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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
nanostruktierten metastabilen Oxidpulvern durch Spray-Pyrolyse kolloider
Mischungen.
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Aus
der WO97/18341 A1 ist ein Verfahren zur Sprühtrocknung von Dispersionsmischungen
bekannt. Bei diesem Verfahren wird ein Pulver zunächst in
einer Flüssigkeit
dispergiert. Dieses Medium wird sodann einer Ultraschallbehandlung
zur Dispersion des nanostrukturierten Materials unterworfen. Nach
mechanischem Mixen und ggf. einer weiteren Ultraschallbehandlung
wird die Dispersion in heißer
Luft sprühgetrocknet. Hierbei
werden agglomerierte Partikel geformt. D.h., es handelt sich bei
der beschriebenen Sprühtrocknung um
einen formgebenden Schritt, bei welchem die nanoskaligen Partikeln
zu größeren Einheiten
in Form von Agglomeraten zusammengeführt werden, um sie sodann direkt
einem Plasma-Sprühprozess
zuzuführen.
Bei dem Verfahren können
außer
heißer
Luft auch andere nichtreaktive Gase z.B. Stickstoff oder Argon in
erhitzter Form eingesetzt werden. Eine Stoffumwandlung findet bei
dieser Behandlung nicht statt. D.h., die Festphasenzusammensetzung
des Ausgangsproduktes entspricht derjenigen des Endproduktes.
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Aus
Goberman und Bansal u.a. (Acta Materialia 41 (2003) 2949–2970, Acta
Materialia 50 (2002) 1141–1152)
ist ein Verfahren bekannt, bei welchem konventionelle oder nanokristalline
Pulver in einer Flüssigkeit
dispergiert und anschließend
sprühgetrocknet
werden. Um Phasenumwandlungen und Mikrostrukturmodifikationen durchzuführen, werden
die sprühgetrockneten
Pulver anschließend
in einem Plasma-Sprühprozess
weiter verarbeitet. Nachteilig bei diesem Verfahren ist, dass infolge
der erforderlichen Pulver-Dispergierungen
und anschließenden
Sprühtrocknung
ein erheblicher Aufwand anfällt.
Nachteilig sind auch die infolge des Aufschmelzens der Pulver auftretenden
hohen Temperaturen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Verfügung zu
stellen, mit welchem Pulver erhalten werden können, die als Ausgangsmaterial
für das
sog. „ Plasma-Sprühen" zur Herstellung
nanostrukturierter keramischer Beschichtungen dienen können. Hierbei
soll der nach dem Stand der Technik erforderliche Aufwand vermindert
werden. Außerdem
sollen deutlich niedrigere Temperaturen im Vergleich zum bisherigen
Stand der Technik ermöglicht
werden.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung von nanostrukturierten
Oxidpulvern durch Spraypyrolyse kolloidaler Mischungen gelöst, bei
welchem eine Dispersion enthaltend als Feststoffbestandteile Oxide
oder Hydroxide oder Gemische aus Oxiden und Hydroxiden einer Vernebelungsvorrichtung
(2) zugeführt,
der
erzeugte Nebel in eine Reaktionszone (5), welche Temperaturen
zwischen 300 und 1.700°C
aufweist,
das in der Reaktionszone (5) erzeugte Gas/Feststoffgemisch
einer Vorrichtung (6) zur Abtrennung der Feststoffe zugeführt wird.
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Erfindungsgemäß soll die
Größe der dispergierten
Oxid- oder Hydroxidteilchen im nanoskaligen Bereich von < 50 nm liegen. Erfindungsgemäß können vorzugsweise
Dispersionen eingesetzt werden, die Feststoffpartikelgrößen von
3 bis 50 nm, besonders bevorzugt von 5 bis 30 nm, ganz besonders
von 5 bis 15 nm aufweisen. Solche Dispersionen sind heute kommerziell
verfügbar,
so dass sie für
die Zwecke des erfindungsgemäßen Verfahrens
nicht unbedingt gesondert hergestellt werden müssen.
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Zu
den bevorzugt eingesetzten Oxiden gehören TiO2,
ZrO2, Al2O3 CeO2, SiO2, YSZ und ZnO.
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In
dem Verfahren können
Gemische mehrerer Feststoffphasen in der Dispersion eingesetzt werden. Bevorzugt
ist der Einsatz von mindestens zwei Phasen. Die Dispersion kann
in jedem geeigneten Dispergiermittel vorgenommen werden. Hierfür kommen
flüssige
Dispersionsmedien in wässriger
und nichtwässriger Form
in Betracht. Wässrige
Dispersionsmedien können
sauer oder auch basisch sein. Besonders bevorzugt ist erfindungsgemäß eine Dispersion
in Wasser. Als nichtwässrige
Medien kommen auch Lösungsmittel
wie Ethanol, Methanol, Isopropanol sowie Aceton in Betracht.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden demgemäß u.U. vor
den weiteren Schritten zunächst die
gewünschten
Dispersionszusammensetzungen hergestellt. D.h., es werden Dispersionen
verschiedener Oxide in den gewünschten
Mengenverhältnissen
miteinander vermischt. U.U. ist auch eine Verdünnung der Ausgangsdispersion
in diesen Fällen
erforderlich, um eine Ausfällung
der dispergierten Phasen während
der Mischung zu verhindern.
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Die
Dispersion wird sodann einer Vernebelungsvorrichtung zugeführt. Im
einfachsten Falle kann die Dispersion über eine Pumpe in die Vernebelungsvorrichtung
eingespeist werden.
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Als
Vernebelungsvorrichtung kommen alle geeigneten dem Fachmann bekannten
Gerätschaften
in Betracht, z.B. Einstoffzerstäuber
wie Axillar-Hohlkegeldüsen,
Pneumatikzerstäuber
wie Flachstrahl, oder Vollkegeldüsen,
Ultraschallzerstäuber.
Besonders gute Ergebnisse lassen sich mittels Ultraschallschwinger
bzw. Ultraschallzerstäubern
oder Zweistoffdüsen
erreichen.
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Die
so vernebelte Dispersion wird sodann einer Reaktionszone zugeführt. Der
Transport des Nebels kann mit beliebigen geeigneten Maßnahmen
durchgeführt
werden, z.B. unter Zuhilfenahme eines Trägergases. Als Trägergas kommen
insbesondere Inertgase, z.B. Edelgase, Stickstoff sowie Sauerstoff
und Luft, insbesondere technische Luft in Betracht.
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Die
Reaktionszone ist so ausgelegt, dass sie Temperaturen bis zu 1.750°C erzeugen
vermag Vorzugsweise liegen die Temperaturen in der Reaktionszone
bei bis zu 1.500°C.
Ein bevorzugter Reaktionsbereich ist 400 bis 1.700°C. Besonders
bevorzugt sind 650 bis 1.500°C,
ganz besonders bevorzugt sind 900 bis 1.100°C.
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Bei
der Reaktionszone kann es sich um einen konventionellen Rohrofen
handeln. Es sind jedoch auch beliebige andere Reaktionszonen einsetzbar,
in welchen die genannten Bedingungen eingehalten werden können, z.B.
Sprühen
ein einer Flamme.
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In
einer erfindungsgemäßen Variante
beträgt
der Druck in der Reaktionszone 500 bis 3.000 mbar, besonders bevorzugt
von 900 bis 1.100 mbar, ganz besonders bevorzugt Umgebungsdruck.
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Bei
den angegebenen Temperaturen und Drucken verdampft in der Reaktionszone
das Wasser. Die dispergierten Feststoffteile agglomerieren zu größeren Einheiten.
Weiterhin findet unter den genannten Bedingungen, insbesondere in
dem genannten Temperaturbereich eine Phasenumwandlung im Feststoff
statt. Damit lässt
sich durch die Temperatur und ggf. auch die Einstellung des Drucks
die Zusammensetzung der Phasen des Feststoffes steuern. Eine derartige
Möglichkeit
der Variation der Phasenzusammensetzung ist aus dem bisherigen Stand
der Technik bei Verwendung von Dispersionen in Sprühprozessen
nicht bekannt.
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Am
Ende der Reaktionszone strömt
das Gas/Feststoffgemisch in eine Trennvorrichtung. Dort werden Gase
und Feststoffe voneinander getrennt.
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Bei
der Trennvorrichtung handelt es sich in der Regel um konventionelle
Filter. Auf diesen werden die Feststoffpartikel abgeschieden, während das
Gas abströmt.
Die Porengrößen der
Filter richten sich nach der Größe der Feststoffpartikel,
müssen
jedoch auf jeden Fall eine möglichst
ungehinderte Durchströmung
für das Gas
gewährleisten.
Im einfachsten Falle können
konventionelle Filterpapiere zum Einsatz kommen. Darüber hinaus
können
neben Papier z.B. auch Gewebe, Fliess, Nadelfilz und übliche geeignete
Membranen verwendet werden. Abgesehen davon können auch beliebige andere
geeignete filternde Abscheider in Betracht kommen. Z.B. sind auch
elektrische Abscheider und Massenkraftabscheider einsetzbar. Als
Massenkraftabscheider sind z.B. Zyklone oder Prallabscheider geeignet.
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Im
Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren und
Verfahrensbeispiele näher erläutert.
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1 stellt
eine erfindungsgemäß einsetzbare
Vorrichtung in der Übersicht
dar.
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2 zeigt
die wesentlichen Teile der erfindungsgemäß einsetzbaren Vorrichtung
in vergrößerter Form.
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In
die Vorrichtung 8 wird die eingesetzte Dispersionsmischung
gegeben. Diese wird über
die Pumpe 1 dem Ultraschallschwinger 2 zugeleitet.
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Sofern
mehrere Oxidphasen miteinander gemischt werden sollen, kann aus
den Vorlagen 8a und 8b in die Vorrichtung 8c die
gewünschte
Menge gegeben werden. In der Vorrichtung 8c erfolgt sodann
die Mischung der eingesetzten Dispersionen 8a und 8b.
Ggf. sind hier noch Verdünnungen
erforderlich, um ein Ausfällen
der dispergierten Phasen zu verhindern.
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Die
Dispersionsmischung wird sodann in den Ultraschallschwinger 2 vernebelt.
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Aus
dem Ultraschallschwinger 2 wird sodann über die Leitung 10 der
Nebel in die Reaktionszone 5 geführt. Der Transport des Nebels
kann mittels eines Trägergases
erfolgen. In der erfindungsgemäß beispielhaft
aufgeführten
Vorrichtung nach 1 ist hierfür ein Sauerstoffbehälter 9 vorgesehen,
aus welchem über den
Regler 3 die jeweils benötigte Menge in den Ultraschallschwinger 2 eingespeist
wird.
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In
der Reaktionszone werden bei Temperaturen bis 1500°C die Verdampfung
des Wassers und die Phasenumwandlung der Feststoffe durchgeführt. Über den
Regler 11 wird die Temperatur in der Reaktionszone konstant
gehalten.
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In
dem erfindungsgemäßen Beispiel
ist die Reaktionszone rohrförmig
ausgelegt. Es handelt sich um ein Al2O3-Rohr 4, welches in dem Rohrofen 5 eingefügt ist.
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Der
Druck in der Anlage wird über
den Druckaufnehmer 12 ermittelt und mittels des Reglers 13 und des
Ventils 14 auf dem gewünschten
Wert gehalten.
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Das
in der Reaktionszone 5 erzeugte Gas/Feststoffgemisch wird
sodann dem Filter 6 zugeführt. Dort wird der Feststoff
abgeschieden und das Trägergas
abgeleitet.
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Ausführungsbeispiele:
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Im
Folgenden wird der Betrieb der zuvor dargestellten Anlage anhand
einiger Beispiele näher
erläutert:
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1. + 2. Ausführungsbeispiele:
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Ausgangsstoffe:
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- – Zirkoniumoxid
(ZrO2). 20 Gew.% in H2O,
kolloidale Dispersion (Hersteller: Alpha Aesar)
pH-Wert: 2.7
Partikelgröße: 5–10 nm
Stabilisiert
mit Essigsäure
- – Aluminiumoxid
(Al2O3), 20 Gew.%
in H2O, kolloidale Dispersion (Hersteller:
Alpha Aesar)
pH-Wert: 4
Partikelgröße: 50 nm
Stabilisiert
mit NO3
Liegt als AlO (OH) (Boehmit)
vor
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1. Schritt: Mischen der
Ausgangsprodukte:
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ZrO
2-Dispersion in einem Becherglas vorlegen
und mit Essigsäure
(pH3) unter Rühren
1:1 verdünnen. Danach
wird unter Rühren
soviel Al
2O
3-Dispersion
zugegeben bis die Dispersionsmischung folgende chemische Zusammensetzung
besitzt: ZrO
2/Al
2O
3 – 70/30
mol%. 2.
Schritt: Spray-Pyrolyse der Dispersionsmischung Versuchsbedingungen
für 1.
Ausführungsbeispiel:
Reaktortemperatur: | 900°C |
Trägergasfluss
(Sauerstoff): | 5
l/min |
Druck
im Reaktor: | 950
mbar |
Volumenfluss
der Dispersion: | 30
ml/h |
Spezifikation
Endprodukt für
1. Ausführungsbeispiel:
Agglomeratgröße: | 1–3 μm |
Chemische
Zusammensetzung: | ZrO2/Al2O3 – 68/32
mol% |
Mittlere
Korngröße: | ca.
10 nm |
Phasenzusammensetzung: | tetragonales
ZrO2 |
Phasenstabilität: | reines
tetragonales ZrO2 bei 1000°C (2h) |
Versuchsbedingungen
für 2.
Ausführungsbeispiel:
Reaktortemperatur: | 450°C |
Trägergasfluss
(Sauerstoff): | 5
l/min |
Druck
im Reaktor: | 950
mbar |
Volumenfluss
der Dispersion: | 30
ml/h |
Spezifikation
Endprodukt für
2. Ausführungsbeispiel:
Agglomeratgröße: | 1–3 μm |
Chemische
Zusammensetzung: | ZrO2/A2O3 – ca. 70/30
mol% |
Mittlere
Korngröße: | ca.
15 nm Boehmit Kristallite |
Phasenzusammensetzung: | Boehmit
+ amorphe ZrO2-Phase |
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3., 4. und 5. Ausführungsbeispiel:
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Ausgangsprodukte für 3., 4.
und 5. Ausführungsbeispiel:
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- – Aluminiumoxid
(Al2P3), 20 Gew.%
in H2O, kolloidale Dispersion (Hersteller:
Alpha Aesar)
pH-Wert: 4
Partikelgröße: 50 nm
Stabilisiert
mit NO3
Liegt als AlO(OH) (Boehmit)
vor
- – Titaniumoxid
(TiO2), 33,15 Gew.% in H2O,
kolloidale Dispersion (Hersteller: Alpha Aesar)
pH-Wert: 9,2
Partikelgröße: 25 nm
stabilisiert
mit Pripylene Glycol
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1. Schritt: Mischen der
Ausgangsprodukte:
-
TiO
2-Dispersion in einem Becherglas vorgelegen.
Danach wird unter Rühren
soviel Al
2O
3-Dispersion zugegeben,
so dass die Dispersionsmischung folgende chemische Zusammensetzung
besitzt: TiO
2/Al
2O
3 – 87/13
Gew.%. 2.
Schritt: Spray-Pyrolyse der Dispersionsmischung Versuchsbedingungen
für 3.
Ausführungsbeispiel:
Reaktortemperatur: | 450°C |
Trägerglasfluss
(Sauerstoff): | 5
ltr/min |
Druck
im Reaktor: | 950
mbar |
Volumenfluss
der Dispersion: | 30
ml/h |
Spezifikation
Endprodukt für
3. Ausführungsbeispiel:
Agglomeratgröße: | 1–5 μm |
chemische
Zusammensetzung: | TiO2/Al2O3 – 82/18
mol% |
Mittlere
Korngröße: | ca.
30 nm für
Rutil (TiO2), ca. 15 nm für Boehmit |
Phasenzusammensetzung: | Boehmit
+ TiO2-Rutil |
Versuchsbedingungen
für 4.
Ausführungsbeispiel:
Reaktortemperatur: | 900°C–1300°C |
Trägergasfluss
(Sauerstoff): | 5
l/min |
Druck
im Reaktor: | 950
mbar |
Volumenfluss
der Dispersion: | 30
ml/h |
Spezifikation
Endprodukt für
4. Ausführungsbeispiel:
Agglomeratgröße: | 1–5 μm |
chemische
Zusammensetzung: | TiO2/Al2O3 – 85/15
mol% |
Mittlere
Korngröße: | ca.
20 nm für
Rutil (TiO2), < 10nm für gamma-Al2O3 |
Phasenzusammensetzung: | Boehmit
(AlO (OH)) + Rutil (TiO2) |
Versuchsbedingungen
für das
4. Ausführungsbeispiel:
Reaktortemperatur: | 1500°C |
Trägergasfluss
(Sauerstoff): | 5
l/min |
Druck
im Reaktor: | 950
mbar |
Volumenfluss
der Dispersion: | 30
ml/h |
Spezifikation
Endprodukt für
5. Ausführungsbeispiel.
Agglomeratgröße: | 1–5 μm |
chemische
Zusammensetzung: | TiO2/Al2O3 – 85/15
mol% |
Mittlere
Korngröße: | ca.
35 mm für
Rutil (TiO2), ca. 40 nm für alpha-Al2O3 |
Phasenzusammensetzung: | alpha-Al2O3 + (TiO2)-Rutil (TiO2) |
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Zusammenfassung der Ergebnisse:
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Die
aufgeführten
Beispiele zeigen, dass sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
nanoskalige Oxidpulver herstellen lassen. Die Oxidpulver bestehen
aus Agglomeraten im μm-Bereich.
Diese Agglomerate bestehen wiederum aus kleineren Einheiten.
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3 zeigt
die Difraktogramme der Endprodukte für die ZrO2/Al2O3-Ausführungsbeispiele
(1. und 2. Ausführungsbeispiel).
Die mittlere Kurve ist das Difraktogramm zum ersten Ausführungsbeispiel
(Prozesstemperatur 900°C).
Alle Reflexe können
tetragonalem ZrO2 zugeordnet werden. Aus
der Reflexverbreitung berechnet sich eine mittlere Korngröße von ca.
10 nm.
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Die
untere Kurve zeigt das Difraktogramm des zweiten Ausführungsbeispiels
(Prozesstemperatur 450°C).
Die Reflexe können
der Phase Boehmit zugeordnet werden. Außerdem ist ein amorpher Untergrund im
Difraktogramm sichtbar. Aus der Reflexverbreiterung berechnet sich
für Boehmit
eine mittlere Korngröße von ca.
15 nm. Dies zeigt, dass die Phasenzusammensetzung im ZrO2/Al2O3-System über die
Prozesstemperatur steuerbar ist.
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4 zeigt
die Difraktogramme der Endprodukte für die TiO2/Al2O3-Ausführungsbeispiele
(3, 4, 5). Die Reflexe des unteren Difraktogramms (3. Ausführungsbeispiel,
450°C Prozesstemperatur)
können
Rutil (TiO2) – (r) und der Boehmit-Phase
(b) zugeordnet werden. Die Reflexe der drei mittleren Difraktogramme
(4. Ausführungsbeispiel,
900°C, 1.100°C und 1.300°C) können der
Rutil (TiO2)-Phase und gamma-Al2O3 (t) zugeordnet werden. Die Reflexe des
oberen Difraktogramms können
der Rutil-Phase und alpha-Al2O3 (c
= corund) zugeordnet werden. Die Ausführungsbeispiele zeigen, dass
die Phasenzusammensetzung der Endprodukte in TiO2/Al2O3-System über die
Prozesstemperatur gesteuert werden kann.
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Zusammenfassend
ist festzustellen, dass die Korngröße in allen Fällen deutlich
unter 50 nm liegt. Durch die Lage der Peaks (Reflexe) lässt sich
die kristalline Phasenzusammensetzung bestimmen. Es zeigt sich dabei,
dass durch die Reaktortemperatur die Phasenzusammensetzung variiert
werden kann. Dabei bleibt die chemische Zusammensetzung konstant.
Sie entspricht der chemischen Zusammensetzung der Ausgangsstoffe.