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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Handwerkzeug, insbesondere ein Elektrohandwerkzeug,
vorzugsweise eine Bohrmaschine, einen Bohrhammer oder einen Akkuschrauber
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Handwerkzeuge
mit einem, insbesondere als Elektromotor ausgebildeten Antrieb,
sind hinlänglich
bekannt. Zum Arbeiten mit verschiedenen Werkstoffen und/oder Werkzeugen,
insbesondere Bohrwerkzeugen, ist es bekannt, Handwerkzeuge mit einem,
insbesondere als Zwei-Gang-Stirnradgetriebe ausgebildeten Übersetzungsgetriebe
auszustatten. Zum Schutz des Benutzers vor hohen Reaktionsmomenten
des Handwerkzeugs und zum Schutz des Übersetzungsgetriebes gegen Überbeanspruchung ist
es bekannt, im Antriebsstrang eine Überlastkupplung als Drehmoment-Begrenzungseinrichtung
anzuordnen, mit der das maximal auf die Werkzeugwelle und/oder das
rotierend angetriebene Werkzeug übertragene
Drehmoment begrenzt wird. Bei Überschreiten
eines maximalen Drehmoments (Auslösemoment) wird der Kraftfluss
zwischen dem Antrieb (Elektromotor) und dem von der Werkzeugwelle
rotierend angetriebenen Werkzeug schnellstmöglich unterbrochen, wodurch
die Bedienperson, das Handwerkzeug und das zu bearbeitende Werkstück bzw. Erzeugnis
geschützt
werden. Nachteilig bei den bekannten Handwerkzeugen ist, dass unabhängig von der
Wahl der Getriebeübersetzung
immer das gleiche maximale Drehmoment übertragen wird. Eine Wahl zwischen
unterschied lichen maximalen Drehmomenten für unterschiedliche Getriebeübersetzungen
ist nicht möglich,
wenn die Überlastkupplung
auf der Werkzeugspindel angeordnet ist. Falls sich die Überlastkupplung
auf einer Vorgelegewelle befindet, wird das übertragene Drehmoment von der
Getriebeübersetzung
bestimmt. Eine davon unabhängige Wahl
des Auslösemoments
ist nicht möglich.
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Neben
den bekannten Handwerkzeugen mit einer einzigen, nicht einstellbaren Überlastkupplung sind
Handwerkzeuge mit einer einstellbaren Überlastkupplung bekannt, mittels
der das maximal zu übertragende
Drehmoment an die zu erledigende Aufgabe anpassbar ist. Zur Variation
des Drehmoments wird dabei die Federkraft einer auf ein Kupplungsteil
der Überlastkupplung,
insbesondere einer Formschluss-Rastkupplung
wirkenden Schließfeder variiert.
Nachteilig bei dieser Art von Handwerkzeugen ist einerseits, dass
die einstellbare Überlastkupplung
aufgrund ihres vergleichsweise komplexen Aufbaus störanfällig ist
und andererseits, dass zur Betätigung
des Übersetzungsgetriebes
und zur Wahl des Auslösemoments
zwei unterschiedliche Schalter mit separaten Schaltgestängen zu
bedienen sind.
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Offenbarung der Erfindung
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Technische Aufgabe
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine alternative Bauform
eines Handwerkzeugs anzugeben, bei dem zuverlässig mit nur einem Schalter
zwischen mindestens zwei unterschiedlichen, maximal übertragbaren
Drehmomenten gewählt
werden kann.
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Technische Lösung
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, neben der ersten Überlastkupplung
mindestens eine zweite Überlastkupplung
vorzusehen und diese ausschließlich
einer ersten Zahnradeinheit zuzuordnen, so dass die zweite Überlastkupplung
automatisch beim Zuschalten der ersten Zahnradeinheit in den Antriebsstrang
zu Zwecken der Drehmomentübertragung
aktiviert wird. Anders ausgedrückt
bildet die zweite Überlastkupplung
mit der ersten Zahnradeinheit eine Funktionseinheit, die ausschließlich als Ganzes
aktiviert bzw. deaktiviert werden kann. Hierdurch ist es möglich, mittels
eines einzigen Schalters, insbesondere Drehschalters, auf die erste
Zahnradeinheit mit der auf diese abgestimmte zweite, insbesondere
nicht-einstellbare, Überlastkupplung
zu wechseln. Ein separater Schalter zum Umschalten zwischen den Überlastkupplungen
wird mit Vorteil nicht benötigt.
Wird von der ersten Zahnradeinheit mittels des einzigen Schalters
auf die zweite Zahnradeinheit umgeschaltet, wird die zweite Überlastkupplung
automatisch deaktiviert bzw. aus dem Antriebsstrang heraus verstellt.
Im Rahmen der Erfindung liegt es, neben der ersten und der zweiten Überlastkupplung
weitere Überlastkupplungen
vorzusehen und vorzugsweise jede Überlastkupplung einer separaten
Zahnradeinheit zuzuordnen.
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Unter
Zahnradeinheit im Sinne der Erfindung wird sowohl ein einziges,
insbesondere als Stirnrad ausgebildetes Getriebezahnrad, als auch
mehrere miteinander drehfest gekoppelte Zahnräder, die ausschließlich gemeinsam
rotierbar angeordnet sind, verstanden. Dabei ist es von Vorteil,
wenn unterschiedliche Zahnräder
einer Zahnradeinheit einen unterschiedlichen Durchmesser aufweisen,
so dass eine Überlast kupplung
bei unterschiedlichen Übersetzungen
wirksam sein kann.
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Mit
Vorteil sind die mindestens zwei Überlastkupplungen unterschiedlich
dimensioniert, so dass unterschiedlich große maximale Drehmomente übertragen
werden können.
Bevorzugt ist das maximal zu übertragende
Drehmoment, also das Auslösemoment
der ersten Überlastkupplung,
größer als das
der zweiten Überlastkupplung.
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Von
Vorteil ist eine Anordnung, bei der mindestens zwei Zahnräder der
ersten Zahnradeinheit unterschiedlich große Durchmesser aufweisen und zumindest
ein Zahnrad der zweiten Zahnradeinheit den gleichen Durchmesser
aufweist, wie zumindest eines der Zahnräder der ersten Zahnradeinheit.
Hierdurch ist es möglich,
die gleiche Getriebeübersetzung
mit zwei Zahnradeinheiten zu realisieren, wobei die jeweils wirksamen
Auslösemomente
unterschiedlich sind. Beispielsweise ist es einerseits möglich, bei einer
niedrigen Drehzahl an der Werkzeugwelle und gleichzeitig geringem
Auslösemoment
Diamant-Bohrkronen mit großen
Durchmessern einzusetzen. Durch einen Wechsel der Zahnradeinheiten, jedoch
gleich bleibendem Durchmesser des aktiven Zahnrads kann andererseits
die gleiche niedrige Drehzahl mit einem hohen Auslösemoment
realisiert werden, wodurch beispielsweise lange Holzschrauben problemlos
verschraubbar sind.
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Bezüglich der
Anordnung der ersten Überlastkupplung
gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Beispielsweise
kann die erste Überlastkupplung
dauerhaft und ausschließlich
mit der zweiten Zahnradeinheit wirkverbunden sein. Bei einer derartigen
Anordnung sind beide Überlastkupplungen
ausschließlich
alternativ im Einsatz. Bei der Wahl der ersten Zahn radeinheit durch
den einzigen Schalter ist automatisch die zweite Überlastkupplung
aktiv, wobei durch Umschalten auf die zweite Zahnradeinheit ausschließlich die
erste Überlastkupplung,
die mit der zweiten Zahnradeinheit eine Funktionseinheit bildet, aktiv
ist.
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Daneben
ist es denkbar, die erste Überlastkupplung
sämtlichen
Zahnradeinheiten zuzuordnen, also diese bevorzugt im Antriebsstrang
derart anzuordnen, dass diese immer drehmomentbegrenzend aktiv ist.
Gegebenenfalls kann auch eine Überbrückungseinrichtung
für die
erste Überlastkupplung vorgesehen
werden. Bei der Ausführungsform
mit auf sämtliche
Zahnradeinheiten wirkenden ersten Überlastkupplung ist es von
wesentlichem Vorteil, wenn die erste Überlastkupplung härter ausgebildet ist
als die zweite Überlastkupplung.
Dabei kann beispielsweise die erste Überlastkupplung als Formschluss-Rastkupplung
und die zweite Überlastkupplung
als Reibschlusskupplung ausgebildet werden.
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Wird
die erste Überlastkupplung
sämtlichen oder
einer Gruppe von Zahnradeinheiten zugeordnet, ist es bevorzugt,
wenn die zweite Zahnradeinheit drehmomentübertragend betrieben wird,
nur die erste Überlastkupplung
aktiv ist. Wird mit dem einzigen Schalter auf die erste Zahnradeinheit
umgeschaltet, wird zusätzlich
automatisch die mit der ersten Zahnradeinheit wirkverbundene zweite Überlastkupplung aktiv,
so dass insgesamt nur noch als maximales Drehmoment das Auslösemoment
der schwächeren, zweiten Überlastkupplung übertragen
werden kann. Bei der beschriebenen Konfiguration ist der zweiten Zahnradeinheit
keine Überlastkupplung
ausschließlich
zugeordnet.
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Es
sind jedoch auch Ausführungsformen denkbar,
bei denen die zweite Überlastkupplung
auf sämtliche
Zahnradeinheiten drehmomentbegrenzend wirkt und mehrere Zahnradeinheiten
mit jeweils einer eigenen Überlastkupplung
ausgestaltet sind.
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Aus
fertigungs- und montagetechnischen Gründen ist es von Vorteil, wenn
die zu unterschiedlichen Zeiten drehmomentübertragenden Zahnradeinheiten
auf einer Motorwelle oder einer im Antriebsstrang zwischen Motorwelle
und Werkzeugwelle angeordneten Vorgelegewelle angeordnet sind. Bevorzugt
wird die Vorgelegewelle von der Motorwelle, über ein Stirnradgetriebe angetrieben.
Bei der zuletzt beschriebenen Ausführungsform ist es von Vorteil, wenn
die erste Zahnradeinheit diesem Stirnradgetriebe zugeordnet ist,
also auf sämtliche
auf der Vorgelegewelle angeordnete Zahnradeinheiten wirkt.
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Zur
Aktivierung der unterschiedlichen Zahnradeinheiten, von denen zumindest
eine dauerhaft eine Überlastkupplung
ausschließlich
zugeordnet ist, ist es denkbar, auf der Werkzeugwelle jeder Zahnradeinheit
mindestens eine Abtriebszahnradeinheit und zumindest jeweils einem
Abtriebszahnrad zuzuordnen, wobei durch Verstellen eines axial verschiebbaren
Keils zwischen den unterschiedlichen Abtriebszahnradeinheiten und
damit zwischen den unterschiedlichen Zahnradeinheiten gewählt werden kann.
Mittels des Keils wird dabei eine drehfeste Verbindung zwischen
der ausgewählten
Abtriebszahnradeinheit und der Werkzeugwelle hergestellt. Nicht ausgewählte Abtriebszahnradeinheiten
sind relativ zu der Werkzeugwelle verdrehbar und damit nicht drehmomentübertragend,
also außerhalb
des Antriebsstrangs angeordnet. Bei der beschriebenen Konfiguration
sind die Zahnradeinheiten drehfest mit der Vorgelegewelle verbunden.
Ebenso ist es denkbar, die Abtriebszahnradeinheit drehfest auf der Werkzeugwelle
anzuordnen und beispielsweise mittels eines axial verstellbaren
Keils unmittelbar zwischen den axial benachbarten Zahnradeinheiten auszuwählen.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform ist
es denkbar, mindestens ein drehfest mit der Werkzeugwelle verbundene,
jedoch axial relativ zu der Werkzeugwelle verstellbare Abtriebszahnradeinheit vorzusehen.
Bevorzugt sind mehrere, unterschiedlich große Abtriebszahnräder als
Abtriebszahnradeinheit drehfest miteinander gekoppelt. Durch axiales Verstellen
dieser so gebildeten Abtriebszahneinheit kann zwischen den unterschiedlichen
Zahnradeinheiten ausgewählt
werden, wobei zumindest einer der Zahnradeinheiten fest eine Überlastkupplung
zugeordnet ist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1a eine
schematische Darstellung eines Handwerkzeugs mit einem Zwei-Gang-Übersetzungsgetriebe
und mit zwei Überlastkupplungen,
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1b einem
Schalter für
die gleichzeitige Einstellung der Getriebeübersetzung und des maximal
zu übertragenden
Drehmoments für
das in 1a gezeigte Handwerkzeug,
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2a ein
alternatives Handwerkzeug mit einem Übersetzungsgetriebe und zwei Überlastkupplungen,
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2b ein
zu dem Handwerkzeug gemäß 2a gehöriger Bedienschalter,
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3a ein
alternatives Handwerkzeug mit einem Übersetzungsgetriebe und zwei Überlastkupplungen
und
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3b ein
Schalter für
ein Handwerkzeug gemäß 3a.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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In
den Figuren sind gleiche Bauteile und Bauteile mit der gleichen
Funktion mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist schematisch ein Handwerkzeug 1,
beispielsweise eine Netzbohrmaschine, gezeigt.
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Der
Antriebsstrang 2 des Handwerkzeugs 1 umfasst eine
Werkzeugwelle 3, die an ihrem in der Zeichnungsebene linken
Ende ein Werkzeug, beispielsweise ein Bohrfutter mit Bohrer, trägt (nicht
gezeigt). Parallel zur Werkzeugwelle 3 ist eine Motorwelle 4 eines
als Elektromotor ausgebildeten Antriebs 5 angeordnet. Die
Drehmomentübertragung zwischen
der Motorwelle 4 und der Werkzeugwelle 3 erfolgt über ein Übersetzungsgetriebe 6 mit
einer aus einem einzigen Zahnrad bestehenden ersten Zahnradeinheit 7 und
einer axial beabstandeten zweiten Zahnradeinheit 8. Dabei
ist der ersten Zahnradeinheit 7 eine aus einem einzigen
Zahnrad bestehende erste Abtriebszahnradeinheit 9 und der
zweiten Zahnradeinheit 8 eine zweite, auch aus einem einzigen
Zahnrad bestehende Abtriebszahnradeinheit 10 zugeordnet.
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Mittels
eines in axialer Richtung verstellbaren Keils 11 ist entweder
die erste oder die zweite Abtriebszahnradeinheit 9, 10 drehfest,
d. h. drehmomentübertragend,
mit der Werkzeugwelle 3 verbindbar. Mittels des Keils 11 wird über entsprechende
Mitnehmerkugeln 12, 13 ein Formschluss hergestellt.
In 1a ist die zweite Abtriebszahnradeinheit 10 drehfest
mit der Werkzeugwelle 3 verbunden, wohingegen die erste
Abtriebszahnradeinheit 9 relativ zu der Werkzeugwelle 3 verdrehbar
ist.
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Der
zweiten Zahnradeinheit 8 ist eine erste, als Reibschlusskupplung
ausgebildete Überlastkupplung 14 ausschließlich zugeordnet,
mittels der das Drehmoment von der Motorwelle auf die zweite Zahnradeinheit 8 übertragen
wird, wobei die erste Überlastkupplung 14 das
maximal zu übertra gende Drehmoment
begrenzt. Die erste Überlastkupplung 14 umfasst
einen in axialer Richtung relativ zu der Motorwelle 4 verschiebbaren
und drehfest mit der Motorwelle 4 verbundenen Reibteller 15,
der über
Federn 16 in Richtung der zweiten Zahnradeinheit 8 federkraftbeaufschlagt
ist. Die erste Überlastkupplung 14 immer
nur dann drehmomentübertragend
bzw. -begrenzend aktiv, wenn die zweite Zahnradeinheit 8 drehmomentübertragend
betrieben wird.
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Zum
Umschalten zwischen der zweiten Zahnradeinheit 8 und der
ersten Zahnradeinheit 7 ist ein als Drehschalter ausgebildeter
Schalter 17 vorgesehen (vergleiche 1b). Dieser
ist von der gezeigten Schalterstellung (K2, 14), in der
die erste Überlastkupplung 14 aktiv
ist und ein Kraftfluss K2 realisiert ist (aktive zweite Zahnradeinheit 8),
in eine um 90° verdrehte
Schalterstellung (K1, 18) überführbar, wodurch (mittels eines
nicht gezeigten Schaltgestänges)
der Keil 11 in der Zeichnungsebene nach links verstellt
wird. In dieser Schalterstellung ist nur die erste Abtriebszahnradeinheit 9 drehfest
mit der Werkzeugwelle (formschlüssig)
verbunden, so dass die erste Zahnradeinheit 7 mit einer
zugehörigen zweiten Überlastkupplung 18 drehmomentübertragend
aktiv ist. Die zweite Überlastkupplung 18 ist ebenfalls
mit einem Reibteller 19 versehen, der mithilfe von Federn 20 in
axialer Richtung auf die erste Zahnradeinheit 7 federkraftbeaufschlagt
ist. Alternativ kann die erste oder die zweite Überlastkupplung (14, 18)
beispielsweise als Formschluss-Rast-Kupplung
ausgebildet werden. In der zweiten Schalterstellung ist der Kraftfluss
K1 über
die Werkzeugwelle 3, den Reibteller 19, die erste
Zahnradeinheit 7, die erste Abtriebszahnradeinheit 9 und
die Werkzeugwelle 3 auf das nicht gezeigte Werkzeug aktiv.
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Beide Überlastkupplungen 14, 18 sind
ausschließlich
alternativ, jeweils zusammen mit der zugehörigen Zahnradeinheit 7, 8 aktiv.
Durch Umschalten zwischen den beiden Zahnradeinheiten 7, 8 wird gleichzeitig
zwischen zwei unterschiedlichen maximalen Drehmomenten ausgewählt werden,
wobei bevorzugt mittels der ersten Überlastkupplung 14 ein höheres maximales
Drehmoment übertragbar
ist.
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In 2a ist
ein alternatives Ausführungsbeispiel
eines Handwerkzeugs 1 gezeigt. Der ebenfalls als Elektromotor
ausgebildete Antrieb 5 treibt rotierend die Motorwelle 4 an.
Auf der Motorwelle 4 sitzt ein erstes Stirnrad 21,
das mit einem zweiten Stirnrad 22 drehmomentübertragend
zusammenwirkt. Das zweite Stirnrad 22 ist koaxial zu einer
Vorgelegewelle 23 angeordnet, wobei das Drehmoment von
dem zweiten Stirnrad 22 über eine als Formschluss-Rast-Kupplung
ausgebildete erste Überlastkupplung 14 auf
die Vorgelegewelle 23 übertragen wird.
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Auf
der Vorgelegewelle 23 sitzt drehfest eine aus einem einzigen
Zahnrad bestehende zweite Zahnradeinheit 8 und eine erste
Zahnradeinheit 7 mit zwei unterschiedlich großen, drehfest
miteinander gekoppelten Zahnrädern 7a, 7b.
Der ersten Zahnradeinheit 7 ist eine zweite Überlastkupplung 18 (Reibschlusskupplung)
zugeordnet.
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Jedem
Zahnrad 7a, 7b der ersten Zahnradeinheit 7 ist
jeweils eine aus jeweils einem Abtriebszahnrad bestehende Abtriebszahnradeinheit 9a, 9b zugeordnet,
die unabhängig
voneinander drehmomentübertragend
betrieben werden können.
Der zweiten Zahnradeinheit 8 ist eine Abtriebszahnradeinheit 10 mit
einem einzigen Abtriebszahnrad zugeordnet. Durch Verstellen eines
nicht gezeigten Keils ist alternativ zwischen den drei Abtriebszahnradeinheiten 9a, 9b, 10 wählbar. Die
erste Überlastkupplung 14 ist
härter
ausgelegt als die zweite Überlastkupplung 18.
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In
der in 2b gezeigten Schalterstellung (K1, 18)
ist der Kraftfluss K1 von dem Antrieb 5 über die
Stirnräder 21, 22,
die erst Überlastkupplung 14, die
Vorgelegewelle 23, das Zahnrad 7a, die Abtriebszahnradeinheit 9a und
die Werkzeugwelle 3 aktiv. Wie sich aus 2a ergibt,
ist die erste Überlastkupplung 14 beiden
Zahnradeinheiten 7, 8 zugeordnet, also dauerhaft
drehmomentübertragend
bzw. drehmomentbegrenzend aktiv.
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In
der gezeigten Schalterstellung (K1, 18) wird eine hohe
Drehzahl der Werkzeugwelle 3 mit geringem Auslösemoment
(zweite Überlastkupplung 18)
realisiert. Diese Einstellung ist beispielsweise geeignet zum Bohren
mit Diamant-Bohrkronen
mit kleinen bis mittleren Durchmessern.
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Bei
der Aktivierung der Zahnräder 7a oder 7b,
d. h. der ersten Zahnradeinheit 7 sind beide Überlastkupplungen 14, 18 kumulativ
aktiv und es ist folglich lediglich das Auslösemoment der schwächeren, zweiten Überlastkupplung 18 wirksam.
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In
der zweiten Schalterstellung (K2, 18) ist der zweite Kraftfluss
K2 über
das zweite Zahnrad 7b der ersten Zahnradeinheit 7 realisiert.
Es wird also eine niedrige Drehzahl der Werkzeugwelle 3 mit
geringem Auslösemoment
realisiert. Diese Einstellung ist beispielsweise geeignet zum Bohren
mit Diamant-Bohrkronen mit sehr großen Durchmessern.
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In
der dritten Schaltstellung (K3, 14) verläuft der
Kraftfluss K3 über
die zweite Zahnradeinheit 8 und die Abtriebszahnradeinheit 10,
wobei die zweite Zahnradeinheit 8 ohne Überlastkupplung drehfest auf
der Vorgelegewelle 23 sitzt. Hierbei ist nur die erste Überlastkupplung 14 mit
einem hohen Auslösemoment
aktiv. Der Durchmesser des Zahnrades 7b der ersten Zahnradeinheit 7 entspricht
dem Durchmesser des Zahnrades der zweiten Zahnradeinheit 8.
Es können
also niedrige Drehzahlen der Werkzeugwelle 3 mit einem
hohen Auslösemoment
realisiert werden, was beispielsweise zum Drehen von sehr großen, langen
Holzschrauben geeignet ist.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß den 3a und 3b ist
auf der Werkzeugwelle 3 eine einzige Abtriebszahnradeinheit 9 mit
zwei drehfest miteinander gekoppelten Zahnrädern 24, 25 vorgesehen.
Die Abtriebszahnradeinheit 9 ist mittels des in 3b gezeigten
Schalters 17 und eines nicht gezeigtes Schaltgestänges axial
auf der Werkzeugwelle 3 verstellbar und in jeder Verstellposition
drehfest mit der Werkzeugwelle 3 verbunden.
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Auf
der Vorgelegewelle 23 sitzt einerseits drehfest die zweite
Zahnradeinheit 8 ohne eigene Überlastkupplung sowie die erste
Zahnradeinheit 7 mit zwei Zahnrädern 7a, 7b,
wobei der Durchmesser des Zahnrades 7a der ersten Zahnradeinheit 7 dem Durchmesser
des Zahnrades der zweiten Zahnradeinheit 8 entspricht.
Der ersten Zahnradeinheit 7 ist die zweite, als Reibschlusskupplung
ausgebildete Überlastkupplung 18 ausschließlich zugeordnet.
Von der von dem Antrieb 5 angetriebenen Motorwelle 4 wird
das Drehmoment über
die beiden Stirnräder 21, 22 und über die
dem zweiten Stirnrad 22 zugeordnete erste Überlastkupplung 14 auf
die Vorgelegewelle 23 übertragen.
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In
der gezeigten Schalterstellung (3b) (K1, 14)
verläuft
der Kraftfluss K1 zunächst über die Stirnräder 21, 22 und
die erste Überlastkupplung 14 auf
die Vorgelegewelle 23 und von dort aus über die drehfest mit der Vorgelegewelle 23 verbundene
zweite Zahnradeinheit 8 auf das erste, größere Zahnrad 24 der
Abtriebszahnradeinheit 9 und von dort aus auf die Werkzeugwelle 3.
In dieser Schalterstellung wird eine niedrige Drehzahl der Werkzeugwelle 3 mit
einem hartem Auslösedrehmoment
(erste Überlastkupplung 14)
kombiniert. Diese Einstellung ist beispielsweise geeignet zum Verschrauben
großer,
langer Holzschrauben.
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In
einer zweiten Schalterstellung (K2, 18), in der das Zahnrad 24 mit
dem Zahnrad 7a zusammen wirkt, wird ebenfalls eine niedrige
Drehzahl an der Werkzeugwelle, jedoch mit weichem Auslösemoment
(zweite Überlastkupplung 18)
realisiert. Diese Einstellung ist beispielsweise geeignet für Diamant-Bohrkronen
mit sehr großem
Durchmesser.
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In
der dritten Schaltstellung (K3, 18) werden hohe Drehzahlen
an der Werkzeugwelle 3 mit einem weichen Auslösemoment
kombiniert. Diese Einstellung ist geeignet für Diamant-Bohrkronen mit kleinen bis mittleren
Durchmessern.