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Die
Erfindung liegt auf dem Gebiet der Automobiltechnik und genauer
auf dem Gebiet der Fahrassistenzsysteme, die bestimmte Aufgaben,
die beim Führen eines Fahrzeugs auftreten, automatisiert oder
teilautomatisiert übernehmen.
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Unter
den Fahrassistenzsystemen sind verschiedene bekannt, die bei bestimmten
Fahrmanövern wie bei Spurwechsel, beim Einparken oder bei Überholmanövern
unterstützen sowie auch Sicherheitssysteme, die das Abkommen
eines Fahrzeugs von der Fahrbahn (Lane-Departure-Systeme) verhindern.
Einige von diesen Systemen beschränken sich darauf, dem
Fahrer Informationen über Fahrfehler beziehungsweise Hinweise
auf ein optimiertes Verhalten zu geben. Andere Systeme greifen aktiv
in das Fahrgeschehen ein, dadurch dass beispielsweise eine Bremse
betätigt wird.
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Aus
dem Stand der Technik sind aber auch Systeme bekannt, die die Lenkung
des Fahrzeugs aktiv übernehmen wie beispielsweise die
DE 3840783 C1 ,
aus der eine automatische Einzelradlenkung hervorgeht, durch die
beispielswei se auch eine Seitwärtsbewegung eines Fahrzeugs
möglich wird.
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Aus
der
DE 19817142 A1 ist
ein Fahrassistent mit automatischer Betätigung von Radantrieben und
Lenkung des Fahrzeugs bekannt, wobei ein Einparkvorgang automatisch
durchgeführt und durch den Fahrer mittels einer Fernsteuerung
durch Tastendruck initiiert werden kann.
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Auch
aus der
DE 19947265
A1 ist eine selbsttätige Einzelradlenkung mittels
eines Fahrassistenten bekannt, wodurch der Fahrer beim automatischen
Einparken oder bei einem Spurwechsel unterstützt werden
kann.
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Aus
der
EP 0849144 A2 ist
ein Assistent bekannt, der das Bremsen, Beschleunigen und Lenken eines
Kraftfahrzeugs übernehmen kann und bei dem der Parkvorgang
durch Drücken eines Schalters initiiert wird.
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Aus
der
DE 10256770 A1 ist
ein Verfahren zum automatischen Lenken eines Fahrzeugs während
eines Rückwärtseinparkvorgangs bekannt.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb
eines Kraftfahrzeugs bei dem während eines Fahrmanövers
zur Unterstützung der Steuerung die Lenkung wenigstens
teilweise automatisch betätigt und dabei die Zuordnung
bestimmter Lenkstellungen der Räder zu entsprechenden Stellungen
einer Lenkbetätigungseinrichtung von einer Standardzuordnung
ausgehend geändert wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Risiken zu minimieren, die
durch eine Abweichung der von dem Assistenten eingestellten Lenkstellung der
Räder von der Lenkstellung einer Lenkbetätigungseinrichtung
ausgehen.
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Die
Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Dabei
wird zunächst die Lenkstellung der Räder sowie
die Lenkstellung der Lenkbetätigungseinrichtung ermittelt
und eine Abweichung von der Standardzuordnung festgestellt.
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Es
kann beispielsweise vorgesehen sein, dass zu Beginn eines Einparkvorgangs
das Lenkrad als Lenkbetätigungseinrichtung in neutrale
Stellung gebracht wird und danach entweder vom Fahrer festgehalten
oder elektronisch blockiert wird. Während des folgenden
Parkmanövers werden die Räder durch Lenkbetätigungsaktoren
in ihrer Lenkstellung verändert, um einer vorausberechneten
Einparktrajektorie zu folgen. Am Ende des Einparkvorganges kann
daher die Lenkstellung der Räder unterschiedlich von der
des Lenkrades sein. Gemäß der Erfindung wird nun
derart auf die Räder eingewirkt, dass die Standardzuordnung
wiederhergestellt wird.
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Der
Fahrer wird beim Wiederanfahren im Normalfall davon ausgehen, dass
die Lenkstellung der Räder der Lenkstellung des Lenkrades
entspricht. Aus diesem Grund sorgt die Erfindung dafür, dass
dieser vom Fahrer vorausgesetzte Zustand in jedem Fall vor dem Wiederaufnehmen
der Fahrt beziehungsweise der Fortsetzung der Fahrt nach dem automatisierten
Manöver möglichst weitgehend hergestellt wird.
Anderenfalls könnte eine falsche Auffassung des Fahrers
zu einem Unfall führen.
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Die
Wiederherstellung der Standardzuordnung kann beispielsweise dadurch
geschehen, dass die Lenkstellung der Räder festgehalten
wird, bis dass die Lenkstellung der Lenkbetätigungseinrichtung
mit der Lenkstellung der Räder übereinstimmt.
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Hierzu
kann entweder das Lenkrad/die Lenkbetätigungseinrichtung
automatisch so weit betätigt werden, dass die Lenkradstellung
der Lenkstellung der Räder entspricht oder dem Fahrer kann
ein Signal übermittelt werden, dass er das Lenkrad entsprechend
zu drehen hat.
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Ist
eine Übereinstimmung der Lenkstellung des Lenkrades und
der Räder erreicht, so kann beispielsweise ein akustisches
Signal gegeben werden oder haptisch eine Einrastbewegung übermittelt
werden.
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Es
kann auch vorgesehen sein, dass die Lenkstellung der Räder
automatisch so weit geändert wird, dass sie mit der Lenkstellung
der Lenkbetätigungseinrichtung übereinstimmt.
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Dabei
kann vorgesehen sein, dass während der automatischen Änderung
der Lenkstellung der Räder die Lenkbetätigungseinrichtung
blockiert wird.
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Es
kann aber auch eine Strategie zur Wiederherstellung der Standardzuordnung
nach dem Wiederanfahren vorgesehen sein, nämlich dass vorübergehend
das Übersetzungsverhältnis zwischen der Lenkbetätigungseinrichtung
und den Rädern derart geändert wird, dass bei
einer Betätigung der Lenkbetätigungseinrichtung
in dem Drehsinn, der bei stillstehenden Rädern zu einer
Verringerung der Abweichung von der Standardzuordnung führen
würde, ein geringeres Übersetzungsverhältnis
eingestellt wird, als bei Betätigung der Lenkbetätigungseinrichtung
in der Gegenrichtung.
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Dies
führt dazu, dass auch im normalen Lenkbetrieb, während
die Lenkung in etwa so reagiert, wie der Fahrer dies erwartet, das
heißt eine Rechtsdrehung des Lenkrades zieht eine Rechtsdrehung
der Räder nach sich, eine Linksdrehung des Lenkrades eine
Linksdrehung der Räder, dennoch die Abweichung von der
Standardzuordnung nach und nach verringert wird, dadurch dass in
der einen Richtung die Räder dem Lenkrad weniger schnell
folgen als in der anderen Richtung, in dem Sinne, dass Lenkradstellung
und die Lenkstellung der Räder nach und nach einander angeglichen
werden. Dies geschieht dadurch, dass die Übersetzung beziehungsweise
das Übersetzungsverhältnis der Lenkeinrichtung
beispielsweise in Form eines Lenkgetriebes in der einen Betätigungsrichtung
des Lenkrades/der Lenkbetätigungseinrichtung anders eingestellt
wird als in der anderen Richtung.
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Hierzu
ergibt sich für den Fahrer ein annähernd normales
Ansprechverhalten der Lenkung, das sich nach und nach weiter normalisiert
bis dass die gewohnte Standardzuordnung wiederhergestellt ist. Das
Fahrzeug ist auch direkt nach Beendigung des vom Assistenten unterstützten
Fahrmanövers wieder einsatzbereit.
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Dabei
kann zur Erhöhung der Sicherheit und des Fahrkomforts zusätzlich
vorgesehen sein, dass die gewählten Übersetzungsverhältnisse
abhängig von der Fahrgeschwindigkeit sind. Grundsätzlich
ist eine Anpassung des Übersetzungsverhältnisses
bei der Lenkung an die Fahrgeschwindigkeit bekannt. In Zusammenhang
mit einer dynamischen Anpassung der Übersetzungsverhältnisse
je nach Betätigungsrichtung der Lenkung wird dies mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren zur Neutralisierung
der Lenkungseinstellung kombiniert.
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Nach
Beendigung des mit Hilfe des Assistenten durchgeführten
Fahrmanövers, insbesondere eines Einparkmanövers, übernimmt
im Normalfall der Fahrer wieder die volle Herrschaft über
das Fahrzeug im manuellen Betrieb. Da durch dass entweder die Lenkradstellung
noch gegenüber der Lenkstellung der Räder verschoben
oder das Übersetzungsverhältnis der Lenkung ungewohnt
oder asymmetrisch ist, würde ein erhöhtes Risiko
entstehen, dass der Fahrer mit seinem Lenkverhalten nicht die beabsichtigte
Lenkwirkung erzielt. Aus diesem Grunde kann es vorteilhaft sein,
dass eine Abweichung von der Standardzuordnung der Stellung der
Lenkbetätigungseinrichtung zu der Lenkstellung der Räder
ausschließlich bei eingelegtem Rückwärtsgang
ermöglicht wird.
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Sobald
der Rückwärtsgang verlassen und ein Vorwärtsgang
eingelegt wird um das Fahrzeug im umgekehrten Richtungssinn zu bewegen,
wird die Angleichung der Lenkung an den Normalzustand entweder vollzogen
oder zumindest vorbereitet. Es kann auch verlangt werden, dass bereits
vor dem Anfahren in Vorwärtsrichtung die Standardzuordnung zwingend
wieder hergestellt wird.
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Dabei
ist nicht unbedingt notwendig, dass das Fahrmanöver, beispielsweise
das Einparkmanöver, vollständig beendigt ist.
Es kann auch der Fall eintreten, dass das Manöver abgebrochen
wird, weil unvorhergesehene Ereignisse eintreten und dass daraufhin
ein Neuansatz gemacht wird. Da zu diesem Zweck oft zunächst
wieder vorwärts aus der Parklücke herausgefahren
wird, ist es sinnvoll, für den Fahrer zunächst
die gewohnten Fahrbedingungen, das heißt auch die Standardzuordnung
der Lenkwinkel in der Lenkung und das Übersetzungsverhältnis
herzustellen, um nicht ein Anstoßen an Hindernisse durch unvollkommene
Beherrschung der Lenkung zu riskieren.
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Die
Erfindung bezieht sich außer auf das Verfahren zum Betrieb
eines Kraftfahrzeuges auch auf ein hierfür eingerichtetes
Kraftfahrzeug, das über unabhängige Stelleinrichtungen
zum Lenkeinschlag der Räder und Kopplungs einrichtungen
zum Koppeln und Entkoppeln der Räder einerseits mit der
Lenkbetätigungseinrichtung andererseits aufweist. Hierdurch
können die Räder unabhängig von der Lenkbetätigungseinrichtung
gesteuert durch eine Steuerungseinrichtung betätigt werden.
Zu diesem Zweck werden beispielsweise elektrische Stellmotoren zum Betätigen
der Radlenkeinrichtungen verwendet. Auch zum Ein- und Auskoppeln
der Räder in das Lenkgetriebe oder den Lenkübertragungsstrang
können elektrische Stellglieder verwendet werden. Ebenso
kann das Lenkrad vom Lenkgetriebe entkoppelt werden.
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Um
eine Abweichung in der Zuordnung der Lenkstellung der Räder
von der Lenkstellung des Lenkrads feststellen zu können,
bedarf es Sensoren, die die Lenkstellung der Räder einerseits
und die Lenkstellung des Lenkrades andererseits erfassen. Zu diesem
Zweck können entsprechende elektrische Sensoren vorgesehen
sein. Diese sind beispielsweise als Weg- oder als Winkelaufnehmer
ausgebildet.
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Um
dem Assistenten beispielsweise zu ermöglichen, eine Fahrtrajektorie
für einen Einparkvorgang zu ermitteln, ist es notwendig,
dass auch Sensoren zur Erfassung der Fahrumgebung vorgesehen werden.
Diese können beispielsweise Ultraschallsensoren oder optische
Sensoren oder auch Radarsensoren sein, die am hinteren Ende des
Fahrzeugs und/oder an den übrigen Begrenzungen angeordnet sind.
Es kann auch eine Kamera zur Erfassung von Bildern der Fahrumgebung
vorgesehen sein, wobei die Bilder danach in einer Analyseeinrichtung
zur Ermittlung der Abmaße einer Parklücke weiterverarbeitet
werden können. Um die Position des Kraftfahrzeugs relativ
zur Parklücke zu erkennen, sind auch Wegsensoren für
das Fahrzeug geeignet, die beispielsweise die Rollbewegung der Räder
aufnehmen. Letztlich ist eine Steuereinheit nötig, die
mit Hilfe ei nes Mikroprozessors aus den ermittelten und gelieferten
Daten Stellwerte für den Lenkwinkel in Abhängigkeit
von der Position auf der Trajektorie ermittelt und die Stellgrößen
an die Stelleinrichtungen sendet.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
in einer Zeichnung gezeigt und anschließend beschrieben.
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Dabei
zeigt:
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1 eine
schematische Ansicht eines Teils eines Fahrzeugs mit zwei lenkbaren
Vorderrädern und einem Lenkrad von oben;
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2 ein
Fahrzeug schematisch von oben mit Sensoren und einer Steuereinheit;
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3 eine
Einparksituation schematisch von oben;
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4, 5, 6 Diagramme,
in denen jeweils Lenkwinkel der Räder und eines Lenkrades
gegen die Zeit aufgetragen sind.
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Die 1 zeigt
schematisch von oben Teile eines Fahrzeugs, darunter die Räder 1, 2 sowie
ein Lenkrad 3. Die Räder 1, 2 sind
durchgezogen in einer Lenkstellung dargestellt, die von der Geradeausstellung
(gestrichelt eingezeichnet) um einen Winkel φ differiert
und zwar sowohl bei dem linken Vorderrad 1 als auch beim
rechten Vorderrad 2.
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Im
Normalbetrieb werden die Räder 1, 2 über einen
Lenkstrang mit einem Lenkrad 3, einer Lenkstange 4,
einem Lenkgetriebe 5 und Querlenkern zur Einstellung eines
Lenkwinkels betätigt. Dabei ist wegen einer festen Kopp lung
zwischen dem Lenkrad 3 und entlang des Lenkstrangs bis
zu den Rädern 1 und 2 jeder Lenkwinkel ϖ des
Lenkrades 3 einem bestimmten Lenkwinkel φ der
Räder 1, 2 zugeordnet. Diese Zuordnung
vermittelt sich dem Fahrer bei der Betätigung des Lenkrades 3 als
ein Lenkgefühl, durch das er intuitiv eine Vorstellung
davon hat, wie weit er in jeder Fahrsituation das Lenkrad 3 einschlagen
muss.
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Wird
das Lenkrad 3 wieder in Geradeausstellung gebracht, so
dass ϖ gleich 0 wird, so ist sichergestellt, dass auch φ,
das heißt der Lenkeinschlag der Räder 1, 2,
gleich 0 ist.
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Zusätzlich
zu den bekannten Elementen sind auch Kopplungs- beziehungsweise
Entkopplungselemente 6, 7, 8 vorgesehen,
von denen das erste Kopplungselement 6 die Kopplung/Entkopplung
des Lenkrades 3 vom Lenkgetriebe 5 ermöglicht,
das zweite Kopplungselement 7 die Kopplung/Entkopplung
des linken Vorderrades 1 vom Lenkgetriebe 5 und
das dritte Kopplungselement 8 die Kopplung/Entkopplung
des rechten Vorderrads 2 vom Lenkgetriebe 5.
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Das
Kopplungselement 6 hat außerdem die Eigenschaft,
dass es das Lenkrad 3 blockieren kann.
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Wenn
die Räder 1, 2 vom Lenkgetriebe 5 mittels
der Kopplungseinrichtungen 7, 8 entkoppelt sind, können
sie mittels der Stelleinrichtungen 9, 10, die beispielsweise
als elektrische Aktoren ausgestaltet sind, gelenkt werden.
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In
der 2 ist eine Steuereinheit 11 dargestellt,
die zunächst Daten von den Abstandssensoren 12, 13 am
hinteren Ende des Fahrzeugs, den Abstandssensoren 14, 15 am
vorderen Ende des Fahrzeugs und von einer Kame ra 16 an
der Seite des Fahrzeugs erhält und diese verarbeitet um
ein Abbild der Fahrzeugumgebung zu erzeugen.
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Dieses
Bild ist beispielsweise in der 3 wiedergegeben
und enthält die Informationen, wo das Fahrzeug 17 selbst
beziehungsweise andere Fahrzeuge 18, 19 und die
Fahrbahnbegrenzung 20 sowie eventuell andere Hindernisse
sich im Bezug auf das Fahrzeug 17 befinden.
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Die
Steuereinheit 11 kann sodann aus den gegebenen Daten eine
ideale Einparktrajektorie 21 berechnen, die dann ebenso
in einer Abfolge von Lenkbewegungen, die während des Einparkvorgangs
zu durchlaufen sind, umgerechnet werden kann.
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Diese
Lenkbewegungen sind unbedingt von den Rädern 1, 2 umzusetzen,
wobei primär keine Rolle spielt, ob das Lenkrad 3 sich
mitbewegt oder stillsteht, beispielsweise mittels der Kopplungseinrichtung 6 vom
Lenkgetriebe 5 abgekoppelt und festgesetzt ist.
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Deshalb
kann zur Durchführung eines automatischen Parkvorgangs
das Lenkrad stillgesetzt werden und die Räder 1, 2 können
mittels der Kopplungseinrichtungen 7, 8 vom Lenkgetriebe 5 entkoppelt
werden. Die Lenkbewegungen der Räder 1, 2 können
von den Lenkstelleinrichtungen 9, 10 erzwungen
werden, die von der Steuereinheit 11 gesteuert werden.
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Auch
die Entkopplung durch die Kopplungseinrichtungen 7, 8 wird
durch die Steuereinheit 11 bewirkt. Die Steuereinheit kann
zusätzlich auch auf den Antrieb des Fahrzeugs wirken, so
dass dieses langsam rückwärts in die Parklücke
hineinfährt. Jedoch kann diese Steuerung der Längsbewegung
auch dem Fahrer überlassen bleiben.
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Übernimmt
die Steuereinheit 11 die Kontrolle aller Bewegungen des
Fahrzeugs, so kann der Fahrer entweder im Fahrzeug verbleiben, ohne
dass er etwas tun muss, oder er kann das Fahrzeug verlassen und
den Parkvorgang mittels einer Fernbedienung initiieren. Es ist dann
ein Notstopschalter in der Fernbedienung vorgesehen, dessen Betätigung
den sofortigen Abbruch des Parkvorgangs bewirkt, für den
Fall, dass plötzlich Hindernisse auftauchen oder Menschen
oder Tiere in die Trajektorie des Fahrzeugs hineinlaufen. Die Fernbedienung
kann auch so konfiguriert werden, dass der Parkvorgang nur so lange
fortgesetzt wird, wie der Fahrer einen Einparkknopf gedrückt
hält. Dies erhöht die Sicherheit, dass der Parkvorgang
nur dann fortgesetzt wird, wenn dies tatsächlich gewollt
ist.
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Der
geschilderte Einparkvorgang hat zur Folge, dass zumindest vorübergehend
die Lenkwinkel φ der Räder 1, 2 vom
standardmäßig zugeordneten Lenkwinkel ϖ des
Lenkrades 3 differieren. Es kann während eines
Einparkvorgangs, jedoch auch während eines anderen Fahrmanövers
wie beispielsweise eines Überholmanövers oder
eines Spurwechsels vorkommen, dass die Standardzuordnung der Lenkwinkel ϖ des
Lenkrades 3 zu entsprechenden Lenkwinkeln φ der
Räder 1, 2 aufgehoben ist. Dies bedeutet
für eine neutrale Stellung des Lenkrades, die normalerweise
der Geradeausfahrt entspricht, dass in dieser Stellung die Räder 1, 2 nicht
in Längsrichtung des Fahrzeugs ausgerichtet sind. Beispielsweise kann
das Lenkrad bei einem Einparkvorgang auch durch eine Ansteuereinrichtung
automatisch blockiert werden, bis dass wieder die Standardzuordnung
hergestellt ist. Das auslösende Signal für eine
Blockierung des Lenkrades kann um Beispiel durch die Betätigung
der automatischen Stelleinrichtungen für die Räder
geliefert werden.
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Um
dies für die Wiederaufnahme der Fahrt nach dem Manöver
zu vermeiden beziehungsweise die Standardzuord nung möglichst
schnell wiederherzustellen, sieht das erfindungsgemäße
Verfahren verschiedene Varianten vor, die in den 4, 5 und 6 dargestellt
sind.
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Die 4 zeigt
auf der horizontalen x-Achse den Ablauf der Zeit t und auf der vertikalen
y-Achse die Lenkwinkel φ und ϖ der Räder
beziehungsweise des Lenkrades. Dabei ist der Einfachheit halber
eine 1:1-Übersetzung vorausgesetzt, das heißt
eine Drehung des Lenkrades 3 um einen Winkel von 10° soll auch
eine Auslenkung der Räder um 10° bewirken, was
in der Realität nicht der Fall sein wird, jedoch für die Übersichtlichkeit
des erfinderischen Verfahrens das Verständnis erleichtert.
Dabei ist in den 4, 5 und 6 jeweils der Lenkwinkel des Lenkrades
gestrichelt gezeigt während der Lenkwinkel der Räder durchgezogen
dargestellt ist.
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In
den Bereichen, in denen der Lenkwinkel ϖ des Lenkrades
mit dem Lenkwinkel φ der Räder übereinstimmt,
ist ausschließlich eine durchgezogene Linie dargestellt.
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In
der 4 ist dargestellt, dass das Fahrzeug zunächst
von t = 0 bis t1 geradeaus fährt. Das Lenkrad sowie die
Räder sind in Geradeausstellung. Vom Zeitpunkt t1 an wird
der Lenker nach links eingeschlagen, so dass positive Lenkwinkel
entstehen. Die Räder folgen entsprechend, so dass das Kraftfahrzeug
eine Kurve fährt. Danach wird das Lenkrad auf den Winkel ϖ =
0 zur Zeit t2 zurückgestellt und fährt bis zur
Zeit t3 wieder geradeaus (diesmal jedoch in eine andere Richtung).
Zum Zeitpunkt t3 wird der Lenker nach rechts eingeschlagen, was
zu negativen Lenkwinkeln φ, ϖ führt,
die bis zur Zeit t4 durchgehalten werden. Von t4 bis t5 fährt
das Fahrzeug wieder geradeaus. Zum Zeitpunkt t5 hält das
Fahrzeug an und wird auf der rechten Seite in Rückwärtsfahrt
in einer Parklücke abgestellt. Dazu wird das Lenkrad zunächst nicht
bewegt und bleibt in neutraler Stellung, was durch die gestrichelte
Linie 23 dargestellt ist. Die durchgezogene Linie 22 markiert
hier nur die Lenkbewegung der Räder. Diese werden zunächst
bis zum Zeitpunkt t6 eingeschlagen um danach bis zum Zeitpunkt t7
die schräge Einfahrt in die Parklücke zu ermöglichen.
Danach werden die Räder durch die Lenkstelleinrichtungen 9, 10 in
entgegengesetzter Richtung eingeschlagen, wobei beispielsweise der Fahrer
unwillkürlich mitlenkt, weshalb die gestrichelte Linie 23 im
Zeitbereich nach t7 der durchgezogenen Linie folgt. Danach werden
die Räder zum Zeitpunkt t8 wieder in neutrale Stellung
gebracht, wobei das Lenkrad jedoch in der eingeschlagenen Stellung
verbleibt. Nun steht das Fahrzeug gerade in der Parklücke,
jedoch ist die Zuordnung der Lenkerstellung 23 zu der Lenkstellung
der Räder 22 von der Standardzuordnung abweichend.
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In
der 5 sind nun zwei Möglichkeiten dargestellt,
wie die Standardzuordnung wieder hergestellt werden kann. Im linken
Teil a der 5 ist beispielsweise dargestellt,
dass über die Lenkstelleinrichtungen 9, 10 die
Räder in eine Lenkstellung gebracht werden, die der des
Lenkrades entspricht. Dies kann mit Unterstützung durch
eine automatischen Bremsenansteuerung bei stehendem Fahrzeug geschehen,
was jedoch nicht optimal ist, da dies einen erhöhten Abrieb
der Räder verursacht. Es kann auch eine minimale Fortbewegung
des Fahrzeugs vorgesehen sein um den Abrieb zu verringern. Bei anderen
Fahrmanövern als Einparkmanövern kann dieser Vorgang
auch je nach der Größe der Abweichung der Lenkwinkel
bei fahrendem Fahrzeug geschehen.
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In
dem Figurteil b ist dargestellt, dass der Lenkwinkel 23 des
Lenkrads auf den Lenkwinkel der Räder zurückgeführt
wird, dadurch dass bei stehendem Fahrzeug das Lenkrad soweit gedreht
wird, bis seine Lenkstellung im Winkel ϖ gleich dem Lenkwinkel φ der
Räder entspricht. Dies kann entweder durch eine eigenständige
Bewegung des Lenkrades 3, gesteuert durch die Steuereinheit 11,
oder durch den Fahrer geschehen, der hierauf durch eine Anzeigeeinheit
hingewiesen werden kann.
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Sobald
die Stellung des Lenkrades in der Standardzuordnung mit der Stellung
der Räder wieder übereinstimmt, kann entweder
ein Einrasten erfolgen oder ein akustisches oder optisches Signal
gegeben werden.
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In
dem Figurteil a der 6 ist eine Lösung dargestellt,
bei der sowohl die Räder als auch das Lenkrad eine Lenkbewegung
aufeinander zu machen, bis dass sie im Lenkwinkel übereinstimmen. Dies
hat den Vorteil, dass zumindest die Räder keinen allzu
großen Lenkwinkel zurücklegen müssen um
die Abweichung zu beseitigen und dass dadurch eventuelle Lenkbewegungen
oder Abrieb der Räder auf der Fahrbahn minimiert werden.
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Im
rechten Figurteil b der 6 ist eine
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, bei
der zunächst die Differenz 24 der Lenkwinkel erhalten
bleibt, bis dass die nächste Lenkbewegung erfolgt. Zum
Zeitpunkt t9 erfolgt eine Bewegung des Lenkrades, mit der Folge,
dass das Lenkrad weiter nach links eingeschlagen wird, der Lenkwinkel ϖ des Lenkrades
sich somit erhöht. Die Übersetzung des Lenkgetriebes 5 wird
von der Steuereinheit 11 so angesteuert, dass sie bei dieser
Lenkbewegung groß ist, so dass die Zunahme des Lenkwinkels φ der
Räder bei dieser Lenkbewegung sehr groß ist und
sich damit die Differenz der Lenkwinkel bis zum Zeitpunkt t10 verringert.
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Nach
dem Zeitpunkt t10 wird das Lenkrad im Zuge der Fortbewegung des
Fahrzeugs wieder nach rechts gedreht, somit der Lenkwinkel ϖ des
Lenkrades verringert.
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Das
Lenkgetriebe 5 wird nun von der Steuereinheit so angesteuert,
dass das Übersetzungsverhältnis kleiner ist als
bei der gegensinnigen Lenkbewegung, so dass die Räder dem
Lenkrad bis zum Zeitpunkt t11 nur sehr viel langsamer folgen als
bei der gegensinnigen Lenkbewegung.
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Nach
dem Zeitpunkt t11 wird das Lenkrad wieder nach links bewegt zu größeren
Lenkwinkeln ϖ hin und das Übersetzungsverhältnis
des Lenkgetriebes wird wieder vergrößert, so dass
die Räder wieder schneller folgen und sich im Lenkwinkel φ an
den Winkel annähern, der der Standardzuordnung zwischen
dem Lenkwinkel des Lenkrads und Lenkwinkel der Räder entspricht.
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Auf
diese Weise wird erreicht, dass der Fahrer das Lenkrad während
der Fahrt in beide Richtungen betätigen kann und jeweils
auch eine Lenkantwort der Räder in die richtige Richtung
erfolgt, dass jedoch gleichzeitig die Abweichung der Lenkwinkel ϖ, φ von
der Standardzuordnung immer geringer wird. Damit wird, ohne den
Fahrer zu verwirren, der Normalzustand der Standardzuordnung wiederhergestellt
und währenddessen sichergestellt, dass der Fahrer auf jede
Verkehrssituation mit einer Lenkbewegung reagieren kann.
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Während
der Wiederherstellung der Standardzuordnung kann mittels einer Bremsensteuerung
auf die Bremsen des Kraftfahrzeugs eingewirkt werden, um die Geschwindigkeit
des Kraftfahrzeugs zu begrenzen und so Risiken, die durch die vom
Normalzustand abweichende Lenkantwort auf die Betätigung
des Lenkrades entstehen könnten, zu minimieren. Bei einer
selbsttätigen Rückstellung der Räder kann
durch eine derartige Bremsensteuerung die Fortbewegung des Fahrzeugs
auch vollständig blockiert werden.
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Die
Erfindung ermöglicht somit mit geringstem Risiko die Wiederherstellung
eines Normalzustandes der Lenkung nach einem Fahrmanöver,
das eine eigenständige Betätigung zur Lenkung
der Räder ermöglicht.
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- 1,
2
- Räder
- 3
- Lenkrad
- 4
- Lenkstange
- 5
- Lenkgetriebe
- 6,
7, 8
- Kopplungs-
bzw. Entkopplungselemente
- 9,
10
- Stelleinrichtungen
- 11
- Steuereinheit
- 12,
13, 14, 15
- Abstandssensoren
- 16
- Kamera
- 17
- Fahrzeug
- 18,
19
- Andere
Fahrzeuge
- 20
- Fahrbahnbegrenzung
- 21
- Einparktrajektorie
- 22
- Lenkbewegung
der Räder
- 23
- neutrale
Stellung des Lenkrades
- 24
- Differenz
der Lenkwinkel
- 25
- Sensor
- 26
- Sensor
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 3840783
C1 [0003]
- - DE 19817142 A1 [0004]
- - DE 19947265 A1 [0005]
- - EP 0849144 A2 [0006]
- - DE 10256770 A1 [0007]