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Die
Erfindung betrifft ein Kanalrohr, insbesondere ein Vortriebsrohr
mit einem Rohrkörper
aus einer abbindefähigen
Mischung aus vorwiegend mineralischen Zuschlagsstoffen und einem
erhärtenden
Bindemittel, wie zum Beispiel Beton, sowie ein Verfahren zu dessen
Herstellung.
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Kanalrohre,
also Rohre für
Kanalisationsleitungen, insbesondere für Abwasser, bestehen meist aus
Stahlbeton oder Spannbeton. Stahlbeton ist in der Regel Zementbeton,
bei dem eine aus einer Zementschlämpe bestehende Matrix das Bindemittel
für die
mineralischen Zuschlagstoffe wie Kies, Sand oder dergleichen darstellt.
Zementbeton hat zwar die Eigenschaft, mit Bewehrungselementen aus
Stahl einen festen Verbund einzugehen, ist als hydraulisches Bindemittel
aber vor allem anfällig
gegen Säuren;
aus Zementbeton bestehende Rohre werden, sofern sie für den Transport
von aggressiven Flüssigkeiten
verwendet werden sollen, zumindest an der Seite, an der sie mit
der Flüssigkeit
in Berührung
kommen, meist der Innenseite, mit einer Auskleidung aus einem chemikalienbeständigen Material,
einem sogenannten Liner zum Beispiel aus Kunststoff, versehen.
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Neben
Rohren aus Zementbeton sind vor allem für den Transport aggressiver
Flüssigkeiten
auch Rohre bekannt, deren Rohrkörper
ganz oder in einzelnen Schichten aus Polymerbeton besteht. Polymerbeton
ist eine dem Zementbeton vergleichbare Mischung, bei der als Bindemittel
für die
ebenfalls vorwiegend mineralischen Zuschlagstoffe Kunstharze verwendet
werden, und zwar meist ungesättigte Polyesterharze,
Polyurethanharze, Epoxydharze oder dergleichen.
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Bei
der Herstellung oder Sanierung von Kanalisationsleitungen wird traditionsgemäß in offener Baugrube
gearbeitet. In jüngerer
Zeit gewinnt aber insbesondere bei der Neuanlage von Kanalisationsleitungen
die grabenlose Bauweise im unterirdischen Vortriebsverfahren immer
mehr an Bedeutung, bei der Vortriebsrohre aus einem Startschacht
heraus mittels hydraulischer Pressen in den Boden bis zu einem Zielschacht
vorgetrieben werden.
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In
jedem Fall müssen
an solche Kanalrohre, die als Sammler für Haus- oder Industrieabwässer dienen,
die Zulaufleitungen, also zum Beispiel Haus- und Industrieanschlussleitungen,
angeschlossen werden, und zwar in der Regel ohne den Hauptkanal zu
betreten. Dies geschieht entweder noch vor dem Verlegen der Rohre
bzw. in noch offener Baugrube, oder, wenn im Rohrvortrieb gearbeitet
wurde, aus einem seitlichen Kopfloch heraus dadurch, dass in die Rohrwandung
der bereits verlegten Kanalrohre eine meist kreisrunde Abzweigöffnung gebohrt
wird, an der dann unter Verwendung besonderer Anschlussteile für einen
dichten Anschluss das Zulaufrohr angebracht wird. Abgesehen davon,
dass solche Arbeiten oft unter räumlichen
Schwierigkeiten durchgeführt
werden müssen,
wird hierbei meist übersehen, dass
durch Einbringen eines solchen Bohrloches die Ringbewehrung des
Stahlbetonrohres zerstört
wird, dass ferner in diesem Bereich die Rohrstatik gestört wird
und dass sich im Lauf der Zeit an den zerschnittenen und der Betonüberdeckung
beraubten Bewehrungsstäben
Korrosion bilden und das Betongefüge zerstört werden kann.
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Ein
Verfahren zum dicht schließenden
Verbinden eines Zulaufrohres mit einem Kanalrohr ist beispielsweise
aus
EP 0 603 775 A1 bekannt.
Hier wird in eine im Rohrmantel des Kanalrohrs erzeugte Abzweigöffnung von
außen
her ein Anschlussrohr eingesetzt, das an seinem inneren, dem Kanalrohr zugewandten
Ende eine seitlich gegen die Rohrwandung offene Dichtungskammer
aufweist, in die eine Ringdichtung eingelegt werden kann. Wenn das über die
Rohrwandung des Kanalrohrs hinausragende Anschlussrohr von der Außenseite
her mittels eines auf ein Außengewinde
des Anschlussrohrs aufgeschraubten Gewinderings nach außen bewegt
wird, verspannt sich die Ringdichtung gegen die Innenfläche der
Rohrwandung und dichtet hierdurch die Öffnung ab; ein etwa verbliebener
Hohlraum wird mit PU-Schaum ausgespritzt.
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Da
die Anbringung eines solchen Anschlussrohres davon abhängig ist,
dass die dazu erforderlichen Arbeiten vor Ort, also vor dem Einbau
bzw. in offener Baugrube, ausgeführt
werden müssen,
ist auch schon vorgeschlagen worden, im Rohrkörper eines solchen Kanalrohrs
schon von der Herstellung her an vorgegebenen Stellen die Rohrwandung durchgreifende
Aussparungen vorzusehen und diese vor dem Einbau bzw. Verlegen der
Kanalrohre sowohl zur Außen-
als auch zur Innenseite des Rohres hin durch Verschlussmittel zumindest
temporär
zu verschließen
(deutsche Patentanmeldung 10 2004 050 520.9). Dabei können in
die Aussparungen die für
den nachträglichen
Anschluss von Zulaufleitungen erforderlichen Anschlussteile bereits
eingesetzt werden, sofern ihre Länge
der Dicke der Rohrwandung nicht übersteigt.
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Diese
Ausgestaltung hat den Vorteil, dass Öffnungen für den späteren Anschluss von seitlichen Zulaufleitungen
schon vorhanden sind, also nicht an Ort und Stelle erzeugt, sondern
im Bedarfsfall von der Außenseite
des Kanals her, also zum Beispiel aus einem Kopfloch heraus geöffnet zu
werden brauchen, um eine Zulaufleitung ohne weitere Maßnahmen
anschließen
zu können.
Allerdings sind immer noch verhältnismäßig viele
Einbau- bzw. Anschlussteile erforderlich, um eine Zulaufleitung
nachträglich anzuschließen.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Möglichkeit
zu schaffen, um bei solchen Kanalrohren den späteren Anschluss von seitlichen
Zulaufleitungen weiter zu erleichtern sowie den materiellen und
personellen Aufwand hierfür
zu verringern.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Kanalrohr mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den abhängigen
Ansprüchen
2 bis 20 angegeben.
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Gegenstand
des unabhängigen
Anspruchs 21 ist noch ein Verfahren zum Herstellen eines Kanalrohrs
aus Stahlbeton.
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Der
Grundgedanke der Erfindung besteht darin, gegenüber dem älteren Vorschlag bei der Herstellung
des Kanalrohrs nicht nur durch einen entsprechenden Aussparungskörper eine
Aussparung zu erzeugen, in die nach dem Erhärten, aber noch vor dem Verlegen
der Rohre Anschlussteile eingesetzt werden, sondern diese Anschlussteile
als Einbauteile schon von vornherein bei der Herstellung des Kanalrohres
in die Schalung einzubauen und sie so unmittelbar in den Rohrkörper einzubetten.
Bei Kanalrohren, die mit einer korrosionsbeständigen Innenauskleidung versehen
sind, muss dabei natürlich darauf
geachtet werden, dass die Einbauteile möglichst dicht an die Innenauskleidung
angeschlossen sind.
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Bei
Kanalrohren, die mit einer Innenauskleidung, einem sogenannten Inliner
aus einem verschweißbaren
Kunststoff, insbesondere Polyethylen hoher Dichte (PE-HD) ausgekleidet
sind, besteht dabei die vorteilhafte Möglichkeit, die als Rohrstutzen ausgebildeten
Einbauteile zumindest in dem an die Innenauskleidung angrenzenden
Bereich aus dem gleichen Material, also ebenfalls aus einem verschweißbaren Kunststoff,
wie zum Beispiel Polyethylen hoher Dichte (PE-HD), auszubilden und
sie mit dem Inliner zu verschweißen. Wenn diese Rohrstutzen
aus Kunststoff noch mit einer üblichen
Dichtung nach innen versehen sind, gelingt es, auf diese Weise alle
Einbauten, die für
den nachträglichen
Anschluss einer Zulaufleitung erforderlich sind, schon von Anfang
an in die Rohre einzubauen.
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Wenn
das erfindungsgemäße Kanalrohr
aus Stahlbeton besteht und in einer üblichen aufrecht stehenden
Schalung aus einem inneren Formenkern und einem äußeren Formenmantel hergestellt
wird, besteht ein gewisses Problem darin, den Einbau der die Rohrwandung
durchgreifenden Rohrstutzen in die Schalung mit den übrigen Maßnahmen,
insbesondere mit dem Einbau des Inliners und des Bewehrungskorbes
zu verbinden.
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Hier
wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, den
Inliner, bevor er auf den inneren Formenkern aufgeschoben wird,
an den vorgegebenen Stellen mit Muffenringen aus Kunststoff zu versehen,
deren Höhe
vorteilhafterweise geringer ist als die vorgeschriebene Betonüberdeckung
der Bewehrung, sodann den Bewehrungskorb aufzuschieben und schließlich wiederum
von außen
her durch den Bewehrungskorb hindurch, der gegebenenfalls ausgeschnitten
werden muss, die ebenfalls aus Kunststoff bestehenden Rohrstutzen
in die Muffenringe einzustecken und sie mit den Muffenringen fest
zu verbinden, insbesondere durch Verkleben, Verschweißen oder
mittels Steckverbindung. Danach kann der äußere Formenmantel geschlossen
und der Beton für den
Rohrkörper
eingebracht werden. Auf diese Weise gelingt ein besonders dichter
Anschluss der Rohrabschnitte an den Inliner, so dass keine Flüssigkeit von
außen
her nach innen dringen kann.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt
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1 einen
Teilquerschnitt durch ein Stahlbetonrohr mit Innenauskleidung im
Bereich einer radialen Öffnung
für den
Anschluss einer Zulaufleitung im Zustand der Herstellung und
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2a im
Gebrauchszustand,
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2b ein Detail aus 2a,
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3 einen
entsprechenden Teilquerschnitt einer anderen Ausführungsform
im Zustand der Herstellung und
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4 im
Gebrauchszustand,
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5 einen
Teilquerschnitt durch ein Stahlbetonrohr im Bereich einer sekantalen Öffnung im Zustand
der Herstellung und
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6 im
Gebrauchszustand,
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7 einen
Teilquerschnitt durch ein Stahlbetonrohr ohne Innenauskleidung im
Bereich einer radialen Öffnung
und
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8 einen
entsprechenden Teilquerschnitt im Bereich einer sekantalen Öffnung,
jeweils im Gebrauchszustand,
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9 einen
Teilquerschnitt durch ein Stahlbetonrohr mit Innenauskleidung im
Bereich einer radialen Öffnung
in einer weiteren Ausführungsform, die
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10 bis 13 einzelne
Phasen der Herstellung eines solchen Stahlbetonrohres,
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14 einen
Teilquerschnitt durch ein Stahlbetonrohr mit Innenauskleidung im
Bereich einer radialen Öffnung
in einer weiteren Ausführungsform
im Zustand der Herstellung und
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15a im Gebrauchszustand,
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15b ein Detail aus 15a und
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16 bis 17b weitere Teilquerschnitte im Bereich von Öffnung für Zulaufleitungen
mit innenseitigem Verschluss.
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1 zeigt
einen Teilquerschnitt durch ein Kanalrohr 1, dessen Rohrkörper 2 aus
Stahlbeton besteht. Das Kanalrohr 1 ist hier im Zuge seiner
Herstellung in einer aufrechten Schalung aus einem inneren Formenkern
und einem äußeren Formenmantel
dargestellt, die durch eine Innenschalung 3 und eine Außenschalung 4 angedeutet
sind. Zum Schutze des Rohrkörpers 2 aus
Zementbeton gegen Korrosion durch das zu transportierende Medium
ist der Rohrkörper 2 an
seiner Innenseite mit einer Innenauskleidung 5, einem sogenannten
Inliner, versehen.
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In
der Rohrwandung 6 ist eine Öffnung 7 als Abzweigöffnung für den späteren Anschluss
einer Zulaufleitung vorgesehen. Die Öffnung 7 ist in dem dargestellten Bauzustand
durch einen Rohrstutzen 8 gebildet, der zur Innenseite
des Rohres 1 hin an den Inliner 5 anschließt und sich
zur Außenseite
hin zu einem Muffenende 9 erweitert. Der Anschluss des Rohrstutzens 8 an
den Inliner 5 kann durch eine Dichtung 13 in Form
einer Schweißnaht
oder Silikonfuge erfolgen um in erster Linie zu verhindern, dass während des
Betonierens Beton in den Rohrstutzen 8 eindringt.
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Die
Gesamtlänge
des Rohrstutzens 8 ist geringer als die Dicke der Rohrwandung 6;
deshalb ist als Platzhalter für
die Fortsetzung der Öffnung 7 über die
Länge des
Rohrstutzens 8 hinaus ein Schalungskörper 10 vorgesehen.
Dieser Schalungskörper 10 besteht
zweckmäßigerweise
aus einem Formkörper aus
Kunststoff entsprechender Festigkeit. Zur Sicherung der Lage dieser
Einbauteile in dem durch die Schalung gebildeten Ringraum während des
Einbringens und Verdichtens des Betons sind sie durch einen Zuganker 11 mit
der Innen- bzw. Außenschalung 3 bzw. 4 verspannt.
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Zur
Gewährleistung
der Rohrdichtigkeit im Bereich der Öffnung 7 besitzt der
Rohrstutzen 8 eine seinen Außenmantel umlaufende Umläufigkeitssperre 14 in
Form eines radial abstehenden ringscheibenförmigen Kragens. Die Umläufigkeitssperre 14 kann mit
dem in 1 mit dem Bezugszeichen 12 gekennzeichneten
Bewehrungskorb mittels Bindedrähte 81 verbunden
sein um den Rohrstutzen 8 zusätzlich in seiner bestimmungsgemäßen Lage
zu sichern. Der Bewehrungskorb 12 ist im Bereich der Einbauteile ausgeschnitten
und kann dort gegebenenfalls durch eine Zusatzbewehrung 50 (11)
verstärkt
sein.
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2a zeigt
den Teilquerschnitt durch das Kanalrohr 1 gemäß 1 im
Gebrauchszustand, d. h. im Zustand des Anschlusses einer seitlichen
Zulaufleitung. Nach Ausschneiden des Inliners 5 im Bereich
der Öffnung 7 setzt
sich diese zur Außenseite des
Rohrkörpers 3 hin
in eine durch den Schalungskörper 10 geformte
Aussparung 15 fort. Durch die Aussparung 15 kann
dann ein Anschlussrohr 16 eingeführt werden, dessen Spitzende 17 unter Zwischenschaltung
der erforderlichen Dichtungen in das Muffenende 9 des Rohrstutzens 8 eingreift.
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Zur
Gewährleistung
der Dichtigkeit des durch diese Einbauteile vorbereiteten späteren Anschlusses
einer Zulaufleitung kann der Rohrstutzen 8, wenn er aus
dem gleichen Material besteht wie der Inliner 5, nämlich einem
verschweißbaren
Kunststoff, insbesondere Polyethylen hoher Dichter (PE-HD) nach
dem Ausschneiden des Inliners 5 im Bereich der Öffnung 7 mit
diesem verschweißt
sein. Eine sich über
den inneren Umfang des Rohrstutzens 8 erstreckende und
die Fuge mit dem Inliner 5 überdeckende Schweißverbindung
ist in 2b mit 20 gekennzeichnet.
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In
den 3 und 4 ist in gleichen Teilquerschnitten
wie in den 1 und 2 eine
andere Ausführungsform
eines solchen Anschlusses einer Zulaufleitung dargestellt. Hier
ist der Rohrstutzen 8a ein einfaches zylindrisches Rohrstück, das
von dem Schalungskörper 10a übergriffen
wird. Auch hier werden die Einbauteile im Zustand des Betonierens durch
einen Zuganker 11 verspannt. Im Gebrauchszustand, der in 4 angedeutet
ist, stößt das Anschlussrohr 16a stumpf
gegen den Rohrstutzen 8a; der stumpfe Stoß wird durch
einen Überschubring 18 geschlossen,
der im Bereich der Aussparung 15a eingeführt und
gegen Rohrstutzen 8a und Anschlussrohr 16a in üblicher
Weise, zum Beispiel mittels Ringdichtungen oder Heizwendeln gedichtet
wird.
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Während die
Anschlüsse
von seitlichen Zulaufleitungen zu einem Kanal radial in den Rohrquerschnitt
hineingeführt
werden, solange sie oberhalb des Kämpfers des Kanals liegen, ermöglicht die
Erfindung auch eine sekantale Einführung einer Zulaufleitung unterhalb
des Kämpfers
des Kanals. Da die seitliche Zulaufleitung hier nicht zum Kanal
hin geneigt, sondern horizontal verläuft, schneidet deren Achse
gewissermaßen
als Sekante den Rohrquerschnitt. Eine solche Ausführungsform
ist in den 5 und 6 dargestellt,
die in gleicher Weise wie die 1 und 2 sowie 3 und 4 jeweils
Teilquerschnitte durch ein Kanalrohr einerseits im Zustand des Betonierens
und andererseits im Gebrauchszustand zeigen.
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Auch
hier wird das Kanalrohr 1b mit seinem Rohrkörper 2b in
einer aufrechten Schalungsform hergestellt, die durch Innenschalung 3 und
Außenschalung 4 angedeutet
sind. Die Öffnung 7 ist
hier ähnlich
wie in den 1 und 2 durch
einen Rohrstutzen 8b mit Muffenende 9b gebildet
und zur Außenseite
des Rohres 1b hin durch einen im Querschnitt etwa dreieckförmigen Schalungskörper 10b geschlossen.
Der Rohrstutzen 8b schließt hier mit seiner unteren
Stirnseite 19 an den Inliner 5a an und ist zu
diesem Zweck entsprechend der Krümmung
der Innenseite des Rohrkörpers 2b geschnitten.
Eine Dichtung 13 sichert auch hier wieder ebenso wie die nachträglich hergestellte
Schweißnaht 20 die
dichte Verbindung zwischen Rohrstutzen 8b und Inliner 5. Im
Gebrauchszustand, den 6 zeigt, stößt das Anschlussrohr 16b wieder
mit seinem Spitzende 17b gegen das Muffenende 9b des
Rohrstutzens 8b.
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Die
erfindungsgemäße Ausbildung
von Anschlussstellen für
seitliche Zulaufleitungen ist nicht nur, wie in den vorstehend beschriebenen
Ausführungsformen
bei Kanalrohren mit Innenauskleidung aus Kunststoff einsetzbar,
sondern auch dann, wenn weniger aggressive Flüssigkeiten zu transportieren sind
und der Rohrkörper
ganz aus Zementbeton bzw. ganz oder teilweise aus einem korrosionsgeschützten Polymerbeton
besteht. Solche Ausführungsformen
sind in den 7 und 8 in Teilquerschnitten im
Gebrauchszustand dargestellt, und zwar in 7 ein radialer
Anschluss und in 8 ein sekantaler Anschluss.
Die Ausbildung der Einbauteile und deren Befestigung im Zustand
der Herstellung werden in gleicher Weise gelöst wie bei einem Kanalrohr
mit Innenauskleidung.
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Während es
von der Planung her ohne weiteres möglich ist, jede vorbereitete Öffnung 7 in
der Rohrwandung 6 eines Kanalrohres zu öffnen, um eine Zulaufleitung
anzuschließen,
wie in den 4 und 6 bis 8 gezeigt
ist, wird es häufig
so sein, dass derartige Öffnungen
gewissermaßen
auf Vorrat angelegt werden, also zum Beispiel an bestimmten Stellen
im Verlauf des Umfangs eines Kanalrohres bzw. in bestimmten Abständen voneinander.
Dies bedeutet, dass die Öffnungen,
die zwar angelegt sind, aber nicht oder noch nicht genutzt werden,
bis zu dem Zeitpunkt einer eventuellen späteren Nutzung so verschlossen
werden müssen,
dass, wenn es sich um Vortriebsrohre handelt, der Vortrieb nicht
beeinträchtigt
wird und dass die Öffnungen
so dicht verschlossen sind, dass weder von außen noch von innen Flüssigkeiten
eindringen können.
Ein Beispiel, wie in einem solchen Fall vorgegangen werden kann,
wird anhand 9 beschrieben.
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9 zeigt ähnlich wie
die vorbeschriebenen Darstellungen wiederum einen Teilquerschnitt durch
ein Kanalrohr 21 aus Stahlbeton, das zum Schutze des Rohrkörpers 22 aus
Zementbeton gegen Korrosion durch das zu transportierende Medium an
der Innenseite mit einer Innenauskleidung 23 versehen ist.
In der Rohrwandung 24 ist wieder eine Öffnung 25 als Abzweigöffnung für den späteren Anschluss
einer Zulaufleitung vorgesehen. Die Öffnung 25 ist hier
durch einen in einen Muffenring 26 eingestellten Rohrstutzen 27 gebildet,
der zur Außenfläche 28 des
Rohrkörpers 22 hin
in einen radial von dem Rohrstutzen 27 nach außen abstehenden
Flansch 29 ausläuft.
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In
dem dargestellten, durch das weiter unten noch zu erläuternde
Herstellungsverfahren geprägten
Ausführungsbeispiel
bestehen zweckmäßigerweise
sowohl der Muffenring 26 als auch der Rohrstutzen 27 in
gleicher Weise wie der Inliner 23 aus einem verschweißbaren Kunststoff,
insbesondere aus Polyethylen hoher Dichte (PE-HD). Dabei ist der
Muffenring 26 mittels einer äußeren Schweißnaht 30 mit dem
Inliner 23 fest verbunden. Der Muffenring 26 trägt an seiner
dem Rohrstutzen 27 zugewandten Innenseite eine mit elektrischem
Strom beaufschlagbare Heizwendel 31, durch welche die zum
Verschweißen
des Muffenrings 26 mit dem Rohrstutzen 27 erforderliche
Wärme erzeugt
werden kann. Eine feste, vor allem dichte Verbindung zwischen dem
Muffenring 26 und dem Rohrstutzen 27 kann beispielsweise auch
durch Verkleben, durch eine Gewinde- oder Steckverbindung oder andere
Maßnahmen
herbeigeführt
werden.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
läuft der
Inliner 23 noch über
die Öffnung 25 durch,
so dass für
den Zeitraum, für
den die Öffnung 25 nicht zum
Anschluss einer Zulaufleitung benötigt wird, eine durchgehende
Innenauskleidung gewährleistet
ist.
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Nach
außen
hin ist die Öffnung 25 durch
einen Verschlusskörper 32 verschlossen,
der topfförmig
aus einer zylindrischen Wand 33, einer unteren Bodenplatte 34 und
einer oberen Deckplatte 35 ausgebildet ist. Der Durchmesser
der Deckplatte 35 entspricht im wesentlichen dem Außendurchmesser
des Flansches 29 des Rohrstutzens 27, so dass
der Verschlusskörper 32 in
diesem Bereich durch eine lösbare
Verbindung, insbesondere eine Verschraubung 36, fixiert
werden kann. Zwischen dem überstehenden
Rand der Deckplatte 35 und dem Flansch 29 befindet
sich eine Flachdichtung 37. Im oberen Bereich des Schaftes 38 des
Rohrstutzens 27 ist eine Dichtung 39 vorgesehen.
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In
dieser Ausgestaltung ist das Kanalrohr 21 für die Herstellung
einer Rohrleitung, insbesondere eines Kanals, geeignet. Das Rohr
kann in offener Baugrube verlegt, insbesondere aber im Rohrvortrieb eingesetzt
werden, da die Außenfläche 28 glatt
ohne vorstehende Teile ist; an der Innenseite 30 des Rohres
geht der Inliner 23 durch, so dass auch hier ein dauerhafter
Korrosionsschutz gegeben ist. Selbst wenn der Inliner 23 im
Bereich der Öffnung 25 schon ausgeschnitten
sein sollte, wird eine einwandfreie Dichtung durch den topfförmigen Verschlusskörper 32 und
die Dichtung 39 erzielt.
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Im
Falle des Anschlusses einer seitlichen Zulaufleitung kann bei einem
im unterirdischen Vortrieb hergestellten Kanal, ohne diesen zu betreten,
von einem seitlichen Kopfloch aus der Verschlusskörper 32 gelöst und nach
außen
herausgenommen werden. Damit wird die Durchbrechung 25 geöffnet, so
dass nach Ausschneiden des Inliners 23 im Bereich der Öffnung 25 von
außen
her ein Zulaufrohr eingesetzt werden kann, das, wie zuvor der Verschlusskörper 32,
gegen die Dichtung 39 dichtet.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
für die Herstellung
eines solchen Kanalrohres aus Stahlbeton kann anhand der 10 bis 12 erläutert werden,
die unterschiedliche Phasen der Herstellung veranschaulichen sollen.
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Die
Herstellung eines solchen Rohres erfolgt wiederum zweckmäßigerweise
mittels einer bekannten, aufrecht stehenden Schalungsform, bei der
zwischen einem inneren Formenkern und einem äußeren Formenmantel ein ringförmiger Zwischenraum gebildet
wird, in den von oben her der Beton eingebracht wird. Nach dem Erhärten des
Betons können der
innere Formenkern durch Verringerung seines Durchmessers und der äußere Formenmantel
durch Aufklappen gelöst
werden, so dass der Rohrkörper nach
oben hin aus der Schalungsform herausgehoben werden kann.
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In 10 ist
in einem Ausschnitt aus einem Horizontalschnitt durch eine stehende
Schalungsform angedeutet, wie auf die Innenschalung 45 einer solchen
Schalungsform bereits die Innenauskleidung 23 in Form eines
Inliners 23 aufgeschoben ist. Auf den Inliner 23 sind
von der Außenseite,
also der Seite des Rohrkörpers 22 her,
an vorgegebenen Stellen 46, wo Möglichkeiten für den Anschluss
von Zulaufleitungen gegeben werden müssen, bereits Muffenringe 26 aufgebracht
und zum Beispiel durch Schweißnähte 30 fest
verbunden.
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Die
Höhe h
der Muffenringe 26 ist vorteilhafterweise auf den von der
Betonüberdeckung
abhängigen
Durchmesser des Bewehrungskorbes 47 (11)
abgestimmt, was ein im nächsten
Schritt erfolgendes behinderungsfreies Aufschieben desselben von
oben auf die vorbereitete Innenschalung 45 ermöglicht.
Dabei besitzt der Bewehrungskorb 47 ebenfalls an den vorgegebenen
Stellen 46, an denen Öffnungen
vorzusehen sind, einen Ausschnitt, der gegebenenfalls durch Bewehrungszulagen 50 im
Bereich der inneren und äußeren Bewehrungslage 48 bzw. 49 abgesichert
werden kann.
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Wie 12 erkennen
lässt,
wird in der nächsten
Phase der Rohrherstellung der Rohrstutzen 27 durch den
Ausschnitt des Bewehrungskorbes 47 in den Muffenring 26 eingeführt und
in seinem unteren Bereich 51, in dem er sich mit dem Muffenring 26 überlappt,
fest und dicht mit diesem verbunden. Dies geschieht im dargestellten
Beispiel durch Anlegen einer Spannung an eine an der Innenseite
des Muffenrings 26 angeordnete elektrische Wendel 31, wodurch
der Schaft 38 in seinem unteren Bereich 51 mit
dem Muffenring 26 verschweißt wird. Selbstverständlich sind
auch andere Möglichkeiten
zum Erzeugen einer festen Verbindung gegeben, wie zum Beispiel Verkleben,
Verschrauben oder mittels Steckverbindung.
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Schließlich wird,
wie 13 zeigt, der Verschlusskörper 32 in den Rohrstutzen 27 eingesteckt und
in seinem überstehenden
Bereich mit dem Flansch 29 des Rohrstutzens 27 unter
Zwischenlage der Flachdichtung 37 verschraubt. Nach dem
Ansetzen der Außenschalung 52 kann
in den Zwischenraum zwischen Innenschalung 45 und Außenschalung 52 der
Beton für
den Rohrkörper 22 eingebracht werden.
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Nach
dem Ausschalen nach dem Erhärten des
Betons befindet sich die so vorbereitete Öffnung 25 in dem in 9 dargestellten
Zustand, in dem sie entweder auf Dauer verbleiben oder im Falle
des Anschlusses einer seitlichen Zulaufleitung wie beschrieben geöffnet werden
kann.
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Anhand
der 9 bis 13 wurde aufgezeigt, wie der
die Öffnung
in der Rohrwandung bildende Rohrstutzen in Verbindung mit einem
Muffenring eingebaut werden kann, wenn herstellungsbedingt die Schweißverbindung
mit einem Inliner aus Kunststoff bereits vor dem Einsetzen eines
Bewehrungskorbes in die Schalungsform bewerkstelligt werden muss.
Grundsätzlich
ist es, insbesondere bei geringeren Wanddicken des Rohrkörpers aber
auch möglich,
als einziges Einbauteil einen vornehmlich mit dem Inliner zu verschweißenden Rohrstutzen
mit den Abmessungen des vorbeschriebenen Muffenrings einzubauen
und für
den nachträglichen
Einbau von Anschlussteilen durch einen in besonderer Weise geformten
Schalungskörper
eine Aussparung zu bilden; dies kann anhand der 14 und 15 erläutert werden,
die ebenfalls Teilquerschnitte durch ein Kanalrohr einerseits im
Bauzustand und andererseits im Gebrauchszustand zeigen.
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14 zeigt,
wie bei einem Kanalrohr 61 mit einem Rohrkörper 62 wiederum
aus Stahlbeton und einem Inliner 63 aus einem verschweißbaren Kunststoff
die zu bildende Öffnung 64 durch
einen Schalungskörper 65 gebildet
wird, der in einen kurzen Rohrstutzen 66 eingreift. Der
Schalungskörper 65 kann
mit dem kurzen Rohrstutzen 66 gegebenenfalls temporär verbunden
sein, jedenfalls schafft er eine Aussparung, die von der Innenseite
bis zur Außenseite
des Rohrkörpers 62 reicht.
Der Rohrstutzen 66 ist zweckmäßigerweise wieder mit dem Inliner 63 verschweißt (67).
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15a zeigt den Gebrauchszustand dieser Konstruktion,
in dem die Öffnung 64 dadurch
gebildet ist, dass der Schalungskörper 65 herausgenommen und
der Inliner 63 entsprechend dem Innendurchmesser des Muffenrings 66 ausgeschnitten
wurde. Zur Ermöglichung
eines Anschlusses ist hier ein Einsatzrohr 68 in den Rohrstutzen 66 eingesetzt.
Wie aus 15b ersichtlich kann die Arretierung
des Einsatzrohres 68 im Rohrstutzen 66 mittels
eines Sprengringes 82 erfolgen, der in sich gegenüberliegende Ringnuten 83 und 84 am
Innenumfang des Rohrstutzens 66 und Außenumfang des Einsatzrohres 68 eingreift.
Eine Ringdichtung 85 dichtet die Fuge ab.
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Das
Einsatzrohr 68 besitzt am oberen Ende einen Flansch 69,
an den das Anschlussrohr 70 mit einem entsprechenden Flansch 71 anschließt. Durch Schrauben 72 kann
hier eine feste Verbindung bewirkt werden, vorausgesetzt, dass das
Einsatzrohr ist mit dem Muffenring 66 in entsprechender
Weise fest und dicht verbunden ist.
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Die 16 bis 17b betreffen alternative Lösungen der Erfindung, bei denen
die Öffnung 7 bis zur
Ausführung
eines Anschlusses an Zulaufleitungen mit einem Verschluss 86, 87 verschlossen
bleibt. Während 16 einen
radialen Anschluss zeigt und sich daher für Ausführungsformen gemäß der 1 bis 4 eignet,
stellt 17a einen sekantalen Anschluss
dar, vergleichbar der Konstruktion gemäß den 5 und 6.
Sowohl der Verschluss 86 als auch der Verschluss 87 setzen
sich jeweils aus einem zylinderförmigen
Rohrabschnitt 88, 89 und einem Verschlussteller 90, 91 zusammen,
der sich in radialer Richtung über
den Rohrabschnitt 88, 89 hinaus erstreckt und
so mit seinem Überstand
eine Anlagefläche
bildet, die die Einschubtiefe des Verschlusses 86, 87 begrenzt.
Um ein möglichst
dichtes Anliegen des Verschlusstellers 90, 91 an
der Innenseite des Inliners 5, 5a zu erreichen
endet beim radialen Anschluss (16) der
Rohrabschnitt 88 in der Kontaktebene zum Verschlussteller 90 in
einer senkrecht zur Rohrlängsachse
verlaufenden Ebene. Beim sekantalen Anschluss (17a) hingegen folgt die Fuge zwischen dem Rohrabschnitt 89 und
dem Verschlussteller 91 der Krümmung des Inliners 5a.
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17b zeigt im Detail den dichten Anschluss zwischen
Verschluss 87 und dem Rohrstutzen 8b, was sinngemäß auch auf
den radialen Anschluss übertragbar
ist. Man sieht, dass der Rohrabschnitt 89 mit Untermaß hergestellt
ist um eine Behinderung beim Einstecken in den Rohrstutzen 8b durch die
Schweißnaht 20 zu
verhindern. Zur Sicherstellung der Dichtigkeit des Verschlusses 87 sitzt
auf dem freien Ende des Rohrabschnitts 89 eine Ringdichtung 92,
die gleichzeitig an der Innenwandung des Rohrstutzens 8b anliegt.