildung einer Fußknochenplatte nach dem Konzept der Erfindung, also durch das Vorsehen einer dritten Durchgangsöffnung, die derart ausgebildet und angeordnet ist, dass durch sie eine Knochenschraube schräg in das erste Fußknochensegment einschraubbar ist, wird gewährleistet, dass die zweite Anlagefläche nach dem Verschrauben der Fußknochenplatte mit einer die dritte Durchgangsöffnung durchsetzenden Knochenschraube in die gewünschte, definierte Anlageposition am zweiten Fußknochensegment kommt.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der der Winkel zwischen der dritten Durchgangsöffnung und der sich in Längsrichtung der Anlagefläche erstreckenden Achse aus einem Winkelbereich zwischen etwa 7° und etwa 20°, vorzugsweise aus einem Winkelbereich zwischen etwa 10° und etwa 17° gewählt ist. Besonders gute Ergebnisse wurden mit einem Winkel von etwa 14° erzielt.
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Von besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform der Fußknochenplatte, bei der die erste Anlagefläche und/oder die zweite Anlagefläche quer zu ihrer Längserstreckung konkav gewölbt sind/ist. Anders ausgedrückt sind die erste und/oder die zweite Anlagefläche bevorzugt zumindest näherungsweise formkongruent zu der Mantelfläche des jeweiligen Fußknochensegmentes ausgebildet, um eine möglichst großflächige Anlage der Fußknochenplatte an den Fußknochensegmenten zu gewährleisten.
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In Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass die sich entlang der ersten Anlagefläche erstreckende Achse, die winklig zu der Längsmittelachse der dritten Durchgangsöffnung angeordnet ist, eine Scheitellinie der konkav gewölbten ersten Anlagefläche bildet. Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der die in der ersten Anlagefläche liegende Achse, die sich in Längsrichtung der Anlagefläche erstreckt, auch zumindest näherungsweise in Längsrichtung der gesamten Fußknochenplatte verläuft.
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Um einen optimalen Halt der Fußknochenplatte an den Fußknochensegmenten zu erzielen ist es vorteilhaft, dass eine innige Verzahnung zwischen den Knochenschrauben und der Fußknochenplatte möglich ist. Dies kann in Weiterbildung der Erfindung dadurch gewährleistet werden, dass die mindestens eine erste Durchgangsöffnung und/oder die mindestens eine zweite Durchgangsöffnung und/oder die dritte Durchgangsöffnung ein Innengewinde aufweisen/aufweist, also als Innengewindeloch ausgebildet sind/ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die zweite Anlagefläche gegenüber der ersten Anlagefläche abgestuft angeordnet ist. Dies bedeutet, dass die beiden, vorzugsweise gewölbten Anlageflächen in unterschiedlichen Ebenen zueinander angeordnet sind. Diese gestufte Ausbildung der Fußknochenplatte (Lapidusplatte) ist für die meisten Anwendungsfälle zur Realisierung einer versetzten Anordnung der beiden Fußknochensegmente vorteilhaft, wobei es im Rahmen der Weiterbildung liegt, den Abstand zwischen den Anlageflächen, also die Höhe der Stufe bei unterschiedlichen Fußknochenplatten zu variieren.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Fußknochenplatte, bei der in der Fußknochenplatte, vorzugsweise im zweiten Anlageabschnitt, eine Langlochöffnung zur Aufnahme einer Knochenschraube vorgesehen ist, die vorzugsweise senkrecht in Bezug auf die Mantelfläche des zweiten Fußknochensegmentes in dieses einbringbar ist. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn das Langloch und die dritte Durchgangsöffnung aus einer gemeinsamen Vertiefung in der Oberseite des zweiten Anlageabschnitt ausmünden.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn die dritte Durchgangsöffnung derart angeordnet ist, dass sie eine im Wesentlichen senkrecht zur Anlagefläche angeordnete Stufenwand der Knochenplatte durchsetzt, so dass eine durch die dritte Durchgangsöffnung geschraubte Knochenschraube regelmäßig in eine Stirnseite des ersten, vorzugsweise proximalen Fußknochensegmentes einschraubbar ist.
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Die Erfindung führt ferner auf ein System, umfassend eine zuvor beschriebene Knochenplatte mit mindestens einer dritten Durchgangsöffnung und einer Knochenschraube, die als Zugschraube wirkt, wobei die Knochenschraube in der mindestens einen dritten Durchgangsöffnung aufgenommen ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen. In diesen sind Abmessungen von bevorzugten Ausführungsformen angegeben. Die Abmessungen sowie sich aus diesen ergebenden Abmessungsverhältnisse sollen als erfindungswesentlich offenbart gelten und beanspruchbar sein. Die Abmessungen und Abmessungsverhältnisse in den Zeichnungen sollen den Schutzumfang der in den Ansprüchen zum Ausdruck kommenden Erfindung jedoch nicht einschränken.
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer als Lapidus-Platte ausgebildeten Fußknochenplatte in einer Ansicht von unten,
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2 die Fußknochenplatte gemäß 1 in einer Ansicht von schräg oben,
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3–6 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Fußknochenplatte mit zwei gestuften Anlageflächen in unterschiedlichen (Schnitt-)Ansichten, wobei die Höhe der Stufe 5 mm beträgt,
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7–9 ein drittes Ausführungsbeispiel einer Fußknochenplatte, das spiegelsymmetrisch zu dem in den 3–6 dargestellten Ausführungsbeispiel ausgebildet ist,
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10–14 ein viertes Ausführungsbeispiel einer Fußknochenplatte mit zwei gestuft zueinander angeordneten Anlageflächen, wobei die Höhe der Stufe 4 mm beträgt,
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15–17 ein fünftes Ausführungsbeispiel einer Fußknochenplatte, die spiegelsymmetrisch zu dem in den 10–14 dargestellten Ausführungsbeispiel ausgebildet ist,
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18–20 ein sechstes Ausführungsbeispiel einer Fußknochenplatte mit zwei gestuft zueinander angeordneten Anlageflächen, wobei die Höhe der Stufe 3 mm beträgt,
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21–25 ein siebtes Ausführungsbeispiel einer Fußknochenplatte, die spiegelsymmetrisch zu dem in den 18–20 dargestellten Ausführungsbeispiel ausgebildet ist,
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26–28 ein achtes Ausführungsbeispiel einer Fußknochenplatte mit zwei abgestuften zueinander angeordneten Anlageflächen, wobei die Höhe der Stufe 2 mm beträgt,
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29–31 ein neuntes Ausführungsbeispiel einer Fußknochenplatte, die spiegelsymmetrisch zu dem in den 26–28 gezeigten Ausführungsbeispiel ausgebildet ist,
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In den Figuren sind gleiche Bauteile und Bauteile mit der gleichen Funktion mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In den 1 und 2 ist eine perspektivische Darstellung einer Fußknochenplatte 1 gezeigt. Die Fußknochenplatte 1 umfasst einen ersten Anlageabschnitt 2 mit einer ersten, quer zu ihrer Längserstreckung konkav gewölbten ersten Anlagefläche 3 zur Anlage an einem ersten, vorzugsweise proximalen, Fußknochensegment. In dem ersten Anlageabschnitt 2 sind zwei erste Durchgangsöffnungen 4 eingebracht, die sich von einer zur ersten Anlagefäche 3 im Wesentlichen parallel verlaufenden Oberseite 5 bis zur ersten Anlagefläche 3 erstrecken. Die ersten Durchgangsöffnungen 4 sind derart angeordnet, dass ihre nicht eingezeichneten Längsmittelachsen senkrecht auf dem die ersten Durchgangsöffnungen 4 umschließenden Bereich der ersten Anlagefläche 3 stehen, so dass durch die ersten Durchgangsöffnungen 4 von der Oberseite 5 zur ersten Anlagefläche 3 geführte Knochenschrauben senkrecht zur Mantelfläche des ersten Knochensegmentes orientiert sind. Die beiden ersten Durchgangsöffnungen 4 bzw. deren Längsmittelachsen sind in Längsrichtung der Fußknochenplatte 1 beabstandet angeordnet, um ein Aufeinandertreffen der Knochenschrauben im ersten Fußknochensegment zu vermeiden. Zu erkennen ist weiterhin, dass die ersten Durchgangsöffnungen 4 quer zur Längserstreckung des ersten Anlageabschnittes 2 maximal beabstandet sind. Die in 2 vordere erste Durchgangsöffnung 4 befindet sich in einer gerundeten seitlichen Ausbuchtung 8, die den zweiten Anlageabschnitt 6 seitlich überragt. Die in der Zeichnungsebene hintere erste Durchgangsöffnung 4 befindet sich ebenfalls in einer Ausbuchtung, die den zweiten Anlageabschnitt 6 in die entgegengesetzte Querrichtung überragt, wobei die Erstreckung der Ausbuchtung 8 in Querrichtung der Fußknochenplatte 1 größer ist als die der Ausbuchtung 9.
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Benachbart zu dem ersten Anlageabschnitt 2 ist ein zweiter Anlageabschnitt 6 vorgesehen. Dieser weist eine zweite Anlagefläche 7 auf, die ebenfalls konkav in Querrichtung zu ihrer Längserstreckung gewölbt ausgebildet ist.
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Der zweite Anlageabschnitt 6 ist durchsetzt von einer zweiten Durchgangsöffnung 10, die, wie die ersten Durchgangsöffnungen 4, kreisförmig konturiert ist. Die zweite Durchgangsöffnung 10 reicht von einer Oberseite 11 des zweiten Anlageabschnittes 6 bis an die zweite Anlagefläche 7. Dabei ist die zweite Durchgangsöffnung 10 derart angeordnet, dass ihre nicht eingezeichnete Längsmittelachse senkrecht auf dem Bereich der zweiten Anlagefläche 7 steht, der die zweite Durchgangsöffnung 10 unmittelbar umgibt, so dass eine durch die zweite Durchgangsöffnung 10 durchgeführte Knochenschraube senkrecht zur Mantelfläche in das zweite, vorzugsweise distale, Fußknochensegment einschraubbar ist. Die in den 1 und 2 gewindelos dargestellten Durchgangsöffnungen 4, 10 können bei Bedarf mit einem mit einer Knochenschraube zusammenwirkenden Innengewinde ausgestattet sein, um die Verzahnung zwischen Knochenschraube und Fußknochenplatte 1 zu optimieren.
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Wie sich aus 2 ergibt, verläuft die Oberseite 11 des zweiten Anlageabschnittes 6 nicht parallel zur zweiten Anlagefläche 7, sondern ist winklig zu dieser angeordnet.
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Die Fußknochenplatte 1 weist ferner eine dritte Durchgangsöffnung 13 auf, die entgegen der zeichnerischen Darstellung bei Bedarf mit einem Innengewinde versehen sein kann. Die dritte Durchgangsöffnung 13 erstreckt sich ausgehend von der Oberseite 11 des zweiten Anlageabschnittes 6 durch die Fußknochenplatte 1 bis zur ersten Anlagefläche 3. Die dritte Durchgangsöffnung 13 hat einen kreisförmig konturierten Querschnitt und durchsetzt dabei eine Stufenwand 14, um deren Höhenerstreckung die Anlageflächen 3, 7 zueinander in Hochrichtung versetzt angeordnet sind. Die dritte Durchgangsöffnung 13 weist eine gedachte Längsmittelachse 15 auf, die mit einer gedachten Achse 16 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel einen Winkel α von etwa 25° einschließt. Die Achse 16 liegt in der zweiten Anlagefläche 7, also auf der Unterseite des ersten Anlageabschnittes 2 und erstreckt sich in Längsrichtung der zweiten Anlagefläche 6 vom proximalen Ende der Fußknochenplatte 1 bis in etwa zur Stufenwand 14. Dabei bildet die Achse 16 eine Scheitellinie der konkav gewölbten Anlagefläche 3, was bedeutet, dass die Anlagefläche 3 sich zu beiden Querseiten der Achse 16 nach unten krümmt. Wird in die mit einem Innengewinde ausstattbare dritte Durchgangsöffnung 13 von der Oberseite 11 des zweiten Anlageabschnittes 6 her eine Knochenschraube in das erste Fußknochensegment eingeschraubt, so hat diese Knochenschraube die Funktion einer Zugschraube, die die Fußknochenplatte 1 mit der Stufenwand 14 gegen das erste Fußknochensegment zieht, wodurch der erste Anlageabschnitt 6 in Richtung des zweiten Fußknochensegmentes verstellt wird, insbesondere derart, dass die zweite Anlagefläche 7 zur Anlage am zweiten Fußknochensegment kommt und daraufhin eine Knochenschraube durch die zweite, auf einer gedachten Längsmittelachse der Fußknochenplatte 1 liegende, zweite Durchgangsöffnung 10 senkrecht in das zweite, distale Fußknochensegment geschraubt werden kann.
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Wie aus den 1 und 2 ersichtlich ist, ist im zweiten Anlageabschnitt 6 neben der zweiten Durchgangsöffnung 10 eine als Langloch 17 ausgebildete Durchgangsöffnung vorgesehen, die sich von der Oberseite 11 bis zur zweiten Anlagefläche 7 erstreckt. Zu erkennen ist, dass der dritten Durchgangsöffnung 13 und dem Langloch 17 eine gemeinsame Vertiefung 18 in der Oberseite 11 zugeordnet ist, aus der sowohl das Langloch 17 als auch die dritte Durchgangsöffnung 13 ausmünden. In dem Langloch 17 kann an variabler Stelle eine Knochenschraube in das zweite Fußknochensegment gedreht werden.
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Im Folgenden werden anhand der 3 bis 31 weitere Ausführungsbeispiele von als Lapidus-Platten ausgebildeten Fußknochenplatten 1 beschrieben. Dabei unterscheiden sich die unterschiedlichen Ausführungsbeispiele im Wesentlichen dadurch, dass die zumindest näherungsweise rechtwinklig zur ersten Anlagefläche 3 verlaufende Stufenwand 14 eine unterschiedliche Höhe aufweist.
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Beispielsweise aus 4 und den korrespondierenden Schnittansichten der unterschiedlichen Ausführungsbeispiele ist zu erkennen, dass die dritte Durchgangsöffnung 13, der Oberseite 11 zugewandt, eine innere Ringschulter 19 aufweist, die zur Anlage eines Knochenschraubenkopfes dient. Die Radialerstreckung der Ringschulter 19 beträgt 1 mm.
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Aus 4 sowie den weiteren korrespondierenden Figuren der übrigen Ausführungsbeispiele ist zu erkennen, dass der Winkel α zwischen der Längsmittelsachse 15 der Durchgangsöffnung 13 und der Achse 16, die sich in Längsrichtung der ersten Anlagefläche 3 erstreckt und in dieser liegt, 14° beträgt, wodurch erreicht wird, dass eine durch die dritte Durchgangsöffnung 13 geführte Knochenschraube schräg, insbesondere stirnseitig in das erste, insbesondere proximale, Fußknochensegment einschraubbar ist, um damit die Fußknochenplatte 1 in Richtung des zweiten, distalen Fußknochensegmentes zu neigen. Ferner ist aus 4 ersichtlich, dass die Achse 16 mit einer korrespondierenden, in der ersten Anlagefläche 3 liegenden, Längsachse 12 einen Winkel von 3° einschließt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fußknochenplatte
- 2
- erster Anlageabschnitt
- 3
- erste Anlagefläche
- 4
- erste Durchgangsöffnung
- 5
- Oberseite
- 6
- zweiter Anlageabschnitt
- 7
- zweite Anlagefläche
- 8
- Ausbuchtung
- 9
- Ausbuchtung
- 10
- zweite Durchgangsöffnung
- 11
- Oberseite
- 12
- Längsachse
- 13
- dritte Durchgangsöffnung
- 14
- Stufenwand
- 15
- Längsmittelachse
- 16
- Achse
- 17
- Langloch
- 18
- Vertiefung
- 19
- Ringschulter