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Die
Erfindung betrifft ein Filtersystem mit einem Klarwasserspeicher
und zumindest einem Filterelement, wobei die Schmutzseite des Filterelements von
dem zu reinigenden Schmutzwasser umgeben ist und an der Filterseite
des Filterelements das durch das Filterelement durchgetretene Schmutzwasser dann
als Klarwasser oder als Filtrat vorliegt. Die Erfindung betrifft
auch ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Filtersystems.
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Generell
kommen solche Filtersysteme, welche Schmutzwasser durch Filterung
in Klarwasser umwandeln, auf kommunaler Ebene, z.B. im Ablauf von
kommunalen Kläranlagen,
zur Trinkwassererzeugung, in industriellen Anwendungen zum Recyceln
von Prozesswasser, aber auch in privaten Anwendungen, wie beispielsweise
bei der Erzeugung von Trinkwasser aus Regenwasser, zur dezentralen Wasserversorgung
zum Einsatz.
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Bei
den genannten Filteraufgaben können beispielsweise
Membranfilter eingesetzt werden, wie sie z.B. im Zusammenhang mit
der europäischen
Patentschrift
EP 1
016 449 B1 beschrieben sind. Dort werden Filtereinsätze mit
Filtertaschen beschrieben, welche nebeneinander auf einer Tragplatte
angeordnet sind und oberhalb eines Filtratsammelraums einen Boden
mit quer zu den Filtertaschen im Bereich von Einbuchtungen verlaufende
Durchbrechungen aufweisen. Solche Filtereinsätze von Membranfiltern können beispielsweise
zur Abwasserklärung
eingesetzt werden.
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Die
europäische
Patentanmeldung
EP
0 481 391 A2 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Reinigen von Filterelementen unter Verwendung eines Rückwaschprozesses.
Dabei wird durch gezielte Druckeinstellung zwischen beiden Seiten
eines zu reinigenden Filterelements in einem speziellen Reinigungsbehälter als
Druckbehälter
der Rückwaschprozess
durchgeführt.
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Die
europäische
Patentanmeldung
EP
1 034 835 A1 beschreibt ein Verfahren zum Reinigen eines Fest/Flüssig-Trennelements
und eine Fest/Flüssig-Trennvorrichtung.
Dabei wird ein Rückwaschprozess
verwendet.
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Generell
besteht bei Filtersystemen des Standes der Technik und insbesondere
bei Filtersystemen des Standes Technik, welche Membranfilter einsetzen,
das Problem, dass diese Filter über
einen längeren
Zeitraum an Filterwirkung verlieren, da sich Schmutz an der Schmutzseite
entsprechender Filterelemente ablagert und somit die Filterwirkung
einschränkt.
Außerdem
ist es erforderlich, dass, um die Filterwirkung aufrecht zu erhalten
oder überhaupt
zu gewährleisten,
eine bestimmte Permeabilität
des Filters vorgegeben wird. Dies geschieht üblicher Weise beispielsweise
durch Absaugung des Filtrats auf Seiten der Filterseite des Filters,
so dass dadurch gewährleistet
ist, dass immer eine entsprechende Permeabilität für das zu filternde Schmutzwasser
vorhanden ist. Entsprechende Filtersysteme sind jedoch relativ aufwändig und
kostenintensiv, da spezielle Pumpen im Wasserkreislauf vorgesehen
sein müssen.
Auch eine notwendige Reinigung solcher Filter ist aufwändig, da
die Filter dazu ausgebaut werden müssen.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Filtersystem
und ein Verfahren zum Betrieb eines Filtersystems vorzusehen, welches
die Nachteile des Standes der Technik überwindet und insbesondere
bei einfacher und kostengünstiger Konstruktion
einen sicheren und zuverlässigen
Betrieb bei gleich bleibend guter Filterwirkung bietet und leicht
zu reinigen ist und/oder im Verschmutzungsgrad über die Zeit reduziert ist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem
Filtersystem mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 und einem Verfahren
zum Betrieb eines solchen Filtersystems mit den Merkmalen gemäß Anspruch
9. Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den jeweiligen Unteransprüchen definiert.
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Das
erfindungsgemäße Filtersystem
weist einen Klarwasserspeicher und zumindest ein Filterelement auf.
Der Klarwasserspeicher weist einen Druckbehälter auf, oder der Klarwasserspeicher
ist bevorzugt der Druckbehälter,
wobei der Druckbehälter
mit einer Filterseite des Filterelements, an welcher das Klarwasser
oder Filtrat anfällt, über eine
Verbindungsleitung in Verbindung steht. Die Schmutzseite des zumindest
einen Filterelements ist von dem zu reinigenden Schmutzwasser umgeben,
wobei die Schmutzseite des Filterelements durch eine Wassersäule des
umgebenden Schmutzwasser druckbeaufschlagt ist. Erfindungsgemäß sind die
Höhe der
Wassersäule
und der Druck in dem Druckbehälter
einstellbar, so dass eine Druckdifferenz zwischen Filterseite und
Schmutzseite des Filterelements einstellbar ist. Erfindungsgemäß ist also
die Druckdifferenz zwischen Filterseite und Schmutzseite des zumindest
einen Filterelements und somit die damit. zusammenhängende Permeabilität des zumindest
einen Filterelements durch einfache Einstellbarkeit der Höhe der Druck
beaufschlagenden Wassersäule
des Schmutzwassers einerseits und andererseits durch Einstellung
des Gegendrucks (Über-
und/oder gegebenenfalls auch Unterdruck bezüglich dem Druck auf der Schmutzseite
oder dem Umgebungsdruck) auf der Filterseite des Filterelements
durch die Einstellbarkeit des Druckes in dem Druckbehälter wählbar und
einstellbar, so dass unter allen Betriebszuständen durch die erfindungsgemäße Einstellbarkeit
der Druckdifferenz eine gute Filterwirkung und/oder verringerte
Verschmutzung und/oder gute Reinigungswirkung erzielbar ist, ohne
dass aufwändige
Pumpenanordnungen oder ähnliches
im Wasserkreislauf des erfindungsgemäßen Filtersystems nötig sind,
wie dies gemäß dem Stand
der Technik erforderlich ist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Filtersystem
ist das zumindest eine Filterelement höhenverstellbar an einer Halterung
in einem Schmutzwasserbehälter angeordnet.
Somit kann durch einfache Höhenverstellung
des zumindest einen Filterelements an der Halterung die Wassersäule über dem
Filterelement in dem Schmutzwasserbehälter eingestellt sein.
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Besonders
bevorzugt ist das zumindest eine Filterelement ein Membranfilter,
besonders bevorzugt ein Plattenmembranfilter oder ein Hohlfasermembranfilter,
wie er dem Fachmann an sich bekannt ist.
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Um
eine besonders einfache Reinigung von eventuell angelagerten Schmutzresten
an der Schmutzseite des zumindest einen Filterelements zu erreichen,
ist gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Filtersystems das
zumindest eine Filterelement durch Variation der Druckdifferenz,
bevorzugt durch eine zyklische Variation der Druckdifferenz, in
einen Rückspülzustand versetzbar,
so dass eine Reinigung des Filterelements erfolgt. Dieser erfindungsgemäß bevorzugte Rückspülzustand
tritt dann ein, wenn der Druck auf der Filterseite des Filterelements
größer ist
als der Druck auf der Schmutzseite des Filterelements, so dass sich
insbesondere bei Verwendung eines Membranfilters als Filterelement,
diese Membran konkav nach außen
drückt,
so dass eventuell angelagerte Schmutzrückstände, z.B. durch Queranströmung, mit dem
Schmutzwasser leichter fortgespült
werden können
oder durch Luftblasen aus einer Lüftungseinrichtung (siehe weiter
unten) leichter nach oben weggespült werden können. Es findet dabei erfindungsgemäß bevorzugt
bei dem Rückspülzustand
also im Wesentlichen eine Umkehrung der Strömungsrichtung durch das Filterelement
statt. Während
beim Filterzustand Flüssigkeit
von der Schmutzseite des Filterelements zur Filterseite durchtritt,
tritt beim Rückspülzustand
Filtrat oder Klarwasser von der Filterseite des Filterelements zur
Schmutzseite des Filterelements durch und es wird durch erhöhten Druck
auf der Filterseite des Filterelements verhindert, dass Schmutzwasser
durch das Filterelement durchtritt.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
kann der Druckbehälter
des Klarwasserspeichers einen Druckluftanschluss aufweisen, bevorzugt
mit einem Dreiwegeventil, und der Druckbehälter des Klarwasserspeichers
kann bevorzugt einen Klarwasserabfluss aufweisen, über welchen
das gefilterte Klarwasser oder Filtrat abgeführt werden kann.
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Um
die Filterwirkung des erfindungsgemäßen Filtersystems weiter zu
verbessern, kann das Filtersystem gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
Strömungsmittel,
z.B. eine Pumpe, aufweisen, welche eine Strömung des Schmutzwassers in
dem Schmutzwasserbehälter
bewirken, so dass das zumindest eine Filterelement von dem zu reinigenden Schmutzwasser
umströmt
wird. Die Umströmung
erfolgt dabei bevorzugt in Form einer Queranströmung des erfindungsgemäßen Filterelements.
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Um
die Filterwirkung und die Reinigungswirkung des erfindungsgemäßen Filtersystems
weiter zu verbessern, kann im Bodenbereich des Schmutzwasserbehälters, bevorzugt
unterhalb des Filterelements, eine Belüftungseinrichtung vorgesehen
sein, welche Luft unter Druck in das Schmutzwasser einbläst.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
kann das Filterelement einen Druckentlastungsanschluss aufweisen,
so dass die Einstellbarkeit der erfindungsgemäßen Druckdifferenz besonders
einfach möglich
ist.
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Besonders
bevorzugt sind mehrere Filterelemente vorgesehen, welche besonders
bevorzugt in Reihe miteinander verbunden sind.
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Bevorzugt
können
bei dem erfindungsgemäßen Filtersystem
auch eine Vorrichtung zur automatisierten Wasser-Minimum-Erkennung,
d.h. eine Vorrichtung zur Erkennung des Schmutzwasserpegels, vorgesehen
sein, welche einen sog. "Urlaubsbetrieb" ermöglicht.
Ferner kann bevorzugt eine automatisierte Erkennung von Filterverschmutzungen
möglich sein.
Die oben erwähnte
Belüftung
und Queranströmung
der Filterelemente bzw. des zumindest einen Filterelements erfolgt
unter Berücksichtigung
der Zeitdauer des Rückspülungszustands,
wobei alle Prozessparameter entsprechend aufeinander abgestimmt
werden.
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Durch
das erfindungsgemäße Filtersystem kann
ein zuverlässiger
Filterbetrieb sichergestellt werden, wobei lediglich ein außerhalb
des Wasserbereichs (sowohl Schmutzwasserseite als auch Klarwasserseite)
vorgesehener Drucklufterzeuger zur Erzeugung des Drucks in dem erfindungsgemäßen Druckbehälter nötig ist.
Teuere Pumpenanordnungen gemäß dem Stand
der Technik sind somit erfindungsgemäß nicht erforderlich.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Betrieb des oben beschriebenen erfindungsgemäßen Filtersystems ist ein Klarwasserspeicher
und zumindest ein Filterelement vorgesehen, wobei der Klarwasserspeicher
einen Druckbehälter
aufweist, welcher mit der Filterseite des Filterelements über eine
Verbindungsleitung in Verbindung steht, und wobei die Schmutzseite
des Filterelements von dem zu reinigenden Schmutzwasser umgeben
wird und durch eine Wassersäule
des Schmutzwassers Druck beaufschlagt wird. Erfindungsgemäß werden
die Höhe
der Wassersäule
und der Druck in dem Druckbehälter
so eingestellt, dass eine Druckdifferenz zwischen Filterseite und
Schmutzseite des Filterelements eingestellt wird.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann die Druckdifferenz, bevorzugt zyklisch, so eingestellt werden,
dass das Filterelement zwischen einem Filterzustand und einem Rückspülzustand
wechselt, wobei eine Reinigung des Filterelements im Rückspülzustand
erfolgt.
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Im
Filterzustand steht das Filterelement oder die Filterseite des Filterelements
unter einem Außendruck;
Schmutzwasser wird aufgrund der vorhandenen Druckdifferenz durch
das Filterelement gedrückt. Das
so entstehende Filtrat oder Klarwasser wird dann über eine
Verbindungsleitung und den mit der Filterseite des Filterelements
in Verbindung stehenden Klarwasserspeicher abgezogen. Die im Schmutzwasser
enthaltenen Schmutzpartikel und die dort gegebenenfalls enthaltene
Biomasse wird durch das Filterelement zurückgehalten und baut somit über die
Zeit eine sog. Filterhilfsschicht auf. Diese Filterhilfsschicht
unterstützt
die Filtration von Schmutzpartikeln zusätzlich. Außerdem wird durch diese Filterhilfsschicht
verhindert, dass die Filterporen sich rasch zusetzen.
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Beim
Rückspülungszustand
wird die Filterseite des Filterelements unter entsprechenden Innendruck
gesetzt. Es wird gefiltertes Klarwasser oder Filtrat durch das Filter
in Richtung Schmutzwasser gedrückt.
Die im Laufe der Zeit aufgebaute Filterhilfsschicht und/oder Verschmutzungen,
welche sich im Laufe der Zeit an dem Filter oder der Filtermembran angelagert
haben und die Filterporen zusetzten, wird/werden dadurch aufgebrochen
und kann/können
durch eine Queranströmung
und/oder eine Belüftung
entsprechend von der Schmutzseite des Filterelements abgetragen
werden. Somit ist eine effektive Reinigung des erfindungsgemäßen Filtersystems
gemäß dem Verfahren
der Erfindung besonders einfach möglich.
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Bevorzugt
liegt zwischen dem Filterzustand und dem Rückspülungszustand ein weiterer Drucklos-Zustand
vor, bei welchem die Druckdifferenz zwischen Schmutzseite und der
Filterseite des Filterelements auf 0 oder auf im Wesentlichen 0
eingestellt wird. Bei Verwendung eines erfindungsgemäß bevorzugten
Membranfilters ist dann die Filtermembran entspannt; durch die Filterschicht
wird kein Wasser (weder Schmutzwasser noch Klarwasser oder Filtrat) gefördert. Wenn
der Drucklos-Zustand zu lange andauert, können allerdings die Filterporen
sich durch biologische Verunreinigungen im Schmutzwasser zusetzen.
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Um
die Filterwirkung und/oder die Reinigungswirkung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
weiter zu verbessern, kann das zumindest eine Filterelement in einer
Querströmung
von dem Schmutzwasser umströmt
werden.
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Um
die Filterwirkung und/oder die Reinigungswirkung weiter zusätzlich zu
verbessern, kann das Schmutzwasser bevorzugt über eine Belüftungseinrichtung
belüftet
werden, wobei diese Belüftung bevorzugt
zumindest im Bereich des zumindest einen Filterelements stattfindet.
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Bevorzugt
kann die Reinigungswirkung beim Rückspülvorgang zusätzlich dadurch
verbessert werden, dass geeignete Reagenzien, welche keine Schädigungen
der Biomasse im Schmutzwasser verursachen, durch bevorzugt den Druckentlastungsanschluss
in den Filter oder das Filterelement dosiert werden, so dass bevorzugt
eine In-situ-Reinigung des zumindest einen Filterelements erfolgt.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform davon
beispielhaft mit Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben
werden, wobei
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1 eine
schematische Ansicht eines Filtersystems gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist; und
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2a bis 2c schematisch
in einer Querschnittsansicht ein Filterelement in verschiedenen
Zuständen
gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigen.
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1 ist
eine schematische, teilweise geschnittene Ansicht eines Filtersystems
gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung.
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Das
Filtersystem der 1 weist einen Klarwasserspeicher 1 und
eine Reihe von parallel angeordneten Filterelementen 2 auf,
wobei nur ein Filterelement 2 in 1 gezeigt
ist. Das Filterelement 2 ist höhenverstellbar an einer Halterung 5 in
einem Schmutzwasserbehälter
angeordnet. Die entsprechende Pfeilmarkierung gibt den Wasserstand
der Füllhöhe des Schmutzwassers
in dem Schmutzwasserbehälter 6 im
Betrieb des erfindungsgemäßen Filtersystems
an. Die Befestigung des Filterelements 2 bzw. der Filterelemente 2 an
der Halterung 5 kann in Form einer Klemmung oder auf sonstige
geeignete Art und Weise erfolgen, welche eine entsprechende Höhenverstellung
im Schmutzwasserbehälter 6 zulässt. Entsprechende
Befestigungsmöglichkeiten sind
dem Fachmann geläufig
und werden daher hier nicht näher
beschrieben werden. Der Klarwasserspeicher 1 weist einen
Druckbehälter 3 auf,
welcher mit der Filterseite des zumindest einen Filterelements 2 bzw.
der Filterelemente 2 über
eine Verbindungsleitung 4 in Druckverbindung steht. Die Schmutzseite
des Filterelements 2 ist von dem zu reinigenden Schmutzwasser
vollständig
umgeben und wird durch die Wassersäule druckbeaufschlagt, welche
sich durch die Differenz aus Schmutzwasser-Pegel und der Füllstandshöhe des Wasserstands
im Klarwasserspeicher, ergibt. Die Höhe der Wassersäule ist über die
Höhe des
Pegels des Schmutzwassers und/oder über die Einstellung der Höhe des Filterelements 2 bzw.
der Filterelemente 2 an der Halterung 5 einstellbar
und der Druck in dem Druckbehälter 3 ist über einen
Druckluftanschluss 7 mit einem Dreiwegeventil so einstellbar,
dass eine Druckdifferenz zwischen Filterseite und Schmutzseite des
zumindest einen Filterelements 2 erfindungsgemäß einstellbar
ist. Die sich ergebende Pegelhöhe
des Klarwassers in dem Klarwasserspeicher 2 und/oder in
dem Druckbehälter 3 des
Klarwasserspeichers 1 ist ebenfalls durch eine entsprechende
Pfeilmarkierung in 1 angegeben. Das zumindest eine
Filterelement 2 bzw. die Filterelemente 2 sind
bevorzugt in Reihe geschaltet und werden bevorzugt aus entsprechenden
Plattenmembranfiltern, welche allgemein aus dem Stand der Technik
bekannt sind, gebildet. Das zumindest eine Filterelement 2 bzw.
die Filterelemente 2 weist/weisen einen Druckentlastungsanschluss 11 auf.
In der in 1 gezeigten Ausführungsform
ist die Anordnung der Filterelemente 2 von dem Klarwasserspeicher 1 mit
seinem Druckbehälter 3 umgeben,
wobei von der Unterseite und von der Oberseite ein Zuströmen bzw.
Abströmen
des Schmutzwassers zu bzw. von den Filterelementen 2 möglich ist,
wie dies durch die entsprechenden Pfeile in 1 angedeutet
ist. Die Umspülung
der Filterelemente 2 erfolgt gemäß 1 durch
Queranströmung der
Filterelemente 2, wobei ein Strömungsmittel 9 vorgesehen
ist, welches eine entsprechende Strömung des Schmutzwassers in
dem Schmutzwasserbehälter 6 bewirkt.
Das Strömungsmittel 9 kann
dabei bevorzugt eine einfache (Umwälz-)pumpe oder ähnliches
sein. Im Bodenbereich des Schmutzwasserbehälters 6 ist unterhalb
der Filterelemente 2 eine Belüftungseinrichtung 10 vorgesehen,
welche durch Druckluftzufuhr mit Druckluft beaufschlagt werden kann,
so dass entsprechende Luftblasen in das Schmutzwasser eingebracht
werden und entlang der Filterelemente 2 nach oben steigen
können. Über einen
Klarwasserabfluss 8 kann das Klarwasser aus dem Klarwasserspeicher 1 abgezogen
werden.
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Die
Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Filtersystems
wird am Besten anhand der 2a bis 2c deutlich,
welche jeweils verschiedene Betriebszustände eines einzelnen Filterelements 2 des erfindungsgemäßen Filtersystems
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
schematisch darstellen.
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2a zeigt
einen Filterzustand des erfindungsgemäßen Filtersystems. Dabei ist
die Filtermembran des Filterelements 2 konvex gekrümmt, da die
Druckdifferenz zwischen Filterseite und Schmutzseite des Filterelements 2 eine
Druckbeaufschlagung durch die Wassersäule des umspülenden Schmutzwassers
ergibt, wobei der Druck in dem Druckbehälter des Klarwasserspeichers
(in 2a nicht gezeigt) so eingestellt ist, dass er
geringer ist als der Druck, welcher durch die entsprechende Wassersäule auftritt.
Dadurch wird, wie durch die Pfeile in 2a angedeutet,
auf die Membranfläche
des Filterelements 2 ein Wasserdruck durch das Schmutzwasser
ausgeübt,
welcher das Schmutzwasser zur Membran und durch die Membran hindurch
drückt,
wobei auf der Filterseite der Membran dann das gefilterte Klarwasser
oder Filtrat abgeführt
wird, wie dies durch die Pfeile nach oben bzw. nach unten in 2a angedeutet
ist. An der Membran des Filterelements 2 ist eine Filterhilfsschicht 12 ausgebildet,
welche aus angelagerten Schmutzpartikeln aus dem Schmutzwasser besteht.
Der Druck in dem Druckbehälter 3 kann als
Unterdruck, welcher das Klarwasser aktiv abzieht, vorgesehen sein.
Es kann aber auch ein Überdruck
in dem Druckbehälter 3 vorgesehen
sein, welcher aber im Verhältnis
zum Druck der Wassersäule des
Schmutzwassers in dem Schmutzwasserbehälter 6 geringer ist,
wodurch sich der in 2a gezeigte Filterzustand einstellt.
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2b zeigt
den erfindungsgemäß bevorzugten
Drucklos-Zustand des Filterelements 2 des erfindungsgemäßen Filtersystems.
Dabei ist die Filtermembran des Filterelements 2, welche
zwischen den beiden festen Membranträgern an der Ober- und Unterseite
des Filterelements 2 angeordnet ist, entspannt, d.h. im
Querschnitt vertikal gerade verlaufend, es wird kein Klarwasser
abgezogen oder zugeführt
und es tritt auch kein Schmutzwasser durch die Membran des Filterelements 2 durch.
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2c zeigt
einen Rückspülungszustand des
erfindungsgemäßen Filtersystems,
wobei durch entsprechende Einstellung der Druckdifferenz zwischen
der Filterseite des Filterelements 2 und der Schmutzseite
des Filterelements 2 durch entsprechende Erhöhung des
Drucks in dem Druckbehälter 3 des
Klarwasserspeichers 1 (2c nicht
gezeigt) über
die Verbindungsleitung 4 und/oder durch Einstellung der
Höhe der
Wassersäule
des Schmutzwassers, welche auf die Schmutzseite des Filterelements 2 wirkt,
ein im Vergleich zur Druckbeaufschlagung durch die Wassersäule des
Schmutzwasser erhöhter
Druck auf der Filterseite des Filterelements 2 erzeugt
wird, so dass Klarwasser oder Filtrat durch die Membran des Filterelements 2 durchtritt,
was durch die entsprechenden Pfeile in 2c, welche entgegen
der Pfeilrichtung der Pfeile in 2a zeigen,
verdeutlicht werden soll. Dadurch wird die Filtermembran 2 konkav
gekrümmt,
wodurch auch die anlagernde Filterhilfsschicht 12 konkav
gekrümmt
wird und entsprechend von der Membran des Filterelements 2 abgestoßen werden
kann, wie ebenfalls durch die Pfeile in 2c angedeutet.
Das Abführen der
Partikel der Filterhilfsschicht 12 und/oder von angelagerten
Verschmutzungen kann dabei über
eine Queranströmung
des Filterelements 2 mit Schmutzwasser und/oder durch Queranströmung mit
Blasluft erfolgen. Somit ergibt sich eine Reinigung des Filterelements 2.
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Die
Phasen des Betriebs des erfindungsgemäßen Filtersystems gemäß den 2a bis 2c können zyklisch
in bestimmten Abständen
aufeinander erfolgen, so dass unter allen gegebenen Betriebsbedingungen
immer eine optimale Filter- und/oder Reinigungswirkung der Filterelemente 2 sichergestellt
werden kann, ohne dass aufwändige Pumpen
oder sonstige Reinigungsvorgänge
nötig wären. Insbesondere
müssen
die Filterelemente 2 auch nicht, wie im Stand der Technik
sonst oft üblich, zu
Reinigungszwecken speziell ausgebaut werden, was die Betriebskosten
eines solchen erfindungsgemäßen Filtersystems
gegenüber
den herkömmlichen Filtersystemen
deutlich senkt.
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Die
Reinigungswirkung beim Rückspülvorgang
kann zusätzlich
dadurch verbessert werden, dass geeignete Reagenzien, welche keine
Schädigungen
der Biomasse im Schmutzwasser verursachen, durch bevorzugt den Druckentlastungsanschluss
bzw. -schlauch 11 in den Filter oder das Filterelement 2 dosiert
werden.