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Die Erfindung betrifft einen künstlichen Pflasterstein mit Natursteinoptik, wobei der Pflasterstein eine profilierte Trittfläche mit Trittflächenprofil aufweist und dessen umlaufende Seitenflächen und Bodenflächen eine bloße Konturierung aufweisen. Zudem betrifft die Erfindung die Vorrichtung zur Herstellung eines künstlichen Pflastersteins.
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Natürliche Pflastersteine werden unter anderem durch Spalten oder Brechen sowie gegebenenfalls nachfolgendem Stocken aus größeren Blöcken oder Quadern gewonnen. Die so gewonnenen natürlichen Pflastersteine weisen aufgrund ihrer Herstellungsweise, trotz jeweils wiederkehrender Grundform wie Quader oder Ziegel, eine individualisierte Oberfläche auf. infolgedessen zeigen mit natürlichen Pflastersteinen gepflasterte Flächen, wie Wege, Straßen oder Plätze ein individualisiertes Oberflächenbild, Darüber hinaus zeigen Pflasterverbünde mit natürlichen Pflastersteinen trotz der in der Regel vorhandenen Oberflächenrauhigkeit der einzelnen Pflastersteine eine geringe Rutschfestigkeit bei nassem Pflaster.
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Natürliche Pflastersteine finden im Wegebau sowie bei der Herstellung befestigter Plätze seit Jahrhunderten Verwendung. So ist häufig das Städtebild durch derartige Pflaster geprägt. Ein Ersatzbedarf für Renovierungen und Ausbesserungen ist die Folge. Darüber hinaus wird auch bei der Neuerstellung von gepflasterten Wegen oder Plätzen häufig ein Erscheinungsbild gewünscht, das der herkömmlichen Pflasterung mit natürlichen Pflastersteinen entspricht. Es besteht daher eine erhebliche Nachfrage an natürlichen Pflastersteinen.
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Die Herstellung von natürlichen Pflastersteinen ist jedoch aufwendig und mit erhöhten Kosten verbunden. Es besteht daher ein dringendes Bedürfnis an Pflastersteinen sowie an Verfahren bzw. Vorrichtungen zur Herstellung von Pflastersteinen, die eine industrielle Massenproduktion der genannten Pflastersteine erlauben und ein äußeres Erscheinungsbild haben, das natürlichen Pflastersteinen entspricht.
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In der Vergangenheit hat es nicht an Ansätzen gefehlt, Verfahren bereitzustellen mit denen künstliche Pflastersteine hergestellt werden können, die dem Erscheinungsbild natürlicher Pflastersteine entsprechen, jedoch aus leichter handzuhabenden Werkstoffen wie Beton bestehen.
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So ist aus der
WO 00/14335 A1 ein Verfahren zur Herstellung von künstlichen Pflastersteinen bekannt, ausgehend von einer Anzahl von 5 bis 20 natürlichen Pflastersteinen. Dabei wird eine Negativform aus einem Metallblech mittels Dengeln von den jeweiligen Pflastersteinen abgenommen. Die so gewonnene Form wird als Gießform zum Gießen künstlicher Pflastersteine aus Beton verwendet. Die so gewonnenen künstlichen Pflastersteine haben jeweils die Kontur des natürlichen Modellpflastersteines, von dem die Form abgenommen wurde. Die Abnahme der Kontur in der offenbarten Art führt jedoch zu einem Verlust der Details des Oberflächenprofils.
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Einen ähnlichen Weg mit der Verwendung einer Dauerform geht die
DE 37 40 682 A1 , wobei eine Dauerform aus Silikon verwendet wird. Die Dauerform weist seitliche Schlitze auf zur Vereinfachung der Entnahme der abgebundenen Betonpflastersteine.
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Gemäß der gattungsgemäßen
DE 20 2004 003 160 U1 ist bereits ein künstlicher Pflasterstein mit einer unregelmäßig profilierten Oberseite in Art eines Natursteins bekannt. Eine auch für verschiedene Formnester zu verwendende Stempelplatte weist eine unregelmäßige Kontur auf. Es ist auch bekannt, eine im Bereich der Oberseite der Pflasterplatte im Übergang zu deren aufrechten Seitenflächen angeordnete Fase, also den Bereich der Schrägfläche der Pflasterplatte, mit einer unregelmäßigen Oberfläche ebenfalls in Art eines Natursteins auszubilden. Die eine profilierte Trittfläche besitzende Pflasterplatte weist an den aufrechten Seitenflächen wie auch an der Bodenfläche ansonsten eine profillose Konturierung auf. Verlegehilfen sind lediglich dort in Form üblicher regelmäßig vorspringender Abstandshalter angelegt. Zum Stapeln der Pflasterplatten sind keine Hilfen vorgesehen. In den im oberen Abschnitt der Seitenflächen angelegten, als Fase ausgebildeten Schrägflächen sind Vorsprünge und Vertiefungen ausgebildet, so dass die Seitenflächen dort mit Hinterschneidungen verlaufen. Die an den Schrägflächen gegebenen Hinterschneidungen erschweren das Lösen der Stempelplatte, insbesondere wenn dies bei bereits noch teilweise ungebundenem Plattenrohling erfolgen soll, wobei dieser beschädigt werden kann.
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Es wird insofern keine „Maschinenfertigung” von künstlichen Pflastersteinen bzw. Pflasterplatten ermöglicht, bei welcher auch noch nicht vollständig ausgehärtete Betonrohlinge aus der Form auspressbar sein müssen. Bei solchen Maschinenfertigungen dürfen die Seitenflächen des Pflastersteins zur Bodenfläche nicht mit Hinterschneidungen verlaufen.
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Die Pflasterplatte gemäß der
DE 20 2004 003 160 U1 kann insofern erst entschalt werden, wenn der Beton vollständig abgebunden ist. Teilweise verfestigte Pflasterplattenrohlinge können insofern nicht sofort entschalt werden, es muss vielmehr das Abbinden des Betons abgewartet werden.
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Die Pflasterplatte weist dabei Verlegehilfen an den Außenseiten lediglich in Form üblicher regelmäßig vorspringender Abstandshalter auf. Zum Stapeln der Pflasterplatten sind keine Stapelhilfen vorgesehen, insbesondere nicht in den Trittflächen. Eine maschinelle Serienfertigung von Pflasterplatten scheidet dabei auch insofern aus, als hierzu die zur Herstellung der Pflasterplatten beschriebene Brettmaschine nicht verwendet werden kann.
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Es ist dabei auch keine gleichzeitige Herstellung mehrerer künstlicher Pflasterplatten beschrieben, bei der die verwendeten Brettformen unterschiedliche Stempelplatten aufweisen, so dass dort hergestellte Pflasterplatten in Natursteinoptik unterschiedliche, individualisierte Oberflächen aufweisen und somit unregelmäßige Konturen.
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Die
DE 203 01 746 U1 betrifft eine Form mit verschiedenen Formnestern zur Herstellung mehrere Steine mit profilierter Oberseite. Die Steine werden aber in einer Gießform (Betonform) gegossen, wobei keine Maschinenfertigung möglich ist. Die Steine können erst dann aus der Gießform entnommen werden, wenn sie vollständig abgebunden sind.
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Aus der
DE 33 36 058 A1 ist ein Pflastersteinbausatz bekannt. Die hergestellten Pflastersteine weisen eine zylindrische Form mit einer Oberflächeart von Kieselsteinen auf. Es handelt sich um ein Sonderpflaster, dessen Einsatzbereich nur für spezielle, untergeordnete Flächen gegeben ist. Diese Pflastersteine weisen keine Abstandshalter auf, keine parallelen Seitenflächen zur Abstützung gegeneinander und keine profilierten Kanten. Diese Pflastersteine sind insofern nicht für hohe Belastungen ausgelegt wie Betonsteinpflaster.
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Es sind dabei auch an den Oberseiten keine Stapelhilfen angelegt, welche zur Lagerung und Transport von aus in mehreren Steinlagen übereinander gestapelten kieselsteinartigen Pflastersteinen dienen.
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Ausgehend von der
DE 20 2004 003 160 U1 ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Pflastersteine und eine Vorrichtung zur gleichzeitigen Herstellung einer größeren Anzahl derartiger Pflastersteine mit wechselnder Natursteinoptik bereitzustellen, wobei die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Maschinenanfertigung erzeugten künstlichen Pflastersteine eine individualisierte von Natursteinen abgegriffene oder zumindest natursteinähnliche Oberflächengestaltung aufweisen, die der Oberflächengestaltung natürlicher Pflastersteine entspricht. Weitere Teilaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es künstliche Pflastersteine mit Natursteinoptik der zuvor genannten Art bereitzustellen, die weiterhin Verlegehilfen aufweisen. Insbesondere soll insofern ein problemloses Abstapeln der Steinlagen nach der Produktion möglich sein und sollen bei der verlegten Fläche die erforderlichen Abstände der Steine vorgebbar sein.
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Gelöst werden die Aufgaben nach den technischen Merkmalen der unabhängigen Ansprüche 1 und 11. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen dargestellt.
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Die vorliegende Erfindung stellt Betonpflastersteine in einem natursteinähnlichen Design sowie die Vorrichtungen zur industriellen Herstellung des Betonpflasters bereit.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es zur Erstellung eines Pflasterverbundes aus künstlichen Pflastersteinen, wobei der Pflasterverbund den Eindruck eines Verbundes aus natürlichen Pflastersteinen erzeugen soll, notwendig ist, allein die Oberseite, d. h. die Trittfläche des künstlichen Pflastersteines mit einer naturähnlichen Profilierung zu versehen. Weiterhin ist es notwendig, um das zuvor genannte Erscheinungsbild zu erhalten, dass die künstlichen Pflastersteine zumindest eine obere Kontur aufweisen, die natürlichen Pflastersteinen entspricht.
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Bereits zwei in das Trittflächenprofil eingearbeitete Hochpunkte ermöglichen zusammen mit einer profillos ausgebildeten Bodenfläche der Steine der höheren Steinlage ein einfaches und sicheres Abstapeln der mit unterschiedlichen Profilierungen an der Oberseite ausgebildeten Steine.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung bezeichnet der Begriff „Profil” die Formgestaltung einer Fläche des künstlichen Pflastersteines mit Erhebungen, Vertiefungen, Rillen, Hinterschneidungen und Ähnlichem. Der Begriff „Kontur” bezeichnet die äußere Umrisslinie eines künstlichen Pflastersteines bei der Draufsicht in bestimmter Höhe des Pflastersteins. Trittfläche bezeichnet die bei bestimmungsgemäßem Gebrauch obere Fläche des künstlichen Pflastersteines.
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Der erfindungsgemäß hergestellte Pflasterstein in Natursteinoptik weist somit eine profilierte Trittfläche auf, sowie eine obere Konturierung bei der Draufsicht auf die Trittfläche. Sowohl die Konturierung als auch die Profilierung sind dabei natürlichen Pflastersteinen nachempfunden. Die Seitenflächen sowie die Standfläche des künstlichen Pflastersteines sind ohne Profilierung ausführbar, wobei insbesondere die obere Kontur der Steine über dessen gesamte Höhe bis zur Bodenfläche beibehalten werden kann. Wesentlich ist, dass die Seitenflächen des künstlichen Pflastersteines keine Hinterschneidungen aufweisen.
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Indem die Seitenflächen des Pflastersteins zur Bodenfläche jeweils in Konturen ohne Hinterschneidung verlaufen, lassen diese sich in großer Zahl in einer Formenmatrix mit unterschiedlichen Formen bzw. mit unterschiedlichen, individualisierten Druckplattenprofilen in einfachster Weise herstellen, wobei die Formen alle unterseitig eine Öffnung aufweisen, die durch eine brettartige Unterlage verschließbar ist. Die Betonsteinrohlinge lassen sich auch im unverfestigten Zustand aus den unteren Öffnungen durch ihre Druckplatten ausdrücken, wobei in kurzer Zeit eine große unterschiedliche Steinzahl produzierbar ist. Die obere Kontur des Steines ist in den unteren Konturen zur Bodenfläche hin veränderbar, wobei der Stein gemäß Anspruch 3 an den Seitenflächen nach außen gezogene, sich zur Bodenfläche verbreiternde oder auch gleichbleibende Abschnitte aufweisen kann.
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Der industriell gefertigte Pflasterstein kann im Übergang von der Trittfläche zur Seitenfläche eine Fase aufweisen und dort mit einer Profilierung analog zur Trittfläche versehen sein.
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In einer weiteren Ausführungsform weist wenigstens eine der Seitenflächen des künstlichen Pflastersteines seitlich aus dem Konturverlauf nach außen vorspringende Abstandshalter auf. In ihrer Höhenerstreckung weisen die Abstandshalter einen hinreichenden Abstand von der Trittfläche auf, um bei bestimmungsgemäßer Verlegung bei Draufsicht auf die Trittflächen nicht sichtbar zu sein.
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In einer weiteren Ausführungsform weist der künstliche Pflasterstein in der Profilierung der Trittfläche wenigstens zwei, bevorzugt drei, besonders bevorzugt vier Hochpunkte auf, die in die Profilierung eingearbeitet sind. Die Hochpunkte sind so ausgebildet, dass sie gemeinsam in ihrer höchsten Erstreckung eine Ebene bilden, parallel zur profillosen Bodenfläche des künstlichen Pflastersteins. Durch diesen Kunstgriff sind die künstlichen Pflastersteine zur Lagerung und zum Transport ohne Weiteres stapelbar. Weiterhin ergibt sich hieraus der Vorteil, dass nach der Verlegung der Pflastersteine der Pflastersteinverbund mittels Rüttelplatten oder Ähnlichem befestigt werden kann. Der künstliche Pflasterstein weist insofern neben Verlegehilfen in Form von Abstandshaltern zusätzliche Stapelhilfen auf, so dass diese in großer Zahl leicht handhabbar sind.
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Vorzugsweise werden gemäß Anspruch 6 einzelne der nach außen gezogenen Abschnitte der Seitenwände stärker seitlich vorspringend ausgebildet als dazu seitlich benachbarte Abschnitte, wobei diese in den seitlichen Konturenverlauf integrierte Abstandshalter bilden. Um aus der Formmatrix ausgedrückt werden zu können, müssen insofern die Pflastersteinrohlinge Seitenflächen aufweisen, welche nach außen gezogene, sich zur Bodenfläche verbreiternde oder gleich bleibende Abschnitte aufweisen.
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Die integrierten Abstandshalter sind im Regelfall auch schon an der oberen Kontur als vorspringend zu erkennen, können jedoch auch erst im unteren Bereich vorspringen. Sie setzen sich jedoch nie mit einem abrupten Wechsel aus dem Konturverlauf ab und sind daher in dieser Kontur integriert. Diese bei angrenzenden Steinen sich ausbildenden Kontaktstellen gewährleisten ein problemloses Abstapeln der Steinlagen und geben bei der verlegten Fläche die erforderlichen Abstände vor. Die optische Breite der Steinfuge ergibt sich aus der Tiefe der verfüllten Fuge, die durch die leicht konische Form der Silhouette bei oberflächenbündiger Fugenverfüllung eine breite Fuge und bei von der Oberfläche zurückliegender Verfüllung eine optisch schmalere Fuge ergibt. Durch die spezielle Anordnung der Kontaktstellen kann sowohl ein Kreuzfugenverband als auch ein versetzter Verband/Mauerverband verlegt werden. Auch das Verlegen von Radien und Kreisen ist problemlos möglich.
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Zur Herstellung der künstlichen Pflastersteine wird von einer Form ausgegangen, die die Form und insbesondere Konturen eines natürlichen Pflastersteines aufweist. Geeigneterweise können Ausnehmungen für die Abstandshalter eingearbeitet sein. Nach Befüllen der Form mit der Betonmasse wird die Profilierung der Trittfläche mittels eines Stempels oder einer Druckplatte eingedrückt. Dabei kann die Druckplatte so ausgearbeitet sein, dass die Fase bereits beim Stempelvorgang ausgeprägt wird. Nach der Ausformung des künstlichen Pflastersteines wird die Formenmatrix mit den Formen angehoben und der Pflastersteinrohling durch Wirkung des zuvor genannten Profilierungsstempels nach unten ausgepresst.
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Als besonders geeignet zeigt sich eine Formenmatrix mit eingearbeiteten Formen, wobei Anzahl und Anordnung der Formen so gewählt ist, dass die nach unten ausgepressten Pflastersteinrohlinge in einer Anzahl und Anordnung zum Liegen kommen, die einer Packungslage einer Standardtransportpalette entspricht. Dieser Kunstgriff erlaubt insbesondere die Massenfertigung der erfindungsgemäßen künstlichen Pflastersteine. In der zuletzt genannten Ausführungsform ist es möglich jeweils eine Lage künstlicher Pflastersteine für eine Transportpalette in einem Produktionsschritt herzustellen, wonach diese auf einem geeigneten Transportband oder einer geeigneten Unterlage zu liegen kommen. Nach hinreichender Verfestigungszeit können die Lagen anschließend ohne weitergehendes Umpacken oder weitergehende manuelle Tätigkeit auf eine Transportpalette verschoben werden, wobei gegebenenfalls unter maschinellem Zusammenschieben diese eine Transportlage bilden. In entsprechender Weise kann die nächste Transportlage aufgeschoben werden, bis das gewünschte Transportvolumen erreicht ist. Insbesondere kommt hierbei der Kunstgriff der Einfügung von Hochpunkten auf der profilierten Oberfläche der Pflastersteine zum Tragen, wobei sämtliche Hochpunkte aller künstlichen Pflastersteine einer Lage eine gemeinsame Ebene bilden. Die aufliegende nächste Pflastersteinlage hat somit trotz der profilierten Oberflächen der Trittseiten der Pflastersteine eine Gründungsebene, auf der sie aufliegen kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren im Weiteren erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen:
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1: Eine erste Ausführungsform eines künstlichen Pflastersteins aus Beton dessen Oberflächengestaltung (äußere Kontur und Profil der Oberfläche) der eines natürlichen Pflastersteins entspricht in perspektivischer Ansicht (perspektivische Ansicht);
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2: Den Pflasterstein gemäß 1 in einem schematischen Querschnitt zur Verdeutlichung des Oberflächenprofils mit Hochpunkten;
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3: Eine Draufsicht auf die Trittfläche desselben Pflastersteins mit Hochpunkten unter Darstellung von jeweils zwei an jeder der vier Seitenflächen angelegter Abstandshalter mit einer gemeinsam gebildeten äußeren rechteckartigen Umrisslinie;
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3A, B, C, D: Eine Draufsicht auf die Trittfläche von Abwandlungen der Ausführungsform des Pflastersteins nach 1–3;
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3E: Einen Ausschnitt eines Pflastersteinverbundes von vier Pflastersteinen mit unterschiedlichen äußeren Konturen und Oberflächenprofilen, unter Darstellung der anliegenden Abstandshalter und der sich ausbildenden Fugen;
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4: Schematische Darstellung einer Betonform zur maschinellen Herstellung der künstlichen Pflastersteine mit gefräster Druckplatte entsprechend dem natürlichen Oberflächenprofil der Steine sowie der verwendeten Vorrichtung zur Betätigung der Betonform mit Druckplattenaufnahme und Hydraulikeinrichtung;
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5: Die Vorrichtung zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Pflastersteine in Vorderansicht mit zyklischer Reinigung der Druckplatten;
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6: Eine Ansicht der Vorrichtung gemäß Schnittlinie C-C in 5, insbesondere unter Darstellung einer Unteransicht der Matrix der Druckplatten und einer unter diesen querverschobenen Reinigungsbürste;
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7: Eine vorteilhafte Ausbildung der Druckplatte mit äußerem überkragenden Rand und eingearbeitetem Fasennegativ, welches umlaufend entsprechend der gebrochenen Fase eines natürlichen Pflastersteins eingearbeitet ist;
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8: Eine Vorrichtung mit rotierender Bürste zur Nachbearbeitung der Oberflächen des Pflastersteins aus Beton;
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9: Eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung zur Herstellung mehrerer Pflastersteine gemäß 4 und 5;
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10: Ein Steinpaket aus vierzig in der Oberflächengestaltung individualisierten Pflastersteinen in ungebundenem Zustand nach dem Ausstoß aus der Formenmatrix;
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11: Eine weitere Ausführungsform des künstlichen Pflastersteins in perspektivischer Darstellung, welcher sich an den Seitenflächen zur Bodenfläche hin leicht konisch verbreitert, wobei einzelne zur Bodenfläche verlaufende Seitenabschnitte stärker nach außen gezogen sind und diese im Steinverbund als integrierte Abstandshalter wirken, so dass keine zusätzliche Anlage von äußeren Abstandshaltern notwendig ist;
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12: Den Pflasterstein gemäß 11 in einem schematischen Querschnitt unter Darstellung seiner zur Bodenfläche hin sich verbreiternden Form, wobei in dieser Richtung keine Hinterschneidung in den Seitenflächen angelegt ist;
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13: Einen Ausschnitt eines Pflastersteinverbandes aus individualisierten Steinen gemäß 11 und 12;
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14: Eine Draufsicht auf den Pflasterstein gemäß 11 und 12 unter Darstellung der teilweise bereits von der Trittfläche zur Bodenfläche verlaufenden, nicht hinterschnittenen Seitenabschnitte, von welchen jeweils zwei stärker nach außen gezogene Abschnitte als integrierte Abstandshalter an den vier Seitenflächen des Pflastersteins wirken.
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1 zeigt einen künstlichen Pflasterstein mit Natursteinoptik gemäß der Erfindung in perspektivischer Ansicht. Der künstliche Pflasterstein 1 weist vier Seitenflächen 4 auf, die entsprechend der Kontur 2 über der gesamten Steinhöhe gleich geformt sind. Die Kontur 2 ist unregelmäßig und folgt dem Verlauf eines natürlichen Pflastersteines. Weiterhin zeigt die dargestellte Ausführungsform Abstandshalter 3, die in die Seitenflächen 4 des künstlichen Pflastersteines 1 eingearbeitet sind. In der dargestellten Ausführungsform weist jede Seitenfläche 4 des künstlichen Pflastersteines 1 jeweils zwei Abstandshalter 3 auf. Die Abstandshalter 3 können dabei so angeordnet sein, dass sie mit den entsprechenden Abstandshaltern weiterer künstlicher Pflastersteine korrespondieren. Beim Verlegen der künstlichen Pflastersteine gemäß der vorliegenden Erfindung stoßen dann die Abstandshalter der jeweiligen künstlichen Pflastersteine aneinander. Durch diesen Kunstgriff wird in vorteilhafter Weise eine maschinelle Verlegung der künstlichen Pflastersteine ermöglicht, wobei ein einerseits gleichmäßiges, jedoch andererseits natürlich wirkendes Pflasterbild erzeugt wird. Weiterhin wird durch die Verwendung der Abstandshalter ein geeignetes und naturnahes Fugenbild erzeugt.
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Die dargestellte Ausführungsform weist die Fase 5 auf. Die Fase 5 folgt der Kontur 2 und bildet einen Übergang zu der Trittfläche 6. In der dargestellten Ausführungsform ist aus zeichnerischen Gründen die Trittfläche 6 nicht profiliert dargestellt.
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Wie bereits ausgeführt weisen die Abstandshalter 3 eine Höhenerstreckung auf, die nicht bis in die Ebene der Trittfläche 6 reicht. Geeigneterweise haben die Abstandshalter 3 eine Höhenerstreckung von etwa der Hälfte bis zu zwei Dritteln der Höhe des künstlichen Pflastersteines 1.
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2 zeigt einen schematischen Querschnitt durch einen künstlichen Pflasterstein gemäß der vorliegenden Erfindung. Der künstliche Pflasterstein 1 weist die profilierte Trittfläche 6 auf sowie eine plane Bodenfläche 7. Die Seitenflächen 4 folgen in ihrem Verlauf der Kontur 2. Die Trittfläche 6 hat eine Profilierung 8, die einer natürlichen Profilierung entspricht. Geeigneterweise wird als Vorlage für die natürliche Profilierung 8 ein natürlicher Pflasterstein verwendet. Näheres hierzu wird nachfolgend noch erläutert.
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In die natürliche Profilierung 8 sind Hochpunkte 10 eingearbeitet. Diese sind strichpunktartig dargestellt. Die Unterscheidung zwischen natürlicher Profilierung 8 und Hochpunkten 10 stellt einen wesentlichen Teil der Erfindung dar. Der nach der vorliegenden Erfindung gefertigte künstliche Pflasterstein weist eine Trittfläche 6 auf, bei der die natürliche Profilierung 8 unter Einarbeitung der Hochpunkte 10 zu einer Trittflächenprofilierung 9 führt, die die Merkmale der natürlichen Profilierung 8 und der Hochpunkte 10 in sich vereint.
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Die Dimensionierung des künstlichen Pflastersteines ist nicht kritisch. Sie kann in allen geeigneten Größen erfolgen, insbesondere handelsüblichen Größen. Eine übliche Pflastersteinhöhe beträgt zwischen 75 und 80 mm.
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3 zeigt eine Draufsicht auf die Trittfläche 6 eines künstlichen Pflastersteines 1 gemäß der vorliegenden Erfindung. Der Pflasterstein 1 weist eine Kontur 2 auf, die ebenfalls vor einem natürlichen Pflasterstein abgenommen werden kann. Die dargestellte Ausführungsform weist an jeder Seitenfläche 4 zwei Abstandshalter 3 auf. Die Abstandshalter 3 sind in der dargestellten Ausführungsform so angeordnet, dass die Ebenen, gebildet durch die jeweils äußersten Punkte der Abstandshalter, nahezu ein Rechteck bilden.
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Das Trittflächenprofil 9 ist durch geschlängelte Linien zeichnerisch angedeutet. In das Trittflächenprofil 9 sind die Hochpunkte 10 eingearbeitet. Aus zeichnerischen Gründen sind die Hochpunkte 10 als Kreise dargestellt. Die Hochpunkte 10 können jede beliebige Form annehmen, soweit sie in ihrer Optik einem natürlichen Verlauf eines Steinprofils entsprechen. Die dargestellte Ausführungsform ist eine bevorzugte Ausführungsform, bei der vier Hochpunkte 10 in das Trittflächenprofil 9 eingearbeitet sind. Dabei befindet sich jeweils ein Hochpunkt in einem Quadranten der Fläche des Trittflächenprofils 9. Im Sinne der Erfindung können bei einer in einem Produktionsablauf gefertigten Lage der künstlichen Pflastersteine die Hochpunkte 10 der jeweiligen einzelnen Pflastersteine unterschiedlich angeordnet sein. Erfindungswesentlich ist dabei alleine, dass diese jeweils auf die jeweiligen Quadranten des Trittflächenprofils 9 verteilt sind und die Hochpunkte dieselbe Höhe aufweisen. Hieraus ergibt sich ein ungleichmäßiges und natürliches Erscheinungsbild für den späteren Pflasterverbund, während gleichzeitig durch sämtliche Hochpunkte eine gemeinsame Ebene gebildet wird, die ein Abrütteln mittels Rüttelplatte oder Ähnlichem ermöglicht.
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3A zeigt einen Pflasterstein in der Draufsicht auf die Trittfläche 6 nach 3, wobei die dargestellte Ausführungsform eine Abwandlung der Ausführungsform nach 3 ist. In der dargestellten Ausführungsform nach 3A sind die Abstandshalter 3 so ausgeführt, dass die Ebenen, gebildet durch die jeweiligen äußeren Punkte der Abstandshalter, eine Keilform bilden. Diese Ausführungsform ist insbesondere zur Verlegung der Pflastersteine bei der Bildung von Bögen oder Radien geeignet. Der Radius wird dabei im Wesentlichen durch die Geometrie der Pflastersteine bestimmt, d. h. die Ausgestaltung der zuvor genannten Keilform. Die Ausführungsformen nach 3 und 3A zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie aufgrund der Abstandshalter zur maschinellen Verlegung geeignet sind.
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Die 3B, 3C sowie 3D zeigen weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Pflastersteines nach 3. Aus den zuletzt genannten Figuren ist ersichtlich, dass die jeweiligen Pflastersteine des späteren Pflasterverbundes unterschiedliche und individualisierte Konturen 2 sowie Trittflächenprofile 9 aufweisen.
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Bei den dargestellten Ausführungsformen zeigen die Abstandshalter 3 jeweils Ausgestaltungen im Sinne der Ausbildung nach 3 und sind somit insbesondere zur maschinellen Verlegung von Flächen geeignet. Im Zusammenspiel der Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Pflastersteine nach 3, 3B, 3C sowie 3D sowie weiterer nicht dargestellter individualisierter Ausführungsformen ergibt sich nach der Verlegung ein Pflasterverbund mit natürlichem Erscheinungsbild.
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3E zeigt einen Ausschnitt eines Pflasterverbundes, darstellend vier erfindungsgemäße Pflastersteine mit der willkürlichen Bezifferung 23, 24, 31 sowie 32 bei der Flächenverlegung mit im Wesentlichen geradem Fugenverlauf. Die Figur zeigt die vorteilhafte Wirkung der Abstandshalter. Die Abstandshalter erlauben ein gleichmäßiges Ausrichten der Pflastersteine ohne direkten Kontakt der Steine untereinander.
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In der dargestellten Ausführungsform ist ebenfalls ersichtlich, dass auch ein fugenübergreifendes Verlegen in vereinfachter Weise möglich ist. Unter fugenübergreifendem Verlegen ist dabei das um jeweils einen halben Stein versetzte Verlegen gemeint, wodurch die Querfugen keine durchgehende Linie bilden (Mauersteinverbund).
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4 zeigt die schematische Darstellung einer Betonform zur maschinellen Herstellung der künstlichen Pflastersteine mit gefräster Druckplatte entsprechend dem natürlichen Oberflächenprofil der Steine sowie der verwendeten Vorrichtung zur Betätigung der Betonform mit Druckplattenaufnahme sowie Hydraulikeinrichtung. Die Vorrichtung umfasst die Form 11, wobei die Form 11 entsprechend der zuvor genannten Kontur 2 ausgeformt ist. Die Form 11 liegt auf der Unterlage 14 auf, die die Form 11 nach unten abschließt. Oberhalb der Form 11 ist die Druckplatte 12 angeordnet, die eine Profilierung aufweist. Die zuletzt genannte Profilierung wird nachfolgend Druckplattenprofil 18 genannt und stellt das Negativ zu dem späteren Trittflächenprofil 9 (3) dar. In der Funktion bilden die Form 11, die Unterlage 14 sowie die Druckplatte 12 gemeinsam die Kaverne 13, in der der künstliche Pflasterstein geformt wird.
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Geeigneterweise kann das Druckplattenprofil 18 von einem natürlichen Pflasterstein abgenommen werden. Geeignete Methoden hierzu sind bekannte laseroptische Verfahren mit nachfolgender Fräsung der Druckplatte 12. Entsprechendes gilt für die Form 11, bei der die Kontur 2 des entsprechenden natürlichen Pflastersteines auf die Form übertragen wird. Mittels bekannter CAD-Methoden können in diesem Arbeitsschritt die bevorzugten Ausführungsformen verwirklicht werden, bei denen ein oder mehrere Abstandshalter 3 in die Form 11 mit eingefräst werden und/oder ein oder mehrere Hochpunkte 10 in das Druckplattenprofil 18 miteingefügt werden. Es versteht sich, dass sowohl das Druckplattenprofil 18 der Druckplatte 12 als auch die Form 11 als Negativformen ausgeführt sind und folglich sowohl Hochpunkte als auch Abstandshalter in Form von Aussparungen in der Form 11 als auch dem Druckplattenprofil 18 vorzusehen sind.
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Zur Herstellung des künstlichen Pflastersteines gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Form 11 auf die Unterlage 14 aufgelegt und eine vorbestimmte Menge einer geeigneten Betonmischung in die Kaverne 13 gefüllt. Anschließend wird unter Wirkung der Hydraulik 15 die Druckplatte 12 in die Form 11 gepresst. Dabei wird die Betonmasse verdichtet und entsprechend der Ausgestaltung der Form 11 sowie der Druckplatte 12 geformt. Nach hinreichender Verformung und/oder bereits teilweiser Verfestigung der Betonmasse kann die Form 11 angehoben werden, wie dies mittels Pfeil B angezeigt ist. Unter Wirkung der Druckplatte 12 bleibt der Pflastersteinrohling auf der Unterlage 14 liegen. Alternativ in nicht dargestellter Ausführungsform kann die Unterlage 14 nach unten verfahren werden, wobei gleichzeitig der Betonrohling aus der Kaverne 13 mittels Druckplatte 12 nach unten ausgepresst wird. Die Betonrohlinge stehen dann zur weiteren Endbearbeitung zur Verfügung. Als Betonrohlinge werden dabei die geformten aber noch nicht ausgehärteten künstlichen Pflastersteine verstanden.
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Die in 4 dargestellte Einrichtung weist in bekannter Weise die Druckplattenaufnahme 17 auf, an der die Druckplatte 12 mit der dazugehörigen Hydraulikeinrichtung 15 befestigt ist und an der sich diese während des Pressvorganges abstützt. In der dargestellten Ausführungsform ist zwischen der Druckplattenaufnahme 12 und der Hydraulikeinrichtung 15 die Distanzscheibe 16 angeordnet. Die Distanzscheibe 16 findet insbesondere Verwendung in der Ausführungsform, in der die erfindungsgemäße Vorrichtung zeitgleich eine Mehrzahl von uriterschiedlichen künstlichen Pflastersteinen erzeugt. Dies wird nachfolgend in 5 weitergehend erläutert.
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5 zeigt eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung künstlicher Pflastersteine in der bevorzugten Ausführungsform zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Pflastersteine. Die dargestellte Ausführungsform umfasst eine Säulenführung 20 zur Aufnahme der weiteren Baugruppen. Die Ausführung als Säulenführung ist nicht erfindungswesentlich. Jede geeignete weitere Gehäuseausbildung ist dem Fachmann ohne weiteres zugänglich. Weiterhin ist die Druckplattenaufnahme 17 ersichtlich, unter der die Druckplatten 12 und deren Hydraulikeinrichtung 15 in Form einer Matrix angeordnet sind. Unterhalb der zuletzt genannten Baugruppe befindet sich die Formenmatrix 21, gebildet durch eine Vielzahl von Formen 11, korrespondierend zu den jeweiligen Druckplatten 12. Geeigneterweise sind die jeweiligen Einzelformen, angeordnet in der Formenmatrix 21 sowie den dazugehörigen Druckplatten 12 individualisiert. Individualisiert im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass jede Einzelform 11 mit der dazugehörigen Druckplatte 12 einen künstlichen Pflasterstein formt, der eine andere Profilierung sowie Kontur aufweist als jeder andere Pflasterstein der Matrix.
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Hier greift ein weiterer Kunstgriff der vorliegenden Erfindung. Es zeigte sich, dass durch die zuvor genannte Individualisierung der künstlichen Pflastersteine gemäß der vorliegenden Erfindung jede Form der Matrix jeweils unterschiedliche Volumina aufweist. Hieraus ergibt sich, dass bei dem Einfahren der Druckplatten 12 diese unterschiedlich weit eingefahren werden müssen, um in jeweils allen Formen 11 bzw. Kavernen 13 einer Formenmatrix 21 den gleichen Pressdruck zu erzeugen. Ein gleichmäßiger Pressdruck auf alle Formen sowie darin befindliche Betonmassen ist notwendig, um eine gleichmäßige Qualität der späteren künstlichen Pflastersteine sicherzustellen. Mittels der in 4 beschriebenen Distanzscheibe 16, angeordnet zwischen der jeweiligen Hydraulikeinrichtung 15 und der gemeinsamen Druckplattenaufnahme 17 (aufnehmend sämtliche Hydraulikeinrichtungen 15 der Druckplattenmatrix) kann der jeweilige Abstand der Hydraulikeinrichtung 15 von der Druckplattenaufnahme 17 individuell eingestellt werden. Hieraus ergibt sich in vorteilhafter Weise, dass der Verfahrweg jeder einzelnen Druckplatte 12 individuell angepasst und angeglichen werden kann. Mittels Distanzscheibe 16 wird in Abhängigkeit des individuellen Volumens der Kaverne 13 der davon abhängige Verfahrweg der Druckplatte 12 ausgeglichen und für sämtliche Druckeinrichtungen, gebildet durch die Hydraulikeinrichtung 15 sowie die Druckplatte 12, vereinheitlicht.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden die Hydraulikzylinder über eine gemeinsame Hydraulikleitung gespeist und somit im Sinne von korrespondierenden Röhren miteinander verbunden. Durch diese Maßnahme kann eine Feineinstellung der Vereinheitlichung des Pressdruckes aller Hydraulikeinheiten 15 in der genannten Matrix erreicht werden.
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Die zuvor genannten Maßnahmen ermöglichen es, dass in sämtliche Formen 11 der Formenmatrix 21 die jeweils gleiche Menge an Betonmasse eingefüllt werden kann, wobei gleichzeitig trotz der unterschiedlichen Volumina der jeweiligen Kavernen 13 ein gleichmäßiges und qualitativ hochwertiges Produktionsergebnis erfolgt.
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5 zeigt weiterhin eine Reinigungsbürste 19. Die Reinigungsbürste 19 ist in der Zeichenebene verfahrbar. Näheres hierzu wird in 6 erläutert.
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6 ist eine Ansicht der Vorrichtung nach 5 gemäß der Schnittlinie C-C. Dargestellt ist eine Untenansicht der Matrix der Druckplatten 12 mit der darunter verlaufenden Reinigungsbürste 19. Die Reinigungsbürste 19 ist so angeordnet, dass sie unterhalb der Matrix der Druckplatten 12 querverschoben werden kann, soweit die Druckplatten sich in ihrer Ausgangsposition befinden. Der Verfahrweg der Reinigungsbürste 19 ist mit dem Doppelpfeil D dargestellt. Vorzugsweise nach jedem Formungszyklus der künstlichen Pflastersteine werden die Druckplatten 12 mittels Reinigungsbürste 19 von möglicherweise anhaftenden Betonresten gereinigt.
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7 zeigt eine vorteilhafte Ausgestaltung der Druckplatte 12. Die Figur zeigt eine Draufsicht auf das Druckplattenprofil 18, d. h. der Seite, mit der die Profilierung des künstlichen Pflastersteines erfolgt. Die Druckplatte 12 weist eine Druckplattenkontur 22 auf, die mit der Kontur der entsprechenden Form korrespondiert. Die dargestellte Ausführungsform ist eine bevorzugte Ausführungsform, wobei die Druckplatte 12 einen überkragenden Rand 23 aufweist. Der überkragende Rand 23 greift bei dem Druckvorgang zwischen den Betonrohling und die Form 11 ein.
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Auf der Innenseite weist der überkragende Rand 23 eine Randprofilierung 24 auf. Im Übergang von dem Druckplattenprofil 18 zu dem überkragenden Rand 23 kann das Fasennegativ 25 in das Gesamtprofil der Druckplatte 12 eingearbeitet sein. Durch den Kunstgriff, die Druckplatte 12 mit einem überkragenden Rand 23 zu versehen, wobei der überkragende Rand 23 weiterhin ein Randprofil 24 und/oder ein Fasennegativ 25 aufweist, kann vorteilhafterweise eine Profilierung und/oder Fasenbildung im oberen Bereich des künstlichen Pflastersteines bei dem Druckvorgang gebildet werden. Der damit gestaltete künstliche Pflasterstein 1 weist folglich in dem Bereich, in dem er nach der bestimmungsgemäßen Verlegung für den Betrachter sichtbar ist, auch im oberen Seitenbereich eine natursteinnahe Optik aufgrund der entsprechenden Profilierung auf.
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8 zeigt eine optionale Nachbearbeitung der künstlichen Pflastersteine. Die Nachbearbeitung der künstlichen Pflastersteine erfolgt im abgebundenen Zustand des Betons auf einer Bürstenstraße. Dabei wird der Pflasterstein 1 mittels eines Transportbandes 28 unter wenigstens einer rotierenden Nachbehandlungsbürste 29 durchgefahren, wobei unter Wirkung der Bürste der Zementleim vollflächig und gleichmäßig abgetragen wird. Nach dem Abtragen des Zementleims in der Oberflächenstruktur des künstlichen Pflastersteines wird die Oberflächenstruktur im Wesentlichen durch die verbliebene Kornfraktion des Natursteines, enthalten in der Betonmasse, gebildet. Die erfindungsgemäß eingesetzten Bürsten für die Nachbearbeitung weisen lange, elastische Borsten mit einer abrasiven Beschichtung auf.
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Die Borsten haben dabei eine Länge von 150 mm bis 220 mm. Als abrasive Beschichtung können Korund und/oder Diamantsplitter Verwendung finden, um eine große Härte und hohe Standfestigkeit zu erzielen.
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Weiterhin wird die Nachbehandlungsbürste 29 erfindungsgemäß mit einer hohen Drehzahl gefahren, im Bereich von 1500 bis 2800 U/min. Ebenfalls ist es wesentlich, dass der maximale Abstand der rotierenden Bürste zur behandelnden Oberfläche etwa die halbe Borstenlänge beträgt.
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Aus diesem Kunstgriff ergibt sich in vorteilhafter Weise, dass die einzelnen Borsten mit hoher Geschwindigkeit und damit hoher abrasiver Kraft auf die zu behandelnde Oberfläche auftreffen.
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Eine besonders geeignete Betonrezeptur für die Herstellung der erfindungsgemäßen künstlichen Pflastersteine umfasst einen herkömmlichen Beton mit Zuschlägen, wobei die Zuschläge eine Natursteinkörnung umfassen, die beim Brechen von Natursteinen entstehen. Vorteilhafterweise handelt es sich bei der Natursteinkörnung um eine ungesiebte ordinäre Bruchfraktion. Geeignete Körnungen umfassen Korngrößen von 0,01 bis 5 mm. Optional können der Bruchssteinfraktion geeignete Natursande mit Korngrößen von 0,01 bis 0,03 mm zugesetzt werden. Die Zuschlagstoffe können in einem Mischungsverhältnis von 350 kg bis 380 kg Zement auf 1840 kg bis 1870 kg Zuschlagstoffe pro m3 Fertigbetonmischung zugegeben werden.
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9 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung zur Herstellung mehrerer Pflastersteine gemäß 4 und 5 der vorliegenden Erfindung. Der Formenmatrix 21 mit den Einzelformen 11 sind die jeweiligen Druckplatten 12 zugeordnet. Jede Druckplatte 12 wird von einer Einzelhydraulik 15 angesteuert, welche die Distanzscheiben 16 als Anschlagbegrenzung aufweisen. Die Einzelhydraulikeinrichtungen 15 sind auf der Druckplattenaufnahme 17 angeordnet. Die einzelnen Hydraulikeinrichtungen 15 werden durch die Hydraulikhauptspeisungseinrichtung 31 gemeinsam angesteuert. In der dargestellten Ausführungsform sind die einzelnen Hydraulikeinrichtungen 15 durch eine gemeinsame Speiseleitung 32 nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren miteinander verbunden. Die Druckplattenaufnahme kann mit den dazugehörigen und auf ihr angeordneten Baugruppen durch die Druckplattenhydraulikeinrichtung 33 angehoben oder abgesenkt werden. Die kombinierten Bewegungen, bewirkt durch die Druckplattenhydraulikeinrichtung 33 sowie die einzelnen Hydraulikeinrichtungen 15, führen zu einer erhöhten Bewegungsgeschwindigkeit, sowohl beim Einführen als auch Ausfahren der Druckplatten 12.
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10 zeigt eine Draufsicht auf ein Steinpaket, gebildet aus vierzig unterschiedlich individualisierten erfindungsgemäßen künstlichen Pflastersteinen. Das Steinpaket zeigt die Lage nach dem Ausstoß aus der Formenmatrix. Zur weiteren Bearbeitung kann das Steinpaket nachgehärtet und/oder einer Bürstenbehandlung unterzogen werden. Abschließend wird das Steinpaket maschinell zusammengeschoben und bildet somit eine Transportlage gemäß den vorherigen Ausführungen.
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In 11 ist eine weitere Ausführungsform 41 des künstlichen Pflastersteins in perspektivischer Darstellung gezeigt. Dieser Pflasterstein besitzt im Gegensatz zu den separaten Abstandshaltern der Pflastersteine gemäß 1–3E in die Seitenflächen des Steines integrierte Abstandshalter. Der Pflasterstein besitzt an seinen Seitenflächen 42, 43, 44, 45 nach unten zur oberen Kontur 57 vergrößerte Konturen, wobei einzelne der in 14 dargestellten Seitenabschnitte 49–56 stärker nach außen gezogen sind und diese im Steinverbund als integrierte Abstandshalter wirken, so dass keine zusätzliche Anlage von äußeren, plötzlich radial vorspringenden Abstandshaltern notwendig ist.
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Die einzelnen stärker nach außen gezogenen Seitenabschnitte 49–56 gewährleisten insofern den Abstand der Pflastersteine 41.
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Die seitlich stärker nach außen gezogenen Seitenabschnitte sind im Regelfall auch schon an der oberen Kontur 57 im Bereich der Trittfläche 46 des Steines als vorspringend zu erkennen, können jedoch auch erst im unteren Bereich des Steines vorspringen.
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Im Gegensatz zu herkömmlichen Abstandshaltern, wie diese bei der ersten Ausführungsform des Pflastersteins 1 verwirklicht sind, setzen die integrierten Abstandshalter sich jedoch nie mit einem abrupten Wechsel aus dem Konturverlauf von der Trittfläche 46 zur Bodenfläche 47 ab und sind daher in der Kontur der Seitenabschnitte 49–56 integriert.
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Im Pflastersteinverband sind gemäß 13 diese integrierten Abstandshalter an den einzelnen Pflastersteinen 41, 41', 41'' jeweils so angeordnet, dass sie mit entsprechenden Abstandshaltern weiterer künstlicher Pflastersteine korrespondieren. Die sich insofern zwischen den integrierten Abstandshaltern ausbildenden Kontaktstellen der Steine gewährleisten ein problemloses Abstapeln der Steinlagen und geben bei der Verlegung der Fläche der Pflastersteine die erforderlichen Abstände vor, wobei sich Steinfugen 58, 59 bilden.
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Die optische Breite der Steinfugen 58, 59 ergibt sich aus der Tiefe der verfüllten Fuge, die durch die leicht konische Form der sich zur Bodenfläche verbreiternden Pflastersteine bei oberflächenbündiger Fugenverlegung eine breite Fuge und bei von der Oberfläche des Steins zurückliegender Verfüllung eine optisch schmalere Fuge ergibt.
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Durch die spezielle Anordnung der Kontaktstellen zwischen den integrierten Abstandshaltern kann sowohl ein Kreuzfugenverband als auch ein versetzter Verband verlegt werden.
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Auch das Verlegen von Radien und Kreisen ist problemlos möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Künstlicher Pflasterstein
Abwandlungen davon:
'2', '3', ... bis '40'
- 2
- Kontur
- 3
- Abstandshalter
- 4
- Seitenfläche
- 5
- Fase
- 6
- Trittfläche
- 7
- Bodenfläche
- 8
- Natürliches Profil (Profilierung)
- 9
- Trittflächenprofil
- 10
- Hochpunkte
- 11
- Form (Einzelform)
- 12
- Druckplatte
- 13
- Kaverne
- 14
- Unterlage
- 15
- Hydraulikeinrichtung
- 16
- Distanzscheibe
- 17
- Druckplattenaufnahme
- 18
- Druckplattenprofil
- 19
- Reinigungsbürste
- 20
- Säulenführung
- 21
- Formenmatrix mit Einzelformen
- 22
- Druckplattenkontur
- 23
- Überkragender Rand
- 24
- Randprofil
- 25
- Fasennegativ
- 26
-
- 27
-
- 28
- Transportband
- 29
- Nachbearbeitungsbürste
- 30
- Borste
- 31
- Hydraulikhauptspeisungseinrichtung
- 32
- Hydraulikspeiseleitung
- 33
- Druckplattenhydraulikeinrichtung
- 41
- Künstlicher Pflasterstein (konisch)
- 41'–41''
- künstlicher Pflasterstein (konisch mit abgeänderter Kontur und Profil)
- 42–45
- Seitenflächen
- 46
- Trittfläche
- 47
- Bodenfläche
- 48
- an den Seitenflächen nach außen aus der Kontur vorspringende Seitenabschnitte
- 49–56
- einzelne davon stärker nach außen gezogene Seitenabschnitte
- 57
- obere Kontur
- 58, 59
- Fugen im Pflastersteinverband