DE102007043202A1

DE102007043202A1 - Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele sowie Verfahren zu deren Herstellung

Info

Publication number: DE102007043202A1
Application number: DE102007043202A
Authority: DE
Inventors: Guido Schulte
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2007-09-11
Filing date: 2007-09-11
Publication date: 2009-03-26

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele und ein Verfahren zu deren Herstellung. Auf eine Trägerplatte, vorzugsweise eine HDF-Platte, wird eine Echtholzschicht fest anhaftend aufgebracht. Die Echtholzschicht weist eine Dicke von mindestens 0,6 mm auf. Anschließend wird in die Echtholzschicht eine Oberflächenstruktur mittels einer Prägewalze geprägt. Hierdurch lassen sich dekorative und dauerhafte Oberflächenstrukturen in der Echtholzschicht erzeugen, welche die natürliche Zeichnung der Echtholzschicht unterstützen bzw. zusätzliche Akzente verleihen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele, welche eine Trägerplatte und eine auf die Trägerplatte oberseitig aufgebrachte Nutzschicht aus Echtholz aufweist sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele.
Paneelen mit einer Nutzschicht aus Echtholz kommen insbesondere als Echtholzböden oder Parkettböden zum Einsatz. Solche Fußböden verbreiten ein natürliches Wohnklima, sind angenehm Fußwarm, pflegeleicht und fleckenunempfindlich.
Ein Verfahren zur Herstellung von Parkett oder Furnierfußbodenplatten mit einer Nutzschicht aus Echtholzboden ist beispielsweise aus der DE 102 45 914 A1 bekannt. Dort wird die Nutzschicht aus Echtholz einer Imprägnierung mit duroplastischen Kunstharzen unterworfen und die Decklage bedruckt. Auch die DE 36 31 390 A1 beschreibt eine Fußbodendiele mit einer Nutzschicht aus Echtholz.
Gängig sind Echtholz-Fußbodendielen mit einem Dreischichtaufbau und profilierten Fügeflächen, dem so genannten Klicksystem, welches eine mechanische Verriegelung entlang der Stoßkanten der Fußbodendielen ermöglicht. Die Trägerplatte besteht aus einer hochverdichteten Faserplatte (HDF). In die Trägerplatte wird die Klickverbindung eingefräst. Als Nutzschicht wird auf die Trägerplatte eine Echtholzschicht aufkaschiert. Die Echtholzschicht kann unterschiedlich dick sein. Bei einer Dicke der Nutzschicht von ca. 0,6 mm spricht man von einem Echtholz- oder Furnierboden. Bei einem Parkettboden ist die Nutzschicht mindestens 2 mm stark.
Die sichtbare Oberfläche einer Paneele mit einer Nutzschicht aus Echtholz zeigt die Natürlichkeit und Eleganz von echtem, gewachsenem Holz. Entsprechend der Vielzahl von unterschiedlichen Holzarten variiert die Optik der Echtholz- bzw. Parkettböden, ebenso wie die von Wand- oder Deckenpaneelen. Dennoch besteht ein Bedarf, die Optik und Variationsmöglichkeiten der sichtbaren Oberfläche des Echtholzes zu erweitern.
Der Erfindung liegt daher ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zu Grunde, eine Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele zu schaffen, die eine Nutzschicht aus Echtholz aufweist mit einer markanten Optik und ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele aufzuzeigen.
Der gegenständliche Teil der Aufgabe wird durch eine Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele gemäß Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Paneele sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 8.
Nach der Erfindung weist die oberseitige Echtholzschicht eine geprägte Oberflächenstruktur auf. Die mechanisch geprägte Oberflächenstruktur verleiht der Nutzschicht eine markante individuelle Optik, welche das ohnehin schon exklusive Erscheinungsbild des Echtholzes weiter steigert. Die sichtbare Oberfläche der Nutzschicht wird nicht nur durch die Zeichnung des Holzes, sondern zusätzlich durch die geprägte Oberflächenstruktur lebendig. Insbesondere das Licht- und Schattenspiel der Oberflächenstruktur prägt die Gesamtwirkung der verkleideten Fläche.
Vorzugsweise besteht die Trägerplatte aus einem harten, druckstabilen Faserwerkstoff, insbesondere einer hochverdichteten Faserplatte. Eine harte, druckstabile Trägerplatte aus einem Werkstoff mit einer Dichte größer 820 kg/m³ ermöglicht ein sauberes, scharfes Prägen zur Erzeugung einer markanten Oberflächenstruktur. Die druckstabile Trägerplatte bleibt beim Prägevorgang formstabil und gewährleistet, dass die Paneele beim Prägevorgang nicht zerstört wird. Insbesondere wird eine Zerstörung der zwischen der Echtholzschicht und der Trägerplatte angeordneten Kleberschicht verhindert.
Die geprägte Oberflächenstruktur kann sich auf kleinflächige Markierungen wie Porenstrukturen und Maserungsverläufe aber auch auf großflächig eingeprägte Motive erstrecken.
Zwischen Trägerplatte und Echtholzschicht kann eine Zwischenschicht aus einem elastischen Material vorgesehen sein. Hierdurch kann der Prägevorgang und das Ausbilden der geprägten Oberflächenstruktur an der Nutzschicht verbessert werden. Die Echtholzschicht sollte mindestens 0,6 mm dick sein. Bei einem Parkettboden beträgt die Dicke der Echtholzschicht mindestens 2 mm. Für den Einsatz einer erfindungsgemäßen Paneele als Bodenbelag, ist diese vorzugsweise unterseitig der Trägerplatte mit einer Gegenzuglage versehen.
Die praktischen Gebrauchseigenschaften einer erfindungsgemäßen Paneele, insbesondere als Fußbodenpaneele können dadurch verbessert werden, dass auf die Echtholzschicht eine Versiegelung aufgebracht wird. Die Versiegelung steigert die Strapazierfähigkeit und die Rutschfestigkeit. Eine Versiegelung ist in Form eines Auftrags einer Lack-, Öl- oder Wachsschicht möglich.
Eine weitere sowohl optische brillante als auch fantasievolle Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele kann durch ein auf die Echtholzschicht aufgedrucktes Dekor erzeugt werden.
Die Lösung des verfahrensmäßigen Teils der Aufgabe zeigt Anspruch 9 auf.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den abhängigen Ansprüchen 10 bis 14 charakterisiert.
Kernpunkt des erfindungsgemäßen Verfahrens bildet das Prägen einer Oberflächenstruktur in die Echtholzschicht. Dies erfolgt mechanisch mittels einer Prägewalze. Durch die Einwirkung der Prägewalze auf die Oberfläche wird diese bleibend verformt. Der Prägevorgang kann unterstützt werden, indem die die Prägewalze beheizt wird, sodass beim Kontakt der Prägewalze mit der Echtholzschicht auch diese erwärmt wird. Die Prägewalze wird vorzugsweise elektrisch oder mittels Thermoöl beheizt. Die Temperatur der Prägewalze und die Kontaktzeit zwischen Prägewalze und Echtholzschicht werden so eingestellt, dass die gewünschte Prägetemperatur der Echtholzschicht zuverlässig erreicht wird. Als vorteilhaft wird eine Prägetemperatur in einem Bereich zwischen 40°C und 100°C angesehen.
Es werden dauerhafte und dekorative Oberflächenstrukturen in der Echtholzschicht erzeugt, welche die natürliche Zeichnung der Echtholzschicht unterstützen bzw. dieser zusätzliche Akzente verleihen.
Zusätzlich kann die Echtholzschicht mit einem Dekor bedruckt werden. Dies kann vor oder nach dem Prägen der Oberflächenstruktur erfolgen, und zwar in einer oder mehreren Druckschichten. Besonders ansprechende Dekore, zum Beispiel mit floralen Elementen, lassen sich über Druckwalzen erzeugen. Auch ein Digitaldruck ist möglich. Durch das aufgedruckte Dekor kann die ästhetisch Wirkung der geprägten Oberflächenstruktur unterstützt werden.
Wie bereits erwähnt können die optischen Eigenschaften ebenso wie die Gebrauchseigenschaften, insbesondere hinsichtlich Abriebfestigkeit, Strapazierfähigkeit und Rutschfestigkeit einer erfindungsgemäßen Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele dadurch gesteigert werden, dass die Echtholzschicht durch den Auftrag eines Lacks, eines Öls oder von Wachs versiegelt wird. Die Versiegelung kann auch in mehreren Schichten aufgetragen werden.
Je nach Art des Versiegelungsmittels und dessen Elastizität kann die Versiegelung bereits auch vor dem Prägen der Oberflächenstruktur auf die Echtholzschicht aufgebracht werden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 10245914 A1 [0003]
- DE 3631390 A1 [0003]

Claims

Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele, welche eine Trägerplatte und eine oberseitige Echtholzschicht aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Echtholzschicht eine geprägte Oberflächenstruktur besitzt.
Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte aus einem Faserwerkstoff, insbesondere einer hochverdichteten Faserplatte besteht.
Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte aus einem Werkstoff mit einer Dichte größer 820 kg/m³ besteht.
Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Trägerplatte und der Echtholzschicht eine Zwischenschicht aus einem elastischen Material vorgesehen ist.
Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Echtholzschicht mindestens 0,6 mm dick ist.
Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass unterseitig der Trägerplatte eine Gegenzuglage vorgesehen ist.
Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Echtholzschicht eine Versiegelung aufgebracht ist.
Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Echtholzschicht mit einem Dekor bedruckt ist.
Verfahren zur Herstellung einer Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneele, welche eine Trägerplatte und eine oberseitige Echtholzschicht aufweist, gekennzeichnet durch folgende Schritte: – Bereitstellen der Trägerplatte; – Aufbringen der Echtholzschicht auf die Trägerplatte; – Prägen einer Oberflächenstruktur in die Echtholzschicht.
Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Oberflächenstruktur in der Echtholzschicht mittels einer Prägewalze erzeugt wird.
Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägewalze beheizt wird.
Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Echtholzschicht eine Versiegelung aufgetragen wird.
Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Echtholzschicht mit einer Dicke von mindestens 0,6 mm bereitgestellt wird.
Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Echtholzschicht mit einem Dekor bedruckt wird.