DE102005046149B4 - Vorrichtung zum Abführen von Oberflächenwasser und zum Brandschutz - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung
zum Abführen
von Oberflächenwasser,
nämlich
Bodenablauf ohne Sperrwasser, z.B. für ein Parkdeck, ein Flachdach
oder dergleichen Oberflächen,
umfassend
– einen Einbautopf (10),
– einen Einbauflansch oder dergleichen Einbauvorrichtung zum Einbau in die Oberfläche,
– einen Ablaufstutzen (11) an der Einbauvorrichtung zum Abführen von Flüssigkeit, insbesondere von Oberflächenwasser, und zum Überleiten der Flüssigkeit in ein Ablaufrohr (9),
wobei weiterhin eine Brandschutzvorrichtung (20) vorgesehen ist,
aufweisend
– einen rohrförmigen Einsatz (21), der in den Ablaufstutzen (11) einführbar und in diesem und/oder im Ablaufrohr (9) mittels Befestigungseinrichtungen (22, 23) befestigbar ist;
– mindestens ein Brandschutzelement (24), das im Brandfall durch Hitzeeinwirkung den Ablaufstutzen (11) und/oder das Ablaufrohr (9) im Wesentlichen gasdicht verschließt,
wobei als zusätzliche Brandschutzmaßnahme der rohrförmige Einsatz eine sich im Einbauzustand in einer Durchlassposition befindliche Ventilvorrichtung aufweist, die bei erhöhter Temperatur im Brandfall in eine Schließposition übergeht und, zusätzlich zur Verschließung durch...
– einen Einbautopf (10),
– einen Einbauflansch oder dergleichen Einbauvorrichtung zum Einbau in die Oberfläche,
– einen Ablaufstutzen (11) an der Einbauvorrichtung zum Abführen von Flüssigkeit, insbesondere von Oberflächenwasser, und zum Überleiten der Flüssigkeit in ein Ablaufrohr (9),
wobei weiterhin eine Brandschutzvorrichtung (20) vorgesehen ist,
aufweisend
– einen rohrförmigen Einsatz (21), der in den Ablaufstutzen (11) einführbar und in diesem und/oder im Ablaufrohr (9) mittels Befestigungseinrichtungen (22, 23) befestigbar ist;
– mindestens ein Brandschutzelement (24), das im Brandfall durch Hitzeeinwirkung den Ablaufstutzen (11) und/oder das Ablaufrohr (9) im Wesentlichen gasdicht verschließt,
wobei als zusätzliche Brandschutzmaßnahme der rohrförmige Einsatz eine sich im Einbauzustand in einer Durchlassposition befindliche Ventilvorrichtung aufweist, die bei erhöhter Temperatur im Brandfall in eine Schließposition übergeht und, zusätzlich zur Verschließung durch...
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abführen von Oberflächenwasser mit einer Brandschutzvorrichtung sowie eine Vorrichtung zum Brandschutz für einen Bodenablauf.
- Nach
§ 17 MBO müssen bauliche Anlagen so geschaffen sein, dass unter anderem einer Ausbreitung von Feuer und Rauch vorgebeugt wird. Bei Wand- oder Deckendurchbrüchen für haustechnische Installationsleitungen, insbesondere für Rohrdurchführungen oder Rohrleitungen und Bodenabläufe sind dabei bautechnische Maßnahmen in Form von Brandabschottungen vorgesehen. - Diese umfassen Brandschutzmanschetten, welche bei erhöhter Temperatur im Brandfall die Rohrleitungen abschnüren oder für Luftleitungen (Klimaanlagen) auch Klappen, die sich schließen. Die Brandabschottungen tragen dafür Sorge, dass es im Brandfall zu keiner Ausbreitung von Feuer und Rauch in benachbarte Brandabschnitte kommen kann. Die Brandabschottungen müssen dabei den gleichen Feuerwiderstand wie die betroffenen Wand- oder Deckenabschnitte aufweisen. Weitere mögliche Realisierungen einer Brandabschottung sind durch die Verwendung von speziellen Brandschutzmörteln, Brandschutzkissen oder Brandschutzfertigelementen gegeben. Dabei werden entweder die Decken- oder Wanddurchbrüche nach Fertigstellung der Rohr- und Leitungsinstallation mit dem Brandschutzmörtel bzw. plastischem Brandschutzkitt vergossen bzw. geschlossen, oder es werden Brandschutzkissen, die mit speziellen Brandschutzmitteln gefüllt sind, in die Öffnung der Wand oder Decke eingelegt, worauf abschließend die Leitungsinstallation erfolgt. Die Erfüllung der entsprechenden Bestimmungen der einzelnen Landesbauordnungen bezüglich des baulichen Brandschutzes erfordern Maßnahmen, die bei einem Neubau von vornherein berücksichtigt werden müssen. Da diese Maßnahmen bereits bei der Planung bekannt sind, können diese in der Neubauphase relativ einfach realisiert werden. Anders ist es jedoch bei Bauobjekten, die Brandschutzanforderungen erfüllen müssen, bei denen aber diese beim ursprünglichen Bauen versäumt wurden.
- Aus der
DE 102 01 287 A1 ist ein Bodenablauf mit einer Brandschutzvorrichtung bekannt, der einen Geruchsverschluss umfasst, also im Normalfall mit Wasser gefüllt ist. An einem Stutzen des Verschlusses ist eine Brandschutzkartusche vorgesehen, die in den Ablaufrohrstutzen hineinragt und bei erhöhter Temperatur im Brandfall aufquillt, so dass der Ablaufrohrstutzen durch einen Pfropfen geschlossen wird. - Aus der
DE 102 01 287 A1 ist also ein Bodenablauf mit Sperrwasser bekannt, der einen Einbautopf, einen Einbauflansch oder dergleichen Einbauvorrichtung zum Einbauen in die Oberfläche, einen Ablaufstutzen an der Einbauvorrichtung zum Abführen von Flüssigkeit und eine Brandschutzvorrichtung umfasst, die wiederum einen rohrförmigen Einsatz, der in den Ablaufstutzen einführbar und im Ablaufrohr mittels Befestigungseinrichtungen befestigbar ist, und mindestens ein Brandschutzelement hat, das im Brandfall durch Hitzeeinwirkung das Ablaufrohr im wesentlichen gasdicht verschließt. - Für Bodenabläufe ohne Sperrwasser, z.B. für ein Parkdeck, ein Flachdach oder dergleichen Oberflächen, ist dieser Bodenablauf ungeeignet.
- Die besagten Brandschutzeinrichtungen sind auch ausgesprochen aufwändig. Darüber hinaus sind vielfach Bodenabläufe ohne Sperrwasser bereits fest eingebaut, die keinerlei Brandschutzvorrichtungen aufweisen. Ein Nachrüsten ist nicht möglich, so dass man die Abläufe ausbauen und vollständig neu einschließlich der Brandschutzvorrichtungen aufbauen bzw. wieder einbauen muss.
- Ein der
DE 102 01 287 A1 ähnlicher Bodenablauf mit Sperrwasser ist aus derDE 102 51 907 A1 bekannt. Auch dieser Bodenablauf weist eine Brandschutzeinrichtung auf. Der Bodenablauf derDE 102 51 907 A1 ist ebenfalls sehr aufwändig. - Weitere Entwässerungseinrichtungen sind aus der WO 99/027 199 A1 und der
DE 10 2004 007 454 A1 bekannt. - Ausgehend vom Stand der Technik nach der
DE 102 01 287 A1 liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zum Abführen von Oberflächenwasser bzw. eine Vorrichtung zum Brandschutz für einen Bodenablauf ohne Sperrwasser dahin gehend aufzuzeigen, dass bei geringem Aufwand ein erleichterter Einbau bei gleichzeitig hoher Brandabschottungs-Sicherheit gewährleistet sind. - Diese Aufgabe wird einerseits durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1, andererseits durch eine Vorrichtung nach Anspruch 2 gelöst.
- Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt somit darin, dass eine Brandschutzvorrichtung mit einem rohrförmigen Einsatz vorgesehen ist, der in den Ablaufrohrstutzen einführbar ist und die gesamte Abschottung im Brandfall sicherstellt. Damit kann sowohl beim Neuaufbau der Ablauf sehr einfach und kostengünstig brandsicher gemacht werden, wie auch schon eingebaute, noch nicht entsprechend ausgerüstete Abläufe nachträglich brandsicher gemacht werden können. Es muss also der Hersteller lediglich die üblichen Bodenabläufe fertigen bzw. vorhalten und diese müssen vom Anwender in der üblichen Axt und Weise eingebaut werden. Dann, wenn ein Brandschutz gefordert wird, kann der rohrförmige Einsatz in den Ablauf eingesteckt werden und macht diesen somit zu einem normgerecht ausgestatteten Bodenablauf mit Brandschutz. Die Ventileinrichtung ist zusätzlich vorgesehen, so dass ein besonders dichter Verschluss erreicht wird. Vorzugsweise ist diese Ventilvorrichtung an einem oberen Ende des Einsatzes angebracht, liegt also dem Brandschutzelement gegenüber.
- Da mehrere, die Rohrleitung verschließende Elemente an ein und demselben Gegenstand, nämlich dem rohrförmigen Einsatz, vorgesehen sind, ist eine extrem einfache und schnelle Montage (sozusagen im Handumdrehen) gewährleistet.
- Die Ventilvorrichtung umfasst einen im Brandfall temperaturbeständigen Ventilteller, der den Ablaufstutzen, insbesondere an seiner Oberseite, verschließt, wobei der Ventilteller vorzugsweise einen größeren Durchmesser als ein Innendurchmesser des Ablaufstutzens aufweist. Auf diese Weise bildet der Ablaufstutzen selbst den Sitz für den Ventilteller. Es sei auch darauf hingewiesen, dass unter dem Begriff „Ablaufstutzen" durchaus auch ein Abschnitt des Einbautopfes bzw. der Vorrichtung gemeint sein kann, in die das Oberflächenwasser einströmt. Wichtig ist hierbei lediglich, dass der Ventilteller auf diesem Teil aufsitzt, in bzw. an ihm oder in ihm (der Ventilteller kann auch im Wesentlichen bündig in den Ablaufstutzen hineinfahren) seinen Sitz findet.
- Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Ventilteller im Brandfall auf seinem Sitz aufsitzen zu lassen bzw. das Ventil zu schließen.
- Gemäß der Erfindung wird der Ventilteller über Abstandshalter in der Durchlassposition gehalten, die derart gestaltet und/oder aus einem derartigen Material gefertigt sind, dass sie bei erhöhter Temperatur im Brandfall sich verkürzen, so dass der Ventilteller in die Schließposition zum Schließen des Ablaufstutzens übergeht.
- Vorzugsweise sind die Abstandshalter so stabil gefertigt, dass sie im „Normalfall" Form und Funktion unverändert beibehalten. Hierbei kann man die Abstandshalter zum Beispiel als Bimetallelemente oder Elemente aus einem Werkstoff mit Formgedächtnis (Memory-Metall) fertigen, so dass im Brandfall durch die Formänderung der Ventilteller auf (bzw. in) seinen Sitz gezogen wird. Die Abstandshalter haben also in diesem Fall auch gleichzeitig eine Schließfunktion. Alternativ (gegebenenfalls aber auch zusätzlich) können die Abstandshalter aus einem bei erhöhter Temperatur im Brandfall instabilen Werkstoff gefertigt sein, also insbesondere aus thermoplastischem Kunststoff bestehen. Bei der erhöhten Temperatur schmelzen die Abstandshalter bzw. werden so weich, dass sie nachgeben und der Ventilteller die Öffnung verschließt. Dieses Verschließen kann durch das Eigengewicht des Ventiltellers oder auch durch elastische Elemente, z.B. eine Feder geschehen, welche den Ventilteller in seine Schließposition vorspannt. Beim Abschmelzen bzw. Weichwerden der Abstandshalter zieht dieses Element den Ventilteller auf seinen Sitz und hält in dort in der Verschlussposition.
- Alternativ kann das Schließen des Ventiltellers natürlich auch durch pneumatische oder hydraulische Elemente bewerkstelligt werden.
- Das Brandschutzelement ist am rohrförmigen Einsatz angeordnet und vorzugsweise als, insbesondere rohrabschnittsförmige, durchströmbare Brandschutzkartusche ausgebildet, wie sie aus der eingangs genannten Druckschrift im Prinzip bekannt ist. Diese enthält ein temperaturfestes Material, insbesondere Vermiculargraphit, das bei erhöhter Temperatur im Brandfall unter Bildung eines Stopfens aufquillt und somit den Durchlassquerschnitt verschließt, also ein Brandschott bildet. Diese Brandschutzkartusche ist vorzugsweise am unteren Ende des Einsatzes angebracht, steckt also im Ablaufstutzen oder (noch tiefer) im Ablaufrohr, das an den Ablaufstutzen angeschlossen ist. Dadurch wird in besonders einfacher Weise das angestrebte Ziel erreicht.
- Die Ventilvorrichtung ist vorzugsweise an einem Halter aus temperaturbeständigem Material befestigt, der mindestens dann, wenn die Temperatur im Brandfall eine vorbestimmte Grenze übersteigt, mit dem Ablaufstutzen und/oder dem Einbautopf und/oder dem Ablaufrohr in eine mechanisch feste Verbindung gelangt. Besonders einfach ist dies dann zu bewerkstelligen, wenn der Halter unterhalb oder innerhalb der Brandschutzkartusche, also dem Ventilteller gegenüber sitzt, da die Brandschutzkartusche bzw. das darin enthaltene Vermiculargraphit (oder dergleichen) im Brandfall aufquillt und so einen mechanisch fest im Ablaufstutzen bzw. Ablaufrohr sitzenden Pfropfen bildet, an welchem der Halter festgehalten wird bzw. über welchen der Halter mit dem Ablaufstutzen in eine mechanisch feste Verbindung gebracht wird.
- Der rohrförmige Einsatz umfasst weiterhin Befestigungseinrichtungen, welche den Einsatz im Ablaufstutzen festklemmen, so dass ein sicherer Aufbau erreicht wird. Diese Befestigungseinrichtungen bilden vorzugsweise gleichzeitig eine Abdichtung zwischen dem Einsatz und dem Ablaufstutzen.
- Der rohrförmige Einsatz weist darüber hinaus einen oberen Flansch oder dergleichen Justiervorrichtungen auf, welche bei einem Einsetzen des Einsatzes in den Bodenablauf dessen Position relativ zum Einbautopf definieren. Beim Einsetzen muss also lediglich ein einziger, sämtliche Brandschutzelemente enthaltender Einsatz in den Bodenablauf hineingesteckt werden, ohne dass besondere Fertigkeiten hierfür notwendig wären.
- Die Unteransprüche enthalten weitere besondere Ausführungsformen der Erfindung.
- Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Abbildungen näher erläutert. Hierbei zeigen
-
1 einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform der Erfindung, -
2 einen Schnitt entlang der Linie II-II aus1 , -
3 die Anordnung nach1 im Brandfall, -
4 eine weitere Ausführungsform des Einsatzes im Längsschnitt, und -
5 eine dritte Ausführungsform des Einsatzes in einer Darstellung entsprechend der nach4 . - In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
- Bei der in
1 im Querschnitt gezeigten Ausführungsform der Erfindung – die Darstellung ist stark schematisiert – handelt es sich um einen Bodenablauf, der auf Flachdächern, Parkdecks oder dergleichen Flächen zur Entwässerung verwendet werden kann, die mehr oder minder „im Freien" sind. Bei derartigen Flächen besteht immer Frostgefahr, so dass im Bodenablauf kein Wasser stehen darf. - Der Bodenablauf umfasst einen Einbautopf
10 , der in den Boden einbetoniert ist. Auf dem oberen Rand des Einbautopfes10 ist eine Rostauflage13 vorgesehen, auf welcher ein begehbarer, gegebenenfalls auch befahrbarer Rost14 angebracht ist. Weitere, in diesem Bereich übliche Details wie Flansche zum dichten Anbringen von Deckschichten und dergleichen sind der Einfachheit halber nicht gezeigt. - Der Einbautopf
10 weist weiterhin einen Ablaufstutzen11 auf, über welchen ein Einlaufbereich12 des Einbautopfes10 an ein Ablaufrohr9 in bekannter Weise anschließbar ist. - In den Ablaufstutzen
11 des Einbautopfes10 ist eine Brandschutzvorrichtung20 eingesteckt. Diese umfasst einen Einsatz21 , der rohrförmig ausgebildet ist und an seinem oberen Ende einen Flansch22 aufweist. Am Außenumfang des Einsatzes21 ist ein O-Ring23 gelagert, wobei die Dimensionierung derart getroffen ist, dass der Einsatz21 in den Ablaufstutzen11 eingesteckt werden kann, bis er mit seinem Flansch22 auf dem Boden des Einlaufbereiches12 aufsitzt, wobei der O-Ring derart verformt wird, dass der Einsatz21 einerseits zentriert im Ablaufstutzen11 sitzt und andererseits dort festgehalten wird. - Am unteren Rand des Einsatzes
21 ist ein Brandschutzelement24 angebracht, welches aus Vermiculargraphit besteht. Derartige Elemente sind aus dem eingangs zitierten Stand der Technik bekannt. - Auf der Oberseite, genauer gesagt am Flansch
22 des Einsatzes21 sind bei dieser Ausführungsform der Erfindung vier Abstandshalter28 befestigt, die aus einem thermoplasti schen Kunststoff bestehen. Die Abstandshalter28 halten einen scheibenförmigen Ventilteller25 derart in Abstand über dem Flansch22 , dass Oberflächenwasser (natürlich auch jede andere Flüssigkeit), welches durch die Öffnungen des Rostes14 in den Einlaufbereich12 des Einbautopfes10 strömt, weiter in das Innere des Einsatzes21 , durch diesen und durch das nachfolgende Brandschutzelement24 hindurch nach unten in das Ablaufrohr9 strömen kann. Die Wasserströmung ist in1 mit Pfeilen angegeben. - Der Ventilteller
25 ist mittels einer Zugfeder26 mit einer Kraft beaufschlagt, die ihn nach unten, in Richtung auf die Einlauföffnung des Ablaufstutzens11 vorspannt. Die Zugfeder26 ist an ihrem unteren Ende an einem Haltebügel27 befestigt, der wiederum auf dem Unterrand des Brandschutzelementes24 aufsitzt. - Wenn nun im Brandfall heiße Gase den Bodenablauf durchströmen (wobei es auf die Strömungsrichtung nicht ankommt), so quillt einerseits das Vermiculargraphit des Brandschutzelementes
24 auf und bildet einen Pfropfen, wie dies in3 gezeigt ist, der den Ablaufstutzen11 und gegebenenfalls auch noch das Ablaufrohr9 verschließt. - Andererseits schmelzen die Abstandshalter
28 bzw. werden zumindest so weich, dass die Feder26 den Ventilteller25 nach unten zieht, so dass der Ventilteller25 den Ablaufstutzen11 von oben verschließt. Da in diesem Zustand (bei aufgequollenem Brandschutzelement24 ) der Haltebügel27 in dem durch das Brandschutzelement24 gebildeten Pfropfen sitzt, besteht auch gleichzeitig eine im Wesentlichen feste mechanische Ankopplung des Haltebügels27 an den Ablaufstutzen11 , so dass der Ventilteller25 mit hinreichend großer Kraft auf die Öffnung des Ablaufstutzens11 gedrückt werden kann und somit ein sicherer Verschluss gewährleistet ist. - Die in
4 gezeigte Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich von der nach den1 bis3 dadurch, dass der Abstandshalter28 rohrförmig ausgebildet ist und zentral bzw. konzentrisch im Inneren des Einsatzes21 angeordnet ist. Mit seinem unteren Ende steht der Abstandshalter28 auf dem Haltebügel27 , mit seinem oberen Ende ist er an dem Ventilteller25 befestigt. - Im Inneren des Abstandshalters
28 ist die Zugfeder26 angebracht. Im Brandfall passiert wieder dasselbe wie bei der in1 bis3 gezeigten Ausführungsform, es schmilzt also der Abstandshalter28 bzw. wird weich, so dass die Zugfeder26 den Ventilteller25 nach unten zum Verschließen des Ablaufstutzens11 ziehen kann. - Weiterhin ist bei dieser Ausführungsform der Erfindung gezeigt, dass das Brandschutzelement
24 auch in das Material des vorzugsweise aus thermoplastischem Kunststoff gefertigten Einsatzes21 eingesetzt sein kann. Auf diese Weise besteht auch keinerlei Gefahr, dass das Brandschutzelement24 Feuchtigkeit aufnimmt und sich dadurch in seinem thermischen Verhalten ändert, insbesondere erst nach einer gewissen Verzögerungszeit (die notwendig ist, um das enthaltene Wasser zu verdampfen) die notwendige Quelltemperatur erreicht. Da das Material, welches das Brandschutzelement24 ummantelt, bei erhöhter Temperatur weich wird bzw. schmilzt, kann das Brandschutzelement24 im Wesentlichen ungehindert aufquellen. - Die in
5 gezeigte weitere Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich von den zuvor gezeigten Ausführungsformen dadurch, dass die Abstandshalter28 einstückig mit dem Einsatz21 ausgebildet sind. - Weiterhin sei hier erwähnt, dass der Mechanismus zum Andrücken des Ventiltellers auf den Ablaufstutzen
11 in verschiedener Weise ausgebildet sein kann. Zunächst genügt bei entsprechend dimensioniertem Ventilteller25 gegebenenfalls schon dessen Eigengewicht. Die Dichtwirkung kann auch durch eine entsprechende Formgebung (z.B. konisch bzw. kegelförmig nach unten sich verjüngend) verbessert werden. - Weiterhin ist es möglich, an Stelle der Feder
26 ein anderes Beaufschlagungselement zu verwenden, das zumindest bei erhöhter Temperatur im Brandfall den Ventilteller25 nach unten zieht. Hier wäre beispielsweise eine Anordnung von Bimetallstreifen oder eine Anordnung aus einem Memory-Metall möglich, so dass beispielsweise bei der Ausführungsform nach4 der Abstandshalter28 entfallen kann, da sich derartige Elemente eben nur bei erhöhter Temperatur zusammenziehen, bei Normaltemperatur jedoch die Wassereinlauföffnung vollständig freigeben. - Bei einer weiteren, in den Zeichnungen nicht gezeigten Ausführungsform der Erfindung ist im Einbautopf
10 , und zwar dort im Einlaufbereich12 , eine Krallenanordnung vorgesehen, die derart ausgeführt und angeordnet ist, dass bei einem Schließen des Ventilmechanismus, also beim Andrücken des Ventiltellers25 an den Boden des Einlaufbereiches12 , oder Ventilteller25 in die Krallen einschnappt und so, den Ablaufstutzen11 abdichtend, im Einbautopf10 gehalten wird. -
- 9
- Ablaufrohr
- 10
- Einbautopf
- 11
- Ablaufstutzen
- 12
- Einlaufbereich
- 13
- Rostauflage
- 14
- Rost
- 20
- Brandschutzvorrichtung
- 21
- Einsatz
- 22
- Flansch
- 23
- Klemm-Dichtring
- 24
- Brandschutzelement
- 25
- Ventilteller
- 26
- Zugfeder
- 27
- Haltebügel
- 28
- Abstandshalter
Claims (10)
- Vorrichtung zum Abführen von Oberflächenwasser, nämlich Bodenablauf ohne Sperrwasser, z.B. für ein Parkdeck, ein Flachdach oder dergleichen Oberflächen, umfassend – einen Einbautopf (
10 ), – einen Einbauflansch oder dergleichen Einbauvorrichtung zum Einbau in die Oberfläche, – einen Ablaufstutzen (11 ) an der Einbauvorrichtung zum Abführen von Flüssigkeit, insbesondere von Oberflächenwasser, und zum Überleiten der Flüssigkeit in ein Ablaufrohr (9 ), wobei weiterhin eine Brandschutzvorrichtung (20 ) vorgesehen ist, aufweisend – einen rohrförmigen Einsatz (21 ), der in den Ablaufstutzen (11 ) einführbar und in diesem und/oder im Ablaufrohr (9 ) mittels Befestigungseinrichtungen (22 ,23 ) befestigbar ist; – mindestens ein Brandschutzelement (24 ), das im Brandfall durch Hitzeeinwirkung den Ablaufstutzen (11 ) und/oder das Ablaufrohr (9 ) im Wesentlichen gasdicht verschließt, wobei als zusätzliche Brandschutzmaßnahme der rohrförmige Einsatz eine sich im Einbauzustand in einer Durchlassposition befindliche Ventilvorrichtung aufweist, die bei erhöhter Temperatur im Brandfall in eine Schließposition übergeht und, zusätzlich zur Verschließung durch das Brandschutzelement (24 ), den Bodenablauf verschließt, wobei die Ventilvorrichtung einen im Brandfall temperaturbeständigen Ventilteller (25 ) aufweist, der den Ablaufstutzen (11 ) verschließt, und wobei der Ventilteller (25 ) über Abstandshalter (28 ) in der Durchlassposition gehalten ist, die derart gestaltet und/oder aus einem derartigen Material gefertigt sind, dass sie bei erhöhter Temperatur im Brandfall sich verkürzen, so dass der Ventilteller (25 ) in die Schließposition zum Schließen des Ablaufstutzens (11 ) übergeht. - Vorrichtung zum Brandschutz für einen Bodenablauf ohne Sperrwasser für ein Parkdeck, ein Flachdach oder dergleichen Oberflächen, die einen Einbautopf (
10 ), einen Einbauflansch oder dergleichen Einbauvorrichtung zum Einbauen in die Oberfläche, einen Ablaufstutzen (11 ) an der Einbauvorrichtung zum Abführen von Flüssigkeit, insbesondere von Oberflächenwasser, und zum Überleiten der Flüssigkeit in ein Ablaufrohr (9 ) aufweist, weiterhin aufweisend – einen rohrförmigen Einsatz (21 ), der in den Ablaufstutzen (11 ) einführbar und in diesem und/oder im Ablaufrohr (9 ) mittels Befestigungseinrichtungen (22 ,23 ) befestigbar ist, und – mindestens ein Brandschutzelement (24 ), das im Brandfall durch Hitzeeinwirkung den Ablaufstutzen (11 ) und/oder das Ablaufrohr (9 ) im Wesentlichen gasdicht verschließt, wobei als zusätzliche Brandschutzmaßnahme der rohrförmige Einsatz eine sich im Einbauzustand in einer Durchlassposition befindliche Ventilvorrichtung aufweist, die bei erhöhter Temperatur im Brandfall in eine Schließposition übergeht und, zusätzlich zur Verschließung durch das Brandschutzelement (24 ), den Bodenablauf verschließt, wobei die Ventilvorrichtung einen im Brandfall temperaturbeständigen Ventilteller (25 ) aufweist, der den Ablaufstutzen (11 ) verschließt, und wobei der Ventilteller (25 ) über Abstandshalter (28 ) in der Durchlassposition gehalten ist, die derart gestaltet und/oder aus einem derartigen Material gefertigt sind, dass sie bei erhöhter Temperatur im Brandfall sich verkürzen, so dass der Ventilteller (25 ) in die Schließposition zum Schließen des Ablaufstutzens (11 ) übergeht. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutzelement (
24 ) am rohrförmigen Einsatz (21 ) angeordnet ist und als insbesondere rohrabschnittsförmige, durchströmbare Brandschutzkartusche ausgebildet ist, die temperaturfestes Material, insbesondere Vermiculargraphit, enthält, das bei erhöhter Temperatur im Brandfall unter Bildung eines Stopfens aufquillt und vorzugsweise an einem unteren Ende des rohrförmigen Einsatzes (21 ) angebracht ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (
28 ) Bimetallelemente, Elemente aus einem Werkstoff mit Formgedächtnis, insbesondere Memory-Metall oder dergleichen sich bei erhöhter Temperatur im Brandfall verkürzende Elemente umfassen. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (
28 ) aus einem bei erhöhter Temperatur im Brandfall instabilen Werkstoff, insbesondere thermoplastischem Kunststoff, gefertigt sind. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Spanneinrichtungen (
26 ) vorgesehen sind, welche mindestens bei erhöhter Temperatur im Brandfall den Ventilteller (25 ) von einer Durchlassposition in eine Verschlussposition spannen. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtungen (
26 ) Federn aufweisen. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilvorrichtung (
25 ) an einem Halter (27 ) aus temperaturbeständigem Material befestigt ist, der mindestens bei erhöhter Temperatur im Brandfall mit dem Ablauf rohrstutzen (11 ) und/oder dem Einbautopf (10 ) und/oder dem Ablaufrohr (9 ) in eine mechanisch feste Verbindung gelangt. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der rohrförmige Einsatz (
21 ) die Befestigungseinrichtungen (22 ,23 ) aufweist, und dass diese den Einsatz (31 ) im Ablaufstutzen (11 ) festklemmen und vorzugsweise eine Abdichtung zwischen dem Einsatz (21 ) und dem Ablaufstutzen (11 ) sicherstellen. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungseinrichtung (
22 ) als oberer Flansch oder dergleichen Justiervorrichtung ausgebildet ist, welche bei einem Einsetzen des Einsatzes (21 ) dessen Position relativ zum Einbautopf (10 ) definiert.
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---|---|---|---|---|
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EP4006243A1 (de) | 2020-11-26 | 2022-06-01 | Weidemann GmbH | Brandschutzeinsatz für einen bodenablauf |
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