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Die
Erfindung betrifft einen Gurtaufroller für einen Fahrzeug-Sicherheitsgurt.
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Aus
dem Stand der Technik sind Gurtaufroller mit Kraftbegrenzern bekannt,
die eine Drehung der Gurtspule trotz Blockierung derselben ermöglichen,
wenn eine bestimmte Zugkraft im Sicherheitsgurt überschritten wird. Dabei werden
die vom Sicherheitsgurt auf einen Fahrzeuginsassen ausgeübten Kräfte verringert.
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Aus
der
DE 103 43 534
A1 ist ein Gurtaufroller bekannt, bei dem zusätzlich zu
einer ersten Kraftbegrenzung mittels eines Torsionsstabes gleichzeitig eine
zweite Kraftbegrenzung durch spanende Materialbearbeitung erfolgt,
die insbesondere über
die Parameter Schnittbreite und -tiefe abschnittsweise einen progressiven,
degressiven oder konstanten Kraftniveauverlauf erlaubt. Allerdings
ist das Kraftniveau und dessen Verlauf für alle Insassen gleich.
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Die
Erfindung schafft einen Gurtaufroller, der eine flexiblere Einstellung
des Kraftniveaus ermöglicht.
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Zu
diesem Zweck sieht die Erfindung einen Gurtaufroller vor mit einer
Gurtspule, die drehbar in einem Rahmen gelagert ist, und einem Kraftbegrenzer,
der in eine Kraftbegrenzungsposition gelangen kann, wobei ein Einsteuermechanismus
vorgesehen ist, der den Kraftbegrenzer in Abhängigkeit von der abgezogenen
Gurtbandlänge
in die Kraftbegrenzungsposition einsteuert. Der Kraftbegrenzer ist
beispielsweise ein Schneidkörper,
der in der Kraftbegrenzungsposition Material zerspant. Genausogut könnte die
Kraftbegrenzung mittels Umformen, Tordieren, Stauchen, Biegen, Tiefziehen,
Materialverdrängung, Reibung,
Hydraulik, Pneumatik, Magnetismus, Induktion usw. erfolgen. Die
Erfindung berücksichtigt,
daß beim
Anschnallen die abgezogene Gurtbandlänge abhängig von Gewicht bzw. Größe eines Fahrzeuginsassen
ist. In Abhängigkeit
von der abgezogenen Gurtbandlänge,
also der Statur des Fahrzeuginsassen, wird der Kraftbegrenzer im
Crashfall zu unterschiedlichen Zeitpunkten in die Kraftbegrenzungsposition
eingesteuert. Mit dem erfindungsgemäßen Gurtaufroller ist somit
eine Kraftbegrenzung möglich,
die optimal an den Fahrzeuginsassen angepaßt ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist ein Planetengetriebe vorgesehen, das Teil eines Kindersicherungsmechanismus
ist. Eine sogenannte Kindersicherungsfunktion wird üblicherweise
nach einem vollständigen
Abziehen des Gurtbandes aktiviert. Sie sorgt dafür, daß das vollständig abgezogene
Gurtband zwar wieder auf die Gurtspule aufgewickelt, jedoch nicht
mehr von dieser abgezogen werden kann, um so eine zuverlässige Befestigung
eines Kindersitzes an einem Fahrzeugsitz mittels des Sicherheitsgurts
zu ermöglichen.
Der zugrundeliegende Mechanismus, der einen von der Länge des
abgezogenen Gurtbandes abhängigen
Schaltvorgang vorsieht, kann für
die Erfindung genutzt werden. So kann nach Abzug einer bestimmten
Gurtbandlänge
ein Schaltvorgang ausgeführt
werden, der zu einer Einsteuerung des Kraftbegrenzers in die Kraftbegrenzungsposition
führt.
Da die abgezogene Gurtbandlänge
für die
Größe und Gewicht
eines Insassen repräsentativ ist,
erfolgt somit automatisch eine von der Statur des Insassen abhängige Einstellung
des Kraftbegrenzungsniveaus.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsformen beschrieben, die
in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Gurtaufrollers gemäß einer ersten
Ausführungsform,
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2 eine
perspektivische Ansicht eines Teils des Gurtaufrollers von 1 mit
einem Kraftbegrenzer in einer Kraftbegrenzungsposition,
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3 einen
vergrößerten Ausschnitt
des mit X bezeichneten Bereichs von 2 mit dem
Kraftbegrenzer in einer Ausgangsposition,
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4 einen
vergrößerten Ausschnitt
des mit X bezeichneten Bereichs von 2 mit dem
Kraftbegrenzer in der Kraftbegrenzungsposition,
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5 eine
schematische Seitenansicht eines Teils des Gurtaufrollers in der
in 3 gezeigten Position,
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6 eine
schematische Seitenansicht eines Teils des Gurtaufrollers in der
in 4 gezeigten Position,
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7a und b mögliche Kennlinien des Kraftbegrenzers,
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8 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Gurtaufrollers gemäß einer
zweiten Ausführungsform,
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9 eine
perspektivische Ansicht eines Teils einer Gurtspule des Gurtaufrollers
von 8 mit einem Mitnehmer,
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10 schematisch
ein Übersetzungsgetriebe
des Gurtaufrollers nach den 8 und 9,
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11 eine
Ansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Gurtaufrollers gemäß einer
dritten Ausführungsform
mit einem Kraftbegrenzer in einer Ausgangsposition,
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12 eine
schematische Seitenansicht eines Teils des Gurtaufrollers von 11,
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13 schematisch
einen Schnitt durch einen Teil des Gurtaufrollers der 11 und 12 mit dem
Kraftbegrenzer in einer Ausgangsposition,
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14 eine
schematische Seitenansicht eines Teils des Gurtaufrollers der 11 bis 13,
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15 schematisch
einen Schnitt durch einen Teil des Gurtaufrollers der 11 bis 14 mit dem
Kraftbegrenzer in einer Kraftbegrenzungsposition,
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16 eine
Ansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Gurtaufrollers gemäß einer
vierten Ausführungsform,
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17 schematisch
ein erfindungsgemäßer Gurtaufroller
gemäß einer
fünften
Ausführungsform mit
einem Kraftbegrenzer in einer Ausgangsposition,
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18 schematisch
der Gurtaufroller von 17 mit dem Kraftbegrenzer in
einer Kraftbegrenzungsposition,
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19 eine
Ansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Gurtaufrollers gemäß einer
sechsten Ausführungsform
mit einem Kraftbegrenzer in einer Ausgangsposition,
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20 eine
Ansicht eines Teils des Gurtaufrollers von 19 mit
dem Kraftbegrenzer in einer Kraftbegrenzungsposition,
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21 eine
Ansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Gurtaufrollers gemäß einer
siebten Ausführungsform
mit einem Kraftbegrenzer in einer Ausgangsposition,
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22 eine
Ansicht eines Teils des Gurtaufrollers von 21 mit
dem Kraftbegrenzer in einer Kraftbegrenzungsposition,
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23 eine
perspektivische Ansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Gurtaufrollers
gemäß einer
achten Ausführungsform
mit einem Kraftbegrenzer in einer Ausgangsposition,
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24 eine
Ansicht eines Teils des Gurtaufrollers von 23 mit
dem Kraftbegrenzer in einer Kraftbegrenzungsposition,
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25 eine
Ansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Gurtaufrollers gemäß einer
neunten Ausführungsform
mit einem Kraftbegrenzer in einer Ausgangsposition,
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26 eine
Seitenansicht einer Zwischenscheibe des Gurtaufrollers von 25,
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27 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Gurtaufrollers gemäß einer neunten
Ausführungsform,
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28 eine
Ansicht eines Teils des Gurtaufrollers von 27 mit
einem Kraftbegrenzer in einer Ausgangsposition,
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29 eine
perspektivische Ansicht des Gurtaufrollers nach den 27 und 28 mit
dem Kraftbegrenzer in einer Kraftbegrenzungsposition,
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30 eine
perspektivische, geschnittene Ansicht des Gurtaufrollers nach den 27 bis 29 mit
dem Kraftbegrenzer in einer Kraftbegrenzungsposition,
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31 eine
teilweise geschnittene Ansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Gurtaufrollers gemäß einer
elften Ausführungsform
mit dem Kraftbegrenzer in einer Kraftbegrenzungsposition,
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32 eine
schematische Seitenansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Gurtaufrollers gemäß einer
zwölften
Ausführungsform
mit einem Untersetzungsgetriebe,
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33 eine
perspektivische Seitenansicht des Untersetzungsgetriebes des Gurtaufrollers
von 32,
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34 schematisch
einen Teil des Untersetzungsgetriebes der 32 und 33 und
eine drehbare Schaltwippe, die einen Kraftbegrenzer in seine Kraftbegrenzungsposition
verstellen kann,
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35 eine
perspektivische Ansicht des in 34 schematisch
gezeigten Teils des Gurtaufrollers der 32 und 33,
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36 schematisch
einen Schnitt durch den Gurtaufroller von 35 mit
dem Kraftbegrenzer in einer Ausgangsposition,
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37 eine 36 entsprechende
Ansicht mit einem Teil des Einsteuermechanismus, der alternativ
in den in 35 gezeigten Gurtaufroller eingesetzt
werden könnte,
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38 eine 36 entsprechende
Ansicht mit einem Teil des Einsteuermechanismus, der alternativ
in den in 35 gezeigten Gurtaufroller eingesetzt
werden könnte,
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39 eine 36 entsprechende
Ansicht mit einem Teil des Einsteuermechanismus, der alternativ
in den in 35 gezeigten Gurtaufroller eingesetzt
werden könnte,
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40 eine 36 entsprechende
Ansicht mit einem Teil des Einsteuermechanismus, der alternativ
in den in 35 gezeigten Gurtaufroller eingesetzt
werden könnte,
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41 schematisch
einen Teil des Untersetzungsgetriebes der 32 und 33 und
einem translatorisch verstellbaren Schalthebel, der einen Kraftbegrenzer
in seine Kraftbegrenzungsposition verstellen kann
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42 schematisch
einen Schnitt durch den Gurtaufroller von 41 mit
dem Kraftbegrenzer in einer Ausgangsposition, und
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43 eine 42 entsprechende
Ansicht mit einem Teil des Einsteuermechanismus, der alternativ
in den schematisch in 41 gezeigten Gurtaufroller eingesetzt
werden könnte.
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Der
in 1 schematisch gezeigte Gurtaufroller weist einen
Rahmen 10 und eine im Rahmen 10 drehbar gelagerte
Gurtspule 12 auf. Von der Gurtspule 12 kann Gurtband 13 abgezogen
werden. An einem Flansch 14 der Gurtspule 12 ist
eine Scheibe 16 angesetzt, die sich durch einen Blockiermechanismus 18 drehfest
am Rahmen 10 abstützen
läßt. Die Scheibe 16 kann
durch nicht gezeigte Scherstifte bis zu einem gewissen Drehmoment
drehfest mit dem Flansch 14 der Gurtspule 12 verbunden
sein.
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Im
hohlen Innenraum der Gurtspule 12 ist ein Torsionsstab 20 angeordnet,
der an einem axialen Ende drehfest mit der Scheibe 16 und
am entgegengesetzten Ende drehfest mit der Gurtspule 12 gekoppelt
ist.
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Es
ist ein Schneidkörper 22 vorgesehen,
der an einem sich durch die Gurtspule 12 erstreckenden Steuerstift 24 angeordnet
ist. Der Steuerstift 24 samt dem Schneidkörper 22 können durch
einen (schematisch in 1 dargestellten) Einsteuermechanismus 26,
auf den im folgenden eingegangen wird, bezüglich 1 nach rechts
aus einer Ausgangsposition (1, 3 und 5)
in eine Kraftbegrenzungsposition (2, 4 und 6)
verstellt werden. In der Kraftbegrenzungsposition ragt der Schneidkörper 22 axial über die
der Scheibe 16 zugewandte Stirnfläche der Gurtspule 12 hinaus
und kann bei einer Drehung der Gurtspule 12 relativ zur
Scheibe 16 Material der Scheibe 16 zerspanen.
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Erfindungsgemäß steuert
der Einsteuermechanismus 26 den Schneidkörper 22 in
Abhängigkeit von
der abgezogenen Gurtbandlänge
in die Kraftbegrenzungsposition ein. Das heißt, daß je nach Größe bzw.
Gewicht eines Fahrzeuginsassen der Schneidkörper 22 zu unterschiedlichen
Zeitpunkten eingesteuert wird.
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Der
Einsteuermechanismus 26, der in den 2 bis 6 detailliert
dargestellt ist, umfaßt
einen Vorsprung 28 an der Gurtspule 12, der mit
einem am Rahmen 10 angebrachten Zahnrad 30 kämmen kann,
und zwar greift der Vorsprung 28 pro Drehung der Gurtspule 12 um
360° einmal
am Zahnrad 30 an. Das Zahnrad 30 weist einen längeren Zahn 32 auf, der
an einem L-förmigen,
an der Gurtspule 12 um eine Achse H verstellbar gelagerten
Hebel 34 angreifen kann. Die kürzeren Zähne drehen sich frei am Hebel 34 vorbei.
Der Hebel 34 wiederum kann am Steuerstift 24 angreifen,
wodurch dieser zur Scheibe 16 hin verstellt werden kann
(Pfeil V in 4). Um die Verstellung des Steuerstiftes 24 durch
den Hebel 34 zu vereinfachen, haben der Hebel 34 und
der Steuerstift 24 eine schiefe Ebene 35 (3).
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Im
folgenden wird auf die Funktionsweise des Gurtaufrollers eingegangen.
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Beim
Anschnallen eines Fahrzeuginsassen wird in Abhängigkeit von der Statur des
Fahrzeuginsassen eine bestimmte Gurtbandlänge von der Gurtspule 12 abgezogen.
Beim Gurtbandauszug (siehe Pfeil A in den 5 und 6)
wird mit jeder Drehung der Gurtspule 12 um 360° das Zahnrad 30 vom
Vorsprung 28 um einen Zahn gedreht (Pfeil A').
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Nach
einer definierten Gurtbandauszugslänge, die so gewählt ist,
daß sie
bei einem größeren bzw.
dickeren Fahrzeuginsassen vorliegt, greift der lange Zahn 32 am
Hebel 34 an, so daß der
Hebel 34 um seine Achse H verstellt wird. Der Hebel 34 greift am
Steuerstift 24 an, wodurch der Steuerstift 24 bezüglich 3 nach
unten entgegen der Kraft eines federelastischen Elements 36 (2)
verstellt wird. Dabei wird der Schneidkörper 22, der am entgegengesetzten
Ende des Steuerstiftes 24 angebracht ist, von der Ausgangsposition
in die Kraftbegrenzungsposition verstellt, in der er über die
der Scheibe 16 zugewandte Stirnfläche der Gurtspule 12 hinausragt.
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Falls
die Scheibe 16 blockiert wird und eine Gurtbandauszugskraft
auf die Gurtspule 12 aufgebracht wird, die größer als
das Torsionswiderstandsmoment des Torsionsstabes 20 ist,
wird der Torsionsstab 20 verdrillt, und die Gurtspule 12 dreht
sich relativ zur Scheibe 16. Da der Schneidkörper 22 in
seiner Kraftbegrenzungsposition ist, in der er axial über die der
Scheibe 16 zugewandte Stirnfläche der Gurtspule 12 hinausragt,
wird bei der Relativdrehung der Gurtspule 12 zur Scheibe 16 Material
der Scheibe 16 zerspant. Also sind zwei Kraftbegrenzer
parallel wirksam.
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Falls
hingegen – mit
dem Schneidkörper 22 in
der Kraftbegrenzungsposition – keine
Relativdrehung zwischen der Scheibe 16 und der Gurtspule 12 stattfindet,
sondern ein Gurtbandeinzug auftritt, greift beim Drehen der Gurtspule 12 in
Richtung B (5 und 6) der lange
Zahn 32 des Zahnrades 30 am Hebel 34 an
und verstellt ihn um die Drehachse H in seine Ausgangsposition.
Da der Hebel 34 den Steuerstift 24 nicht mehr
in der Kraftbegrenzungsposition hält, wird dieser samt dem Schneidkörper 22 vom
federelastischen Element 36 zurück in die Ausgangsposition
beaufschlagt.
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Wenn
sich ein dünnerer
bzw. kleinerer Fahrzeuginsasse anschnallt, wird die Gurtspule 12 nicht so
oft gedreht, und der Vorsprung 28 greift nicht so oft am
Zahnrad 30 an wie bei einem dickeren bzw. schwereren Fahrzeuginsassen.
Das Zahnrad 30 wird also nicht so weit gedreht, und der
lange Zahn 32 des Zahnrads 30 greift nicht am
Hebel 34 an, wenn der kleinere bzw. dünnere Fahrzeuginsasse angeschnallt ist.
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Sobald
bei einem angeschallten, kleineren bzw. leichteren Fahrzeuginsassen
eine Blockierung der Scheibe 16 auftritt und eine Kraft
auf die Gurtspule 12 wirkt, die größer als das Torsionswiderstandmoment
ist, wird der Torsionsstab 20 verdrillt, was zu einer Relativdrehung
zwischen der Scheibe 16 und der Gurtspule 12 und
einem Gurtbandauszug führt.
Der Schneidkörper 22,
der in der Ausgangsposition ist, zerspant dabei kein Material der
Scheibe 16. Durch den Gurtbandauszug und der Drehung der
Gurtspule 12 im Rahmen 10 kämmt der Vorsprung 28 mit
dem Zahnrad 30. Wenn der Fahrzeuginsasse bereits beim Anschnallen
eine gewisse Gurtbandlänge
abgezogen hat, greift der lange Zahn 32 des Zahnrades 30 am
Hebel 34 an, und der Schneidkörper 22 wird in die Kraftbegrenzungsposition
bewegt, so daß bei
einem weiteren Gurtbandauszug Material der Scheibe 16 zerspant
wird.
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Um
zu erreichen, daß der
Schneidkörper
22 bei
einem dünneren
bzw. kleineren Fahrzeuginsassen nach einer bestimmten Gurtbandabzugslänge entgegen
der Kraft des Torsionsstabes
20, die etwa einer Drehung
der Gurtspule
12 entspricht, Material der Scheibe
16 zerspant,
kann ein in der
DE
103 43 534 A1 ausführlich
beschriebener Einsteuervorsprung verwendet werden. Der Einsteuervorsprung
37 (schematisch
in
1 gezeigt) ist an der der Gurtspule
12 zugewandten
Stirnfläche
der Scheibe
16 angeordnet und greift nach einer Relativdrehung der
Gurtspule
12 zur Scheibe
16 von etwa 360° am Schneidkörper
22 an
und stößt ihn über eine
schiefe Ebene der Gurtspule
12 in eine Position, in der
er axial über
die der Scheibe
16 zugewandte Stirnfläche der Gurtspule
12 vorsteht,
also in seiner Kraftbegrenzungsposition ist. Bei einer weiteren
Relativdrehung der Gurtspule
12 zur Scheibe
16 wird
der Steuervorsprung abgeschert und Material der Scheibe
16 zerspant.
Der Einsteuervorsprung
37 bewirkt also ein Zuschalten der
Kraftbegrenzung mittels Spanen nach einer bestimmten Zeit.
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Auch
könnte
der Schneidkörper 22 aktiv über eine
im Fahrzeug vorhandene Sensorik zur Scheibe 16 hin verstellt
werden (nicht gezeigt).
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In
den in den 7a und 7b gezeigten
Diagrammen ist die Kraft F über
die Gurtbandabzugslänge
I aufgetragen.
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Dabei
stellt
7a die Kennlinie bei einem dünneren bzw.
kleineren Fahrzeuginsassen dar. Anfänglich wird bei gesperrter
Scheibe
16 ein Gurtbandauszug bei einer geringen, ansteigenden
Kraft aufgrund der Gurtbanddehnung und des Filmspuleffekts erreicht
(Bereich 1). Schließlich
erfolgt eine Kraftbegrenzung allein durch den Torsionsstab
20 (Bereich
2). Eine Kraftbegrenzung durch Spanen wird erst später hinzugeschaltet
(Bereich 3), wobei ein zusätzlicher
aus der
DE 103 43
534 A1 bekannter Einsteuervorsprung den spätmöglichsten
Zeitpunkt des Zuschaltens der Kraftbegrenzung mittels Spanen festlegt.
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7b stellt die Kennlinie bei einem dickeren
bzw. größeren Fahrzeuginsassen
dar. Nach einem anfänglichen
Gurtbandauszug bei einer geringen, ansteigenden Kraft aufgrund der
Gurtbanddehnung und des Filmspuleffekts (Bereich 1) wird die Kraftbegrenzung
sowohl mittels Spanen als auch mittels Torsion erreicht (Bereich
3), da der Kraftbegrenzer in der Kraftbegrenzungsposition ist. Nach
einer Drehung der Gurtspule 12 um 360° wird eine Kraftbegrenzung allein
mittels Torsion erreicht (Bereich 2), da der Schneidkörper 22 nach
einer Drehung um 360° eine
geschlossene Ringnut in die Scheibe 16 geschnitten hat
und kein Material mehr spant.
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Sowohl
bei einem dünneren
bzw. leichteren Fahrzeuginsassen als auch bei einem dickeren bzw. größeren Fahrzeuginsassen
kann der Verlauf der Kennlinie, bei dem die Kraftbegrenzung mittels
Materialzerspanung erfolgt (vgl. schraffierter Bereich), auf vielfältige Weise
realisiert werden. So kann eine sich ändernde Schnittbreite und/oder
Schnittiefe zu einer progressiven oder degressiven Kennlinie führen.
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Im
folgenden wird auf die unterschiedlichen Ausführungsformen eingegangen, wobei
für die
aus der ersten Ausführungsform
bekannten Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden, und
es wird insofern auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
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In
den 8 bis 10 ist der Gurtaufroller in
einer zweiten Ausführungsform
gezeigt. Der Gurtaufroller unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform
darin, das der Einsteuermechanismus 26 ein Übersetzungsgetriebe 40 in
Form eines Kegelradgetriebes mit einem Antriebs- und einem Abtriebsrad 42, 44 aufweist,
mittels dem eine Drehung der Gurtspule 12 in eine translatorische
Bewegung des Steuerstifts 24 umgewandelt wird.
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Bei
einem Gurtbandauszug und einer damit verbundenen Drehung der Gurtspule
greift ein am Rahmen 10 angebrachter Mitnehmer 38 am
Antriebsrad 42 des Übersetzungsgetriebes 40 an,
und zwar pro Drehung der Gurtspule 12 um 360° einmal. Das
Antriebsrad 42 kämmt
mit dem Abtriebsrad 44. Das Abtriebsrad 44 wiederum
greift an einer Verzahnung 46, die am Steuerstift 24 vorgesehen
ist an und verstellt diesen in Richtung der Scheibe 16 (vgl.
Pfeil V in 10).
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Nach
einer definierten Gurtbandauszugslänge, die so gewählt ist,
daß sie
bei einem dickeren bzw. größerem Fahrzeuginsassen
vorliegt, ist der Steuerstift 24 so weit axial verstellt,
daß der
am entgegengesetzten Ende des Steuerstiftes 24 angeordnete
Schneidkörper 22 in
seiner Kraftbegrenzungsposition ist, in der er über die der Scheibe 16 zugewandte
Stirnfläche
der Gurtspule 12 hinausragt.
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Wenn
der Schneidkörper 22 in
der Kraftbegrenzungsposition ist und eine Relativdrehung zwischen
der Scheibe 16 und der Gurtspule 12 auftritt, zerspant
der Schneidkörper 22 Material
der Scheibe 16.
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Tritt
hingegen ein Gurtbandeinzug auf, wird das Antriebsrad 42 so
vom Mitnehmer 38 gedreht, daß das mit dem Antriebsrad 42 kämmende Abtriebsrad 44 den
Steuerstift 24 von der Scheibe 16 weg verstellt
(d.h. bezüglich 10 nach
oben). Der Schneidkörper 22 gelangt
so in seine Ausgangsposition zurück.
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Bei
einem kleineren bzw. dünneren
Fahrzeuginsassen wird der Schneidkörper 22 nach der Blockierung
der Scheibe 16 und während
einer Relativdrehung der Gurtspule 12 zur Scheibe 16 spätestens
durch den Steuervorsprung zur Scheibe 16 hin verstellt.
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In
den 11 bis 15 ist
eine dritte Ausführungsform
des Gurtaufrollers gezeigt.
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Der
Schneidkörper 22 ist
am Steuerstift 24 angeordnet, der sich durch die Scheibe 16 erstreckt und
in der Ausgangsposition auf Vorsprüngen 55 (13)
der Gurtspule 12 liegt. An dem dem Schneidkörper 22 entgegengesetzten
Ende des Steuerstiftes 24 ist ein Vielnutprofil 52 ausgebildet, an
dem ein Vorsprung 54 des Rahmens 10 angreifen kann.
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Beim
Gurtbandauszug dreht sich die Gurtspule 12 samt der Scheibe 16 im
Rahmen 10. Bei einer Drehung der Gurtspule 12 um
360° greift der
am Rahmen 10 vorgesehene Vorsprung 54 am Vielnutprofil 52 des
Steuerstiftes 24 an, wodurch der Steuerstift 24 gedreht
wird. Bei einer Drehung des Steuerstiftes 24 ändert sich
auch die Stellung einer am Steuerstift 24 angeordneten
Nase 50 zu einer Öffnung 48 der
Scheibe 16, bis die Nase 50 nach einem definiertem
Gurtbandauszug zur Öffnung 48 fluchtet (14).
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Sobald
eine Relativdrehung zwischen der Gurtspule 12 und der Scheibe 16 stattfindet,
also eine Bewegung der Gurtspule 12 in Gurtbandabzugsrichtung
(vgl. Pfeil D in 13), werden die Vorsprünge 55,
die Teil der Gurtspule 12 sind, unter dem Schneidkörper 22 weggezogen.
Ein federelastisches Element 56, das am Schneidkörper 22 angreift
und sich an der Scheibe 16 abstützt, beaufschlagt den Schneidkörper 22 in
Richtung der Gurtspule 12. Da die Nase 50 über der Öffnung 48 liegt
und durch diese gelangen kann, wird der Steuerstift 24 samt
dem Schneidkörper 22 vom
federelastischen Element 56 zur Gurtspule 12 hin
bewegt (15). Bei einem weiteren Gurtbandabzug
zerspant dann der Schneidkörper 22 Material
der Gurtspule 12 (Fläche 57).
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Tritt
keine Relativdrehung der Gurtspule 12 zur Scheibe 16 ein,
werden die Vorsprünge 55 nicht unter
dem Schneidkörper 22 weggezogen,
so daß dieser
nicht vom federelastischen Element 56 zur Gurtspule 16 hin
verstellt werden kann. Beim Gurtbandeinzug greift der Vorsprung 54 bei
Drehung der Gurtspule 12 am Steuerstift 24 an
und verstellt die Nase 50 so, daß diese nicht mehr zur Öffnung 48 fluchtet.
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Wenn
sich ein kleinerer bzw. dünnerer
Fahrzeuginsasse anschnallt, greift der Vorsprung
54 nicht so
oft am Vielnutprofil
52 an, so daß die Nase
50 nicht zur Öffnung
48 fluchtet,
auf der Scheibe
16 aufliegt und nicht durch die Öffnung
48 gelangen
kann. Wenn eine Relativdrehung zwischen der Gurtspule
12 und der
Scheibe
16 stattfindet, kann deshalb das federelastische
Element
56, das den Schneidkörper
22 zur Gurtspule
12 hin
beaufschlagt, den Schneidkörper
22 nicht
in die Kraftbegrenzungsposition verstellen. Der Schneidkörper
22 bleibt
dadurch in der Stellung in der er nicht an der Gurtspule
12 angreift,
bis er nach einer Relativdrehung der Gurtspule
12 zur Scheibe
16 um
etwa 360° an
dem aus der
DE 103
43 534 A1 bekannten, an der Gurtspule
12 angeordneten
Steuervorsprung anschlägt.
Der Steuervorsprung stößt den Schneidkörper
22 entlang
einer schiefen Ebene in die Kraftbegrenzungsposition, wobei die
Kraft, die auf die Nase
50 wirkt ist, so groß ist, daß diese
bricht. Bei fortgesetzter Relativdrehung der Scheibe
16 zur Gurtspule
12 wird
der Steuervorsprung abgeschert.
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In 16 ist
eine vierte Ausführungsform
gezeigt.
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Der
Einsteuermechanismus 26 weist in dieser Ausführungsform
eine Seilrolle 58 auf, die Teil des Rahmens 10 ist,
in dem die Scheibe 16 und die Gurtspule 12 drehbar
gelagert ist. Es ist ein Seil 60 vorgesehen, das auf die
Seilrolle 58 aufwickelbar ist und von dieser abziehbar
ist. Ein Ende des Seils 60 ist an der Seilrolle 58 befestigt,
und das entgegengesetzte Ende des Seils 60 ist mit dem
Steuerstift 24 verbunden. Der Steuerstift 24 samt
dem Schneidkörper 22 wird
von einem federelastischem Element 62 in die Kraftbegrenzungsposition
beaufschlagt.
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In
der Stellung, in der kein Gurtband 13 von der Gurtspule 12 abgezogen
ist, ist das Seil 60 vollständig auf die Seilrolle 58 aufgewickelt
(16). Bei einem Gurtbandauszug wird das Seil 60 von
der Seilrolle 58 abgewickelt. Die Länge des freigegebenen Seils 60 wird
also mit jeder Umdrehung der Gurtspule 12 mehr. Sobald
eine bestimmte Länge
des Seils 60 von der Seilrolle 58 abgezogen ist,
kann das federelastische Element 62 den Steuerstift 24 und
den Schneidkörper 22 bezüglich 16 nach
unten (vgl. Pfeil V in 16) in die Kraftbegrenzungsposition
beaufschlagen.
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Bei
einer Relativdrehung der Scheibe 16 zur Gurtspule 12,
die eintritt, wenn die auf die Gurtspule 12 wirkende Kraft
das Widerstandmoment des Torsionsstabes 20 (1) übersteigt,
wird der Torsionsstab 20 verdrillt und der Schneidkörper 22,
der in seiner Kraftbegrenzungsposition ist, zerspant Material der
Gurtspule 12.
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Tritt
keine Relativdrehung der Scheibe 16 zur Gurtspule 12 sondern
ein Gurtbandeinzug ein, wird beim Drehen der Gurtspule 12 das
Seil 60 entgegen der Kraft des federelastischen Elements 62 auf
die Seilrolle 58 aufgewickelt, bis der Steuerstift 24 samt dem
Schneidkörper 22 in
die Ausgangsposition zurückgekehrt
ist.
-
Bei
einem kleineren bzw. dünneren
Fahrzeuginsassen wird beim Anschnallen weniger Seil
60 von
der Seilrolle
58 abgezogen, so daß der Schneidkörper
22 bei
einer Blockierung der Scheibe
16 nicht in seiner Kraftbegrenzungsposition
ist. Tritt eine Relativdrehung zwischen der Gurtspule
12 und
der Scheibe
16 ein, wird das Material der Gurtspule
12 nicht
zerspant. Der Schneidkörper
22 wird
erst nach einer Drehung der Gurtspule
12 von dem aus der
DE 103 43 534 A1 bekannten
Steuervorsprung in die Kraftbegrenzungsposition bewegt.
-
In
den 17 und 18 ist
der Gurtaufroller in einer fünften
Ausführungsform
gezeigt.
-
Parallel
zur Achse der Gurtspule 12 ist ein Element 64 vorgesehen,
das sich auf dem auf der Gurtspule 12 aufgewickelten Gurtband 13 abstützt und
sich in Abhängigkeit
von der von der Gurtspule 12 abgewickelten Menge an Gurtband 13 radial
zur Gurtspule 12 verstellen kann, und zwar befindet sich das
Element 64 bei wenig aufgewickeltem Gurtband 13 näher an der
Gurtspule 12 als bei viel aufgewickeltem Gurtband 13.
Beim Verstellen des Elements 64 zur Gurtspule 12 hin
greift ein Fortsatz 66 des Elements 64 nach einer
definierten abgezogenen Gurtbandlänge an einer axial zur Gurtspule 12 verstellbaren
Platte 68 an. Beim Verstellen der Platte 68 wird der
Steuerstift 24 axial von der Gurtspule 12 weg
verstellt und der am Steuerstift 24 angebrachte Schneidkörper 22 in
seine Kraftbegrenzungsposition gebracht, so daß bei einer Relativdrehung
der Gurtspule 12 zur Scheibe 16 Material der Scheibe 16 zerspant
wird.
-
Wenn
keine Relativdrehung der Gurtspule 12 zur Scheibe 16,
sondern ein Gurtbandeinzug auftritt, wird Gurtband 13 auf
die Gurtspule 12 aufgewickelt. Dabei verstellt sich das
Element 64 radial von der Gurtspule 12 weg, und
der Schneidkörper 22 gelangt in
seine Ausgangsposition (17).
-
Bei
einem kleineren bzw. dünneren
Fahrzeuginsassen wird der Schneidkörper 22 erst nach einer
Drehung der Gurtspule 12 um 360° vom Steuervorsprung in die
Kraftbegrenzungsposition bewegt.
-
Der
Steuerstift 24 und die Platte 68 können genausogut
einteilig ausgebildet sein.
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In
den 19 und 20 ist
der Gurtaufroller in einer sechsten Ausführungsform gezeigt. Es ist ein
Planetengetriebe mit einem Planetenrad 70 und einem Hohlrad 72 vorgesehen,
wobei das Planetenrad 70 so an die Gurtspule 12 gekoppelt
ist, daß das Planetenrad 70 mit
jeder Drehung der Gurtspule 12 gedreht wird. Aufgrund der
Drehung des Planetenrades 70 wird das Hohlrad 72 ebenfalls
mit einer beliebigen, einstellbaren Übersetzung gedreht. Das Hohlrad 72 weist
eine Überhöhung 74 auf,
die nach einer bestimmten Gurtbandabzugslänge mit einer Überhöhung 76 einer
axial zur Gurtspule 12 hin verstellbaren, zwischen dem
Hohlrad 72 und der Gurtspule 12 drehfest angeordneten
Zwischenscheibe 78 fluchtet.
-
Sobald
die Überhöhungen 74, 76 zueinander fluchten,
wird die Zwischenscheibe 78 axial verschoben (20).
Die Zwischenscheibe 78 greift dann am Steuerstift 24 an
und steuert den (nicht gezeigten) Schneidkörper 22 in seine Kraftbegrenzungsposition,
in der er axial über
die der Scheibe 16 zugewandten Stirnfläche der Gurtspule 12 hinausragt.
Bei einer Relativdrehung der Gurtspule 12 zur Scheibe 16 zerspant
der Schneidkörper 22 Material
der Scheibe 16.
-
Wenn
sich der Schneidkörper 22 in
einer Kraftbegrenzungsposition befindet und Gurtband 13 eingezogen
wird, dreht sich das Hohlrad 72 relativ zur Zwischenscheibe 78,
da die Zwischenscheibe 78 rotatorisch fest ist. Sobald
sich die Überhöhungen 74, 76 des
Hohlrades 72 und der Zwischenscheibe 78 nicht
mehr überdecken,
kann der Steuerstift 24 mit dem Schneidkörper 22 von
einem nicht gezeigten federelastischen Element in die Ausgangsposition (19)
bewegt werden.
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Bei
einem kleineren bzw. dünneren
Fahrzeuginsassen wird der Schneidkörper 22 erst nach einer
Drehung der Gurtspule 12 um 360° vom Steuervorsprung in die
Kraftbegrenzungsposition bewegt.
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In
den 21 und 22 ist
der Gurtaufroller in einer siebten Ausführungsform gezeigt. Diese unterscheidet
sich von der in den 19 und 20 gezeigten
Ausführungsform
nur darin, daß das
Planetengetriebe Teil eines bestehenden Kindersicherungsmechanismus
ist und daß der
Schneidkörper 22 in
seiner Kraftbegrenzungsposition über
die der Gurtspule 12 zugewandte Stirnfläche der Scheibe 16 vorsteht.
Der dem Kindersicherungsmechanismus zugrundeliegende Mechanismus
sieht einen Schaltvorgang vor, der von der Länge des abgezogenen Gurtbandes 13 abhängig ist.
Dieser Mechanismus kann so ausgebildet werden, daß nach einer
bestimmten Gurtbandabzugslänge
der Schneidkörper 22 eingesteuert
wird. Ein Kindersicherungsmechanismus ist bekannt, so daß hierauf
nicht näher
eingegangen wird.
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In
den 23 und 24 ist
der Gurtaufroller in einer siebten Ausführungsform gezeigt, die sich von
der in den 21 und 22 gezeigten
Ausführungsform
nur darin unterscheidet, daß das
Hohlrad 72 einen Magneten 80 aufweist und die
Zwischenscheibe 78 einen Eisenkern 82.
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Bei
einem Gurtbandauszug wird die Bewegung der Gurtspule 12 über das
Planetenrad 70 (19 und 20)
auf das Hohlrad 72 übertragen. Nach
einem bestimmten Gurtbandauszug liegt der Magnet 80 des
Hohlrades 72 (bezüglich 24) über dem
Eisenkern 82 der Zwischenscheibe 78. Aufgrund
der Anziehungskraft des Magneten 80 wird die Zwischenscheibe 78 bei
einem weiteren Gurtbandauszug zusammen mit dem Hohlrad 72 gedreht.
-
Dabei
bewegt sich die Zwischenscheibe 78 entlang einer schiefen
Ebene 84, die Teil des Rahmens 10 ist, bis sie
an einem Anschlag 85 anliegt. Durch das Bewegen der Zwischenscheibe 78 entlang der
schiefen Ebene 84 wird die Zwischenscheibe 78 axial
in Richtung des Steuerstiftes 24 verstellt, und der am
entgegengesetzten Ende des Steuerstiftes 24 angebrachte
Schneidkörper 22 gelangt
in seine Kraftbegrenzungsposition. Falls eine Relativdrehung der
Gurtspule 12 und der Scheibe 16 auftritt, wird
Material der Gurtspule 12 zerspant.
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Findet
hingegen ein Gurtbandeinzug statt, wird die Zwischenscheibe 78 vom.
Magneten 80 entlang der schiefen Ebene 84 verstellt,
so daß sich
die Zwischenscheibe 78 axial von der Gurtspule 12 entfernt
und der Schneidkörper 22 in
seine Ausgangsposition gelangt.
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Bei
einem kleineren bzw. dünneren
Fahrzeuginsassen wird der Schneidkörper 22 erst nach einer
Drehung der Gurtspule 12 von 360° vom Steuervorsprung (nicht
gezeigt) in die Kraftbegrenzungsposition bewegt.
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Genausogut
könnten
mehrere Magneten angeordnet sein bzw. der Magnet Teil der Zwischenscheibe
und der Eisenkern Teil des Hohlrades sein.
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In
den 25 und 26 ist
der Gurtaufroller in einer neunten Ausführungsform gezeigt, die sich
von der in den 21 und 22 gezeigten Ausführungsform
nur darin unterscheidet, daß eine Koppelscheibe 86 vorgesehen
ist, die mit dem Hohlrad 72 des Planetengetriebes verbunden
ist. Das Hohlrad 72 ist mit dem Planetenrad 70 (19 und 20)
verbunden und wird mit jeder Drehung der Gurtspule 12 gedreht.
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In
der axial entgegen einer Kraft wenigstens eines federelastischen
Elements 88 verschiebbaren Zwischenscheibe 78 sind
Kugelführungen 90 vorgesehen,
in denen sich Kugeln 92 bewegen, die in der Koppelscheibe 86 gelagert
sind. Beim Gurtbandauszug wird das Hohlrad 72 zusammen
mit der Koppelscheibe 86 pro Achsumdrehung der Gurtspule 12 um einen
definierten Winkel gedreht. Die in der Koppelscheibe 86 gelagerten
Kugeln 92 bewegen sich dabei in den Kugelführungen 90 der
Zwischenscheibe 78. Nach einem bestimmten Gurtbandauszug
treffen die Kugeln 92 auf Abschnitte mit schiefen Ebenen 94 in den
Kugelführungen 90 und
bewegen sich entlang der schiefen Ebenen 94. Dabei wird
die Zwischenscheibe 78 axial entgegen der Kraft des federelastischen Elements 88 verstellt.
Aufgrund der axialen Verschiebung der Zwischenscheibe 78 greift
diese an dem Steuerstift 24 an, bewegt ihn zusammen mit dem
Schneidkörper 22 in
axialer Richtung (bezogen auf die Drehachse der Gurtspule 12)
und steuert ihn in seine Kraftbegrenzungsposition ein, so daß bei einer
Relativdrehung der Gurtspule 12 zur Scheibe 16 Material
der Gurtspule 12 zerspant wird.
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Bei
einem Gurtbandeinzug hingegen wird der Schneidkörper 22 in seine Ausgangsposition
zurückgestellt.
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Wiederum
wird bei einem kleineren bzw. dünneren
Fahrzeuginsassen der Schneidkörper 22 erst
nach einer Drehung der Gurtspule 12 um 360° vom Steuervorsprung
(nicht gezeigt) in die Kraftbegrenzungsposition bewegt.
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In
den 27 bis 30 ist
der Gurtaufroller in einer zehnten Ausführungsform gezeigt, wobei der Schneidkörper 22 in
den 27 und 28 in
seiner Ausgangsposition und in den 29 und 30 in der
Kraftbegrenzungsposition ist. Diese Ausführungsform zeigt das Übersetzungs-
bzw. Planetengetriebe nicht. Es wird jedoch auf obige Erläuterungen verwiesen.
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Das
nicht gezeigte Übersetzungs-
bzw. Planetengetriebe greift nach einer bestimmten Gurtbandabzugslänge an einem
T-förmigen
Betätigungselement 98 an
und verstellt es radial zur Gurtspule 12 hin. Dabei werden
zwei Hebel 96 von einem ringförmigen Abschnitt 100 des
Steuerstifts 24 weg verstellt, so daß sie nicht mehr am Steuerstift 24 angreifen
und der Steuerstift 24 und der daran angebrachte Schneidkörper 22 von
einem federelastischen Element 102 (28) in
die Kraftbegrenzungsposition, d.h. zur Scheibe 16 hin beaufschlagt
wird.
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Bei
einer Relativdrehung zwischen der Gurtspule 12 und der
Scheibe 16 wird mit dem Schneidkörper 22 in der Kraftbegrenzungsposition Material
der Scheibe 16 zerspant.
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Wiederum
wird bei einem kleineren bzw. dünneren
Fahrzeuginsassen der Schneidkörper 22 erst
nach einer Drehung der Gurtspule 12 um 360° vom Steuervorsprung
(nicht gezeigt) in die Kraftbegrenzungsposition bewegt.
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Um
das Verstellen des Steuerstiftes 24 zu erleichtern, ist
an den Hebeln 96 jeweils eine schiefe Ebene 104 vorgesehen.
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In 31 ist
der Gurtaufroller in einer elften Ausführungsform gezeigt. Diese Ausführungsform zeigt
das Übersetzungsgetriebe
bzw. Planetengetriebe nicht. Es wird jedoch auf obige Erläuterungen
verwiesen.
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Das Übersetzungs-
bzw. Planetengetriebe zieht nach einem bestimmten Gurtbandauszug
an einem um einen Punkt K kippbaren Hebel 106 (vgl. Pfeil
Z in 31), wodurch der ringförmige Abschnitt 100 des
Steuerstifts 24 axial zur Gurtspule 12 hin bewegt
wird und der Schneidkörper 22 in
seine Kraftbegrenzungsposition verstellt wird. Der Hebel 106 ist gestrichelt
in der Position gezeigt, in der er den Schneidkörper 22 in der Kraftbegrenzungsposition hält.
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Wiederum
wird bei einem kleineren bzw. dünneren
Fahrzeuginsassen der Schneidkörper 22 erst
nach einer Drehung der Gurtspule 12 um 360° vom Steuervorsprung
(nicht gezeigt) in die Kraftbegrenzungsposition bewegt.
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In
den
32 bis
36 ist
der Gurtaufroller in einer zwölften
Ausführungsform
gezeigt, wobei in den
32 bis
33 ein
Untersetzungsgetriebe gezeigt ist, das aus der
DE 103 60 0632 A1 bekannt ist
und darin ausführlich
beschrieben wird, worauf hiermit verwiesen wird.
-
Das
Untersetzungsgetriebe besteht aus einem an der Gurtspule
12 ausgebildeten
Ritzel
108, einem Untersetzungszahnrad
110, das
ortsfest bezüglich
des Rahmens
10 des Gurtaufrollers gelagert ist und einer
Innenverzahnung
112, die an einer Sperrscheibe
114 ausgebildet
ist und sich über
etwa 270° erstreckt.
Die Untersetzung untersetzt die Drehung der Gurtspule
12 und
kann einen Sperrhebel
116 bewegen, wie es in der
DE 103 60 032 A1 beschrieben
ist.
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Der
aus der
DE 103 60
032 A1 bekannte Sperrhebel
116 wird im folgenden
als Schaltgabel
117 bezeichnet. Die Schaltgabel
117 kann
eine Schaltwippe
118 um einen Drehachse D drehen, worauf
diese einen Steuerstift
24, an dem ein Schneidkörper
22 befestigt
ist, freigibt. Der Steuerstift
24 wird von einem federelastischen
Element
120 (
36) in Richtung der Gurtspule
12 gedrückt. Der
Schneidkörper
22 ist
dann in seiner Kraftbegrenzungsposition.
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Bei
einer Relativdrehung zwischen der Gurtspule 12 und der
Scheibe 16 wird mit dem Schneidkörper 22 in der Kraftbegrenzungsposition Material
der Gurtspule 12 zerspant.
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Wiederum
wird bei einem kleineren bzw. dünneren
Fahrzeuginsassen der Schneidkörper 22 erst
nach einer Drehung der Gurtspule 12 um 360° vom nicht
gezeigten Steuervorsprung in die Kraftbegrenzungsposition bewegt.
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Die
Bewegung der Schaltwippe 118 erfolgt zu einem gewünschten
Schaltpunkt, der in Abhängigkeit
vom benötigten
Gurtbandauszug eingeleitet wird. Genausogut kann die Bewegung der
Schaltwippe 118 zu einem Schaltpunkt erfolgen, der in Abhängigkeit
von der Anzahl der Achsumdrehungen und/oder anderer mechanischer
oder elektrischer Ansteuerquellen eingeleitet wird.
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Die 37 bis 40 zeigen
weitere Varianten, wie die rotatorische Bewegung der Schaltwippe 118 nach
einem bestimmten Gurtbandauszug in eine axiale Bewegung des Schneidkörpers 22 umgewandelt
wird.
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In 37 ist
an der drehbaren Schaltwippe 118 ein exzentrischer Körper 124 angebracht.
Der exzentrische Körper 124 greift
an dem Schneidkörper 22 an
und drückt
diesen entgegen der Kraft eines federelastischen Elements 126 bezüglich 37 nach
unten, wenn die Schaltwippe 118 gedreht wird. Der Schneidkörper 22 ist
dann in seiner Kraftbegrenzungsposition.
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Wenn
der Schneidkörper 22 in
der Kraftbegrenzungsposition ist und eine Drehung der Scheibe 16 relativ
zur Gurtspule 12 auftritt, zerspant der Schneidkörper 22 Material
der Gurtspule 12.
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Bei
einem kleineren bzw. dünneren
Fahrzeuginsassen wird der Schneidkörper 22 nach der Blockierung
der Scheibe 16 und während
einer Drehung der Gurtspule 12 relativ zur Scheibe 16 spätestens
durch den Steuervorsprung zur Gurtspule 12 hin verstellt.
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Obwohl 37 keinen
Steuerstift 24 zeigt, könnte
dieser genausogut zwischen dem exzentrischen Körper 124 und der Schaltwippe 118 vorgesehen
sein.
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Die
in 38 gezeigte Variante unterscheidet sich von der
in 37 gezeigten Variante darin, daß der Schneidkörper 22 auf
Vorsprüngen 55 der Gurtspule 12 liegt.
Der exzentrische Körper 124 wird zusammen
mit der Schaltwippe 118 verdreht. Da der exzentrische Körper 124 an
dem nicht verschiebbaren Schneidkörper 22 anliegt, wird
dieser entgegen der Kraft eines federelastischen Elementes 128 (bezüglich 38)
nach oben gedrückt
wird. Das federelastische Element 128 wird dabei vorgespannt.
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Sobald
eine Drehung der Gurtspule 12 relativ zur Scheibe 16 stattfindet,
also eine Bewegung der Gurtspule 12 in Gurtbandabzugsrichtung
(vgl. Pfeil in 38), werden die Vorsprünge 55 unter
dem Schneidkörper 22 weggezogen.
Das vorgespannte federelastische Element 128, das am Schneidkörper 22 angreift
und sich an der Scheibe 16 abstützt, beaufschlagt den Schneidkörper 22 in
Richtung der Gurtspule 12. Der Schneidkörper 22 ist dann in
seiner Kraftbegrenzungsposition.
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Tritt
keine Drehung der Gurtspule 12 relativ zur Scheibe 16 ein,
werden die Vorsprünge 55 nicht unter
dem Schneidkörper 22 weggezogen,
so daß dieser
nicht vom federelastischen Element 128 zur Gurtspule 12 hin
verstellt werden kann.
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Bei
einem kleineren bzw. dünneren
Fahrzeuginsassen wird der Schneidkörper 22 von einem bekannten
Steuervorsprung (nicht gezeigt) in die Kraftbegrenzungsposition
bewegt.
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Die
in 39 gezeigte Variante unterscheidet sich von der
in 37 gezeigten Variante darin, daß die Schaltwippe 118 im
wesentlichen L-förmig
ist und eine schiefe Ebene 130 hat, die mit einer schiefen
Ebene 132 des Steuerstiftes 24 zusammenwirken
kann und diesen samt dem Schneidkörper 24 entgegen der
Kraft eines federelastischen Elementes 134 verstellen kann.
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Bei
der in 40 gezeigten Variante kann die
rotatorische Bewegung der Schaltwippe 118 in eine axiale
Bewegung des Steuerstiftes 24 umgewandelt werden. Dazu
ist die Fläche
der Schaltwippe 118, die dem Steuerstift 24 gegenüberliegt,
z.B. wendelförmig
ausgebildet, und die Fläche
des Steuerstiftes 24 dementsprechend ausgebildet (nicht
gezeigt). Dadurch kann eine rotatorische Bewegung der Schaltwippe 118 zu
einer axialen Verstellung des Steuerstifts 24 führen und
der Schneidkörper 22 in die
Kraftbegrenzungsposition gelangen.
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In 41 ist
schematisch ein Teil eines Gurtaufrollers gezeigt mit der Schaltgabel 117,
die einen Schalthebel 119 translatorisch verstellen kann.
Die Verstellung der Schaltgabel 117 erfolgt dabei mit Hilfe des
Untersetzungsgetriebes, das in den 32 und 33 gezeigt
ist und worauf verwiesen wird. 42 und 43 zeigen
zwei Varianten, wie die translatorische Bewegung des Schalthebels 119 in eine
axiale Bewegung des Schneidkörpers 22 umgewandelt
werden kann
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Die
in 42 gezeigte Variante unterscheidet sich von 36 darin,
daß der
Schalthebel 119 translatorisch vom Steuerstift 24 weg
verstellt werden kann. Dabei wird der Steuerstift 24 freigegeben. Das
federelastische Element 120 kann dann den Schneidkörper 22 zur
Gurtspule 12 hin drücken.
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Die
in 43 gezeigte Variante unterscheidet sich von 42 darin,
daß der
translatorisch verstellbare Schalthebel 119 L-förmig mit
einer schiefen Ebene 138 ist. Der Schalthebel 119 verstellt
den Steuerstift 24, der eine entsprechende schiefe Ebene 140 aufweist,
axial entgegen der Kraft eines federelastischen Elementes 142.