DE102007018989A1

DE102007018989A1 - Kraftfahrzeugvorrichtung

Info

Publication number: DE102007018989A1
Application number: DE200710018989
Authority: DE
Inventors: Karlheinz Dipl.-Ing. Braun
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Braun Karlheinz Dipl-Ing De
Priority date: 2007-04-21
Filing date: 2007-04-21
Publication date: 2008-10-23

Abstract

Es wird eine Kraftfahrzeugvorrichtung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug (10) mit einem Automatikgetriebe (11), mit einer Steuer- und/oder Regeleinheit (13) vorgeschlagen, die dazu vorgesehen ist, bei Erkennen einer Anhalte- und/oder Bremssituation eine Motorleerlaufsolldrehzahl (n<SUB>ML_Soll</SUB>) anzuheben.

Description

Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugvorrichtung mit einer Steuer- und/oder Regeleinheit zur Steuerung einer Brennkraftmaschine. Bei einem Kraftfahrzeug mit einem Automatikgetriebe mit einem Drehmomentwandler befindet sich der Drehmomentwandler bei einer Anhaltesituation zunächst in einem Schubbetrieb. Bei einer bestimmten Geschwindigkeitsschwelle und bei einer bestimmten Übersetzungsstufe, welche bei einem Stufenautomatikgetriebe durch einen bestimmten Gang oder bei einem stufenlos einstellbaren Automatikgetriebe durch eine bestimmte Einstellung gebildet sein kann, kreuzen sich eine Brennkraftmaschinendrehzahl der Brennkraftmaschine und eine Turbinendrehzahl des Drehmomentwandlers in einem Kreuzungspunkt, so dass der Drehmomentwandler in einen Zugbetrieb wechselt. Dadurch bedingt kommt es kurz vor einem Stillstand des Kraftfahrzeugs zu einem Umschlagen aller Triebstrangkomponenten.
Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, eine Kraftfahrzeugvorrichtung bereitzustellen, mittels der konstruktiv einfach ein besonders hoher Fahrkomfort erreichbar ist. Die Aufgabe wird jeweils gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche, wobei weitere Ausgestaltungen der Erfindung den Unteransprüchen entnommen werden können.
Es wird eine Kraftfahrzeugvorrichtung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug mit einem Automatikgetriebe, mit einer Steuer- und/oder Regeleinheit vorgeschlagen, die dazu vorgesehen ist, bei Erkennen einer Anhalte- und/oder Bremssituation eine Motorleerlaufsolldrehzahl anzuheben. Dabei soll unter einer „Steuer- und/oder Regeleinheit" insbesondere eine Einheit mit einer Recheneinheit und einer Speichereinheit und einem darin gespeicherten Betriebsprogramm verstanden werden. Ferner soll unter „vorgesehen" insbesondere speziell ausgestattet, ausgelegt und/oder programmiert verstanden werden. Durch eine entsprechende erfindungsgemäße Ausgestaltung kann eine Verlagerung eines Kreuzungspunkts von Motor- und Turbinendrehzahl gegenüber einer Ausgestaltung ohne Anhebung der Motorleerlaufsolldrehzahl in einen Bereich höherer Fahrgeschwindigkeiten des Kraftfahrzeugs bzw. einer höheren äquivalenten Abtriebswellendrehzahl und möglicherweise auch vorteilhaft in einen Bereich einer höheren Übersetzung und/oder Gangstufe erreicht werden. Dadurch bedingt kann eine Reaktion eines Triebstrangs auf den Kreuzungspunkt bzw. auf einen Betriebspunktwechsels eines Drehmomentwandlers des Automatikgetriebes von Schub auf Zug reduziert werden, so dass derselbe für einen Fahrer zumindest nahezu unspürbar ist, wodurch der Komfort erhöht werden kann. Ferner können mechanische Serienstreuungen sowie Verschleiß und Alterungen zumindest teilweise ausgeglichen werden. Eine entsprechende erfindungsgemäße Kraftfahrzeugvorrichtung kann grundsätzlich vorteilhaft bei allen Kraftfahrzeuggetrieben mit einem Drehmomentwandler eingesetzt werden.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
Dabei zeigen:
1 ein schematisiert dargestelltes Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugvorrichtung,
2 einen schematisiert dargestellten Algorithmus der Kraftfahrzeugvorrichtung und
3 ein Kennliniendiagramm.
1 zeigt ein schematisiert dargestelltes Kraftfahrzeug 10 mit einem Automatikgetriebe 11 und einer Brennkraftmaschine 12. Ferner umfasst das Kraftfahrzeug 10 eine Kraftfahrzeugvorrichtung, die eine einstückig mit einer Getriebesteuer- und Regeleinheit ausgeführte Steuer- und Regeleinheit 13 aufweist. Grundsätzlich ist auch denkbar, dass eine entsprechende Steuer- und/oder Regeleinheit 13 mit einer anderen, dem Fachmann als sinnvoll erscheinenden Einheit zumindest teilweise einstückig ausgebildet ist, wie beispielsweise mit einer Motorsteuereinheit usw., oder auch von einer separaten Einheit gebildet ist. Die Steuer- und Regeleinheit 13 weist eine Recheneinheit 14 und eine Speichereinheit 15 mit einem darin gespeicherten Betriebsprogramm auf und ist mit einer Motorsteuer- und Regeleinheit 16 verbunden, die ebenfalls eine Recheneinheit 17 und eine Speichereinheit 18 mit einem darin gespeicherten Betriebsprogramm aufweist.
Die Steuer- und Regeleinheit 13 ist dazu vorgesehen, bei Erkennen einer Anhalte- und Bremssituation eine Motorleerlaufsolldrehzahl n_{ML_Soll} anzuheben (1 und 3). Hierzu werden in einem Zustandsautomaten 19 bzw. in einem Erkennungsmodul der Steuer- und Regeleinheit 13 eine Gaspedalstellung und eine Fahrzeugbeschleunigung überwacht, wobei auch zusätzlich ein Bremsmoment überwacht werden könnte (2). Zudem werden eine Motordrehzahl n_M, eine Übersetzung, eine Turbinendrehzahl n_T eines Drehmomentwandlers 20 des Automatikgetriebes 11 sowie eine Getriebeöltemperatur überwacht. Ferner wird überwacht, ob ein Notlauf vorliegt. Als wesentliche Überwa chungsgröße dient insbesondere ein Verhältnis zwischen der Turbinendrehzahl n_T und der Motordrehzahl n_M. Ist ein sich aus dem Verhältnis der Turbinendrehzahl n_T geteilt durch die Motordrehzahl n_M ergebender Wert größer 1, befindet sich der Drehmomentwandler 20 in einem Schubbetrieb, ist der Wert kleiner 1, befindet sich der Drehmomentwandler 20 in einem Zugbetrieb. Weist der Drehmomentwandler 20 eine Wandlerüberbrückungskupplung auf, wird ein Status derselben ebenfalls überwacht bzw. wird überprüft, ob dieselbe offen ist oder gerade in einem Schlupfbetrieb in Richtung offen verstellt wird, um ein Abwürgen der Brennkraftmaschine 12 zu vermeiden.
Sind zu einem Zeitpunkt t₀ alle vorgegebenen Bedingungen erfüllt, wird im Zustandsautomaten 19 eine Aktivierungsinformation AI generiert und es wird eine gegenüber einer Grundmotorleerlaufsolldrehzahl n_{ML_Soll_Grund} erhöhte Motorleerlaufsolldrehzahl n_{ML_Soll_Erh} ausgegeben. Alternativ könnte auch nur die Aktivierungsinformation AI oder nur die erhöhte Motorleerlaufsolldrehzahl n_{ML_Soll_Erh} ausgegeben werden. Durch die Aktivierungsinformation AI bzw. durch einen Anhebungs-Bit wird ein Schalter 21 in einer weiteren Einheit 22 der Steuer- und Regeleinheit 13 geschaltet. Die erhöhte Motorleerlaufsolldrehzahl n_{ML_Soll_Erh} wird über den Schalter 21 einem Filter 23 zugeführt, um Sprungsollwertvorgaben zu vermeiden. Grundsätzlich ist jedoch auch eine Einheit 22 ohne Filter 23 denkbar. Nach dem Filter 23 liegt eine erhöhte und gefilterte Motorleerlaufsolldrehzahl n_{ML_Soll_Erh_Filter} vor, die der Motorsteuer- und Regeleinheit 16 zugeführt wird, die die erhöhte und gefilterte Motorleerlaufsolldrehzahl n_{ML_Soll_Erh_Filter} einregelt (3).
Zu einem Zeitpunkt t₁ kreuzt die Turbinendrehzahl n_T die erhöhte und gefilterte Motorleerlaufsolldrehzahl n_{ML_Soll_Erh_Filter}, und zwar bei einer gegenüber einer Vorrichtung ohne Anhebung der Motorleerlaufsolldrehzahl n_{ML_Soll} erhöhten Fahrzeugge schwindigkeit bzw. Abtriebswellendrehzahl n_Abtrieb und einer erhöhten Übersetzung. Bis zu dem Zeitpunkt t₁ befindet sich der Drehmomentwandler 20 in einem Schubbetrieb und ab dem Zeitpunkt t₁ in einem Zugbetrieb, wie dies an einem Turbinenmoment M_T zu erkennen ist, welches zum Zeitpunkt t₁ eine Nulllinie überschreitet und einen positiven Wert annimmt.
Kurz vor einem Stillstand des Kraftfahrzeugs 10 zu einem Zeitpunkt t₂ deaktiviert die Steuer- und Regeleinheit 13 den Anhebungs-Bit und senkt die Motorleerlaufsolldrehzahl n_{ML_Soll} von der erhöhten und gefilterten Motorleerlaufsolldrehzahl n_{ML_Soll_Erh_Filter} auf die Grundmotorleerlaufsolldrehzahl n_{ML_Soll_Grund} ab.

Claims

Kraftfahrzeugvorrichtung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug (10) mit einem Automatikgetriebe (11), mit einer Steuer- und/oder Regeleinheit (13), die dazu vorgesehen ist, bei Erkennen einer Anhalte- und/oder Bremssituation eine Motorleerlaufsolldrehzahl (n_{ML_Soll}) anzuheben.
Verfahren, insbesondere mit einer Kraftfahrzeugvorrichtung nach Anspruch 1, wobei bei Erkennen einer Anhalte- und/oder Bremssituation eine Motorleerlaufsolldrehzahl (n_{ML_Soll}) angehoben wird.