-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Übergabe
einer mit einem zu verpackenden Produkt gefüllten Beutelverpackung an ein Behältnis zur
Verpackung und/oder Förderung
der Beutelverpackung in einer Verpackungsmaschine. Insbesondere
betrifft die Erfindung ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch
1 sowie eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 9.
-
In
der Technologie der Verpackungsmaschinen, insbesondere bei Schlauchbeutelverpackungsmaschinen,
sind Verfahren und Vorrichtungen bekannt, bei denen eine Beutelverpackung
an einer Übergabeposition
in einer Verpackungsmaschine bereitgestellt wird und hier dann einem
bereitgestellten Behältnis
zugeführt
wird, das beispielsweise zur weiteren Verpackung der Beutelverpackung
oder zum Weitertransport der Beutelverpackung in der Verpackungsmaschine
dient.
-
In
einem typischen Anwendungsfall ist die Beutelverpackung eine Schlauchbeutelverpackungseinheit,
die bereits mit einem fließ-
oder schüttfähigen und/oder
Pulver- oder granulatförmigen
Produkt der Lebensmittelindustrie gefüllt ist, wie bei spielsweise Zucker,
Mehl, Haferflocken, Müsli,
aber auch Waschmittel, und dergleichen. In diesem Anwendungsfall
ist das bereitgestellte Verpackungsbehältnis typischerweise eine Faltschachtel
aus Kartonmaterial. Dieser Verpackungskarton ist in der Regel mit
Produktinformationen und -abbildungen bedruckt und die so gebildete
gesamte Verpackungseinheit wird typischerweise in den Regalen des
Lebensmitteleinzelhandels zum Verkauf angeboten.
-
Bei
diesen im Stand der Technik bekannten Prozessen der Kartoniertechnik
und bei den entsprechenden Kartoniermaschinen besteht grundsätzlich das
Problem, dass der Beutel auf Grund der Fließfähigkeit des darin befindlichen
Produkts und auf Grund der Flexibilität der den Beutel bildenden
Verpackungsfolie an seinen Seitenwänden Abrundungen oder Ausbauchungen
aufweist und daher eine ballige, undefinierte und variable Erscheinungsform hat.
Um derartige gefüllte
Verpackungsbeutel ohne nennenswerten Widerstand in eine Verpackungskartonschachtel
einführen
zu können,
ist der gefüllte Verpackungsbeutel
von seinen Abmessungen her und insbesondere im Umfang in der Regel
deutlich kleiner als die Innenabmessungen der Verpackungskartonschachtel.
Dieses ist hinsichtlich der Ausnutzung des zur Verfügung stehenden
Volumens nachteilig. Die Verpackungsschachtel ist am Ende nur teilweise
mit dem Produkt gefüllt,
wobei ein beträchtlicher
Teil ihres Innneraums leer bleibt. Dieses bringt jedoch weitere
Nachteile mit sich, wie beispielsweise erhöhte Transport- und Logistikkosten
sowie eine schlechte Ausnutzung des Regalplatzes im Lebensmittelhandel.
-
Im
Stand der Technik wird zwischen vertikalen, horizontalen und schräg arbeitenden
Verpackungsmaschinen, insbesondere Kartoniermaschinen, unterschieden.
Bei einem vertikalen Prozess wird die Beutelverpackungseinheit senkrecht über dem
Behältnis
(z. B. Verpackungskarton) bereitgestellt, wobei das Packstück (Beutelverpackung)
dann auf Grund der Schwerkraft an das Behältnis übergeben wird, also im wesentlichen
in das Behältnis
hinein fallen gelassen wird. Hierbei spielen die oben genannten
maßlichen
Bedingungen eine wesentliche Rolle. Auf Grund der Rundungen des
gefüllten
Beutels muss die Faltschachtel in ihrem Querschnitt ausreichend
groß sein,
damit der gefüllte
und daher ausgebauchte oder ballige Beutel unter möglichst
geringer Reibung vollständig
in die Schachtel hineinfällt. Wenn
der gefüllte
Beutel im Verhältnis
zu den Abmessungen der Schachtel zu groß ist, ergeben sich Beschränkungen
hinsichtlich der Geschwindigkeit und des zeitlichen Ablaufs dieses
Verpackungsprozesses. Im Extremfall reicht die Schwerkraft nicht aus,
um die Reibung zu überwinden,
oder der Beutel passt unter Umständen überhaupt
nicht in die Kartonverpackung. In diesem Fall können zusätzliche Hilfseinrichtungen
zum Einschieben des Beutels benötigt werden.
-
Vergleichbare
Probleme und Nachteile ergeben sich bei dem horizontalen Verfahren,
bei dem die Beutelverpackung zunächst
im wesentlichen waagerecht oder horizontal neben dem Behältnis (z.
B. Verpackungskarton) bereitgestellt wird. Zum Einführen des
Beutels in das Behältnis
sind Einschiebeeinrichtungen vorgesehen, beispielsweise in Form
von sich linear hin- und herbewegenden Einschubstößeln. Auf Grund
des Reibungswiderstands wird der zunächst flach liegende Beutel
bei dem Angreifen der Einschiebeeinrichtungen ballig, d. h. er "bäumt sich auf" und es entstehen
Ausbauchungen an seinen Seitenflächen.
Wie bei dem vertikalen Verpackungsprozess muss somit auch hier die
Verpackungsschachtel ausreichend groß bemessen sein, damit der
Verpackungsbeutel ohne größeren Widerstand
von der Seite in die Schachtel eingeschoben werden kann.
-
Entsprechendes
gilt für
die schräg
arbeitenden Verpackungsmaschinen, bei denen die Beutelverpackung
zunächst
unter einem beliebigen Winkel seitlich oder oberhalb oder unterhalb
neben dem Behältnis
bereitgestellt wird und dann durch geeignete Einschiebe- oder Fördereinrichtungen
in das Behältnis
(z. B.
-
Verpackungskarton)
eingeführt
wird. Das Packstück
(Verpackungsbeutel) wird in diesem Fall insbesondere durch umlaufende
Fördereinrichtungen,
wie beispielsweise Gurtbänder
oder Kettenförderer,
an das Behältnis übergeben
und in dieses eingeschoben. Auch bei diesem Prinzip ergeben sich Probleme
durch die bauchige, undefinierte Beutelform, die Vergrößerung des
Beutelquerschnitts auf Grund des Reibungswiderstands beim Angreifen
der Einschiebe- und/oder Fördereinrichtungen
sowie auf Grund der ggfs. zu kleinen Abmessungen der Verpackungsschachtel,
in der der gefüllte
Beutel untergebracht werden soll.
-
Aus
der
DE 20 58 949 A sind
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einbringen gefüllter Innenbeutel
in Außenkartons
bekannt. Aus dieser Schrift sind insbesondere ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
9 bekannt. Weitere, vergleichbare Verfahren und Vorrichtungen sind
aus der
DE 35 39 228
A1 und der
CH
620 402 A5 bekannt. Bei diesen Verpackungsverfahren und
-vorrichtungen sind die Beutelzuführeinrichtungen als Greifeinrichtungen,
insbesondere als Zangengreifeinrichtungen, ausgebildet, wobei diese Greifeinrichtungen
durch das Behältnis
(z. B. Verpackungskartonschachtel) hindurch geführt werden, um den Beutel zu
ergreifen.
-
Anstelle
der weiteren Verpackung der gefüllten
Beutelverpackungseinheit in einer Verpackungskartonschachtel, wie
zuvor beschrieben, betrifft die Erfindung auch die Übergabe
der Beutelverpackungseinheit an ein beliebiges anderes Behältnis in einer
Verpackungsmaschine, beispielsweise ein becherförmiges oder korbförmiges Fördermittel,
wie beispielsweise einen Becher einer sogenannten Taktkette oder
Becherförderkette.
In diesem Anwendungsfall wird die gefüllte Beutelverpackungseinheit in
diesen Becher eingeführt
und darin in der Verpa ckungsmaschine zu einer nächsten Verarbeitungsstation
weitergefördert,
beispielsweise einer Station, an der der Beutelkopf mittels eines
Klips oder eines Etiketts verschlossen wird, oder einer Station,
an der andere Funktionen und Aufgaben innerhalb der Verpackungsmaschine
ausgeführt
werden. Dieses Verfahren betrifft beispielsweise solche Beutelverpackungen,
die ohne weitere Kartonverpackung unmittelbar in der Beutelform
in den Handel gelangen. In diesen Fällen wird der Verpackungsbeutel
beispielsweise mit einem Aufklebeetikett versehen, das Produktinformationen
oder -abbildungen aufweist.
-
Die Übergabe
der Beutelverpackung an ein derartiges Behältnis, das in seinen Abmessungen
im wesentlichen unflexibel ist und insoweit der oben beschriebenen
Verpackungskartonschachtel vergleichbar ist, bereitet die gleichen
Probleme, wie sie oben in Verbindung mit der Kartonschachtel beschrieben wurden.
Für die Übergabe
der Beutelverpackungseinheit an das Fördermittel können dabei
in vergleichbarer Weise die vertikalen, horizontalen oder schrägen Übergabeverfahren,
wie oben beschrieben, eingesetzt werden. Soweit im Rahmen dieser Offenbarung
das Behältnis
zur Aufnahme der Beutelverpackung anhand der Ausführungsform
einer Verpackungskartonschachtel beschrieben wird, gilt entsprechendes
auch für
die genannten becherförmigen Transportmittel
sowie für
alle anderen denkbaren Behältnisse,
die die gefüllte
Beutelverpackung im Rahmen des Verarbeitungsprozesses einer Verpackungsmaschine
aufnehmen können.
-
Bei
allen bekannten Verfahren ergeben sich somit Beschränkungen
in der Leistung des gesamten Verpackungsprozesses und Nachteile
durch eine ungenügende
Ausnutzung des zur Verfügung
stehenden Volumens des Behältnisses.
Die Ausbauchungen des Beutels können
zu Störungen
bis hin zu einem Maschinenstill stand führen. Insgesamt resultieren
daraus unerwünschte,
hohe Kosten. Für
die genannten horizontal oder schräg arbeitenden Verfahren sind
darüber
hinaus aufwendige konstruktive Maßnahmen hinsichtlich der Zuführ- und
Fördereinrichtungen
mit einem entsprechend erhöhten
Aufwand an Maschinenbauteilen zu ergreifen.
-
Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, die genannten Probleme
und Nachteile zu überwinden
und ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte Vorrichtung
zur Übergabe
einer gefüllten Beutelverpackungseinheit
an ein Verpackungsbehältnis
oder Förderbehältnis in
einer Verpackungsmaschine zu schaffen, indem die Übergabe
auf einfache Weise ohne hohen konstruktiven Aufwand und mit einer
höheren
Geschwindigkeit erfolgt und damit insgesamt eine höhere Maschinenleistung
realisiert wird.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren gemäß Patentanspruch
1 und eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch
9 gelöst.
-
Demnach
sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Übergabe einer mit einem zu
verpackenden Produkt gefüllten
Beutelverpackung, beispielsweise einer Schlauchbeutelverpackung,
an ein Behältnis
zur Verpackung und/oder zur Förderung
der Beutelverpackung in einer Verpackungsmaschine vorgesehen. Im
Rahmen dieses Verfahrens und dieser Vorrichtung sind dabei geeignete
Einrichtungen vorgesehen, die das Behältnis zur Aufnahme der Beutelverpackung
an einer Übergabeposition
in der Verpackungsmaschine bereitstellen, sowie geeignete Einrichtungen,
die die Beutelverpackung an der Übergabeposition
in der Verpackungsmaschine bereitstellen. Außerdem sind Einrichtungen vorgesehen,
die die Beutelverpackung in das Behältnis zuführen. Erfindungsgemäß erfolgt
dieser Schritt des Zuführens
mittels Saugeinrichtungen, die die Beutelverpackung in das Behältnis einziehen,
wobei die Saugeinrichtungen an einer Seite des Behältnisses angeordnet
sind, die der Seite des Behältnisses
gegenüberliegt,
durch die die Beutelverpackung in das Behältnis zugeführt wird, und wobei die Saugeinrichtungen
so angeordnet sind, dass sie einen Unterdruck in dem Behältnis erzeugen.
-
Erfindungsgemäß sind somit
Einrichtungen vorgesehen, die die Beutelverpackungseinheit in das Behältnis, z.
B. die Verpackungskartonschachtel oder den Förderbecher, einsaugen. Dabei
wird die Beutelverpackung durch einen Luftstrom und/oder einen Unterdruck
in das Behältnis hineingezogen,
der von den Saugeinrichtungen in dem Behältnis bewirkt wird. Die Saugeinrichtungen
sind dabei an derjenigen Seite des Behältnisses angeordnet, die der
Seite des Behältnisses
gegenüberliegt,
auf der die Beutelverpackung an der Übergabeposition in der Verpackungsmaschine
bereitgestellt wird. In einem vertikal arbeitenden Prozess sind
die Saugeinrichtungen somit also beispielsweise unter dem Behältnis angeordnet,
so dass sie die zunächst über dem
Behältnis
bereitgestellte Beutelverpackung von oben nach unten in das Behältnis hinein
saugen. Das Absaugen erfolgt in diesem Fall insbesondere am Boden
der Verpackungsschachtel.
-
Das
Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung ermöglichen
somit eine wesentliche schnellere Übergabe der Beutelverpackung
und damit eine höhere
Leistung (Taktrate) der Verpackungsmaschine sowie eine bessere Volumenausnutzung bzw.
ein größeres Volumen
des zu übergebenden Packstücks im Verhältnis zu
den Abmessungen des Behältnisses.
Die Abmessungen beispielsweise einer Verpackungsschachtel können bei
gleichem Inhalt damit verkleinert werden. Dadurch ergibt sich eine
bessere Ausnutzung der zur Verfügung
stehenden Transport- und Stellflächen,
was letztlich zu einer deutlichen Verringerung von Transport-, Lager-
und Logistikkosten führt.
Die Übergabe
des Packstücks an
das Behältnis
erfolgt mit einer höheren
Genauigkeit und die Ausbauchungen des Verpackungsbeutels, die sonst
zu Störungen
in dem Verpackungsprozess und zu Maschinenstillstand führen konnten, spielen
keine Rolle mehr.
-
Das
Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung können vorteilhaft
sowohl bei dem vertikal arbeitenden Prozess, bei dem horizontal
arbeitenden Prozess wie auch bei dem schräg arbeitenden Prozess eingesetzt
werden. In jedem Fall werden die Packstücke auf Grund des durch die
Saugeinrichtungen verursachten Luftstroms in das Behältnis eingesaugt.
Die Erfindung bietet dabei den Vorteil, dass im wesentlichen nur
eine Saugeinrichtung, beispielsweise eine Saugdüse, zusätzlich zu den ohnehin vorhandenen
Fördereinrichtungen
im Bereich des Behältnisses
vorgesehen werden muss. Weitere neue Maschinenbauteile oder Komponeneten
sind zur Ausführung
der Erfindung nicht erforderlich. Im Gegenteil können unter bestimmten Bedingungen die
bei den oben beschriebenen Übergabeverfahren vorhandenen
Fördereinrichtungen
(z. B. Einschiebeeinrichtungen und/oder Bandfördereinrichtungen) entbehrlich
sein, da die Saugeinrichtungen alleine den Reibungswiderstand überwinden
und das Zuführen
der Beutelverpackung in das Behältnis
bewerkstelligen.
-
Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einer Ausführungsform
der Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnungen.
-
1 zeigt
eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verpackungsprozesses;
-
2 zeigt
eine vorteilhafte Weiterbildung der in 1 gezeigten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verpackungsprozesses.
-
Die 1 und 2 zeigen
exemplarisch und schematisch den vertikal arbeitenden Prozess, bei
dem die Packstücke
(Beutelverpackungen) im wesentlichen auf Grund der Schwerkraft an
das Verpackungsbehältnis übergeben
werden. An einer Übergabeposition
in einer Verpakkungsmaschine, deren weitere Einzelheiten hier weggelassen
sind, wird dabei das Behältnis,
hier eine Verpackungskarton-Faltschachtel 10, bereitgestellt.
Die Fördereinrichtungen
zum Zuführen
und Bereitstellen des Behältnisses
in dieser Verpackungsposition sind im Stand der Technik bekannt
und werden hier nicht weiter beschrieben.
-
Senkrecht über der
Verpackungsschachtel 10 wird in dieser Ausführungsform
die Beutelverpackung 30 mittels geeigneter Förder- und
Zuführeinrichtungen
bereitgestellt, die im Stand der Technik ebenfalls weitestgehend
bekannt sind. Hierfür
eignet sich beispielsweise ein Führungsschacht 40,
in dem sich die Beutelverpackung befindet und der in verschiedenen
Freiheitsgraden beweglich sein kann. Typischerweise wird der Führungsschacht 40 von
der Seite her in eine Position über
der Verpackungsschachtel 10 herangeführt. Umgekehrt kann die Faltschachtel
von der Seite her unter einen derartigen Schacht geführt werden.
Der Schacht ist des weiteren in senkrechter Richtung beweglich,
also zu der Faltschachtel 10 hin oder von dieser nach oben
weg. Wenn der Schacht 40 mit der Verpackungsschachtel 10 ausgerichtet
ist, wird der Schacht 40 von oben an die Faltschachtel 10 herangeführt. Die
in dem Schacht 40 untergebrachte Beutelverpackung 30 wird
dann ausgelöst
und von oben in die Schachtel hinein fallen gelassen. In der Regel
wirkt hierbei lediglich die Schwerkraft, die die Beutelverpackung 30 in
die Faltschachtel 10 hineinzieht.
-
Auf
Grund der oben beschriebenen Ausbauchung der Beutelverpackung bei
einer Befüllung
mit einem fließ-
oder schüttfähigen Produkt
können
die Seitenwände
der Beutelverpackung 30 bei dieser Übergabe in Kontakt mit den
seitlichen Innenwänden der
Verpackungsschachtel 10 treten. Bei einer ungünstigen
Querschnittsform des gefüllten
Verpackungsbeutels wird dabei der Reibungswiderstand zwischen Beutel
und Schachtel so groß,
dass der Beutel 30 nicht von alleine in die Schachtel 10 hineinrutscht.
Um diesen Widerstand zu überwinden,
können
zusätzlich
beispielsweise in senkrechter Richtung linear hin und her bewegliche
Einschiebeeinrichtungen vorgesehen sein, die die Beutelverpackung 30 von
oben in die Faltschachtel einschieben (nicht dargestellt).
-
Gemäß der Erfindung
sind im Bereich des Bodens der Verpackungsschachtel 10 Saugeinrichtungen 20 angeordnet,
die einen Luftstrom und/oder einen Unterdruck in der Verpackungsschachtel 10 verursachen
und damit den Verpackungsbeutel 30 in die Schachtel 10 einziehen
oder einsaugen. Die Saugeinrichtungen 20 werden beispielsweise
von einer Saugdüse
gebildet, die in geeigneter Weise an eine industrielle Absauganlage
angeschlossen ist.
-
Bei
der in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsform
hat die Verpackungskartonschachtel 10 in üblicher
Weise Verschlusslaschen an ihrer Oberseite (Kopf) und ihrer Unterseite
(Boden). Bei einer rechteckigen Schachtel werden die Verschlusslaschen
an der schmaleren Seite der Schachtel als Staublaschen 12, 16 bezeichnet,
die beim Verschließen
der Schachtel zuerst von außen
nach innen gefaltet werden. Die an der breiteren Seite der Schachtel 10 angeordneten
Verschlusslaschen werden als Decklaschen 13, 17 bezeichnet,
die beim Verschließen
der Schachtel 10 nacheinander von außen nach innen gefaltet werden.
Um die Schachtel 10 fest zu verschließen, werden diese Verschlusslaschen
typischerweise in ihrem eingefalteten Zustand mit Klebstoff aneinander
befestigt.
-
Bei
der dargestellten Ausführungsform
sind drei der vier Verschlusslaschen am Boden der Schachtel 10 in
die die Schachtel 10 verschließende Position gefaltet, nämlich die
beiden kleineren seitlichen Staublaschen 16 sowie eine
der beiden größeren Decklaschen 17.
Die andere Decklasche ist hier noch nicht in die die Schachtel 10 verschließende Stellung
gefaltet, so dass ein offener Bereich 19 am Boden der Schachtel 10 verbleibt
(in der Zeichnung schraffiert dargestellt). Dieser offene Bereich 19 ist die Öffnung,
an der die Saugdüse 20 ansetzt
und durch die sie den Innenraum der Faltschachtel 10 absaugt,
um darin einen Unterdruck zu erzeugen.
-
Um
einen guten Wirkungsgrad der Saugdüse 20 zu erreichen,
setzt diese vorzugsweise direkt an dem Boden der Schachtel 10 an.
Alternativ kann die Saugdüse 20 aber
auch unter einem Abstand von dem Boden der Schachtel angeordnet
sein. In jedem Fall ist die Saugdüse 20 im Bereich der
mindestens teilweise geöffneten
Seite der Verpackungskartonschachtel angeordnet, die derjenigen
Seite (hier Oberseite) der Verpackungskartonschachtel 10 gegenüberliegt,
durch die die Beutelverpackung 30 in die Schachtel 10 zugeführt wird.
-
Alternativ
zu der in den Figuren dargestellten Stellung der Verschlusslaschen
am Boden der Schachtel 10 können auch weitere der Laschen
geöffnet
sein, wodurch die Öffnung 19 im
Boden der Schachtel vergrößert wird.
Die Größe der Öffnung 19 hängt von
der Auslegung und der Leistung der Saugdüse 20 ab.
-
Wesentlich
für die
Stellung der Verschlusslaschen im Bereich des Bodens der Schachtel
ist es darüberhinaus,
dass bewerkstelligt werden muss, dass der von der Saugdüse 20 eingezogene
Beutel 30 nicht durch die Faltschachtel 10 hindurchrutscht und
diese im Bereich ihres Bodens wieder verlässt. Vielmehr soll der Verpackungsbeutel 30 exakt
in der Schachtel 10 zu liegen kommen, damit die Schachtel 10 anschließend ordnungsgemäß mit ihren
Verschlusslaschen geschlossen werden kann. Die Verschlusslaschen
dürfen
nicht durch einen eventuell herausragenden Beutel 30 blockiert
werden, und es darf keine Stauchungen oder Einklemmungen zwischen
Beutel und Schachtel geben.
-
Die
in den 1 und 2 dargestellten, geschlossenen
Verschlusslaschen am Boden der Schachtel 10 (beide Staublaschen 16 und
eine Decklasche 17) bewirken somit, dass der eingesaugte Beutel 30 von
diesen Laschen aufgefangen und abgestützt wird und daher nicht von
der Saugdüse 20 am
Boden der Schachtel 10 wieder aus dieser herausgezogen
wird. Alternativ zu der in der Zeichnung dargestellten Stellung
der Verschlusslaschen können zu
diesem Zweck auch lediglich eine oder zwei der Laschen in den Bereich
des Schachtelbodens hineingefaltet sein, wobei die jeweils anderen
Verschlusslaschen noch geöffnet
sind und dadurch eine entsprechende Öffnung 19 für die Saugdüse 20 bilden.
-
In
einer anderen, in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungsform
können
im Bereich des Bodens der Faltschachtel 10 Führungs-
oder Stützeinrichtungen
vorgesehen sein, die die Funktion der zuvor beschriebenen, geschlossenen
Verschlusslaschen am Schachtelboden übernehmen, d. h. die in die
Schachtel 10 eingezogene Beutelverpackung 30 auffangen
und abstützen.
Diese Führungs-
oder Stützeinrichtungen
sind von der Schachtel 10 unabhängige Maschinenkomponenten,
wie beispielsweise ein Gitter oder geeignete Querstreben, auf denen
die Schachtel 10 mit ihren unteren Kanten aufsetzt. Alle Verschlusslaschen 16, 17 am
Boden der Schachtel 10 können in diesem Fall geöffnet sein.
Die Führungs-
oder Stützeinrichtungen
müssen
in jedem Fall wiederum eine oder mehrere Öffnungen aufweisen, durch die
das Absaugen der darunter angeordneten Saugdüse 20 erfolgt.
-
Wie
eingangs erläutert
wurde, kann die Erfindung anstelle der Verpackungskartonschachtel 10 ein
anderes Behältnis
vorsehen, das beispielsweise zur Weiterförderung der Beutelverpackung 30 in
der Verpackungsmaschine dient, beispielsweise um den Beutel zu einer
nächsten
Verarbeitungsstation weiterzufördern.
Hierfür
kann ein becherförmiges
oder korbförmiges
Behältnis
vorgesehen sein, beispielsweise ein Becher einer Becherförderkette.
Die Saugdüse 20 setzt
in diesem Fall an dem oder im Bereich des Bodens des Bechers an,
der dafür
gitterförmig oder
mit anderen geeigneten Öffnungen
ausgebildet ist, die einen Durchtritt des von der Saugdüse verursachten
Luftstroms zulassen und gleichzeitig den in den Becher eingezogenen
Beutel 30 auffangen und abstützen.
-
Wie
eingangs ebenfalls dargelegt wurde, kann die Erfindung alternativ
auch in Verbindung mit horizontal oder schräg arbeitenden Prozessen eingesetzt
werden, die in den Zeichnungen nicht dargestellt sind, die aber
von ihrem Prinzip her in gleicher Weise arbeiten.
-
Bei
dem horizontalen Verfahren ist die Anordnung der Schachtel 10 und
der Saugdüse 20 gegenüber der
Darstellung in der Zeichnung im wesentlichen um 90° verdreht,
so dass die Öffnungen
der Schachtel 10 an ihren Seiten angeordnet sind und dass
die Saugdüse 20 an
einer dieser seitlichen Öffnungen
angreift und im wesentlichen in horizontaler Richtung wirkt. Entsprechendes
gilt für
die schräge Anordnung
des Verpackungsprozesses.
-
Auf
Grund der Wirkung der Saugeinrichtungen 20 ist es bei allen
diesen Varianten möglich,
die im Stand der Technik vorhandenen Einrichtungen zum Zuführen der
Beutelverpackung 30 in das Behältnis 10 (wie umlaufende
Gurtband- oder Kettenfördereinrichtungen
oder linear hin und her bewegliche Stößel) wegzulassen und diese
Zuführung
alleine durch die Saugkraft der Saugeinrichtungen zu bewirken. Je
nach Anwendungsfall können
aber auch die herkömmlichen
Zuführeinrichtungen
weiterhin vorhanden sein und mit der Saugeinrichtung 20 kombiniert
werden.
-
2 zeigt
eine vorteilhafte Weiterbildung der in 1 gezeigten
Ausführungsform
des Verpackungsprozesses. Hierbei sind geeignete Vorrichtungen vorgesehen,
die verhindern, dass die Kartonschachtel 10 aufgrund der
Saugwirkung der Saugdüse 20 an
ihren Seiten nach Innen zusammengezogen wird, was insbesondere dann
der Fall sein kann, wenn das Kartonmaterial sehr dünn und/oder
weich und/oder flexibel ist. Zu diesem Zweck sind beispielsweise
weitere Saugeinrichtungen 25 vorgesehen, die an den Seitenflächen der
Schachtel angreifen und die Wände
der Schachtel leicht nach außen
ziehen oder mindestens in ihrer ursprünglichen, geraden Stellung
halten.
-
2 zeigt
Saugeinrichtungen 25, die an der Vorderseite und der Rückseite
der Schachtel angreifen und diese Flächen leicht nach außen wölben. Hierdurch
stabilisiert sich die Schachtel und ein Zusammenziehen oder Kollabieren
der Schachtel beim Einsaugen des Beutels wird verhindert. Die Schachtel 10 wird
während
des Einführens
des Beutels also gewissermaßen
offen gehalten. Folglich wird somit vermieden, dass der Beutel beim
Einführen
in die Schachtel gebremst oder sogar blockiert wird, was andererseits
der Fall sein könnte,
wenn sich die Seitenwände
der Schachtel aufgrund des von der Saugdüse 20 bewirkten Unterdrucks
zusammenziehen. Ergänzend
oder alternativ zu der in 2 gezeigten Ausführungsform
können
die Sauger 25 auch an den schmaleren Seitenwänden der
Schachtel angreifen, oder es kann nur ein einziger Sauger vorgesehen sein,
der nur an einer Seitenwand der Schachtel angreift.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung (die in den Figuren nicht
dargestellt ist) kann vorgesehen sein, dass die Saugeinrichtungen 20, 25 taktweise
oder impulsartig arbeiten. Zu diesem Zweck kann ein Schaltventil
vorhanden sein, welches bewirkt, dass nicht ständig abgesaugt wird, sondern dass
die Saugeinrichtungen ein- und ausgeschaltet werden und dadurch
im wesentlichen nur in dem Moment arbeiten, in dem ein Beutel in
das Behältnis
eingeführt
wird. Auf diese Weise wird zum einen der Energiebedarf reduziert,
und andererseits kann ein gezielter Saugstartimpuls die Funktion
des Prozesses wesentlich verbessern. Je nach Anwendungsfall wird das
Ein- und Ausschalten der Saugeinrichtungen am Boden des Behältnisses
und/oder an den Seitenwänden
des Behältnisses
miteinander synchronisiert oder aufeinander abgestimmt.
-
Die
erfindungsgemäße Übergabevorrichtung ist
vorzugsweise als eigenständiges
Modul innerhalb einer größeren Verpackungsmaschine
vorgesehen. Dieses Modul kann somit in verschiedenen Typen und Baugrößen von
Verpackungsmaschinen, insbesondere Schlauchbeutelverpackungsmaschinen,
an der jeweils geeigneten Position innerhalb des Verpackungsprozesses
angeordnet werden. Besonders vorteilhaft kann dieses eigenständige Modul
auch bei bereits vorhandenen und im Einsatz befindlichen Verpackungsmaschinen
nachgerüstet
werden. Damit wird die Leistung einer solchen herkömmlichen
Maschine deutlich gesteigert.