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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Betätigungseinrichtung
für eine Fahrzeugbremsanlage, umfassend einen aktiven Bremskraftverstärker, über den
die Fahrzeugbremsanlage fahrerunabhängig betätigbar
ist, einen Pedalhebel, über den durch Fußbetätigung
eine Betätigungskraft auf die Fahrzeugbremsanlage aufbringbar
ist, und ein Pedalgestänge, über das der aktive
Bremskraftverstärker und der Pedalhebel derart miteinander
gekoppelt sind, dass bei einer selbsttätigen Ausübung
einer Betätigungskraft durch den aktiven Bremskraftverstärker
der Pedalhebel mitbewegt wird.
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Eine
Bremsanlage, in der der Bremskraftverstärker dazu verwendet
wird, eine fahrerunabhängige Betätigungskraft
zu erzeugen, wird in der
DE
100 42 536 A1 sowie weiterhin in der
DE 103 24 243 A1 beschrieben.
Hierdurch lassen sich unterschiedliche Bremsassistenzsysteme wie
beispielsweise eine automatische Distanzregelung realisieren, mit
der ein zu nahes Auffahren auf ein vorausfahrendes Fahrzeug durch
einen automatischen Bremseingriff verhindert werden kann.
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Durch
die mechanische Kopplung des Bremspedalhebels mit dem aktiven Bremskraftverstärker befindet
sich das Bremspedal während eines automatischen Bremseingriffs
durch den aktiven Bremskraftverstärker in einer der aktuellen
Bremskraft entsprechenden Stellung, so dass sich für den
Fahrer ein gewohntes Bremsgefühl einstellt, falls er in
einer solchen Situation den Bremspedalhebel zusätzlich betätigen
möchte.
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Weiterhin
ist bekannt, einen selbsttätigen Bremseingriff nicht über
den Bremskraftverstärker, sondern über die Fahrzeugbremsanlage
vorzunehmen, wie dies beispielsweise in der
DE 10 2004 043 118 A1 beschrieben
ist. Derartige Systeme sind jedoch für die vorliegende
Erfindung nicht weiter relevant, dabei diesen die Rückmeldung über
die aktuelle Bremskraft am Pedalhebel fehlt.
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Kommt
es bei den in der
DE
100 42 536 A1 und der
DE 103 24 243 A1 beschriebenen Fahrzeugbremsanlagen
zu einem selbsttätigen Bremseingriff über den
aktiven Bremskraftverstärker, so wird der Pedalhebel in
Richtung der davorliegenden Spritzwand gezogen.
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Um
hierbei ein Festklemmen des Fußes des Fahrers zu verhindern,
wird in der
DE 100
42 536 A1 vorgeschlagen, den Pedalhebel während
der selbsttätigen Ausübung der Bremskraft durch
den Bremskraftverstärker entgegen der Betätigungsrichtung
anhebbar auszugestalten. Sollte bei einer selbsttätigen Bremsbetätigung
der Fuß des Fahrers temporär festgehalten werden,
kann dieser den Pedalhebel entgegen der Betätigungsrichtung
anheben und seinen Fuß wegziehen. Um ein Mitführen
des Pedalhebels zu gewährleisten, wird in der
DE 100 42 536 A1 weiterhin
vorgeschlagen, in das Pedalgestänge eine Federeinrichtung
einzubauen, welche bei Einwirkung einer Zugkraft in Betätigungsrichtung
auf den Pedalhebel starr, bei Einwirkung von einer durch den Fuß eines
Fahrers aufgebrachten Zugkraft auf den Pedalhebel hingegen um einen
definierten Federweg nachgiebig ist. Der Einbau einer solchen Federeinrichtung
ist jedoch mit einem zusätzlichen Fertigungs- und Montageaufwand
verbunden. Überdies beansprucht diese zusätzlichen
Bauraum und erhöht das Gewicht der Betätigungseinrichtung
für die Fahrzeugbremsanlage.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine
Betätigungseinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
welche bei Gewährleistung der Einklemmschutzfunktion einen geringeren
Fertigungs- und Montageaufwand aufweist und wenig Platz beansprucht.
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Ein
möglicher Einklemmschutz wird in der
DE 103 36 344 A1 beschrieben.
Bei diesem wird das Profil des Pedalhebels in eine entsprechend
konturierte Öffnung einer Verkleidungsplatte gedrückt.
Auf diese Weise kann der Fuß eines Fahrers nicht unter den
Pedalhebel gelangen. Diese Lösung führt allerdings
zu verhältnismäßig voluminösen
Pedalhebeln, für die über ihren Schwenkbereich
ein entsprechender Raum freigehalten werden muss.
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Weiterhin
ist bekannt, Pedalhebel bei einem Fahrzeugcrash zu entkoppeln. Solche
crashbedingten Entkopplungsmechanismen sind jedoch nicht zielführend,
da bei diesen der Pedalhebel z. B. über eine Sollbruchstelle
entschärft wird. Eine Weiterverwendung in der Betätigungseinrichtung
ist nach deren Zerstörung regelmäßig
ausgeschlossen. Auch eine reine Entkopplung des Bremspedals wäre
im Fahrbetrieb nicht wünschenswert, da das Bremspedal weiterhin
betätigbar bleiben soll.
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Zur
Lösung der vorstehend genannten Aufgabe wird daher eine
Betätigungseinrichtung für eine Fahrzeugbremsanlage
gemäß Patentanspruch 1 vorgeschlagen.
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Die
erfindungsgemäße Betätigungseinrichtung
für eine Fahrzeugbremsanlage umfasst einen aktiven Bremskraftverstärker, über
den die Fahrzeugbremsanlage fahrerunabhängig betätigbar
ist, einen Pedalhebel, über den durch Fußbetätigung eine
Betätigungskraft auf die Fahrzeugbremsanlage aufbringbar
ist, und ein Pedalgestänge, über das der aktive
Bremskraftverstärker und der Pedalhebel derart miteinander
gekoppelt sind, dass bei einer selbsttätigen Ausübung
einer Betätigungskraft durch den aktiven Bremskraftverstärker
der Pedalhebel mitbewegt wird. Sie zeichnet sich weiterhin dadurch
aus, dass mindestens eine Erfassungseinrichtung vorgesehen ist,
mittels der auf die Anwesenheit eines Fußes unter dem Pedalhebel
geschlossen werden kann, wobei der aktive Bremskraftverstärker
derart angesteuert ist, dass während einer selbsttätigen Ausübung
einer Betätigungskraft durch den aktiven Bremskraftverstärker
dessen Betätigungskraft verringert oder vollständig
zurückgenommen wird, wenn über die Erfassungseinrichtung
auf die Anwesenheit eines Fußes unter dem Pedalhebel geschlossen wird.
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Hierdurch
kann verhindert werden, dass ein Fuß unter dem Pedalhebel
festgeklemmt wird. Hat der Fahrer aus Bequemlichkeit einen Fuß im
Bereich zwischen der Spritzwand und dem Bremspedalhebel abgelegt,
so gelangt letzterer bei einer selbsttätigen Ausübung
einer Betätigungskraft durch den aktiven Bremskraftverstärker
zwar möglicherweise in Anlage gegen den Fuß. Jedoch
wird durch eine entsprechende Ansteuerung des Bremskraftverstärkers
eine weitere Bewegung des Pedalhebels in Richtung der Spritzwand
verhindert, so dass der Fuß herausgezogen werden kann und
eine Verletzung vermieden wird. Das Pedal kann auch unter Verringerung
der Fahrzeugabbremsung in Richtung der ungebremsten Stellung zurückbewegt
werden. Bei einem solchen Eingriff kann der Fahrer gegebenenfalls
durch ein akustisches Signal gewarnt werden.
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Im
Unterschied zu der in der
DE
100 42 536 A1 dargestellten mechanischen Lösung
wird bei der erfindungsgemäßen Lösung
vorzugsweise auf am Pedalmodul vorhandene Sensoren zurückgegriffen, so
dass jeglicher Zusatzaufwand in Bezug auf die Fertigung und Montage
entfällt und überdies der Bereich zwischen dem
Bremskraftverstärker und dem Pedalhebel unbeeinträchtigt
bleibt, wodurch dort für crashbedingte Entkopplungsmechanismen
ausreichend Platz zur Verfügung bleibt.
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Alternativ
können geeignete Sensoren bauraumunkritisch im Umfeld des
Bremspedalmoduls untergebracht werden.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Patentansprüchen
angegeben.
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Gemäß einer
ersten, vorteilhaften Ausgestaltungsform ist beispielsweise an dem
Pedalgestänge oder am Pedalhebel ein Sensor vorgesehen,
der eine die Kraft in dem Pedalgestänge repräsentierende Größe
erfasst. Während einer selbsttätigen Ausübung
einer Betätigungskraft durch den aktiven Bremskraftverstärker
wird dessen Betätigungskraft verringert oder vollständig
zurückgenommen, wenn mit dem Sensor eine Größe
erfasst wird, welche eine Zugkraft in dem Pedalgestänge
repräsentiert. Hierbei macht man sich zunutze, dass das
Pedalgestänge bei einer fahrerseitigen Betätigung
immer auf Druck belastet wird, wohingegen bei einer Nichtbetätigung das
Gestänge in der Regel kraftfrei ist. Wird der Pedalhebel
durch den Bremskraftverstärker in Richtung der Spritzwand
gezogen, so entsteht bei einem vorzeitigen Widerstand durch einen
Fuß oder sonstigen Gegenstand im Pedalgestänge
eine Zugkraft. Ein entsprechendes Signal kann als Anwesenheit eines Fußes
interpretiert werden. Ein hierzu geeigneter Sensor ist bei Einsatz
eines elektromechanischen Bremskraftverstärkers in der
Regel in die Bremskraftregelung einer Fahrzeugbremsanlage eingebunden und
steht somit am Bremspedalmodul ohne weiteren Aufwand zur Verfügung.
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Eine
sehr einfache Interpretation des Sensorsignals lässt sich
realisieren, indem dieses für die Erfassung der Anwesenheit
eines Fußes lediglich nach dem Vorliegen einer Zugkraft
und der Abwesenheit einer Zugkraft ausgewertet wird.
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Weiterhin
kann der aktive Bremskraftverstärker derart angesteuert
werden, dass eine selbsttätige Ausübung einer
Betätigungskraft durch den aktiven Bremskraftverstärker
zugelassen wird, wenn an zwei Pedalen gleichzeitig eine Fußbetätigung
erfasst wird. Eine solche Vorgehensweise kann alternativ oder ergänzend,
beispielsweise zum Zweck der Redundanz, zu der vorstehend genannten
Verwendung eines Sensors am Pedalgestänge eingesetzt werden.
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Gemäß einer
weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann ein Kraftschalter an
der Rückseite des Pedalhebels vorgesehen werden. Wird mit
dem Kraftschalter eine Kraft erfasst, so kann während einer
selbsttätigen Ausübung einer Betätigungskraft durch
den aktiven Bremskraftverstärker dessen Betätigungskraft
verringert oder vollständig zurückgenommen werden.
Diese Lösung erfordert zwar einen zusätzlichen
Fertigung- und Montageaufwand am Pedalhebel, jedoch wird der Bereich
des Pedalgestänges zwischen dem Pedalhebel und dem Bremskraftverstärker
nicht durch zusätzliche Komponenten räumlich eingeschränkt.
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Zudem
ist es möglich, über eine Fußraumsensorik
berührungsfrei die Anwesenheit eines Fußes im
Bereich zwischen dem Pedalhebel und einer davorliegenden Spritzwand
zu erfassen, ohne das Pedalgestänge mit weiteren Komponenten
zu belasten. Während einer selbsttätigen Ausübung
einer Betätigungskraft durch den aktiven Bremskraftverstärker
wird dessen Betätigungskraft verringert oder vollständig
zurückgenommen, wenn mit der Fußraumsensorik auf
die Anwesenheit eines Fußes geschlossen wird. Hierzu kommen
insbesondere optische und sonstige Näherungssensoren infrage.
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Wie
oben angedeutet, verhindert die erfindungsgemäße
Lösung ein Festklemmen eines Fußes unter dem Pedalhebel.
Jedoch kann es zu einem Touchieren des Fußes kommen. Um
das Herausziehen des Fußes unter dem Pedalhebel zu erleichtern, kann
gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung
zwischen dem Pedalhebel und einer davorliegenden Spritzwand ein
Körper aus elastischem Material vorgesehen werden.
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Vorzugsweise
wird ein Körper aus elastischem Material an der Rückseite
des Pedalhebels angeordnet.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine
schematische Ansicht einer Betätigungseinrichtung für
eine Fahrzeugbremsanlage nach einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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2 eine
schematische Ansicht einer Betätigungseinrichtung für
eine Fahrzeugbremsanlage nach einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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3 eine
schematische Ansicht einer Betätigungseinrichtung für
eine Fahrzeugbremsanlage nach einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, und in
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4 eine
schematische Ansicht einer Betätigungseinrichtung für
eine Fahrzeugbremsanlage nach einem vierten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Das
erste Ausführungsbeispiel zeigt eine Betätigungseinrichtung 1 für
eine nicht näher dargestellte Fahrzeugbremsanlage eines
Kraftfahrzeugs. Letztere ist in herkömmlicher Art und Weise
ausgebildet, um eine vom Fahrer ausgeübte Betätigungskraft
FF in eine an den Fahrzeugrädern
wirksame Bremskraft zu übersetzen.
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Die
Betätigungseinrichtung 1 umfasst einen aktiven
Bremskraftverstärker 2 sowie ein Bremspedalmodul,
von dem hier lediglich der Pedalhebel 3 dargestellt ist.
Der Pedalhebel 3 ist mit seinem oberen Ende an einem hier
nicht näher dargestellten Aufbau des Fahrzeugs um eine
Drehachse A schwenkbar gelagert. Am unteren Ende des Pedalhebels 3 ist eine
Fußplatte 4 vorgesehen, über die die
Betätigungskraft FF des Fahrers
aufgebracht wird. Weiterhin ist der Pedalhebel 3 über
ein an diesen gelenkig angekoppeltes Pedalgestänge 5 mit
dem aktiven Bremskraftverstärker 2 mechanisch
verbunden, das durch eine Öffnung 6 in einer Spritzwand 7 hindurchgeführt
ist.
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Der
Bremskraftverstärker
2 kann in herkömmlicher
Art und Weise als Unterdruckbremskraftverstärker ausgebildet
sein. Möglich ist weiterhin der Einsatz eines elektromechanischen
Bremskraftverstärkers, wie er beispielsweise in der
DE 103 27 553 A1 beschrieben
ist. Über den Bremskraftverstärker
2 wird
bei einer normalen Bremsbetätigung die vom Fahrer aufgebrachte
Betätigungskraft F
F verstärkt. Weiterhin
kann durch eine entsprechende Ansteuerung des Bremskraftverstärkers
2 ein
fahrerunabhängiger Bremseingriff veranlasst werden, das
heißt eine Bremsbetätigung, ohne dass der Fahrer
den Pedalhebel
3 betätigen müsste. In
1 ist
die Ausübung einer solchen selbsttätigen Betätigungskraft
durch den aktiven Bremskraftverstärker
2 durch
einen Pfeil F
BKV angedeutet. Hierdurch lassen
sich verschiedene Bremsassistenzsysteme darstellen. Ein Beispiel
hierfür ist eine automatische Distanzregelung, bei der das
Fahrzeug bei Unterschreitung eines fahrgeschwindigkeitsabhängigen
Mindestabstandes abgebremst wird.
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Durch
die mechanische Kopplung des Bremskraftverstärkers 2 mit
dem Pedalhebel 3 wird bei einem automatischen Bremseingriff über
den aktiven Bremskraftverstärker 2 der Pedalhebel 3 in
eine Position gezogen, die im wesentlichen einer der aktuellen Bremskraft
entsprechenden Stellung entspricht. Betätigt der Fahrer
während eines automatischen Bremseingriffs durch den Bremskraftverstärker
zusätzlich den Pedalhebel 3, so ergibt sich für
ihn ein gewohntes Bremsgefühl.
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Bei
aktiven Bremskraftverstärkern besteht allerdings prinzipbedingt
die Gefahr, dass während einer selbsttätigen Ausübung
einer Betätigungskraft FBKV durch
den aktiven Bremskraftverstärker 2 der Fuß des
Fahrers zwischen dem Pedalhebel 3 und der Spritzwand 7 eingeklemmt
wird, sofern der Fahrer seinen Fuß aus Bequemlichkeit versehentlich
in diesem Bereich abgelegt haben sollte.
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Ein
solches Einklemmen wird bei der in der
DE 100 42 536 A1 dargestellten
Lösung durch eine mechanische Entlastungseinrichtung in
dem Pedalgestänge vermieden.
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Die
erfindungsgemäße Lösung setzt auf einen
alternativen Ansatz, bei dem auf eine solche zusätzliche
mechanische Entlastungseinrichtung verzichtet werden kann. Dazu
ist mindestens eine Erfassungseinrichtung vorgesehen, mit der auf
die Anwesenheit eines Fußes unter dem Pedalhebel geschlossen
werden kann. Wird ein entsprechender Zustand signalisiert, so erfolgt
ein Eingriff in die Ansteuerung des aktiven Bremskraftverstärkers 2 derart,
dass während einer selbsttätigen Ausübung
einer Betätigungskraft FBKV durch
den aktiven Bremskraftverstärker 2 dessen Betätigungskraft
FBKV verringert oder vollständig
zurückgenommen wird. Der Pedalhebel 3 kann so
zwar weiterhin in Anlage gegen den Fuß des Fahrers gelangen,
jedoch wird durch das Anhalten oder Umkehren der Pedalbewegung durch
den Bremskraftverstärker 2 ein Festklemmen verhindert. Der
Fahrer kann in einer solchen Situation seinen Fuß unverletzt
unter dem Pedalhebel 3 wegziehen.
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Um
den Fahrer auf die Lage seines Fußes im Bereich zwischen
dem Pedalhebel 3 und der Spritzwand 7 hinzuweisen,
kann in einer solchen Situation zusätzlich ein Warnsignal
generiert und beispielsweise akustisch und/oder optisch zur Anzeige
gebracht werden.
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Bei
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt
die Erfassung der Anwesenheit eines Fußes unter dem Pedalhebel 3 mithilfe
eines an dem Pedalgestänge 5 vorgesehenen Sensors 8,
der eine die Kraft in dem Pedalgestänge 5 repräsentierende Größe
erfasst. Derartige Kraftsensoren 8 sind bei Einsatz eines
elektomechanischen Bremskraftverstärkers bereits vorhanden,
da eine entsprechende Größe in der Regelung der
Fahrzeugbremsanlage benötigt wird. Vorzugsweise kommt bei
dem Ausführungsbeispiel ein Kraftsensor zum Einsatz. Es
ist jedoch auch möglich, entsprechende Größen über Weg-
und Winkelsensoren 9 oder eine Kombination von Kraft- und
Weg- bzw. Winkelsensoren zu erfassen. So ist es beispielsweise denkbar,
eine plötzliche Verzögerung der Pedalbewegung
als Anzeichen für die Anwesenheit eines Hindernisses zu
interpretieren.
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Wird
der Pedalhebel 3 während einer selbsttätigen
Ausübung einer Betätigungskraft FBKV durch den
aktiven Bremskraftverstärker 2 vorzeitig gegen ein
Hindernis wie beispielsweise einen Fuß des Fahrers gezogen,
so wird über den Sensor 8 eine Größe erfasst,
welche eine Zugkraft in dem Pedalgestänge repräsentiert.
Aus dieser Zugkraft wird auf die Anwesenheit eines Hindernisses
im Bereich zwischen dem Pedalhebel 3 und der Spritzwand 7 geschlossen
und wie oben beschrieben, ein Eingriff in die Ansteuerung des Bremskraftverstärkers 2 veranlasst,
um ein Einklemmen zu verhindern.
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Da
mit einem Sensor 8 im Pedalgestänge 5 während
einer Betätigung des Pedalhebels 3 im Normalbetrieb
lediglich Druckkräfte erzeugt werden und bei Freistellung
des Pedalhebels 3 das Pedalgestänge 5 im
wesentlichen kraftfrei ist, kann die Signalauswertung für
die Erfassung der Anwesenheit eines Fußes sehr einfach
lediglich nach dem Vorliegen einer Zugkraft und der Abwesenheit
einer Zugkraft erfolgen.
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Anstelle
des Sensors 8 kann auch ein einfacher Kraftschalter vorgesehen
werden, der bei einer Zugkraft schaltet, um ein entsprechendes Steuersignal
für die Ansteuerung des Bremskraftverstärkers 2 zu
erzeugen. Der Schalter kann alternativ am Pedalhebel 3 angebracht
werden, um eine Zugkraft zu erfassen.
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Zusätzlich
kann über weitere Sensoren die Position des zweiten Fußes überwacht
werden. Eine Möglichkeit besteht beispielsweise darin,
eine selbsttätige Ausübung einer Betätigungskraft
FBKV durch den aktiven Bremskraftverstärker 2 nur
dann zuzulassen, wenn an zwei Pedalen oder einer definierten Fußstütze
gleichzeitig eine Fußbetätigung beziehungsweise
Fußablage erfasst wird.
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Weiterhin
kann zwischen dem Pedalhebel 3 und der davorliegenden Spritzwand 7 ein
Körper aus elastischem Material vorgesehen werden. Hierdurch wird
bei einem Touchieren des Fußes frühzeitig ein Signal
für einen Abbruch der Zugbewegung generiert und das Wegziehen
des Fußes unter dem Pedalhebel 3 weiter erleichtert.
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Bei
dem in 2 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
ist zu diesem Zweck ein Körper 10 aus elastischem
Material an der Rückseite des Pedalhebels 3 angeordnet.
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3 zeigt
ein drittes Ausführungsbeispiel, bei dem die Anwesenheit
eines Fußes im Bereich zwischen dem Pedalhebel 3 und
der Spritzwand 7 mittels eines Kraftschalters 11 festgestellt
wird. Dieser ist beispielsweise an der Rückseite des Pedalhebels 3 vorgesehen.
Gelangt der Kraftschalter 11 vorzeitig in Anlage gegen
ein Hindernis, so wird der Bremskraftverstärker 2 derart
angesteuert, dass eine selbsttätige Ausübung einer
Betätigungskraft FBKV verringert
oder vollständig zurückgenommen wird. In Abwandlung
des dritten Ausführungsbeispiels ist es möglich,
den Kraftschalter 11 auf der Seite der Spritzwand 7 im
potentiellen Einklemmbereich anzuordnen. Überdies kann
auch hier ein Körper 12 aus elastischem Material
am Pedalhebel 3, oder wie in 3 dargestellt,
an der Spritzwand 7 vorgesehen werden.
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Weiterhin
ist es möglich, die Anwesenheit eines Fußes im
Bereich zwischen dem Pedalhebel 3 und der davorliegenden
Spritzwand 7 berührungsfrei durch eine Fußraumsensorik
zu erfassen. Hierzu kommen beispielsweise optische, induktive oder
kapazitive Geber/Empfängersysteme infrage. So kann beispielsweise
ein passives Geberelement 13 an der Rückseite
des Pedalhebels 3 beziehungsweise der Pedalplatte 4 vorgesehen
werden, dessen Annäherung an ein Empfängerelement 14 an
der Spritzwand 7 ausgewertet wird. Kommt ein Hindernis
wie beispielsweise ein Fuß des Fahrers zwischen dem Geberelement 13 und
dem Empfängerelement 14 zu liegen, unterscheidet
sich das Empfangsignal gegenüber einer Situation ohne Hindernis.
Aus der verursachten Signalstörung kann auf die Anwesenheit
eines Fußes des Fahrers geschlossen und eine Weiterbewegung
des Pedalhebels 3 über den Bremskraftverstärker 2 beendet
werden.
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Die
vorstehend erläuterten Systeme, die sich auch untereinander
kombinieren lassen, vermeiden die Montage zusätzlicher
Komponenten im Pedalgestänge 5 zwischen dem Pedalhebel 3 und
dem Bremskraftverstärker 2.
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Sie
lassen sich überdies bauraumunkritisch realisieren. Je
nach Konfiguration kann auf zusätzliche Komponenten vollständig
verzichtet werden, da für die Bereitstellung des Einklemmschutzes
lediglich zu anderen Zwecken bereits erfasste Informationen ausgewertet
werden müssen.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern umfasst alle durch die Patentansprüche
definierten Ausgestaltungen.
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- 1
- Betätigungseinrichtung
- 2
- aktiver
Bremskraftverstärker
- 3
- Pedalhebel
- 4
- Pedalplatte
- 5
- Pedalgestänge
- 6
- Öffnung
- 7
- Spritzwand
- 8
- Sensor
- 9
- Weg-
bzw. Winkelsensor
- 10
- Körper
aus elastischem Material
- 11
- Kraftschalter
- 12
- Körper
aus elastischem Material
- 13
- Geberelement
- 14
- Empfängerelement
- A
- Drehachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10042536
A1 [0002, 0005, 0006, 0006, 0013, 0033]
- - DE 10324243 A1 [0002, 0005]
- - DE 102004043118 A1 [0004]
- - DE 10336344 A1 [0008]
- - DE 10327553 A1 [0030]