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Die
Erfindung betrifft ein System zur Erzeugung eines Spannungspulses
mit einem Impuls-Generator, ein Verfahren zur Steuerung und deren
Verwendung.
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Marx-Generatoren
dienen der Erzeugung von transienten Impulsspannungen sehr kurzer
Zeitdauer und hoher Amplitude. Marx-Generatoren basieren auf der
Idee, eine große
Anzahl an Kondensatoren parallel mit Gleichspannung auf den Wert
einer Stufenspannung aufzuladen und diese dann schlagartig in Reihe
zu schalten. Beim Aufladen der parallelgeschalteten Kondensatoren
addieren sich die Ladeströme,
bei der anschließenden
Reihenschaltung addieren sich – wie
gewünscht – die Spannungen über den
Kondensatoren.
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Beispielsweise über einen
Transformator und einen entsprechend bemessenen Gleichrichter wird
eine Ladespannung zur Verfügung
gestellt. Sie lädt über einen
Ladewiderstand und/oder eine Ladespule eine Stoßkapazität auf. Dieser Ladevorgang erfolgt
in der Regel relativ langsam im Bereich von einigen Sekunden. Die
Spannung am Stoßkondensator
folgt hierbei einer e-Funktion und erreicht nach praktisch 5τ ihren quasistationären Endwert.
Eine Funkenstrecke ist so eingestellt, dass sie beim quasistationären Endwert
der Spannung gerade noch nicht durchschlägt. Über geeignete Zündeinrichtungen
kann nach einer beliebig wählbaren
Zeit die Funkenstrecke zum Überschlag
gebracht werden. In diesem Augenblick stellt die Funkenstrecke einen
geschlossenen Schalter dar. Der zeitliche Verlauf der abgegebenen
Stoßspannung
wird über
die Bauteilwerte des Generators, sowie über die elektrischen Werte
der Last bestimmt.
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Mit
einer einstufigen Stoßschaltung,
die auch als Zelle bezeichnet werden kann, kann an der Last keine
höhere
Spannung erzielt werden als die Ladespannung. Für die benötigten Stoßspannungen verwendet man in
Hochspannungsanlagen deshalb stets eine mehrstufige Anordnung mehrerer
Zellen in Marx-Schaltung.
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Ein
derartiger Marx-Generator ist aus der
DE 103 20 425 A1 bekannt.
Dieser Marx-Generator weist eine Anzahl n Stoßkondensatoren auf, wobei die Stoßkondensatoren
auch als Stufenkondensatoren bezeichnet werden können. Es wird in der
DE 103 20 425 A1 eine
Trigger-/Zündeinrichtung
an dem aus n Stufenkondensatoren – n ist natürlich und größer 1 – gleich
vielen Schaltern/Funkenstrecken und 2(n-1) Ladezweigen bestehenden
Marx-Generator vorgeschlagen, wobei dessen Funkenstrecken im Selbstdurchbruch
arbeiten. Die Trigger-/Zündeinrichtung besteht
aus mindestens einem an einen Impulsgenerator angeschlossenen Impulsübertrager.
In mindestens einem der Ladezweige des Marx-Generators wird zeitbestimmt
kurzfristig eine zum Selbstdurchbruch reichende Überspannung an der anliegenden Funkenstrecke
erzeugt. Der Ladezweig überbrückt mit
dem zugeordneten Stufenkondensator die Funkenstrecke, außer der
ausgangsseitigen. Die Ausgangswicklung des Impulsübertragers
wirkt während des
Ladens als Ladespule/-induktivität,
die Eingangswicklung ist an den Impulsgenerator angeschlossen. Der
mit diesem Impulsübertrager
beim Zünden/Triggern
des Impulsgenerators erzeugte Spannungsimpuls addiert sich zur Ladespannung des
zugeordneten Stufenkondensators und erzeugt kurzfristig die notwendige Überspannung
zum Selbstdurchbruch der anliegenden Funkenstrecke.
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Über die
Ladegleichspannung werden alle n Stufenkondensatoren der Zellen
gleichzeitig aufgeladen. Spulen können hierbei den Ladestrom
begrenzen. Die Schlagweitender Funkenstrecken sind so gewählt, dass
die Strecken bei Erreichen der maximalen Ladespannung gerade noch
nicht durchschlagen. Sind alle Stoßkondensatoren auf ihren quasistationären Endwert
der Spannung aufgeladen, erfolgt die Zündung an der ersten Funkenstrecke.
An der nächsten
Funkenstrecke steht nunmehr bereits eine doppelt so hohe Spannung
an, nämlich
die doppelte Ladespannung, so dass diese ebenfalls zünden wird. Innerhalb
extrem kurzer Zeit zünden
auf diese Weise alle Funkenstrecken, so dass an der Last die n-fache Stufenspannung
abfällt.
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Die
US 3,111,594 A beschreibt
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung elektrischer Impulse
mit zwei Diodenketten, dazu quer liegenden Kondensatoren sowie diagonal
angeordneter Halbleiterschalter. Die Einspeisung erfolgt an diagonalen Enden
des Generators. Der Stoßimpuls
erfolgt an gegenüberliegenden
diagonalen Enden. Die Erzeugung des Stoßimpulses kann zum Einen durch
externe Zündung
eines Halbleiterschalters erfolgen, woraufhin die anderen Halbleiterschalter
durch Längsüberspannung
intern zünden.
Zum Anderen kann ein Halbleiterschalter extern gezündet werden,
woraufhin die anderen durch Potentialverschiebung ihres Gates in
Folge zünden.
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In
der
DE 103 56 648
A1 wird ein Stufenstoßgenerator
beschrieben, der anstelle von Diodenketten Ladeschalter aufweist,
wobei alle Halbleiterschalter extern und gleichzeitig gezündet werden.
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Der
Erfindung liegt die erste Aufgabe zu Grunde ein Verfahren zur Ansteuerung
eines Impuls-Generators anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand von abhängigen Ansprüchen.
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Demzufolge
ist ein Verfahren zur Steuerung eines Impuls-Generators mit mehreren
Zellen vorgesehen. Ein derartiger Impuls-Generator ist vorteilhafterweise ein
Marx-Generator. Es können
jedoch auch andere Impuls-Generatoren mit anders verschalteten Zellen
verwendet werden. Der Impuls-Generator ist zur Erzeugung eines Impulses
mit einer Leistung größer einem
Mega-Watt ausgebildet.
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Jede
Zelle weist jeweils einen steuerbaren Halbleiterschalter und einen
Kondensator zur Erzeugung eines Spannungspulses durch Reihenschaltung
und/oder Parallelschaltung der Kondensatoren mittels der Halbleiterschalter
auf. Die Kondensatoren werden bei einem Marx-Generator auch als
Stufenkondensatoren bezeichnet. Als Halbleiterschalter eignen sich
beispielsweise IGBTs, DMOS-FETs, GTOs, Thyristoren oder dergleichen.
Vorzugsweise sind die Halbleiterschalter abschaltbar. Es können dabei
einer oder mehrere Halbleiterschalter pro Zelle vorgesehen sein.
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Es
ist eine Reihenschaltung eine Parallelschaltung oder eine Kombination
aus Reihenschaltung und Parallelschaltung der Kondensatoren möglich. Dabei
ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass sich bei einer Reihenschaltung
die Kondensatorspannungen addieren. Vorteilhafterweise addieren sich
bei einer Parallelschaltung die Entladungsströme. Zur Parallelschaltung können beispielsweise
alle Entladungsströme
aus den Kondensatoren in einen Stromknoten fließen. Bevorzugt addieren sich
die Entladungsströme
durch Addition der durch sie erzeugten magnetischen Flussdichte
in einem Pulstransformator.
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Das
Verfahren kann beispielsweise in einer festverdrahteten Programmroutine
(ROM) oder in einem programmierbaren Speicher (EEPROM) als Software
ausgebildet sein.
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Das
Verfahren weist die Schritte auf:
Messen jeweils einer Einschalt-Zeitdifferenz
für jede Zelle.
Zur Zeitmessung kann dabei ein Zeitzähler verwendet werden, der
auch als Timer bezeichnet wird. Reale Zeitzähler haben dabei eine zeitliche
Auflösung.
Die Einschalt-Zeitdifferenz für
jede Zelle wird zwischen einem Einschaltsignal und einer Systemantwort
gemessen. Dabei bildet das Einschaltsignal den Startpunkt und das
Eintreffen der Systemantwort den Endpunkt der Zeitmessung. Der Begriff
Systemantwort wird auch als Impulsantwort, Gewichtsfunktion oder
Sprungantwort bezeichnet. Sie ist das Ausgangssignal eines eindimensionalen
zeitinvarianten Systems, dem am Eingang ein Impuls oder Sprung – in diesem
Verfahrensschritt als Einschaltsignal – zugeführt wird.
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Das
Einschaltsignal ist zum Schalten des jeweiligen Halbleiterschalters
der korrespondierenden Zelle in den leitenden Zustand ausgebildet.
Beispielsweise ist das Einschaltsignal eine steigende Flanke. Alternativ
könnte
auch eine fallende Flanke als Einschaltsignal verwendet werden.
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Die
Systemantwort ist vom Schalten in den leitenden Zustand abhängig. Der
leitende Halbleiterschalter verbindet die Ladungsspannung des Kondensators
mit dem Ausgang an dem beispielsweise ein signifikanter Verlauf
der Ausgangsspannung als Systemantwort ausgewertet werden kann.
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Ein
weiterer Schritt sieht das Steuern der Halbleiterschalter der Zellen
für den
Spannungspuls vor. Das Steuern der Halbleiterschalter erfolgt dabei in
Abhängigkeit
von den Einschalt-Zeitdifferenzen. Das Einschaltsignal wird für die jeweilige
Zelle dabei derart zeitversetzt erzeugt, dass die Systemantwort jeder
Zelle zeitgleich erfolgt.
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Unter
zeitgleich wird dabei eine im Rahmen insbesondere einer zeitlichen
Auslösung
der Messung und einer zeitlichen Auflösung der Steuerung erzielbare Übereinstimmung
verstanden.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung sieht die zusätzlichen Schritte vor:
Messen
jeweils einer Ausschalt-Zeitdifferenz für jede Zelle. Die Ausschalt-Zeitdifferenz
wird zwischen einem Ausschaltsignal zum Schalten des jeweiligen Halbleiterschalters
der Zelle in den sperrenden Zustand und einer von dem Schalten in
den sperrenden Zustand abhängigen
Systemantwort gemessen. Das Ausschaltsignal ist beispielsweise eine
fallende Flanke. Alternativ kann auch ein Impuls auf einer Reset-Leitung
verwendet werden. Es ist möglich,
dass die Ausschalt-Zeitdifferenz einer Zelle von ihrer Einschalt-Zeitdifferenz
verschieden ist. Soll daher ein Spannungspuls mit einer definierten
Länge erzeugt werden,
werden vorzugsweise die Ausschalt-Zeitdifferenzen oder eine hiervon
abgeleitete Größe gespeichert.
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Ein
Weiterer dieser zusätzlichen
Verfahrensschritte sieht das Steuern der Halbleiterschalter der Zellen
für den
Spannungspuls in Abhängigkeit
von den Ausschalt-Zeitdifferenzen vor. Das Ausschaltsignal der jeweiligen
Zelle wird dabei derart zeitversetzt erzeugt, dass die vom Schalten
in den sperrenden Zustand abhängige
Systemantwort jeder Zelle zeitgleich erfolgt.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass Module
mit jeweils mehreren in Reihe geschaltete Zellen zur Erzeugung des
Spannungspulses angesteuert werden. Vorzugsweise sind die Module
dabei derart gekoppelt, dass sich die Impulsleistung der Module
addiert.
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Diese
Weiterbildung des Verfahrens weist die zusätzlichen Verfahrensschritte
auf:
Messen einer Modul-Einschalt-Zeitdifferenz für jedes Modul.
Die Modul-Einschalt-Zeitdifferenz wird dabei zwischen einem Einschaltzeitpunkt
zum Erzeugen eines Strompulses des Moduls und einer vom Strompuls
abhängigen
Systemantwort gemessen. Die vom Strompuls abhängige Systemantwort ist dabei
von einer am Ausgang jedes Moduls wirkenden Impedanz abhängig. Ein
weiterer Einflussfaktor auf die vom Strompuls abhängige Systemantwort
sind elektrische Eigenschaften der Zellen des Moduls. Die vom Strompuls
abhängige
Systemantwort kann beispielsweise aus dem Verlauf des gemessenen
Ausgangsstromes des Moduls ermittelt werden. Die Modul-Einschalt-Zeitdifferenz
kann beispielsweise mittels eines Zeitzählers (Timer) gemessen werden,
wobei der Zeitzähler
am Einschaltzeitpunkt gestartet und beim Eintreffen der vom Strompuls
abhängigen
Systemantwort gestoppt wird.
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Vorzugsweise
wird der Einschaltzeitpunkt aus den Einschalt-Differenzen der einzelnen Zellen des
Moduls ermittelt. Wobei der Einschaltzeitpunkt vorteilhafterweise
in einem Mittenbereich zwischen der längsten Laufzeit einer Zelle
des Moduls und der kürzesten
Laufzeit einer Zelle definiert wird.
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In
einem weiteren der zusätzlichen
Verfahrensschritte erfolgt ein Steuern der Module für den Spannungspuls
in Abhängigkeit
von den Modul-Einschalt-Zeitdifferenzen. Der Einschaltzeitpunkt
des jeweiligen Moduls wird dabei derart zeitversetzt erzeugt, dass
die vom Strompuls abhängige
Systemantwort jedes Moduls zeitgleich erfolgt.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die
Einschalt-Zeitdifferenzen und/oder die Ausschalt-Zeitdifferenzen und/oder
Modul-Einschalt-Zeitdifferenzen und/oder die Einschaltzeitpunkte
und/oder hiervon abhängige Größen in einem
nicht-flüchtigen
Speicher in einer Tabelle gespeichert werden. Ein nicht-flüchtiger
Speicher ist beispielsweise eine EEPROM. Vorteilhafterweise werden
auch Veränderungen
der Werte gespeichert, so dass beispielsweise eine Historie für Diagnosezwecke
aus dem Speicher ausgelesen werden kann.
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Elektrische
Eigenschaften der Zellen können sich über die
Lebensdauer und Einflüsse,
wie beispielsweise Temperaturschwankungen ändern. Bevorzugt ist daher
vorgesehen, dass die Schritte des Messens zyklisch oder in einer
festgelegten Abfolge, insbesondere während einer Aufwärm-Sequenz
des Systems erfolgen.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung wird eine Veränderung von elektrischen Eigenschaften
einer Komponente anhand der Messung der Systemantwort ermittelt.
Eine Komponente ist dabei jedes mögliche Bauelement insbesondere
einer der Zellen oder des Gesamtsystems des Impuls-Generators. In
Abhängigkeit
von dieser Veränderung
wird eine Diagnose-Information ausgegeben. Diese Diagnose-Information
ermöglicht
eine Wartung des Systems und reduziert mögliche Ausfallzeiten.
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1
Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde ein System zur
Erzeugung eines Spannungspulses mit einem Marx-Generator anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird durch das System mit den Merkmalen des Anspruchs 7
gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand von abhängigen Ansprüchen.
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Demzufolge
ist ein System zur Erzeugung eines Spannungspulses mit einem Marx-Generator vorgesehen.
Das System weist mehrere Zellen in Reihenschaltung und/oder Parallelschaltung
auf. Jede Zelle weist einen Kondensator und einen Halbleiter schalter
auf. Zur Steuerung der Halbleiterschalter ist vorteilhafterweise
ein Treiber integriert.
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Weiterhin
ist ein Steuerschaltkreis vorgesehen, der mit jeder Zelle zur Steuerung
des Halbleiterschalters verbunden ist. Die Verbindung kann dabei direkt
oder indirekt beispielsweise über
Treiber und/oder eine Übertragungsstrecke
ausgebildet sein.
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Der
Steuerschaltkreis weist Mittel auf, die eingerichtet und ausgebildet
sind die nachfolgend genannten Funktionen auszuführen. Ein derartiger Steuerschaltkreis
weist als Mittel beispielsweise einen programmierbaren Mikrocontroller
auf.
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Dieser
programmierbare Mikrocontroller weist vorteilhafterweise integrierte
Teilschaltkreise zumindest für
die nachfolgend genannten vier Funktionen auf.
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Eine
erste Funktion sieht die Erzeugung eines Einschaltsignals zum Schalten
jedes einzelnen Halbleiterschalters in einen leitenden Zustand vor. Als
Halbleiterschalter können
beispielsweise schaltbare Leistungsbauelemente, wie IGBTs, DMOS-FETs oder dergleichen
verwendet werden. Diese weisen im leitenden Zustand einen geringen Einschaltwiderstand
auf, so dass die Stufenkondensatoren über den eingeschalteten Halbleiterschalter elektrisch
verbunden werden. Je nach Sicherheitsanforderungen kann das Einschaltsignal
beispielsweise aus einer einfachen Flanke oder für eine sichere Übertragung
aus einem Binärcode
bestehen.
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Eine
zweite Funktion sieht die Messung jeweils einer Systemantwort für jede einzelne
Zelle vor. Dabei ist die Systemantwort vom Schalten des Halbleiterschalters
in den leitenden Zustand abhängig. Zur
Messung weisen die Mittel beispielsweise einen Analog-Digial-Umsetzer
oder einen Schwellwertschalter auf, der zur Spannungsmessung mit
einem Ausgang verbunden ist.
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Eine
dritte Funktion sieht die Messung jeweils einer Zeitdifferenz zwischen
der Erzeugung des Einschaltsignals und der Systemantwort für jede Zelle
vor. Zur Zeitmessung weisen die Mittel vorteilhafterweise einen
Zeitzähler
(Timer) auf, der in Abhängigkeit
von dem Einschaltsignal gestartet und in Abhängigkeit von der Systemantwort
gestoppt werden kann.
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Eine
vierte Funktion sieht die zeitversetzte Steuerung der Halbleiterschalter
der Zellen für
eine Reihenschaltung und/oder für
eine Parallelschaltung der Kondensatoren für den Spannungspuls vor. Die zeitversetzte
Steuerung erfolgt dabei in Abhängigkeit von
der jeweiligen Zeitdifferenz, so dass die Systemantwort jeder Zelle
zeitgleich ist.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung des Systems ist eine Mehrzahl von Modulen
mit jeweils mehreren in Reihe geschalteten Zellen vorgesehen. Dabei
sind die Ausgänge
der Module zur Erzeugung des Spannungspulses gekoppelt. Die Kopplung
ist vorteilhafterweise eine elektrische Verbindung und/oder eine
kapazitive Kopplung und/oder bevorzugt eine magnetische Kopplung
mittels eines Pulstransformators. Durch die Kopplung kann die Pulsleistung
der Module addiert werden. Die Kopplung bewirkt vorteilhafterweise
eine Reihenschaltung und/oder eine Parallelschaltung der Module.
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Eine
andere Weiterbildung des Systems sieht vor, dass der Steuerschaltkreis
zur individuellen Steuerung jedes Moduls eingerichtet ist. Vorteilhafterweise
ist der Steuerschaltkreis über
eine Schnittstelle mit jedem Modul verbunden. Die Schnittstelle ist
für eine
schnelle Signalübertragung
vorteilhafterweise eine parallele Schnittstelle. Für eine sichere
Signalübertragung
wird alternativ eine serielle Schnitte oder ein Datenbus verwendet.
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Der
Impuls-Generator ist als Marx-Generator ausgebildet. Dabei sind
die Zellen in Marx-Schaltung verschaltet. Die Kondensatoren einer
jeden Marx-Zelle werden auch als Stufenkondensatoren bezeichnet.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Verwendung eines zuvor erläuterten
Verfahrens oder eines zuvor erläuterten
Systems für
ein Magnetron oder ein Klystron, insbesondere für medizinische Anwendungen.
Für medizinische
Anwendungen ist es dabei entscheidend einen Impuls mit einer dem
idealen Rechteck möglichst
weit angenäherten
Form zur erzielen. Nutzbar für
Medizinische Anwendungen ist dabei lediglich die Zeitspanne des
Plateaus des Rechtecksignals. Anstiegsverläufe, Überschwingen und abfallende
Verläufe
des Spannungspulses stellen hingegen Verluste dar. Lediglich während des Plateaus
des möglichst
rechteckigen Spannungspulses lässt
sich ein Elektronenstrahl beispielsweise für ein Klystron stabil erzeugen
und für
medizinische Zwecke nutzen. Eine Einstellbarkeit der zeitlichen Plateaubreite
ermöglicht
die gezielte Erzeugung einer hochfrequenten Welle zur Behandlung
von Krebs, wobei die Welleneigenschaften über die Eigenschaften des Spannungspulses
an die jeweilige Krebsart angepasst werden können.
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Im
Folgenden wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel mittels Figuren
näher erläutert.
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Dabei
zeigen
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1 ein
schematisches Blockschaltbild eines Moduls mit mehreren Zellen in
Marx-Schaltung,
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2 ein
schematisches Blockschaltbild eines Systems mit drei Modulen, einem
Steuerschaltkreis und einem Pulstransformator,
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3 ein
schematisches Flussdiagramm mit mehreren Verfahrensschritten, und
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4 schematische
Diagramme mit Schaltsignalen und Systemantworten.
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In 1 ist
ein Modul M1 mit mehreren Zellen Z11, Z12, Z13, Z14 und Z15 eines
Marxgenerators schematisch dargestellt. Jede Zelle Z11, Z12, Z13,
Z14 und Z15 des Marx-Generators weist einen Stufenkondensator C1,
C2, C3, C4 beziehungsweise C5 auf. Weiterhin weist das Modul M1
einen ersten Eingang I1+ und einen zweiten Eingang I1– zum Anlegen
einer Ladespannung auf. Mit Anlegen der Ladespannung fließt ein Ladestrom,
der die Stufenkondensatoren C1, C2, C3, C4 und C5 auflädt. Mittels der
Dioden D2, D3, D4, D5, D10, D20, D30, D40 und D50 sind die Stufenkondensatoren
C1, C2, C3, C4 und C5 für
die Ladung zueinander parallel geschaltet. So fließt der Ladestrom
für den
Stufenkondensator. C1 der Zelle Z11 durch den Stufenkondensator
C1, die Dioden D10, D20, D30, D40 und D50 und durch die Ladedrossel
L zum negativen Leistungseingang I1–. Der Ladestrom für den Stufenkondensator
C2 der Zelle Z12 fließt
durch die Diode D2, den Stufenkondensator C2, die Dioden D20, D30,
D40 und D50 und durch die Ladedrossel L zum negativen Leistungseingang
I1–. Der
Entsprechende Ladefluss für die
Stufenkondensatoren C3, C4 und C5 lässt sich auf gleicher Weise
der 1 entnehmen.
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Jede
Zelle Z11 bis Z15 weist jeweils einen Halbleiterschalter S1, S2,
S3, S4 beziehungsweise S5 auf. Die Halbleiterschalter S1, S2, S3,
S4 und S5 sind mit den Stufenkondensatoren C1, C2, C3, C4 und C5
und Ausgängen
O1–, O1+
des Moduls M1 derart verbunden, dass wenn die Halbleiterschalter S1,
S2, S3, S4 und S5 gemeinsam in den leitenden Zustand geschaltet
werden die Stufenkondensatoren C1, C2, C3, C4 und C5 des Moduls
M1 in Reihe geschaltet sind. Die Reihenschaltung der Stufenkondensatoren
C1, C2, C3, C4 und C5 ist dabei mit den Ausgängen O1–, O1+ des Moduls M1 verbunden.
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Ist
der Ladevorgang abgeschlossen, so dass alle Stufenkondensatoren
C1 bis C5 der Zellen Z11 bis Z15 die gewünschte Ladung aufweisen, können die
Halbleiterschalter S1, S2, S3, S4 und S5 zu einem gewünschten
Zeitpunkt gemeinsam in den leitenden Zustand geschaltet werden,
so dass ein Spannungspuls als Ausgangsspannung UA1 an den Ausgängen O1–, O1+ von
beispielsweise 5 μs
abgegeben wird, dessen Spannungsspitzenwert im Wesentlichen der
Summe der einzelnen Kondensatorspannungen im geladenen Zustand entspricht.
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Ebenfalls
ist es möglich
einen einzelnen Stufenkondensator C1, C2, C3, C4 oder C5 des Moduls M1
oder einen Teil der Stufenkondensatoren C1, C2, C3, C4 und/oder
C5 des Moduls M1 mit den Ausgängen
O1–, O1+
zu verbinden. Beispielsweise wird zur Verbindung des Stufenkondensators
C1 der ersten Zelle Z11 der Halbleiterschalter S1 in den leitenden Zustand
geschaltet während
die übrigen
Halbleiterschalter S2, S3, S4 und S5 im sperrenden Zustand verbleiben.
Stufenkondensator C1 ist durch das Schalten des ersten Halbleiterschalters
S1 über
die Dioden D2, D3, D4 und D5 mit dem positiven Ausgang O1+ und über den
Halbleiterschalter S1 mit dem negativen Ausgang O1– verbunden.
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Die
Halbleiterschalter S1, S2, S3, S4 und S5 weisen jeweils einen Steuereingang
Is11, Is12, Is13, Is14 beziehungsweise Is15 auf. Je nach an diesem Steuereingang
Is11, Is12, Is13, Is14 beziehungsweise Is15 anliegendem Signal wird
der jeweilige Halbleiterschalter S1, S2, S3, S4 beziehungsweise
S5 in den leitenden oder in den sperrenden Zustand geschaltet. Zur Ansteuerung
können
diese Steuereingänge
Is11, Is12, Is13, Is14 und Is15 jeweils mit einem Treiber mit faseroptischer
Trennung verbunden sein, wobei die Treiber in dem Modul M1 integriert sind.
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Die
Halbleiterschalter S1, S2, S3, S4, S5 sind in dem Ausführungsbeispiel
der 1 IGBTs. Alternativ können auch andere Halbleiterschalter,
wie Thyristoren, GTO oder DMOS-Feldeffekttransistoren als Halbleiterschalter
verwendet werden. Weiterhin weist das Modul M1 Strommessmittel A
und Spannungsmessmittel V auf, die mit den Ausgängen O1–, O1+ verbunden sind. Die
dargestellte Anzahl von fünf Zellen
Z11 bis Z15 in 1 ist dabei rein beispielhaft. Es
können
nach dem Prinzip der 1 zwei oder mehr Zellen verschaltet
werden.
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2 zeigt
in einem schematischen Blockschaltbild drei Module M1, M2 und M3
mit jeweils fünf Zellen
Z11, Z12, Z13, Z14, Z15, Z21, Z22, Z23, Z24, Z25, Z31, Z32, Z33,
Z34, Z35, eines Marx-Generators. Dabei entspricht das Modul M1 der 2 dem detaillierter
dargestellten Modul M1 der 1. Die Module
M2 und M3 entsprechen in ihrem Aufbau dem Modul M1. Alle Eingänge I1+,
I1–, I2+,
I2–, I3+, I3– der Module
M1, M2 und M3 sind mit einer Versorgungsspannung (nicht dargestellt)
zum Laden der Stufenkondensatoren C1 usw. verbindbar. Die Ausgangsspannungen
UA1, UA2 und UA3 der Module M1, M2, M3 wirken auf Windungen W1,
W2 beziehungsweise W3 eines Pulstransformators PT. Jedes Modul M1,
M2, M3 weist einen Strommessausgang OI1, OI2 beziehungsweise OI3
und einen Spannungsmessausgang OU1, OU2, OU3 auf. Messausgänge und
Steuereingänge
der Module M1, M2, M3 sind über
jeweils eine Schnittstelle Int1, Int2 beziehungsweise Int3 mit einem
Steuerschaltkreis 1 verbunden. Die Schnittstellen Int1, Int2, Int3
sind hierzu vorteilhafterweise bidirektional ausgebildet. Die Anzahl
von drei Modulen M1 bis M3 in 2 ist dabei rein
beispielhaft. So kann alternativ ein einziges Modul oder eine noch
größere Vielzahl
von vorzugsweise identischen Modulen verwendet werden.
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Das
in 3 zum Teil dargestellte Verfahren setzt eine elektrische
Schaltung in Marxkonfiguration – wie
beispielsweise in den 1 oder 2 dargestellt – voraus.
Durch das Verfahren wird der zeitliche Abstand zwischen dem Übergang
zweier Halbleiterschalter vom sperrenden in den leitenden Zustand und/oder
vom leitenden in den sperrenden Zustand signifikant verkleinert.
Dabei werden die Halbleiterschalter S1 bis S5 individuell mittels
jeweils eines Einschaltsignals und jeweils eines Ausschaltsignals gesteuert,
so dass die Halbleiterschalter S1 bis S5 zu unterschiedlichen Zeitpunkten
das Einschaltsignal beziehungsweise das Ausschaltsignal erhalten.
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Für jede Zelle
Z11 bis Z15 (Z21 bis Z25, Z31 bis Z35) wird jeweils eine Einschalt-Zeitdifferenz
gemessen. Die Einschalt-Zeitdifferenz
wird dabei zwischen einem Einschaltsignal zum Schalten des jeweiligen
Halbleiterschalters der Zelle Z11 bis Z15 (Z21 bis Z25, Z31 bis
Z35) in den leitenden Zustand und einer von dem Schalten in den
leitenden Zustand abhängigen
Systemantwort gemessen. Mittels dieser Messung der einzelnen Einschalt-Zeitdifferenzen können die
Halbleiterschalter der Zellen Z11 bis Z15 (Z21 bis Z25, Z31 bis
Z35) für
den Spannungspuls in Abhängigkeit
von jeder Einschalt-Zeitdifferenz gesteuert werden. Dabei wird das
Einschaltsignal zu der jeweiligen Zelle Z11 bis Z15 (Z21 bis Z25,
Z31 bis Z35) derart zeitversetzt erzeugt, dass die vom Schalten
in den leitenden Zustand abhängige
Systemantwort jeder Zelle Z11 bis Z15 (Z21 bis Z25, Z31 bis Z35)
zeitgleich ist. Entsprechendes gilt für Ausschalt-Zeitdifferenzen
vom leitenden in den sperrenden Zustand mit der zugehörigen Systemantwort.
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In 3 ist
ein Teil eines derartigen Verfahrens als Flussdiagramm schematisch
dargestellt. In einem ersten Schritt werden die Stufenkondensatoren
C1 bis C5 des Moduls M1 aufgeladen. In einem zweiten Schritt wird überprüft, ob das
Laden abgeschlossen ist. Sind die Stufenkondensatoren C1 bis C5
noch nicht ausreichend geladen wird die Überprüfung von Schritt 2 erneut durchgeführt. Andernfalls wird
in Schritt 3 die erste Zelle Z11 gezündet, ein Zeitzähler (Timer)
gestartet und ein Zellenzähler
inkrementiert. Die Halbleiterschalter S2 bis S5 der übrigen Zellen
Z12 bis Z15 sind dabei im sperrenden Zustand. Zur Zündung wird
ein Einschaltsignal mit einer steigenden Flanke an den Halbleiterschalter
S1 der Zelle Z11 gelegt. Der Zeitpunkt der steigenden Flanke startet
den hochauflösenden
Timer (Zeitzähler). Dieser
Timer weist vorzugsweise eine Auflösung kleiner gleich 5 ns auf.
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Im
Schritt 4 wird überprüft, ob eine
Systemantwort vorliegt. Die Systemantwort weist dabei einen Strom-
(I) und/oder Spannungsverlauf (U) bezüglich der Zeit (t) auf, der
an den Ausgängen
O1+, O1– des
Moduls M1 gemessen werden kann. Wird eine Systemantwort in Schritt
4 ermittelt, wird die Zeit gemessen, die zwischen der Flanke und
dem Eintreffen der Systemantwort vergeht. Die Systemantwort stoppt
hierzu den Timer.
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In
Schritt 5 wird eine Tabelle in einem Speicher des Steuerschaltkreises
1 geöffnet
und der Wert der Einschalt-Zeitdifferenz und/oder der Ausschalt-Zeitdifferenz Δtn für die Zelle
11 geschrieben. Nachfolgend wird in Schritt 6 die nächste Zelle
(12) gezündet,
der Zeitzähler
(Timer) gestartet und der Zellenzähler inkrementiert.
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In
Schritt 7 wird überprüft, ob alle
Zellen Z11 bis Z15 des Moduls M1 gemessen wurden. Ist dies nicht
der Fall, wird erneut Schritt 4ff. für die nicht gemessenen Zellen
durchge führt.
Sind alle Laufzeiten der Zellen Z11 bis Z15 gemessen, erfolgt nach
Schritt 7 in Schritt 8 die Messung für die Zellen Z21 bis Z25 von
Modul M2. Wird in Schritt 9 ein fehlerhaftes Verhalten des Systems
detektiert, wird in Schritt 10 ein Service-Hinweis ausgegeben. Im
nachfolgenden Schritt 11 wird das Programm zur Messung beendet und
das System in einem Sicherheitsmodus betrieben oder ganz heruntergefahren.
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In 4 sind
schematische Diagramme bzgl. der Messverfahrensschritte aus 3 als
auch der korrespondierenden Steuerung dargestellt. Im linken Teil
der 4 sind die Messergebnisse für die einzelnen Zellen Z11
bis Z15 visualisiert.
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Zum
Zeitpunkt tE1 bewirkt die positive Flanke des Einschaltsignals SF1
(im Diagramm der 4 die durchgezogene Linie) für die Zelle
Z11 deren Zündung.
Die Halbleiterschalter S2 bis S5 der übrigen Zellen Z12 bis Z15 verbleiben
im sperrenden Zustand. Die Systemantwort (gestrichelte Linie) entspricht
einem Anstieg der Ausgangsspannung UAZ1. Die Zeitdifferenz Δt1 zwischen
der positiven Flanke SF1 des Einschaltsignals und der positiven
Flanke der Ausgangsspannung UAZ1 für die erste Zelle Z11 beträgt 30 ns.
In diesem Ausführungsbeispiel
wird die Systemantwort UAZ1 aus dem Ausgangsspannungsverlauf bestimmt.
Alternativ kann aber auch der Leistungsverlauf oder der Stromverlauf
zur Bestimmung der Systemantwort verwendet werden.
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Nachfolgend
wird analog die Zeitdifferenz Δt2
für die
zweite Zelle Z12 ausgehend von der Flanke SF2 zum Zeitpunkt tE2
und der Ausgangsspannung UAZ2 für
die zweite Zelle Z12 bestimmt. Die Zeitdifferenz Δt2 beträgt im dargestellten
Ausführungsbeispiel
100 ns.
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Nachfolgend
wird analog die Zeitdifferenz Δt3
für die
dritte Zelle Z13 ausgehend von der Flanke SF3 zum Zeitpunkt tE3
und der Ausgangsspannung UAZ3 für
die dritte Zelle Z13 bestimmt. Die Zeitdifferenz Δt3 beträgt im dargestellten
Ausführungsbeispiel
150 ns.
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Nachfolgend
wird analog die Zeitdifferenz Δt4
für die
vierte Zelle Z14 ausgehend von der Flanke SF4 zum Zeitpunkt tE4
und der Ausgangsspannung UAZ4 für
die vierte Zelle Z14 bestimmt. Die Zeitdifferenz Δt4 beträgt im dargestellten
Ausführungsbeispiel
80 ns.
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Nachfolgend
wird analog die Zeitdifferenz Δt5
für die
fünfte
Zelle Z15 ausgehend von der Flanke SF5 zum Zeitpunkt tE5 und der
Ausgangsspannung UAZ5 für
die fünfte
Zelle Z15 bestimmt. Die Zeitdifferenz Δt5 beträgt im dargestellten Ausführungsbeispiel
50 ns.
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Im
rechten Teil der 4 ist die zu den Messergebnissen
korrespondierende Steuerung als Diagramm schematisch dargestellt.
Aus den Zeitdifferenzen Δt1
bis Δt5
wird ein Mittel- wert als Bezugszeitpunkt tM1 errechnet. Dieser
beträgt
im dargestellten Beispiel der 4 eine mittlere
Laufzeit von 82 ns. Alternativ könnte
auch die Mitte zwischen der kürzesten
und längsten
Laufzeit als Bezugszeitpunkt verwendet werden. Für diese Alternative wäre die Zeitspanne
zwischen Bezugszeitpunkt und Systemantwort 90 ns (nicht dargestellt).
Der ermittelte Bezugszeitpunkt tM1 ist für verschiedene Anwendungen
der optimale Zeitpunkt, da er zwischen der kürzesten und der längsten Laufzeit
liegt. Zu diesem Bezugszeitpunkt tM1 wird die Generierung der jeweiligen
Flanke F1' bis tF5' des Einschaltsignals
für die
jeweilige Zelle Z11 bis Z15 zeitlich nach vorne beziehungsweise
nach hinten auf die Zeit punkte tES1, tES2, tES3, tES4 und tES5 (als
Zeitpunkte der Erzeugung der Flanke des Einschaltsignals) verschoben.
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Die
gemessene jeweilige Laufzeit zwischen der jeweiligen Flanke des
Einschaltsignals SF1 bis SF5 und der jeweiligen Systemantwort UAZ1
bis UAZ5 wird daher derart ausgewertet, dass die Systemantwort UA
jeder Zelle Z11 bis Z15 zeitgleich erfolgt und eine Ausgangsspannung
UA für
jede Zelle gleichzeitig ansteigen lässt. Diese Ausgangsspannungen
UA addieren sich gemäß der Reihenschaltung
der Stufenkondensatoren C1 bis C5 und erzeugen den gewünschten
Spannungspuls (nicht dargestellt).
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In 4 ist
lediglich der Fall für
die Einschalt-Zeitdifferenzen zwischen Einschaltsignal und Systemantwort
dargestellt. Jedoch können
die Ausschalt-Zeitdifferenzen zwischen einem Ausschaltsignal und
der Systemantwort sich von den Einschalt-Zeitdifferenzen unterscheiden.
In diesem Fall kann vorteilhafterweise analog für die Ausschalt-Zeitdifferenzen
verfahren werden. Also werden auch hier die Ausschaltsignale (fallende
Flanke) für
die Zellen Z11 bis Z15 zeitlich so verschoben und in einer Tabelle
abgelegt, dass die Zellen resultierend gleichzeitig ausschalten,
indem die Halbleiterschalter S1 bis S5 gleichzeitig sperren.
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Alle
anderen Programmteile nutzen diese Tabelle der Einschalt-Zeitdifferenzen
und Ausschalt-Zeitdifferenzen in einer Subroutine für eine zeitgleiche
Systemantwort aller Zellen Z11 bis Z15. Entsprechendes gilt selbstverständlich für die identisch
aufgebauten Module M2 und M3 mit den Zellen Z21 bis Z25 und Z31
bis Z35 gemäß 2.
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Da
Halbleiterschalter wie IGBTs stets unterschiedliche Parameter aufweisen,
die die Laufzeit betreffen, könnte
durch dieses Ausführungsbeispiel der
Vorteil erzielt werden, dass unsymmetrische Spannungsaufteilungen
auf die in Reihe geschalteten Halbleiterschalter S1 bis S5 reduziert
werden oder gar gänzlich
vermieden werden. Durch die zeitgleiche Systemantwort aller Zellen
Z11 bis Z15 wird ebenfalls vermieden, dass der Spannungspuls durch nicht-zeitgleiches
Schalten sich stufenförmig
ausbildet. Es könnte
durch dieses Ausführungsbeispiel
somit der Betrag der Steigung der Flanke der Systemantwort erhöht werden.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel
der 2 sind die Ausgänge der Module M1, M2 und M3
mit Wicklungen W1, W2 beziehungsweise W3 eines Pulstransformators
PT verbunden. Der Pulstransformator PT weist zudem eine Sekundärwicklung
WL auf, die mit einer Last RL zur Abgabe des Spannungspulses verbunden
ist. Um eine unsymmetrische Stromaufteilung innerhalb der einzelnen
Module M1, M2, M3 – welche
jeweils eine Primärwicklung
W1, W2, W3 des Pulstransformators PT treiben – zu verhindern, werden die
Laufzeitunterschiede zwischen den einzelnen Modulen M1, M2, M3 nach
einem dem zuvor erläuterten
Verfahren ähnlichem
Prinzip gemessen.
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Der
Zeitpunkt tM1 der steigenden Flanke für das Modul M1, das zuvor aufgeladen
wurde, startet einen hochauflösenden
Timer mit einer Auflösung von
vorzugsweise kleiner gleich 5 ns. Es wird die Modul-Zeitdifferenz
bestimmt, welche vergeht, bis die vom Strom abhängige Systemantwort beim Steuerschaltkreis
1 eintrifft und diese in einer Tabelle in einem Speicher abgelegt.
Die Modul-Zeitdifferenz ist dabei sowohl von Eigenschaften der Bauelemente des
Moduls als auch von der Impedanz des Pulstransformators PT, der
Impedanz der Zuleitung. und ggf. von der Impedanz der Last RL abhängig. Es
können
also alle Einflussfaktoren auf die Systemantwort durch eine Messung
der Laufzeit zusammen berücksichtigt
werden.
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Entsprechend
werden Modul-Zeitdifferenzen für
die Module M2 und M3 bestimmt und gespeichert. Nachdem die Modul-Zeitdifferenzen
aller Module M1, M2 und M3 erfasst wurden, wird ein gemeinsamer Schaltzeitpunkt
für alle
Module M1, M2 und M3 errechnet. Der gemeinsame Schaltzeitpunkt liegt
vorzugsweise wiederum in der Mitte zwischen der kürzesten
und der längsten
Laufzeit. Nun werden für
jedes Modul M1, M2, M3 ein Einschaltsignal und eine Ausschaltsignal
zeitlich bezüglich
des gemeinsamen Schaltzeitpunktes derart verschoben, dass die vom Strom
abhängig
Systemantwort aller Module M1, M2, M3 möglichst zeitgleich erfolgt.
Dies ermöglicht
die Stromaufteilung innerhalb der einzelnen Module M1, M2, M3 zu
symmetrisieren, so dass der Stromfluss der einzelnen Module M1,
M2, M3 zeitgleich durch den Pulstransformator PT erfolgt.
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Der
Steuerschaltkreis 1 weist daher mehrere Funktionen auf, die mittels
Hardware und einem programmierbaren Baustein, wie beispielsweise
einem Mikrocontroller realisiert werden können. Im ersten Funktionsblock
2 werden anhand der Zeitdifferenzen die spannungsabhängigen (OU1,
OU2 OU3) Systemantworten der Zellen Z11 bis Z15 usw. des jeweiligen
Moduls M1, M2, M3 durch Zeitverschiebung des Einschaltsignals/Ausschaltsignals
der jeweiligen Zelle Z11 bis Z15 usw. durch diese Laufzeit-Regelung synchronisiert.
Im zweiten Funktionsblock 3 werden die Module zueinander synchronisiert,
indem die stromabhängigen
(OI1, OI2, OI3) Systemantworten des jeweiligen Moduls M1, M2, M3
bestimmt und wiederum durch Zeitverschieben der Schaltpunkte der Module
M1, M2, M3 zueinander synchronisiert werden.
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Der
dritte Funktionsblock 4 umfasst die übergeordnete Steuerung, wie
beispielsweise die Lastregelung zur Erzeugung eines Elektronenstrahls
eines Klystrons unter Einbeziehung der wei teren Parameter Kly I,
Kly U, tp und PRP. Um diesen für
Medizinische Anwendungen nutzbar zu machen wird ein Spannungspuls
mit einer einem Rechteck angenäherten
Form benötigt.
Wichtig dabei ist die Zeitspanne des Plateaus des Rechtecksignals,
wobei ein stabiler Elektronenstrahl lediglich während des Plateaus erzeugt
werden kann. Eine Einstellbarkeit der Form des Spannungspulses erfolgt über die
Parameter Kly I, Kly U, tp und PRP für eine gezielte Erzeugung einer hochfrequenten
Welle zur Behandlung von Krebs, wobei die von den Parametern Kly
I, Kly U, tp und PRP abhängigen
Welleneigenschaften an die jeweilige Krebsart angepasst werden können. Mit
den Parameter Kly I und Kly U lässt
sich die Leistung eines Elektronenstrahls oder eines Phononenstrahls
einstellen. Mittels des Parameters tp ist eine Pulsbreite einstellbar.
Hingegen kann mittels des Parameters PRP die Pulswiederholfrequenz
eingestellt werden.
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Das
in 2 dargestellte System weist mehrere Vorteile auf.
Die Vorteile sind dem modularen Konzept in Marxkonfiguration mit
n-fach in Reihe geschalteten und m-fach parallel geschalteten Halbleiterschalter
(IGBTs etc.) inklusive einer kaskadierten aktiven Regelung der Spannungs-
und Stromaufteilung immanent. So kann das System auch mit Mehrfachkern-Pulstransformatoren
(Multi-Core) insbesondere für
Magnetronlast oder für
eine Klystronlast verwendet werden. Bevorzugt wird zudem eine Betriebsparameterstabilisierung
in die Steuerung integriert, so dass beispielsweise eine Temperaturdrift
oder eine Alterungserscheinung beispielsweise der Halbleiterschalter
als Betriebsparameter mittels zyklischer sequentieller Messintervalle
während
einer so genannten Pre-Scan-Sequenz oder einer Auf-Wärm-Sequenz
ermittelt werden können.
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Weiterhin
können
durch das System der 2 eine aufwendige und daher
kostenintensive Selektion, eine Paarung und Ab gleicharbeiten vermieden
werden. Mittels des Systems der 2 kann zudem
in Synergie eine ständige Überwachung
der Zellen Z11 bis Z35 durchgeführt
werden. So können beispielsweise
Kurzschlüsse
detektiert werden. Jedoch können
auch sich langsam anbahnende Ausfälle detektiert werden, indem
beispielsweise die Systemantwort eine deutliche Verschlechterung
elektrischer Parameter eines Stufenkondensators oder eines Halbleiterschalters
abbildet. Dies kann durch die Messung des Strom-/Spannungsverlaufs
und/oder der Zeitdifferenz ermittelt werden, indem diese beispielsweise
mit Grenzwerten verglichen werden. In diesem Fall kann eine Diagnose-Information
ausgegeben werden, die einen Austausch der verschlechterten Komponente
vor einem Totalausfall ermöglicht.
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Auch
ist es möglich
einen redundanten Betrieb zu gewährleisten.
Wenn eine oder mehrere Zellen ausfallen, können die anderen Module entsprechend
der Anzahl der ausgefallenen Zellen angepasst werden, so dass am
Ausgang aller Module wieder eine entsprechende Systemantwort erzeugt
wird. So ist zumindest eine Betrieb mit reduzierter Leistung möglich.
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Die
Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel
der 1 bis 4 beschränkt, da der ihr zu Grunde liegende
Grundgedanke auf alle Marx-Generatoren mit mehreren Halbleiterschaltern,
insbesondere mit einem programmierbaren Steuerschaltkreis anwendbar
ist. So können
ein einziges oder eine beliebige Vielzahl von Modulen mit jeweils
zwei oder mehr Zellen vorgesehen sein. Auch ist es prinzipiell möglich einen
anderen Bezugszeitpunkt zu wählen, der
nicht im Mittel der Laufzeiten liegt.