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Die
Erfindung betrifft eine Hochleistungsfräsanlage, aufgebaut aus Maschinenmodulen,
mit integrierter Stapelvorrichtung sowie einer Fräseinrichtung
zum partiellen Abtragen entkohlter Schichten und zur Toleranzeinengung
bei geometrisch definierten gewalzten Profilstäben. Manipulatoren dienen als Zubringervorrichtung.
Mit geeigneten Mitteln wird die Profilstabkammer in Bearbeitungsrichtung
geometrisch vermessen, mittig auf einem Spanntisch mit anstellbarem
Profilanschlag gespannt und durch einen Fräskörper bearbeitet.
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Derartige
Verfahren und Vorrichtungen sind aus den Patentschriften
DE 196 21 536 C2 und
DE 101 40 307 C1 bekannt.
Bei diesen Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Stahlprofilstäben für Linearführungselemente
mittels einer Kombination von Warmformgebung und anschließender Kaltformgebung
wird zwischen den Fertigungsstufen Warmformgebung und Kaltformgebung
eine spanabhebende formgebende Bearbeitungsstufe vorgesehen. Dadurch
entfallen kosten- und zeitaufwendige Produktionsschritte.
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Die
im Wesentlichen U- oder H-förmigen Führungselemente
für den
Staplerbau werden im Falle weit ausfahrender Staplergerüste für hohe Hubhöhen nach
dem Warmwalzen entsprechend dem Stand der Technik einer Kaltziehoperation
zur Einengung der Kammermaßtoleranz
unterzogen. Diese bewirkt etwa eine Halbierung der Kammermaßtoleranz
gegenüber
dem Walzprofil.
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Das
Kaltziehen ist jedoch für
diese Aufgabe wirtschaftlich nicht optimal und führt zu hohen Produktkosten.
Weiterhin ist versucht worden, das Kammermaß mit Hilfe konventioneller
Frästechnik
einzuengen. Diese Bearbeitungstechnik konnte sich jedoch aus Kosten-
und Leistungsgründen
in der Serienfertigung nicht durchsetzen.
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Es
liegt daher der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
vorzuschlagen, mit deren Hilfe Führungselemente
vornehmlich für
die Staplerindustrie bereitgestellt werden können, deren Kammermaßtoleranz
gegenüber
dem Kaltziehen noch einmal halbiert ist. Im Gegensatz zum Kaltziehen
ist zusätzlich
die nachteilige entkohlte Schicht im Funktionsbereich zu entfernen.
Gleichzeitig soll eine deutliche Wirtschaftlichkeitsverbesserung
gegenüber dem
Kaltziehen erreicht werden.
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Gelöst wird
die Aufgabe durch eine Hochleistungsfräsanlage gemäß Patentanspruch 1, in die eine
Stapelvorrichtung für
Profile mit Längen
bis zu mehreren Metern organisch integriert ist. Die modular aufgebaute
Hochleistungsfräsanlage
entfernt gezielt die entkohlten Schichten der gewalzten Profilstäbe und vermindert
definiert deren Kammermaßtoleranz.
Die Stapelvorrichtung ermöglicht
den autonomen Materialfluss innerhalb der Hochleistungsfräsanlage,
sodass auf den Einsatz externer, zeitaufwendiger Handhabungseinrichtungen
verzichtet werden kann.
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Darüber hinaus
ermöglicht
sie die nahtlose und systemkonforme Einbindung der Hochleistungsfräsanlage
in die bestehende innerbetriebliche Gesamt-Materialflusssystematik, die wie folgt
zu skizzieren ist: Entsprechend dem Stand der Technik werden die
betrieblich erzeugten Profilstäbe
zu Profilbunden zusammengefasst, wobei die Profilstäbe innerhalb
eines Profilbundes in geometrisch vorbestimmter Abfolge und Lage
zueinander, entsprechend einem sogenannten Stapelbild, angeordnet sind.
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Die
gestapelten Profilbunde sind die Basis eines optimierten inner-
und außerbetrieblichen
Materialflusses. Die integrierte automatisierte Stapelvorrichtung
stellt die Anbindung an diesen Materialfluss sicher, ohne dass zusätzlicher
Handhabungsaufwand erforderlich ist.
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Die
für das
Hochleistungsfräsen
vorgesehenen gewalzten Profilstäbe,
vorzugsweise zu gestapelten Profilbunden in betrieblich üblichen
Teilmengen zusammengefasst, werden im Bereich der Materialvorlage
der Hochleistungsfräsanlage
zur Bearbeitung positioniert.
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Zur
Vermeidung zusätzlichen
Handhabungsaufwands werden die Profilbunde mittels eines zulaufseitigen
Manipulators stabweise entstapelt. Dieser ist Teil der aus zwei
Manipulatoren und zwei Wendestationen bestehenden integrierten Stapelvorrichtung
der Hochleistungsfräsanlage.
Die Stapelvorrichtung dient zum Entstapeln, Stapeln, Wenden, Transportieren
und Positionieren der Profilstäbe.
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Der
Manipulator fördert
den Profilstab entweder direkt oder indirekt in die Fräsebene.
Die direkte Zuführung
erfolgt dann, wenn die geometrische Profilpositionierung im Profilbund
identisch mit jener in der Fräsebene
ist. Die indirekte Stabzuführung
ist dann erforderlich, wenn der Profilstab zunächst um 180° um seine Längsachse gewendet werden muss, da
seine Stapelposition um gerade 180° von der fixen Fräsposition
abweicht. Die Wendefunktion wird durch die zulaufseitige Wendestation
ausgeführt.
Nach dem Fräsen
werden die Profilstäbe
mittels des auslaufseitigen Manipulators aus der Fräsebene entnommen
und zu Profilbunden gestapelt. Dabei entspricht diese Stapelung
jener des zulaufseitigen Profilbundes. Da es zur Ausführung des
gewünschten Stapelbildes
notwendig ist, entsprechende Profile vor ihrem Ablegen in das entstehende
auslaufseitige Profilbund um 180° um
ihre Längsachse
zu drehen, ist eine auslaufseitige Wendestation zur Ausführung dieser
Funktion installiert.
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Da
U-förmige
Profilstäbe
aufgrund ihrer Querschnittsform nur eine einzige Kammer besitzen, ist
lediglich eine Fräsoperation
mit den entsprechenden Handhabungen erforderlich. H-förmige Profilstäbe hingegen,
die zwei Kammern aufweisen, müssen zwei
Fräsbearbeitungen
mit den zugeordneten Handhabungen durchlaufen.
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Die
nach dem erfindungsgemäßen Gedanken,
wie beschrieben, mit zwei Manipulatoren und zwei zugeordneten Wendestationen
ausgestattete Stapelvorrichtung löst diese Handhabungsaufgabe durch
den koordinierten Einsatz der Stapelvorrichtungsteilelemente nach
dem Prinzip der minimierten Nebenzeiten.
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Vorzugsweise
wird die auslaufseitige Wendestation neben der horizontalen Wendeachse
auch mit einer vertikalen Wendeachse ausgestattet, um unsymmetrische
H-Profile in einem einzigen Durchlauf bearbeiten zu können. Somit
ist prinzipiell sichergestellt, dass das als Walzprofil der Horizontalfräsanlage
vorgelegte gestapelte Profilbund nach erfolgtem Fräsen kostengünstig als
gestapeltes fertig gefrästes Profilbund
im Auslaufbereich entnommen werden kann.
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Die
Fräsbearbeitung
der Profilstäbe
erfolgt in der Fräsebene
der Hochleistungsfräsanlage.
Während
der Fräsoperation
verbleibt der Profilstab ortsfest in der Profil-Spannvorrichtung
mit nach oben, in Richtung Fräskörper, weisender
Profilkammer. Mittels eines zumindest in zwei vertikalen Ebenen
wirkenden Scheibenfräsersystems
wird die gesamte Profillänge
in einem einzigen Durchlauf überstrichen und
somit spanabhebend bearbeitet.
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Es
wird durch entsprechende Überwachungsglieder
sichergestellt, dass die Profilstäbe lagerichtig – mit nach
oben weisender Profilkammer – von
den Manipulatoren in die Spannvorrichtung eingetragen werden.
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Die
Profilstäbe
werden mittels anstellbaren Klemmelementen horizontal gegen einen
positionierbaren Festanschlag gespannt. Koordinierend mit der horizontalen
Klemmung werden vertikal angeordnete Klemmelemente als Niederhalter
wirksam, um die Profilstäbe
spielfrei an die geraden Profilunterlagen der Spannvorrichtung anzudrücken.
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Auf
diese Weise können
eventuell vorhandene Geradheits- und Verdrehungsabweichungen der Profilstäbe keinen
negativen Einfluss auf das Fräsergebnis
nehmen.
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Ferner
sind die horizontalen Klemmelemente so gestaltet, dass kammermaßverändernde
Profildeformationen ausgeschlossen sind. Die horizontalen und vertikalen
Klemmelemente sind an die unterschiedlichen Profilquerschnitte anpassbar.
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Die
wirksame Länge
der Spannvorrichtung kann von einem einzigen entsprechend langen
Profilstab eingenommen oder durch eine Kombination gleich oder unterschiedlich
langer Profilstäbe
belegt werden. Letztere werden im Zulaufbereich der Hochleistungsfräsanlage
von unterschiedlichen, gestapelten Bunden aus eingeschleust. Überwachungssensoren
vermeiden dabei Längenkollisionen.
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Der
aus mehreren Teilelementen aufgebaute Fräskörper ist in seinen maschinentechnischen
Stellachsen mit Bezug auf die geometrische Mitte des Profil-Kammermaßes und
hinsichtlich der Tiefe des Kammermaßbereichs definiert anstellbar,
um die gewünschten
Profilmaße
nach dem Fräsen
erreichen zu können.
Dazu werden die profilspezifischen Ist-Maße vor dem Fräsen und
während
des Fräsprozesses
durch mechanische oder optoelektronische Messaufnehmer detektiert.
Durch entsprechende Messwertverarbeitung können jene Stellgrößen generiert
werden, die den Fräskörper mittels
Stellelementen maßgenau
positionieren.
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Der
Fräsbereich
ist vorzugsweise mit einem auf einer angetriebenen Welle positionierten
anstellbaren Fräskörper ausgestattet,
der zumindest in zwei voneinander getrennten Ebenen mit Schneidkörpern bestückt ist.
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Daneben
kann auch eine Version zur Anwendung gelangen, bei der zwei "halbe" Fräskörper, befestigt
auf je einer zugeordneten angetriebenen Welle, versetzt zueinander
anstellbar angeordnet sind. Diese ergänzen sich mit ihren Teilfunktionen
zur Funktion des vollständigen
Fräskörpers und
haben den Vorteil, dass die nun deutlich getrennten schneidkörperbestückten Ebenen
mit geringem Aufwand maßlich
angestellt werden können.
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Vorteilhafterweise
ist der Fräsbereich
mit einer Entgrate- und Nachformeinrichtung ausgestattet, die mit
der Fräskörpereinheit
nachlaufend fest verbunden ist. Die Vorrichtung hat die Aufgabe,
mögliche
Gratbildungen am Übergang
zwischen bearbeitetem Innenflanschbereich und unbearbeitetem horizontalen
Flanschbreitenbereich definiert zu entfernen und eine vorbestimmte Übergangskontur
zwischen den Flächen
auszubilden. Ausgestaltet wird diese Vorrichtung durch in ihrem
Durchmesser und ihrer Form angepasste angetriebene Fräser.
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Zur
weiteren Leistungssteigerung kann die Hochleistungsfräsanlage
mit einer zweiten Fräsebene
versehen werden, die parallel zu der vorhandenen in geringem Abstand
angeordnet ist. Dazu wird der Fräskörperschlitten
in seiner vertikalen Achse um 180° drehbar
ausgestaltet. Hierdurch kann der Fräskörper die eine Fräsebene im
Gleichlauf und die zweite im Gegenlauf überstreichen. Diese Ausführung wurde
zeichnerisch nicht dargestellt.
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Weitere
Funktionen, Funktionsmerkmale, Einzelheiten und Vorteile des erfinderischen
Vorschlags, sollen mittels der in den Zeichnungen wiedergegebenen
Ausführungsbeispiele
erläuternd
dargestellt werden. Dabei zeigt
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1:
Als Draufsicht den Grundaufbau der Hochleistungsfräsanlage
mit integrierter Stapelvorrichtung, mit den Manipulatoren und den
Wendestationen.
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2:
Die Spann- und Fräskörpereingriffssituation
bei einem U-Profil mit horizontalen/vertikalen Klemmelementen und
Abstandsmesser zur Positionsbestimmung.
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3:
Die Spann- und Profilkammermesssituation eines U-Profils mit horizontalen/
vertikalen Klemmelementen und Messaufnehmer.
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4:
Die Spann- und Profilkammermesssituation eines symmetrischen H-Profils
mit horizontalen/vertikalen Klemmelementen und Messaufnehmer.
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5:
Die Spann- und Profilkammermesssituation eines U-Profils mit Steg
mit horizontalen/vertikalen Klemmelementen mit Messaufnehmer und Abstandsmesser.
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6:
Die Prinzipdarstellung a) eines 2-Scheiben-Fräskörpers der Fräseinheit,
mit einem Verschiebeelement, b) eines 2-Scheiben-Fräskörpers auf
zwei Wellen.
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7:
Die Schemadarstellung der Bearbeitungsabfolgen bei der Hochleistungsfräsbearbeitung eines
symmetrischen H-Profils.
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8:
Die Schemadarstellung zur Handhabungsabfolge eines unsymmetrischen
H-Profils.
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Nach 1 setzt
sich die Hochleistungsfräsanlage
mit integrierter Stapelvorrichtung 1 aus im wesentlichen
gleichartigen Maschinenmodulen 62 zusammen, die in ihrer
Längenaddition
in etwa die Anlagenlänge
L ergeben. L kann an die gewünschte
Gesamtlänge
der zu fräsenden
Profile 2, 3, 4 oder Profilkombinationen 22, 23, 24 angepasst
werden.
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Die
betrieblich gestapelten Profilbunde werden im Material-Vorlagebereich 14 zur
Bearbeitung aufgelegt. Der zulaufseitige Manipulator 12,
der Teil der Stapelvorrichtung 18 ist, entnimmt sensorgestützt die
Profilstäbe
stabweise aus dem Bund bzw. aus den Bunden und transportiert sie
in Profilzulaufrichtung 21 hin zur Fräsebene 15. Sind die
Profilstäbe,
entsprechend ihrem Stapelbild, so im Profilbund positioniert, dass
die zu bearbeitende Profilkammer nach oben, in Richtung Fräskörper 34 zeigt,
können sie
direkt der Fräsebene 15 zugeführt werden.
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Zeigt
hingegen die Profilkammer nach unten, in Richtung Maschinenbett,
so müssen
die Profilstäbe
mittels der zulaufseitigen Wendevorrichtung 53, die ebenfalls
Teil der Stapelvorrichtung 18 ist, zuvor um 180° um ihre
Längsachse
gewendet werden. Diese indirekte Zuführung stellt sicher, dass auch
diese Profilstäbe
lagerichtig, mit nach oben weisender Profilkammer, in die Fräsebene 15 eingetragen
werden. Die Ebene E1-E1 ist die Referenzebene für das automatische Entstapeln.
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2 macht
die Profilstab-Spannsituation in der Fräsebene 15 am Beispiel
eines Profilstabs mit U-förmigem
Querschnitt 2 deutlich. Der Profilstab wird horizontal
durch die Klemmelemente 7 und 8 eingespannt. Die
vertikalen Klemmelemente 9 besitzen die Funktion von Niederhaltern.
Der feste Profilanschlag 7 und die beweglichen horizontalen
Klemmelemente 8 sind bezüglich ihrer horizontalen Bewegungen
durch die Pfeile 28 gekennzeichnet; die Bewegungsrichtung
der eingeschwenkten vertikalen Klemmelemente 9 wird durch 29 angezeigt.
Mittels einer koordinierten Klemmbewegung zwischen 7, 8 und 9 wird
der Profilstab 2 fest und gerade gegen die ebene Auflagefläche 33 des
Tischbereichs 11 angelegt.
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Die
Breite 56 des Profilquerschnitts 2, kann durch
den horizontalen Abstandsmesser 59 mit Messfühler 60 ermittelt
werden, da die Position des maßlich
bekannten Klemmelements 7 fix ist und Klemmelement 8 zum
Zeitpunkt der Messung fest an 2 anliegt. Aus der Breite 56 wird
rechnerisch die Profilmitte 57 bestimmt. Diese breitenbezogene
Mitte ist jedoch nur dann mit der Mitte der Profilkammerbreite vor
dem Fräsen 48 identisch,
wenn die beiden Schenkel des U-Profils gleich stark sind.
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Zur
Ausführung
der Fräsoperation
im Kammermaßbereich
des Profils wird der Fräskörper 34, dessen
vorgegebene zerspanungstechnische Wirkbreite der gewünschten
Profilkammerbreite nach dem Fräsen 45 entspricht,
auf die Profilmitte 57 positioniert und soweit in Richtung
Profilkammer hin abgesenkt, bis sich die gewünschte Profilkammertiefe 49 ergibt.
Die Differenz zwischen der Profilkammerbreite vor dem Fräsen 48 und
der Profilkammerbreite nach dem Fräsen 45 entspricht
den abzuspanenden Bereichen F1, F2, wie beispielhaft für ein U-Profil
gezeigt.
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Mittels
des in 3 dargestellten, in die U-Profil-Kammer eintauchenden
Messaufnehmers 30, kann die Profilmitte 57 direkt
gemessen werden. Bei gleicher Schenkelstärke ist sie identisch mit der errechneten
Profilmitte. Der Messaufnehmer 30 gestattet darüber hinaus
die Erfassung der gesamten Profilkammerkontur 50, 58,
dargestellt durch die Kurvenzüge
R1 bis R6.
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Diese
Konturerfassungsfunktion lässt
sich in der technischen Ausgestaltung des optoelektronischen Messaufnehmers
auch dazu nutzen, kontinuierlich das Fräsergebnis maßlich zu überwachen,
um auf Verschleißerscheinungen
an den Hartmetallschneidplatten des Fräskörpers rechtzeitig reagieren zu
können.
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Während U-Profile
infolge ihres geraden Profilrückens
großflächig auf
der Auflagefläche 33 angelegt
werden, müssen
die H-Profile 3 im Bereich der dem Fräskörper 34 abgewandten
Kammer, beim Spannen mit einer angepassten Profilunterlage 16, 4,
versehen werden. Der erforderliche Spann-Freiraum 32 sorgt
für statisch
bestimmte Spannverhältnisse.
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Eine ähnliche
Spannsituation gilt auch für U-Profile
mit Steg 4, wo ein entsprechend angepasster Spann-Freiraum 31 vorgesehen
ist, 5.
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Hinsichtlich
der Ausgestaltung der Fräseinheit 5 kann
gemäß 6 sowohl
die Variante a) als auch die Ausführung b) zur Anwendung gelangen. Bei
Variante a) sind die beiden Scheibenfräser 41 und 42 des
Fräskörpers 34 auf
einer gemeinsamen Welle 35 positioniert. Die Fixierelemente 44 erzeugen
die seitliche Begrenzung der Scheibenfräser 41, 42.
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Über das
Verschiebeelement 43 lässt
sich die zerspanungstechnische Wirkbreite des Fräskörpers 34 einstellen.
Die Ausführung
b) verwendet nebeneinander angeordnete Scheibenfräser 36 mit
eigenen angetriebenen Wellen 51. Der Vorteil dieser Ausführung ist,
dass die zerspanungstechnische Wirkbreite dieses Fräskörpers 34 mittels
der beiden Verschiebeelemente 43 infolge Einzelanstellung leichter
zu realisieren ist.
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Zur
Sicherstellung einer deutlich über
das konventionelle Fräsen
hinausgehenden Wirtschaftlichkeit ist die Hochleistungsfräsanlage
mit zwei Konstruktionsmerkmalen ausgestattet, die Voraussetzung
zur Erreichung dieses Ziels sind. Das erste Merkmal ist die Verwendung
von Fräskörpern 34 großen Durchmessers > 600 mm, um die Hauptzeiten der
eigentlichen Zerspanungsoperation durch Realisierung hoher Vorschubgeschwindigkeiten
von etwa 4 bis 8 m/min gering zu halten. Das zweite Merkmal ist
die deutliche Reduzierung der Prozessnebenzeiten, die im Wesentlichen
durch die Profilstabzufuhr, durch die Profilstabpositionierung in
der Fräsebene 15 und
durch die Profilstababfuhr verursacht werden.
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Der
erfinderische Gedanke der integrierten Stapelvorrichtung 18 ist
der Lösungsweg
zur Minimierung der Prozessnebenzeiten. 7 stellt
die Abfolge von Handhabungsoperationen am Beispiel eines symmetrischen
H-Profils dar, die sich durch den zielgerichteten Einsatz von im
Automatikbetrieb arbeitenden Manipulatoren 12, 13 und
Wendestationen 53, 54 auszeichnet. Die Nebenzeitenoptimierung wird
gemäß dem Ablaufschema
allein dadurch deutlich, dass bei der Gesamtheit aller ablaufenden Handhabungsoperationen
eine relativ große
Profilstabverfügbarkeit
in der Fräsebene 15 zu
erkennen ist, die Voraussetzung für eine Fräsoperation ist.
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So
zeigt Sequenz a, dass Profilstab A mit dem zulaufseitigen Manipulator 12 vom
Vorlagebereich 14 in die Fräsebene 15 transportiert
wird. Während
der auslaufseitige Manipulator 13 den Profilstab A nach
dem Fräsen
der Profilkammer aus der Fräsebene 15 entnimmt
und zur auslaufseitigen Wendestation 54 transportiert,
schafft Manipulator 12 in übergreifender Arbeitsweise
bereits den nächsten
Profilstab B aus dem Vorlagebereich heran und fördert ihn in Richtung Fräsebene 15.
Nach dem Fräsen
wird Profilstab B von Manipulator 12 zur zulaufseitigen Wendestation 53 transportiert – Sequenz
b – und
dort um 180° um
seine Längsachse
gewendet, sodass nun die noch unbearbeitete Profilkammer nach oben zeigt.
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Zuvor
ist Profilstab A durch die Wendestation 54 um 180° gewendet
und durch Manipulator 13 in die Fräsebene 15 transportiert
worden, wo die Fräsoperation
in der zweiten Kammer dieses Profilstabs A ausgeführt wurde.
Profilstab A ist nunmehr fertig bearbeitet und wird, wie Sequenz
c, zeigt, durch Manipulator 13 zur Ablage 20 transportiert
und gestapelt. Die Ebene E2-E2, ist die Referenzebene für das automatische
Stapeln der fertig bearbeiteten Profilstäbe.
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Profilstab
B vollendet in Sequenz d, den Anlagendurchlauf, nachdem seine zweite
Kammer gefräst
und er mit Manipulator 13 in Richtung Ablage transportiert
wurde. Mit Sequenz e, gleichbedeutend a, beginnt mit den Profilen
C = A und D = B ein neuer Zyklus der Profilbearbeitung.
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Während nach 7 die
Fräsbearbeitung
eines symmetrischen H-Profils handhabungstechnisch durch die Kombination
von zwei Manipulatoren 12, 13 und zwei Wendestationen 53, 54 mit
horizontalen Wendeachsen 38, 39 automatisiert
werden kann, gelingt dies bei unsymmetrischen H-Profilen nicht ohne weiteres.
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Um
jedoch auch diese Profilgruppe in einem einzigen Durchlauf durch
die Hochleistungsfräsanlage
in beiden Kammern K1 und K2 fertig fräsen zu können, wird in weiterer Ausgestaltung
des erfinderischen Gedankens vorgeschlagen, die Wendestationen 53, 54 zusätzlich zu
ihren horizontalen Wendeachsen 38, 39 jeweils
auch mit vertikalen Wendeachsen 27 zu versehen, die das
Wenden der Profilstäbe um
die Vertikalachse 27, im maschinenbautechnischen Freiraum
erlaubt.
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In 8a ist
die Ausgangsposition des unsymmetrischen H-Profilquerschnitts 63 dargestellt. Der
Profilflansch, der durch Schrägen
mit dem Steg verbunden ist, trägt
zu seiner Kennzeichnung den geometrischen Bezugspunkt P; der zweite
Flansch mit einem Radienübergang
trägt keine
Markierung. Die Profilkammer K1 zeigt nach oben in Richtung des Fräskörpers 34.
Wird der Profilquerschnitt um 180° um
seine horizontale Längsachse,
Achse 38, 39, gewendet, ergibt sich die Situation
nach b. Profilkammer K2 ist zwar nach oben hin, in Richtung Fräskörper 34 orientiert,
aber die Flanschlagen des Profilquerschnitts 63 sind vertauscht,
sodass keine Fräsoperation
möglich
ist. Erst wenn der Profilstab zusätzlich um 180° um seine
vertikale Achse 27 gewendet wurde – Darstellung c – kann er
die Position einnehmen, die infolge geometrischer Übereinstimmung eine
Fräsbearbeitung
der zweiten Kammer K2 gestattet: die Kammer K2 ist in Richtung des
Fräskörpers 34 orientiert
und Schrägen-
und Radienübergänge befinden
sich auf der richtigen Profilquerschnittseite 63.
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- 1
- Hochleistungsfräsanlage
mit integrierter Stapelvorrichtung
- 2
- Profilstab,
Querschnitt U-förmig
- 3
- Profilstab,
Querschnitt H-förmig
- 4
- Profilstab,
Querschnitt U-förmig mit
Steg
- 5
- Fräseinheit
mit Fräskörper, Schlitten,
Getriebe, Motor, zu 11
- 6
- Profilstab-
Spannvorrichtung, zu 11
- 7
- Horizontales
Klemmelement/fest Profilanschlag, zu 6
- 8
- Horizontale
Klemmelemente/beweglich, zu 6
- 9
- Vertikale
Klemmelemente, Niederhalter, zu 6
- 10
- Profilstab
in Spannposition, zu 6
- 11
- Fräs- und Profilstabhandhabungstisch,
zu 1
- 12
- Manipulator,
zulaufseitig, zu 18
- 13
- Manipulator,
auslaufseitig, zu 18
- 14
- Vorlagebereich
für gestapelte
Profilbunde, zu 11
- 15
- Fräsebene,
Profilkammer, zu 11
- 16
- Profilunterlage,
zu 3
- 17
- Profilunterlage,
zu 4
- 18
- Stapelvorrichtung,
bestehend aus 12, 13, 53, 54
- 19
- Fräsrichtung,
zu 5
- 20
- Ablagebereich,
für gefräste gestapelte
Profilbunde, zu 11
- 21
- Profilzulaufrichtung,
zu 11
- 22
- Profilstablängenkombination,
zu 2, 3, 4
- 23
- Profilstablängenkombination,
zu 2, 3, 4
- 24
- Profilstablängenkombination,
zu 2, 3, 4
- 25
- Entgrate-
und Nachformeinrichtung, zu 5
- 26
- Horizontale
Profilstabachse, zu 2
- 27
- Vertikale
Profilstabachse, zu 2, 3, 4
- 28
- Verschieberichtung,
horizontaler Klemmelemente, zu 7, 8
- 29
- Verschieberichtung,
vertikaler Klemmelemente, zu 9
- 30
- Messaufnehmer,
zu 5
- 31
- Spann-
Freiraum, zu 4
- 32
- Spann-
Freiraum, zu 3
- 33
- Auflagefläche, eben,
zu 2, 11
- 34
- Fräskörper, zu 5
- 35
- Antriebswelle,
zu 34
- 36
- Scheibenfräser, zu 34
- 37
- Endposition
Fräskörper, zu 5
- 38
- Horizontale
Profilstabachse, zu 3
- 39
- Horizontale
Profilstabachse, zu 4
- 40
- Fräskörperantrieb,
zu 5
- 41
- Scheibenfräser/fest,
zu 34
- 42
- Scheibenfräser/verschiebbar,
zu 34
- 43
- Verschiebeelement,
zu 34
- 44
- Fixierelement,
zu 34
- 45
- Profilkammerbreite,
nach dem Fräsen,
zu 2, 3, 4
- 46
- Messfühler, horizontal,
zu 30
- 47
- Messfühler, vertikal,
zu 30
- 48
- Profilkammer,
vor dem Fräsen,
zu 2, 3, 4
- 49
- Profilkammertiefe,
zu 2, 3, 4
- 50
- Fräsbereich
der Profilkammer, zu 2, 4
- 51
- Antriebswelle
(Doppelwelle), zu 34
- 52
- Profillaufrichtung,
zu 11
- 53
- Wendestation,
zulaufseitig, zu 18
- 54
- Wendestation,
auslaufseitig, zu 18
- 55
- Fräsbereich
der Profilkammern, zu 3
- 56
- Profilbreite,
zu 2, 3, 4
- 57
- Profilmitte,
zu 2, 3, 4
- 58
- Horizontale
Profilkammerebene, zu 2, 3, 4
- 59
- Horizontaler
Abstandsmesser, zu 8
- 60
- Messfühler, horizontal,
zu 59
- 61
- Fräsbahnnutzlänge, zu 11
- 62
- Maschinenmodule,
zu 1
- 63
- Profilstab,
Querschnitt H-förmig, unsymmetrisch
- E1-E1,
E2-E2
- Bezugsebenen,
zu 1
- F1,
F2
- Abzuspanende
Bereiche, Spanabtrag
- R1-R6
- Kurvenzug/Profilkammer
- K1,
K2
- Profilkammern,
zu 63
- P
- Geometrischer
Bezugspunkt, zu 63
- L
- Länge Fräs- und Profilhandhabungstisch,
zu 11