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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeuginneneinrichtung mit einem Innenverkleidungsteil, in dem eine Austrittsöffnung für einen aufblasbaren Gassack vorgesehen ist, wobei die Austrittsöffnung von einer verschwenkbaren Abdeckung verdeckt ist, die von einer Schließposition, in der die Austrittsöffnung von der Abdeckung verdeckt ist, in eine Öffnungsposition verschwenkt werden kann, in der die Austrittsöffnung nicht mehr von der Abdeckung verdeckt ist.
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Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Innenverkleidungsteilen bekannt, die der Abdeckung von Funktionsteilen oder Innenwänden innerhalb des Kraftfahrzeugs dienen. So sind insbesondere Innenverkleidungsteile mit Austrittsöffnungen für einen aufblasbaren Gassack bekannt, wobei die Austrittsöffnungen von verschwenkbaren Klappen oder Schwenktüren verschlossen sind.
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Ein solches Innenverkleidungsteil ist beispielsweise in der
EP 0 791 511 B1 beschrieben. Das bekannte Innenverkleidungsteil ist dachseitig befestigt und bildet den Dachhimmel des Kraftfahrzeugs aus. Im Bereich des Dachrahmens ist hinter dem Innenverkleidungsteil ein aufblasbarer Kopf-Gassack angeordnet, der sich bei einem Aufprall von innen gegen das Innenverkleidungsteil entfalten kann. Damit sich der Gassack in den Fahrgastraum entfalten kann, weist das bekannte Innenverkleidungsteil eine Austrittsöffnung auf, die zunächst von einer Klappe verschlossen ist, die verschwenkbar an dem Innenverkleidungsteil befestigt ist. Zur Ausbildung der Klappe ist das Innenverkleidungsteil mit Sollbruchstellen versehen.
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Ein weiteres Innenverkleidungsteil ist in der
DE 196 40 434 C2 beschrieben. Das bekannte Innenverkleidungsteil ist als Armaturenbrett vor dem Beifahrersitz ausgebildet. An dem Innenverkleidungsteil ist ein plattenförmiger Einsatz vorgesehen, der nachträglich an dem Innenverkleidungsteil angeordnet wurde. In dem plattenförmigen Einsatz ist wiederum eine Austrittsöffnung für einen aufblasbaren Gassack vorgesehen, die bei einem nicht aufgeblasenen Gassack von einer Schwenktür verschlossen ist. Die Schwenktür ist über einen Scharnierabschnitt verschwenkbar an dem plattenförmigen Einsatz befestigt.
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Die
DE 10 2004 005 492 A1 beschreibt ein Innenverkleidungsteil, das als Armaturentafel ausgebildet ist. Hinter der Armaturentafel ist ein Airbagmodul mit einem Schusskanal angeordnet, wobei der Schusskanal zu einer Austrittsöffnung für den aufblasbaren Gassack in der Armaturentafel führt. Die Austrittsöffnung ist von einer klappenartig ausgebildeten Einrichtung verschlossen, wobei die klappenartige Einrichtung über einen Scharnierbereich an der Armaturentafel befestigt ist.
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Der vorstehend beschriebene Stand der Technik hat sich durchgesetzt, ist jedoch insofern von Nachteil, dass die Innenverkleidungsteile besonders steif ausgeführt sein müssen, indem beispielsweise Verstärkungsrippen vorgesehen sind oder die Dicke der Innenverkleidungsteile erhöht ist, um die über den Scharnierbereich in das Innenverkleidungsteil eingeleiteten Kräfte, die von dem sich entfaltenden Gassack ausgehen, zerstörungsfrei aufnehmen zu können.
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Ein weiteres Innenverkleidungsteil ist aus der
DE 102 57 758 A1 bekannt. Das beschriebene Innenverkleidungsteil bildet die Instrumententafel des Kraftfahrzeugs aus und weist eine Austrittsöffnung für einen hinter der Instrumententafel angeordneten, aufblasbaren Gassack auf. Die Austrittsöffnung ist von einem Deckel verschlossen, der an seinem insassennahen Ende über ein Scharnierband mit einem karosseriefesten Halterahmen befestigt ist. Inwieweit der Halterahmen an der Karosserie befestigt ist, wird nicht offenbart. Ferner ist das Scharnierband lösbar an dem Halterahmen angeordnet, so dass sich bei diesem Stand der Technik das Problem der Krafteinleitung über den Scharnierbereich gar nicht stellt.
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Darüber hinaus sind aus den Druckschriften
US 5,564,731 A ,
US 6,042,139 A und
EP 0 911 225 A2 Kraftfahrzeuginneneinrichtungen bekannt, bei denen die Abdeckung für die Austrittsöffnung des Gassacks über ein Scharnierteil unmittelbar an der Kraftfahrzeugstruktur befestigt ist, so dass die über die Abdeckung eingeleiteten Kräfte beim Entfalten des Gassacks auf die Kraftfahrzeugstruktur abgeleitet werden. Die bekannten Abdeckungen sind dabei vollständig von dem Rand der Austrittsöffnung umschlossen, wobei letzterer über Sollbruchlinien mit dem Rand der Abdeckung verbunden ist.
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Die vorgenannten Kraftfahrzeuginneneinrichtungen haben sich bewährt, sind jedoch insofern von Nachteil, als dass diese nur unter erhöhtem Aufwand herstellbar und montierbar sind. Darüber hinaus kommt es durch die verwendete Abdeckung zu einer Behinderung des sich entfaltenden Gassacks.
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Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kraftfahrzeuginneneinrichtung mit einem Innenverkleidungsteil mit einer von einer Abdeckung verschlossenen Austrittsöffnung für einen aufblasbaren Gassack zu schaffen, bei dem das Innenverkleidungsteil eine besonders einfache Struktur haben kann, ohne dass die über die Abdeckung eingeleiteten Kräfte eine Beschädigung oder Zerstörung des Innenverkleidungsteils bewirken, wobei die Kraftfahrzeuginneneinrichtung insgesamt besonders einfach aufgebaut, montierbar und herstellbar sein soll.
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Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Kraftfahrzeuginneneinrichtung weist ein Innenverkleidungsteil auf, in dem eine Austrittsöffnung für einen aufblasbaren Gassack vorgesehen ist. Die Austrittsöffnung ist von einer verschwenkbaren Abdeckung verdeckt, die von einer Schließposition, in der die Austrittsöffnung von der Abdeckung verdeckt ist, in eine Öffnungsposition verschwenkt werden kann, in der die Austrittsöffnung nicht mehr von der Abdeckung verdeckt ist, so dass sich der aufblasbare Gassack durch die Austrittsöffnung entfalten kann. Die Abdeckung ist über ein Scharnierteil unmittelbar an der Kraftfahrzeugstruktur befestigt. Indem das Scharnierteil unmittelbar an der Kraftfahrzeugstruktur, wie beispielsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeugs befestigt ist, werden die von dem sich entfaltenden Gassack auf die Abdeckung aufgebrachten Kräfte besonders sicher und schnell auf die Kraftfahrzeugstruktur abgeleitet. Die Ableitung erfolgt somit nicht über das Innenverkleidungsteil in die Kraftfahrzeugstruktur, so dass das Innenverkleidungsteil eine besonders einfache Struktur aufweisen kann, für die keine weiteren Versteifungsmaßnahmen, wie beispielsweise Versteifungsrippen, notwendig sind. Gegenüber dem Stand der Technik nach der
DE 102 57 758 A1 besteht ferner der Vorteil, dass aufgrund der unmittelbaren Befestigung des Scharnierteils an der Kraftfahrzeugstruktur kein zusätzlicher karosseriefester Halterahmen vorgesehen sein muss, der mit besonders starken Befestigungsmitteln an der Karosserie befestigt werden müsste, so dass der Aufbau und der Montageaufwand bei der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung besonders einfach bzw. gering ist. Um die Montage der Kraftfahrzeuginneneinrichtung besonders stark zu vereinfachen, weist das Innenverkleidungsteil eine vordere Kante auf, wobei die Austrittsöffnung als Einschnitt in der vorderen Kante ausgebildet ist. So kann beispielsweise bei einer nicht einstückig mit dem Innenverkleidungsteil ausgebildeten Abdeckung zunächst die Abdeckung unmittelbar an der Kraftfahrzeugstruktur befestigt werden, um anschließend das Innenverkleidungsteil besonders einfach anordnen und befestigen zu können. Ist die Abdeckung hingegen einstückig mit dem Innenverkleidungsteil ausgebildet und gegebenenfalls über Sollbruchlinien mit diesem verbunden, so wird der Gassack während seiner Entfaltung weniger stark durch die Abdeckung behindert, zumal die Abdeckung im Bereich der vorderen Kante des Innenverkleidungsteils nicht mit diesem verbunden ist und somit keine zusätzliche Kraft zum Lösen der Abdeckung von dem Innenverkleidungsteil in diesem Bereich erforderlich ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung ist das Scharnierteil unlösbar mit der Kraftfahrzeugstruktur verbunden. Ein Lösen der Abdeckung beim Entfalten des Gassacks wird hierdurch verhindert, so dass von der Abdeckung keine Gefahr für den Fahrzeuginsassen ausgehen kann und sich die Abdeckung auf einem vorbestimmten Weg von der Schließposition in die Öffnungsposition bewegen kann.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung weist die Abdeckung ein insassennahes Ende und ein insassenfernes Ende auf, wobei das Scharnierteil an dem insassenfernen Ende befestigt ist. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass sich der Gassack bei einem Zusammenstoß unverzüglich in Richtung des Fahrzeuginsassen entfaltet.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung ist das Innenverkleidungsteil in Sitzrichtung vor einem Beifahrersitz des Kraftfahrzeugs angeordnet.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung ist das das Innenverkleidungsteil ein Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs. So kann das Innenverkleidungsteil neben dem Verdecken eines Airbagmoduls auch der Aufnahme der Armaturen des Kraftfahrzeugs dienen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung ist das Scharnierteil an einer Stirnwand der Kraftfahrzeugstruktur befestigt, die sich zwischen dem Motorraum und dem Fahrgastraum erstreckt. Da die Stirnwand besonders weit vorne an der Kraftfahrzeugstruktur angeordnet ist, kann auf diese Weise auch die durch das Scharnierteil ausgebildete Schwenkachse weiter nach vorne verlagert werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung ist das Scharnierteil an einem Querträger der Kraftfahrzeugstruktur befestigt, der sich quer zur Fahrzeugrichtung des Kraftfahrzeugs erstreckt.
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In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung ist der Querträger der untere Querträger für die Windschutzscheibe. Auf diese Weise kann die durch das Scharnierteil ausgebildete Schwenkachse weiter nach vorne in die Nähe der Windschutzscheibenwurzel verlagert werden.
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Um eine besonders einfache Montage des Innenverkleidungsteils und der Abdeckung zu ermöglichen, ist der Querträger in einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung derjenige Querträger, an dem auch das Innenverkleidungsteil befestigt ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung weist die vordere Kante in Fahrzeugrichtung nach vorne. So kann die vordere Kante beispielsweise der Windschutzscheibenwurzel zugewandt sein.
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In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung weist die Abdeckung eine insassenferne Kante auf, die in einer Linie mit der vorderen Kante des Innenverkleidungsteils angeordnet ist. So kann diese durchgehende gemeinsame Kante beispielsweise an die Scheibenwurzel angrenzen, ohne dass weitere Innenverkleidungsteile vonnöten wären.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung ist das Scharnierteil von der insassenfernen Kante der Abdeckung versetzt an der Abdeckung befestigt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung ist das Scharnierteil an einer Unterseite der Abdeckung befestigt. Hierdurch ist beispielsweise der Aufwand, der üblicherweise betrieben werden muss, um das Scharnierteil unsichtbar für den Fahrzeuginsassen an der Abdeckung zu befestigen, reduziert.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung ist der Rand der Abdeckung in der Schließposition über eine Sollbruchlinie mit dem Rand der Austrittsöffnung verbunden. Auf diese Weise kann die Abdeckung einstückig zusammen mit dem Innenverkleidungsteil gefertigt und in dem Kraftfahrzeug montiert werden. Durch die Sollbruchlinie wird ferner die Außenkontur der Abdeckung und die Innenkontur der Austrittsöffnung vorgegeben.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung ist die Sollbruchlinie von außen unsichtbar, um den einheitlichen Eindruck, der durch das Innenverkleidungsteil im Verbund mit der Abdeckung erzeugt wird, nicht zu stören.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung ist die Sollbruchlinie durch eine Materialschwächung an der Innenseite des Innenverkleidungsteils bzw. der Abdeckung erzeugt.
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Um zu verhindern, dass die Windschutzscheibe oder die Abdeckung bei einem Aufeinandertreffen in der Öffnungsposition der Abdeckung beschädigt werden, ist in einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung eine Windschutzscheibe vorgesehen, die dem Innenverkleidungsteil benachbart ist, wobei die Abdeckung in der Öffnungsposition zumindest größtenteils flächig an der Innenseite der Windschutzscheibe abgestützt ist. Auf diese Weise wird die über den Gassack auf die Abdeckung aufgebrachte Kraft flächig auf die angrenzende Windschutzscheibe übertragen, so dass der auf die Windschutzscheibe ausgeübte Druck geringer ist und die Abdeckung nicht gebogen wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung ist ein aufblasbarer Gassack unterhalb der Abdeckung vorgesehen, wobei die Abdeckung durch den sich entfaltenden Gassack von der Schließposition in die Öffnungsposition verschwenkt werden kann.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von beispielhaften Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung in geschnittener Darstellung mit der Abdeckung in der Schließposition,
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2 eine Draufsicht auf das Innenverkleidungsteil von 1,
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3 die Kraftfahrzeuginneneinrichtung von 1 mit der Abdeckung in der Öffnungsposition,
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4 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung in geschnittener Darstellung mit der Abdeckung in der Schließposition und
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5 eine Seitenansicht einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung in geschnittener Darstellung mit der Abdeckung in der Schließposition
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Die 1 bis 3 zeigen eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung 2. Die Kraftfahrzeuginneneinrichtung 2 weist ein Innenverkleidungsteil 4 aus Kunststoff auf. Das Innenverkleidungsteil 4 ist in Sitzrichtung 6 vor einem nicht dargestellten Beifahrersitz des Kraftfahrzeugs angeordnet und bildet das Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs aus. Das Innenverkleidungsteil 4 erstreckt sich dabei unterhalb einer schräg gestellten, benachbarten Windschutzscheibe 8 quer zur Sitzrichtung 6, die auch der Fahrzeugrichtung des Kraftfahrzeugs entspricht.
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Das Innenverkleidungsteil 4 ist an einem Querträger 10 der Kraftfahrzeugstruktur bzw. der Karosserie befestigt, der sich quer zur Sitzrichtung bzw. Fahrzeugrichtung 6 erstreckt. In dieser Anordnung weist das Innenverkleidungsteil 4 eine vordere Kante 12 auf, die in Sitz- bzw. Fahrzeugrichtung 6 nach vorne weist. Dabei erstreckt sich die vordere Kante 12 unter einen zweiten Querträger 14 der Kraftfahrzeugstruktur, der sich ebenfalls quer zur Sitz- bzw. Fahrzeugrichtung 6 erstreckt und bei dem es sich um den unteren Querträger zur Aufnahme des unteren Randes der Windschutzscheibe 8 handelt. Alternativ oder ergänzend könnte das Innenverkleidungsteil 4 auch an dem zweiten Querträger 14 befestigt sein.
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Das Innenverkleidungsteil 4 verdeckt im Einbauzustand ein Airbagmodul 16, das unterhalb des Innenverkleidungsteils 4 an dem ersten Querträger 10 befestigt ist und einen Gasgenerator sowie einen aufblasbaren Gassack 18 umfasst (siehe auch 3). In der vorderen Kante 12 des Innenverkleidungsteils 4 ist ein Einschnitt 20 vorgesehen, der eine Austrittsöffnung 22 für den aufblasbaren Gassack 18 ausbildet. In den 1 und 2 ist die Austrittsöffnung 22 von einer verschwenkbaren Abdeckung 24 verdeckt, die sich somit in einer Schließposition befindet.
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Der Rand der Abdeckung 24 ist über eine Sollbruchlinie 26 mit dem Rand der Austrittsöffnung 22 verbunden, wie dies insbesondere in 2 zu erkennen ist, d. h. die Abdeckung 24 ist in der Schließposition zunächst einstückig mit dem Innenverkleidungsteil 4 ausgebildet. Dabei bilden die Abdeckung 24 und das Innenverkleidungsteil 4 eine unterbrechungsfreie Oberfläche aus, so dass die Sollbruchlinie 26 von außen unsichtbar ist. Im vorliegenden Beispiel wurde die Sollbruchlinie 26 mit Hilfe einer Materialschwächung 28 an der Innenseite des Innenverkleidungsteils 4 erzeugt, wobei die Sollbruchlinie 26 gleichzeitig die Außenkontur der Abdeckung 24 vorgibt.
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Die Abdeckung 24 weist ein insassennahes Ende 30 mit einer insassennahen Kante 32 und ein insassenfernes Ende 34 mit einer insassenfernen Kante 36 auf. Die insassenferne Kante 36 ist zusammen mit der vorderen Kante 12 des Innenverkleidungsteils 4 in einer stetig verlaufenden, gemeinsamen Linie 38 angeordnet.
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An der Unterseite der Abdeckung 24 ist ein Scharnierteil 40 befestigt. Das Scharnierteil 40, das einstückig mit der Abdeckung 24 ausgebildet ist, weist einen ersten Scharnierabschnitt 42 auf, der unmittelbar an der Abdeckung 24 angeordnet ist. Dabei ist der erste Scharnierabschnitt 42 von der insassenfernen Kante 36 entgegen der Sitzrichtung 6 versetzt an dem insassenfernen Ende 34 der Abdeckung 24 befestigt.
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Das Scharnierteil weist ferner einen zweiten Scharnierabschnitt 44 auf, der unter Ausbildung einer Schwenkachse 46 an dem ersten Scharnierabschnitt 42 befestigt ist. Die Schwenkachse 46 erstreckt sich im Einbauzustand quer zur Sitz- bzw. Fahrzeugrichtung 6. Der zweite Scharnierabschnitt 44 ist an einer quer zur Sitz- bzw. Fahrzeugrichtung verlaufenden Stirnwand 48 der Kraftfahrzeugstruktur befestigt, die sich zwischen dem Motorraum 50 und dem Fahrgastraum 52 erstreckt. Somit ist das Scharnierteil 40 unmittelbar an der Kraftfahrzeugstruktur befestigt, nicht aber an dem Innenverkleidungsteil 4 oder einem weiteren zunächst separaten Teil, das nachträglich an der Kraftfahrzeugstruktur festgelegt wurde. Die Verbindung zwischen dem zweiten Scharnierabschnitt 44 und der Stirnwand 48, die Verbindung zwischen den Scharnierabschnitten 42 und 44 und die Verbindung zwischen dem ersten Scharnierabschnitt 42 und der Abdeckung 24 ist unlösbar, so dass die Abdeckung 24 im Auslösefall des Airbagmoduls 16 keine Gefahr für den Fahrzeuginsassen darstellt.
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Nachstehend werden die Funktionsweise sowie weitere Merkmale der ersten Ausführungsform der Kraftfahrzeuginneneinrichtung 2 unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 beschrieben. Die 1 und 2 zeigen die Abdeckung 24 in der Schließposition, in der die Austrittsöffnung 22 von der Abdeckung 24 verdeckt ist. Im Falle eines Zusammenstoßes wird das Airbagmodul ausgelöst, so dass der aufblasbare Gassack 18 von dem Gasgenerator aufgeblasen wird. Dabei entfaltet sich der Gassack 18 gegen die Unterseite der Abdeckung 24 mit einer Wucht, die zu einer Trennung von Abdeckung 24 und Innenverkleidungsteil 4 entlang der Sollbruchlinie 26 führt.
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Im weiteren Verlauf des Entfaltens drückt der Gassack 18 gegen die Unterseite der Abdeckung 24, so dass diese um die Schwenkachse 46 des Scharnierteils 40 in eine Öffnungsposition verschwenkt wird, die in 3 gezeigt ist und in der die Abdeckung 24 die Austrittsöffnung 22 freigibt. Somit kann der Gassack 18 durch die Austrittsöffnung 22 nach außen treten, wo er dem Auffangen des Fahrzeuginsassen auf dem Beifahrersitz dient. In der Öffnungsposition bei vollständig verschwenkter Abdeckung 24 ist die Oberseite der Abdeckung 24 flächig an der Innenseite der Windschutzscheibe 8 abgestützt, so dass nur ein geringer Druck auf die Windschutzscheibe 8 ausgeübt wird.
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Dank der unmittelbaren Anordnung des Scharnierteils 40 an der Kraftfahrzeugstruktur – in dieser ersten Ausführungsform an der Stirnwand 48 – können die von dem Gassack 18 auf die Abdeckung 24 aufgebrachten Kräfte besonders gut auf die Kraftfahrzeugstruktur abgeleitet werden. Da das Innenverkleidungsteil 4 allenfalls diejenigen Kräfte aufnehmen muss, die zum Trennen entlang der Sollbruchlinie 26 notwendig sind, kann das Innenverkleidungsteil 4 besonders einfach und ohne weitere Versteifungsmaßnahmen ausgebildet sein. Ergänzend sei erwähnt, dass es ebenso möglich ist, die Abdeckung 24 bereits in der Schließposition als separates Teil zu dem Innenverkleidungsteil 4 auszubilden, so dass auch die anfängliche Belastung des Innenverkleidungsteils 4 entfallen würde.
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4 zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung 54, wobei nachstehend lediglich auf die Unterschiede zur ersten Ausführungsform eingegangen wird und gleiche oder ähnliche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, wobei die obige Beschreibung diesbezüglich entsprechend gilt.
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Im Gegensatz zu der ersten Ausführungsform ist der zweite Scharnierabschnitt 44 des Scharnierteils 40 bei der Kraftfahrzeuginneneinrichtung 54 an dem ersten Querträger 10 der Kraftfahrzeugstruktur befestigt, an dem auch das Innenverkleidungsteil 4 befestigt ist.
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5 zeigt eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuginneneinrichtung 56, wobei nachstehend lediglich auf die Unterschiede zur ersten Ausführungsform eingegangen wird und gleiche oder ähnliche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, wobei die obige Beschreibung diesbezüglich entsprechend gilt.
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Im Gegensatz zu der ersten Ausführungsform ist der zweite Scharnierabschnitt 44 des Scharnierteils 40 bei der Kraftfahrzeuginneneinrichtung 56 an dem zweiten Querträger 14 der Kraftfahrzeugstruktur befestigt, der den unteren Querträger für die Windschutzscheibe 8 darstellt. Auf diese Weise kann die Schwenkachse 46 des Scharnierteils 40 besonders nah an der Scheibenwurzel platziert werden. Auch das flächige Abstützen der Oberseite der Abdeckung 24 an der Windschutzscheibe 8 in der Schließposition ist hierdurch vereinfacht. Auch muss das Scharnierteil 40 nicht an der Unterseite der Abdeckung 24 befestigt sein.
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Die Funktionsweise der Kraftfahrzeuginneneinrichtungen 54, 56 in der zweiten und dritten Ausführungsform entspricht im Übrigen der Funktionsweise der Kraftfahrzeuginneneinrichtung 2 in der ersten Ausführungsform.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Kraftfahrzeuginneneinrichtung
- 4
- Innenverkleidungsteil
- 6
- Sitz- und Fahrzeugrichtung
- 8
- Windschutzscheibe
- 10
- erster Querträger
- 12
- vordere Kante
- 14
- zweiter Querträger
- 16
- Airbagmodul
- 18
- aufblasbarer Gassack
- 20
- Einschnitt
- 22
- Austrittsöffnung
- 24
- Abdeckung
- 26
- Sollbruchlinie
- 28
- Materialschwächung
- 30
- insassennahes Ende
- 32
- insassennahe Kante
- 34
- insassenfernes Ende
- 36
- insassenferne Kante
- 38
- gemeinsame Linie
- 40
- Scharnierteil
- 42
- erster Scharnierabschnitt
- 44
- zweiter Scharnierabschnitt
- 46
- Schwenkachse
- 48
- Stirnwand
- 50
- Motorraum
- 52
- Fahrgastraum
- 54
- Kraftfahrzeuginneneinrichtung
- 56
- Kraftfahrzeuginneneinrichtung