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Die
Erfindung betrifft eine programmgesteuerte Spülmaschine, insbesondere einen
gewerblichen Reinigungs- oder Desinfektionsautomat mit einem Spülbehälter und
einem mit dem Spülbehälter strömungsmäßig verbundenen
Sicherheitsüberlauf, wobei
der Sicherheitsüberlauf
eine in einer Spülbehälterwand
angeordnete Öffnung
mit einer Überlaufkante
und eine ein Wasserreservoir bildende Überlaufkammer mit einem über der Überlaufkante
liegenden Auslauf besitzt.
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Um
beim Auftreten einer Störung,
bei der ein Wasserzulauf ungesteuert in den Spülraum erfolgt, einen gezielten
Wasserüberlauf
herbeizuführen
und ein Fluten der Umgebung des Geräts zu vermeiden, ist der Spülraum flüssigkeitsleitend
mit einem Sicherheitsüberlauf
verbunden. Dieser weist eine Überlaufkante
zum Spülraum
und einen in das Abwassernetz oder in eine Auffangwanne mündenden
Ablauf auf, wobei die Überlaufkante
oberhalb des beim Spülen im
Spülraum
vorliegenden Flüssigkeitsniveaus
angeordnet ist.
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Eine
eingangs beschriebene Spülmaschine ist
aus der
DE 103 17
787 B3 bekannt. Bei dieser Spülmaschine mündet die als erste Kammer bezeichnete Überlaufkammer
in eine zweite Kammer, die wiederum mit einem Ablaufrohr ausgestattet
ist. Dabei ist der in die zweite Kammer mündende Auslauf der Überlaufkammer
oberhalb der Überlaufkante einer Öffnung zwischen
Spülbehälter und Überlaufkammer
angeordnet, so dass sich bei gefüllter Überlaufkammer
ein siphonartiger Verschluss der Öffnung bildet. Hierdurch werden
einerseits Feuchtigkeit und Gerüche
am Austreten aus dem Spülbehälter gehindert,
andererseits kann der Spülbehälter während der
Durchführung
eines Trocknungsprogramms abgedichtet werden. Durch die bekannte
Gestaltung der Überlaufkammer
wird ein Sammelvolumen gebildet, in dem kontaminierte Spülflüssigkeit
in die späteren
Programmabschnitte und sogar in die nachfolgenden Spülgänge verschleppt
wird. Insbesondere bei gewerblichen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten
muss das Verbleiben von Spülflüssigkeit
in der Überlaufkammer
verhindert werden.
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Der
Erfindung stellt sich somit das Problem, bei einer Spülmaschine
der eingangs genannten Art die Laugenverschleppung im Bereich der Überlaufkammer
zu vermeiden.
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Erfindungsgemäß wird dieses
Problem durch eine Spülmaschine
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden
Unteransprüchen.
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Die
mit der Erfindung erreichbaren Vorteile ergeben sich durch einen
minimalen konstruktiven Aufwand und der Möglichkeit einer programmgesteuerten
Entleerung. Hierdurch wird mit großer Funktionssicherheit eine
Laugenverschleppung verhindert und gleichzeitig eine hygienisch
einwandfreie Durchspülung
aller Wasserwege erreicht.
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In
einer ersten Ausführungsform
umfassen die Mittel einen Ablauf mit einem von der Programmsteuerung
schaltbaren Ventil. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform umfassen die Mittel
eine in die Überlaufkammer
mündende
Saugleitung. Hierdurch entfällt
die Notwendigkeit von Ventilen, welche wegen ihres geringen Öffnungsquerschnittes
verstopfen können
und außerdem
chemischen und thermischen Belastungen entweder nicht oder nur mit
großem Kostenaufwand
standhalten. Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Saugleitung
in den Ablaufbereich des Spülbehälters vor
einer Entleerungspumpe oder einem Entleerungsventil mündet. Hierdurch
kann die Überlaufkammer
auf einfache Weise, d. h. unter Ausnutzung des Saughebereffektes
mit ohnehin vorhandenen Mitteln gleichzeitig mit dem Spülbehälter entleert
werden.
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Es
ist außerdem
vorteilhaft, wenn in die Überlaufkammer
der Frischwasserzulauf zum Spülbehälter mündet. Hierdurch
besteht einerseits die Möglichkeit,
die Überlaufkammer
programmgesteuert zu füllen
und so beispielsweise für
den Trocknungsvorgang die notwendige Abdichtung des Spülbehälters zu
erreichen. Andererseits wird hierdurch auf sehr einfache Weise der
Wassereinlaufbereich vor Spritzwasser aus Sprüheinrichtungen im Spülbehälter geschützt. Ein
solcher Schutz ist erforderlich, wenn über den Frischwasserzulauf
Wasser ins Versorgungsnetz zurückgesaugt
wird.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich, wenn in die Saugleitung eine Bypassleitung
mündet,
welche mit der Druckseite der Umwälzpumpe verbunden ist. Hierdurch
ist während
eines Desinfektions-Programmabschnitts
die Ausspülung
der Saugleitung und der Überlaufkammer
mit heißer
Spülflüssigkeit
und die damit verbundene Desinfektion gewährleistet.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher
beschrieben. Es zeigt:
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1 den
unteren Bereich eines erfindungsgemäß ausgebildeten Desinfektionsautomaten
im Querschnitt und
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2 den
Sicherheitsüberlauf
des in 1 dargestellten Desinfektionsautomaten in einem
vergrößerten Ausschnitt.
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Die 1 zeigt
einen Sicherheitsüberlauf 1 für eine an
sich bekannte und deshalb in ihrer kompletten Ausbildung nicht gezeigte
programmgesteuerte Spülmaschine 2.
Diese besitzt einen Spülbehälter 3,
welcher auf der Frontseite 4 durch eine nicht dargestellte
Tür verschlossen
ist. Der Spülbehälter 3 ist
strömungsmäßig mit
dem an einer Gehäuseaußenwand 5 der
Spülmaschine 2 montierten,
in 2 als Einzelheit dargestellten Sicherheitsüberlauf 1 verbunden.
Hierzu ist in dem Spülbehälter 3 eine Öffnung 6 vorgesehen,
an die sich gehäuse seitig
ein Behälter 7 anschließt. Der
untere Rand der Öffnung 6 definiert
eine Überlaufkante 8, über die
das Wasser vom Spülbehälter 3 zum
Behälter 7 und
umgekehrt fließen
kann. Ein nach unten offenes Winkelblech 9 erzeugt eine
siphonartige, durch den Pfeil 10 symbolisierte Umlenkung,
die im gefüllten
Zustand den Spülbehälter 3 luftdicht
gegenüber
der Außenumgebung 11 abschließt. Eine
Trennwand 12 unterteilt den Behälter 7 in eine Überlaufkammer 13 mit
der Umlenkung und in eine Ablaufkammer 14 mit einem Ablaufrohr 15.
Der obere Rand der Trennwand 12 definiert den Auslauf 16 der Überlaufkammer
und liegt höher als
die Überlaufkante 8.
In die Überlaufkammer 13 mündet über eine Öffnung 17 im
Winkelblech 9 der Wasserzulauf 18, wobei wahlweise
oder in Kombination Leitungswasser, enthärtetes Wasser oder vollentsalztes
Wasser verwendet werden kann.
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Der
Spülbehälter 3 ist
im unteren Bereich zu einer Auffangwanne 20 geformt, die
in einen Sammeltopf 21 mündet. Von dort gelangt die
Spülflüssigkeit über einen
ersten Abzweig 22 in den Ansaugstutzen 23 einer
Ablaufpumpe 24 und über
einen zweiten Abzweig 25 in den Ansaugstutzen 26 einer
Umwälzpumpe 27.
Die Ablaufpumpe 24 befördert
die Flüssigkeit über ihren
Druckstutzen 28 in eine nicht dargestellte Abwasserleitung,
die Umwälzpumpe 27 verteilt
die Flüssigkeit über einen
ersten Druckstutzen 29 auf Sprüheinrichtungen, welche in bekannter
Weise im Spülbehälter 3 angeordnet
sind. 1 zeigt lediglich die Zuleitung 30 zu
den nicht weiter dargestellten Sprüheinrichtungen, die beispielsweise
als Sprüharme
oder Injektordüsen
ausgebildet sein können.
Ein zweiter Druckstutzen 31 der Umwälzpumpe 27 ist an eine
Bypassleitung 32 geführt,
welche wiederum in eine Saugleitung 33 mündet. Die
Saugleitung taucht mit ihrem einen Ende 34 in die Überlaufkammer 13 bis
in deren Bodenbereich ein und ist mit dem anderen Ende 35 an
eine abgezweigte Einmündung 36 am
Ansaugstutzen 23 der Ablaufpumpe 24 geführt. Der
zum Sammeltopf 21 gerichtete Rand der Einmündung 36 ist
mit einer Staukante 37 versehen.
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Die
Funktionsweise des Sicherheitsüberlaufs 1 und
der mit ihm verbundenen Komponenten wird nachfolgend näher beschrieben:
Zu
Beginn eines Spülprogrammabschnitts
wird über den
Wasserzulauf 18 Wasser in die Überlaufkammer 13 eingefüllt und
gelangt von dort über
die Überlaufkante 8 durch
die Öffnung 6 in
den Spülbehälter 3. Durch
geeignete, in den Zeichnungen nicht dargestellte Sensoren wird sichergestellt,
dass die für
den jeweiligen Spülprogrammabschnitt
notwendige Wassermenge zufließt,
wobei diese so bemessen ist, dass sich im Spülbehälter 3 ein Niveau
unterhalb der Überlaufkante 8 einstellt.
Nach Beendigung des Wasserzulaufs bleibt in der Überlaufkammer 13 eine Wasservorlage
bis zur Überlaufkante 8 stehen
und verschließt
aufgrund der Umlenkung die Öffnung 6 nach
dem Siphon-Prinzip. Das im Spülbehälter 3 befindliche
Wasser wird aus dem Sammeltopf 21 von der Umwälzpumpe 27 in
die Sprüheinrichtungen
gefördert.
Gleichzeitig gelangt eine geringe Flüssigkeitsmenge in die Bypassleitung 32 und
spült hierüber die
Saug leitung 33 und den Ablaufbereich (Abzweig 22 und
Ansaugstutzen 23) des Sammeltopfs 21. Insbesondere
die Durchspülung
mit heißer
Flüssigkeit
in einem Desinfektionsprogrammabschnitt sorgt für eine vorschriftsmäßige Reinigung
dieser Leitungsabschnitte 22, 23, 32 und 33.
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Im
Falle eines unkontrollierten Wasserzulaufs, der durch defekte Niveau-
oder Zulaufmengen-Sensoren
oder nichtabschaltende Zulaufventile verursacht werden kann, übersteigt
der Flüssigkeitsstand
im Spülbehälter
3 die Überlaufkante
8.
Bei weiter steigendem Flüssigkeitspegel
gelangt das Wasser über
den Auslauf aus der Überlaufkammer
13 in die
Ablaufkammer
14. Dort kann, wie in der
DE 103 17 787 B3 beschrieben,
ein Schwimmerschalter (nicht dargestellt) den Fehler erkennen und
die Abschaltung der Wasserzufuhr und/oder eine Warnanzeige (nicht
dargestellt) verursachen. Andernfalls tritt das Wasser über das
Ablaufrohr
15 aus und gelangt in eine Auffangwanne (nicht
dargestellt).
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Zur
Beendigung eines fehlerfreien Spülprogrammabschnitts
wird die Umwälzpumpe 27 abgeschaltet
und anschließend
die Flüssigkeit
aus dem Spülbehälter 3 entleert.
Hierzu wird die Ablaufpumpe 24 eingeschaltet und die Flüssigkeit
in die Abwasserleitung gefördert.
In der Überlaufkammer 13 bleibt dann
die bis zur Überlaufkante
reichende Wasservorlage stehen. Beim Einschalten der Pumpe 24 wird durch
die Staukante 37 ein Unterdruck in der Saugleitung 33 erzeugt.
Dadurch wird die Flüssigkeit,
die aus der Wasservorlage in dem einen Ende 34 der Saugleitung 33 steht, über deren
höchsten
Punkt 38 angehoben. Anschließend entleert sich der gesamte Inhalt
der Überlaufkammer 13 nach
dem Saugheberprinzip in den Ansaugstutzen 23 der Ablaufpumpe 24 und
wird in die Abwasserleitung befördert.
Der vorbeschriebene Programmablauf erfolgt während aller wasserführenden
Programmabschnitte.
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Zu
Beginn des Trocknungsprogrammabschnitts wird zeitgesteuert eine
geringe Wassermenge (ca. ein Liter) über den Wasserzulauf 18 zugeführt. Diese
Menge ist größer als
das Volumen der Überlaufkammer 13,
deshalb läuft
ein Teil über
die Auffangwanne 20 und den Sammeltopf 21 in den
Ansaugstutzen 23 der Ablaufpumpe 24. Sie reicht
deshalb aus, um die Öffnung 6 nach
dem Siphonprinzip abzudichten. Zum Ende des Trocknens wird dann
die Ablaufpumpe 24 eingeschaltet und wieder ein Unterdruck
in der Saugleitung 33 erzeugt. Somit ist die Überlaufkammer 13 auch
nach diesem letzten Programmabschnitt geleert.