DE102006014477A1 - Verbindungssystem mit Entwässerungsnut - Google Patents
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Abstract
Ein Verbindungssystem zum Verbinden mehrerer Bauteile (3, 3') umfasst ein Verbindungselement (2) und eine dieses Verbindungselement (2) ringförmig umgebende Hülse (8). Die Innenwand (10) der Hülse (8) bildet mit einem Wandbereich (11, 12) des Verbindungselements (2) und/oder einem Wandbereich (13) eines Bauteils (3') einen geschlossenen Hohlraum (14). Um im Hohlraum (14) angesammelte Feuchtigkeit entweichen zu lassen, weist die Hülse (8) und/oder das Verbindungselement (2) einen Entwässerungskanal (16, 20) auf, der den Hohlraum (14) mit dem Außenraum (17) verbindet.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verbindungssystem zum Verbinden mehrerer Bauteile nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Im Fahrzeugbau kommen zur Verbindung von Baugruppen im Feuchtbereich, beispielsweise zur Anbindung von Vorderachsträgern an Karosserien, Verbindungssysteme zum Einsatz, bei denen eines der zu verbindenden Bauteile eine Hülse aufweist, in der ein Verbindungselement, insbesondere ein Bolzen mit einer endseitig aufgeschraubten Mutter, geführt wird. Der Bolzen wird mit seinem der Mutter gegenüberliegenden Ende in das andere zu verbindende Bauteil eingeschraubt, wodurch die beiden Bauteile lösbar miteinander verbunden werden. Die Schraubverbindung befindet sich dabei im Klemmverbund mit der Hülse, so dass ein geschlossener Hohlraum gebildet wird. Um ein Eindringen von Feuchtigkeit, insbesondere Spritzwasser, in den geschlossenen Hohlraum zu vermeiden, können im Übergangsbereich zwischen der Hülse und den Verbindungselementen Dichtungen vorgesehen werden. Bei hochbeanspruchten Verschraubungen lässt sich jedoch ein Wassereindringen auch durch solche zusätzlichen Dichtungen nicht vollständig vermeiden. Im Hohlraum eingeschlossene Feuchtigkeit kann zu Korrosion und in der Folge zu einem Versagen des Verbindungssystems führen.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verbindungssystem in einer solchen Weise zu verbessern, dass ein Einschluss von Feuchtigkeit in einem zwischen der Hülse, dem Verbindungselement und/oder den Bauteilen gebildeten Hohlraum vermieden wird.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
- Danach sind die Hülse und/oder das Verbindungselement und/oder ein an den Hohlraum grenzendes Bauteil mit einem Entwässerungskanal versehen, der den Hohlraum mit dem Außenraum verbindet. Durch diesen Entwässerungskanal kann das Wasser aus dem Hohlraum entweichen. Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Verbindungssystems brauchen also keine aufwendigen Zusatzmaßnahmen (wie das Einfügen von Dichtringen etc.) ergriffen zu werden, um das Wasser aus dem Hohlraum fernzuhalten; durch den Entwässerungskanal wird sichergestellt, dass das in den Hohlraum eingedrungene Wasser sofort wieder abfließen kann. Dadurch wird eine Korrosionsgefahr durch im Hohlraum eingeschlossenes Stauwasser wirksam vermieden. Weiterhin braucht bei der Auslegung der eigentlichen Verbindung, z.B. der Schraubverbindung, der Aspekt der Dichtigkeit des Hohlraums nicht mehr separat berücksichtigt zu werden. Das bedeutet, dass die Verbindungselemente ausschließlich nach funktionalen bzw. Festigkeitsgesichtspunkten (z.B. dem Setzverhalten einer Schraubverbindung) ausgelegt werden können.
- Der Entwässerungskanal, der den Hohlraum des Verbindungssystems mit dem Außenraum verbindet, ist vorteilhafterweise so angeordnet, dass er sich im Gebrauchszustand des Verbindungssystems in einem bodenseitig liegenden Bereich des Hohlraums befindet; dann kann im Hohlraum befindliches Wasser, das sich unter dem Einfluss der Schwerkraft im unteren Bereich des Hohlraums ansammelt, durch den Entwässerungskanal abfließen.
- Zweckmäßigerweise weist das Verbindungssystem zusätzlich zu dem Entwässerungskanal einen weiteren Verbindungskanal zwischen Hohlraum und Außenraum auf, der als Entlüftungs- bzw. Druckausgleichkanal dient. Dieser Kanal kann sich ebenfalls im bodenseitigen Bereich des Hohlraums befinden, kann aber auch an anderen Stellen vorgesehen sein.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Verbindungselement als Schraube ausgestaltet und hat ein Außengewinde, das mit einem Innengewinde in einem der zu verbindenden Bauteile eine Schraubverbindung bildet. Daneben kann das Verbindungselement aber auch auf eine beliebige andere kraft- und/oder reib- und/oder formschlüssige Weise mit dem Bauteil verbunden werden.
- Das Verbindungselement kann einstückig ausgebildet sein (z.B. als Bundschraube), kann aber auch aus mehreren fest oder lösbar miteinander verbundenen Teilen bestehen. Die Einzelteile des Verbindungselements können kraft- und/oder reib- und/oder formschlüssig oder auch stoffschlüssig miteinander verbunden sein. Insbesondere kann das Verbindungselement aus einem Bolzen mit zwei endseitigen Außengewinden und einer auf eines dieser Enden aufgeschraubten Gewindemutter bestehen.
- Die Hülse kann als separates Bauteil ausgebildet sein, kann aber auch Teil des Verbindungselements bilden. Bei einem aus Bolzen und Mutter zusammenschraubbaren Verbindungselement kann beispielsweise die Hülse endseitig mit einem Innengewinde versehen sein, in das der Bolzen eingeschraubt werden kann. In diesem Fall ist also ein Bestandteil des Verbindungselements (hier: die Gewindemutter) einstückig mit der Hülse ausgestaltet.
- Vorteilhafterweise ist der Entwässerungskanal als Nut in einer Stirnfläche des Verbindungselements oder als Nut in einem Stirnbereich der Hülse ausgebildet. Eine solche Nut kann im Zuge der Herstellung der Verbindungselemente bzw. der Hülse einfach in die Stirnfläche eingeprägt oder eingefräst werden. Alternativ kann der Entwässerungskanal beispielsweise als Bohrung in der Wandung der Hülse ausgebildet sein oder als Nut in dem an den Hohlraum grenzenden Bauteil vorgesehen sein.
- Die Hülse ihrerseits kann als Bohrung in einem der zu verbindenden Bauteile ausgestaltet sein, so dass die Hülse einstückig mit dem Bauteil verbunden ist. Alternativ kann die Hülse ein separates Bauteil sein, das in eines der zu verbindenden Bauteile eingepresst und fest mit diesem verbunden ist. Die Hülse kann einstückig oder mehrstückig ausgebildet sein. Insbesondere kann die Hülse einen Hülsengrundkörper und eine ringförmige Scheibe (Unterlegscheibe) umfassen, die in Zusammenbaulage des Verbindungssystems auf einer Stirnfläche des Hülsengrundkörpers aufliegt und mit einem als Nut ausgebildeten Entwässerungskanal versehen ist. Diese Ausgestaltung empfiehlt sich insbesondere in Fällen, in denen ein bereits bestehendes Verschraubungssystem, das keinen Entwässerungskanal aufweist, nachträglich mit einem Entwässerungskanal versehen werden soll: Dann wird zwischen der bereits bestehenden Hülse und dem daran anschließenden Verbindungselement eine mit einer Entwässerungsnut versehene Unterlegscheibe eingelegt, so dass der Hohlraum des Verbindungssystems nun über die Entwässerungsnut der Unterlegscheibe mit dem Außenraum verbunden ist.
- Die Erfindung wird im folgenden anhand zweier in
1 bis3 dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. - Dabei zeigen:
-
1 eine Seitenansicht (1a ) und eine Schnittansicht (1b ) zweier mit einem erfindungsgemäßen Verbindungssystem verbundener Bauteile; -
2 eine perspektivische Darstellung einer Hülse des Verbindungssystems der1 ; -
3 eine Schnittansicht einer alternativen Ausgestaltung des Verbindungssystems. -
1a und1b zeigen ein Verbindungssystem1 , mit dessen Hilfe ein erstes Bauteil3 (hier: ein Vorderachsträger eines Fahrzeugs) mit einem zweiten Bauteil3' (hier: einer Fahrzeugkarosserie) verbunden ist. Das Verbindungssystem1 umfasst ein Verbindungselement2 , das im Ausführungsbeispiel der1a und1b als Bundschraube2' mit endseitigem Gewinde5b ausgestaltet ist. (Alternativ kann das Verbindungselement2 mehrteilig ausgestaltet sein und beispielsweise – wie im Ausführungsbeispiel der3 gezeigt – aus einem Bolzen4 mit endseitigen Außengewinden5a ,5b und einer Gewindemutter6 mit Innengewinde7 bestehen, die auf das Außengewinde5a des Bolzens4 aufgeschraubt ist. Die Einzelelemente4 ,6 , des Verbindungselements2 sind in diesem Fall über eine Verschraubung lösbar miteinander verbunden, so dass die zwischen den Einzelelementen4 ,6 gebildete Schraubverbindung im angezogenen Zustand Form-, Kraft- und Reibschluss aufweist). - Weiterhin umfasst das Verbindungssystem
1 eine Hülse8 , die das Verbindungselement2 zumindest abschnittsweise ringförmig umgibt und im Ausführungsbeispiel der1a und1b in eine Bohrung9 des ersten Bauteils3 eingelassen ist. Das Verbindungselement2 ist mit seinem endseitigen Gewinde5b in ein Innengewinde21 im zweiten Bauteil3' eingeschraubt und auf diese Weise an diesem befestigt. Durch Montieren der Schraubverbindung5b ,21 wird das erste Bauteil3 mit dem zweiten Bauteil3' verbunden. Dabei wird zwischen einer zylindersymmetrischen Innenwand10 der Hülse8 , einem Wandbereich12 des Verbindungselements2 und einem Wandbereich13 des zweiten Bauteils3' ein geschlossener Hohlraum14 gebildet. - Da das Verbindungssystem
1 in einem Feuchtbereich (hier: einem bodennahen Bereich des Fahrzeugs) angeordnet ist, besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit, z.B. Spritzwasser, in den Hohlraum14 des Verbindungssystems1 eindringt. Damit solche Feuchtigkeit aus dem Hohlraum14 entweichen kann, ist die Hülse8 in einem bodennahen Stirnbereich15 mit einem Entwässerungskanal16 versehen, der den Hohlraum14 mit dem Außenraum17 verbindet. Wie aus der perspektivischen Darstellung der2 ersichtlich ist, wird der Entwässerungskanal16 durch eine radial nach außen verlaufende Nut16' gebildet, die in den Stirnbereich15 der Hülse8 eingefräst ist. Im Verbauzustand des Verbindungssystems1 im Fahrzeug befindet sich der Stirnbereich15 der Hülse8 (wie in1a und1b angedeutet) im räumlich am tiefsten angeordneten Teil des Hohlraums14 ; wenn Wasser in den Hohlraum14 eindringt, so läuft es aufgrund der Schwerkraft in diesen Teil des Hohlraums14 ab und rinnt durch die Nut16' aus dem Hohlraum14 hinaus in den Außenraum17 . – Wie in1b gestrichelt dargestellt, kann der Entwässerungskanal16 auch durch eine Nut20 (oder eine Bohrung) im Kopfbereich der Bundschraube2' gebildet sein. - Zusätzlich zu dem Entwässerungskanal
16 weist das Verbindungssystem1 einen weiteren Kanal18 auf, der dem Druckausgleich im Hohlraum14 dient und verhindert, dass bei Ansammlung von Feuchtigkeit im Hohlraum14 ein Unterdruck entsteht, der die Feuchtigkeit am Entweichen hindert. Aus Gründen der einfachen Herstellbarkeit ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Kanal18 durch eine Nut18' gebildet, die auf gleicher Höhe und diametral gegenüber der Nut16' angeordnet ist. Ganz allgemein kann der Druckausgleichskanal18 jedoch an einer beliebigen Stelle in den Hohlraum14 münden. - Im Ausführungsbeispiel der
1 und2 ist die Hülse8 durch ein separates Bauteil gebildet, das in eine Bohrung9 des Bauteils3 eingepresst oder eingeschweißt ist. Alternativ kann die Hülse8 – wie im Verbindungssystem1' 3 gezeigt – mehrstückig ausgebildet sein und einen Hülsengrundkörper8' sowie eine in Axialrichtung19 an den Hülsengrundkörper8' anschließende ringförmige Scheibe8'' umfassen. Weiterhin ist im Ausführungsbeispiel der3 der Hülsengrundkörper8' einstückig mit dem Bauteil3 ausgebildet, so dass die Innenwand10' des Hülsengrundkörpers8' der Innenwand der Bohrung9 entspricht. Das Verbindungselement2 ist hier zweistückig ausgestaltet und umfasst einen Bolzen4 , der an seinen beiden Enden mit Außengewinden5a ,5b versehen ist, sowie eine auf das Außengewinde5a aufschraubbare Gewindemutter6 mit Innengewinde7 . Da der Hülsengrundkörper8' Bestandteil des Bauteils3 ist, ist es diesem Fall günstig, den Entwässerungskanal16 als Nut16'' in der zwischen Bauteil3 und Gewindemutter6 eingefügten, Teil der Hülse8 bildenden Unterlegscheibe8'' vorzusehen.
Claims (14)
- Verbindungssystem zum Verbinden mehrerer Bauteile (
3 ,3' ), – mit einem Verbindungselement (2 ), das kraft- und/oder form- und/oder reibschlüssig mit einem der Bauteile (3 ) verbindbar ist, – und mit einer das Verbindungselement (2 ) zumindest abschnittsweise ringförmig umgebenden Hülse (8 ,8' ,8'' ), – wobei im montierten Zustand des Verbindungssystems (1 ) eine Innenwand (10 ,10' ) der Hülse (8 ,8' ,8'' ) mit einem Wandbereich (11 ,12 ) des Verbindungselements (2 ) und/oder einem Wandbereich (13 ) eines Bauteils (3 ) einen geschlossenen Hohlraum (14 ) bildet, dadurch gekennzeichnet, dass – die Hülse (8 ,8' ,8'' ) und/oder das Verbindungselement (2 ) und/oder das Bauteil (3 ,3' ) einen Entwässerungskanal (16 ,16' ,16'' ,20 ) aufweist, der den Hohlraum (14 ) mit dem Außenraum (17 ) verbindet. - Verbindungssystem nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Entwässerungskanal (
16 ,16' ,16'' ,20 ) in einen Bereich des Hohlraums (14 ) mündet, der im Einbauzustand des Verbindungssystems (1 ) unten angeordnet ist. - Verbindungssystem nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzlich zu dem Entwässerungskanal (
16 ,16' ,16'' ,20 ) ein weiterer Kanal (18 ) vorgesehen ist, der den Hohlraum (14 ) mit dem Außenraum (17 ) verbindet. - Verbindungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (
2 ) durch eine Schraubverbindung (5b ,21 ) mit dem Bauteil (3' ) verbindbar ist. - Verbindungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (
2 ) einstückig mit der Hülse (8 ) ausgebildet ist. - Verbindungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Entwässerungskanal (
16 ) als Nut (20 ) in einer Stirnfläche des Verbindungselements (2 ,6 ) ausgebildet ist. - Verbindungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Entwässerungskanal (
16 ) als Nut (16' ) in einem Stirnbereich (15 ) der Hülse (8 ) ausgebildet ist. - Verbindungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Entwässerungskanal (
16 ) als Bohrung in der Wandung der Hülse (8 ) ausgebildet ist. - Verbindungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (
8' ) als Bohrung (9 ) in einem der zu verbindenden Bauteile (3' ) ausgestaltet ist. - Verbindungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (
8' ,8'' ) mehrstückig ausgebildet ist. - Verbindungssystem nach Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (
8' ,8'' ) einen Hülsengrundkörper (8' ) und eine ringförmige Scheibe (8'' ) umfasst, wobei der Entwässerungskanal (16 ) als Nut (16'' ) in der ringförmigen Scheibe (8'' ) ausgebildet ist. - Verbindungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (
2 ) zweistückig ausgebildet ist mit zwei Einzelelementen (4 ,6 ), die kraft- und/oder form- und/oder reibschlüssig miteinander verbindbar sind. - Verbindungssystem nach Anspruch 12 dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Einzelelemente (
4 ,6 ) durch eine Schraubverbindung (5a ,7 ) miteinander verbindbar sind. - Verbindungssystem nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass eines der beiden Einzelelemente (
4 ,6 ) einstückig mit der Hülse (8 ) ausgebildet ist.
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