DE102006035208A1 - Airbag-Anordnung für ein Kraftfahrzeug sowie Verfahren zur Herstellung einer Airbag-Anordnung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Airbag-Anordnung für ein Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Airbag-Anordnung, mit einem Deckel (7), der in geschlossener Stellung einen Aufnahmeraum (3) für einen Airbag (5) abdeckt und über ein, bei ausgelöstem Airbag (5) eine Verlagerung des Deckels (7) begrenzendes Verbindungselement (9) mit einem Fahrzeuginnenteil (1) verbunden ist. Erfindungsgemäß ist das Verbindungselement (9) mit einem Verformungsbereich (15) ausgebildet, der in dem Deckel (7) eingebettet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Airbag-Anordnung für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 oder ein Verfahren zur Herstellung einer Airbag-Anordnung nach dem Patentanspruch 11.
- Der Airbagdeckel einer solchen Airbag-Anordnung ist bekanntermaßen über ein Verbindungselement fahrzeugseitig gehaltert. Dadurch ist vermieden, dass nach einem Auslösen und Entfalten eines Kraftfahrzeug-Airbags der Deckel der Airbaganordnung unkontrolliert in den Fahrzeugraum geschleudert wird.
- Aus der
DE 197 35 438 A1 ist eine gattungsgemäße Airbag-Anordnung für ein Kraftfahrzeug bekannt, die einen Deckel aufweist, der in geschlossener Stellung einen Aufnahmeraum für einen Airbag abdeckt und über ein, bei ausgelöstem Airbag eine Verlagerung des Deckels begrenzendes Verbindungselement mit einem Fahrzeuginnenteil verbunden ist. - Das Verbindungselement ist hierbei als ein Blechteil mit einem dem Deckel verstärkenden Fortsatz ausgebildet, der im wesentlichen verformungsfrei in dem Deckel eingebettet ist. Nachteilig wirkt das Blechteil bei starker Belastung als eine Trennebene, so dass nach einmaliger Überlast das Verbindungselement aus dem Trägermaterial des Deckels herausgezogen werden kann.
- Aus der weiteren
DE 195 30 346 A1 ist ein Deckel zur Abdeckung des Aufnahmeraums für einen Airbag bekannt. Der Deckel ist als ein Spritzgussteil ausgebildet, in dem als ein Verbindungselement ein flexibles Halteband eingebettet ist. Das Halteband übernimmt dabei die Funktion eines beweglichen Scharniers. - Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Airbag-Anordnung für ein Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren zu deren Herstellung bereitzustellen, die ein Einreißen des Deckels nach dem Auslösen des Airbags zuverlässig verhindert.
- Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 oder des Patentanspruches 11 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen offenbart.
- Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 ist das Verbindungselement mit einem Verformungsbereich ausgebildet, mit dem das Verbindungselement formschlüssig im Deckel eingebettet ist. Der Formschluss ermöglicht – ohne weitere Zusatzmaßnahmen, etwa zusätzliche Halteplatten am Ende des Verbindungselements – eine sichere Deckelhalterung, mit der aufgabengemäß ein Ausreißen des Verbindungselements aus dem Trägermaterial des Deckels verhindert ist.
- Ein solcher Auszug bzw. Ausreißen des Verbindungselements aus dem Trägermaterial des Deckels kann weiter erschwert werden, wenn das Verbindungselement im Verformungsbereich bevorzugt mehrfach gefaltet ist. Dabei kann sich der Verformungsbereich des Verbindungselements quer zum Deckel bis unmittelbar vor die gegenüberliegenden Ober- und Unterseiten des Deckels erstrecken. Dadurch ist einerseits ein sicherer Formschluss zwischen dem Verbindungselement und dem Deckel gegeben. Andererseits ist das Verbindungselement noch vollständig in dem Trägermaterial des Deckels eingebettet.
- Der durch Faltung des Verformungsbereichs erzielte Formschluss ist alternativ auch mit entsprechenden Verformungen des Verbindungselements in der Deckelquerrichtung erreichbar.
- Mit dem im Deckel eingebetteten Verformungsbereich des Verbindungselements erfolgt bei ausgelöstem Airbag ein Auszug bzw. Ausreißen des Verbindungselements aus dem Trägermaterial kontinuierlich. Dabei wird das Verbindungselement begrenzt auf den Bereich der Scharnierseite des Deckels unter Energieabbau gestreckt, wodurch ein Bauteilversagen nur örtlich stattfindet.
- Fertigungstechnisch bevorzugt ist es, wenn das Verbindungselement ein flexibles Halteband ist, das im Gegensatz zu einem Blechteil mit geringerer Formstabilität ausgebildet ist. Bevorzugt kann das Halteband aus einem Gewebe, insbesondere einem Kunststoff- oder Textilgewebe oder einem Metallgewebe, hergestellt sein. In dem Metallgewebe können Metallfasern, z. B. aus Aluminium oder Kupfer, die Festigkeit des Haltebands steigern. Gleichzeitig weist ein Metallgewebe eine hohe thermische und mechanische Widerstandsfähigkeit auf, wodurch Z. B. ein Kunststoffspritzgussverfahren ohne Beschädigung des Haltebands anwendbar ist.
- Bevorzugt kann das Verbindungselement zumindest in seinem Verformungsbereich mit konstanter Materialstärke ohne eine Materialverdickung ausgeführt sein, da der Formschluss mit dem Trägermaterial des Deckels durch eine entsprechende Verformung des Verbindungselements in Deckelquerrichtung bereitgestellt ist. Dabei ist es für eine sichere Halterung des Verbindungselements von Vorteil, wenn sich der Verformungsbereich im wesentlichen über den gesamten Deckel hinweg erstreckt.
- Um beim Öffnen des Deckels nach ausgelöstem Airbag einen zusätzlichen Energieabbau zu erreichen, kann das Verbindungselement an einem freien Verbindungsabschnitt zwischen dem Fahrzeuginnenteil und dem Deckel einen zusätzlichen, zweiten Verformungsbereich aufweisen. Dadurch kann sich der freie Verbindungsabschnitt unter Energieabbau strecken.
- Das Verbindungselement kann über einen zusätzlichen dritten Verformungsbereich im Fahrzeuginnenteil eingebettet sein, wodurch die Verankerung des Deckels am Fahrzeuginnenteil weiter gesteigert ist. Ein besonders effektiver Energieabbau ist somit ermöglicht, wenn das Verbindungselement vollflächig mit den drei oben genannten Verformungsabschnitten vorgeformt ist. Das derart vorgeformte Verbindungselement kann im Kunststoffspritzgussverfahren mit dem Trägermaterial des Deckels und/oder des Fahrzeuginnenteils umgossen werden. Dabei kann zumindest der eine vorgeformte Verformungsbereich des Verbindungselements in das Spritzgusswerkzeug eingelegt werden und anschließend zur Herstellung des Deckels von dessen Trägermaterial umgossen werden.
- Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figur beschrieben, in der in einer vergrößerten schematischen Schnittansicht ein Deckel der Airbaganordnung mit zugehörigem Fahrzeuginnenteil gezeigt ist.
- Gemäß der Figur weist die Airbaganordnung für ein Kraftfahrzeug ein Fahrzeuginnenteil
1 auf, das einen Aufnahmeraum3 für einen Airbag5 begrenzt. Der Aufnahmeraum3 ist in bekannter Weise mittels eines Deckels7 zum Fahrgastraum hin geschlossen. Die Oberseite des Deckels bildet dabei einen Teil der Instrumententafel. - Der Deckel
7 ist gemäß der Figur über ein Verbindungselement9 mit dem Fahrzeuginnenteil1 verbunden. Außerdem greift der Deckel7 mit einem zumindest teilweise umlaufenden Rastrand11 in eine entsprechende Nut13 am Öffnungsrand des Fahrzeuginnenteils1 ein. - Gemäß der Figur ist das Verbindungselement
9 beispielhaft ein flexibles Halteband aus einem Metallgewebe, das über seine gesamte Länge vollständig vorgeformt und dabei mit einem ersten Verformungsabschnitt15 in den Trägermaterial des Deckels7 eingebettet ist. Das Metallgewebe erstreckt sich im ersten Verformungsbereich15 über die gesamte Fläche des Deckels7 und ist in der Deckelquerrichtung I verformt, d. h. rechteckförmig gefaltet. Dabei entspricht die Höhe h der Verformung in etwa der Materialstärke d des Deckels7 . Das Verbindungselement9 weist darüber hinaus in einem freien Verbindungsabschnitt zwischen dem Fahrzeuginnenteil1 und dem Deckel7 einen zweiten Verformungsbereich17 auf, in welchem das Metallgewebe dreieckförmig gefaltet ist. Für eine feste Verankerung des Verbindungselements9 in dem Fahrzeuginnenteil1 weist das Verbindungselement9 zusätzlich einen dritten Verformungsbereich19 auf, der ebenfalls rechteckförmig verformt und in einem flanschförmigen Rand des Fahrzeuginnenteils1 eingebettet ist. - Das Fahrzeuginnenteil
1 und/oder der Deckel7 weisen als Trägermaterial einen Kunststoff auf, in dem jeweils der erste Verformungsbereich15 und/oder der dritte Verformungsbereich19 des Metallgewebes9 eingebettet ist. Hierzu wird zunächst das Metallgewebe9 in entsprechender Weise mit den jeweiligen Verformungsabschnitten15 ,17 und19 vorgeformt und in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt. Anschließend wird der jeweilige vorgeformte Verformungsbereich15 ,19 zur Herstellung des Deckels7 oder des Fahrzeuginnenteils1 mit Kunststoff umgossen. - Beim Auslösen des Airbags
5 entfaltet sich dieser und drückt den Deckel7 der Airbaganordnung auf. Die Verlagerung des Deckels7 in Richtung des Fahrzeugraums wird durch das Metallgewebe9 begrenzt, dessen freier Verbindungsabschnitt wie ein Filmscharnier wirkt, wodurch der Deckel7 beim Öffnen zur Seite geschleudert wird. - Beim Herausschleudern des Deckels
7 aus seiner Verankerung wirken Auszugskräfte F auf die eingebetteten Verformungsbereiche15 und19 des Metallgewebes9 . Durch die in der Deckelquerrichtung I erfolgte Formgebung des Verformungsbereiches15 ist einerseits ein Ausreißen des Metallgewebes9 aus dem Deckel7 erschwert. Die Streckung des im Deckel7 eingebetteten Verformungsbereiches ist dabei auf den Bereich der Scharnierseite des Deckels7 örtlich begrenzt. Andererseits erfolgt auch ein Energieabbau durch die Streckung der weiteren Verformungsbereiche17 und19 . -
- 1
- Fahrzeuginnenteil
- 3
- Aufnahmeraum
- 5
- Airbag
- 7
- Deckel
- 9
- Verbindungselement
- 11
- Rastrand
- 13
- Nut
- 15
- erster Verformungsbereich
- 17
- zweiter Verformungsbereich
- 19
- dritter Verformungsbereich
- I
- Deckelquerrichtung
Claims (12)
- Airbag-Anordnung für ein Kraftfahrzeug, mit einem Deckel (
7 ), der in geschlossener Stellung einen Aufnahmeraum (3 ) für einen Airbag (5 ) abdeckt und über ein, bei ausgelöstem Airbag (5 ) eine Verlagerung des Deckels (7 ) begrenzendes Verbindungselement (9 ) mit einem Fahrzeuginnenteil (1 ) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (9 ) mit einem Verformungsbereich (15 ) ausgebildet ist, der in dem Deckel (7 ) eingebettet ist. - Airbag-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (
9 ) im Verformungsbereich (15 ) in Deckelquerrichtung (I) verformt ist, etwa gefaltet oder gebogen. - Airbag-Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (
9 ) ein flexibles Halteband ist. - Airbag-Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteband (
9 ) aus einem Gewebe, insbesondere ein Kunststoff- oder Textilgewebe oder ein Metallgewebe, hergestellt ist. - Airbag-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (
9 ) mit konstanter Materialstärke ohne eine Materialverdickung ausgeführt ist. - Airbag-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Verformungsbereich (
15 ) des Verbindungselements im wesentlichen über den gesamten Deckel (7 ) hinweg erstreckt. - Airbag-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (
9 ) an einem freien Verbindungsabschnitt zwischen dem Fahrzeuginnenteil (1 ) und dem Deckel (7 ) einen zusätzlichen Verformungsbereich (17 ) aufweist. - Airbag-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (
9 ) über einen weiteren Verformungsbereich (19 ) im Fahrzeuginnenteil (1 ) eingebettet ist. - Airbag-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (
9 ) vollflächig mit dem zumindest einen Verformungsabschnitt (15 ) vorgeformt ist. - Airbag-Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (
7 ) und/oder das Fahrzeuginnenteil (1 ) im Kunststoffspritzgussverfahren hergestellt sind. - Verfahren zur Herstellung einer Airbag-Anordnung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Verbindungselement (
9 ) bei einem Kunststoffspritzgussverfahren im Deckel (7 ) und/oder im Fahrzeuginnenteil (1 ) eingebettet wird. - Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (
9 ) mit vorgeformtem Verformungsbereich (15 ,17 ,19 ) in das Spritzgusswerkzeug eingelegt und anschließend zur Herstellung des Deckels (7 ) oder des Fahrzeuginnenteils (1 ) umgossen wird.
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