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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten von Brauwasser
und eine Vorrichtung dazu, bei der ein in die Vorrichtung zuströmendes Frischwasser
oder ein aufbereitetes zuströmendes
Frischwasser in einen anteilsmäßig kleinen
ersten Teilstrom und in einen anteilsmäßig großen zweiten Teilstrom aufgeteilt
wird. Der erste Teilstrom wird mit Ca(OH)2,
HCl und H2SO4 behandelt
und als aufbereiteter erster Teilstrom in entweder vorgegebener
Menge einem weiteren Verarbeitungsprozessschritt zur Herstellung
einer Flüssigkeit,
wie Bier, zugeführt
oder in einem vorgegebenen Verhältnis
mit dem zweiten Teilstrom vermischt.
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Ein
derartiges Verfahren und eine dazu gehörige Vorrichtung ist durch
die Patentschrift
DE
199 63 743 C2 bekannt geworden.
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Das
bekannte Verfahren und auch die bekannte Vorrichtung werden zum
Aufbereiten von Brauwasser eingesetzt, bei dem das zuströmende Rohwasser
in einen anteilsmäßig kleinen
Teilstrom und einen Hauptstrom aufgeteilt wird, dem Teilstrom Kalkmilch
zugeleitet wird und Salzsäure
und Schwefelsäure
zudosiert werden. Danach wird der sich absetzende Kalkschlamm bei
aufsteigender Strömung des
Wassers in einem Reaktionsbehälter
separiert und anschließend
das so eingestellte Wasser mit dem Hauptstrom zu einem Brauwasserstrom
vermischt, wobei die Kalkmilch, die Salzsäure und die Schwefelsäure vor
dem Reaktionsbehälter
dem Teilstrom zudosiert und über
eine Reaktionsleitung dem Reaktionsbehälter zugeführt werden. Die Dosierung der
Kalkmilch erfolgt in Abhängigkeit
von der Durchflussmenge des Teilstroms und die Dosierung der Schwefelsäure in Abhängigkeit
von der Durchflussmenge des Teilstroms und des pH-Wertes, der am Ende
der Reaktionsleitung gemessen wird. Ziel des Verfahrens ist es,
einen am Ende des Teilstroms verbleibenden Überschuss an gelöstem Kalziumhydroxid
zumindest annähernd
zu vermeiden.
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Bei
dem bekannten Verfahren werden einem Frischwasser- bzw. Rohwasser
die Kalkmilch, die Salzsäure
und die Schwefelsäure
vor dem Eintritt in ein Absetzbehältnis, hier Reaktionsbehälter, zudosiert
und im Absetzbehältnis
wird die Klärung
der gesamten Flüssigkeitsmischung
bewirkt. Alle Anlagenteile müssen
dazu unter besonderen Gesichtspunkten gefertigt und betrieben werden
und die für
das Verfahren zu verwendenden Chemikalien müssen auf den gewünschten
Prozessablauf abgestimmt, d.h. stark verdünnt, und somit dafür hergestellt
werden. Dies erfordert zusätzlich
eine umfangreiche Mess- und
Regeltechnik und der für
dieses Verfahren notwendige Anlagenaufbau ist sehr kostenintensiv.
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Weiterhin
ist aus
DE 563 823 eine
Vorrichtung zur Herstellung von gesättigtem Kalkwasser bekannt
geworden. Anlagenkomponenten bzw. Verfahrensschritte zur Herstellung
von Brauwasser sind in dieser Druckschrift nicht beschrieben.
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Aufgabe
der Erfindung bezüglich
eines Verfahrens ist es, das bekannte Verfahren weiter zu vereinfachen,
kostengünstiger
zu betreiben und kontrollieren zu können, sowie bezüglich der
Anlage, Anlagenbauteile zu schaffen, die kostengünstig herstellbar sind.
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Gelöst wird
diese Aufgabe bezüglich
des Verfahrens dadurch, dass der erste Teilstrom entweder in einem
Behälter
mit Kalk abgesättigt
und in dem Behälter
zu einem ersten trübefreien,
klaren mit Kalk gesättigten
Teilstrom geklärt
wird oder vor dem Eintritt in den Behälter mit Kalk abgesättigt wird
und in dem Behälter
die Trennung zum ersten trübefreien, klaren
mit Kalk gesättigten
Teilstrom erfolgt, und dass aus dem Behälter ein erster klarer, mit
Kalk gesättigter
Teilstrom abgezogen wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
hat damit den wesentlichen Vorteil, dass die Neutralisierung des
als Flüssigkeit
vorliegenden ersten Teilstroms erst nach der Klärung zu einem ersten trübefreien, klaren,
mit Kalk gesättigten
Teilstrom erfolgt. Für
die Neutralisierung, pH-Wert-Absenkung
können
handelsübliche
Chemikalien eingesetzt werden, die das Betreiben des erfindungsgemäßen Verfahrens
verbilligen. Die Mess- und Regelvorrichtungen zum Betreiben des
erfindungsgemäßen Verfahrens
verbilligen sich ebenfalls, weil erst in einem späteren Prozessschritt
die zur Neutralisierung des klaren gesättigten Kalkwassers erforderlichen
Chemikalien, wie HCl und H2SO4,
zudosiert werden. Entscheidend und erfindungswesentlich ist, dass
die pH-Wert-Absenkung erst nach dem Vorliegen eines klaren, gesättigten Kalkwassers
erfolgt. Anlagenbetreiber können
somit vereinfacht Brauwasserwerte herstellen und einstellen, wie
sie beim schon bekannten Verfahren erreicht werden mit dem Vorteil,
dass das erfindungsgemäße Verfahren
in zahlreichen Verfahrensabschnitten mit einer hohen Schutzalkalität betrieben
werden kann, d.h. z.B. dass der Behälter, in dem die Kalkabsättigung
erfolgt, keine Innenbeschichtung, z.B. aus Gummi, aufweisen muss.
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In
weiterer Ausgestaltung des Verfahrens wird der erste Teilstrom von
unten in den Behälter eingespeist,
der anschließend
eine Kalkmilchvorlage durchströmt
und oben aus dem Behälter
wird ein erster klarer, mit Kalk gesättigter Teilstrom abgezogen.
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Dies
hat den Vorteil, dass die gesamte Absetzung des Kalkschlamms im
Behälter
erfolgt und auch nicht ansatzweise in den dem Behälter vorgeschalteten
Rohrleitungen erfolgen kann. Ausfällungen können nur im Behälter selbst
erfolgen. Die Kalkmilchvorlage kann bei Bedarf über ein Regelventil unten aus
dem Behälter
abgelassen werden, wenn das treibende Konzentrationsgefälle zur
Absättigung
des ersten Teilstroms zu gering geworden ist. Soll das erfindungsgemäße Verfahren
auch in diesem Verfahrensschritt weiter kontinuierlich betrieben
werden, so ist es vorteilhaft, einen zweiten Behälter mit einer eigenen Kalkmilchvorlage
parallel zum ersten Behälter zu
betreiben und während
im ersten Behälter
die verbrauchte Kalkmilchvorlage ausgetauscht wird, wird der erste
Teilstrom über
den zweiten Behälter
geleitet. Somit erfolgt keine Verfahrensunterbrechung und der Prozess
zur Herstellung des geeigneten Brauwassers kann ohne Unterbrechung
weitergeführt werden.
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Die
dem Fachmann schon aus dem gattungsbildenden Stand der Technik bekannte
Mess- und Regeltechnik, sowie die dort verwendete Dosiertechnik
kann auch bei dem bekannten Verfahren eingesetzt werden, mit dem
Vorteil, dass vor der Klärung des
Teilstroms im ersten und/oder zweiten Behälter kostengünstigere
Geräte
zur Durchführung
des gesamten Verfahrens eingesetzt werden können, weil die Anlage bis zum
Ausströmen
des Teilstroms aus dem ersten und/oder zweiten Behälter mit
einer hohen Schutzalkalität,
beispielsweise im Wertebereich von pH = 12, betrieben wird.
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In
einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der erste Teilstrom von oben in den Behälter kalkgesättigt eingespeist
und über
eine Zwangsführung
wird der erste Teilstrom in den unteren Bereich des Behälters geführt und
dort umgelenkt, um dort durch ein Kalkschlammbett strömen zu können und
anschließend wird
der erste Teilstrom im Behälter
wieder nach oben geführt
und als erster klarer und mit Kalk gesättigter Teilstrom dort aus
dem Behälter
abgeleitet.
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Dies
hat den Vorteil, dass die Klärung
des gesättigten
Kalkwassers vier- bis fünfmal
schneller erfolgen kann als bei einer Klärung des gesättigten Kalkwassers,
das von unten in einen Behälter
eingeleitet wird und anschließend
der erste Teilstrom eine Kalkmilchvorlage durchströmt. Diese
Verfahrensvariante hat ebenfalls den Vorteil, dass die Klärung des ersten
Teilstroms in einen klaren, kalkgesättigten ersten Teilstrom unter
einem stark erhöhten pH-Wert-Bereich
erfolgt. Die kontinuierliche Betriebsweise kann unterbrechungsfrei
auch ohne zweiten Behälter
gewährleistet
werden, indem man von Zeit zu Zeit aufgestauten Kalkschlamm im unteren
Bereich des Behälters
austrägt.
Sinnvoll und verfahrensfördernd
ist es, wenn man eine konstante Kalkschlammhöhe im Behälter einstellt, während das
erfindungsgemäße Verfahren
betrieben wird.
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Die
Zwangsführung
wird besonders vorteilhaft durch ein Tauchrohr bzw. Fallrohr erreicht,
das in den Behälter
eingebaut wird. Der erste kalkgesättigte Teilstrom wird von oben
in den Behälter
durch das Tauchrohr soweit nach unten geführt, dass der erste kalkgesättigte Teilstrom
durch den dort aufgestauten Kalkschlamm hindurchtreten muss, um
wieder in den oberen Bereich des Behälters strömen zu können. Bei dieser Aufwärtsströmung klärt sich
der erste Teilstrom in einen ersten klaren, kalkgesättigten
Teilstrom, der am oberen Behälterrand
abgezogen wird bzw. dort überströmen kann.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfährt der
erste klare und mit Kalk gesättigte
Teilstrom nach dem Austritt aus dem Behälter unter Zugabe von HCl und
H2SO4 eine ph-Wert-Veränderung
zu einem ersten aufbereiteten Teilstrom. In diesem Verfahrensschritt
wird der klare, kalkgesättigte
Teilstrom neutralisiert, d.h. der pH-Wert wird abgesenkt und in
eine Flüssigkeitslösung überführt, die
eine hohe Kalziumhärte
und eine geringe Karbonathärte
aufweist.
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In
einer Verfahrensvariante innerhalb dieses Prozessschrittes kann
der erste klare mit Kalk gesättigte
Teilstrom mit vorgegebenen Mengenanteilen des ersten Teilstroms
vermischt werden und anschließend
erfolgt die Behandlung des neu entstandenen ersten Teilstromes mit
HCl und H2SO4 zu
einem ersten aufbereiteten Teilstrom. Dies hat den Vorteil, dass
man mit dieser Prozessvariante immer eine Verdünnung des gesättigten
klaren Kalkwassers auf eine Konzentration erreichen kann, die es
erlaubt, dass das Kalkwasser ausschließlich mit H2SO4 neutralisiert werden kann, ohne dass eine
Ausfällung
erfolgt. In Weiterführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der erste aufbereitete Teilstrom in einem Speicherbehältnis gelagert
und aus dem Speicherbehältnis
wird der erste aufbereitete Teilstrom entweder direkt weiteren Prozessverfahrensschritten
zur Herstellung von Bier zugeführt
oder in einem vorbestimmten Mischverhältnis mit dem zweiten Teilstrom vermischt,
der im gewünschten
Mischungsverhältnis als
Prozesswasser im weiteren Herstellungsprozess von Bier eingesetzt
wird.
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Der
Verfahrensschritt mit einer Zwischenlagerung des erfindungsgemäß aufbereiteten
Teilstroms zu einem Endprodukt mit einer hohen Kalziumhärte und
einer geringen Karbonathärte
hat den Vorteil, dass man aus diesem Zwischenbehältnis Teilströme direkt
weiteren Prozessverfahrensschritten zur Herstellung von Bier zuführen kann
oder der erstellte Teilstrom wird mit dem zweiten Teilstrom wunschgemäß vermischt.
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Anteilsmäßig setzt
sich der Gesamtflüssigkeitsstrom
zu ca. 80–90%
aus dem zweiten Teilstrom und zu 10–20% aus dem ersten Teilstrom
zusammen, der wie beschrieben behandelt wird.
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Bezüglich der
Vorrichtung wird die Aufgabe mit einer Anlage zur Herstellung von
Brauwasser gelöst,
die einen Behälter
zur Herstellung eines ersten klaren, mit Kalk gesättigten
Teilstroms mit einem pH-Wert
zwischen 12 und 13,5 aus einem Frischwasser oder aus einem aufbereiteten
Frischwasser abgezweigten ersten Teilstrom aufweist.
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Dies
hat den Vorteil, dass der Behälter
zur Klärung
des gesättigten
Kalkwassers aus Normalstahl gefertigt werden kann. Ebenfalls ist
die zum Betreiben des Behälters
notwendige Mess- und Regelungstechnik einfacher zu gestalten und
auszulegen, weil in diesem Verfahrens- und Prozessabschnitt mit einer
hohen Schutzalkalität
gearbeitet wird. Im Stand der Technik müssen derartige Behälter beispielsweise
mit einer Gummierung vollkommen ausgekleidet werden, damit die Klärung des
gesättigten
Kalkwassers erfolgen kann. Es versteht sich, dass die Anlage auch
einen zweiten Behälter
aufweisen kann, der zu dem ersten Behälter parallel geschaltet ist.
Die Anlage selbst wird stets nur mit einem Behälter betrieben, so dass der
nicht genutzte Behälter
verfahrensgemäß gewartet
werden kann.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anlage
sind dem Behälter
Behandlungsstationen mit Vorratsbehältnissen zur Behandlung des
ersten klaren, mit Kalk gesättigten
Teilstroms nachgeschaltet, die die Behandlung des ersten klaren
mit Kalk gesättigten
Teilstroms mit HCl und H2SO4 ermöglichen.
Der neutralisierte erste Teilstrom wird einem Vorratsbehältnis zugeführt, das
entsprechend ausgekleidet sein muss. Aus dem Vorratsbehältnis werden vorbestimmte
Mengen für
nachgeschaltete Prozessschritte abgezogen, wie z.B. Mengen zum Mischen
mit dem zweiten Teilstrom, um das gewünschte Brauwasser herzustellen.
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In
einer weiteren Verfahrensvariante wird der erste klare, mit Kalk
gesättigte
Teilstrom nach dem Austritt aus dem Behälter nicht vollkommen neutralisiert,
sondern es wird eine Alkalität
des ersten Teilstroms in einem Speicherbehältnis nach dem Absatzbehältnis von
P ≥ 1 mval/l
angestrebt, bevorzugt eine Alkalität des ersten Teilstroms von
P ≥ 10 mval/l.
Aus dem Speicherbehältnis
wird ein derart aufbereitetes Wasser als Prozesswasser im weiteren
Herstellungsprozess von Bier eingesetzt, oder dieser Teilstrom wird
weiteren Prozessverfahrensschritten zur Herstellung von Bier zugeführt. Dabei
kann in beiden Verwendungen der gewünschte Teilstrom in seiner chemischen
Aufbereitung noch weiter verändert
werden, indem diesem Teilstrom noch weitere Chemikalien in gewünschten
Mengenverhältnissen
zugesetzt werden.
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Es
versteht sich, dass eine im Verfahren beschriebene Speicherung des
neutralisierten ersten Teilstroms oder eines nicht vollkommen neutralisierten
ersten Teilstroms nicht zwingend stattfinden muss. Entfallen die
Speicherbehältnisse,
so wird der erste aufbereitete Teilstrom ohne Zwischenspeicherung
direkt seiner Zweckbestimmung zugeführt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird nachfolgend beispielhaft an einem ersten und zweiten Fließschema
erläutert.
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Es
zeigt:
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1 ein
erstes Fließschema
für die
Aufbereitung von Frischwasser zu einem geeigneten Brauwasser mit
einem Behälter
zur Klärung
eines kalkgesättigten
Teilstroms und nachgeschalteten Behandlungsvorrichtungen, die die
Behandlung eines klaren, geklärten
Teilstroms mit HCl und H2SO4 ermöglichen; und
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2 ein
weiteres Fließschema
zur Behandlung eines Frischwassers zu einem geeigneten Brauwasser
mit einem Behälter
zur Erzeugung eines klaren, mit Kalk gesättigten Teilstroms, der von
der Behälteroberseite
beschickt wird und mit nachgeschalteten Behandlungsvorrichtungen
für den
aus dem Behälter
abgezogenen Teilstrom mit einer Zudosierung von HCl und H2SO4.
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Die
1 und
2 zeigen
stark vereinfacht zwei Fließschemen
zur Aufbereitung von Frischwasser zu einem geeigneten Brauwasser,
bei denen der Übersichtlichkeit
halber auf eine zum Betreiben von Anlagen mit diesen in den Figuren
dargestellten Prozessabläufen
notwendige Mess-, Regel-, Überwachungs-
und Dosiertechnik verzichtet wurde. Der hier angesprochene Fachmann
kann auf die aus dem Stand der Technik bekannte Messtechnik, Steuerungs-
und Regelungstechnik sowie Dosiertechnik zurückgreifen, wie sie beispielsweise
aus der
DE 199 63
743 C2 bekannt ist.
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1 zeigt
mit 10 eine Brauwasseraufbereitungsanlage, bei der ein
Rohwasser, Frischwasser 13 über eine Pumpe 15 einer
Wasseraufbereitungseinheit, wie beispielsweise einer Umkehrosmosestation 17 zugeführt wird.
Das über
die Umkehrosmosestation 17 aufbereitete Frischwasser 13 wird
einem Behältnis 19 zugeführt, in
dem das aufbereitete Frischwasser 13 gespeichert wird.
Auf die Umkehrosmosestation 17 kann dann verzichtet werden,
wenn als Frischwasser 13 ein besonders salzarmes, ein so genanntes „weiches" Frischwasser 13 vorliegt.
In diesem Fall kann das Frischwasser 13 unmittelbar in das
Behältnis 19 eingespeist
werden.
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Das
Frischwasser 13, das als aufbereitetes Frischwasser 21 im
Behältnis 19 gespeichert
ist, kann als Gesamtstrom 22 aus dem Behältnis 19 ausströmen. An
einer Verzweigung 23 wird der Gesamtstrom 22 in
einen ersten Teilstrom 25, ca. 10–20% des Gesamtstromes 22,
und in einen zweiten Teilstrom 27, ca. 80–90% des
Gesamtstromes 22, aufgeteilt.
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Der
erste Teilstrom 25 wird in einen Behälter 29, der hier
als Kalksättiger
arbeitet, im unteren Bereich des Behälters 29 eingespeist
und der erste Teilstrom 25 durchströmt den Behälter 29 in Pfeilrichtungen 31.
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Gleichzeitig
wird über
eine Leitung 33 aus einem Vorratsbehältnis 35, ebenfalls
im unteren Bereich des Behälters 29 Kalkmilch
Ca(OH)2 in den Behälter 29 eingespeist.
Die Kalkmilch dient als Kalkmilchvorlage 37, die von dem
ersten Teilstrom 25 in dem Behälter 29 in Pfeilrichtungen 31 durchströmt wird.
Während
der erste Teilstrom 25 den Behälter 29 durchströmt, stellen
sich dort pH-Werte um pH = 12 ein. Das Verfahren kann in diesem
Prozessstadium mit einer hohen Schutzalkalität betrieben werden, d.h., der
Behälter 29 kann
aus Normalstahl gefertigt werden und muss keine Innenoberflächenbeschichtung
aufweisen, die den Behälter 29 schützt. Die Kalkmilchvorlage 37 ist
immer so hoch und derart aufkonzentriert, dass ein durch die Kalkmilchvorlage 37 strömender erster
Teilstrom 25 als gesättigter
Teilstrom aus der Kalkmilchvorlage 37 austritt und in Pfeilrichtungen 31 weiter
nach oben im Behälter 29 strömt. Bei
der Strömung
des ersten Teilstroms 25 im Bereich außerhalb der Kalkmilchvorlage 37 klärt sich der
erste Teilstrom 25 und die Verweilzeit des ersten Teilstroms 25 im
Behälter 29 wird
so eingestellt, dass am oberen Behälterrand ein klares gesättigtes
Kalkwasser 39 ansteht.
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Das
klare gesättigte
Kalkwasser (erster klarer, kalkgesättigter Teilstrom 39)
wird aus dem Behälter 29 abgezogen
und über
eine Leitung 41 einem Speicherbehältnis 43 zugeführt. An
einer Verzweigung 45 wird in die Leitung 41 über ein
Vorratsbehältnis 47 Salzsäure, HCl,
in die Leitung 41 im gewünschten Mengenverhältnis eingespeist.
Nachfolgend wird an einer Verzweigung 49 in die Leitung 41 aus
einem Vorratsbehältnis 51 Schwefelsäure, H2SO4, in die Leitung 41 in
einem vorgegebenen Mengenverhältnis
eingespeist, damit der erste klare, kalkgesättigte Teilstrom 39 neutralisiert
werden kann. D.h., der pH-Wert des ersten klaren, kalkgesättigten Teilstroms 39 wird
abgesenkt und in einen aufbereiteten ersten Teilstrom 53 überführt, der
eine hohe Kalziumhärte
in echt gelöster
Form aufweist und durch eine geringe Karbonathärte gekennzeichnet ist. Der
so aufbereitete erste Teilstrom 41 wird in einem Speicherbehältnis 43 gelagert,
das beispielsweise eine gummierte Innenoberfläche aufweist.
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Aus
dem Behältnis 43 kann
in Pfeilrichtung 55 der erste aufbereitete Teilstrom 53 in
gewünschten
Mengen so abgezogen werden, dass er an einer Verzweigung 57 mit
dem zweiten Teilstrom 27 zu einem gewünschten Brauwasser 59 vermischt
werden kann. Ebenfalls kann über
eine Leitung 61 ein erster aufbereiteter Teilstrom 53 direkt
dem „Würzekochen" bei der Herstellung
von Bier zugeführt
werden.
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In
einer Verfahrensalternative kann über eine Leitung 63 dem
ersten klaren, kalkgesättigten
Teilstrom 39 ein erster Teilstrom 25 derart zugemischt werden,
dass der erste klare, kalkgesättigte
Teilstrom 39 soweit verdünnt wird, dass eine Neutralisierung des
ersten klaren, kalkgesättigten
Teilstroms 39 in den nachfolgenden Behandlungsschritten
ohne Ausfällung
gewährleistet
werden kann.
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Über ein
Ablassventil 65 kann der Kalkschlamm 37 aus dem
Behälter 29 dann
abgezogen werden, wenn das aktive Konzentrationsgefälle zu dem
in den Behälter 29 einströmenden ersten
Teilstrom 25 zu ge ring geworden ist. In diesem Zeitpunkt kann
die Anlage abgeschaltet werden, damit die Kalkmilchvorlage 37 durch
eine frische unverbrauchte Kalkmilchvorlage 37 ausgetauscht
werden kann oder alternativ wird der erste Teilstrom 25 auf
einen zweiten Behälter 29 umgeleitet,
das ebenfalls ein Vorratsbehältnis 35 zur
Zudosierung von Kalkmilch aufweist. Ist ein zweiter Behälter 29 einem
ersten Behälter 29 parallel
geschaltet, so kann das Fließschema
nach 1 immer kontinuierlich betrieben werden.
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2 zeigt
eine Alternative zum Fließschema
von 1 und zum Betreiben des erfindungsgemäßen Verfahrens,
indem mit 110 eine Brauwasseraufbereitungsanlage schematisiert
dargestellt ist, die ein Frischwasser 113 aufbereitet.
Das Frischwasser 113 wird über eine Pumpe 115 einer
Wasseraufbereitungseinheit 117, beispielsweise einer Umkehrosmosestation,
zugeleitet und das aus der Umkehrosmosestation austretende Frischwasser 113 wird
in einem Behältnis 119 als
aufbereitetes Frischwasser 121 gespeichert.
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Das
aufbereitete Frischwasser 121 kann als Gesamtstrom 122 aus
dem Behältnis 119 abgezogen werden.
An einer Verzweigung 123 wird der Gesamtstrom 122 in
einen ersten Teilstrom 125, 10–20% des Gesamtstromes 122,
und in einen zweiten Teilstrom 127, 80–90% des Gesamtstromes 122,
aufgeteilt.
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Der
erste Teilstrom 125 wird von oben in einen Behälter 129 zwangsgeführt eingespeist,
in dem der erste Teilstrom 125 über ein Tauchrohr 130 in
den unteren Bereich des Behälters 129,
der hier als Absetzreaktor arbeitet, geführt wird. Der erste Teilstrom 125 durchströmt den Behälter 129 in
Pfeilrichtungen 131.
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Bevor
der erste Teilstrom 125 in den Behälter 129 einströmt, wird über eine
Leitung 133 dem ersten Teilstrom 125 aus einem
Vorratsbehältnis 135 Kalkmilch
Ca(OH)2 zudosiert. Der nach dieser Zudosie rung
entstandene erste Teilstrom 125 ist kalkgesättigt und
trübe und
strömt
in diesem Zustand von oben in den Behälter 129 durch das
Tauchrohr 130 nach unten und steigt anschließend in
Pfeilrichtung 131 wieder zum oberen Behälterrand auf. Dabei klärt sich
der erste Teilstrom 125 auf und es entsteht am oberen Rand
des Behälters 129 ein
erster klarer, kalkgesättigter
Teilstrom 139.
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Gegenüber der
Betriebsweise aus 1 wird durch die Betriebsweise
aus 2 im Behälter 129 eine
Klärung
des gesättigten
Kalkwassers im Behälter 129 erreicht,
die vier- bis fünfmal
schneller erfolgen kann als im Behälter 29 der 1.
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Der
erste klare, kalkgesättigte
Teilstrom 139 wird über
eine Leitung 141 einem Speicherbehältnis 143 zugeführt. In
die Leitung 141 wird an einer Verzweigung 145 über ein
Vorratsbehältnis 147 Salzsäure und
an einer Verzweigung 149 über ein Vorratsbehältnis 151 Schwefelsäure in gewünschten,
vorbestimmten Mengen in die Leitung 141 derart eingespeist,
dass der erste klare, kalkgesättigte
Teilstrom 139 neutralisiert wird und in einen ersten aufbereiteten
Teilstrom 153 übergeführt wird,
der eine hohe Kalziumhärte
in echt gelöster
Form aufweist und sich durch eine geringe Karbonathärte auszeichnet.
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Aus
dem Behältnis 143 kann
in Pfeilrichtung 155 in gewünschten Mengen der erste aufbereitete Teilstrom 153 abgezogen
werden und beispielsweise an einer Verzweigung 157 mit
dem zweiten Teilstrom 127 zu einem geeigneten Brauwasser 159 vermischt werden. Über eine
Leitung 161 lässt
sich der erste aufbereitete Teilstrom 153 weiteren Prozessschritten direkt,
wie beispielsweise dem „Würzekochen" zuführen.
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In
einer alternativen Betriebsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens
in 2 kann dem ersten klaren, kalkgesättigten
Teilstrom 139 über
eine Leitung 163 in gewünschten
Mengen ein erster Teilstrom 125 derart zugeführt werden,
dass der erste klare, kalkgesättigte
Teilstrom 139 so weit verdünnt wird, dass bei einer Neutralisierung
mit H2SO4 keine Ausfällung erfolgt. Über ein
Ablassventil 165 kann der abgesetzte Kalkschlamm 137 nach
Wunsch aus dem Behälter 129 abgelassen
werden. Vorteilhaft ist es, wenn man in dem Behälter 129 einen konstanten Kalkschlammspiegel
einstellt. Das Verfahren von 2 kann auch
ohne ein zweites Behältnis 129 kontinuierlich
betrieben werden.
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Bei
einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Aufbereiten von Brauwasser
wird ein Frischwasser 13 derart aufbereitet, dass es in
einen ersten Teilstrom 25 und in einen zweiten Teilstrom 27 aufgespalten
wird. Der erste Teilstrom 25 wird in einem Behälter 29 mit
Kalk gesättigt
und als erster klarer, kalkgesättigter
Teilstrom 39 aus dem Behälter 29 abgezogen.
Der erste klare, kalkgesättigte
Teilstrom 39 wird anschließend neutralisiert und einem
Speicherbehältnis 43 zugeführt. Im
Speicherbehältnis 43 wird der
erste aufbereitete Teilstrom 53 gespeichert, der eine hohe
Kalziumhärte
in echt gelöster
Form aufweist. Die Karbonathärte
des ersten aufbereiteten Teilstroms 53 ist gering.