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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern
einer Telekommunikationsendeinrichtung.
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In
der Telekommunikation werden unterschiedliche Verfahren eingesetzt,
um die Bedienung von Endgeräten
sowie die Sprachqualität
für den
Benutzer zu vereinfachen bzw. zu verbessern. Zu diesem Zweck wird
in Endgeräten
beispielsweise eine Freisprechfunktion integriert oder es werden
Maßnahmen
zur Unterdrückung
von Hintergrundgeräuschen
vorgesehen.
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Um
die Bedienung zu vereinfachen, werden auch Steuerungsfunktionen
zunehmend in einer Weise bereitgestellt, dass diese berührungslos
ausführbar
sind, da beispielsweise in bestimmten Umgebungen wie in einem Fahrzeug
die manuelle Bedienung eines Telekommunikationsgerätes durch
einen Benutzer nicht möglich
oder nicht erwünscht
ist. Alternativ zur manuellen Bedienung kann die Bedienung beispielsweise
mittels Sprachbefehlen erfolgen, wenn entsprechende Methoden zur
Spracherkennung bereitgestellt werden.
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In
der Vergangenheit gab es auch bereits Versuche, Teile eines in einem
System befindlichen Spracherkenners durch Definition eines zu sprechenden
Aktivierungsausdruckes wie zum Beispiel "Wach auf" dazu zu bringen, auch weitere Äußerungen
für einen
bestimmten Zeitraum auszuwerten. Ein solcher Aktivierungsausdruck
wird überlicherweise
auch als "Hot Word" bezeichnet. Allerdings
führten
dabei fehlinterpretierte Hintergrundgeräusche sowie ähnliche Äußerungen
des Nutzers oder fremder Personen oft zu ungewollten Aktivierungen
oder Deaktivierungen entsprechender Teile des Spracherkenners.
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Für die Steuerung
eines Endgerätes
kann auch relevant sein, in welcher Position der Benutzer sich relativ
zum Gerät
befindet. Aus
DE 101
56 954 B9 ist in diesem Zusammenhang ein Verfahren zur Kommunikation
bekannt, bei dem mit Hilfe eines fest installierten Mikrofon-Arrays
die relative Position eines Sprechers innerhalb eines Fahrzeugs
bestimmt werden kann, um zum Beispiel Störgeräusche auszuschließen. Auch
können
Kameras, die heute typischerweise in mobilen Endgeräten wie
zum Beispiel Mobiltelefonen vorgesehen sind, dazu genutzt werden,
die Position eines Nutzers zu diesem Endgerät im Rahmen des Erfassungswinkels
mit Hilfe entsprechend kalibrierter Software zu erfassen.
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Ferner
ist es bekannt, mobile Endgeräte
mit Bewegungs- und Neigungssensoren auszurüsten, um die Orientierung des
Gerätes
in den Raumachsen, statisch und in der Bewegung dynamisch, zu erfassen.
Es sind entsprechend ausgerüstete
Mobiltelefone bekannt, bei denen solche Sensoren direkt zur Ausführung bestimmter
Steuerfunktionen eingesetzt werden. Ferner ist aus der
DE 202 21 078 U1 beispielsweise
ein mit Neigungssensoren ausgerüstetes Mobiltelefon
bekannt, bei dem mit der gleichen Taste bei unterschiedlicher Neigung
des Gerätes
unterschiedliche Funktionen ausgeführt werden können.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Methoden erlauben somit zwar
die Bestimmung der Position eines Sprechers innerhalb eines Raumes oder
der Orientierung eines Gerätes.
Diese Informationen sind jedoch nicht geeignet, um mit ausreichender
Sicherheit entscheiden zu können,
ob bei einem Benutzer ein Kommunikationswunsch besteht.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung vorzuschlagen, mit deren Hilfe ein Zuwenden oder
Abwenden eines Benutzers zu einem Telekommunikationsendgerät sicher
erkannt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, sowie eine Telekommunikationsvorrichtung
nach Anspruch 14 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
und Weiterbildungen sind in den jeweiligen Unteransprüchen umschrieben.
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Dementsprechend
umfasst ein erfindungsgemäßes Verfahren
zum Steuern einer Telekommunikationsendeinrichtung das Registrieren
wenigstens eines mittels einer ersten Eingabeeinrichtung generierten
ersten Eingabesignals, das Erzeugen eines ersten Datensatzes aus
diesem wenigstens einen ersten Eingabesignal, sowie das automatische
Ermitteln eines Kommunikationsbereitschafts-Zustands eines Benutzers
der Telekommunikationsendeinrichtung durch Auswerten des ersten
Datensatzes in Abhängigkeit
von vorgegebenen variablen Regeln. Um eine Änderung des Kommunikationsbereitschafts-Zustands
feststellen zu können,
wird dieser überwacht.
Wird eine Änderung
des Kommunikationsbereitschafts-Zustands des Benutzers festgestellt,
so wird automatisch eine vorgegebene Funktion der Telekommunikationsendeinrichtung
oder mindestens einer mit der Telekommunikationseinrichtung über ein
Netzwerk assoziierten Einrichtung ausgeführt. Im einfachsten Fall besteht
der Kommunikationsbereitschafts-Zustand eines Benutzers im Vorliegen
oder Nicht-Vorliegen einer Kommunikationsbereitschaft eines Benutzers.
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Vorzugsweise
erfolgt das Überwachen
des Kommunikationsbereitschafts-Zustands dadurch, dass zu vorgegebenen
Zeitpunkten wenigstens ein erstes Eingabesignal registriert, daraus
ein erster Datensatz erzeugt und durch Auswerten dieses ersten Datensatzes
automatisch ein Kommunikationsbereitschafts-Zustand ermittelt wird.
Vorteilhaft werden diese Schritte zyklisch in einem vorgegebenen Zeitintervall
ausgeführt,
um eine kontinuierliche Überwachung
zu gewährleisten.
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Die
Telekommunikationsendeinrichtung, im Folgenden auch kurz als Endgerät bezeichnet,
kann vorteilhaft als mobiles Telekommunikationsendgerät wie zum
Beispiel als Mobiltelefon, Smartphone oder PDA ausgebildet sein.
Je nach Einsatzzweck kann jedoch auch jedes andere zur Telekommunikation ausgebildete
Gerät als
Endgerät
eingesetzt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens ist
das Endgerät
beispielsweise als fest installiertes, öffentliches Telefon oder als
Internetstation ausgebildet, wobei die Internetstation zum Beispiel ein öffentlich
zugängliches
Zugangsterminal für
den Zugriff auf das Internet umfasst.
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Eine Änderung
des Kommunikationsbereitschafts-Zustands eines Benutzers wird in
der Regel immer dann erkannt, wenn ein Benutzer sich dem Endgerät zuwendet
oder sich von diesem abwendet.
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Das
Verfahren ermöglicht
somit vorteilhaft die Gewinnung wenigstens eines Aktivierungs- oder Deaktivierungssignals,
wenn ein Zuwenden oder Abwenden eines Benutzers zu oder von dem
Endgerät erkannt
wird, wobei das Signal zur Aktivierung oder Deaktivierung einer
vorbestimmten Komponente der Telekommunikationsendeinrichtung dient.
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Das
automatische Ausführen
der vorgegebenen Funktion der Telekommunikationsendeinrichtung entspricht
insofern vorteilhaft dem Aktivieren oder Deaktivieren mindestens
einer vorbestimmten Komponente der Telekommunikationsendeinrichtung. Dementsprechend
wird ein Aktivierungs- bzw. Deaktivierungssignal an die entsprechende
Komponente übermittelt,
beispielsweise in Abhängigkeit
von der Position und der Bewegung des Nutzers im Verhältnis zum
Endgerät,
und zwar dann, wenn der Nutzer durch Handlungen mit dem Endgerät und/oder sprachliche Äußerungen
seinen Kommunikationswunsch bzw. den Abschluss der Kommunikation
zum Ausdruck bringt. Ein Signal wird somit immer dann generiert,
wenn sich der Nutzer dem Endgerät
zuwendet und beginnt, mit mindestens einer lokalen oder über ein
Netzwerk assoziierten Anwendung und/oder einem entfernten Kommunikationspartner über Sprache
zu kommunizieren bzw. wenn sich der Nutzer vom Endgerät abwendet
und die Kommunikation mit der Anwendung und/oder einem entfernten Kommunikationspartner
beendet, wobei der Kommunikationspartner Mensch und/oder Maschine
sein kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird das Endgerät
durch den Benutzer mittels Sprachsteuerung gesteuert, wobei die
bei Feststellen einer Änderung
des Kommunikationsbereitschafts-Zustands des Benutzers auszuführende Funktion
vorteilhaft das Aktivieren oder Deaktivieren mindestens einer Applikation
der Endgerätes
oder einer über
ein Netzwerk assoziierten Applikation umfasst, die der Kommunikation
des Benutzers mit einem Anwendungsprogramm des Endgerätes dient oder
diese unterstützt.
Zu diesem Zweck umfasst die Applikation vorteilhaft mindestens eine
Spracherkennungs-, Echokompensations-, Freisprech-, Sprecherverifizierungs-, Sprechererkennungs-,
Sprecherklassifizierungs-, Sprachidentifizierungs-, Sprachsynthese-,
Geräuschreduktionsfunktion
und/oder mindestens eine Funktion zur Erfassung und Auswertung prosodischer
Merkmale der Spracheingabe wie zum Beispiel Wortakzent, Silbenbetonung
oder Satzmelodie.
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Bei
Einsatz berührungsloser
Eingabeeinrichtungen wie beispielsweise Kameras oder Mikrofonen wird
durch das Verfahren vorteilhaft die Benutzung von Endgeräten ohne
direkten Kontakt von Nutzer und Endgerät, wie zum Beispiel das Abnehmen
und Auflegen eines Hörers,
ermöglicht.
Zweckmäßigerweise
sind auch entsprechende berührungslose
Ausgabeeinrichtungen vorgesehen, wie zum Beispiel ein Bildschirm
oder Lautsprecher.
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Die
Erfassung eines Kommunikationswunsches eines Nutzers eines Endgerätes erfolgt
somit prinzipiell mittels festgelegter, deterministischer Regeln,
die im Endgerät
oder auch beispielsweise in einem entfernten Serversystem abgespeichert
sind, wobei die Regeln festlegen, welche Bedingungen vorliegen müssen, um
ein "Zuwendungs"- bzw. "Abwendungs"-Signal zu generieren.
Die Bedingungen werden dabei beschrieben durch den ersten Datensatz,
welcher jeweils mittels ausgewählter
Eingabeeinrichtungen registrierte Eingabesignale repräsentiert.
Beispiele einsetzbarer Eingabeeinrichtungen sind Mikrofone, Mikrofon-Arrays, Kameras,
Neigungssensoren, Bewegungssensoren, Griffel, berührungsempfindliche
Bildschirme (engl. Touchscreen), Mäuse und/oder Tasten.
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Vorteilhaft
umfasst das Registrieren des wenigstens einen ersten Eingabesignals
das Registrieren wenigstens zweier mittels unterschiedlicher Eingabeeinrichtungen
generierter Eingabesignale, da durch Auswerten unterschiedlicher
Arten von Eingabesignalen eine Kommunikationsbereitschaft des Nutzers
aufgrund komplexerer Regeln sicherer erkannt werden kann. Das Umwandeln
der registrierten Eingabesignale in einen gemeinsamen Datensatz stellt
eine Vorverarbeitung dar, bei der Merkmalsvektoren gewonnen werden,
die vorteilhaft der Bildung eines zu trainierenden, statistischen
Verhaltensmodells oder Medienmodells dienen, mit dessen Hilfe nach
einem Trainings- bzw. Adaptionsprozess beim Auftreten bestimmter
statischer und/oder dynamischer Eingabesignale ein Kommunikationsbeginn- bzw.
Kommunikationsende-Signal generiert werden kann.
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Ein
Medienmodell, beispielsweise ein Sprachmodell, beschreibt die Reihenfolge,
in der Eingaben wie zum Beispiel Wörter und/oder Sensorsignale
von einem Medienerkenner wie zum Beispiel einem Spracherkenner erwartet
werden.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
des Verfahrens sieht dementsprechend vor, den ersten, aus den ersten
Eingabesignalen erstellten Datensatz zu speichern, sowie wenigstens
ein zweites Eingabesignal mittels einer zweiten Eingabeeinrichtung
zu registrieren und daraus einen zweiten Datensatz zu erzeugen.
Durch Auswerten des zweiten Datensatzes in Abhängigkeit vorgegebener fester Regeln
wird ein Kommunikationsbereitschafts-Zustand eines Benutzers der
Telekommunikationsendeinrichtung ermittelt. In Abhängigkeit
dieses Kommunikationsbereitschafts-Zustands und/oder einer Änderung
dieses Kommunikationsbereitschafts-Zustands werden die variablen
Regeln zur Auswertung des ersten Datensatzes auf Grundlage des gespeicherten
ersten Datensatzes automatisch angepasst.
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Das
durch die variablen Regeln definierte Verhaltensmodell kann vor
einem Trainings- bzw. Adaptionsprozess durch Werte vorbelegt werden,
die für
bestimmte Eingabesignale bereits eine Kommunikationsbereitschaft
erkennen.
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Wird
ein Endgerät
typischerweise immer von dem gleichen Benutzer bedient, werden durch
wiederholtes automatisches Anpassen der variablen Regeln für diesen
spezifischen Benutzer vorteilhaft im Wesentlichen benutzerspezifische
Regeln zur Auswertung des ersten Datensatzes erzeugt.
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Andererseits
kann es auch besonders vorteilhaft sein, im Wesentlichen benutzerunspezifische Regeln
zu erzeugen, beispielsweise um diese als Voreinstellung in einem
Endgerät
für einen
neuen Benutzer bereitzustellen. Zu diesem Zweck erfolgt vorteilhaft
ein wiederholtes automatisches Anpassen der variablen Regeln für eine Vielzahl
unterschiedlicher Benutzer.
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Nach
Abschluss einzelner Trainingsprozesse für eine größere Anzahl von Nutzern eines
Kommunikationsnetzes, die über
einen Zugriff auf Endgeräte
verfügen,
welche zur Ausführung
des beschriebenen Verfahrens ausgebildet sind, werden die trainierten
Modelle der einzelnen Nutzer dementsprechend vorteilhaft dazu genutzt,
um aus diesen ein nutzerunabhängiges
Verhaltensmodell abzuleiten, welches als Anfangseinstellung oder
Vorbelegung zum weiteren Training für neue Nutzer dient. Nach einem
längeren
Anwendungszeitraum mit einer großen Nutzerzahl kann damit für die meisten
neuen Nutzer das Training des Verhaltensmodells zur Generierung des "Kommunikationswunsch"-Signals entfallen.
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Wie
bereits oben beschrieben wird das wenigstens eine erste Eingabesignal
vorzugsweise mittels berührungslos
wirkender Eingabeeinrichtungen generiert, um eine berührungslose
Steuerung durch den Benutzer zu ermöglichen.
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Das
Training oder Anpassen der variablen Regeln erfolgt in einer bevorzugten
Ausführungsform des
Verfahrens dadurch, dass bei Feststellen einer Änderung des Kommunikationsbereitschafts-Zustands
des Nutzers auf Grundlage des ausgewerteten zweiten Datensatzes
die variablen Regeln derart angepasst werden, dass in Abhängigkeit
der angepassten Regeln durch Auswerten des ersten Datensatzes der
gleiche Kommunikationsbereitschafts-Zustand ermittelt wird wie durch
Auswerten des zweiten Datensatzes. Zu diesem Zweck kann es auch
vorteilhaft sein, den ersten Datensatz aus Eingabesignalen zu erstellen,
die kurz vor oder kurz nach Registrieren des zweiten Eingabesignals
registriert wurden.
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Dementsprechend
sieht das Verfahren vorteilhaft vor, dass der erste und zweite Datensatz
aus Eingabesignalen erstellt werden, die über einen ersten beziehungsweise
zweiten Zeitraum registriert werden, wobei der erste Zeitraum vor
oder nach dem zweiten Zeitraum liegt oder der erste und zweite Zeitraum
wenigstens teilweise übereinstimmen.
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Zweckmäßigerweise
beinhaltet das automatische Ermitteln eines Kommunikationsbereitschafts-Zustands
das Ermitteln eines Wahrscheinlichkeitswertes oder eines ähnlichen
Parameters, welcher die Zuverlässigkeit
des ermittelten Zustandes widerspiegelt, für das Vorliegen einer Kommunikationsbereitschaft
und das Vergleichen des ermittelten Wahrscheinlichkeitswertes oder
Parameters mit einem vorgegebenen Grenzwert.
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Für das Training
oder das Anpassen der variablen Regeln ist es von Vorteil, wenn
aus dem zweiten Datensatz der Kommunikationsbereitschafts-Zustand
mit hoher Sicherheit ermittelt werden kann. Zu diesem Zweck kann
für das
zweite Eingabesignal beispielsweise eine eng definierte, erfassbare
Aktion wie das Drücken
einer vorgegebenen Taste vorgesehen sein. Dementsprechend umfasst
das Registrieren des wenigstens einen zweiten Eingabesignals vorteilhaft
eine manuelle Benutzereingabe.
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In
den Fällen,
in denen gemeinsam mit einem Eingabeergebnis zusätzlich ein hoher Zuverlässigkeits-
oder Konfidenzwert geliefert wird, wie dies z.B. bei bestimmten
Spracheingaben möglich
sein kann, und dieser Wert eine hohe Sicherheit des erkannten Ergebnisses
widerspiegelt, kann das Registrieren des wenigstens einen zweiten
Eingabesignals vorteilhaft auch einen anderen als sicher bewerteten Eingabemodus
umfassen.
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Um
einen Kommunikationsbereitschafts-Zustand für unterschiedliche Situationen
oder Bedingungen sicher zu ermitteln, wird der erste Datensatz vorteilhaft
aus mehreren Eingabesignalen erstellt, die mittels unterschiedlicher
Eingabeeinrichtungen registriert werden. Der erste Datensatz umfasst
somit vorteilhaft unterschiedliche Eingabesignale in digitalisierter
Form und weist damit eine Vielzahl auswertbarer Merkmale auf.
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Das
Auswerten des ersten und/oder zweiten Datensatzes umfasst vorteilhaft
das Auswerten einer Maus-/Griffel- oder Tastatureingabe und/oder das Ermitteln
einer Laufzeitdifferenz akustischer, von einem Mikrofon-Array generierter
Signale und/oder eine Spracherkennung akustischer Signale und/oder
eine Sprechererkennung akustischer Signale und/oder eine Auswertung
prosodischer Merkmale von Spracheingaben und/oder eine Bilderkennung
eines von einer Kamera aufgenommenen Bildes und/oder eine Gesichtserkennung
eines von einer Kamera aufgenommenen Bildes und/oder das Auswerten
von Signalen eines Näherungs- oder Neigungssensors.
Das beschriebene Verfahren ist jedoch nicht auf die angeführten Auswertungsmethoden
beschränkt,
sondern kann je nach Einsatzzweck weitere, auch zukünftige, Auswertemethoden
umfassen.
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Das
Auswerten des ersten und/oder zweiten Datensatzes kann je nach Ausführung der
Telekommunikationsendeinrichtung durch diese selbst oder durch eine
separate Verarbeitungseinheit erfolgen. Beispielsweise bei mobilen
Endgeräten
kann die Rechenleistung unzureichend für das komplexe Auswerten des
ersten und/oder zweiten Datensatzes sein, so dass die Auswertung
vorteilhaft mittels eines entfernten Servers erfolgt, der über ein
Kommunikationsnetz mit dem Endgerät verbindbar ist. Zu diesem Zweck
wird der erste und/oder zweite Datensatz zu der vom Endgerät separaten
Verarbeitungseinheit übertragen,
die den ersten und/oder zweiten Datensatz auswertet, den durch Auswertung
ermittelten Kommunikationsbereitschafts-Zustand überwacht und bei Ermitteln
einer Änderung
des Kommunikationsbereitschafts-Zustands des Benutzers zum Ausführen der
vorgegebenen Funktion ein Steuersignal zum Endgerät überträgt.
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Eine
erfindungsgemäße Telekommunikationsvorrichtung
umfasst eine Telekommunikationsendeinrichtung, wenigstens eine erste
Eingabeeinrichtung zum Registrieren von ersten Eingabesignalen,
eine Vorverarbeitungseinheit zum Umwandeln registrierter Eingabesignale
in digitalisierte Daten, eine Auswerteeinheit zum Auswerten der
digitalisierten Daten, eine Steuereinheit zum Steuern der Telekommunikationsendeinrichtung,
und einen Speicher zum Speichern variabler Regeln, wobei die Auswerteeinheit
dazu ausgebildet ist, durch Auswerten aus ersten Eingabesignalen
gewonnenen digitalisierten Daten in Abhängigkeit von den im Speicher
abgelegten variablen Regeln automatisch einen Kommunikationsbereitschafts-Zustand
eines Benutzers der Telekommunikationsendeinrichtung zu ermitteln,
den Kommunikationsbereitschafts-Zustand des Benutzers zu überwachen
und bei Feststellug einer Änderung
des Kommunikationsbereitschafts-Zustands des Benutzers ein Steuersignal
zu der Steuereinheit zu übertragen,
wobei die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, in Antwort auf den
Empfang des Steuersignals eine vorgegebene Funktion der Telekommunikationsendeinrichtung
auszuführen.
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Zum
Anpassen der in dem Speicher abgelegten variablen Regeln weist die
Vorrichtung vorteilhaft eine zweite Eingabeeinrichtung zum Registrieren
von zweiten Eingabesignalen auf. In dieser Ausführungsform ist die Auswerteeinheit
ferner dazu ausgebildet, erste, aus ersten Eingabesignalen gewonnene
digitalisierte Daten in dem Speicher abzulegen, durch Auswerten
von zweiten, aus zweiten Eingabesignalen gewonnenen digitalisierten
Daten in Abhängigkeit
von in dem Speicher abgelegten festen Regeln automatisch einen Kommunikationsbereitschafts-Zustand
eines Benutzers der Telekommunikationsendeinrichtung zu ermitteln
und zu überwachen,
und in Abhängigkeit
der aus den ausgewerteten zweiten digitaliserten Daten erkannten
Kommunikationsbereitschafts-Zustands und/oder einer Änderung
des Kommunikationsbereitschafts-Zustands und der gespeicherten ersten
digitalisierten Daten automatisch die variablen Regeln anzupassen
und die angepassten Regeln in dem Speicher abzulegen.
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Um
beispielsweise akustische Signale auswerten zu können, ist die Vorverarbeitungseinheit vorteilhaft
dazu ausgebildet, die ersten und/oder zweiten digitalisierten Daten
aus Eingabesignalen zu erstellen, die über einen vorgegebenen Zeitraum
registriert werden.
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Die
zweite Eingabeeinrichtung dient vorzugsweise der Bestätigung einer
Zuwendung oder Abwendung eines Benutzers zum Endgerät, um ein Anpassen
der variablen Regeln zu ermöglichen
und damit das Ermitteln eines Kommunikationsbereitschafts-Zustands
auf Grundlage von Eingabesignalen der wenigstens einen ersten Eingabeeinrichtung zu
verbessern. Zu diesem Zweck erfolgt das Anpassen der variablen Regeln
vorteilhaft in Abhängigkeit von
ersten Eingabesignalen, die mittels der ersten Eingabeeinrichtung
kurz vor, kurz nach oder während einer
Bestätigung
durch den Benutzer mittels der zweiten Eingabeeinrichtung registriert
werden.
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Dementsprechend
ist die Vorverarbeitungseinheit vorteilhaft dazu ausgebildet, die
ersten und zweiten digitalisierten Daten aus ersten beziehungsweise
zweiten Eingabesignalen zu erstellen, die über einen ersten beziehungsweise
zweiten Zeitraum registriert werden, wobei der erste Zeitraum vor
oder nach dem zweiten Zeitraum liegt oder der erste und zweite Zeitraum
wenigstens teilweise übereinstimmen.
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Die
Bestätigung
einer Änderung
eines Kommunikationsbereitschafts-Zustands mittels der zweiten Eingabeeinrichtung
durch den Benutzer kann vorzugsweise optional erfolgen, beispielsweise
wenn ausgehend von den ersten Eingabesignalen ein Wahrscheinlichkeitswert
für das
Vorliegen einer Kommunikationsbereitschaft ermittelt wird, der nah bei
einem vorgegebenen Grenzwert liegt. In diesem Fall löst die Bestätigung mittels
der zweiten Eingabeeinrichtung vorzugsweise das Anpassen der variablen
Regeln aus. Dementsprechend bewirkt das Feststellen einer Änderung
des durch Auswerten der zweiten digitalisierten Daten durch die
Auswerteeinheit ermittelten Kommunikationsbereitschafts-Zustands
des Benutzers vorteilhaft das Anpassen der variablen Regeln.
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Vorzugsweise
wird ein Kommunikationsbereitschafts-Zustand auf der Grundlage mehrerer
mittels unterschiedlicher Eingabeeinrichtungen registrierter Eingabesignale
ermittelt. Dementsprechend umfasst die wenigstens eine erste Eingabeeinrichtung
vorteilhaft wenigstens zwei erste Eingabeeinrichtungen, die jeweils
zum Registrieren unterschiedlicher Arten von Eingabesignalen ausgebildet
sind, wobei diese mit Vorteil zumindest eine berührungslos wirkende Eingabeeinrichtung
wie zum Beispiel ein Mikrofon, ein Mikrofon-Array, eine Kamera oder
einen Bewegungs- oder Neigungssensor umfassen.
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Die
zur Bestätigung
einer Änderung
des Kommunikationsbereitschafts-Zustands vorgesehene zweite Eingabeeinrichtung
ist vorteilhaft als manuell durch den Benutzer zu bedienende Eingabeeinrichtung
ausgebildet, beispielsweise als Griffel, Maus, Taste oder Touchscreen,
um eine sichere Auswertung der entsprechenden zweiten Eingabesignale zu
gewährleisten.
Auch kann die zweite Eingabeeinrichtung vorteilhaft als Mikrofon
ausgebildet sein, um ein akustisches Signal wie beispielsweise ein "Hot Word", zu registrieren.
Ferner kann die erste Eingabeeinrichtung gleichzeitig als zweite
Eingabeeinrichtung verwendet werden.
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Die
Auswerteeinheit ist vorteilhaft zur Auswertung einer Maus-/Griffel-
oder Tastatureingabe und/oder zum Ermitteln einer Laufzeitdifferenz
akustischer, von einem Mikrofon-Array
generierter Signale und/oder zur Spracherkennung akustischer Signale
und/oder zur Auswertung prosodischer Merkmale von Spracheingaben
und/oder zur Sprechererkennung akustischer Signale in Abhängigkeit
hinterlegter Sprecherprofile und/oder zur Bilderkennung eines von
einer Kamera aufgenommenen Bildes und/oder zur Gesichtserkennung
eines von einer Kamera aufgenommenen Bildes in Abhängigkeit
hinterlegter Gesichtsprofile und/oder zum Auswerten von Signalen mindestens
eines Näherungs-
oder Neigungssensors ausgebildet.
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Wie
bereits oben beschrieben beinhaltet das Ermitteln eines Kommunikationsbereitschafts-Zustands
vorteilhaft das Ermitteln eines Wahrscheinlichkeitswertes oder eines ähnlichen
Parameters, welcher die Zuverlässigkeit
des ermittelten Zustandes widerspiegelt. Zu diesem Zweck ist bevorzugt
im Speicher ein Grenzwert für
diesen Parameter hinterlegt, wobei die Auswerteeinheit zum Ermitteln
eines Wahrscheinlichkeitswertes oder eines ähnlichen Parameters für das Vorliegen
einer Kommunikationsbereitschaft und zum Vergleichen des ermittelten
Wertes mit dem hinterlegten Grenzwert ausgebildet ist.
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Je
nach konkreter Ausgestaltung und Einsatzzweck des Endgerätes kann
die Auswerteeinheit vorteilhaft in das Endgerät integriert sein. Alternativ ist
die Auswerteeinheit in einer separaten Verarbeitungseinheit angeordnet,
die mittels einer Kommunikationsverbindung mit dem Endgerät verbindbar
ist.
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Ferner
sind in einer vorteilhaften Ausführungsform
die erste und/oder zweite Eingabeeinrichtung als von der Telekommunikationsendeinrichtung separate
Eingabeeinheiten ausgebildet, wobei die Eingabeeinheiten vorzugsweise
dazu ausgebildet sind, mit der Telekommunikationsendeinrichtung drahtlos
zu kommunizieren, beispielsweise mittels Bluetooth.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
einer Telekommunikationsvorrichtung umfasst ein öffentliches Telefon als Endgerät, welches
vorteilhaft mit berührungslos
zu bedienenden Eingabeeinrichtungen und entsprechenden Ausgabeeinrichtungen
ausgerüstet
ist. Um eine Kommunikation zu ermöglichen, die von Umstehenden
nicht mitgehört
werden kann, umfasst die Vorrichtung in dieser Ausführungsform bevorzugt
eine Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe von gerichteten akustischen
Signalen, beispielsweise ausgebildet als Ultraschall-Lautsprechersystem,
mittels dessen durch ein moduliertes Ultraschallsignal ein akustischen
Strahl auf einen vorgegebenen Raumbereich gerichtet werden kann.
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Die
Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand bevorzugter Ausführungsformen
und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen genauer beschrieben.
Dabei bezeichnen gleiche Bezugszeichen in den Zeichnungen gleiche
oder ähnliche
Teile.
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Es
zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung der prinzipiellen Funktionsweise einer
bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2:
eine schematische Darstellung einer ersten bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Telekommunikationsvorrichtung,
-
3:
eine schematische Darstellung einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Telekommunikationsvorrichtung, und
-
4:
eine schematische Darstellung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Telekommunikationsvorrichtung, welche
ein öffentliches
Telefon umfasst.
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1 zeigt
schematisch die prinzipielle Funktionsweise einer bevorzugten Ausführungsform des
Verfahrens.
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Mittels
wenigstens einer ersten Eingabeeinrichtung wird wenigstens ein erstes
Eingabesignal registriert. Als einsetzbare Eingabeeinrichtungen
sind in 1 beispielhaft ein als Griffel
oder Maus ausgebildete Zeigeeinrichtung 11, Touchscreen
und/oder Tasten 12, ein Mikrofon-Array 13, eine
Kamera 14, ein Näherungssensor 15,
ein Bewegungssensor 17, sowie ein Neigungssensor 16 dargestellt.
Eingabesignale einer oder mehrerer der Eingabeeinrichtungen 11 bis 17 werden
zu wenigstens einem ersten Datensatz 10 umgewandelt und
bei Bedarf vorverarbeitet. Dementsprechend umfasst der digitale
Datensatz 10 in der dargestellten Ausführungsform eine Auswahl von
digitalisierten Daten, die Griffel-/Mauseingaben 21, Tasten-
und/oder Touchscreen-Eingaben 22, eine zwischen verschiedenen
Mikrofonen des Mikrofon-Arrays 13 ermittelte Laufzeitdifferenz 23,
eine mittels wenigstens eines Mikrofons aufgenommene Audiosequenz
als Sprachprobe 24, ein digitales Kamerabild als Bildprobe 25,
sowie Sensorwerte 26 der Näherungs-, Neigungs- und Bewegungssensoren 15 bis 17 umfassen
kann.
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Der
Datensatz 10 wird einer Auswerteeinheit 40 zugeführt, in
der durch Auswerten des Datensatzes in Abhängigkeit vorgegebener variabler
Regeln 30 automatisch ein Kommunikationsbereitschafts-Zustand
eines Benutzers eines Endgerätes ermittelt
und überwacht
wird. Bei Änderung
des Kommunikationsbereitschafts-Zustands des Benutzers wird automatisch
ein Aktivierungs- oder Deaktivierungssignal generiert und einer
Steuereinheit des Endgerätes
zugeführt,
um eine vorgegebene Funktion des Endgerätes oder einer über ein
Netzwerk assoziierten Applikation zu aktivieren oder zu deaktivieren.
Diese Funktion kann beispielsweise der Auf- bzw. Abbau einer Kommunikationsverbindung
mit einem anderen Kommunikationsteilnehmer oder das Aktivieren bzw.
Deaktivieren einer Applikation des Endgerätes wie zum Beispiel einer
Sprachsteuerung sein.
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Zur
Auswertung des ersten Datensatzes sind in der dargestellten Ausführungsform
verschiedene Auswerte-Module 41 bis 49 in der
Auswerteeinheit 40 vorgesehen. Diese umfassen beispielhaft
mindestens eine Griffel-/Mausauswertung 41,
eine Tasten- und/oder Touchscreen-Auswertung 42, eine Auswertung
einer Laufzeitdifferenz 43, eine Sensorenauswertung 44,
eine Spracherkennung 45, eine Sprechererkennung 46,
eine Auswertung prosodischer Merkmale von Spracheingaben 49,
eine Bilderkennung 47, sowie eine Gesichtserkennung 48.
Zur Ausführung
der verschiedenen Auswerte-Module 41 bis 49 können zum
Vergleich vorteilhaft benutzerspezifische Sprach- oder Bild-Profile
hinterlegt sein.
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Die
variablen Regeln 30, die vorteilhaft ein Medienmodell beinhalten
können,
werden in einer bevorzugten Ausführungsform
dynamisch angepasst.
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Zu
diesem Zweck wird ein erster Datensatz 10 gespeichert und
wenigstens ein zweiter Datensatz erstellt, wobei der erste und zweite
Datensatz typischerweise aus Eingabesignalen unterschiedlicher Gruppen
von Eingabeeinrichtungen erstellt wird. Dabei werden für den zweiten
Datensatz vorzugsweise Eingabesignale gewählt, auf Grundlage derer ein Kommunikationsbereitschafts-Zustand
eines Benutzers in Abhängigkeit
vorgegebener fester Regeln 20 sicher erkannt werden kann.
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Wird
mittels der Auswerteeinheit anhand des zweiten Datensatzes in Abhängigkeit
der vorgegebenen festen Regeln 20 eine Änderung des Kommunikationsbereitschafts-Zustands
eines Benutzers erkannt, so erfolgt ein automatisches Anpassen der
variablen Regeln 30 in Abhängigkeit des gespeicherten ersten
Datensatzes 10.
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2 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
einer Telekommunikationsvorrichtung 110, welche als Telekommunikationsendgerät 200 ausgebildet
ist. Das Endgerät 200 kann
als mobiles oder stationäres
Gerät,
beispielsweise als Mobiltelefon, Smartphone, PDA, Autotelefon oder öffentliches
Telefon, ausgebildet sein. Dementsprechend umfasst das Endgerät 200 nicht
dargestellte Mittel wie zum Beispiel einen Transceiver, um über ein
Kommunikationsnetz mit einem anderen Kommunikationsteilnehmer zu
kommunizieren.
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Ferner
umfasst das Endgerät 200 in
der dargestellten Ausführungsform
Eingabeeinrichtungen 210, welche beispielsweise eine oder
mehrere der in 1 dargestellten Einrichtungen 11 bis 17 umfassen
können,
mindestens eine Vorverarbeitungseinheit 220 zum Umwandeln
registrierter Eingabesignale in digitalisierte Daten, sowie mindestens
eine Auswerteeinheit 240 zum Auswerten der digitalisierten Daten,
die im wesentlichen der Auswerteeinheit 40 in 1 entspricht.
Gesteuert wird das Endgerät
durch die Steuereinheit 230, die Zugriff auf einen Speicher 260 hat,
in dem beispielsweise ein Steuerprogramm hinterlegt ist, und geeignete
Ausgabeeinrichtungen 250 ansteuert.
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Die
Auswerteeinheit 240 ist mit der Steuereinheit 230 verbunden,
um an diese bei Feststellen einer Änderung des Kommunikationsbereitschafts-Zustands
eines Benutzers ein entsprechendes Steuersignal zu übermitteln.
Die für
die Auswertung verwendeten Regeln sind ebenfalls in Speicher 260 abgelegt.
Dementsprechend ist ferner ein direkter Zugriff der Auswerteeinheit 240 auf
den Speicher 260 vorgesehen.
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In 3 ist
eine weitere vorteilhafte Ausführungsform
einer Telekommunikationsvorrichtung 120 dargestellt, bei
der die Auswerteeinheit 440 in einem vom Endgerät entfernten
Server 400 angeordnet ist. In diesem Ausführungsbeispiel
werden vorverarbeitete Eingabesignale mittels der Steuereinheit 230 des
Endgerätes 201 und
der Steuereinheit 430 des Servers 400 zur Auswerteeinheit 440 übertragen, und
dort unter Verwendung entsprechender variabler Regeln, die in Speicher 460 abgelegt
sind, ausgewertet, um einen Kommunikationsbereitschafts-Zustand eines
Benutzers des Endgerätes 201 zu
ermitteln und zu überwachen.
Bei Feststellen einer Änderung des
Kommunikationsbereitschafts-Zustands durch die Auswerteeinheit 440 werden
entsprechende Steuersignale auf dem gleichen Weg zur Steuereinheit 230 des
Endgerätes 201 übertragen.
Zur Kommunikation des Endgerätes 201 über eine
Kommunikationsverbindung 330 mit dem Server 400 sind
entsprechende Schnittstellen 310 und 320 vorgesehen.
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4 zeigt
eine weitere bevorzugte Ausführungsform
einer Telekommunikationsvorrichtung 130, die ein öffentliches
Telefon 202 umfasst, welches durch einen Benutzer berührungslos
bedient werden kann. Zu diesem Zweck weist das Telefon 202 verschiedene
berührungslose
Eingabeeinrichtungen auf. Diese umfassen eine Kamera 212,
sowie ein Array von Mikrofonen 213a bis 213d.
Als weitere Eingabeeinrichtung ist ein Näherungssensor 211 vorgesehen,
der mit dem Telefon 202 verbunden ist.
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Als
Ausgabeeinrichtungen dienen ein Bildschirm 251 sowie ein
Lautsprechersystem 252, oder auch taktil wahrnehmbare veränderliche
Oberflächen.
Um eine Mithörmöglichkeit
für Umstehende
zu verhindern, ist das Lautsprechersystem 252 in dieser Ausführungsform
als Ultraschall-Lautsprechersystem ausgebildet, mittels dessen ein
auf den Benutzer gerichteter Schall erzeugt werden kann.
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Optional
kann das öffentliche
Telefon eine Taste 214 aufweisen, mittels derer ein Benutzer
seine Kommunikationsbereitschaft oder das Beenden seiner Kommunikationsbereitschaft
bestätigen
kann, um bei mangelnder automatischer Erkennung seines Kommunikationsbereitschafts-Zustands in einem Speicher
des Telefons 202 hinterlegte variable Regeln zum Ermitteln
eines Kommunikationsbereitschafts-Zustands automatisch anzupassen.
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Im
Folgenden sind einige Beispiele aus Sensor- und Sprachsignalen ableitbarer
variabler Regeln aufgeführt.
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Ist
zum Beispiel die Laufzeitdifferenz von Sprachsignalen zu räumlich auf
dem Endgerät
unterschiedlich angeordneten Mikrofonen innerhalb einer festgelegten
Toleranz gleich oder nahe Null, so kann bereits in diesem einfachen
Fall davon ausgegangen werden, dass der Nutzer mit einer lokalen
und/oder netzbasierten Applikation und/oder einer anderen Person über das
Endgerät
kommunizieren möchte, so
dass ein entsprechendes Aktivierungssignal generiert wird. Es können als
Kriterium auch Entfernungsmessungen hinzugezogen werden, welche
auf den Messungen der Winkel zum Nutzer über ein Kamera-Array basieren.
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Die
Auswertung der Laufzeiten kann mit einer Auswertung eines Bildsignals
derart gekoppelt werden, dass durch Auswertung dieses Signals auf dem
Endgerät
oder einem entfernten Serversystem festgestellt werden kann, ob
das Gesicht des Nutzers in einem oder einem von mehreren möglichen
vordefinierten Winkeln zur Kamera erscheint, so dass in diesem Fall
ein entsprechendes Aktivierungssignal generiert wird. Über einen
Neigungssensor kann im Rahmen voreingestellter Toleranzen festgestellt
werden, ob das Endgerät
mit der Vorderseite nach unten oder soweit angewinkelt ist, dass
von einer Abwendung des Nutzers vom Endgerät ausgegangen werden kann,
was einen Kommunikationswunsch wenig wahrscheinlich erscheinen lässt. Der
Bewegungssensor dient dabei der dynamischen Erfassung der Bewegungen.
Erscheint zum Beispiel das Gesicht des Nutzers nach einer bestimmten
Bewegung im Kamerabild, so kann unter Umständen mit einer relativ hohen
Wahrscheinlichkeit oder Wichtung auf einen Kommunikationswunsch
geschlossen werden.
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Wenn
dann zusätzlich
zu den mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Kommunikationswunsch
hindeutenden Sensorsignalen ein "Hot Word" mit ebenfalls hoher
Wahrscheinlichkeit erkannt wird, so wird das Aktivierungssignal
generiert.
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Bei
einer seitlich vertikalen Ausrichtung des Endgerätes mit Kamerabild ohne ein
Gesicht kann zum Beispiel mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit
davon ausgegangen werden, dass kein Kommunikationswunsch oder kein
Kommunikationswunsch mehr besteht. Dementsprechend wird ein gegebenenfalls
bestehender Aktivierungszustand deaktiviert oder ein Deaktivierungssignal übertragen.
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Auf
diese Art kann unter Berücksichtigung von
Sensorsignalen und Spracherkennung ein Satz von Regeln, die auch
als Verhaltensgrammatik bezeichnet werden können, definiert werden, welcher als
Voreinstellung im Endgerät und/oder
auf einem an das Kommunikationsnetz angeschlossenen Server endgeräte- und/oder
nutzerbezogen gespeichert ist. Zusätzlich zu den im Endgerät installierten
Sensoren und/oder Mikrofonen können
sich diese auch in intelligenter Kleidung befinden und mit dem Endgerät drahtlos,
z.B. über
Bluetooth-Verbindungen kommunizieren, wodurch ermöglicht wird,
die relative Lage des Nutzers zum Endgerät zu erfassen, zum Beispiel stehend,
angelehnt, sitzend oder seitlich liegend. So kann zum Beispiel als
Regel definiert werden, dass nur bei einem seitlich liegenden Nutzer
und einer seitlichen Position des Endgerätes und/oder weiteren Bedingungen
ein Kommunikationswunschsignal generiert wird. Steht der Nutzer,
und wird das Endgerät in
seitlicher Position gehalten, so wird die Wahrscheinlichkeit für einen
Kommunikationswunsch als gering bewertet.
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Die
Signale der im und/oder am Endgerät und/oder in intelligenter
Kleidung installierten Eingabeeinrichtungen können auch zeitlich getaktet
zur Bildung von Merkmalsvektoren dienen, welche wiederum als Grundlage
zum Training von Wahrscheinlichkeitsmodellen wie zu Beispiel einem
Hidden Markov Modell dienen, die in diesem Fall auch als Medienmodelle
oder Verhaltensmodelle bezeichnet werden können.
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Mit
diesem trainierten, nutzerabhängigen Verhaltensmodell
wird bei eingeschaltetem Endgerät ständig das über die
Eingabeeinrichtungen erfasste aktuelle Nutzerverhalten verglichen
und ab einem bestimmten errechneten Zuverlässigkeitswert bzw. Wahrscheinlichkeit
wird das Kommunikationswunschsignal oder Deaktivierungssignal generiert.
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Das
Training des Verhaltensmodells kann sowohl durch eine Software auf
dem Endgerät,
als auch auf einem über
ein Kommunikationsnetz erreichbaren Server erfolgen. Dazu kann zum
Beispiel der Nutzer in der Anfangsphase veranlasst werden, bei jedem
Kommunikationswunsch eine Taste zu betätigen und/oder eine andere
vorgeschriebene und eng definierte, erfassbare Aktion durchzuführen. Ähnliches
gilt analog für
den Abschluss der Kommunikation. Die vorher und gegebenenfalls kurz
nachher innerhalb eines gewissen Zeitraums über die Eingabeeinrichtungen
in mehreren Trainingsprozessen erfassten Merkmalsvektoren dienen
dann der Bildung eines Referenz-Verhaltensmodells eines Nutzers.
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Über ein
Kommunikationsnetz können
die über
die Eingabeeinrichtungen während
der Trainingsphasen erfassten Sensordaten bzw. Merkmalsvektoren
einer großen
Anzahl von Nutzern auch der Bildung eines gemittelten, nutzerunabhängigen Verhaltensmodells
dienen. Zu diesem Zweck werden die Nutzer in der Anfangsphase beispielsweise
wiederum veranlasst, bei jedem Kommunikationswunsch eine Taste zu
betätigen
und/oder eine andere vorgeschriebene und eng definierte, erfassbare
Aktion durchzuführen.
Die vorher und gegebenenfalls kurz nachher innerhalb eines gewissen
Zeitraums über die
Eingabeeinrichtungen in mehreren Trainingsprozessen erfassten Merkmalsvektoren
bzw. Daten werden dann an mindestens ein am Kommunikationsnetz angeschlossenes
Serversystem übermittelt.
Ist eine hinreichende z.B. als Grenzwert definierte Anzahl von erfassten
Daten einer großen
Anzahl verschiedener Nutzer vorhanden, können diese zur Bildung eines
nutzerunabhängigen
Verhaltensmodells für
einen Kommunikationswunsch genutzt werden.
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Es
können
auch vorteilhaft verschiedene Verhaltensmodelle für einen
Kommunikationswunsch vorgesehen sein, die unterschiedlichen Applikationen
zugeordnet sind, wobei diese dementsprechend applikationsabhängig gespeichert
werden.
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Zur
Verbesserung der berührungslosen
Bedienung stationärer
und/oder quasistationärer,
zum Beispiel in Fahrzeugen eingebauter, Endgeräte und dabei speziell öffentlicher
Telefone ist neben der berührungslosen
Aktivierung und/oder Deaktivierung der Signale, die einen Kommunikationswunsch
zum Ausdruck bringen, noch ein Ausgabemodus, gegebenenfalls mit
Freisprechfunktionalität
mit gerichtetem Schall erforderlich, der verhindert, dass Umstehende die
Ausgaben mindestens eines Endgerätelautsprechers
mithören.
Hierzu kann ein aus dem Stand der Technik bekanntes Ultraschallverfahren
Anwendung finden.
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Ferner
können
in öffentlichen
Telefonen vorteilhaft beweglich eingebaute und/oder über die
Gerätehöhe verteilte
Sensoren, wie Näherungssensoren,
Kamerasysteme und Mikrofon-Arrays, sowohl der Ortung des Nutzers
und der genauen Nachführung
in Richtung des Nutzers, als auch der Steuerung eines ebenfalls
beweglichen und/oder über
die Gerätehöhe verteilten
Lautsprechersystems dienen, um z.B. Anpassungen an die Nutzergröße durchzuführen (behindertengerechte
Ausführung).
Ebenfalls verteilt über
die Gerätehöhe und/oder
-fläche
können Einrichtungen
zur magnetischen Ankopplung von Hörgeräten verteilt werden, welche
entsprechend der Nutzerlokalisierung angesteuert werden.
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Ein
Vorteil des beschriebenen Verfahrens besteht darin, dass nicht nur
allein Sprachdaten oder allein andere Eingabemodi, sondern auch
andere Daten der jeweils vorhandenen Eingabeeinrichtungen einer
gemeinsamen Auswertung unterworfen werden, wodurch die Sicherheit
zur Generierung bzw. Deaktivierung von Kommunikationswunschsignalen
und damit die Nutzerakzeptanz wesentlich erhöht wird. Nutzer können sich,
bei Bedarf nach Abschluss von Trainingsphasen, ohne zusätzliche
Tastenbetätigungen über ein
Endgerät
einer Anwendung und/oder anderen Person als Kommunikationspartner "zuwenden". Ermöglicht werden
auf diese Art öffentliche
Telefone ohne über
Kabel angeschlossene Hörer,
die mit eingebautem Lautsprechersystem und Mikrofonarray und/oder
Kamera und/oder Näherungssensoren
ausgestattet sind, bei denen das Signal zur Kommunikation nicht
mehr durch Abnehmen und Auflegen des Hörers aktiviert bzw. deaktiviert wird,
sondern eine Aktivierung und Deaktivierung durch Überwachung
der berührungslosen
und/oder unimodalen und/oder multimodalen Eingabemöglichkeiten
erfolgt. Die Geräte
werden dadurch kompakter und weniger anfällig gegen Vandalismus. Auch
ist eine separate Taste zum Beispiel zur Aktivierung und/oder Abbruch
der Kommunikation, deren Betätigung
ggf. scherzhaft vorgenommen oder vergessen werden kann, nicht unbedingt
erforderlich.