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Die
Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung
zur Betätigung
einer Schlossbaugruppe eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Eine
derartige Betätigungsvorrichtung
umfasst einen eine längserstreckte
Bowdenhülle
und eine darin geführte
(flexible) Seele aufweisenden Bowdenzug, dessen Seele derart mit
der zu betätigenden
Schlossbaugruppe gekoppelt (insbesondere mechanisch verbunden) ist,
dass durch Erzeugung einer Zugkraft an der Seele die Schlossbaugruppe betätigt wird,
sowie weiterhin eine unmittelbar an der Seele des Bowdenzugs angreifende
Bedieneinrichtung zur Erzeugung einer Zugkraft an der Seele, um die
Schlossbaugruppe zu betätigen.
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Bei
der zu betätigenden
Schlossbaugruppe kann es sich beispielsweise um ein Türschloss
handeln, dessen Sperrteile in bekannter Weise eine Drehfalle und
eine Sperrklinke umfassen, durch deren Betätigung eine Kraftfahrzeugtür verriegelt
und entriegelt werden kann. Ferner kann es sich bei der zu betätigenden
Schlossbaugruppe um einen so genannten Türfeststeller handeln, mit dem
eine Kraftfahrzeugtür, insbesondere
eine Schiebetür
für ein Kraftfahrzeug,
in einer bestimmten (geöffneten
Position) arretierbar ist.
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Derartige
Schlossbaugruppen eines Kraftfahrzeugs lassen sich in der Regel
mittels mehrerer Bedieneinrichtungen betätigen, etwa einerseits vom Fahrzeuginnenraum
her mittels einer an der Innenseite einer Kraftfahrzeugtür auslösbaren Bedieneinrichtung
oder andererseits vom Fahrzeugaußenraum her mittels einer an
der Außenseite
der Kraftfahrzeugtür
oder durch eine Fernbedienung auslösbaren Bedieneinrichtung. Dabei
kann eine jeweilige Bedieneinrichtung die zur Betätigung der
zugeordneten Schlossbaugruppe erforderliche Verstellkraft einerseits
durch Bestromung (elektrische Bedieneinrichtung) oder andererseits
durch die seitens einer Bedienperson ausgeübten Kräfte (manuelle Bedieneinrichtung)
erzeugen.
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Unabhängig davon,
wo eine jeweilige Bedieneinrichtung (an einer Kraftfahrzeugtür) angeordnet ist
und auf welche Weise beim Auslösen
der Bedieneinrichtung eine Verstellkraft zur Betätigung der zugeordneten Schlossbaugruppe
erzeugt wird, dient zur Übertragung
der Verstellkraft von der Bedieneinrichtung auf die Schlossbaugruppe
regelmäßig ein Bowdenzug,
der eine innerhalb einer Bowdenhülle geführte flexible
Seele (in Form eines Zugmittels) umfasst. Die Seele ist einerseits
derart mit der Bedieneinrichtung gekoppelt, dass bei bestimmungsgemäßem Auslösen der
Bedieneinrichtung eine Zugkraft an der Seele erzeugt wird; und sie
ist andererseits derart mit der zu betätigenden Schlossbaugruppe gekoppelt,
dass bei Erzeugung einer Zugkraft an der Seele die Schlossbaugruppe
in der gewünschten Weise
betätigt,
also etwa ein Türschloss
oder ein Türfeststeller
entriegelt wird.
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Hierbei
besteht das Problem, dass jeder Bedieneinrichtung ein separater
Koppelmechanismus, insbesondere in Form eines Bowdenzugs, zugeordnet
werden muss, um die an einer jeweiligen Bedieneinrichtung (elektrisch
oder manuell) erzeugte Verstellkraft auf die zu betätigende
Schlossbaugruppe zu übertragen.
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In
diesem Zusammenhang ist es bekannt, neben der flexiblen Seele auch
die Bowdenhülle
eines Bowdenzugs zur Kraftübertragung
zu nutzen, um die Anzahl separater Koppelmechanismen in einer Kraftfahrzeugtür reduzieren
zu können,
vergl.
DE 100 46 189
A1 und
DE
101 10 526 A1 . Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen,
dass eine gezielte Einwirkung auf eine Bowdenhülle zur definierten Kraftübertragung
auf eine zu betätigende
Schlossbaugruppe technisch aufwändig
sein kann.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Betätigungsvorrichtung zur Betätigung einer Schlossbaugruppe
eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, die mit einfachen Mitteln die
Kopplung von mindestens zwei Bedieneinrichtungen mit der zu betätigenden
Schlossbaugruppe ermöglicht.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
die Schaffung einer Betätigungsvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Danach
ist eine an der Bowdenhülle
des Bowdenzugs angreifende Bedieneinrichtung vorgesehen, der ein
Stützbereich
derart zugeordnet ist, dass die Bowdenhülle beim Auslösen der
zugeordneten Bedieneinrichtung (mit einem Endabschnitt) gegen den
Stützbereich
gedrückt
wird und sich hierbei krümmt,
wodurch zugleich auch die in der Bowdenhülle geführte Seele entsprechend gekrümmt wird und
eine auf die Schlossbaugruppe wirkende Zugkraft erzeugt wird, da
eine Krümmung
der Seele des Bowdenzugs einer Verkürzung der effektiven Länge der
Seele entspricht.
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Konkret
weist die Bowdenhülle
einen Bedienabschnitt auf, an dem die zugeordnete Bedieneinrichtung
angreifen kann; und sie weist hiervon – entlang der Erstreckungsrichtung
des Bowdenzugs – beabstandet
einen Anschlagsabschnitt auf, mit dem die Bowdenhülle gegen
den zugeordneten Stützbereich
drückbar
ist, wobei sich die Bowdenhülle
in dem Bereich zwischen dem Bedienabschnitt und dem Anschlagsabschnitt
krümmt
bzw. in diesem Bereich ihre Krümmung
verändert.
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Hierbei
kann einerseits vorgesehen sein, dass die Bowdenhülle in dem
zu krümmenden
Bereich zunächst
im Wesentlichen geradlinig (linear) verläuft und erst durch Einwirkung
der zugeordneten Bedieneinrichtung gekrümmt wird; oder die Bowdenhülle kann
in jenem Bereich bereits vorgekrümmt sein,
so dass durch Einwirkung der Bedieneinrichtung auf die Bowdenhülle deren
Krümmung
lediglich verändert
wird.
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Zur
Betätigung
der Schlossbaugruppe weist die Bowdenhülle bevorzugt sowohl an ihrem
mit der zugeordneten Bedieneinrichtung zusammenwirkenden als Bedienabschnitt
bezeichneten Endabschnitt als auch an ihrem mit der Schlossbaugruppe
zusammenwirkenden als Anschlagsabschnitt bezeichnet Endabschnitt
jeweils einen Anschlag auf, wobei die Bedieneinrichtung über den
ersten Anschlag derart auf die Bowdenhülle einwirken kann, dass sie
mit ihrem am anderen Endabschnitt vorgesehenen, zweiten Anschlag
gegen den Stützbereich
gedrückt
wird, so dass die Bowdenhülle
sich krümmt.
Der jeweilige Anschlag kann beispielsweise als ein einstückig am zugeordneten
Endabschnitt der Bowdenhülle
angeformter und radial von der Bowdenhülle abstehender Ring ausgebildet
sein.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist der Stützbereich aus seiner Funktionsposition,
in der er ein Widerlager für
einen endseitigen Anschlag der Bowdenhülle bildet, in eine Deaktivierungsposition bewegbar,
in der sich die Bowdenhülle
nicht an dem Stützbereich
abstützen
kann, so dass bei einer Einwirkung auf die Bowdenhülle mittels
der zugeordneten Bedieneinrichtung weder die Bowdenhülle noch das
darin geführte
Zugmittel gekrümmt
wird und somit auch keine Straffung des Zugmittels und keine Betätigung der
Schlossbaugruppe erfolgt. Durch eine solche Einstellbarkeit des
Stützbereiches,
so dass dessen Funktion als Widerlager für einen endseitigen Anschlag
der Bowdenhülle
deaktiviert ist, lässt
sich beispielsweise eine Kinder- oder Diebstahlsicherung realisieren.
Alternativ kann eine Kinder- oder Diebstahlsicherung auch in bekannter
Weise durch einen Freilauf an der entsprechenden Bedieneinrichtung erreicht
werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung sind separate Bedieneinrichtungen zur Einwirkung auf
die Seele des Bowdenzugs einerseits und zur Einwirkung auf die Bowdenhülle andererseits
vorgesehen, um mittels der einen oder anderen Bedieneinrichtung
(im einen Fall durch unmittelbare Einwirkung auf die Seele des Bowdenzugs
und im anderen Fall durch Einwirkung auf dessen Bowdenhülle) die Schlossbaugruppe
betätigen
zu können.
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Die
beiden Bedieneinrichtungen können
z.B. durch einen Türaußenöffner und
einen Türinnenöffner gebildet
werden, von denen der eine, beispielsweise der Türaußenöffner, unmittelbar an der Seele des
Bowdenzugs angreift, und der andere, beispielsweise der Türinnenöffner, an
der Bowdenhülle
angreift, um diese gemeinsam mit der Seele zu krümmen und hierdurch indirekt
eine Zugkraft an der Seele zu erzeugen.
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Beispielsweise
kann die den Türaußenöffner bildende
Bedieneinrichtung einen Stellmotor aufweisen und durch einen türseitigen
Schalter oder eine Fernbedienung auslösbar sein, um die zugeordnete Schlossbaugruppe
elektrisch zu betätigen,
insbesondere durch unmittelbare Einwirkung mittels eines dem Stellmotor
zugeordneten Getriebes auf die Seele des Bowdenzugs, während die
den Innenöffner
bildende Bedieneinrichtung als eine manuell auslösbare Bedieneinrichtung ausgebildet
ist, die an der Bowdenhülle
angreift.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass eine Schlossbaugruppe, beispielsweise
ein Türfeststeller einer
Schiebetür,
von der Innenseite her wahlweise mittels einer ersten Fernbedienung
elektrisch über
einen Stellmotor oder mittels einer zweiten Bedieneinrichtung manuell
betätigbar
ist.
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Nach
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist eine einzelne Bedieneinrichtung vorgesehen, mit
der wahlweise sowohl unmittelbar auf die Seele des Bowdenzugs in
Form eines flexiblen Zugmittels eingewirkt werden kann als auch
mittelbar über
die zugeordnete Bowdenhülle.
Hierzu kann die Bedieneinrichtung beispielsweise einen Hebel umfassen,
dessen einer Hebelarm zum (manuellen) Auslösen der Bedieneinrichtung dient
und dessen anderer Hebelarm je nach Schwenkrichtung entweder eine
Zugkraft auf die Seele des Bowdenzugs ausübt oder eine Druckkraft auf
die Bowdenhülle,
um deren Anschlagsabschnitt gegen den zugeordneten Stützbereich
zu drücken
und hierdurch die Bowdenhülle
zusammen mit der darin geführten
Seele zu krümmen.
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Nach
einem anderen Aspekt der Erfindung erfolgt die Einwirkung auf die
Seele des Bowdenzugs einerseits in Erstreckungsrichtung des Bowdenzugs zur
unmittelbaren Erzeugung einer Zugkraft und andererseits durch Ausübung einer
Querkraft, quer zur Erstreckungsrichtung der Seele des Bowdenzugs, um
diese zu krümmen,
und zwar entweder durch Ausübung
einer Querkraft unmittelbar auf die Seele des Bowdenzugs oder durch
Ausübung
einer Querkraft auf die Bowdenhülle
des Bowdenzugs, welche von der Bowdenhülle auf die darin geführte Seele
des Bowdenzugs übertragen
wird.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden bei der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Figuren deutlich werden.
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Es
zeigen:
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1a eine
schematische Darstellung einer Betätigungsvorrichtung einer Schlossbaugruppe
eines Kraftfahrzeugs, die zwei separate Bedieneinrichtungen umfasst,
von denen die eine unmittelbar über die
Seele eines Bowdenzugs und die andere mittelbar über die Bowdenhülle des
Bowdenzugs auf die zu betätigende
Schlossbaugruppe einwirken kann;
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1b die
Anordnung aus 1a bei Betätigung der unmittelbar mit
der Seele des Bowdenzugs zusammenwirkenden Bedieneinrichtung;
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1c die
Anordnung aus 1a bei Betätigung der mit der Bowdenhülle zusammenwirkenden Bedieneinrichtung;
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2a, 2b die
Realisierung einer Kindersicherung für die Anordnung aus 1a;
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3 eine
erste Abwandlung der Anordnung aus 1a;
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4 eine
erste Weiterbildung der Anordnung aus 3;
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5 eine
zweite Weiterbildung der Anordnung aus 3;
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6 eine
zweite Abwandlung der Anordnung aus 1a.
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1a zeigt
schematisch eine Betätigungsvorrichtung
zur Betätigung
einer Schlossbaugruppe 5 eines Kraftfahrzeugs, insbesondere
einer Kraftfahrzeugtür,
von der hier lediglich ein um eine Achse 53 schwenkbar
gelagerter Betätigungshebel 50 dargestellt
ist. Bei der Schlossbaugruppe 5 kann es sich beispielsweise
um ein übliches,
Sperrteile in Form einer Drehfalle und einer Sperrklinke umfassendes Türschloss
(für eine
Klapp- oder eine Schiebetür) handeln,
das mittels der Betätigungsvorrichtung 1, 2, 3, 4 über den
Betätigungshebel 50 zum
Entriegeln betätigbar
ist. Andererseits kann es sich auch um einen Türfeststeller, insbesondere
für eine
Schiebetür, handeln,
mit dem die Tür
in einer definierten, geöffneten
Position feststellbar (arretierbar ist) und der mittels der Betätigungsvorrichtung 1, 2, 3, 4 lösbar ist.
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Die
mit der Schlossbaugruppe 5, genauer mit deren Betätigungshebel 50,
gekoppelte Betätigungsvorrichtung 1, 2, 3, 4 umfasst
zwei separate Bedieneinrichtungen 1, 2, die unabhängig voneinander auslösbar sind
und die über
einen gemeinsamen Koppelmechanismus 3 in Form eines Bowdenzugs mit
der Schlossbaugruppe 5 bzw. deren Betätigungshebel 50 gekoppelt
sind, und zwar einerseits direkt über die Seele 35 des
Bowdenzugs 3 und andererseits über die die Seele 35 umgebende
Hülle 30 des Bowdenzugs 3.
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Die
erste Bedieneinrichtung 1 umfasst einen Antriebsmotor 10 (Elektromotor),
der über
eine Antriebswelle 11 eines nachgeordneten Getriebes ein Antriebselement 12 in
Form einer Schnecke antreibt, welches wiederum abtriebsseitig mit
einem Getriebeelement 14 in Form eines um eine Achse 13 drehbar gelagerten
Schneckenrades 14 zusammenwirkt. An diesem ist ein Ende 36 der
durch ein flexibles Zugmittel gebildeten Seele 35 des Bowdenzugs 3 so
eingehängt,
dass bei einer Drehbewegung des Getriebeelementes 14 in
Form einer Schnecke um die Drehachse 13 (entgegen dem Uhrzeigersinn)
ein Abschnitt der Seele 35 in Form eines flexiblen Zugmittels
mitgenommen wird, wodurch ein Zug auf die Seele 35 entlang
ihrer Erstreckungsrichtung ausgeübt
wird. Die Seele 35 ist mit ihrem der ersten Bedieneinrichtung 1 abgewandten
zweiten Ende 37 mit dem Betätigungshebel 50 der
zu betätigenden Schlossbaugruppe 5 verbunden,
so dass bei Wirkung einer Zugkraft Z an der Seele 35 des
Bowdenzugs 3 entlang ihrer Erstreckungsrichtung der Betätigungshebel 50 verschwenkt
wird und hierdurch die mit dem Betätigungshebel 50 gekoppelten
Komponenten der Schlossbaugruppe 5, wie etwa die Sperrteile
(Drehfalle und Sperrklinke) eines Türschlosses oder ein Türfeststeller
betätigt,
insbesondere entriegelt werden, vergleiche 1b, wo
die Anordnung aus 1a nach Auslösen des Stellmotors 10 der ersten
Bedieneinrichtung 1 und einer hiermit verbundenen Drehbewegung
des abtriebseitigen Getriebeelementes 14 (um ca. 90°) dargestellt
ist.
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Eine
zweite Bedieneinrichtung 2 der Betätigungsvorrichtung 1, 2, 3 wird
gebildet durch einen zweiarmigen, um eine Achse 23 schwenkbar
gelagerten Hebel 20, dessen einer Hebelarm 21 zum
manuellen Auslösen
der zweiten Bedieneinrichtung 2 durch Verschwenken des
Hebels 20 um die Achse 23 dient und dessen zweiter
Hebelarm 22 über
einen ausgangsseitigen Abschnitt 24 mit der elastischen Hülle (Bowdenhülle 30)
des Bowdenzugs 3 zusammenwirkt, genauer mit einem an einem
als Bedienabschnitt bezeichneten Endabschnitt 31 der Bowdenhülle 3 vorgesehenen
Anschlag 31a in Form eines einstückig an der Bowdenhülle 30 angeformten,
radial von dieser abstehenden Ringes.
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An
seinem anderen, als Anschlagsabschnitt bezeichneten Endabschnitt 32 weist
die Bowdenhülle 30 ebenfalls
einen Anschlag 32a auf, der durch einen einstückig an
der Bowdenhülle 30 angeformten,
von dieser radial nach außen
abstehenden Ring gebildet wird und der an einem Stützelement 4 anliegt
und sich an diesem abstützt.
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Bei
einer Betätigung
des Schwenkhebels 20 der zweiten Bedieneinrichtung 2,
so dass dieser entgegen dem Uhrzeigersinn um die Drehachse 23 verschwenkt
wird, wirkt dessen zweiter Hebelarm 22 über den hierfür vorgesehenen
ausgangsseitigen Abschnitt 24 auf den ersten endseitigen
Anschlag 31a der Bowdenhülle 30 ein, so dass
die Bowdenhülle 30 mit
ihrem anderen, zweiten endseitigen Anschlag 32a gegen das
Stützelement 4 gedrückt wird,
wobei die Druckkraft von dem ersten endseitigen Anschlag 31a auf
den zweiten endseitigen Anschlag 32a durch die zwischen
den beiden Anschlägen 31a, 32a liegenden
Bereiche der Bowdenhülle 30 übertragen wird.
Hierdurch wird der zwischen den beiden Endanschlägen 31a, 32a gelegene
Bereich der Bowdenhülle 30 gekrümmt. Dies
führt zu
einer entsprechenden Krümmung
des in der Bowdenhülle 30 als
Seele 35 geführten
flexiblen Zugmittels, was wiederum die Erzeugung einer Zugkraft
Z zur Folge hat, mit der die Seele 35 des Bowdenzugs 3 entlang
ihrer Erstreckungsrichtung auf den Betätigungshebel 50 der Schlossbaugruppe 5 einwirkt,
vergleiche 1c.
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Im
Ergebnis lässt
sich also die Schlossbaugruppe 5 über ihren Betätigungshebel 50 wahlweise mittels
einer ersten Bedieneinrichtung 1, hier einen Stellmotor 10 aufweisend,
betätigen,
wobei die erste Bedieneinrichtung 1 über den Stellmotor 10 unmittelbar
zur Erzeugung einer Zugkraft auf die Seele 35 des Bowdenzugs 3 einwirkt,
oder alternativ mittels einer zweiten Bedieneinrichtung 2,
hier einen Schwenkhebel 20 aufweisend, betätigen, wobei
der Schwenkhebel 20 auf die Seele 35 des Bowdenzugs 3 indirekt über dessen
Bowdenhülle 30 einwirkt,
wobei die Einwirkung durch Erzeugung einer Druckkraft an einem Endabschnitt 31 der
Bowdenhülle 3 erfolgt, wobei
diese gekrümmt
wird, was wiederum zu einer Krümmung
der Seele 35 und zur Erzeugung einer (von der Seele 35 ausgeübten) an
der Schlossbaugruppe 5 bzw. deren Betätigungshebel 50 wirkenden Zugkraft
führt.
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Bei
der ersten Bedieneinrichtung 1 kann es sich beispielsweise
um einen Türaußenöffner handeln,
der mittels eines Schalters oder einer Fernbedienung vom Außenraum
des Kraftfahrzeugs her betätigbar
ist, und bei der zweiten Bedieneinrichtung 2 um einen Türinnenöffner, der
manuell vom Innenraum des Kraftfahrzeugs her betätigbar ist.
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In
den 2a und 2b ist
eine einfache Möglichkeit
zur Integration einer Kindersicherung in die Betätigungsvorrichtung aus den 1a bis 1c dargestellt.
Hierzu besteht das Stützelement 4 aus
mehreren (mindestens zwei) Stützteilen 41, 42, welche
aus ihrer in den 1a bis 1c und 2a gezeigten
Funktionsposition (in der sie zum Abstützen des als Anschlagsabschnitt
bezeichneten Endabschnittes 32 der Bowdenhülle 30 dienen)
in eine Deaktivierungsposition gemäß 2b verfahrbar
sind, in der sie von dem Anschlagsabschnitt 32 der Bowdenhülle 30 beabstandet
sind, so dass sich dieser nicht an dem Stützelement 4 abstützen kann. In
diesem Fall führt
ein Auslösen
der zweiten Bedieneinrichtung 2 und eine hiermit verbundene
Einwirkung auf die Bowdenhülle 30 nicht
zu einer Krümmung
der Bowdenhülle 30,
da deren als Anschlagsabschnitt bezeichneter zweiter Endabschnitt 32 nicht abgestützt ist.
Somit erfolgt auch keine Krümmung des
als Seele 35 in der Bowdenhülle 30 geführten flexiblen
Zugmittels und also auch keine Einwirkung der Seele 35 des
Bowdenzugs 3 auf die Schlossbaugruppe 5. Dies
entspricht der Funktion einer Kindersicherung, sofern es sich bei
der zweiten Bedieneinrichtung 2 um einen Türinnenöffner handelt,
der gemäß den 2a und 2b dadurch
deaktivierbar ist, das die Stützteile 41, 42 des
Stützelementes 4 aus der
in 2a gezeigten Funktionsposition in die in 2b gezeigte
Deaktivierungsposition überführt werden.
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Alternativ
kann eine Kindersicherung (oder ggf. Diebstahlsicherung) auch durch
entsprechende Gestaltung der der Bowdenhülle 30 zugeordneten zweiten
Bedieneinrichtung 2 realisiert werden, wie in 1a schematisch
angedeutet. Hierzu wird der ausgangsseitige Abschnitt 24 der
zweiten Bedieneinrichtung 2 über ein (in 1a gestrichelt
dargestelltes) schaltbares Gelenk 25 an den zweiten Hebelarm 22 des
Hebels 20 der zweiten Bedieneinrichtung 2 angekoppelt.
Wird dieses Gelenk 25 freigeschaltet, so ist der ausgangsseitige
Abschnitt 24 des Hebels 20 nur lose am zugeordneten
Hebelarm 22 angelenkt und kann keine Kräfte auf die Bowdenhülle 30 übertragen,
was einer Kindersicherung (bzw. Diebstahlsicherung) entspricht.
Nur bei nicht freigeschaltetem, steifem Gelenk 25, also
wenn der ausgangsseitige Abschnitt 24 starr mit dem zugeordneten
Hebelarm 22 verbunden ist, kann die in 1c gezeigte
Kraftübertragung
mittels des Hebels 20 der zweiten Bedieneinrichtung 2 auf
die Bowdenhülle 30 erfolgen.
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3 zeigt
eine Abwandlung des Ausführungsbeispieles
aus den 1a bis 1c, wobei lediglich
eine einzelne Bedieneinrichtung 6 vorgesehen ist, die sowohl
zur direkten Einwirkung auf die Seele 35 des Bowdenzugs 3 als
auch zur indirekten Einwirkung auf die Seele 35 über die
Bowdenhülle 30 vorgesehen
ist. Abgesehen von der Bedieneinrichtung 6 stimmen die übrigen Komponenten
der in 3 gezeigten Anordnung, also insbesondere der Bowdenzug 3,
das Stützelement 4 sowie
die Schlossbaugruppe 5 mit der Darstellung aus den 1a bis 1c überein,
so dass in dieser Hinsicht auf die Erläuterung zu jenen Figuren verwiesen
wird.
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Die
in 3 gezeigte Bedieneinrichtung 6 ist als
ein um eine Achse 63 verschwenkbarer zweiarmiger Hebel 60 ausgebildet,
dessen einer Hebelarm 61 zum Auslösen der Bedieneinrichtung 6 durch
manuelles Ergreifen und Verschwenken des Hebels 60 dient
und dessen anderer Hebelarm 62 zur Einwirkung wahlweise
direkt auf die Seele 35 des Bowdenzugs 3 oder
indirekt auf die Seele 35 des Bowdenzugs 3 über die
Bowdenhülle 30 dient.
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Hierzu
ist an einem Ende 36 der Seele 35 des Bowdenzugs 3 ein
Seilnippel 38 befestigt, auf den der Schwenkhebel 60 der
Bedieneinrichtung 6 über
einen Abschnitt 64 seines zweiten Hebelarmes 62 so
einwirken kann, dass die Seele 35 in Form eines flexiblen
Zugmittels gestrafft wird und eine Zugkraft erzeugt. Dies ist dann
der Fall, wenn der Schwenkhebel 60 entlang einer ersten
Richtung (Bedienrichtung R1) im Uhrzeigersinn verschwenkt wird.
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Bei
einer Schwenkbewegung des Schwenkhebels 60 entlang einer
zweiten Richtung (Bedienrichtung R2) entgegen dem Uhrzeigersinn
wirkt dessen zweiter Hebelarm 62 demgegenüber mit
dem ausgangsseitigen Abschnitt 64 auf den der Bedieneinrichtung 6 zugeordneten
als Bedienabschnitt bezeichneten ersten Endabschnitt 31 der
Bowdenhülle 30 ein,
so dass diese, wie anhand der 1a bis 1c beschrieben,
gekrümmt
wird, was indirekt ebenfalls zu einer über die Seele 35 auf
die Schlossbaugruppe 5 wirkenden Zugkraft führt.
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Ob
die Bedieneinrichtung 6 direkt auf die Seele 35 des
Bowdenzugs 3 einwirkt oder indirekt (über die Bowdenhülle 30)
auf die Seele 35 einwirkt, hängt also davon ab, entlang
welcher Richtung der Schwenkhebel 60 der Bedieneinrichtung 6 (durch
Ergreifen des ersten Hebelarmes 61) verschwenkt wird. Hierzu
ist der wahlweise auf den Seilnippel 38 oder den als Bedienabschnitt
bezeichneten ersten Endabschnitt 31 der Bowdenhülle 30 einwirkende
Abschnitt 64 des zweiten Hebelarmes 62 zwischen
jenem Seilnippel 38 und jenem Bedienabschnitt 31 der Bowdenhülle 30 angeordnet,
wobei ein ebenfalls zwischen dem Bedienabschnitt 31 und
dem Seilnippel 38 angeordneter ortsfester Fortsatz 7 die
Gleichgewichtslage jener beiden Komponenten 31, 38 sichert.
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4 zeigt
eine Weiterbildung der Anordnung aus 3, wobei
der Unterschied darin besteht, dass zwei Bedieneinrichtungen 6a, 6b des
anhand 3 beschriebenen (und dort mit dem Bezugszeichen 6 versehen)
Typs vorgesehen sind, die einander quer zur Erstreckungsrichtung
des Bowdenzugs 3 gegenüberliegen
und die dementsprechend mit ihrem jeweiligen ausgangsseitigen Abschnitt 64 an
einander quer zur Erstreckungsrichtung des Bowdenzugs 3 gegenüberliegenden
Abschnitten des zugeordneten Anschlags 31a am ersten Endabschnitt 31 der
Bowdenhülle 30 bzw.
des zugeordneten Seilnippels 38 angreifen.
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Die
beiden Bedieneinrichtungen 6a, 6b können beispielsweise
einerseits einem Türinnenbetätiger und
andererseits einem Türaußenbetätiger zugeordnet
sein, die an einer Kraftfahrzeugtür einander quer zur Türebene gegenüberliegend
angeordnet sind. Dieses Ausführungsbeispiel
lässt sich
insbesondere bei Schiebetüren
für Kraftfahrzeuge
vorteilhaft anwenden, und zwar zur Betätigung des Türfeststellers
einer Schiebetür,
indem eine Entriegelung des Türfeststellers
mit einem besonders einfachen und kostengünstigen Aufbau sowohl auf der
Türinnenseite – mittels
einer inneren Bedieneinrichtung (Innenbetätiger) – als auch auf der Außenseite
der Tür – mittels
einer äußeren Bedieneinrichtung
(Außenbetätiger) – ermöglicht wird.
Das Lösen
des Türfeststellers
ist dabei, wie bereits anhand 3 beschrieben,
unabhängig
davon möglich,
entlang welcher Richtung R1 oder R2 der Hebel 20 der jeweiligen
Bedieneinrichtung 6a, 6b betätigt wird. In beiden Fällen werden
die zum Lösen
des Türfeststellers
erforderlichen Kräfte
erzeugt, nämlich
im einen Fall durch Krümmen
der Bowdenhülle 30 und
im anderen Fall durch unmittelbare Erzeugung einer Zugkraft an der
Seele 35 des Bowdenzugs 3.
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5 zeigt
eine Weiterbildung des Ausführungsbeispiels
aus 3, bei der der Bowdenzug zwei entlang der Erstreckungsrichtung
des Bowdenzugs hintereinander angeordnete Bowdenzugabschnitte 3a, 3b aufweist,
von denen jeder den Aufbau des Bowdenzugs 3 aus 3 aufweist:
Also eine Hülle 30 und
eine Seele 35; ein dem zweiten Endabschnitt 32 der
jeweiligen Bowdenhülle 30 zugeordneten
Stützbereich 4a bzw. 4b;
eine zur Betätigung
des ersten Endabschnitts 31 der Hülle 30 sowie des Seilnippels 38 der
Seele 35 vorgesehene Bedieneinrichtung 6a bzw. 6b;
und einen der jeweiligen Bedieneinrichtung 6a bzw. 6b gegenüberliegenden Fortsatz 7a bzw. 7b.
Die Seele 35 erstreckt sich dabei als ein einzelnes Zugmittel
durchgehend durch die Bowdenhüllen 30 beider
Bowdenzugabschnitte 3a, 3b.
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Wie
im Fall der 4 können auch hier die beiden Bedieneinrichtungen 6a, 6b einer
Türinnenbetätigung sowie
einer Türaußenbetätigung zugeordnet
sein, wobei der Unterschied darin besteht, dass hier die beiden
Bedieneinrichtungen 6a, 5b einander nicht quer
zur Erstreckungsrichtung des Bowdenzugs gegenüberliegen und somit auch nicht
an quer zur Erstreckungsrichtung des Bowdenzugs einander gegenüberliegenden
Abschnitten des Bowdenzugs angreifen. Stattdessen greifen die beiden
Bedieneinrichtungen 6a, 6b an entlang der Erstreckungsrichtung
des Bowdenzugs hintereinander angeordneten Bowdenzugabschnitten 3a, 3b an.
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6 zeigt
eine weitere Abwandlung des Ausführungsbeispieles
aus den 1a bis 1c, wobei
hier die einen zweiarmigen, um eine Achse 83 verdrehbaren
Schwenkhebel 80 umfassende zweite Bedieneinrichtung 8 nicht
an der Bowdenhülle 30, sondern
ebenso wie die erste Bedieneinrichtung 1, unmittelbar an
der Seele 35 des Bowdenzugs 3 angreift. Im Unterschied
zu der ersten Bedieneinrichtung 1 wirkt jedoch die zweite
Bedieneinrichtung 8 auf die Seele 35 des Bowdenzugs 3 nicht
in Richtung der zu erzeugenden Zugkraft Z ein, sondern vielmehr entlang
einer Richtung R senkrecht zu der zu erzeugenden Zugkraft Z. Mit
anderen Worten ausgedrückt, wirkt
die erste Bedieneinrichtung 1, wie anhand der 1a bis 1c beschrieben,
derart auf die durch ein flexibles Zugmittel gebildete Seele 35 des
Bowdenzugs 3 ein, dass die Richtung der Einwirkung mit der
Erstreckungsrichtung der Seele 35 des Bowdenzugs 3 und
damit auch mit der Richtung der zu erzeugenden Zugkraft Z zusammenfällt. Demgegenüber wirkt
die zweite Bedieneinrichtung 8 auf die Seele 35 in
Form eines flexiblen Zugmittels entlang einer Richtung R ein, die
im Wesentlichen quer zur Erstreckungsrichtung des flexiblen Zugmittels
und damit auch zur Richtung der zu erzeugenden Zugkraft Z verläuft.
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Hierzu
umfasst der Schwenkhebel 80 der zweiten Bedieneinrichtung 8 einen
ersten Hebelarm 81 zum manuellen Betätigen des Schwenkhebels 80, um
eine Schwenkbewegung um die Achse 83 auszulösen, sowie
einen zweiten Hebelarm 82 mit einem hakenförmigen Abschnitt 84,
der die Seele 35 des Bowdenzugs 3 außerhalb
der Bowdenhülle 30,
nämlich
an einem aus der Bowdenhülle 30 herausragenden
Bereich, umgreift und bei einer Schwenkbewegung des Hebels 80 mit
einer senkrecht zur Erstreckungsrichtung der Seele 35 orientierten
Kraftkomponente auf die Seele 35 einwirkt. Dies führt zu einer Krümmung der
Seele 35, wie in 4 anhand
der gestrichelten Linie schematisch angedeutet, und somit wiederum
zu einer auf die Schlossbaugruppe 5 bzw. deren Betätigungshebel 50 wirkenden
Zugkraft Z.
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Alternativ
kann die zweite Bedieneinrichtung 8 mit ihrem hakenförmigen Abschnitt 84 auch
an der Bowdenhülle 30 angreifen
und dort eine Kraft entlang einer Richtung R quer zur Erstreckungsrichtung
des Bowdenzugs 3 ausüben,
wobei die Bowdenhülle 30 entsprechend
gekrümmt
wird und die in der Bowdenhülle 30 geführte Seele 35 des
Bowdenzugs 3 mitgenommen wird. Dies führt in gleicher Weise, wie
vorstehend anhand 6 beschrieben, zur Erzeugung einer
Zugkraft Z, die in Erstreckungsrichtung des die Seele 35 bildenden
flexiblen Zugmittels wirkt.