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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Betrieb einer Signaleinrichtung einer Eisenbahnanlage, die auf dem
Einsatz von lokalen Steuerungseinheiten am Ort der Signaleinrichtung
oder dieser zugeordnet beruht.
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Aus
dem Stand der Technik sind Steuerungen für Signaleinrichtungen von Eisenbahnanlagen bekannt,
bei denen jede Signaleinrichtung zentral von einer Zentrale Steuerungseinheit
gesteuert wird. Unter einer Signaleinrichtung wird hier insbesondere ein
entsprechendes Lichtsignal verstanden, mit welchem beispielsweise
die Einfahrt in einen Streckenabschnitt signaltechnisch geregelt
wird. Diese bisher bekannten Steuerungen weisen den Nachteil auf, dass
bei Ausfall der Verbindung zwischen der Zentrale Steuerungseinheit
und der Signaleinrichtung das zuletzt gezeigte Signal unverändert stehen
bleibt, obwohl unklar ist, welches Signal der momentanen Lage angemessen
wäre. Hierbei
handelt es sich um ein potentielles Sicherheitsrisiko, welches zu
Eisenbahnunglücken
mit erheblichen Schäden
führen kann.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb einer Signaleinrichtung an
Eisenbahnanlage anzugeben, die es gestatten, einen möglichst
sicheren Betrieb der Signaleinrichtung zu gewährleisten.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren und eine Vorrichtung mit den Merkmalen der jeweiligen
unabhängigen
Ansprüche,
die jeweiligen abhängigen
Ansprüche
sind auf vorteilhafte Weiterbildungen gerichtet.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Betrieb einer Signaleinrichtung einer Eisenbahnanlage, wobei
der Signaleinrichtung mindestens eine erste lokale Steuerungseinheit
und eine zweite lokale Steuerungseinheit zugeordnet sind und wobei
jede Steuerungseinheit ein erstes Steuersignal und mindestens ein
zweites Steuersignal abgeben kann, basiert darauf, dass
- – die
Signaleinrichtung in einem ersten Funktionszustand betrieben wird,
wenn mindestens eine Steuerungseinheit das erste Steuersignal abgibt,
- – die
Signaleinrichtung in einem zweiten Funktionszustand betrieben wird,
wenn die erste und die zweite Steuerungseinheit das zweite Steuersignal abgibt
und
- – die
Signaleinrichtung in dem ersten Funktionszustand betrieben wird,
wenn das Steuersignal der ersten Steuerungseinheit und das der zweiten Steuerungseinheit
nicht übereinstimmen.
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Insbesondere
wird unter einem ersten Funktionszustand ein sicherer Zustand verstanden,
in dem eine Gefährdung
des Eisenbahnverkehrs sicher ausgeschlossen werden kann. Insbesondere
ist ein sicherer Funktionszustand ein Zustand, in dem die Signaleinrichtung
ein Warnsignal, insbesondere ein Haltesignal oder Ähnliches
anzeigt. Auf diese Weise ist mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
stets gewährleistet,
dass die Signaleinrichtung in einem sicheren Funktionszustand betrieben
wird, wenn auch nur eine der lokalen Steuerungseinheiten das erste Steuersignal
abgibt. Das erste Steuersignal ist das Steuersignal, welches bei
normalem Betrieb die Signaleinrichtung in den ersten Funktionszustand
versetzen soll. Der mindestens eine zweite Funktionszustand umfasst
alle weiteren Funktionszustände
der Signaleinrichtung. Insbesondere kann es sich hier um die Anzeige
verschiedener unterschiedlicher Signale handeln, die in der Signaleinrichtung
verwirklicht sind. Jedem dieser zweiten Funktionszustände ist bevorzugt
ein eigenes zweites Steuersignal zugeordnet, so dass mit Ausgabe
des zweiten Steuersignals wird die Signaleinrichtung nur in einen
zweiten Funktionszustand versetzt oder in diesem betrieben, wenn beide
Steuerungseinheiten das entsprechende zweite Steuersignal abgeben.
Liegt eine Diskrepanz zwischen dem von der ersten und der zweiten
Steuerungseinheit abgegebenem Steuersignal vor, gibt insbesondere
eine Steuerungseinheit das erste Steuersignal und die andere Steuerungseinheit
ein zweites Steuersignal ab, so wird die Signaleinrichtung im ersten
Funktionszustand betrieben, um Gefährdungen für den Eisenbahnverkehr vorzubeugen.
Die Steuerungseinheiten sind bevorzugt durch einen entsprechenden
Mikrokontroller verwirklicht. Ein Steuersignal im Sinne dieser Anmeldung
umfasst insbesondere ein Signal, mit dem die Signaleinrichtung in
einen bestimmten Funktionszustand versetzt wird und ein Signal,
mit welchem ein durch die Steuerungseinheit ermittelter Funktionszustand übertragen
wird.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Steuersignale
der ersten und der zweiten Steuerungseinheit in mindestens einer
der Steuerungseinheiten miteinander verglichen.
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Bevorzugt
ist jede der Steuerungseinheiten so ausgebildet, dass in ihr ein
Vergleich der Steuersignale stattfinden kann. Insbesondere wird
unter dem eigenen Steuersignal der jeweiligen Steuerungseinheit
hier auch ein Funktionszustand verstanden, welcher durch die Steuerungseinheit
ermittelt und überwacht
wird.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden bei dem Vergleich der Steuersignale die Steuersignale über eine
vorgebbare Zeitspanne berücksichtigt.
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So
kann durch Vorgabe einer entsprechenden Zeitspanne auf Trägheiten
des Systems reagiert werden. In vorteilhafter Weise ist die Zeitspanne
so vorgegeben, dass übliche
Reaktionszeiten der Steuerungseinheiten berücksichtigt werden kön nen. So kann
in vorteilhafter Weise verhindert werden, dass die Signaleinrichtung
in dem ersten Funktionszustand betrieben wird, obwohl beide Steuerungseinheiten
identische Steuersignale abgeben und diese aufgrund der Trägheiten
des Systems noch nicht parallel vorliegen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird von einer zentralen Steuerungseinheit ein Mastersteuersignal
an die Steuerungseinheiten übertragen.
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Diese
zentrale Steuerungseinheit kann beispielsweise in einem Stellwerk
verwirklicht oder Teil eines solchen sein. Von dieser zentralen
Steuerungseinheit wird ein Mastersteuersignal an die Steuerungseinheiten übertragen,
mit welchem beispielsweise die Signaleinrichtung in einen bestimmten zweiten
Funktionszustand versetzt werden soll. Dieses Mastersteuersignal
wird in den Steuerungseinheiten aufgenommen und dort verarbeitet.
Insbesondere wird ein entsprechender Steuerbefehl von der Steuerungseinheit
an die Signaleinrichtung übermittelt,
um zu erreichen, dass die Signaleinrichtung in dem dem Mastersteuersignal
entsprechenden Soll-Funktionszustand betrieben wird.
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Besonders
vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, dass in den Steuerungseinheiten
anhand des Mastersteuersignals ein Soll-Funktionszustand ermittelt
wird und ein entsprechendes Steuersignal abgegeben wird.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens überwacht
jede Steuerungseinheit, ob die Signaleinrichtung in dem Soll-Funktionszustand
betrieben wird und gibt ein Steuersignal ab, welches dem überwachten
Funktionszustand der Signaleinrichtung zuordenbar ist.
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So
kann in vorteilhafter Weise durch das im Wesentlichen kontinuierlich
anliegende Steuersignal ermittelt werden, welcher Funktionszustand
der Signaleinrichtung vorliegt. Dadurch, dass jede Steuerungseinheit
ein entsprechendes Steuersignal abgibt, welches dem ermittelten
Soll-Funktionszustand entspricht, ist durch einen Vergleich der
Steuersignale der einzelnen Steuerungseinheiten eine Kontrolle des
Gesamtsystems möglich.
So wird dann erfindungsgemäß die Signaleinrichtung
in dem sicheren ersten Funktionszustand betrieben, wenn sich eine Diskrepanz
zwischen den Steuersignalen der Steuerungseinheiten ergibt.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kominizieren die zentrale Steuerungseinheit und die erste und zweite
Steuerungseinheit über
mindestens eine der folgenden Methoden miteinander:
- a) elektromagnetische Strahlung;
- b) Licht; und
- c) eine Modulation der Versorgungsspannung.
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Hierbei
wird unter einer Kommunikation über elektromagnetische
Strahlung insbesondere eine drahtlose Kommunikation, bevorzugt basierend
auf elektromagnetischer Strahlung im Radiofrequenzbereich verstanden.
Hierzu ist auch eine nicht an einen Lichtwellenleiter gebundene
Datenübertragung über Licht,
beispielsweise mittels eines entsprechend betriebenen Lasers, zu
verstehen. Unter einer Datenübertragung
mit Licht ist auch die Übertragung
von Daten durch einen Lichtwellenleiter, beispielsweise einer entsprechend
ausgebildeten optischen Faser zu verstehen. Unter einer Modulation
der Versorgungsspannung wird insbesondere eine so genannte Powerline-Kommunikation
verstanden, bei der ein der Stromversorgung der Steuerungseinheiten
dienendes Spannung entsprechend moduliert, insbesondere frequenzmoduliert
wird.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
vergleicht jede Steuerungseinheit das Steuersignal mindestens einer
anderen Steuerungseinheit mit dem eigenen Steuersignal.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt eine Fehlerüberprüfung mindestens
eines Teils der Signaleinrichtung und/oder der Steuerungseinheiten.
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Üblicherweise
umfasst die Signaleinrichtung mindestens ein Leuchtmittel, bevorzugt
mindestens eine Glühlampe.
Bevorzugt umfasst die Signaleinrichtung 4 bis 10 Glühlampen.
Jede dieser Glühlampen
kann eben einem so genannten Hauptfaden auch einen so genannten
Nebenfaden besitzen. Hierbei wird der Nebenfaden dann eingeschaltet, wenn
ermittelt wurde, dass der Hauptfaden unterbrochen ist. Dies ist
eine weitere Redundanz, da beim Ausfall des Hauptfadens nicht die
Signaleinrichtung ausfallt, sondern über den Nebenfaden bis zur
Reparatur des Hauptfadens weiter betrieben werden kann. Insbesondere
sind die Steuerungseinheiten oder doch zumindest eine Steuerungseinheit
so ausgebildet, dass sowohl die Hauptfäden als auch die Nebenfäden von
entsprechenden Glühlampen
der Signaleinrichtung getestet werden können. Zusätzlich können auch mindestens Teile
der Steuerungseinheiten geprüft
werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung
zum Betrieb einer Signaleinrichtung einer Eisenbahnanlage vorgeschlagen.
Dieser umfasst mindestens eine erste lokale Steuerungseinheit und
eine zweite lokale Steuerungseinheit. Jede Steuerungseinheit kann
ein erstes Steuersignal und mindestens ein zweites Steuersignal
abgeben. Erfindungsgemäß umfasst jede
Steuerungseinheit Mittel zum Überwachen
des Funktionszustandes der Signaleinrichtung noch mal Mittel zum
Vergleichen des ermittelten Funktionszustandes mit einem Steuersignal
einer anderen Steuerungseinheit und Mittel zum Übermitteln eines Steuersignals.
Jede Steuerungseinheit ist so ausgebildet, dass die Signaleinrichtung
in einem ersten Funktionszustand betreibbar ist, wenn mindestens
eine Steuerungseinheit das erste Steuersignal abgibt und die Signaleinrichtung
in dem ersten Funktionszustand betreibbar ist, wenn das Steuersignal
der ersten und zweiten Steuerungseinheit nicht übereinstimmen.
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Insbesondere
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet werden. Insbesondere kann eine Steuerungseinheiten in
einem entsprechenden Mikrocontroller umfasst sein. Der erste Funktionszustand
ist insbesondere ein so genannter sicherer Funktionszustand, bei
dem eine Gefährdung des
Eisenbahnverkehrs möglichst
ausgeschlossen ist. Insbesondere bei einem Lichtsignal handelt es sich
bei dem ersten Funktionszustand um ein Halt-Signal. Durch die Ausbildung
zweier Steuerungseinheiten ist eine Redundanz gegeben, die durch
den Vergleich der Steuersignale der beiden Steuerungseinheiten die
Sicherheit der Signaleinrichtung weiter erhöht.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Steuerungseinheiten
so ausgebildet, dass die Signaleinrichtung in einem zweiten Funktionszustand
betreibbar ist, wenn die erste und die zweite Steuerungseinheit
das zweite Steuersignal abgeben. Insbesondere können mehrere zweite Funktionszustände vorliegen,
denen jeweils ein inviduelles zweites Steuersignal zugeordnet ist.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist mindestens eine Kommunikationsschnittstelle zur Unterhaltung
einer Verbindung mit einer zentralen Steuerungseinheit ausgebildet.
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Unter
der Unterhaltung einer Verbindung wird insbesondere verstanden,
dass eine Verbindung aufgebaut und betrieben wird. Insbesondere
kann die Verbindung drahtlos oder drahtgebunden aufgebaut werden.
Die zentrale Steuerungseinheit kann beispielsweise Teil eines entsprechend
ausgebildeten Stellwerkes sein, welche manuell oder automatisch bedienbar
ist.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erlaubt die Kommunikationsschnittstelle eine Datenübertragung
basierend auf mindestens einer der folgenden Methoden:
- a) elektromagnetische Strahlung;
- b) Licht; und
- c) eine Modulation der Versorgungsspannung.
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Hierbei
handelt es sich bei der Modulation der Versorgungsspannung um eine
so genannte Powerline-Kommunikation, bei der die Versorgungsspannung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
oder einer oder beider Steuerungseinheiten oder weiterer Bauteile
entsprechend zur Signalübertagung
moduliert wird. Besonders bevorzugt ist hierbei eine Frequenzmodulation.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist mindestens eine der Steuerungseinheiten so ausgebildet, dass
eine Fehlerüberprüfung mindestens
eines Teils der Signaleinrichtung erfolgen kann.
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Insbesondere
sind beide Steuerungseinheiten so ausgebildet, dass im Zusammenwirken
dieser Steuerungseinheiten ein Test eines Teils oder der gesamten
Signaleinrichtung und/oder der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgen kann.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind die Steuerungseinheiten galvanisch getrennt voneinander ausgebildet.
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Die
galvanische Trennung erhöht
in vorteilhafter Weise die Sicherheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
da eine elektrische Beeinflussung einer Steuerungseinheit durch
eine der anderen Steuerungseinheiten verhindert wird.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die Kommunikationsschnittstelle von den Steuerungseinheiten
galvanisch und/oder optisch getrennt ausgebildet.
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Die
galvanische und/oder optische Trennung der Kommunikationsschnittstelle
von den Steuerungseinheiten verringert in vorteilhafter Weise die Möglichkeit,
dass Störeinflüsse von
der Kommunikationsschnittstelle auf die Steuerungseinheiten und umgekehrt übertragen
werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
weist diese ein Gehäuse
auf, welches zumindest um Teile der Vorrichtung eine elektromagnetische
Abschirmung bildet. Insbesondere bildet das Gehäuse einen faradayschen Käfig. Insbesondere
werden die Steuerungseinheiten und/oder Kommunikationsschnittstelle
elektromagnetisch abgeschirmt. Bevorzugt ist hierbei eine Ausbildung
der elektromagnetischen Abschirmung, die gegenüber elektromagnetischen Pulsen
oder elektrostatischen Entladungen geschützt ist.
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Die
für die
erfindungsgemäße Vorrichtung
offenbarten Details und Vorteile sind auf das erfindungsgemäße Verfahren übertrag-
und anwendbar. Die für
das erfindungsgemäße Verfahren
offenbarten Details und Vorteile sind auf die erfindungsgemäße Vorrichtung übertrag-
und anwendbar.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Figuren näher erläutert, ohne
dass die Erfindung auf die dort gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt wäre. Es zeigen
schematisch:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 ein
Beispiel des Aufbaus einer Steuerungseinheit;
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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4 ein
erstes Flussdiagramm zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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5 ein
zweites Flussdiagramm zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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6 ein
drittes Flussdiagramm zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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7 ein
viertes Flussdiagramm zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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8 eine
erste Schaltskizze der Signaleinrichtung mit erfindungsgemäßer Vorrichtung;
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9 eine
zweite Schaltskizze der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Signaleinrichtung;
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10 eine
dritte Schaltskizze der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Signaleinrichtung;
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1 zeigt
schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum
Betrieb einer Signaleinrichtung 2 einer Eisenbahnanlage.
Die Vorrichtung 1 umfasst eine erste Steuerungseinheit 3 und
eine zweite Steuerungseinheit 4. Diese Steuerungseinheiten 3, 4 sind
lokal ausgebildet, d. h. örtlich
der Signaleinrichtung 2 zugeordnet. Insbesondere bedeutet
dies, dass diese Komponenten nicht in einem entfernt gelegenen Stellwerk ausgebildet
sind, sondern in der Nähe
der Signaleinrichtung 2. Jede Steuerungseinheit 3, 4 kann
ein erstes Steuersignal und mindestens ein zweites Steuersignal
abgeben und den aktuellen Funktionszustand der Signaleinrichtung 2 überwachen.
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2 zeigt
die Steuerungseinheiten 3, 4 schematisch im Detail.
Jeder der Steuerungseinheiten 3, 4 weist Mitteil 5 zum Überwachen
des Funktionszustandes der Signaleinrichtung 2, Mittel 6 zum Vergleichen
des ermittelten Funktionszustandes mit einem Steuersignal einer
anderen Steuerungseinheit 4, 3 und Mittel 7 zum Übermitteln
eines Steuersignals auf.
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Erfindungsgemäß ist jede
Steuerungseinheit 3, 4 so ausgebildet, dass die
Signaleinrichtung 2 in einem ersten Funktionszustand betreibbar
ist, wenn mindestens eine Steuerungseinheit 3, 4 das
erste Steuersignal abgibt und die Signaleinrichtung in dem ersten
Funktionszustand betreibbar ist, wenn das Steuersignal der ersten 3 und
zweiten Steuerungseinheit 4 nicht übereinstimmen. Wie in 2 gezeigt, sind
die Mittel 5, 6, 7 über Signalleitungen 8 miteinander,
mit der Signaleinrichtung 2 und mit der jeweiligen anderen
Steuerungseinheit 4, 3 verbunden. Über die Mittel 5 zum Überwachen
des Funktionszustandes erfolgt ein kontinuierliches oder diskontinuierliches Auslesen
des Funktionszustandes der Signaleinrichtung 2. Ergebnis
dieser Überwachung
könnte
sein, dass die Signaleinrichtung 2 in einem ersten Funktionszustand
oder einem zweiten Funktionszustand betrieben wird oder auch das
ein Defekt an der Signaleinrichtung 2 vorliegt. In den
Mitteln 6 zum Vergleichen erfolgt ein Vergleich des Funktionszustandes, welcher über die
Mittel 5 ermittelt wurde, mit dem Steuersignal der jeweiligen
anderen Steuerungseinheit 4, 3 und gegebenenfalls
mit dem eigenen durch die Mittel 7 übermittelten Steuersignal.
Falls mit dem Mittel 6 zum Vergleichen festgestellt wird,
dass die erste Steuerungseinheit 3 und die zweite Steuerungseinheit 4 ungleiche
Steuersignale abgeben, so wird automatisch veranlasst, dass die
Signaleinrichtung 2 im ersten sicheren Funktionszustand
betrieben wird. Zusätzlich
kann eine entsprechende Warnung an eine zentrale Steuerungseinheit
geschickt werden, so dass diese über
eine Störung
der Signaleinrichtung 2 und/oder einer der Steuerungseinheiten 3, 4 informiert
wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 umfasst
eine Kommunikationsschnittstelle 9, die eine Datenübertragung
mittels elektromagnetischer Strahlung, Licht und/oder einer Modulation
der Versorgungspannung der Vorrichtung 1 und/oder der Steuerungseinheiten 3, 4 erlaubt.
Hierbei kann es sich beispielsweise um ein so genanntes Powerline-Modem,
einen Lichtwellenleiterkonverter oder ein Funkmodem handeln. Bevorzugt
kann die Kommunikation zwischen den Steuerungseinheiten 3, 4,
die durch entsprechende Verbindungen 10 miteinander und
mit der Kommunikationsschnittstelle 9 verbunden sind, über eine
so genannte RS-485-Schnittstelle
erfolgen. Die Verbindungen 10 sind bevorzugt redundant
ausgebildet, um bei Ausfall einer der Verbindungen 10 weiterhin
die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 betreiben
zu können.
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Über die
Kommunikationsschnittstelle 9 können Soll-Funktionszustände der
Signaleinrichtung 2 an die Steuerungseinheiten 3, 4 übermittelt
werden. Anhand dieses Soll-Funktionszustandes soll der Funktionszustand
der Signaleinrichtung 2 gesetzt werden. Über die
Verbindungen 10 zwischen Signaleinrichtung 2 und
erster 3 und zweiter Steuerungseinheit 4 können die
Steuerungseinheiten 3, 4 den aktuellen Funktionszustand
der Signaleinrichtung 2 auslesen. Weiterhin können über diese
Verbindungen 10 entsprechende Steuersignale von den Steuerungsein heiten 3, 4 an
die Signaleinrichtung 2 abgeben werden, die eine Veränderung
des Funktionszustandes oder eine Beibehaltung eines bestehenden Funktionszustandes
der Signaleinrichtung 2 bewirken.
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Erfindungsgemäß wird die
Signaleinrichtung 2 in einem ersten Funktionszustand betrieben,
wenn mindestens eine Steuerungseinheit 3, 4 das
erste Steuersignal abgibt. D. h. dass mittels eines ersten Steuersignals
eine der Steuerungseinheiten 3, 4 die Signaleinrichtung 2 in
den ersten, sicheren, Funktionszustand versetzt und/oder in diesem
betrieben wird. Im Gegensatz dazu können nur beide Steuerungseinheiten 3, 4 gemeinsam
einen zweiten Funktionszustand der Signaleinrichtung 2 bewirken,
in dem nämlich
beide Steuerungseinheiten 3, 4 übereinstimmend
das entsprechende zweite Steuersignal an die Sigaleinrichtung 2 übermitteln.
Diese Signalübereinstimmung
wird in beiden Steuerungseinheiten 3, 4 überprüft. Hierzu
werden über
die entsprechenden Verbindungen 10 die Steuersignale der
entsprechenden Steuerungseinheit 3, 4 an die jeweils
andere Steuerungseinheit 4, 3 übertragen und dort mit dem
eigenen Steuersignal und/oder dem durch diese Steuerungseinheit 4, 3 ermittelten
Funktionszustand der Signaleinrichtung 2 verglichen: Stellt
eine der Steuerungseinheiten 3, 4 fest, dass die
Steuersignale der Steuerungseinheiten 3, 4 nicht
identisch sind, so wird automatisch die Signaleinrichtung 2 in
den ersten Funktionszustand gebracht und in diesem betrieben.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglichen
somit einen redundanten Steuerungsbetrieb der Signaleinrichtung 2,
bei dem beim Ausfall eines Systems also beispielsweise einer Steuerungseinheit 3, 4 oder
eines der Teile der Steuerungseinheit 3, 4 automatisch der
sichere erste Funktionszustand der Signaleinrichtung 2 hergestellt
und diese in diesem betrieben wird.
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3 zeigt
schematisch ein zweites Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1.
Dieses unterscheidet sich von ersten Ausführungsbeispiel dadurch, dass
statt einer Kommunikationsschnittstelle 9 zwei Kommunikationsschnittstellen 9 ausgebildet
sind, die jeweils redundant mit beiden Steuerungseinrichtungen 3, 4 über entsprechende
Verbindungen 10 verbunden sind.
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4 zeigt
schematisch ein erstes Flussdiagramm zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In Verfahrensschritt 100 empfängt die Kommunikationsschnittstelle 9 einen
Befehl, mittels dem die Signaleinrichtung 2 in einen Soll-Funktionszustand
versetzt werden soll. In Schritt 100 erfolgt auch die Weiterleitung
dieses Befehls durch die Kommunikationsschnittstelle 9 an
die Steuerungseinheiten 3, 4. Bevorzugt werden
hierbei die Steuerungseinheiten 3, 4 einzeln adressiert,
so dass in Schritt 101 die Steuerungseinheiten 3, 4 überprüfen, ob
der entsprechende Befehl für
sie bestimmt ist. In Schritt 102 erfolgt die Entscheidung,
dass die Zieladresse gleich der eigenen Adresse der Steuerungseinheit 3, 4 ist. Stellt
die Steuerungseinheit 3, 4 fest, dass der entsprechende
Befehl nicht für
sie bestimmt ist, erfolgt keine weitere Aktion. In Schritt 103 führt die
Steuerungseinheit 3 den entsprechenden Befehl aus. In Schritt 104 erfolgt
eine Überwachung
des entsprechenden Befehls durch die erste Steuerungseinheit 3.
Entsprechend führt
die zweite Steuerungseinheit 4 in Schritt 105 den
entsprechenden Befehl aus und überwacht
in Schritt 106 die Ausführung
dieses Befehls. In Schritt 107 vermittelt die zweite Steuerungseinheit 4 den
entsprechenden Status der Steuerungseinheit an die erste Steuerungseinheit 3.
In Schritt 108 erfolgt in der ersten Steuerungseinheit 3 ein
Vergleich des Status, den die erste Steuerungseinheit 3 durch
die Überwachung
der Signaleinrichtung 2 erhalten hat, mit dem Status, den
die Steuerungseinheit 4 aufgrund derer Überwachung der Signaleinrichtung 2 erhalten
hat. Hierbei wird für
den Vergleich in diesem Verfahrensschritt wie auch in allen anderen
Verfahrensschritten, in denen ein Vergleich stattfindet, eine vorgebbare Zeitspanne
berücksichtigt,
d. h. hier wird für
die Dauer der vorgebbaren Zeitspanne gewartet und dann der Vergleich durchgeführt.
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Liefert
der Verfahrensschritt 108 keine Übereinstimmung der Statusinformationen
der ersten 3 und zweiten Steuerungseinheit 4,
so wird in Schritt 109 durch die erste Steuerungseinheit 3 veranlasst, dass
die Signaleinrichtung 2 im ersten Funktionszustand betreiben
wird. Im Schritt 110 übersendet
die erste Steuerungseinheit seine Statusinformation an die Kommunikationsschnittstelle 9, über die
diese Informationen an eine zentrale Steuerungseinheit gesendet
werden.
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Schritt 110 wird
auch ausgeführt,
wenn der Status der beiden Steuerungseinrichtungen 3, 4 in Schritt 108 identisch
ist. Gleichzeitig erfolgt in Schritt 110 eine Übermittlung
des durch die erste Steuerungseinheit 3 ermittelten Status
der Signaleinrichtung 2 an die zweite Steuerungseinheit 4.
In Schritt 111 erfolgt dann in der zweiten Steuerungseinheit 4 ein
Vergleich des durch die erste Steuerungseinheit 3 übermittelten
Status der Signaleinrichtung 2 mit dem durch die zweite
Steuerungseinheit 4 ermittelten Status der Signaleinrichtung 2.
Ist dieser Status identisch, so übermittelt
in Schritt 112 auch die zweite Steuerungseinheit 4 ihren
Status an die Kommunikationsschnittstelle 9 zur Weiterleitung
an die zentrale Steuerungseinheit. Auch in Verfahrensschritt 111 wird
eine vorgebbare Zeitspanne lang gewartet, bis der Vergleich durchgeführt wird.
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Ist
der durch die zweite Steuerungseinheit 4 durchgeführte Vergleich
(Schritt 111) negativ ausgefallen, haben also die erste 3 und
die zweite Steuerungseinheit 4 einen anderen Status der
Signaleinrichtung 2 ermittelt, so wird in Schritt 113 durch
die zweite Steuerungseinheit 4 die Umstellung der Sigaleinrichtung 4 auf
den ersten Funktionszustand durchgeführt. In Schritt 114 erfolgt
dann eine Übersendung
des Status der zweiten Steuerungseinheit 4 an die Kommunikationsschnittstelle 9. Über die Schritte 114 und 110,
in denen die Kommunikations- Schnittstelle 9 und
darüber
hinaus auch die zentrale Steuerungseinheit über die vorliegenden Status der
Steuerungseinheiten 3, 4 informiert wird, ist
im Falle einer Fehlfunktion, bei der die Signaleinrichtung 2 in
dem ersten Funktionszustand versetzt und diesem betreiben wird,
auch die zentrale Steuerungseinheit informiert, so dass gezielt
das vorliegende Problem gesucht werden kann. Beim Betrieb im ersten
Funktionszustand kann in vorteilhafter Weise eine punktförmige Zugsicherung,
beispielsweise eine sogenannte induktive Zugsicherung, aktiviert
werden.
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5 zeigt
ein Flussdiagramm, welches die Kommunikation der beiden Steuerungseinrichtungen 3, 4 beschreibt.
Die Kommunikation zwischen den beiden Steuerungseinheiten 3, 4 erfolgt
insbesondere auf Basis eines so genannten CAN-Netzwerkes (Controller Area Network).
Im Verfahrensschritt 200 übersendet die zweite Steuerungseinheit 4 den
durch sie ermittelten Status der Signaleinrichtung 2 an
die erste Steuerungseinheit 3. In Schritt 201 vergleicht die
erste Steuerungseinheit 3 den durch die erste Steuerungseinheit 3 ermittelten
Status der Signaleinrichtung 2 mit dem durch die zweite
Steuerungseinheit 4 übermittelten
Status der Signaleinrichtung 2. Entsprechen diese beiden
Status einander, so übersendet
die erste Steuerungseinheit 3 den durch sie ermittelten
Status der Signaleinrichtung 2 an die zweite Steuerungseinheit 4.
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Ergibt
Schritt 201, dass die beiden Status nicht übereinstimmen,
so steuert die erste Steuerungseinheit 3 in Schritt 203 zunächst die
Signaleinrichtung 2 so an, dass diese im ersten Funktionszustand
betrieben wird und sendet dann in Schritt 202 den durch
die erste Steuerungseinheit 3 ermittelten Status an die
zweite Steuerungseinheit 4. In Schritt 204 erfolgt
durch die zweite Steuerungseinheit 4 ein Vergleich des
Status der Signaleinrichtung 2 der durch die zweite Steuerungseinheit 4 ermittelt
wurde, mit dem Status der Signaleinrichtung 2, der durch
die erste Steuerungseinheit 3 übermittelt wurde. In Schritt 204 und
in Schritt 201 werden die Daten aus einer vorgebaren Zeitspanne
berücksichtigt
bzw. es wird für
eine vorgebare Zeitspanne gewartet, bevor der entsprechende Vergleich
durchgeführt
wird. Hierdurch kann berücksichtigt
werden, dass die unterschiedlichen Steuerungseinheiten 3, 4 sowie
die Laufzeiten von den Steuerungseinheiten 3, 4 zur
Signaleinrichtung 2 und zurück eine gewisse Zeit in Anspruch
nehmen. Ergibt der Vergleich in Schritt 204, dass die ermittelten
Status identisch sind, so wird danach mit Schritt 200 fortgefahren.
Ergibt die Überprüfung in
Schritt 204, dass die ermittelten Status nicht identisch
sind, so steuert die zweite Steuerungseinheit 4 in Schritt 205 die
Signaleinrichtung 2 so an, dass diese im Erstfunktionszustand
betrieben wird. Danach erfolgt der Übergang zu Verfahrensschritt 200.
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6 beschreibt
anhand eines Flussdiagramms wie die Signaleinrichtung 2 so
angesteuert wird, dass diese in einen zweiten Funktionszustand versetzt
wird. Hierbei handelt es sich beispielsweise um die Einschaltung
eines Lichtsignals, welches kein Halt-Signal ist oder den Betrieb
dieses Lichtsignals. In Schritt 300 wird zunächst davon
ausgegangen, dass die Signaleinrichtung 2 im ersten Funktionszustand
betrieben wird, die Signaleinrichtung 2 also insbesondere
auf Halt steht. Im Schritt 301 erhält die zweite Steuerungseinheit 4 den
Befehl, die Signaleinrichtung 2 in einem anderen Funktionszustand
zu betreiben. In Schritt 301 wird also der zweiten Steuerungseinheit 4 ein
Soll-Funktionszustand übermittelt. Daraufhin
veranlasst in Schritt 301 die zweite Steuerungseinheit 4 die
Signaleinrichtung 2 in den zweiten Funktionszustand zu
wechseln. Analog erhält
im Schritt 302 die erste Funktionseinheit 3 den
Befehl, die Signaleinrichtung 2 in einem Soll-Funktionszustand
zu betreiben. Die erste Steuerungseinheit 3 veranlasst
die Signaleinrichtung 2 in den Soll-Funktionszustand zu
wechseln. In den Schritten 301, 302 werden die
Befehle durch eine zentrale Steuerungseinheit verschickt und von
der Kommunikationsschnittstelle 9 empfangen und über die
Verbindungen 10 zu den Steuerungseinheiten 3, 4 übermittelt.
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In
Schritt 303 ermittelt die zweite Steuerungseinheit 4 den
Status der Signaleinrichtung 2 und übermittelt diesen ermittelten
Status an die erste Steuerungseinheit 3. In Schritt 304 ermittelt
die erste Steuerungseinheit 3 den Status der Signaleinrichtung 2 und übermittelt
diesen an die zweite Steuerungseinheit 4. Unter dem Status
der Signaleinrichtung 2 wird insbesondere der ermittelte
vorliegende Soll-Funktionszustand
der Signaleinrichtung 2 verstanden. In Schritt 305 überprüfen die
Steuerungseinheiten 3, 4 den eigenen Status mit
dem durch die jeweils andere Steuerungseinheit 4, 3 übermittelten Status.
Ergibt diese Überprüfung identische
Status (Schritt 306), so liegt als Ergebnis der Zustand 307 vor,
dass nämlich
die Signaleinrichtung 2 im zweiten Funktionszustand betrieben
wird, der dem vorgegebenen Soll-Funktionszustand entspricht. Ist
das Ergebnis der Überprüfung 305 gemäß 306,
dass die beiden Status nicht identisch sind, so wird in Schritt 308 durch
eine der Steuerungseinheiten 3, 4 die Signaleinrichtung 2 in
einem zweiten Funktionszustand gebracht und in diesen betrieben
und eine entsprechende Meldung über
die Kommunikationsschnittstelle 9 an die zentrale Steuerungseinheit
gesendet.
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7 zeigt
ein weiteres Flussdiagramm zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Ausgehend
vom Zustand 400, in dem die Signaleinrichtung 2 im
ersten Funktionszustand betrieben wird, überprüft die erste Steuerungseinheit 3 den
Status der Signaleinrichtung 2 in Schritt 401.
In Schritt 402 sendet die erste Steuerungseinheit 3 diesen
ermittelten Status mindestens einmal, bevorzugt mehrfach, als Steuersignal
an die zweite Steuerungseinheit 4. In Schritt 405 überprüft die zweite
Steuerungseinheit 4 den Status der Signaleinrichtung 2.
In Schritt 406 übersendet
die zweite Steuerungseinheit 4 diesen Status mindestens
einmal, bevorzugt mehrfach an die erste Steuerungseinheit 3.
In Schritt 403 vergleicht die erste Steuerungseinheit 3 den
durch die erste Steuerungseinheit 3 ermittelten Status
der Signaleinrichtung 2 mit dem Status der Signaleinrichtung 2,
der durch die zweite Steuerungseinheit 4 übermittelt
wurde. Sind diese Status identisch, so wird mit Schritt 400 fortgefahren.
Die Signaleinrichtung 2 wird weiterhin im zweiten Funktionszustand betrieben.
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In
Schritt 408 vergleicht die zweite Steuerungseinheit 4 den
Status, der durch die zweite Steuerungseinheit 4 ermittelt
wurde, mit dem Status der Signaleinrichtung 2, welcher
durch die erste Steuerungseinheit 3 übermittelt wurde. Sind diese
beiden Status identisch, so wird mit Verfahrensschritt 400 fortgefahren.
Sind die beiden Status in Schritt 403 und in Schritt 408 nicht
identisch, so wird die Signaleinrichtung 2 in den ersten
Funktionszustand geschaltet und eine entsprechende Meldung über die Kommunikationsschnittstelle 9 an
die zentrale Steuerungseinheit übermittelt.
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8 zeigt
schematisch eine Prinzipskizze der Schaltung, die zu einem Versetzen
der Signaleinrichtung 2 in den ersten Funktionszustand
vorliegt. Eine Spannungsversorgung 11 ist über einen
Vorwiderstand 12 und einen ersten Schalter 13 und
einen zweiten Schalter 14 mit einer Glühlampe 15 verbunden.
Hierbei wird der erste Schalter 13 durch die erste Steuerungseinheit 3 gebildet,
ist ein Teil von ihr und/oder ist ein Schalter, der durch diese
gesteuert wird. Der zweite Schalter 14 wird durch die zweite Steuerungseinheit 4 gebildet,
ist ein Teil von ihr und/oder ist ein Schalter, der durch diese
gesteuert wird. Insbesondere kann es sich hierbei um Relais handeln,
die durch die entsprechende Steuerungseinheit 3, 4 geschaltet
werden. Die Glühlampe 15 ist eine
Glühlampe,
die im ersten Funktionszustand der Signaleinrichtung 2 betrieben
wird. Insbesondere handelt es sich hierbei um eine rote Glühlampe,
die ein Halt-Signal darstellt. Weiterhin sind ein erster Messwiderstand 16 und
ein zweiter Messwiderstand 17 ausgebildet. Diese Messwiderstände 16, 17 dienen
als so genannte Shunt-Widerstände.
Hierbei wird der Spannungsabfall über diese Messwiderstände 16, 17 oder
auch der durch diese Messwiderstände 16, 17 fließende Strom
gemessen. Diese Messgrößen können anhand
des Ohmschen Gesetzes ineinander umgewandelt werden. Grundsätzlich ist auch
die Ausbildung eines einzigen Messwiderstandes 16, 17 möglich und
erfindungsgemäß, zwei Messwiderstände 16, 17 haben
jedoch den Vorteil, dass hier ein redundante Auslegung mit einer
weiteren Erhöhung
der Messsicherheit möglich
ist. Anhand dieser ermittelten Messwerte können verschiedene Prüfzyklen
durchgeführt
werden, um verschiedne Komponenten der Signaleinrichtung 2 und/oder der
Vorrichtung 1 zu überprüfen.
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Ein
erster Prüfzyklus
kann beim Übergang vom
ersten Funktionszustand in einen zweiten Funktionszustand der Signaleinrichtung 2 durchgeführt werden.
Hierbei ist neben einem Hauptfaden der Glühlampe 15 ein so genannter
Nebenfaden ausgebildet, welche grundsätzlich in derselben Glühlampe gebildet
werden kann oder welche eine zweite Glühlampe bilden kann. Die Steuerungseinheiten 3, 4 weisen
dabei eine so genannte automatische Nebenfadeneinschaltung auf,
die dazu führt,
dass dann, wenn der Hauptfaden der Glühlampe 15 defekt ist,
der entsprechende Nebenfaden automatisch aktiviert wird. Der Prüfzyklus
sieht hierbei vor, dass zunächst
durch die erste und die zweite Steuerungseinheit 3, 4 eine Deaktivierung
der automatischen Nebenfadenerkennung erfolgt. Danach schaltet der
zweite Schalter 14 der zweiten Steuerungseinheit 4 den
Hauptfaden der Glühlampe 15 aus.
Hier kann überprüft werden,
ob der erste Schalter 13 der ersten Steuerungseinheit 3 geschlossen
ist. Dies erfolgt über
die oben angegebenen Messgrößen, da
der durch die Messwiderstände 16, 17 fließende Strom
konstant bleiben muss. Danach schaltet die zweite Steuerungseinheit 4 über den
zweiten Schalter 14 den Hauptfaden der Glühlampe 15 wieder
ein. Als nächstes
schaltet der erste Schalter 13 der ersten Steuerungseinheit 3 den entsprechenden
Hauptfaden der Glühlampe 15 aus. Hierdurch
kann überprüft werden,
ob der Schalter 14 der zweiten Steuerungseinheit 4 geschlossen
ist. Auch hier muss der an den Messwiderständen 16, 17 gemessene
Strom konstant bleiben. Danach schaltet die erste Steuerungseinheit 3 die
automatische Nebenfadeneinschaltung ein. Als nächster Schritt schaltet die
zweite Steuerungseinheit 4 über den zweiten Schalter 14 den
Hauptfaden der Glühlampe 15 aus. Hierdurch
kann geprüft
werden, ob die automatische Nebenfadeneinschaltung der ersten Steuerungseinheit
funktionsfähig
ist. Diese muss nun den Nebenfaden einschalten. Auch hierbei sollte
der gemessene Strom konstant bleiben. Daran anschließend schaltet die
zweite Steuerungseinheit 4 die automatische Nebenfadeneinschaltung
ein, die erste Steuerungseinrichtung 3 schaltet die automatische
Nebenfadeneinschaltung aus. Hierdurch kann überprüft werden, ob die automatische
Nebenfadeneinschaltung der zweiten Steuerungseinheit 4 intakt
ist. Mit diesem gesamten Prüfzyklus
muss bei Funktionsfähigkeit
aller Elemente der über
die Messwiderstände 16, 17 gemessene
Strom im Wesentlichen konstant bleiben.
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Durch
diesen Prüfzyklus
kann beim Ausschalten des ersten Funktionszustandes der Signaleinrichtung 2 automatisch
eine Prüfung
weiterer Teile der entsprechenden Steuerungseinheiten 3, 4 erfolgen.
Beim Versetzen der Signaleinrichtung 2 in den ersten Funktionszustand,
d. h. beispielsweise beim Einschalten eines Halt-Signals, können weitere Funktionen überprüft werden.
Hierbei schalten beispielsweise sowohl die erste Steuerungseinheit 3 als auch
die zweite Steuerungseinheit 4 die automatische Nebenfadeneinschaltung
aus. Daraufhin schaltet die zweite Steuerungseinheit 4 mittels
des zweiten Schalters 14 den Hauptfaden der Glühlampe 15 ein. Hierdurch
kann überprüft werden,
ob der zweite Schalter 14 geschlossen ist. Die erste Steuerungseinheit 3 schaltet
daraufhin ebenfalls den Hauptfaden der Glühlampe 15 ein. Daran
anschließend
schaltet die zweite Steuerungseinheit 4 über den
zweiten Schalter 14 den Hauptfaden der Glühlampe 15 aus. Hierdurch
kann überprüft werden,
ob der erste Schalter 13 der ersten Steuerungseinheit 3 geschlossen ist.
Daran anschließend
schaltet die zweite Steuerungseinheit 4 über den
zweiten Schalter 14 den Hauptfaden der Glühlampe wieder
ein. Daran anschließend
erfolgt wieder eine Aktivierung der automatischen Nebenfadeneinschaltung
der ersten 3 und zweiten Steuerungseinheit 4. Über die sen
Prüfzyklus muss
beim Übergang
aller beteiligten Elemente der gemessene Strom über die Messwiderstände 16, 17 im
Wesentlichen konstant bleiben.
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Mit
diesem zweiten Prüfzyklus
kann während des
Ausschaltens des zweiten Funktionsstandes in vorteilhafter Weise
eine Prüfung
der verwendeten Elemente durchgeführt werden.
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Ein
dritter Prüfzyklus
kann durchgeführt
werden während
sich die Signaleinrichtung 2 im ersten Funktionszustand
befindet. Hierzu wird im Betrieb die automatische Nebenfadeneinschaltung
der ersten 3 und der zweiten Steuerungseinheit 4 ausgeschaltet. Danach
schaltet die zweite Steuerungseinheit 4 über den
zweiten Schalter 14 den Hauptfaden der Glühlampe 15 aus.
Hierdurch kann überprüft werden,
ob der Schalter 13 der ersten Steuerungseinheit 3 geschlossen
ist. In diesem Falle bleibt der Strom über die Messwiderstände 16, 17 im
Wesentlichen konstant. Daran anschließend schaltet die erste Steuerungseinheit 3 die
automatische Nebenfadeneinschaltung ein. Daran anschließend schaltet
die erste Steuerungseinheit 3 den Hauptfaden der Glühlampe 15 aus.
Hierdurch kann überprüft werden,
ob die automatische Nebenfadeneinschaltung der ersten Steuerungseinheit 3 intakt
ist.
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In
einem weiteren Schritt schaltet die zweite Steuerungseinheit 4 die
automatische Nebenfadeneinschaltung ein und die erste Steuerungseinheit 3 die
automatische Nebenfadeneinschaltung aus. Dadurch kann überprüft werden,
ob die automatische Nebenfadeneinschaltung der zweiten Steuerungseinheit 4 intakt
ist. Daran anschließend
schaltet die erste Steuerungseinheit 3 die Nebenfadeneinschaltung
ein. Als nächster
Schritt schaltet die zweite Steuerungseinheit 4 den Hauptfaden
der Glühlampe 15 ein.
Dadurch kann überprüft werden,
ob der zweite Schalter 14 der zweiten Steuerungseinheit 4 intakt ist.
Daran anschließend
schaltet auch die erste Steuerungseinheit erneut den Hauptfaden
der Glühlampe 15 ein.
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Über diesen
gesamten Prüfzyklus
muss bei intakten zu prüfenden
Bauteilen der gemessene Strom über
die Messwiderstände 16, 17 im
Wesentlichen konstant beleiben.
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9 schematisch
eine Prinzipskizze einer Schaltungsanordnung zum Anschalten eines
weiteren Lichtsignals, d. h. zum Betreiben der Signaleinrichtung 2 in
einem zweiten Funktionszustand. Grundsätzlich sind mehrerer Funktionszustände der Signaleinrichtung 2 möglich. Im
Unterschied zur in 8 gezeigten Prinzipskizze sind
hier ein dritter Schalter 18 in der ersten Steuerungseinheit 3 und
ein vierter Schalter 19 in der zweiten Steuerungseinheit 4 ausgebildet,
die in Reihe geschaltet sind, so dass bei gleichzeitig geschlossenen
Schaltern 18 und 19 eine Anschaltung der zweiten
Glühlampe 20 erfolgt.
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10 zeigt
eine weitere Prinzipskizze einer Schaltung für die Signaleinrichtung 2 in
einem zweiten Funktionszustand. Gemäß dieser Prinzipskizze soll
gezeigt werden, wie eine weitere Glühlampe 20 im ausgeschalteten
Zustand mittels der Steuerungseinheiten 3, 4 geprüft werden
kann. Hierbei werden auch die Funktionen der ersten Schalter 18 und
zweiten Schalter 19 überprüft. Hierzu
weist die zweite Steuerungseinheit 4 einen fünften Schalter 21 und die
erste Steuerungseinheit 3 einen sechsten Schalter 22 auf.
Die Prüfung
erfolgt dadurch, dass die zweite Steuerungseinheit 4 den
fünften
Schalter 21 öffnet
und die erste Steuerungseinheit 3 den sechsten Schalter 22 schließt. Nun
schaltet die erste Steuerungseinheit 3 den dritten Schalter 18 ein.
Hierdurch kann ein Kurzschluss im vierten Schalter 18 detektiert
werden. Daran anschließend
schaltet die zweite Steuerungseinheit 4 den vierten Schalter 19 ein.
Dadurch kann ein Fadenbruch in der zweiten Glühlampe 20 detektiert
werden. Daran anschließend
schaltet die erste Steuerungseinheit den dritten Schalter 18 aus.
Hierduch kann ein Kurzschluss im dritten Schalter 18 detektiert
werden. Als nächster
Schritt wird durch die zweite Steuerungseinheit 4 der vierte Schalter 19 ausgeschaltet.
Danach schaltet die zweite Steuerungseinheit 4 den sechsten
Schalter 22 auf offen und die erste Steuerungseinheit schließt den fünften Schalter 21.
Während
der Prüfung
fließt
ein geringer Prüfstrom,
der so gering ist, dass die zweite Glühlampe 20 nicht leuchtet.
Mit Hilfe dieser Prüfung werden
sowohl die Schalter 18, 19, 21, 22 der
Steuerungseinheiten der 3, 4 als auch die entsprechenden
Fäden der
zweiten Glühlampe 20 überprüft. Die Prüfung erfolgt
auch hier mittels einer Überwachung des
durch die Messwiderstände 16, 17 fließenden Stroms.
Wenn intakte Bauteile vorliegen, sollte der Strom im Rahmen der
Prüfung
im Wesentlichen konstant sein.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 erlauben
in vorteilhafter Weise den sicheren Betrieb von Signaleinrichtungen 2 von
Einsenbahnanlagen. Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 gewährleisten,
dass bei einer Fehlfunktion innerhalb der Steuerungselektronik die
Signaleinrichtung 2 stets in einem sicheren ersten Funktionszustand
betrieben wird, der beispielsweise in einem Halt-Signal besteht.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Signaleinrichtung
- 3
- erste
Steuerungseinheit
- 4
- zweite
Steuerungseinheit
- 5
- Mittel
zum Überwachen
des Funktionszustandes
- 6
- Mittel
zum Vergleichen
- 7
- Mittel
zum Übermitteln
des Steuersignals
- 8
- Signalleitung
- 9
- Kommunikationsschnittstelle
- 10
- Verbindung
- 11
- Spannungsversorgung
- 12
- Vorwiderstand
- 13
- erster
Schalter
- 14
- zweiter
Schalter
- 15
- Glühlampe
- 16
- erster
Messwiderstand
- 17
- zweiter
Messwiderstand
- 18
- dritter
Schalter
- 19
- vierter
Schalter
- 20
- zweite
Glühlampe
- 21
- fünfter Schalter
- 22
- sechster
Schalter
- 100...408
- Verfahrensschritte