DE102007018282B4 - Zweifachschraubvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zweifachsschraubvorrichtung zum simultanen Durchführen von zwei Schraubvorgängen an zwei voneinander beabstandeten Schraubstellen. Die Zweifachschraubvorrichtung weist zwei Schrauber auf, die an einer gemeinsamen Plattform angebracht sind. Zumindest einer der Schrauber ist an einem Schlitten angebracht, der zum Einstellen eines Abstands zwischen den beiden Schraubern an der Plattform linear verstellbar geführt ist. Außerdem ist eine motorische Verstelleinrichtung zum Verstellen des Schlittens relativ zur Plattform vorgesehen. Eine Steuerung zur Betätigung der Verstelleinrichtung ist so ausgestaltet, dass sie in Abhängigkeit des jeweils durchzuführenden Schraubfalls die Verstelleinrichtung zum automatischen Einstellen eines Soll-Abstands zwischen den beiden Schraubern ansteuert.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zweifachschraubvorrichtung zum simultanen Durchführen von zwei Schraubvorgängen an zwei voneinander beabstandeten Schraubstellen.
- Aus der
DE 198 43 151 A1 ist es bekannt, für ein Bearbeitungswerkzeug, bei dem es sich um einen Schrauber handeln kann, Parameter für einen durchzuführenden Schraubfall mittels eines Strichcodes in eine Steuerung einzulesen, wodurch die Parameter automatisch am Bearbeitungswerkzeug einstellbar sind. Beispielsweise kann dadurch ein vom jeweiligen Schraubfall abhängiges Drehmoment an einem Schrauber eingestellt werden. - Aus der
DE 100 04 707 A1 ist eine Zweifachschraubvorrichtung mit zwei Schraubern bekannt, mit denen zwei Schraubvorgänge an zwei voneinander beabstandeten Schraubstellen gleichzeitig realisierbar sind. Mittels einer Positionsverstelleinrichtung kann diese Schraubvorrichtung in unterschiedliche Schraubpositionen versetzt bzw. verschoben werden. Die Positionsverstelleinrichtung selbst beinhaltet dabei keine eigene Antriebsquelle, sondern benutzt über Riementriebe und Kupplungen die Antriebseinheit der Schrauber mit. - Die
DE 837 530 B , dieDE 44 33 731 A1 und dieDD 249 219 A1 - Die Schraubfälle einer Zweifachschraubvorrichtung umfassen als zusätzlichen Parameter neben z.B. Drehmoment den Abstand zwischen den beiden Schraubstellen. Ein wesentlicher Vorteil einer Zweifachschraubvorrichtung gegenüber einer Einfachschraubvorrichtung ist darin zu sehen, dass bei handbetätigten Vorrichtungen das jeweilige Drehmoment durch die Zweifachschraubvorrichtung in sich selbst abgestützt ist, während es bei einer Einfachschraubvorrichtung vom jeweiligen Monteur abgestützt werden muss.
- Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine Zweifachschraubvorrichtung der eingangs genannten Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch eine verbesserte Handhabung auszeichnet, die sich zum Beispiel durch eine schnellere, vorzugsweise genauere Einstellung des Abstands zwischen den beiden Schraubern ergeben kann.
- Dieses Problem wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Plattform der Zweifachschraubvorrichtung zumindest mit einem Schlitten zu versehen, der entlang der Plattform linear geführt verstellbar ist und der einen der Schrauber trägt. Ferner ist eine motorische Verstelleinrichtung vorgesehen, mit welcher der wenigstens eine Schlitten relativ zur Plattform verstellbar ist, um den Abstand zwischen den Schraubern einstellen zu können. Außerdem ist eine Steuerung vorgesehen, mit welcher die Verstelleinrichtung zum Einstellen eines gewünschten Abstands zwischen den Schraubern ansteuerbar ist. Durch die vorgeschlagene Bauweise lässt sich in Abhängigkeit des jeweiligen Schraubfalls der erforderliche Soll-Abstand zwischen den beiden Schraubern automatisch einstellen. Hierdurch kann die Umrüstzeit beziehungsweise Umstellzeit der Zweifachschraubvorrichtung, die zum Einstellen eines neuen Schraubfalls erforderlich ist, verkürzt werden. Des weiteren kann durch die Automatisierung der Abstandseinstellung die Genauigkeit des eingestellten Abstands verbessert werden, da im Unterschied zu einer manuellen Einstellung die Abhängigkeit des eingestellten Ist-Abstands von der Sorgfalt des jeweiligen Monteurs entfällt. Diese Abstandseinstellung kann mittels einer Messeinrichtung zum Bestimmen des Ist-Abstands zwischen den beiden Schraubern vorgenommen werden, so dass die Steuerung durch Soll-Ist-Vergleich des Abstands den Abstand einregeln kann. Bei einer derartigen Ausführungsform kann eine besonders hohe Genauigkeit für die Einstellung des Abstands realisiert werden.
- Insgesamt lässt sich die Zweifachschraubvorrichtung somit erheblich einfacher und in der Folge besser handhaben, was letztlich die Qualität der Schraubvorgänge verbessert und den hierzu erforderlichen Zeitaufwand reduziert.
- Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform können an der Plattform zwei Schlitten koaxial zueinander linear verstellbar geführt sein, an denen jeweils einer der Schrauber angebracht ist und die mit der Verstelleinrichtung zum Einstellen eines Abstands zwischen den beiden Schraubern gleichzeitig relativ zueinander und relativ zur Plattform verstellbar sind. Bei einer solchen Ausführungsform mit zwei verstellbaren Schraubern lässt sich gegenüber einer Ausführungsform mit einem verstellbaren und einem feststehenden Schrauber die Zeit zum Einstellen eines neuen Abstands quasi halbieren.
- Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
- Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
- Es zeigen, jeweils schematisch,
-
1 eine perspektivische Ansicht einer Zweifachschraubvorrichtung, -
2 eine vergrößerte Ansicht eines Teilbereichs der Zweifachschraubvorrichtung aus1 , jedoch in einer anderen Blickrichtung. - Entsprechend den
1 und2 umfasst eine Zweifachschraubvorrichtung1 zwei Schrauber2 beziehungsweise3 . Die beiden Schrauber2 ,3 können pneumatisch arbeiten oder als Elektro-Schrauber ausgestaltet sei. Im Beispiel handelt es sich um Elektro-Schrauber, die über entsprechende Anschlüsse4 ansteuerbar sind. Die beiden Schrauber2 ,3 weisen jeweils einen Werkzeughalter5 auf, über die ein geeignetes Schraubwerkzeug, wie zum Beispiel eine Stecknuss, am jeweiligen Schrauber2 ,3 anbringbar ist. - Die Zweifachschraubvorrichtung
1 weist außerdem eine gemeinsame Plattform6 für beide Schrauber2 ,3 auf. Zumindest einer der Schrauber2 ,3 ist an einem Schlitten7 beziehungsweise8 angebracht. Im gezeigten, bevorzugten Beispiel sind zwei Schlitten7 ,8 vorgesehen, an denen jeweils einer der Schrauber2 ,3 angebracht ist. Grundsätzlich ist jedoch auch eine Ausführungsform denkbar, bei der nur einer der Schrauber2 ,3 an einem solchen Schlitten7 ,8 angebracht ist. Der jeweils andere Schrauber2 ,3 ist dann ortsfest an der Plattform6 angebracht. - Die Schlitten
7 ,8 sind jeweils an der Plattform6 linear verstellbar geführt, und zwar insbesondere koaxial zueinander. Hierdurch kann ein Abstand9 zwischen den beiden Schraubern2 ,3 eingestellt werden. Besagter Abstand9 ist dabei zwischen zwei Längsmittelachsen10 gemessen, die sich durch die Werkzeughalter5 erstrecken. - Die Zweifachschraubvorrichtung
1 weist außerdem eine motorische Verstelleinrichtung11 auf, mit deren Hilfe die beiden Schlitten7 ,8 relativ zur Plattform6 verstellbar sind. - Außerdem umfasst die Zweifachschraubvorrichtung
1 eine hier nur symbolisch angedeutete Steuerung12 , die auf geeignete Weise mit der Verstelleinrichtung11 gekoppelt ist. Die Steuerung12 dient zur Betätigung der Verstelleinrichtung11 und ist so ausgestaltet, dass sie die Verstelleinrichtung11 zum automatischen Einstellen eines Soll-Abstands zwischen den beiden Schraubern2 ,3 ansteuern kann. Der jeweilige Soll-Abstand ergibt sich dabei aus dem jeweils durchzuführenden Schraubfall, der durch mehrere Parameter charakterisiert ist. Einer dieser Parameter ist dabei durch den Abstand der beiden mit der Zweifachschraubvorrichtung1 zu bearbeitenden Schraubstellen gegeben. Andere Parameter sind beispielsweise die Drehzahl und das Drehmoment des jeweiligen Schraubers2 ,3 . Die Steuerung12 kann nun in Abhängigkeit des jeweils durchzuführenden Schraubfalls den Soll-Abstand zwischen den beiden Schraubern2 ,3 durch eine entsprechende Ansteuerung der Verstelleinrichtung11 automatisch einstellen. - Für die geführte Lagerung der Schlitten
7 ,8 kann die Plattform6 vorzugsweise mit zwei geradlinigen Schienen13 versehen sein, an denen die Schlitten7 ,8 längsverstellbar angebracht sind. Die Zweifachschraubvorrichtung1 kann außerdem mit einer Messeinrichtung14 ausgestattet sein, die zum Bestimmen des Ist-Abstands zwischen den beiden Schraubern5 ,6 ausgestaltet ist. Beispielsweise kann eine derartige Messeinrichtung14 eine hier nicht dargestellte, an der Plattform6 angebrachte Sensorik zur Lagebestimmung der beiden Schlitten7 ,8 aufweisen, die beispielsweise im Bereich der Schienen13 oder an den Schienen13 angeordnet sein kann. Durch eine Verbindung der Messeinrichtung14 mit der Steuerung12 kann ein geschlossener Regelkreis gebildet werden, wodurch die Steuerung12 durch einen Soll-Ist-Vergleich des Abstands9 den Abstand9 einregelt. Je nach Genauigkeit der Messeinrichtung14 lässt sich dann der Abstand9 vergleichsweise genau einstellen. - Vorzugsweise ist die Verstelleinrichtung
11 so ausgebildet, dass sie die beiden Schlitten7 ,8 symmetrisch verstellt, also so, dass die beiden Schlitten7 ,8 und somit die beiden Schrauber2 ,3 bezüglich einer Symmetrieebene unabhängig vom Abstand9 jeweils symmetrisch zueinander angeordnet sind. Im Bereich dieser Symmetrieebene befindet sich beispielsweise der Schwerpunkt der Zweifachschraubevorrichtung1 , der sich daher beim Verstellen des Abstands9 nicht ändert. Somit lässt sich die Zweifachschraubvorrichtung1 von einem Monteur stets gleich handhaben. - Die Verstelleinrichtung
11 weist vorzugsweise einen Stellmotor15 und einen Spindeltrieb16 auf. Der Stellmotor15 ist vorzugsweise als Elektromotor ausgestaltet und kann über einen Anschluss17 mit der Steuerung12 verbunden sein. Der Spindeltrieb16 ist eingangsseitig mit dem Stellmotor15 und ausgangsseitig mit den beiden Schlitten7 ,8 antriebsgekoppelt. Der Spindeltrieb16 umfasst vorzugsweise zwei gegenläufige Gewindespindeln18 ,19 , die sich parallel zu den Schienen13 erstrecken. Die eine Gewindespindel18 ist mit dem einen Schlitten7 gekoppelt, während die andere Gewindespindel19 mit dem anderen Schlitten8 gekoppelt ist. Die Gewindespindeln18 ,19 sind in Lagern20 drehbar an der Plattform6 gelagert und über ein Zahnradgetriebe21 mit dem Stellmotor15 antriebsgekoppelt. Die Antriebskopplung zwischen der jeweiligen Gewindespindel18 ,19 und dem zugehörigen Schlitten7 ,8 erfolgt dabei jeweils über eine Mutter22 , die ein zur jeweiligen Gewindespindel18 ,19 komplementäres Innengewinde aufweist und die fest mit dem jeweiligen Schlitten7 ,8 verbunden ist. Durch Drehen der Gewindespindeln18 ,19 verstellt sich die jeweilige Mutter22 in der Längsrichtung der jeweiligen Gewindespindel18 ,19 und nimmt dadurch den zugehörigen Schlitten7 ,8 mit. - Die Zweifachschraubvorrichtung
1 weist hier außerdem ein Traggestell23 auf, das an der Plattform6 befestigt ist. Dieses Traggestell weist im gezeigten Beispiel eine Angriffsstelle24 , hier in Form einer Öse, auf, mit der die Zweifachschraubvorrichtung1 aufhängbar ist, beispielsweise an einem hier nicht gezeigten Werkzeugwagen, der einen galgenartigen Träger aufweist, an dem die Zweifachschraubvorrichtung1 aufhängbar und insgesamt verfahrbar ist. Ferner weist das Traggestell23 .in der hier gezeigten Ausführungsform zwei Handgriffe25 auf, die es einem Monteur ermöglichen, die Zweifachschraubvorrichtung1 zu hantieren. Das Positionieren der beiden Schrauber2 ,3 relativ zu den jeweiligen Schraubstellen wird dadurch vereinfacht. - Sofern der Stellmotor
15 als Elektromotor ausgestaltet ist, kann er beispielsweise als Schrittmotor ausgebildet sein, wodurch es für die Steuerung12 vergleichsweise einfach ist, den gewünschten Soll-Abstand einzustellen, ohne dass hierzu ein geschlossener Regelkreis erforderlich ist. Ebenso kann der Stellmotor15 mit einem Encoder ausgerüstet sein, der es der Steuerung12 ebenso ermöglicht, die aktuelle Position des Stellmotors15 und somit den Ist-Abstand zwischen den Schraubern2 ,3 möglichst genau zu erfassen.
Claims (5)
- Zweifachschraubvorrichtung (1) zum simultanen Durchführen von zwei Schraubvorgängen an zwei voneinander beabstandeten Schraubstellen mit zwei Schraubern (2, 3) und mit einer Verstelleinrichtung (11), mittels der die Schrauber (2, 3) in die zwei voneinander beabstandeten Schraubstellen versetzbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass - die Schrauber (2, 3) auf einer gemeinsamen Plattform (6) angebracht sind, - wenigstens einer der Schrauber (2, 3) an einem Schlitten (7, 8) angebracht ist, der zum Einstellen eines Abstands (9) zwischen den beiden Schraubern (2, 3) an der Plattform (6) linear verstellbar geführt ist, - eine motorische Verstelleinrichtung (11) zum Verstellen des wenigstens einen Schlittens (7, 8) relativ zur Plattform (6) vorgesehen ist, - die Verstelleinrichtung (11) einen Stellmotor (15) und einen eingangsseitig mit dem Stellmotor (15) und ausgangsseitig mit dem Schlitten (7, 8) antriebsgekoppelten Spindeltrieb (16) mit mindestens einer Gewindespindel (18, 19) aufweist und - eine Steuerung (12) zur Betätigung der Verstelleinrichtung (11) so ausgestaltet ist, dass sie in Abhängigkeit des jeweils durchzuführenden Schraubfalls die Verstelleinrichtung (11) zum automatischen Einstellen eines Soll-Abstands zwischen den beiden Schraubern (2, 3) ansteuert, - wobei eine Messeinrichtung (14) zum Bestimmen des Ist-Abstands zwischen den beiden Schraubern (2, 3) vorgesehen ist, über deren Steuerung (12) durch Soll-Ist-Vergleich der Abstand (9) einregelt wird.
- Zweifachschraubvorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass an der Plattform (6) zwei Schlitten (7, 8) koaxial zueinander linear verstellbar geführt sind, an denen jeweils einer der Schrauber (2, 3) angebracht ist und die mit der Verstelleinrichtung (11) zum Einstellen eines Abstands (9) zwischen den beiden Schraubern (2, 3) gleichzeitig relativ zueinander und relativ zur Plattform (6) verstellbar sind. - Zweifachschraubvorrichtung nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (11) zum symmetrischen Verstellen der beiden Schlitten (7, 8) ausgestaltet ist. - Zweifachschraubvorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Spindeltrieb (16) zwei gegenläufige Gewindespindeln (18, 19) umfasst, von denen die eine mit dem einen Schlitten (7) und die andere mit dem anderen Schlitten (8) gekoppelt ist. - Zweifachschraubvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass an der Plattform (6) ein Traggestell (23) befestigt ist, das Handgriffe (25) zum Hantieren der Zweifachschraubvorrichtung (1) und/oder eine Angriffsstelle (24) zum Aufhängen der Zweifachschraubvorrichtung (1) aufweisen kann.
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