DE102006056511A1 - Führungseinrichtung und Vorrichtung mit Führungseinrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Führungseinrichtung (4, 5) und eine Vorrichtung (1) mit einer solchen Führungseinrichtung. Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Führungseinrichtungen mit Rasten oder Arretierungen bekannt. Zur Vereinfachung des Aufbaus und Verbesserung der Rasteigenschaften schlägt die Erfindung vor, an den Führungsflächen (9, 13) Magnete (11, 12, 19, 20) anzubringen. Dabei genügt auf der einen Seite ein einzelner Magnet (12), während auf der gegenüberliegenden Führungsfläche eine Reihe hintereinander angeordneter Magnete (11) angebracht ist. Die Erfindung kann beispielsweise für Duschkopfhalterungen (1) oder Automobilinnenausstattungsteile angewandt werden.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Führungseinrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung mit einer derartigen Führungseinrichtung.
- Aus dem Stand der Technik sind unzählige Führungseinrichtungen zum gegenseitigen Führen zweier Gegenstände zueinander bekannt. Beispielhaft seien hier Schubladen mit Nut- und Feder-Führungen oder Rollenführungen genannt. Die zu führenden Gegenstände weisen jeweils Führungsflächen auf. Diese Führungsflächen können beispielsweise beim einen Gegenstand die Form einer Nut und beim anderen Gegenstand die Form eines Stiftes haben. Auch können Wälzkörper die Führungsflächen bilden.
- Häufig sollen die beiden Gegenstände in verschiedenen Positionen zueinander arretierbar sein. Beispielsweise soll ein Duschkopf in unterschiedlichen Höhen und unterschiedlichen Neigungswinkeln fixierbar sein, um ihn individuellen Bedürfnissen anpassen zu können. Auch sollen unbeabsichtigte Bewegungen durch Erschütterung oder Fliehkräfte in manchen Fällen verhindert werden. Hierzu ist es aus dem Stand der Technik bekannt, die Führungseinrichtung mit derartigen Reibeigenschaften auszustatten, dass eine Bewegung der beiden Gegenstände zueinander nur gegen den Widerstand der Reibkräfte möglich ist. Weiterhin sind zusätzliche Feststelleinrichtungen formschlüssiger oder reibschlüssiger Art bekannt. Häufig werden außerdem Rasteinrichtungen verwendet, beispielsweise in Form von Kugelrasten, welche eine Feder aufweisen oder die Elastizität von Kunststoff nutzen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Führungseinrichtung bzw. eine Vorrichtung mit einer Führungseinrichtung zu schaffen, die einen einfachen Aufbau kombiniert mit einer einfachen Handhabbarkeit und ein angenehmes Gefühl beim Einrasten in unterschiedliche Einrastpositionen aufweist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 und des Anspruchs 4 gelöst. Die Erfindung schlägt vor, dass die Führungseinrichtung Magnete aufweist. Diese Magnete sind an den Führungsflächen der Führungseinrichtung angeordnet, wobei die Führungsflächen zusätzlich beispielsweise Nuten, Führungsstifte oder Wälzkörper aufweisen können. Mindestens einer der beiden Gegenstände weist zwei oder mehr Magnete hintereinander auf. Dabei ist mit „hintereinander" gemeint, dass sich in Richtung der Führung jeweils ein Nordpol eines Magnets an einen Südpol reiht. Es können also lediglich zwei Magnete hintereinander gereiht sein, im Falle einer längeren Führung jedoch auch beliebig mehr. An dem anderen Gegenstand ist mindestens ein Magnet angeordnet. Dieser Magnet korrespondiert mit den anderen Magneten, d.h. er ist parallel angeordnet und weist derartige geometrische Abmessungen von Nord- und Südpol auf, dass er von den gegenüberliegenden Magneten angezogen werden kann. Dadurch, dass an dem gegenüberliegenden Gegenstand mehrere Magnete angeordnet sind, gibt es mehrere Ruhestellungen zwischen den beiden Gegenständen. Dabei sei bemerkt, dass zum einen an beiden Gegenständen mehrere Magnete angeordnet sein können, dass die Magnete nur über einen Teil des Führungsbereiches, d.h. beispielsweise der Länge einer Linearführung angeordnet sein können und dass in einer erfindungsgemäßen Führungseinrichtung selbstverständlich auch mehr als zwei Gegenstände zueinander geführt sein können.
- Werden die beiden Gegenstände zueinander geführt, wobei dies insbesondere per Hand erfolgen kann, so bilden die genannten Ruhestellungen der Magnete Rastpositionen, zwischen denen der eine Gegenstand relativ zu dem anderen bewegt werden kann. Zum Bewegen aus einer Rastposition müssen die Magnetkräfte zwischen zwei gegenüberliegenden Magneten überwunden werden, woraus ersichtlich wird, dass die Kräfte zum Überwinden der Rastpositionen durch die Geometrie und Stärke der Magneten gesteuert werden können.
- Die Erfindung bietet den Vorteil, dass eine Führungseinrichtung mit einem einfachen Aufbau geschaffen wird, der platzsparend und verschleißarm ist und zugleich ein angenehmes Gefühl beim Verfahren der Gegenstände zueinander vermittelt. Weiterhin sind hohe Haltekräfte erzielbar, ohne dass aufwändige Arretiervorrichtungen notwendig sind. Dies hat beispielsweise im Sanitärbereich den Vorteil, dass auf komplizierte, schwer zu reinigende Geometrien mit Gewinden, Griffen und dgl. verzichtet werden kann, wenn die Magnete beispielsweise in einfach gestalteten Kunststoffelementen gekapselt werden.
- Vorzugsweise sind die hintereinander angeordneten Magnete entlang einer Gerade oder einem Bogen angeordnet. Für rotatorisch wirkende Führungseinrichtungen sind die Magnete dagegen vorzugsweise kreisförmig angeordnet. Mit „kreisförmig" ist insbesondere auch gemeint, dass lediglich zwei Magnete nebeneinander angeordnet sind, wobei jeweils ein Nordpol neben einem Südpol liegt.
- Als Vorrichtung mit einer derartigen Führungseinrichtung schlägt die Erfindung zum einen eine Duschkopfhalterung vor und zum anderen ein Automobil-Innenausstattungsteil. Die Duschkopfhalterung weist vorzugsweise eine lineare Führungseinrichtung zur Anpassung des Duschkopfes in der Höhe und eine rotatorische Führungseinrichtung zur Anpassung eines Neigungswinkels des Duschkopfes auf.
- Als Automobil-Innenausstattungsteil kommen sämtliche kinematischen Elemente einer Innenausstattung in Frage. Beispielhaft seien hier genannt Klemmeinrichtungen zum Halten eines Getränkebehälters, einer Brille, eines Mobiltelefons, eines Schreibgeräts oder dgl., die Führung eines Deckels, eines Rollos, eines Schubfachs, eines Reglers, einer Lüftungsklappe, eines Spiegels, eines Monitors, eines Blendschutzes, einer Armstütze oder eines Haltegriffs.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele erläutert.
- Es zeigen:
-
1 ein erstes Ausführungsbeispiel; und -
2 ein zweites Ausführungsbeispiel. -
1 zeigt als erfindungsgemäße Vorrichtung eine Duschkopfhalterung1 , wie sie in einer herkömmlichen, nicht dargestellten Dusche zum Einsatz kommen kann. Sie dient der Halterung eines Duschkopfes2 mit einer Brause3 . Aufgabe der Duschkopfhalterung1 ist es, den Duschkopf2 in unterschiedlichen Höhen und Neigungen zu halten. Außerdem soll der Duschkopf2 von der Duschkopfhalterung1 abnehmbar sein, um ihn von Hand zu führen. - Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, weist die Duschkopfhalterung
1 zwei erfindungsgemäße Führungseinrichtungen4 ,5 auf. Bei der ersten Führungseinrichtung4 handelt es sich zum einen um eine vertikale Stange6 , die beispielsweise an einer nicht dargestellten Wand einer Dusche befestigt sein könnte. Zum anderen gehört zu der Führungseinrichtung4 ein Verbindungsschlitten7 mit einer zu der zylindrischen Außenkontur der Stange6 komplementären Ausnehmung8 . Die Stange6 ist in diese Ausnehmung8 des Verbindungsschlittens7 eingesteckt. Die Außenkontur der Stange6 bildet die eine Führungsfläche9 , während die Innenkontur der Ausnehmung8 des Verbindungsschlittens7 die andere Führungsfläche10 bildet. Ohne weitere Maßnahmen würde die Führungseinrichtung4 also eine konventionelle Linearführung darstellen. Zur Bildung der Duschkopfhalterung1 wäre sie somit ungeeignet, da der Duschkopf2 allenfalls aufgrund von Reibung in unterschiedlichen vertikalen Positionen halten würde. Erfindungsgemäß weisen daher beide Führungsflächen9 und10 Magnete11 ,12 auf. Zur Veranschaulichung sind die Nord- bzw. Südpole der Magnete11 ,12 jeweils hell bzw. dunkel dargestellt. Entlang der Führungsfläche9 der Stange6 ist eine Vielzahl von Magneten11 angeordnet. Diese Magnete11 können die Stange6 lediglich umfassen, d.h. die Stange6 hat einen nicht magnetischen Kern oder die Stange6 besteht vollständig aus aneinandergereihten Magneten. Auch können die Magnete11 von einer nicht-magnetischen beispielsweise dünnen Lackschicht umgeben sein. An der gegenüberliegenden Führungsfläche10 innerhalb des Verbindungsschlittens7 ist lediglich ein einzelner Magnet12 angeordnet. Er korrespondiert in seiner vertikalen Abmessung mit den Magneten11 der Stange6 . Damit ist gemeint, dass die Magnete11 ,12 derart in ihrer Länge aufeinander abgestimmt sind, dass sie ausreichende Haltekräfte entwickeln können. Die Anordnung der Magnete11 ,12 hat die Wirkung, dass der Verbindungsschlitten7 in unterschiedlichen vertikalen Positionen „einrasten" kann. Ein Einrasten erfolgt immer dann, wenn ein Nordpol des einen Magneten11 mit dem Südpol eines gegenüberliegenden Magneten12 bzw. umgekehrt zur Deckung kommt. Durch die magnetischen Anziehungskräfte kann eine vertikale Verschiebung des Verbindungsschlittens7 gegenüber der Stange6 nur durch Überwindung dieser Kräfte erfolgen. Der Verbindungsschlitten7 kann somit von Raststelle zu Raststelle verschoben werden und hält an diesen Raststellen ohne zusätzliche Mittel wie beispielsweise Arretierschrauben oder dgl. - Die zweite Führungseinrichtung
5 der Duschkopfhalterung1 dient der Führung des Duschkopfes2 in Bezug auf eine horizontale Neigung. Der Verbindungsschlitten7 weist hierzu die eine Führungsfläche13 und der Duschkopf2 die andere Führungsfläche14 auf. Die Führungsfläche13 am Verbindungsschlitten7 hat die Form einer radial nach innen gewandten zylindrischen Mantelfläche16 sowie einer kreisförmigen Stirnfläche (verdeckt im Inneren). Die Stirnfläche steht dabei vertikal, die zylindrische Mantelfläche16 horizontal. Die Führungsfläche14 am Duschkopf2 wird durch eine ebenso große Stirnfläche15 sowie durch eine radial nach außen gewandte zylindrische Mantelfläche17 gebildet. Hierdurch ist der Duschkopf2 passgenau auf den Verbindungsschlitten7 im Bereich der Führungseinrichtung5 aufsteckbar. Soll der Duschkopf2 jedoch von Hand geführt werden, kann er jederzeit auch wieder abgenommen werden. Im Bereich der Führungsflächen13 ,14 sind jeweils Magnete19 ,20 angeordnet. Dabei umfassen die ringförmig angeordneten Magnete20 des Verbindungsschlittens7 die kreisförmig angeordneten Magnete19 des Duschkopfs2 . Die Funktion ist entsprechend der zuvor beschriebenen Führungseinrichtung4 , nur dass es sich hierbei nicht um eine translatorische, sondern um eine rotatorische Führung handelt. - Bei dem in
2 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein Automobil-Innenausstattungsteil21 . Im Speziellen handelt es sich um ein Ablagefach22 , welches beispielsweise im Bereich der Mittelkonsole eines Automobils angeordnet sein könnte. Es weist einen länglichen Aufnahmeraum23 zur Aufbewahrung nicht dargestellter Gegenstände, wie beispielsweise Reiseutensilien oder dgl. auf. Innerhalb des Aufnahmeraums23 ist linear an Seitenwänden24 eine Klemmeinrichtung25 geführt. Sie dient der Abtrennung einer Einstellöffnung26 beispielsweise zum Halten eines Getränkebehälters. Die Klemmeinrichtung25 ist beidseitig durch je eine Führungseinrichtung27 linear geführt. Die Führung erfolgt dabei entlang vertikal stehender Führungsflächen28 an den Seitenwänden24 des Aufnahmeraums23 . Diese vertikalen Flächen gehen über in je eine Führungsnut29 , die ebenfalls Teil der Führungsfläche28 ist. An der Klemmeinrichtung25 ist jeweils eine hiermit korrespondierende und gegenüberliegende Führungsfläche30 mit einer Führungsleiste31 angeordnet. Wie bei der Führungseinrichtung4 gemäß1 sind an der einen Führungsfläche28 eine Reihe von Magneten32 und an der Klemmeinrichtung25 ein korrespondierender weiterer Magnet33 angeordnet. Bezüglich der Funktion der Führungseinrichtung27 sei auf die Ausführungen zu1 verwiesen. Die Führungseinrichtung27 dient dazu, die Klemmeinrichtung in unterschiedlichen Verschiebepositionen magnetisch zu verrasten, um beispielsweise einen Getränkebehälter in einer passenden Einstellöffnung26 zu halten.
Claims (8)
- Führungseinrichtung (
4 ,5 ,27 ) zum gegenseitigen Führen zweier Gegenstände (2 ,6 ,7 ,24 ,25 ) zueinander, mit zwei zueinander beweglichen Führungsflächen (9 ,10 ,13 ,14 ,28 ,30 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (4 ,5 ,27 ) an mindestens einer der Führungsflächen (9 ,13 ,28 ) mindestens zwei hintereinander angeordnete Magnete (11 ,19 ,32 ) aufweist und dass die andere Führungsfläche (10 ,14 ,30 ) mindestens einen Magnet (12 ,20 ,33 ) aufweist. - Führungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die hintereinander angeordneten Magnete (
11 ,32 ) entlang einer Gerade oder einem Bogen angeordnet sind. - Führungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die hintereinander angeordneten Magnete (
19 ) kreisförmig angeordnet sind. - Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Führungseinrichtung (
4 ,5 ,27 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Duschkopfhalterung (
1 ) ist. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine lineare und eine rotatorische Führungseinrichtung (
4 ,5 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Automobilinnenausstattungsteil (
21 ) ist. - Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (
27 ) zur Führung einer Klemmeinrichtung (25 ), eines Deckels, eines Rollos, eines Schubfachs, eines Reglers, einer Lüftungsklappe, eines Spiegels, eines Monitors, eines Blendschutzes, einer Armstütze oder eines Haltegriffs dient.
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