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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Aufgabegut
gemäß dem Oberbegriff des
unabhängigen
Patentanspruchs 1.
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Gattungsgemäße Vorrichtungen
dienen der Zerkleinerung von Aufgabegut und/oder bei von sich aus
verschiedenen Komponenten zusammensetzendem Aufgabegut, die auch
im Verbund vorliegen können,
zur Trennung der Komponenten untereinander, um diese als Wertstoffe
für neue
Produktionsvorgänge
wiederzugewinnen. Als Beispiele für in Frage kommendes Aufgabegut
seien die im Zuge der Entsorgung des Hausmülls durchgeführten Wertstoffsammlungen
genannt, bei denen Kunststoffe mit Blechen gemischt in großen Mengen
anfallen. Ebenso eignet sich eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Bearbeitung
von Elektro- und
Elektronikschrott, wie z. B. Staubsauger, Telefonapparate, Computer,
Küchengeräte und dergleichen,
deren wesentliche Bestandteile Kunststoffe und Metalle sind. Weitere
Anwendungen besteht in der Bearbeitung von Kabelresten mit kunststoffummantelten
Kupfer- oder Aluminiumdrähten oder
Verarbeitung von Altreifen, die aus Gummi, Stahl und Gewebe bestehen
oder in der Bearbeitung von recyceltem Holz, das stets mit Fremdstoffen,
wie zum Beispiel Eisenteile, verunreinigt ist.
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Im
Vordergrund der Bearbeitung des Aufgabeguts steht das Ziel, die
im Aufgabegut vorhandenen Bestandteile voneinander zu lösen, um
deren Trennung in nachfolgenden Bearbeitungsschritten vornehmen
zu können.
In den meisten Fällen
wird damit auch eine Zerkleinerung wenigstens einer Komponente des
Aufgabeguts einhergehen. Unabhängig
davon eignet sich eine erfindungsgemäße Vorrichtung auch zum ausschließlichen
Zerkleinern von Aufgabegut, das beispielsweise in sortenreiner Form
vorliegen kann.
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Der
prinzipielle Konstruktionsaufbau einer gattungsgemäßen Vorrichtung
sieht ein Rotor-Stator-System
vor. Dessen Rotor ist über
seinen Umfang mit Bearbeitungswerkzeugen bestückt, die im Zuge der Rotation
an feststehenden Statorwerkzeugen vorbeigeführt werden und mit diesen in
Interaktion treten. Je nach Art der Bearbeitungswerkzeuge wird dabei
das Aufgabegut einem Schneid-, Scher-, Verformungs-, Reiß-, Hack-
oder Schlagvorgang unterworfen.
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In
Abhängigkeit
der mechanischen Eigenschaften des Aufgabeguts, insbesondere dessen Härte, Reißfestigkeit
und Silicatanteil, bringt der Bearbeitungsvorgang mit sich, dass
die Bearbeitungswerkzeuge einem mehr oder minder starken Verschleiß unterworfen
sind, der in zunehmendem Maße zu
einer Verschlechterung des Bearbeitungsergebnisses und einer Erhöhung des
Energieverbrauchs führt.
Ursächlich
dafür ist
die verschleißbedingte
Vergrößerung des
Arbeitsspalts zwischen den Bearbeitungswerkzeugen, dem dadurch begegnet
wird, dass von Zeit zu Zeit der bestimmungsgemäße Abstand zwischen Rotorwerkzeugen
und Statorwerkzeugen durch radiales Nachstellen der Statorwerkzeuge
wieder hergestellt wird. Das ist allerdings nur bis zu einem bestimmten
Maße möglich, so
dass sich in regelmäßigen Zeitabständen die
Notwendigkeit stellt, die Bearbeitungswerkzeuge auszutauschen, sei
es zum Nachschleifen deren wirksamer Kanten oder zu deren Ersatz.
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Da
sowohl das Nachstellen als auch Wechseln der Bearbeitungswerkzeuge
den Betriebsablauf erheblich stört
und letzteres sogar einen Betriebsstillstand bedingt, ist man im
Sinne einer wirtschaftlichen Vorgehensweise stets darum bemüht, die
für das Nachstellen
oder Wechseln der Werkzeuge erforderlichen Zeiten möglichst
kurz zu gestalten.
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Aus
der
DE 20 2005
013 719 U1 ist ein Granulator bekannt mit einem mit Schneidmessern
besetzten Rotor, dem statorseitig mittels Klemmung am Gehäuse fixierte
Gegenmesser zugeordnet sind. Ein verschleißbedingtes radiales Nachstellen
der Gegenmesser erfolgt nach Aufhebung der Klemmung und Betätigung radialer
Stellschrauben. Da sich die Gegenmesser über die gesamte Länge des
Stators erstrecken und dabei oft aus mehreren aneinandergereihten
Einzelmessern bestehen, ist mit dem Ausrichten aller Gegenmesser
durch Betätigung
der einzelnen Spann- und Einstellschrauben ein großer Zeit- und
Arbeitsaufwand verbunden. Dies führt
zu unerwünscht
langen Betriebsunterbrechungen, die sich im Laufe der Zeit zu einem
beträchtlichen
wirtschaftlichen Nachteil summieren.
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Ferner
ist aus der
DE 200
09 718 U1 eine Schlagschere bekannt, die einen innerhalb
eines Gehäuses
drehbar gelagerten und angetriebenen Rotor besitzt, auf dessen Mantelfläche eine
Vielzahl von Hackmessern angeordnet ist. Statorseitig sind Gegenmesser
in Messerhalterungen fixiert, die um zur Rotorachse achsparallelen
Schwenkachsen gelagert sind. Auf einer Messerhalterung sind zwei
sich diametral gegenüberliegende
Gegenmesser befestigt, die jeweils durch Verschwenken der Messerhalterung
wechselseitig in Schneidposition gefahren und fixiert werden können. Auf
diese Weise ist ein messerwechselbedingter Betriebsstillstand lediglich
auf die Dauer des Schwenkvorgangs der Messerhalterung beschränkt. Das
Austauschen der verbrauchten Gegenmesser hingegen kann während des
Zerkleinerungsbetriebes erfolgen. Zudem ist in der
DE 200 09 718 U1 eine Einrichtung
zur Einstellung des Schnittspalts angesprochen, bei der durch eine
geringe Schwenkbewegung der Messerhalterung die Weite des Schnittspalts
eingestellt wird. Allerdings bringt diese Art der Schnittspalteinstellung
mit sich, dass das Gegenmesser seine räumliche Lage nicht nur in radialer
Richtung, sondern zusätzlich
auch in dazu senkrechter Richtung verändert, wodurch insgesamt von
einer optimalen Schnittgeometrie abgewichen wird.
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Vor
diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine
Vorrichtung anzugeben, bei der die Statorwerkzeuge bei möglichst
geringer Behinderung des Bearbeitungsbetriebs radial nachgestellt
bzw. gewechselt werden können.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Der
Grundgedanke der Erfindung besteht darin, das Nachstellen bzw. Wechseln
der Statorwerkzeuge in möglichst
kurzer Zeit auszuführen
zu können.
Zur erfindungsgemäßen Umsetzung
dieses Gedankens ist vorgesehen die Statorwerkzeuge unter Zwischenschaltung
einer geneigten Stellfläche
radialverschieblich zu lagern. Durch eine Relativverschiebung der
Stellfläche
gegenüber
den Statorwerkzeugen kommt es zu einem Gleiten der Statorwerkzeuge
auf der Stellfläche,
was ein Heben oder Senken der Statorwerkzeuge gegenüber der
Stellfläche mit
sich bringt. Diese Hub- und Senkbewegung nutzt die Erfindung zum
radialen Nachstellen der Statorwerkzeuge, sowohl für die Einstellung
der Weite des Arbeitsspalts als auch für den Wechsel der Statorwerkzeuge.
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Die
Erfindung umfasst alle Arten einer Relativverschiebung zwischen
den Statorwerkzeugen und der Stellfläche. So ist es denkbar, die
Stellfläche von
der Umfangsfläche
einer rotierenden Scheibe oder Walze bereitzustellen, die exzentrisch
zu deren Drehachse angeordnet ist. Ebenso kann die Stellfläche von
einer ebenen oder gekrümmten
Fläche
gebildet sein, die tangential oder parallel zur Rotationsachse des
Rotors verschoben wird. Alle Arten der Relativverschiebung führen erfindungsgemäß zu einer
Umwandlung der Verschiebebewegung in eine Radialbewegung des Statorwerkzeugs
bezüglich
der Rotorachse.
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Von
der Erfindung bevorzugt ist eine axial gerichtete Verschiebebewegung
der Stellfläche, wozu
entsprechende Linearführungen
innerhalb der Vorrichtung vorgesehen sein können. Auf diese Weise ist ein
verhältnismäßig großer Verschiebeweg
realisierbar, der es erlaubt, die Stellflächen mit verhältnismäßig geringer
Neigung auszubilden. Dadurch ist ein feinfühliges radiales Einstellen
der Statorwerkzeuge mit hoher Präzision
möglich.
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In
einer einfachen und daher bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
die Stellfläche von
der Keilfläche
eines Keilelements gebildet, wobei die Basis des Keilelements in
einer die Relativverschiebung ermöglichenden Führung gelagert
ist. Neben der Möglichkeit
ein einziges langes Keilelement entlang der Statorwerkzeuge vorzusehen,
besitzt eine bevorzugte Ausführungsform
zwei oder mehrere in axialer Richtung aufeinanderfolgende Keilelemente,
was infolge der dadurch erreichten Staffelung der Stellfläche eine
kompakte Bauweise einer erfindungsgemäßen Vorrichtung erlaubt.
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Bei
Anordnung mehrerer Keilelemente ist es vorteilhaft, diese auf einer
gemeinsamen Grundplatte anzuordnen, wodurch sich zwangsläufig eine
Synchronisation der Relativverschiebung der einzelnen Keilelemente
ergibt.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist als Antrieb für die Relativverschiebung
ein Spindeltrieb oder Zahnstangenantrieb vorgesehen, dem vorteilhafterweise
ein Untersetzungsgetriebe vorgeschaltet ist. Diese Antriebe erlauben
somit eine feinfühlige
Steuerung der Relativverschiebung, die sowohl von Hand als auch
mittels eines Motors vorgenommen werden kann.
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Zur
Entkoppelung des Nachstellmechanismus von den großen, im
Betrieb auf die Statorwerkzeuge einwirkenden Kräften ist in vorteilhafter Weiterbildung
der Erfindung eine Klemmvorrichtung zur Fixierung der Statorwerkzeuge
am Stator vorgesehen. Vorzugsweise besteht die Klemmvorrichtung aus
zwei entlang beider Längsseiten
der Statorwerkzeuge verlaufenden Klemmbalken, von denen einer oder
beide mittels Spannkeile an die Statorwerkzeuge anpressbar sind.
Eine solche Spannvorrichtung lässt
sich schnell spannen oder lösen
und trägt
daher zu einer weiteren Reduzierung der werkzeugwechselbedingten
Stillstandszeiten bei.
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Bevorzugt
ist ferner die Zusammenfassung einzelner Komponenten zu einer Baugruppe.
Dieser Baugruppe können
beispielsweise die Teile der Nachstelleinrichtung angehören, um
mit nur einer Ausschubbewegung die ganze Baugruppe als Gesamtes
dem Gehäuse
entnehmen bzw. in dieses wieder einzusetzen zu können. Dadurch wird der Wechsel
der Bearbeitungswerkzeuge weiter verkürzt.
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In
diesem Sinne wirkt auch ein maschinelles Ausschieben der Baugruppen
aus dem Gehäuse, wofür nach einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung eine Fortsetzung der Linearführung außerhalb des Gehäuses vorgesehen
ist. Auf diese Weise werden die einzelnen Baugruppen maschinell
durch Öffnungen
in den Stirnwänden
des Gehäuses
herausgefahren, wo sie aufgrund der dadurch erreichten guten Zugänglichkeit
leicht, sicher und schnell entnommen und durch neue ersetzt werden
können.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen
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1 einen
Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
entlang der in 2 dargestellten Linie I-I,
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2 einen
Querschnitt durch die in 1 dargestellte Vorrichtung entlang
der dort dargestellten Linie II-II,
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3 eine
Draufsicht auf die in den 1 und 2 dargestellte
Vorrichtung,
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4 einen
Längsschnitt
im Bereich der Statorwerkzeuge entlang der in 2 dargestellten
Linie IV-IV,
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5 einen
Querschnitt im Bereich der Statorwerkzeuge entlang der in 4 dargestellten
Linie V-V und
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6 eine
Teilansicht auf die Klemmvorrichtung zur Fixierung der Statorwerkzeuge
entlang der in 4 dargestellten Linie VI-VI.
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Die 1 bis 3 geben
mit den darin gezeigten Schnitten und einer Draufsicht einen Überblick über eine
erfindungsgemäße Vorrichtung.
Die Erfindung umfasst zunächst
ein in etwa rechteckförmiges
Gehäuse 1,
das auf einer mit 2 angedeuteten Rahmenkonstruktion ruht.
Das Gehäuse 1 besitzt zwei
sich im Abstand gegenüber
liegende Stirnwände 3 und 4,
die zusammen mit den die Stirnwände 3 und 4 verbindenden
Seitenwänden 5 und 6 einen
Arbeitsraum 7 umschließen.
Nach unten ist das Gehäuse 1 durch
einen Materialauslass 8 für den Materialabzug offen.
Oben ist das Gehäuse 1 geschlossen, mit
einer zentralen sich über
die gesamte Länge
des Gehäuses 1 erstreckenden
rechteckförmigen Öffnung 9,
an die ein vertikaler, mit der Öffnung 9 fluchtender
Materialeinlass 10 anschließt.
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An
den Außenseiten
der Stirnwände 3 und 4 ist
jeweils mittig eine Konsole 11 und 12 angeschweißt, die
zur Aufnahme horizontaler Drehlager 13 und 14 dient.
In den Lagern 13 und 14 ist eine horizontale Antriebswelle 15 gelagert,
die sich durch Öffnungen
in den Stirnwänden 3 und 4 über die
gesamte Länge
des Gehäuses 1 und
darüber
hinaus erstreckt und deren Längsachse
die Rotationsachse 16 bildet. Über eine Kupplung 17,
ein Getriebe 18 und Keilriemen 19 ist das eine
Ende der Antriebswelle 15 mit einem Antrieb 20 in
Form eines Elektromotors verbunden.
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Innerhalb
des Gehäuses 1 sieht
man einen horizontal angeordneten Rotor 21, der von drehfest auf
der Antriebswelle 15 sitzenden Rotorscheiben 22 gebildet
ist. Jede der Rotorscheiben 22 besitzt gleichmäßig über deren
Umfang verteilte Bearbeitungswerkzeuge 24, die im vorliegenden
Beispiel von Schermessern gebildet sind. Alle Bearbeitungswerkzeuge 24 des
Rotors 21 beschreiben während
der Rotation um die Achse 16 einen einheitlichen Umfangskreis 25.
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Im
peripheren Bereich des Rotors 21 im Fußbereich des Materialeinlasses 10 sieht
man sich über die
gesamte Länge
des Rotors 21 erstreckende Statorwerkzeuge 26,
die unter Einhaltung eines geringen Arbeitsspalts 35 den
Bearbeitungswerkzeugen 24 radial gegenüberliegen. Die Statorwerkzeuge 26 besitzen
ein zu den Bearbeitungswerkzeugen 24 des Rotors 21 komplementäres Profil
und wirken mit diesen zusammen.
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Die
Statorwerkzeuge 26 sind in trogförmigen sich von Stirnwand 3 zu
Stirnwand 4 erstreckenden Messerhalterungen 27 angeordnet,
die ihrerseits jeweils in Klemmvorrichtungen 28 starr gegenüber dem
Gehäuse 1 gehalten
sind. Jede Klemmvorrichtung 28 wird von zwei mit seitlichem
Abstand achsparallelen Klemmbalken 29 und 30 gebildet,
die mittig eine Messerhalterung 27 aufnehmen. Dabei ist
der Balken 29 starr mit den Stirnwänden 3 und 4 verbunden
ist, während
der gegenüberliegende
Balken 30 über
einen Spannkeil gegen die Messerhaltung 27 anpressbar ist,
was im einzelnen noch näher
aus der Beschreibung zu 6 hervorgeht.
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Jedem
Statorwerkzeug 26 bzw. jeder Werkzeughalterung 27 ist
eine sich radial nach außen
anschließende
Nachstelleinrichtung 31 zugeordnet. Die Nachstelleinrichtung 31 dient
zur Einstellung bzw. verschleißbedingten
Nachstellung der Statorwerkzeuge 26, um die Einhaltung
der vorbestimmten Weite des Arbeitsspalts 35 zu den rotorseitigen
Bearbeitungswerkzeugen 24 zu gewährleisten. Der genaue Aufbau
und die Funktion der Nachstelleinrichtung 31 ist unter
den 4 und 5 näher erläutert.
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Der
zwischen den Statorwerkzeugen 26 liegende untere Umfangsabschnitt
des Rotors 21 ist von einem halbzylindrischen Siebelement 32 abgedeckt,
dessen mit Flanschen versehene Längsränder an
Längsträgern 33 und 34 lösbar befestigt
sind. Das ausreichend bearbeitete Aufgabegut verlässt die
Bearbeitungszone über
die Siebfläche
des Siebelements 32, dessen Lochung somit den Siebdurchgang und
die Verweildauer des Aufgabeguts in der Bearbeitungszone bestimmt.
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Zum
Einstellen der Weite des Spalts 35 ist es erforderlich,
die in den Messerhalterungen 27 befestigten Statorwerkzeuge 26 radial
zu verstellen, was erfindungsgemäß mit der
in den 4 und 5 dargestellten Nachstelleinrichtung 31 erfolgt.
In 4 sieht man einen entsprechenden Ausschnitt der
Stirnwände 3 und 4,
zwischen denen eine achsparallel zur Rotationsachse 16 verlaufende
Linearführung 36 eingefügt ist.
Die dem Rotor 21 zugewandte Seite der Linearführung 36 weist
eine umgreifende Nut 37 auf, so dass sich ein C-förmiges Querschnittsprofil
der Linearführung 36 ergibt.
Die Linearführung 36 bildet
auf diese Weise eine Laufbahn für einen
Schlitten 38.
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Der
Schlitten 38 setzt sich zusammen aus einer Grundplatte 39,
die im Querschnitt dem Profil der Nut 37 entspricht. Die
Grundplatte 39 ist deutlich kürzer als der gegenseitige Abstand
der Stirnwände 3 und 4,
woraus sich ein Verschiebeweg in axialer Richtung ergibt. Ansonsten
ist die Grundplatte 39 in der Längsführung 36 allseits
gehalten, also auch gegen Kippen oder Abheben.
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Der
Schlitten 38 umfasst ferner zwei Keile 40 und 41,
die im freien Bereich zwischen den umgreifenden Längskanten
der Linearführung 36 in
axialem Abstand jeweils abschließend mit dem Ende der Grundplatte 39 befestigt
sind. Die Keilflächen 42 und 43 der
Keile 40 und 41 schließen mit einer gedachten Lotebene 44 zu
einem von der Rotationsachse 16 ausgehenden sich durch
die Keilfläche 42 erstreckenden
Radialstrahl 45 einen Neigungswinkel α ein. Die beiden Keilflächen 42 und 43 verlaufen
planparallel zueinander und bilden gemeinsam die Stellfläche 46 zur
Nachstellung der Statorwerkzeuge 26. Dazu weisen die Keilflächen 42, 43 jeweils
eine Längsnut 47, 48 auf,
die entsprechend der Grundplatte 39 umgreifende Längskanten
zur Aufnahme der dazu komplementär
ausgebildeten Messerhalterung 27 besitzt. Am unteren Ende
der Längsnut 47, 48 begrenzt
ein Anschlag 57 den Verschiebeweg für die Messerhalterung 27.
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Ein
Antrieb 49 besorgt die Bewegung des Schlittens 38 innerhalb
der Linearführung 36.
Der Antrieb 49 umfasst eine Zug- und Druckstange 50,
die mit ihrem einen Ende an der Rückseite des Keils 41 kraftschlüssig angeschlossen
ist und sich mit ihrem anderen Ende achsparallel durch einen Öffnung 51 in einem
Einsatzteil 52 erstreckt, das im betreffenden Bereich in
eine größere Öffnung 53 der
Stirnwand 4 eingesetzt ist und dort die Stirnwand 4 bildet.
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Im
Bereich der Öffnung 51 an
der Außenseite
des Einsatzteils 52 ist ein Getriebe 54 befestigt, das
in Eingriff mit der Zug- und Druckstange 50 steht. Durch
Betätigung
des Handrades 55 wird im Getriebe 54 die Rotationsbewegung
in eine Axialbewegung der Zug- und Druckstange 50 und somit
des Schlittens 38 bzw. der Stellfläche 46 umgesetzt.
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4 zeigt
zudem die zwischen den beiden Stirnwänden 3 und 4 achsparallel
zur Rotationsachse 16 verlaufende trogförmige Messerhalterung 27,
in der kraftschlüssig
die Statorwerkzeuge 26 aufgenommen sind. Man sieht die
radial nach innen dem Stator 21 zugewandten wirksamen Kanten 56 der Statorwerkzeuge 26,
die unter Einhaltung eines engen Arbeitsspalts 35 den lediglich
angedeuteten Bearbeitungswerkzeugen 24 des Rotors 21 radial
gegenüberliegen.
Aus der Unterseite der trogförmigen Messerhalterung 27 stehen
Stützelemente 58 und 59 hervor,
deren Fußbereich 60, 61 mit
einer der Neigung der Keilfläche 42, 43 entsprechend
geneigten Aufstandsfläche
und ansonsten komplementär
zu den Längsnuten 47, 48 ausgebildet
ist. Auf diese Weise ist eine Längsverschieblichkeit
der Fußbereiche 60, 61 in
den Längsnuten 47, 48 gegeben.
Nicht dargestellt, aber ebenso im Rahmen der Erfindung liegen Ausführungsformen,
bei denen die Bearbeitungswerkzeuge ohne Zwischenschaltung einer Werkzeughalterung
direkt von der Nachstelleinrichtung 31 nachgestellt werden.
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Für eine Führung in
radialer Richtung ist die Messerhalterung 27 zwischen den
Innenseiten der Stirnwände 3 und 4 gehalten,
an denen sie mit losem Kontakt anliegt. Darüber hinaus bilden die beiden
zur Rotationsachse 16 achsparallelen Balken 29 und 30 als
Teil der Klemmvorrichtung 28 weitere Führungsflächen. In offenem Zustand der
Klemmvorrichtung 28 liegt die Messerhalterung 27 somit
auch lose zwischen den Klemmbalken 29 und 30 und
ermöglicht dadurch
eine Radialverstellung der Statorwerkzeuge 26.
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Die
Radialverstellung erfolgt durch Betätigung des Handrads 55,
die eine Axialverschiebung der Zug- und Druckstange 50 und
damit der Keile 40 und 41 und im Weiteren der
Stellfläche 46 initiiert.
Die Messerhalterung 27 hingegen ist an einer Axialbewegung
durch die Stirnwände 3 und 4 gehindert.
Stattdessen kommt es zu einer Relativbewegung zwischen der Stellfläche 46 und
der Messerhalterung 27, bei der die Fußbereiche 60, 61 in
den Längsnuten 47, 48 gleiten.
Infolge der Neigung der Stellfläche 46 führt dies
zu einem Anheben bzw. Absenken der Messerhalterung 27 mit
Statorwerkzeugen 26.
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Über die
Neigung der Stellfläche 46 wird
somit eine Axialbewegung der Stellfläche 46 in eine Radialbewegung
der Messerhalterung 27 und damit der Statorwerkzeuge 26 umgewandelt.
Der Grad der Neigung sowie der Grad der Untersetzung des Getriebes 54 sorgen
für eine
präzise
und feinfühlige
Nachstellmöglichkeit
der Statorwerkzeuge 26.
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Die
Fixierung der Statorwerkzeuge 26 während der Bearbeitung des Aufgabeguts
erfolgt über die
Klemmvorrichtung 28, deren genauerer Aufbau vor allen aus
den 5 und 6 hervorgeht. Die Klemmvorrichtung 28 umfasst
die bereits erwähnten Klemmbalken 29 und 30,
von denen der Klemmbalken 29 starr mit den Innenseiten
der Stirnwände 3 und 4 verbunden
ist. Dagegen erstreckt sich der Klemmbalken 30 durch entsprechende Öffnungen
in den Stirnwänden 3 und 4 bis
in den Bereich außerhalb
des Gehäuses 1.
Die außerhalb
der Stirnwände 3 und 4 liegenden
Endabschnitte des Klemmbalkens 30 sind zur Bildung einer
Keilfläche 62 jeweils
abgeschrägt.
Diesen Keilfläche 62 im
Abstand gegenüberliegend
sieht man jeweils einen Lagerbock 63, der fest an der Außenseite
der Stirnwand 3 bzw. 4 befestigt ist. Der Lagerbock 63 besitzt
ebenfalls eine Keilfläche 64,
die mit der Keilfläche 63 des
Klemmbalkens 30 einen konisch verlaufenden Zwischenraum 65 umschließt. In den
Zwischenraum 65 erstreckt sich ein federvorgespannter Klemmkeil 66 mit
zu den Keilflächen 62 und 63 gegenläufiger Keilflächen 67. Infolge
der Federvorspannung wird der Klemmkeil 66 anhaltend in
den Zwischenraum 65 gepresst, wodurch eine die Klemmwirkung
des Klemmbalkens 31 bewirkende seitliche Druckkraft auf
den Klemmbalken 31 ausgeübt wird. Das Lösen der
Klemmung erfolgt durch eine Kraft entgegen der Federvorspannung,
die beispielsweise von einer hydraulischen Zylinderkolbeneinheit 71 aufgebracht
wird.
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Darüber hinaus
zeichnet sich die Erfindung durch die Möglichkeit eines einfachen und
schnellen Wechsels der Statorwerkzeuge 26 aus. Wie aus
den 1, 2 und 4 ersichtlich
findet die Linearführung 36 zu
diesem Zweck eine Fortsetzung durch Anordnung einer baugleichen
fluchtenden Linearführung 68 an
der Außenseite
des Gehäuses 1.
Da der untere Rand der Öffnung 53 bündig mit
dem Boden der Nut 37 verläuft, ist es möglich, nach
Lösen des Einsatzteils 52 den
Schlitten 38 einschließlich
Messerhalterung 27 mit Statorwerkzeuge 26 durch
die frei werdende Öffnung 43 axial
nach außen
zu ziehen.
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Wie
aus 4 ersichtlich, ist zu diesem Zweck eine Zylinderkolbeneinheit 69 vorgesehen, deren
Zylinder an der Stirnwand 3 und/oder 4 befestigt
ist, während
deren beweglicher Kolben durch eine Öffnung in der Stirnwand 4 reicht
und dort mit einem starr am Einsatzteil 52 befestigten
Anschlussblech 70 verbunden ist. Als Alternative zur Zylinderkolbeneinheit 69 ist
beispielsweise auch ein Zahnstangenantrieb möglich, dessen Kraftresultierende parallel
zu den Führungen 36 und 68 möglichst
nahe am Schlitten 38 angreift. Beispielsweise kann die Zahnstange
von der Unterseite der Grundplatte 39 gebildet sein.
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Für den Wechsel
der Statorwerkzeuge 26 werden zunächst die Klemmkeile 66 an
beiden Enden des Klemmbalkens 30 entlastet. Die dadurch
einsetzende leichte Seitwärtsbewegung
des Klemmbalkens 30 setzt die Messerhalterung 27 frei.
Durch Betätigung
des Handrads 55 erfolgt ein Absenken der Statorwerkzeuge 26 bis
deren wirksamen Kanten 56 nicht mehr in Eingriff mit den
Bearbeitungswerkzeugen 24 stehen. Nach Lösen des
Einsatzteils 52 und Ausfahren der Zylinderkolbeneinheit 69 wird
dann die gesamte Baugruppe, bestehend aus der Grundplatte 39,
den Keilen 40 und 41 sowie der Messerhalterung 27 mit
Stützelementen 58 und 59 einschließlich der Statorwerkzeuge 26 durch
die frei werdende Öffnung 53 nach
außen
in den Bereich der Linearführung 68 verschoben.
Dabei wirken die Anschläge 57 am
Fußpunkt
der Längsnuten 47 und 48 als
Mitnehmer für die
Messerhalterung 27. In den Linearführungen 68 außerhalb
des Gehäuses 1 sind
die Statorwerkzeuge 26 gut zugänglich für deren Entnahme aus den Messerhalterungen 27.
Nach Tausch der Statorwerkzeuge 26 gegen unverbrauchte,
werden die neuen Statorwerkzeuge in umgekehrter Reihenfolge in Bearbeitungsposition
gebracht und nach Einstellung des Arbeitsspalts 35 in dieser
Position mittels der Klemmeinrichtung 28 fixiert.