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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einsetzen und zum Befestigen von einem zumindest bereichsweise elastisch verformbaren Karosseriebauteil, insbesondere von einem komplexen Bauteil, in ein Kraftfahrzeug beziehungsweise in die Karosserie eines Kraftfahrzeuges, wobei die Abmaße des Karosseriebauteiles größer als die Montageöffnungen am Kraftfahrzeug beziehungsweise in der Karosserie des Kraftfahrzeuges sind.
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Im kraftfahrzeugtechnischen, insbesondere im automobilen, Serienbau besteht das Bestreben möglichst umfassende Komponenten und Karosseriebauteile in ein Kraftfahrzeug einzubauen, da die komplexen Einzelteile eines Karosseriebauteiles außerhalb des Kraftfahrzeuges einfacher zusammengesetzt werden können. Die Größe der Komponenten und Karosseriebauteile für das Kraftfahrzeug wird durch die Montageöffnungen der Karosserie des Kraftfahrzeuges begrenzt. So wird das Einsetzen eines Karosseriebauteils in die Fahrgastzelle des Kraftfahrzeuges beispielsweise durch den Türausschnitt, einen Dachausschnitt, einen Bodenausschnitt oder durch die Windschutzscheibenöffnung begrenzt.
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Insbesondere für Dachmodule ist beispielsweise in der
DE 203 11 915 U1 beschrieben, dass dieses einen abklappbaren Dachhimmel-Seitenstreifen aufweist, der nach innen geklappt werden kann, um einen Montagerand des Dachmoduls frei zugänglich zu machen. Ähnlich ist in der
EP 1 389 567 A2 ein Dachmodul beschrieben, bei dem an einer festen Außenschale an der Unterseite ein Himmel befestigt ist und der Himmel in den Randbereichen nach unten abklappbar ist.
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Zudem ist in der
JP 62175269 A ein Montageverfahren für einen Kunststoffboden für ein Fahrzeug beschrieben. Hierbei wird ein nach oben abstehender Randbereich des Bodens bei der Montage nach innen gebogen und nach dem Zurückverlagern in die Ausgangposition mit einem Träger verschraubt.
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Ferner ist bekannt, die Komponenten und Karosseriebauteile in dem Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges, insbesondere durch ein Fügeverfahren, zu befestigen. Wenn die Komponenten und Karosseriebauteile beispielsweise in die Karosserie eines Kraftfahrzeuges eingeklebt werden, ist darauf zu achten, dass die Komponenten und Karosseriebauteile normal zur Klebefläche an der Karosserie aufgesetzt werden, da ansonsten der zuvor an der Karosserie aufgebrachte Klebstoff undefiniert verwischt wird. Diese Problematik stellt eine Einschränkung bei der Montage durch Verkleben von insbesondere großen Komponenten und Karosseriebauteilen dar.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf einfache und kostengünstige Art und Weise komplexe Karosseriebauteile in ein Kraftfahrzeug beziehungsweise in die Karosserie eines Kraftfahrtzeuges einzusetzen und dort zu befestigen, wobei die Karosseriebauteile größere Abmaße als die Montageöffnungen am Kraftfahrzeug beziehungsweise in der Karosserie des Kraftfahrzeuges aufweisen. Ferner soll eine einfache und sichere Fügung der eingesetzten Karosseriebauteile an der Fügefläche am Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges ermöglicht werden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1 gelöst. Weitere Vorteile, Merkmale, Details, Aspekte und Effekte der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren zum Einsetzen und zum Befestigen von einem zumindest bereichsweise elastisch verformbaren Karosseriebauteil, insbesondere von einem komplexen Bauteil, in ein Kraftfahrzeug beziehungsweise in die Karosserie eines Kraftfahrzeuges gelöst, wobei die Abmaße des Karosseriebauteiles größer als die Montageöffnungen am Kraftfahrzeug beziehungsweise größer als die Montageöffnungen in der Karosserie des Kraftfahrzeuges sind, bei dem das zumindest bereichsweise elastisch verformbare Karosseriebauteil deformiert, in das Kraftfahrzeug beziehungsweise in die Karosserie des Kraftfahrzeuges eingesetzt, nach dem Einsetzen in das Kraftfahrzeug entspannt und durch ein Fügeverfahren form- und/oder stoffschlüssig an dem Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges befestigt wird, wobei der elastisch verformbare Bereich mittig in dem Karosseriebauteil angeordnet ist und ein Spannwerkzeug an den elastisch verformbaren Bereich angesetzt wird.
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Durch eine derartiges Verfahren können auf eine einfache und kostengünstige Art und Weise komplexe Karosseriebauteile in ein Kraftfahrzeug beziehungsweise in die Karosserie eines Kraftfahrzeuges eingesetzt und befestigt werden, wobei die Karosseriebauteile größere Abmaße als die Montageöffnungen am Kraftfahrzeug beziehungsweise in der Karosserie des Kraftfahrzeuges aufweisen. Ferner kann eine einfache und sichere Fügung der eingesetzten Karosseriebauteile an der Fügefläche am Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges ermöglicht werden.
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Komponenten oder Karosseriebauteile die sehr sperrig sind, wie beispielsweise die Bodenkomponente eines Kraftfahrzeuges, können durch dieses Verfahren als großflächiges Bauteil in die Fahrzeugkarosserie eines Kraftfahrzeuges eingesetzt und an dieser befestigt werden. Durch die gezielte Deformierung des elastisch verformbaren Bereiches des Karosseriebauteiles kann dieses durch die kleinere Montageöffnung der Karosserie des Kraftfahrzeuges in diese eingeführt werden und an der vorgesehenen Position innerhalb der Karosserie befestigt werden. Hierzu wird nach dem Einsetzen der Komponente in das Kraftfahrzeug der deformierte Bereich der Komponente entspannt, so dass diese aufgrund der Spannung ihre ursprüngliche Form wieder einnimmt. Anschließend wird die Komponente durch ein Fügeverfahren form- und/oder stoffschlüssig an dem Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges befestigt. Das Karosseriebauteil ist durch sein Material beziehungsweise seine Geometrie zumindest teilweise elastisch verformbar, so dass die Abmaße des Karosseriebauteils aufgrund der Deformierung verändert werden können. Im Lichte der Erfindung kann der Rohbau oder ein Teil des Rohbaus des Kraftfahrzeuges zur Befestigung des Karosseriebauteils dienen. Daher wird der Rohbau beziehungsweise der Teil des Rohbaus, an dem das Karosseriebauteil befestigt wird, im Folgenden mit dem Begriff Karosserie des Kraftfahrzeuges abgedeckt. Das an der Karosserie zu befestigenden Karosseriebauteil wird im Folgenden auch als Komponente bezeichnet.
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Es kann beispielsweise durch eine gezielte Deformierung eine komplexe Bodenkomponente durch eine Montageöffnung der Fahrgastzelle in das Innere der Fahrgastzelle eingesetzt werden. Unter Montageöffnung wird insbesondere eine Einführöffnung in das Kraftfahrzeug beziehungsweise in die Karosserie des Kraftfahrzeuges bezeichnet. Dies kann beispielsweise ein Türausschnitt, ein Dachausschnitt, ein Bodenausschnitt, die Windschutzscheibenöffnung oder die Heckscheibenöffnung der Karosserie des Kraftfahrzeuges sein. Nach der Entspannung der deformierten Bodenkomponente legt sich diese aus der Deformation formschlüssig in die gewünschte Position in der Fahrgastzelle, insbesondere zwischen die Schweller der Kraftfahrzeugkarosserie, an. Dabei zentriert sich nach dem Entspannen die Komponente selbst in der vorgesehenen Position innerhalb der Karosserie.
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Durch dieses Verfahren lassen sich insbesondere übergroße Komponenten beziehungsweise Karosseriebauteile durch relativ kleine Öffnugen innerhalb des Kraftfahrzeuges beziehungsweise der Kraftfahrzeugkarosserie einfädeln. Durch die Entspannung der Komponenten beziehungsweise der Karosseriebauteile aus der elastischen Deformation zentriert sich die Komponente von alleine in der Karosserie des Kraftfahrtzeuges. Durch die Entspannung der deformierten Komponente beziehungsweise des deformierten Karosseriebauteils sind keine zusätzlichen Justierungsarbeiten erforderlich, wodurch eine schnelle Montage der Komponente beziehungsweise des Karosseriebauteils ermöglicht wird. Ferner kann durch die Entspannung der deformierten Komponente beziehungsweise des deformierten Karosseriebauteils einfach eine formschlüssige Verbindung zwischen der Komponente beziehungsweise dem Karosseriebauteil und der Fahrzeugkarosserie bewerkstelligt werden. Eine formschlüssige Befestigung durch die Entspannung der Komponenten in der entsprechend vorgesehenen Position sorgt zusätzlich zu der stoffschlüssigen Verbindung für einen sicheren Halt der eingesetzten Komponente. So kann beispielsweise durch die formschlüssige Befestigung eine eingesetzte Bodenkomponente nicht aus der Karosserie des Kraftfahrzeuges fallen, selbst wenn die stoffschlüssige Verbindung nicht hält.
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Als stoffschlüssige Verbindungen kommen Schweißverbindungen, Lötverbindungen oder Klebeverbindungen in Betracht. Zudem ist es ebenfalls möglich außer der durch das Entspannen des Karosseriebauteils erzeugte formschlüssige Verbindung eine weitere formschlüssige Verbindung zwischen dem Karosseriebauteil und der Fahrzeugkarosseserie vorzusehen. So kann beispielsweise eine Schraubverbindung vorgesehen werden.
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Die einzusetzende Komponente beziehungsweise das einzusetzende Karosseriebauteil ist dabei derart ausgebildet, dass diese(s) zumindest bereichsweise elastisch deformierbar ist. Selbstverständlich kann die Komponente beziehungsweise das Karosseriebauteil auch vollständig elastisch verformbar ausgebildet sein. Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung ein Karosseriebauteil zu verwenden, das zumindest bereichsweise plastisch verformbar ist. Bei dieser Ausführungsform stimmen die Ausgangsform und die Form, die das Karosseriebauteil in der montierten Stellung aufweisen nicht miteinander überein. Auch bei dieser Ausführungsform wird allerdings vorzugsweise zumindest ein Teilbereich des Karosseriebauteils elastisch verformbar sein, um den gewünschten Formschluss und/oder einen Kontakt zu einer Fläche für eine stoffschlüssige Verbindung zu schaffen.
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Bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem das zumindest bereichsweise elastisch verformbare Karosseriebauteil durch ein auf das Karosseriebauteil angepasstes Spannwerkzeug deformiert wird. Durch ein entsprechendes auf das Karosseriebauteil angepasstes Spannwerkzeug kann die einzusetzende Komponente beziehungsweise das einzusetzende Karosseriebauteil gezielt an dem elastisch verformbaren Bereich deformiert werden, so dass die Abmaße der Komponente beziehungsweise des Karosseriebauteils verringert werden, um so ein Einfädeln der Komponente beziehungsweise des Karosseriebauteils in das Kraftfahrzeuginnere zu ermöglichen. Die Komponente beziehungsweise das Karosseriebauteil wird dabei derart deformiert, dass diese(s) durch eine ursprünglich zu kleine Montageöffnung hindurchgeführt werden kann. Das Spannwerkzeug wird dabei an die Komponente beziehungsweise an das Karosseriebauteil angesetzt und durch das Spannen des Spannwerkzeuges wird die Komponente beziehungsweise das Karosseriebauteil deformiert. Durch den zumindest bereichsweise elastisch verformbaren Teil des Karosseriebauteils kann dieses ohne zu plastifizieren oder zu brechen deformiert werden. Je nach Komponente beziehungsweise Karosseriebauteil wird diese(s) durch das Spannwerkzeug anders deformiert. Vorzugsweise wird das Spannwerkzeug an dem elastisch verformbaren Bereich der Komponente beziehungsweise des Karosseriebauteils angesetzt. Der elastisch verformbare Bereich ist vorteilhafterweise mittig oder annähernd mittig in der Komponente beziehungsweise dem Karosseriebauteil angeordnet. Das Spannwerkzeug greift bevorzugt direkt an dem elastisch verformbaren Bereich der Komponente beziehungsweise dem Karosseriebauteil an.
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Ein Verfahren, bei dem das zumindest bereichsweise elastisch verformbare Karosseriebauteil ein großflächiges Bodenelement ist, welches durch einen Türausschnitt, einen Dachausschnitt, einen Bodenausschnitt oder durch die Windschutzscheibenöffnung des Kraftfahrzeuges beziehungsweise der Karosserie des Kraftfahrzeuges eingesetzt wird, ermöglicht ein schnelles und einfaches Einsetzen und Befestigen des Bodenelementes an der Karosserie des Kraftfahrzeuges, insbesondere an den Schwellern des Kraftfahrzeuges. Das Bodenelement besteht aus komplexen Einzelteilen, die nur schwer innerhalb der Kraftfahrzeugkarosserie zusammengesetzt werden können. Daher werden diese Einzelteile zu einem komplexen Bodenelement außerhalb des Kraftfahrzeuges zusammengesetzt. Bei dem Bodenelement, welches einen tunnelförmigen Vorsprung für die Aufnahme eines Kupplungsstranges aufweist, wird das Spannwerkzeug vorteilhafterweise außen an den seitlichen Flanken des Vorsprungs angesetzt, um dieses zu deformieren und damit die Abmaße des Bodenelementes für die Einführung durch die Montageöffnungen zu verringern.
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Bevorzugt ist ferner ein Verfahren, bei dem das zumindest bereichsweise elastisch verformbare Karosseriebauteil nach dem Einsetzen in das Kraftfahrzeug beziehungsweise in die Karosserie des Kraftfahrzeuges an dem Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges verklebt wird. Das Verkleben eignet sich besonders gut, um das Karosseriebauteil an dem Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Kraftfahrzeugkarosserie zu befestigen. Hierzu wird an den entsprechenden Stellen am Kraftfahrzeug, an denen das Karosseriebauteil oder Fahrzeugkomponente befestigt werden soll, ein Klebstoff aufgebracht. Das Karosseriebauteil wird durch das Entspannen aus der Deformierung langsam in eine nicht deformierte Form, das heißt in die Ausgangsform, gebracht und an den Klebflächen an dem Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges befestigt. Durch das Entspannen aus der elastischen Deformation zentriert sich das Karosseriebauteil beziehungsweise die eingesetzte Komponente von alleine an der vorgesehenen Position und presst den Klebstoff gleichmäßig zusammen. Durch diese Art des Anbringens des Karosseriebauteils an dem Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges verwischt der an dem Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges angebrachte Klebstoff nicht, da das Karosseriebauteil oder eine andere Komponente normal, das heißt annähernd senkrecht, zur Klebfläche aufgesetzt werden kann. Ein Verwischen des Klebstoffes an den Klebflächen kann durch dieses Verfahren verhindert beziehungsweise minimiert werden. Beim Einsetzen des Karosseriebauteils kann auch Klebstoff in einem Eckbereich der Karosserie vorgesehen sein, in den die das Karosseriebauteil eingesetzt wird.
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Wie bereits zuvor erwähnt ist ein Verfahren vorteilhaft, bei dem sich das zumindest bereichsweise elastisch verformbare Karosseriebauteil nach dem Entspannen in dem Kraftfahrzeug beziehungsweise in der Karosserie des Kraftfahrzeuges selbst zentriert und dadurch den Klebestoff gleichmäßig zusammenpresst. Wird das zumindest bereichsweise elastisch verformbare Karosseriebauteil in der vorgesehenen Position in dem Kraftfahrzeug beziehungsweise in der Karosserie des Kraftfahrzeuges entspannt, zentriert sich dieses selbstständig in der entsprechenden Position, insbesondere wenn das Karosseriebauteil nach der Entspannung formschlüssig in der Endposition in dieser einliegt. Nach der Entspannung presst das Karosseriebauteil den Klebstoff an den Klebeflächen zusammen. Durch das Anlegen des Karosseriebauteils presst sich dieses gleichmäßig an die Klebfläche an und sorgt so für eine optimale Befestigung des Karosseriebauteils an der Klebfläche.
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Zur optimalen Befestigung des Karosseriebauteils beziehungsweise einer Komponente an dem Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges wird der Klebstoff der Klebeverbindung vor dem Einsetzen des zumindest bereichsweise elastisch verformbaren Karosseriebauteils in das Kraftfahrzeug beziehungsweise in die Karosserie des Kraftfahrzeuges an dem Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges angebracht. Das Anbringen des Klebstoffes ist einfach zu bewerkstelligen, wenn das zu befestigende Karosseriebauteil noch nicht in das Fahrzeug eingesetzt worden ist. Bevorzugt wird der Klebstoff an dem Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges angebracht und nicht an dem Karosseriebauteil. Hierdurch erfolgt kein Verwischen des Klebstoffes beim Einsetzen des Karosseriebauteils, beispielsweise durch ein Anstoßen des Karosseriebauteils an das Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges.
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Insbesondere bei Montageöffnungen, die eine größere Abmessung aufweisen oder bei Karosseriebauteilen, die bis zu einem hohen Grad während des Einbringens in die Montageöffnung verformt werden können, ist es aber auch möglich den Klebstoff statt an der Karosserie des Fahrzeuges auf das Karosseriebauteil aufzubringen in die dieses eingesetzt wird. Dies ist insbesondere vorteilhaft bei Positionen an der Karosserie, die nur schwer von außen zugänglich sind.
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Idealerweise erfolgt die Entspannung des Karosseriebauteils erst in der vorgesehenen Position innerhalb des Kraftfahrzeuges beziehungsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges. Hierdurch wird gewährleistet, dass der Klebstoff nicht verwischt wird. Das heißt, die Klebeflächen des Klebstoffes sind vorteilhafterweise senkrecht zu den Stirnseiten des eingesetzten Karosseriebauteils angebracht. Die Entspannung des Karosseriebauteils erfolgt daher bevorzugt zumindest teilweise senkrecht zur Klebefläche des Klebstoffs. Ist an der Karosserie in dem Bereich, in dem das Karosseriebauteil eingesetzt werden soll, ein Eckbereich vorgesehen, in den das eingesetzte Teil hineinragt, so kann die Entspannung des Karosseriebauteils auch in Richtung auf die Ecke erfolgen und so die Komponente beziehungsweise das Karosseriebauteil in den Eckbereich drängen. In diesem Fall ist vorzugsweise auch in dem Eckbereich Klebstoff vorgesehen.
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Das Karosseriebauteil wird vorteilhafterweise form- und stoffschlüssig an dem Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges befestigt. Dies gewährleistet in der Regel, dass das Karosseriebauteil nicht aus der vorgesehenen Position fallen kann, selbst wenn der Klebstoff versagt. Vorteilhaft ist des Weiteren ein Verfahren zum Einsetzen und zum Befestigen von einem zumindest bereichsweise elastisch verformbaren Karosseriebauteil in ein Kraftfahrzeug beziehungsweise in die Karosserie eines Kraftfahrzeuges, bei dem das zumindest bereichsweise elastisch verformbare Karosseriebauteil an dem Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges kraftschlüssig befestigt wird. Zusätzlich oder alternativ zur form- und/oder stoffschlüssigen Befestigung kann das Karosseriebauteil auch durch eine Schraub-, Klemm- oder Pressverbindung an dem Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Karosserie des Kraftfahrzeuges befestigt werden.
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Das zumindest bereichsweise elastisch verformbare Karosseriebauteil kann aus Kunststoff und/oder aus einer elastischen Metalllegierung, wie einer Aluminiumlegierung, ausgebildet sein. So kann das Karosseriebauteil, insbesondere der elastisch verformbare Teil des Karosseriebauteils, als Plastomer, als Elastomer und/oder als Duromer ausgebildet sein. Bevorzugt weist das zumindest bereichsweise elastisch verformbare Karosseriebauteil jedoch einen Faserverbundstoff auf. Faserverbundstoffe sind Kunststoffe oder Metalle, die durch Zugabe von Fasern besonders verfestigt sind. Die Fasern können ebenfalls verschiedenartige Materialien aufweisen. So können die Fasern beispielsweise aus Kunststoff und/oder Metall ausgebildet sein. Karosseriebauteile aus Faserverbundstoffen weisen eine geringe Masse auf, haben hohe Festigkeiten, sind kostengünstig, sind korrosionsbeständig und weisen ein gutes Dämpfungsvermögen auf. Kunststoffe beziehungsweise Faserverbundstoffe eignen sich ferner besonders gut zum Verkleben.
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Die Erfindung wird im Folgenden erneut unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren erläutert. Es zeigen:
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1: eine schematische Schnittansicht durch ein Karosseriebauteil im befestigten Zustand innerhalb der Karosserie eines Kraftfahrzeuges;
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2: eine schematische Schnittansicht durch ein Karosseriebauteil im deformierten Zustand vordem Einsetzen in die Karosserie eines Kraftfahrzeuges.
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1 zeigt eine schematische Schnittansicht durch ein Karosseriebauteil 1, hier ein Bodenelement, im befestigten Zustand innerhalb der Karosserie 2 eines Kraftfahrzeuges. In 2 ist das Bodenelement 1 im deformierten Zustand vor dem Einsetzen in die Karosserie 2 des Kraftfahrzeuges dargestellt. Das Bodenelement 1 ist zumindest bereichsweise elastisch verformbar ausgebildet. Insbesondere kann der tunnelförmige Vorsprung 6 des Bodenelementes 1 elastisch verformbar ausgebildet sein und dadurch durch das Spannwerkzeug 4 deformiert werden. Die Verformbarkeit des Tunnels 6 ist zum einen durch dessen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt gegeben. Zusätzlich kann gegebenenfalls der zu verformende Bereich aus einem Material hergestellt sein, das sich leicht verformen lässt.
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Das Bodenelement 1 wird durch das Angreifen des Spannwerkzeugs 4 deformiert, so dass sich dessen Abmaße verkleinern. Hierbei können definierte Biegebereiche vorgesehen sein. Die Biegebereiche können beispielsweise Bereiche darstellen, in denen keine Sicken oder andere Verstärkungen vorgesehen sind. In diesen Bereichen ist eine definierte Verformung möglich. Das Spannwerkzeug 4 greift insbesondere an den Außenseiten der Flanken des tunnelförmigen Vorsprungs 6 an. Durch das Aufeinander zu Bewegen der Flanken des tunnelförmigen Vorsprungs 6 verringert sich die Breite des tunnelförmigen Vorsprungs 6 und somit des gesamten Bodenelementes 1. Das heißt insbesondere die Breite des Bodenelementes 1 wird durch die Deformierung verringert. Das deformierte Bodenelement 1 kann aufgrund der geringeren Abmaße durch eine Montageöffnung 3, hier eine Einführöffnung in dem Bodenteil der Karosserie 2 des Kraftfahrzeuges, in die Fahrgastzelle des Kraftfahrzeuges eingesetzt werden, was ohne die Deformierung aufgrund der Breite des Bodenelementes 1 nicht möglich wäre.
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Nach dem Einsetzen des Bodenelementes 1 in die Karosserie 2 des Kraftfahrzeuges wird das Bodenelement 1 entspannt und form- und stoffschlüssig an der entsprechend vorgesehenen Position innerhalb der Karosserie 2 befestigt. Die Position wird in 1 durch die Innenseiten der Schweller der Karosserie 2 gebildet. Beim Entspannen des Bodenelementes 1 legt sich dieses selbstzentrierend in die entsprechende Position an den Schwellern der Karosserie 2 an. Hierbei presst das Bodenelement 1 den Klebstoff an den Klebeverbindungen 5 an den Schwellern der Karosserie 2 gleichmäßig zusammen. Der Klebstoff wird vor dem Einsetzen des Karosseriebauteils 1 an dem Kraftfahrzeug beziehungsweise an der Karosserie 2 des Kraftfahrzeuges angebracht. Wie bereits erwähnt kann auch in dem Eckbereich Klebstoff vorgesehen sein (nicht dargestellt) und so auch eine Klebverbindung in der Ecke erzeugt werden. Der Klebstoff kann hierbei vir dem Einbringen des Karosseriebauteils in die Ecke eingebracht werden. Es ist allerdings uach möglich, dass der an den vertikalen und horizontal verlaufenden Flächen des Schwellers der Karosserie 2 aufgebrachte Klebstoff durch das Entspannen des Karosseriebauteils in die Ecke gedrängt wird.
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Ein Verwischen des Klebstoffes beim Einbringen des Bodenelementes 1 und beim Positionieren des Bodenelementes 1 kann hierbei nicht auftreten, da die Breite des Bodenelementes 1 im gespannten Zustand geringer als die Breite zwischen den Innenseiten der Schweller 2 ist. Zusätzlich kann, wie in 1 gezeigt auf den Oberseiten von horizontalen Vorsprüngen der Schweller 2 Klebstoff vorgesehen sein. Das auf diese Vorsprünge aufgesetzte Bodenelement 1 wird nach dessen Entspannung insbesondere durch das Eigengewicht auf die Vorsprünge gedrückt und so zusätzlich fixiert.
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Durch dieses Verfahren können größere komplexe Karosseriebauteile 1 einfach und schnell in das Innere eines Kraftfahrzeuges, insbesondere in die Karosserie 2 eines Kraftfahrzeuges, eingebracht werden und dort sicher durch ein Fügeverfahren, insbesondere eine Klebverbindung 5, befestigt werden. Die einzusetzenden komplexen Karosseriebauteile 1 weisen im undeformierten Zustand größere Abmaße auf, als die Montageöffnungen 3. Erst durch die Deformierung mittels des Spannwerkzeuges 4 können die Karosseriebauteile 1 durch die Montageöffnungen 3 in das Innere des Kraftfahrzeuges beziehungsweise in die Karosserie 2 des Kraftfahrzeuges einsetzt werden.
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Das Karosseriebauteil 1 ist nicht auf das Bodenelement begrenzt, sondern kann jedes Karosseriebauteil beziehungsweise jede großflächige Komponente, die in ein Kraftfahrzeug beziehungsweise in die Karosserie 2 eines Kraftfahrzeuges eingesetzt werden muss, sein.