DE102007027131A1

DE102007027131A1 - Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE102007027131A1
Application number: DE102007027131A
Authority: DE
Inventors: Christoph Platz
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2007-06-13
Filing date: 2007-06-13
Publication date: 2008-12-18
Anticipated expiration: 2027-06-14
Also published as: DE102007027131B4

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, umfassend - eine Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Brennkraftmaschine und - einen mit der Steuereinrichtung gekoppelten Gasdrehgriff zur Vorgabe eines Fahrerwunsches im Hinblick auf ein gewünschtes Antriebsmoment. Erfindungsgemäß ist der Gasdrehgriff derart ausgestaltet, dass durch eine vorbestimmte Betätigung desselben, abweichend von der Betätigung für die Vorgabe des Fahrerwunsches im Hinblick auf ein gewünschtes Antriebsmoment, ein Motorstoppsignal zur Deaktivierung der Brennkraftmaschine erzeugt wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 600 19 492 T2 ist ein automatisches Steuerungssystem (im Sinne einer Start-Stopp-Automatik) zum Abstellen und erneuten Starten einer Brennkraftmaschine bekannt. Dieses, insbesondere für Motorräder vorgesehene Steuerungssystem, zielt darauf ab, eine durch einen automatischen Motorstopp abgestellte Maschine nicht ausschließlich in Abhängigkeit von einer vorbestimmten Motorstartbedingung (z. B. Betätigung des Gasdrehgriffes) für einen automatischen Motorstart starten zu können, sondern unter bestimmten Umständen (hier: über eine vorbestimmte Zeitdauer nicht belegter Fahrersitz) ebenfalls einen Start durch einen herkömmlichen Starterknopf zuzulassen. Ein automatisches Abschalten der Brennkraftmaschine erfolgt in der Regel sobald das Fahrzeug gestoppt ist – oder für den Fall, dass das Fahrzeug sich über eine vorbestimmte Zeitdauer im gestoppten Zustand befindet. Ein automatisches Starten der Brennkraftmaschine, aus dem automatisch eingeleiteten Motorstoppzustand heraus, erfolgt in Reaktion auf eine Fahrgriffbetätigung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine anzugeben, durch die eine komfortable Abschaltung der Brennkraftmaschine ermöglicht wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Gesamtheit der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, während in den Unteransprüchen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung angegeben sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst eine Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Brennkraftmaschine sowie einen mit der Steuereinrichtung gekoppelten speziell ausgebildeten Gasdrehgriff. Die Steuereinrichtung ist derart ausgebildet, dass die in Betrieb befindliche Brennkraftmaschine in Reaktion auf eine vorbestimmte Motorstoppbedingung deaktiviert und in einen Motorstoppzustand überführt wird. Mit Vorteil wird das Vorliegen bzw. die Erfüllung der Motorstoppbedingung während der Dauer eines Fahrzeugstillstands bzw. der Dauer einer Stopphase des Kraftfahrzeugs (v = 0) geprüft. Vorzugsweise ist die Steuereinrichtung derart ausgebildet, dass ausgehend von diesem, während der Stopphase vorliegenden Motorstoppzustand, in Reaktion auf eine vorbestimmte Motorstartbedingung, die Brennkraftmaschine wieder gestartet wird. Der Gasdrehgriff ist derart ausgebildet, dass einerseits in herkömmlicher Weise mittels einer Drehbetätigung die Vorgabe eines Fahrerwunsches (Lastvorgabe) realisierbar ist, und andererseits durch eine hiervon abweichende Betätigung des Gasdrehgriffes eine Motorstoppbedingung bzw. ein Motorstoppsignal zur Deaktivierung der Brennkraftmaschine erzeugt wird.
Der Gasdrehgriff ist mit Vorteil derart ausgebildet, dass das Motorstoppsignal erzeugt wird entweder durch eine Drehbewegung entgegen der für die Vorgabe eines Fahrerwunsches erforderlichen Betätigungsrichtung des Gasdrehgriffes oder durch ein Drücken des Gasdrehgriffes bzw. einen Druck auf den Gasdrehgriff (bzw. das Griffgummi) an einer hierfür vorgesehenen Griffstelle. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der Gasdrehgriff zur Erzeugung des Motorstoppsignals einen integrierten elektrischen oder elektronischen Taster auf, der durch eine Drehbewegung des Gasdrehgriffes entgegen der herkömmlichen Drehrichtung zur Vorgabe eines Fahrerwunsches (Lastvorgabe) betätigt wird. Vorzugsweise ist der Gasdrehgriff derart ausgebildet, dass zur Erzeugung eines Motorstoppsignals, der Gasdrehgriff ausgehend von einem Ruhezustand des Gasdrehgriffes (Position bei losgelassenem Gasdrehgriff), dieser unter Überwindung eines mechanischen Widerstands in Drehrichtung entgegen der Drehrichtung zur Fahrerwunschvorgabe, betätigt wird. Der zu überwindende mechanische Widerstand ist vorzugsweise durch eine Rückstellfeder gebildet, die den Gasdrehgriff entgegen der Drehrichtung zur Erzeugung des Motorstoppsignals in Richtung Ruhezustand mit einer Federkraft beaufschlagt. Ergänzend zur Rückstellfeder kann auch noch ein elektrisch und/oder mechanisch ausgebildeter Rastpunkt ausgebildet sein, der den Gasdrehgriff in seiner Ruheposition fixiert und der ausgehend von der Ruheposition bei einer Betätigung zumindest in Drehrichtung zur Erzeugung des Motorstoppsignals zu überwinden wäre.
In einer weiteren Ausführungsform des Gasdrehgriffes kann dieser an einer hierfür bestimmten Stelle des Gasdrehgriffes einen integrierten Taster aufweisen, der per Fingerdruck (insbesondere in radialer Druckrichtung) auf den Gasdrehgriff bzw. das Griffgummi betätigt werden kann.
Mit Vorteil ist die Deaktivierung der Brennkraftmaschine durch das erzeugte Motorstoppsignal nur bei Vorliegen vorbestimmter Betriebsbedingungen zulässig. Insbesondere wird die Erzeugung des Motorstoppsignals bzw. die Deaktivierung der Brennkraftmaschine durch das erzeugte Motorstoppsignal nur unterhalb einer vorbestimmten Fahrzeuggeschwindigkeit (z. B. v </= 5 km/h) zugelassen. Insbesondere wird eine Deaktivierung der Brennkraftmaschine durch das erzeugte Motorstoppsignal bzw. eine Erzeugung des Motorstoppsignals nur bei Fahrzeugstillstand (v = 0 km/h) zugelassen.
Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht ferner vor, die Steuereinheit derart auszubilden, dass die, durch das mittels Gasdrehgriff erzeugte Motorstoppsignal deaktivierte Brennkraftmaschine über ein, mittels Gasdrehgriff erzeugtes Motorstartsignal wieder gestartet werden kann. Mit Vorteil ist der Gasdrehgriff bzw. die Steuereinrichtung hierfür derart ausgebildet, dass durch Betätigung des Gasdrehgriffes in Richtung Fahrerwunschvorgabe bei deaktivierter Brennkraftmaschine das Motorstartsignal erzeugt und damit automatisch ein Motorstart eingeleitet wird. Alternativ kann der Gasdrehgriff auch Schalt- bzw. Tastmittel aufweisen, bei deren Betätigung ein entsprechendes Motorstartsignal erzeugt wird.
Ferner können Umschaltmittel vorhanden sein, über die der Fahrer zwischen zwei verschiedenen Betriebsarten wählen kann. In einer ersten Betriebsart wird der Motorstopp dabei durch die manuelle Betätigung des Gasdrehgriffes eingeleitet, während in einer zweiten Betriebsart der Motorstopp im Rahmen einer Start-Stopp-Automatik in Abhängigkeit von aufgrund des Betriebszustands vorliegenden Fahrzeugbetriebsbedingungen (insbesondere Vorliegen des Stoppzustands bei v = 0 (Fahrzeugstillstand) für eine vorbestimmte Mindestzeitdauer und/oder Kupplung betätigt bzw. getrennt und/oder keine Gangstufe eingelegt) automatisch eingeleitet wird. Die Umschaltmittel können als herkömmlicher Bedienschalter in die grifffesten Bedienarmaturen oder die Instrumententafel oder dergleichen integriert sein. Alternativ können die Umschaltmittel auch in elektronischer Form in bekannte MMI's (Mensch-Maschine-Infterface) integriert sein. Hier bietet sich eine Bedienung über so genannte touch-screen oder touch-pad an. In beiden Betriebsarten kann die deaktivierte Brennkraftmaschine über Betätigung des Gasdrehgriffes in vorbestimmter Weise wieder gestartet werden.
Die Erfindung umfasst ferner ein einspuriges Kraftfahrzeug, insbesondere ein Motorrad, umfassend eine Vorrichtung mit den vorstehend beschriebenen Merkmalen.
Durch die Erfindung wird eine Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine eines Motorrades mit einem Gasdrehgriff als Befehlsgeber zur Erzeugung eines Abschaltsignals geschaffen, wobei die Brennkraftmaschine manuell per Gasdrehgriff bei Bedarf beliebig abschaltbar und vorzugsweise auch wieder einschaltbar ist.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 60019492 T2 [0002]

Claims

Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, umfassend: – eine Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Brennkraftmaschine, und – einen mit der Steuereinrichtung gekoppelten Gasdrehgriff zur Vorgabe eines Fahrerwunsches im Hinblick auf ein gewünschtes Antriebsmoment, dadurch gekennzeichnet, dass – der Gasdrehgriff derart ausgebildet ist, dass durch eine vorbestimmte Betätigung des Gasdrehgriffes, abweichend von der Betätigung für die Vorgabe des Fahrerwunsches im Hinblick auf ein gewünschtes Antriebsmoment, ein Motorstoppsignal zur Deaktivierung der Brennkraftmaschine erzeugt wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasdrehgriff derart ausgebildet ist, dass das Motorstoppsignal erzeugt wird entweder durch eine Drehbewegung entgegen der für die Vorgabe eines Fahrerwunsches erforderlichen Betätigungsrichtung des Gasdrehgriffes oder durch ein Drücken des Gasdrehgriffes an einer hierfür vorgesehenen Griffstelle.
Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung derart ausgebildet ist, dass die Erzeugung des Motorstoppsignals nur unterhalb einer vorbestimmten Fahrzeuggeschwindigkeit, insbesondere bei Fahrzeugstillstand, zugelassen wird.
Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass – der Gasdrehgriff derart ausgebildet ist, dass durch Betätigung des Gasdrehgriffes bei deaktivierter Brennkraftmaschine, entweder durch Drehung des Gasdrehgriffes in Drehrichtung für die Fahrerwunschvorgabe oder durch Drücken des Gasdrehgriffes an einer vorbestimmten Griffstelle, ein Motorstartsignal zur Einleitung eines Motorstarts erzeugt wird, und – die Steuereinrichtung derart ausgebildet ist, dass die durch das Motorstoppsignal deaktivierte Brennkraftmaschine bei Auftreten des Motorstartsignals gestartet wird.
Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch manuell bedienbare Umschaltmittel, über die der Fahrer zwischen zwei verschiedenen Betriebsarten wählen kann, wobei in einer ersten Betriebsart der Motorstopp durch die manuelle Betätigung des Gasdrehgriffes eingeleitet wird und in einer zweiten Betriebsart der Motorstopp in Abhängigkeit von aufgrund des Betriebszustands vorliegenden Fahrzeug betriebsbedingungen automatisch eingeleitet wird.
Einspuriges Kraftfahrzeug umfassend eine Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche.