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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen einer Maschenware
mit einer Stricknadeln und wenigstens eine Strickstelle enthaltenden
Strickeinrichtung, wobei jeder Strickstelle ein Streckwerk zum Verziehen
eines Faserverbandes vorgeordnet ist, und wobei zwischen dem Streckwerk
und der Strickstelle eine Führungseinrichtung
für den
Faserverband angeordnet ist, die den Faserverband so führt, dass
die freie, ungeführte
Länge stets
kleiner als die mittlere Stapellänge
des Faserverbandes ist, und bei der der Faserband über ein
im Wesentlichen ortsfestes Führungsmittel
in der Strickstelle den Stricknadeln zugeführt wird.
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Eine
Vorrichtung dieser Art ist durch die
WO 2004/079068 A2 Stand
der Technik. Dabei wird eine Maschenware nicht wie allgemein üblich aus
einem Garn, das der Strickeinrichtung zugeführt wird, erzeugt, sondern
direkt aus einem durch ein Streckwerk verzogenen Faserverband gestrickt.
Der Vorteil ist, dass durch das Verstricken eines im Wesentlichen
ungedrehten Faserverbandes mit nahezu parallelen Fasern ein extrem
weiches Gestrick mit sehr weichem Griff und einem entsprechend hohen
Tragekomfort entsteht. Die Maschenware lässt sich sehr günstig herstellen,
da die Zwischenstufen des klassischen Garnerzeugungsprozesses, nämlich die
Garnbildung, das Aufspulen und gegebenenfalls das Umspulen, umgangen
werden.
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Der
aus Stapelfasern bestehende Faserverband wird dabei entweder ungedreht
sofort den in der Strickstelle arbeitenden Stricknadeln zugeführt. Der Abstand
zwischen einer Lieferklemmlinie des Streckwerks und der Strickstelle
muss dabei kleiner als die mittlere Stapellänge des Faserverbandes sein.
Zur exakten Zuführung
des Faserverbandes zu den Stricknadeln ist in der Strickstelle ein
ortsfestes Führungsmittel
angeordnet.
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Es
ist ebenfalls bekannt, wenn das Streckwerk in gewisser räumlicher
Distanz zu der Strickstelle angeordnet ist, zwischen Streckwerk
und Strickstelle eine Führungseinrichtung
vorzusehen, die eine Dralleinrichtung enthält. Durch eine Falschdralleinrichtung
kann der Faserverband mit einer gewissen Festigkeit versehen werden,
die ein Transportieren zur Strickstelle ermöglicht. Auch hier ist die Führungseinrichtung
stationär
angeordnet, damit der Faserverband während des Strickvorgangs den
Stricknadeln immer in der gleichen Position zugeführt wird. Eine
gleichbleibende Zuführung
des Faserverbandes ist beim Stricken sehr wichtig, damit in der
Maschenware gleichmäßige Maschen
entstehen. Würde
sich die Position der Führungseinrichtung
an der Strickstelle ändern,
so würde
sich auch der Maschenbildungsvorgang verändern. Die unterschiedlichen
Maschen würden
zu einem ungleichmäßigen Erscheinungsbild
der Maschenware führen.
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Da
die Führungseinrichtung
den Faserverband so führt,
dass die freie ungeführte
Länge stets kleiner
als die mittlere Stapellänge
des Faserverbandes ist, muss der Faserverband für den Transport zur Strickstelle
keine besonders hohe Festigkeit aufweisen. Die hierfür erforderliche
geringe Drehung des Faserverbandes lässt sich sehr gut durch Luftdüsen in den
Faserverband einbringen. Ist der Faserverband erst einmal in der
Strickeinrichtung zu der Maschenware verstrickt, so wird die Festigkeit
der Maschenware durch die Verschlingung des Faserverbandes in den
einzelnen Maschen gewährleistet. Eine
Drehung des Faserverbandes ist nicht mehr erforderlich, ganz im
Gegenteil führt
sogar die üblichen Maschenwaren
enthaltende Garndrehung zu einem eher „harten Griff" des fertigen Gestricks.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung einer Falschdralleinrichtung,
damit sich die für
die Transportfestigkeit des Faserverbandes eingebrachte Drehung
beim Strickvorgang in der Strickstelle wieder auflöst. Es kann auch
vorgesehen sein, dem Faserverband im Streckwerk einen Hilfsfaden,
beispielsweise einen Elastanfaden zuzuführen, der den Transport des
Faserverbandes vom Streckwerk zur Strickstelle unterstützen und
auch die Eigenschaften der hergestellten Maschenware weiter gezielt
verbessern kann. Das beschrieben Verfahren wird auch als „Direktstricken" oder als „Spinnstricken" bezeichnet.
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Die
Liefergeschwindigkeit des Streckwerks in einer derartigen Vorrichtung
zum Spinnstricken beträgt
etwa das Zehnfache der Liefergeschwindigkeit beim herkömmlichen
Ringspinnen. Einige Bauteile des Streckwerks, zum Beispiel die elastischen
Bezüge
der Oberwalzen oder die Führungsriemchen,
unterliegen deshalb einem sehr starken Verschleiß und müssen häufig ausgetauscht oder nachgeschliffen werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Verschleiß im Streckwerk
einer Vorrichtung zum Spinnstricken zu reduzieren und die Standzeit
der Bauteile im Streckwerk zu erhöhen.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass im Streckwerk eine Changiereinrichtung für den Faserverband vorgesehen
ist, und dass die Führungseinrichtung
wenigstens ein mit der Changiereinrichtung verbundenes Führungsmittel
enthält,
das im Anschluss an das Streckwerk angeordnet ist.
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Durch
die Changierung des Faserverbandes im Streckwerk werden die Oberwalzen
und Führungsriemchen
im Wesentlichen über
ihre gesamte Breite gleichmäßig beansprucht
und ihre Standzeit erhöht
sich erheblich. Das erste Führungsmittel
der Führungseinrichtung,
das in unmittelbarem Anschluss einer Lieferklemmlinie des Streckwerks
angeordnet ist, gewährleistet
durch die Verbindung mit der Changiereinrichtung, dass der aus dem
Streckwerk austretende dünne
Faserverband sicher und zuverlässig
von der Führungseinrichtung übernommen
wird und der Strickstelle zugeführt
werden kann.
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Eine
Changierung im Streckwerk ist an sich seit langem bekannt. Eine
einfache Changierung im Streckwerk, wie beispielsweise in Streckwerken
für Ringspinnmaschinen,
ist jedoch nicht auf eine Vorrichtung zum Spinnstricken übertragbar.
Beim Ringspinnen wird dem Faserverband unmittelbar im Anschluss
an das Streckwerk seine Spinndrehung erteilt und der fertige Faden
gebildet. Der fertige Faden besitzt eine sehr hohe Festigkeit und
benötigt
deshalb kaum noch eine Führung.
Der Faden wird bis zu seiner Aufwindung auf der Ringspindel nur über wenige
punktuell wirkende Fadenführer
geführt,
die einen relativ großen
Abstand vom Streckwerk haben. Der Faden ist zwischen dem Streckwerk
und dem Fadenführer über eine
freie Länge
ungeführt,
die ein Vielfaches der mittleren Stapellänge des Faserverbandes beträgt. Durch
die Spinndrehung besitzt der Faden jedoch genügend Stabilität, so dass
ihm die fehlende Führung
nicht mehr schadet.
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Auch
die aus der
DE 102
58 720 A1 bekannte Changierung des Faserverbandes im Streckwerk einer
Luftdüsenspinnvorrichtung
ist für
die vorliegende Vorrichtung zum Spinnstricken nicht einsetzbar. Bei
der Luftdüsenspinnvorrichtung
ist zwar eine Changiereinrichtung vorgesehen, welche sowohl mit den
dem Streckwerk zugeordneten Verdichtern als auch mit dem Luftdüsenaggregat
antriebsmäßig verbunden
ist, damit die Fasern in gleicher Weise in die Einlassöffnung des
Luftdüsenaggregates
eintreten. Wenn der im Luftdüsenaggregat
gebildete Faden den Einfluss der Changiereinrichtung verlassen hat,
wird er wiederum über
weite Strecken ungeführt
transportiert. Der freie Transport des Fadens über eine größere Wegstrecke kann die unterschiedliche
Positionierung des Fadens aufgrund der Changierbewegung ausgleichen,
so dass die Changierbewegung keine nachteilige Wirkung auf den Faden
hat.
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Bei
der Vorrichtung zum Spinnstricken soll dem Faserverband möglichst
wenig Drehung gegeben werden, um eine sehr weiche Maschenware zu erhalten.
Der Faserverband besitzt deshalb nicht genügend Festigkeit, um über größere freie
Längen
ungeführt
transportiert werden zu können.
Die freie Länge,
auf der der Faserverband ungeführt
ist, muss stets kleiner als die mittlere Stapellänge des Faserverbandes sein.
Die Führungseinrichtung
zwischen Streckwerk und Strickstelle muss deshalb so ausgebildet
sein, dass sie im Anschluss an das Streckwerk ein changierendes
Führungsmittel
und unmittelbar vor der Strickstelle ein ortsfestes Führungsmittel
enthält.
Die Führungseinrichtung
ist zwischen den beiden, sich relativ zueinander bewegenden Führungsmitteln
so gestaltet, dass diese Relativbewegung ausgeglichen und der Faserverband
trotzdem sicher geführt
wird.
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Die
Führungseinrichtung
enthält
bevorzugt ein verschiebbares und/oder schwenkbares Führungsmittel,
um die Relativbewegung zwischen dem changierenden Führungsmittel
und dem ortsfesten Führungsmittel
auszugleichen. Die Führungseinrichtung
kann vorteilhafterweise hierzu auch ein elastisches Führungsmittel
enthalten.
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In
Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das changierende
Führungsmittel durch
eine Eintrittsöffnung
an der Führungseinrichtung
gebildet wird, an die sich eine Dralleinrichtung und/oder eine Luftdüse anschließt, die
ebenfalls mit der Changiereinrichtung antriebsmäßig verbunden ist. Die Luftdüse kann
dabei je nach Anforderung eine einfache Sammeldüse oder auch eine Dralldüse sein.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung enthält die Führungseinrichtung wenigstens
ein schwenkbar angeordnetes Spinnrohr, das mit der Changiereinrichtung
verbunden ist. Ein Spinnrohr besteht im Wesentlichen aus einem langgestreckten rohrförmigen Führungsteil,
in dessen Anfangs- oder Endbereich eine Luftdüse angeordnet ist, die dem Faserverband
einen Falschdrall erteilt. Das schwenkbar angeordnete Spinnrohr
stellt ebenfalls eine vorteilhafte Möglichkeit dar, den mit einer
Changierbewegung aus der Lieferklemmlinie des Streckwerks austretenden
Faserverband zuverlässig
dem ortsfesten Führungsmittel
in der Strickstelle zuzuführen.
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Bevorzugt
ist die Führungseinrichtung
so ausgebildet, dass der Faserverband keine starken Richtungsänderungen
erfährt.
Insbesondere sollte der Faserverband in den ungeführten Bereichen nicht
umgelenkt werden. Neben der Vermeidung von Schäden am Faserverband während des
Strickvorgangs kann hierdurch auch erreicht werden, dass sich der
Faserverband bei der Inbetriebnahme oder dem Neueinlegen des Faserverbandes
in das Streckwerk selbsttätig
in die Führungseinrichtung
einfädelt und
der Anfang des Faserverbandes selbsttätig zur Strickstelle findet.
Der Betrieb und die Bedienung der Vorrichtung zum Spinnstricken
ist dadurch stark vereinfacht.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
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Es
zeigen:
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1 eine
sehr schematisch dargestellte Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 eine
Draufsicht in Richtung des Pfeiles II auf die Vorrichtung
der 1.
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In
den 1 und 2 ist eine Vorrichtung zum Spinnstricken
dargestellt, mit der ohne den „Umweg" der klassischen
Garnherstellung eine Maschenware erzeugt werden kann. Die Vorrichtung
enthält als
wesentliche Bestandteil eine Strickeinrichtung 1, die durch
eine handelsübliche
Flach- oder Rundstrickmaschine gebildet werden kann, wobei in den Figuren
lediglich ein Nadelzylinder 2 einer Rundstrickmaschine
angedeutet ist. Analog kann genauso gut eine Flachstrickmaschine
eingesetzt werden. Im Gegensatz zum allgemein bekannten Strickvorgang wird
die Maschenware nicht aus zugeführten
Garnen erzeugt, sondern direkt aus einem verzogenen Faserverband 3,
der in einem Streckwerk 4 in der Nähe der Strickeinrichtung 1 erzeugt
wird. In den Figuren ist beispielhaft nur ein Streckwerk 4 und
ein Faserverband 3 dargestellt. Üblicherweise wird der Strickeinrichtung 1 eine
Vielzahl von Faserverbänden 3, beispielsweise
12 bis 96 Stück
rings um den Umfang des Nadelzylinders 2 herum zugeführt. Für jeden
Faserverband 3 ist dabei ein eigenes Streckwerk 4 vorgesehen.
Die Streckwerke 4 können
als Einzelstreckwerke oder in Streckwerksgruppen angeordnet sein.
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Jedes
Streckwerk 4 besteht aus mehreren Walzenpaaren, die jeweils
aus einer antreibbaren Unterwalzen 5, 7, 9, 11 und
einer elastisch dagegen angedrückten
Oberwalze 6, 8, 10, 12 bestehen.
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Die
Oberwalzen 6, 8, 12 sind an ihrem Außenumfang
in an sich bekannter Weise mit einem elastischen Bezug versehen.
Ein zu verziehender Faserverband 13 in Form eines Vorgarnes
oder eines Faserbandes wird dem Eingangswalzenpaar 5, 6 des Streckwerks 4 zugeführt. Der
zu verziehende Faserband 13 wird in Transportrichtung A
durch die mit zunehmender Umfangsgeschwindigkeit antreibbaren Walzenpaare
verzogen, bis an der Lieferklemmlinie 14 des Ausgangswalzenpaares 11, 12 ein
verzogener Faserverband 3 der gewünschten Feinheit vorliegt.
Zur Führung
des Faserverbandes 13 im Streckwerk 4 können einem
oder mehreren Walzenpaaren 9, 10 in an sich bekannter
Weise Führungsriemchen 15 und 16 zugeordnet
sein. Je nach Höhe
des benötigten
Verzuges und der Art des verarbeiteten Fasermaterials kann das Streckwerk 4 in
Abwandlung zu dem dargestellten Vier-Zylinder-Streckwerk auch als Drei-
oder Fünf-Zylinder-Streckwerk ausgeführt sein.
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Aus
Darstellungsgründen
sind die Oberwalzen 6, 8, 10, 12 des
Streckwerks 4 in 2 weggelassen.
Die Lieferklemmlinie 14 des Ausgangswalzenpaares 11, 12 ist
durch eine strichpunktierte Linie angedeutet. An der Lieferklemmlinie 14 ist
der Verzug des zu verziehenden Faserverbandes 13 beendet
und es liegt der verzogene Faserverband 3 vor.
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Der
verzogene Faserverband 3 durchläuft im Anschluss an die Lieferklemmlinie 14 eine
Führungseinrichtung 17,
die den Faserverband 3 in Transportrichtung A einer Strickstelle 18 am
Nadelzylinder 2 der Strickeinrichtung 1 zuführt. Die
Strickeinrichtung 1 mit dem Stricknadeln 19 enthaltenden
Nadelzylinder 2 ist in an sich bekannter Weise antreibbar.
Der Nadelzylinder 2 dreht sich in Rotationsrichtung B,
wobei sich die Stricknadeln 19 in der Strickstelle 18 auf und
ab bewegen, und verstrickt dabei den zugeführten Faserverband 3 in
der Strickstelle 18 zu einer Maschenware.
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In
nicht dargestellter Ausgestaltung kann zwischen Ausgangswalzenpaar 11, 12 und
Führungseinrichtung 17 noch
eine an sich beliebig gestaltete Verdichtungseinrichtung angeordnet
sein, die den verzogenen Faserverband 3 verdichtet und
kompaktiert. Die Lieferklemmlinie 14 wird dann nicht vom Ausgangswalzenpaar 11, 12 sondern
von der Verdichtungseinrichtung gebildet.
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Je
nach Abstand zwischen dem Streckwerk 4 und der Strickstelle 18 können in
der Führungseinrichtung 17 eine
oder mehrere Dralleinrichtungen 20 enthalten sein, die
dem Faserverband 3 eine für den Transport zur Strickstelle 18 ausreichende
Festigkeit verleihen. Die Dralleinrichtung 20 kann mechanisch durch
rotierende Elemente wirken oder kann wie dargestellt durch eine
Luftdüse 21 gebildet
werden, die dem Faserverband 3 einen Falschdrall erteilt.
Am Austritt der Führungseinrichtung 17 ist
ein im Wesentlichen ortsfestes Führungsmittel 22 angeordnet, das
den Faserverband 3 den Stricknadeln 19 in der Strickstelle 18 in
einer definierten Position zuführt. Die
Bezeichnung „im
Wesentlichen ortsfest" soll
dabei bedeuten, dass das Führungsmittel 22 zwar
je nach Art der herzustellenden Maschenware in seiner Position in
Bezug auf die Stricknadeln 19 einstellbar sein kann, dass
es jedoch während
des Strickvorganges stationär
ist und seine Position nicht mehr verändert. Im dargestellten Fall
das wird das ortsfeste Führungsmittel 22 durch
die Austrittsöffnung
der Luftdüse 21 gebildet.
Alternativ könnte
jedoch genauso gut auch ein separates Röhrchen, ein Trichter oder ähnliches
als Führungsmittel 22 eingesetzt
werden.
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Der
durch das Streckwerk 4 durchlaufende Faserverband 13 verursacht
Verschleiß an
der Stelle, an der er die Bezüge
der Oberwalzen 6, 8, 12 und die Führungsriemchen 15, 16 berührt. Es
ist eine Changiereinrichtung 23 vorgesehen, die den Faserverband 13 quer
zur Transportrichtung A in Richtung des Doppelpfeiles C bewegen
kann. Die Changiergeschwindigkeit in Richtung C ist wesentlich langsamer als
die Liefergeschwindigkeit in Transportrichtung A. Die Changierbewegung
C ist vorzugsweise so gewählt,
dass der Faserverband 13 über die gesamte Breite der
Oberwalzen 6, 8, 12 und der Führungsriemchen 15, 16 hin-
und herbewegt wird, so dass sich die Oberflächen dieser Bauteile gleichmäßig abnutzen
und sich deren Standzeit dadurch erhöht.
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Die
Changiereinrichtung 23 enthält einen Führungstrichter 24,
der unmittelbar vor dem Eingangswalzenpaar 5, 6 angeordnet
ist. Der Führungstrichter
ist über
eine Führungsschiene 25 mit
einer schematisch angedeuteten Antriebseinrichtung 26 verbunden
und kann in Changierrichtung C hin- und herbewegt werden. Die Antriebseinrichtung 26 der Changiereinrichtung 23 kann
einen eigenen Antriebsmotor enthalten oder auch antriebsmäßig mit der
Eingangsunterwalze 5 gekoppelt sein. Je nach Ausgestaltung
des Streckwerks 4 und der Art des zu verarbeitenden Fasermaterials
können
auch im Streckwerk 4 zwischen zwei Walzenpaaren 5, 6 und 7, 8 noch
weitere mit der Changiereinrichtung 23 verbundene Verdichter 27 angeordnet
sein, um die Qualität
des verzogenen Faserverbandes 3 zu verbessern.
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Die
Führungseinrichtung 17 enthält ein mit der
Changiereinrichtung 23 verbundenes Führungsmittel 28, das
sich bevorzugt synchron mit dem Führungstrichter 24 in
Changierrichtung C bewegt. Das changierende Führungsmittel 28 ist
in einem Abstand, der kleiner als die mittlere Stapellänge des
Faserverbandes 3 ist, nach der Lieferklemmlinie 14 des Streckwerks 4 angeordnet.
Es ist dadurch sichergestellt, dass der Faserverband 3 sicher
an die Führungseinrichtung 17 übergeben
wird, auch wenn der Faserverband 13 im Streckwerk 4 changiert.
Durch das ebenfalls changierende Führungsmittel 28 ist
sichergestellt, dass die Fasern immer in gleicher Weise in die Führungseinrichtung 17 eintreten.
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Das
changierende Führungsmittel 28 kann wiederum über eine
Führungsschiene 29 mit
der Antriebseinrichtung 26 der Changiereinrichtung 23 verbunden
sein. Im Falle, dass mehrere Streckwerke 4 nebeneinander
in Form einer Streckwerksgruppe angeordnet sind, ist es vorteilhaft,
wenn sich die Führungsschienen 25 und 29 über die
gesamte Streckwerksgruppe erstrecken und an einer Führungsschiene 25 bzw. 29 jeweils
mehrere Führungstrichter 24 bzw.
Führungsmittel 28 angeordnet
sind. Es ist dann ausreichend, wenn eine gemeinsame Antriebseinrichtung 26 für die gesamte
Changiereinrichtung 23 der Streckwerksgruppe vorgesehen
ist.
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Das
changierende Führungsmittel 28 kann unterschiedlich
ausgestaltet sein. Bevorzugt wird das changierende Führungsmittel 28 durch
eine Eintrittsöffnung 30 an
der Führungseinrichtung 17 gebildet. Die
Eintrittsöffnung 30 kann
zu einer Luftdüse 31 gehören, die
als Sammeldüse
ausgestaltet sein kann. Alternativ kann auch die Luftdüse 31 bereits
eine Dralleinrichtung 20 sein, die dem Faserverband 3 einen
leichten Drall erteilt. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Luftdüse 31 Teil
eines sogenannten Spinnrohres 32. Das Spinnrohr 32 enthält im Anschluss
an die Luftdüse 31 einen
langgestreckten rohrförmigen
Bereich 33, durch den auch der nur eine sehr geringe Festigkeit
aufweisende Faserverband 3 über eine relativ große Entfernung
transportiert werden kann. Statt wie dargestellt im Anfangsbereich,
könnte
das Spinnrohr 32 die Luftdüse 31 auch in seinem
Endbereich aufweisen.
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Das
Spinnrohr 32 ist in seinem Anfangsbereich an der Führungsschiene 29 der
Changiereinrichtung 23 befestigt und in seinem Endbereich
in einer Lagerung 34 beweglich aufgenommen. Die Lagerung 34 ist
ortsfest in nicht näher
dargestellter Weise an dem Maschinengestell der Strickeinrichtung 1 befestigt.
Wird nun die Luftdüse 31 des
Spinnrohres 32 während
des Betriebs von der Changiereinrichtung 23 in Changierrichtung
C hin- und herbewegt, so wird das Spinnrohr 32 um den Mittelpunkt
der Lagerung 34 verschwenkt. Zum Längenausgleich kann vorgesehen
sein, dass das Spinnrohr 32 sich auch leicht in axialer
Richtung in der Lagerung 34 verschieben kann.
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Die
Führungseinrichtung 17 gewährleistet, dass
der Faserverband 3 nur in den sehr kurzen Bereichen zwischen
der Lieferklemmlinie 14 und dem changierenden Führungsmittel 28 sowie
zwischen dem Spinnrohr 32 und der Luftdüse 21 ungeführt ist. Die
ungeführten
Bereiche sind wesentlich kürzer
als die mittlere Stapellänge
des Faserverbandes 3, so dass auch ein unverfestigter Faserverband 3 ohne negative
Auswirkungen über
diese Bereiche hinwegtransportiert werden kann. Auch die Relativbewegung
zwischen changierendem Führungsmittel 28 und
ortsfestem Führungsmittel 22 beeinträchtigt die Führung des
Faserverbandes 3 bei dieser Art der Führungseinrichtung 17 nicht.
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In
nicht dargestellter Ausgestaltung der Erfindung kann zum Ausgleich
der Relativbewegung zwischen changierendem Führungsmittel 28 und ortsfestem
Führungsmittel 22 auch
ein elastisches Führungsmittel
vorgesehen sein. Das elastische Führungsmittel kann beispielsweise
dadurch gebildet werden, dass das Spinnrohr 32 in seinem
rohrförmigen
Bereich 33 aus elastischem Material besteht. Das Spinnrohr 32 kann
in diesem Fall beispielsweise unmittelbar mit der ortsfest positionierten
Luftdüse 31 verbunden
werden, Der Faserverband 3 ist dann ohne Unterbrechung
zwischen dem changierenden Führungsmittel 28 und
dem ortsfesten Führungsmittel 22 geführt. Der
Ausgleich der Relativbewegung erfolgt durch das elastische Material
des rohrförmigen
Bereiches 33 des Spinnrohres 32.