DE102007034536A1

DE102007034536A1 - Gleitlagerbuchse

Info

Publication number: DE102007034536A1
Application number: DE102007034536A
Authority: DE
Inventors: Thomas Krause; Burkhard Beck; Peter Schmehr
Original assignee: SKF AB
Current assignee: SKF AB
Priority date: 2007-07-25
Filing date: 2007-07-25
Publication date: 2009-02-05
Also published as: US20090028480A1; US8231275B2

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Gleitlagerbuchse (1) mit integriertem Dichtungselement (2). Um eine einfache und preiswerte Fertigung der Gleitlagerbuchse zu ermöglichen, sieht die Erfindugn vor, dass die Gleitlagerbuchse (1) aus einem Hülsenteil (3) und einem Deckelteil (4) besteht, wobei im Hülsenteil (3) und/oder im Deckelteil (4) eine Ringnut (5) zur Aufnahme des Dichtungselements (2) ausgebildet ist und wobei die aus Hülsenteil (3) und Deckelteil (4) bestehende Gleitlagerbuchse (1) eine im Wesentlichen zylindrische Außenkontur (6) aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Gleitlagerbuchse mit integriertem Dichtungselement.
Eine Gleitlagerbuchse der gattungsgemäßen Art ist beispielsweise aus der DE 199 09 922 A1 und aus der DE 87 03 962 U1 bekannt. Um die Gleitlagerbuchse mit Ihrem Gleitsitz auf einer Welle im axial endseitigen Bereich abzudichten, ist hier ein Dichtungselement angeordnet. Um diese in seiner Position zu fixieren, ist das Dichtungselement mit einem deckelartigen Bauteil axial festgelegt, das direkt oder indirekt mit dem buchsenförmigen Grundkörper des Gleitlagers verbunden ist.
Die aus den genannten Druckschriften bekannte Gleitlagerbuchse ist relativ aufwändig aufgebaut und damit teuer. Außerdem weist die Einheit bestehend aus Gleitlagerbuchse und Dichtelement keine zylindrische Außenkontur auf, was für manche Anwendungen montagetechnische Probleme bereitet. Es ist bei solchen Anwendungen zwecks einfacher Montage von Vorteil, dass die Gleitlagerbuchse eine grundsätzlich hohlzylindrische Form aufweist und namentlich eine zylindrische Außenfläche.
Dies kann erreicht werden, indem die Gleitlagerbuchse aus einem hohlzylindrischen Grundkörper aus Kunststoff gefertigt wird, in den entweder bereits während des Spritzgießvorgangs mittels Faltkernen bzw. Kernzügen oder nach dem Spritzgießvorgang durch eine mechanische Bearbeitung eine Ringnut eingebracht wird, in die das Dichtungselement eingesetzt wird.
Damit kann zwar die gewünschte hohlzylindrische Grundform der Gleitlagerbuchse sichergestellt werden, jedoch ist der Fertigungsaufwand erheblich und die Gleitlagerbuchse damit teuer. Der Einsatz von Faltkernen hat in nachteiliger Weise zur Folge, dass ein so ausgestaltetes Spritzgießwerkzeug relativ störanfällig ist. Weiterhin ergeben sich in diesem Falle leicht Grate, die nachteilig sind, da sie den Dichtungsring in kurzer Zeit zerstören können. Der nachgeschaltete spanende Arbeitsgang zur Schaffung der Ringnut (durch Drehen) ist ein zusätzlicher Arbeitsgang, bei dem die Gleitlagerbuchse beim Einspannen in der Werkzeugmaschine am Außendurchmesser leicht beschädigt werden kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gleitlagerbuchse der eingangs genannten Art so fortzubilden, dass die genannten Nachteile vermieden werden. Es soll also eine zylindrische Außenform der Buchse und bevorzugt insgesamt eine hohlzylindrische Ausgestaltung der Gleitlagerbuchse erreicht werden, wobei die Herstellung in einfacher und kostengünstiger Weise und in hoher Qualität möglich sein soll.
Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitlagerbuchse aus einem Hülsenteil und einem Deckelteil besteht, wobei im Hülsenteil und/oder im Deckelteil eine Ringnut zur Aufnahme des Dichtungselements ausgebildet ist und wobei die aus Hülsenteil und De ckelteil bestehende Gleitlagerbuchse eine im wesentlichen zylindrische Außenkontur aufweist. Das Hülsenteil und das Deckelteil weisen darüber hinaus bevorzugt auch eine zylindrische Innenkontur auf.
Zumindest das Hülsenteil und vorzugsweise auch das Deckelteil bestehen aus Kunststoff.
Die Ringnut für das Dichtungselement weist im Radialschnitt bevorzugt eine rechteckige Form auf.
Das Hülsenteil und das Deckelteil können mittels einer Schnappverbindung miteinander verbunden sein. In diesem Falle hat es sich bewährt, wenn am Deckelteil oder am Hülsenteil hakenförmige und sich axial erstreckende Vorsprünge angeordnet sind, die in einen Hinterschnitt aufweisende Ausnehmungen im Hülsenteil oder im Deckelteil eingreifen. Die hakenförmig ausgebildeten Vorsprünge können im montierten Zustand der Gleitlagerbuchse einen in die zylindrische Außenkontur der Gleitlagerbuchse integrierten Bestandteil bilden. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass eine Anzahl hakenförmig ausgebildeter Vorsprünge um den Umfang der Gleitlagerbuchse herum angeordnet ist. Die hakenförmig ausgebildeten Vorsprünge können dabei äquidistant um den Umfang herum angeordnet sein.
Alternativ kommt mit Vorteil in Betracht, dass das Hülsenteil und das Deckelteil mittels einer Schraubverbindung miteinander verbunden sind. Als weitere Alternative kann vorgesehen werden, dass das Hülsenteil und das Deckelteil mittels einer Klebeverbindung miteinander verbunden sind.
Zur Festlegung der Gleitlagerbuchse kann schließlich vorgesehen werden, dass an dem Deckelteil ein Befestigungsflansch angeordnet ist.
Mit der vorgeschlagenen Ausgestaltung gemäß der Erfindung ist es möglich, in einfacher Weise eine Gleitlagerbuchse mit hohlzylindrischer Grundkontur herzustellen, die in einfacher konzipiert, preiswert herstellbar und mit hoher Qualität versehen ist. Grate oder sonstige Beschädigungen durch spanende Bearbeitung sind ausgeschlossen. Weiterhin können konventionelle Spritzgießwerkzeuge ohne Faltkerne bzw. Kernzüge eingesetzt werden.
Weiterhin ist ein modularer Aufbau der Gleitlagerbuchse möglich, was durch die Kombination identischer Hülsenteile mit verschiedenen Deckelteilen erreicht werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
1 schematisch den Radialschnitt durch eine Gleitlagerbuchse gemäß einer Ausführungsform der Erfindung und
2 den rechten oberen Bereich der Buchse gemäß 1 in vergrößerter Darstellung.
In den Figuren ist eine Gleitlagerbuchse 1 zu sehen, die ein integriertes Dichtungselement 2 aufweist. Bei diesem kann es sich um einen Radialwellendichtring handeln, der zu einem nicht dargestellten Wellenteil hin abdichtet. Das Dichtungselement 2 ist in einer Ringnut 5 angeordnet, die im radial innenliegenden Bereich nahe dem axialen Ende der Gleitlagerbuchse 1 positioniert ist.
Die Ringnut 5 zur Aufnahme des Dichtungselements 2 wird dabei dadurch gebildet, dass die Gleitlagerbuchse 1 aus zwei Teilen zusammengesetzt ist, nämlich aus einem Hülsenteil 3, das im wesentlichen eine hohlzylindrische Kontur aufweist, und aus einem Deckelteil 4, das im axialen Endbereich des Hülsenteils 3 angesetzt und mit dem Hülsenteil 3 verbunden ist.
Wie insbesondere in 1 zu erkennen ist, ergibt sich durch die Ausformung sowohl des Hülsenteils 3 als auch des Deckelteils 4 eine insgesamt hohlzylindrische Form der Gleitlagerbuchse 1, d. h. diese weist eine zylindrische Außenkontur 7 und eine zylindrische Innenkontur 8 auf.
Damit kann die Gleitlagerbuchse in einfacher Weise bei vielen Anwendungen montiert werden.
Im Ausführungsbeispiel ist die die Ringnut 5 bildende Ausnehmung in den axialen Endbereich des Hülsenteils 3 eingebracht, was in einfacher Weise durch den Spritzgießvorgang erfolgen kann, durch den das aus Kunststoff bestehende Hülsenteil hergestellt ist. Wird dann das scheibenförmige Deckelteil 4 axial angesetzt, ergibt sich der Aufnahmeraum für das Dichtungselement 2, d. h. die Ringnut 5.
Der feste Verbund von Hülsenteil 3 und Deckelteil 4 ergibt sich im Ausführungsbeispiel durch eine Schnappverbindung 8. Diese wird durch hakenförmige Vorsprünge 8 gebildet, die am Deckelteil 4 angeordnet sind. Im Hülsenteil 3 sind indes Ausnehmungen 11 eingeformt, wobei diese einen in axialer Richtung wirksamen Hinterschnitt 10 bilden (s. 2).
Um den Umfang des Deckelteils 4 herum sind eine Anzahl hakenförmiger Vorsprünge 9 angeformt, z. B. 4 oder 8 Vorsprünge. Sie greifen in eine ent sprechende Anzahl Ausnehmungen 11 im Hülsenteil 3 ein. Wie es aus 2 ersichtlich ist, sind dabei sowohl die hakenförmigen Vorsprünge 9 als auch die Ausnehmungen 11 so ausgebildet, dass sich – wenn die Vorsprünge 9 in die Ausnehmungen 11 eingeclipst, d. h. eingerastet sind – eine weitgehend ungestörte zylindrische Außenkontur 6 der Gleitlagerbuchse 1 ergibt. Es können Abschrägungen 13 vorgesehen werden, um den Montagevorgang der Teile 3 und 4 zu erleichtert, d. h. das axiale Aufschieben des Deckelteils 4 auf das Hülsenteil 3, so dass die hakenförmigen Vorsprünge 9 leichter in ihre Endposition gelangen können.
Zur Festlegung der Gleitlagerbuchse 1 an einem Anbauteil kann das Deckelteil 4 (oder auch das Hülsenteil 3) mit einem Befestigungsflansch 12 versehen sein, der in 2 nur schematisch angedeutet ist.
Die Einzelteile der Gleitlagerbuchse 1 können in fertigungstechnisch einfacher Weise hergestellt werden, wobei keine speziellen Elemente im Spritzgießwerkzeug (Faltkerne bzw. Kernzüge) benötigt werden.
Alternative Befestigungsmöglichkeiten des Deckelteils 4 am Hülsenteil 3 sind z. B. das Kleben oder das Anschrauben. In letzterem Falle werden Gewinde radial außerhalb des Dichtelements 2 eingebracht.
Bei unterschiedlicher Buchsenanbindung (mit oder ohne Flansch) muss nur das Deckelteil 4 geändert werden. Damit kann ein modularer Aufbau der Gleitlagerbuchse erzielt werden.
Die Erfindung ist vorzugsweise auf Gleitlagerbuchsen anwendbar, bei denen ein Dichtring in eine Nut am Außendurchmesser der Gleitlagerbuchse zum Anschluss an ein Gehäuse eingebracht werden muss.
Die vorgeschlagene Gleitlagerbuchse eignet sich besonders für wartungsfreie Gleitlageranwendungen. Als Beispiel hierfür seien landwirtschaftliche Maschinen genannt, wie beispielsweise eine Saatmaschine. Darüber kann die vorgeschlagene Gleitlagerbuchse freilich auch in beliebiger Weise anderweitig eingesetzt werden.
Bevorzugt besteht die Gleitlagerbuchse, d. h. vor allem das Hülsenteil, aus Kunststoff, wobei ein bevorzugter Werkstoff Polyarylketon ist.

1: Gleitlagerbuchse
2: Dichtungselement
3: Hülsenteil
4: Deckelteil
5: Ringnut
6: zylindrische Außenkontur
7: zylindrische Innenkontur
8: Schnappverbindung
9: hakenförmiger Vorsprung
10: Hinterschnitt
11: Ausnehmung
12: Befestigungsflansch
13: Abschrägung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 19909922 A1 [0002]
- DE 8703962 U1 [0002]

Claims

Gleitlagerbuchse (1) mit integriertem Dichtungselement (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitlagerbuchse (1) aus einem Hülsenteil (3) und einem Deckelteil (4) besteht, wobei im Hülsenteil (3) und/oder im Deckelteil (4) eine Ringnut (5) zur Aufnahme des Dichtungselements (2) ausgebildet ist und wobei die aus Hülsenteil (3) und Deckelteil (4) bestehende Gleitlagerbuchse (1) eine im wesentlichen zylindrische Außenkontur (6) aufweist.
Gleitlagerbuchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hülsenteil (3) und das Deckelteil (4) eine zylindrische Innenkontur (7) aufweisen.
Gleitlagerbuchse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das Hülsenteil (3) und vorzugsweise auch das Deckelteil (4) aus Kunststoff bestehen.
Gleitlagerbuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringnut (5) für das Dichtungselement (2) im Radialschnitt eine rechteckige Form aufweist.
Gleitlagerbuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Hülsenteil (3) und das Deckelteil (4) mittels einer Schnappverbindung (8) miteinander verbunden sind.
Gleitlagerbuchse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Deckelteil (4) oder am Hülsenteil (3) hakenförmige und sich axial erstreckende Vorsprünge (9) angeordnet sind, die in einen Hinterschnitt (10) aufweisende Ausnehmungen (11) im Hülsenteil (3) oder im Deckelteil (4) eingreifen.
Gleitlagerbuchse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die hakenförmig ausgebildeten Vorsprünge (9) im montierten Zustand der Gleitlagerbuchse (1) einen in die zylindrische Außenkontur (6) der Gleitlagerbuchse (1) integrierten Bestandteil bilden.
Gleitlagerbuchse nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl hakenförmig ausgebildeter Vorsprünge (9) um den Umfang der Gleitlagerbuchse (1) herum angeordnet sind.
Gleitlagerbuchse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die hakenförmig ausgebildeten Vorsprünge (9) äquidistant um den Umfang herum angeordnet sind.
Gleitlagerbuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Hülsenteil (3) und das Deckelteil (4) mittels einer Schraubverbindung miteinander verbunden sind.
Gleitlagerbuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Hülsenteil (3) und das Deckelteil (4) mittels einer Klebeverbindung miteinander verbunden sind.
Gleitlagerbuchse nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Deckelteil (4) ein Befestigungsflansch (12) angeordnet ist.