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Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Mähen von stängelartigem Erntegut zur Anbringung an einem Feldhäcksler, mit einem ersten und einem zweiten Mäh- und Einzugszusammenbau, die jeweils auf einer anderen Seite der Längsmittelebene der Maschine angeordnet sind und jeweils Mittel zum Abschneiden des Ernteguts vom Erdboden und einen umlaufenden Endlosförderer umfassen, der im Erntebetrieb das Erntegut in Richtung auf die Längsmittelebene der Maschine zu und danach nach hinten fördert und an einen Einzugskanal des Feldhäckslers übergibt.
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Stand der Technik
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Eine Maschine eingangs genannter Art ist in der
DE 101 16 675 A und in der
DE 91 09 490 U (erste Ausführungsform) beschrieben. Beidseits der Längsmittelebene der Maschine sind Mäh- und Einzugszusammenbauten in Form von mit Ketten oder Riemen ausgestatteten Endlosförderern angeordnet, die um endseitige Umlenkwalzen mit vertikalen Achsen umlaufen. Die Ketten oder Riemen weisen Mitnehmer zum Fördern des Ernteguts auf, das durch Schneidelemente vom Erdboden abgetrennt wird. Das Erntegut wird an der Vorderseite der Endlosförderer zunächst nach innen, d. h. in Richtung auf die Längsmittelebene der Maschine zu gefördert und dort nach hinten umgelenkt und an den Einzugskanal eines Feldhäckslers übergeben. Im Zwickelbereich zwischen den Endlosförderern ist ein rautenförmiger Mittelabteiler angeordnet. Als nachteilig ist bei diesen Maschinen anzusehen, dass in der Nachbarschaft der Längsmittelebene einlaufendes Erntegut nicht direkt von den Mäh- und Einzugszusammenbauten erfasst wird, sondern zuerst durch den Mittelabteiler seitlich abgelenkt wird. Dabei entstehen hohe Pflanzen- und Kolbenverluste.
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In der zweiten Ausführungsform der
DE 91 09 490 U sind vier mit den beschriebenen Endlosförderern ausgestattete Mäh- und Einzugszusammenbauten seitlich nebeneinander angeordnet. Die der Längsmittelebene benachbarten Endlosförderer transportieren das Erntegut nach außen, wo es gemeinsam mit dem von den äußeren Endlosförderern einlaufenden Erntegut einer Querförderschnecke aufgegeben wird, die es in den Einzugskanal des Feldhäckslers fördert. Es wird weiterhin vorgeschlagen, die inneren Mäh- und Einzugszusammenbauten nicht mit Endlosförderern, sondern in Form von um die Hochachse rotierenden Walzen auszugestalten. Bei dieser Ausführungsform findet zum Transport des Ernteguts von den Mäh- und Einzugszusammenbauten in den Einzugskanal eine Querförderschnecke Verwendung; das Erntegut wird also nicht, wie bei der
DE 101 16 675 A und der ersten Ausführungsform der
DE 91 09 490 U direkt durch die Endlosförderer der Mäh- und Einzugszusammenbauten an den Einzugskanals übergeben. Durch die Querförderschnecke baut die Maschine in Vorwärtsrichtung wesentlich länger und ist auch schwerer, wodurch die Vorderachse des Feldhäckslers stärker belastet wird.
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Aufgabe der Erfindung
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Maschine zum Mähen von stängelartigem Erntegut bereitzustellen, bei der Kolbenverluste bei in der Nähe der Längsmittelebene einlaufenden Pflanzen vermindert sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale aufgeführt sind, die die Lösung in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
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Die Maschine zum Mähen von stängelartigem Erntegut, insbesondere Mais, umfasst einen ersten und einen zweiten Mäh- und Einzugszusammenbau, die beidseits der Längsmittelebene der Maschine angeordnet sind. Die beiden Mäh- und Einzugszusammenbauten umfassen Endlosförderer und Mittel zum Abschneiden des Ernteguts vom Erdboden, in der Regel stehende oder sich gleich- oder gegensinnig mit den Endlosförderern bewegende Messer. Die Endlosförderer umfassen in an sich bekannter Weise endlose Riemen oder Ketten, die außenseitig mit zum Transportieren von Pflanzen geeigneten Mitnehmern ausgestattet sind. Das Erntegut wird durch die Endlosförderer, die um endseitige, um die Hochachse rotierende Trommeln oder Walzen umlaufen, an der Vorderseite der Endlosförderer zunächst zur Längsmittelebene der Maschine gefördert und an seinem inneren Umlenkpunkt in der Nähe der Längsmittelebene nach hinten umgelenkt, wo es vorzugsweise direkt, d. h. ohne zwischen den Endlosförderern und dem Einzugskanal angeordnete, angetriebene Förderer, an den Einzugskanal des Feldhäckslers übergeben wird. Es könnten aber zwischen den Endlosförderern und dem Einzugskanal auch um die Hochachse rotierend angetriebene Fördertrommeln angeordnet sein.
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Es wird vorgeschlagen, dem Zwickelbereich, der sich zwischen der ersten und zweiten Mäh- und Einzugseinrichtung an der Längsmittelebene der Maschine befindet, einen dritten Mäh- und Einzugszusammenbau vorzuordnen. Der dritte Mäh- und Einzugszusammenbau schneidet die im Bereich der Längsmittelebene der Maschine einlaufenden Pflanzen ab und führt sie dem ersten und/oder zweiten Mäh- und Einzugszusammenbau zu, welche sie ihrerseits übernehmen und zu dem Einzugskanal des Feldhäckslers fördern.
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Auf diese Weise erreicht man, dass die in der Nähe der Längsmittelebene der Maschine einlaufenden Pflanzen abgeschnitten und aktiv gefördert werden, was in diesem Bereich eine wesentliche Verminderung der Verluste an Kolben und Pflanzen mit sich bringt. Da die Pflanzen vom dritten Mäh- und Einzugszusammenbau dem ersten bzw. zweiten Mäh- und Einzugszusammenbau aufgegeben werden, erübrigt sich die Anbringung zusätzlicher Förderer zwischen dem dritten Mäh- und Einzugszusammenbau und dem Einzugskanal. Die erfindungsgemäße Maschine ist demnach nicht wesentlich schwerer als die bekannten Maschinen und beeinflusst auch die Achslast der Vorderräder des Feldhäckslers nur unwesentlich.
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In einer möglichen Ausführungsform ist der dritte Mäh- und Einzugszusammenbau mit einem Endlosförderer und Mitteln zum Abschneiden der Pflanzen ausgestattet. Es kann ein einziger Endlosförderer verwendet werden, der das Erntegut einem der ersten und zweiten Mäh- und Einzugszusammenbauten aufgibt, oder es werden zwei an ihren Vorderseiten jeweils nach außen rotierende Endlosförderer eingesetzt. Der oder die Endlosförderer können auch durch eine oder mehrere um eine etwa vertikal verlaufende Achse rotierende Mäh- und Einzugstrommeln ersetzt oder ergänzt werden.
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Insbesondere oberhalb sich gegensinnig, an den Vorderseiten jeweils nach außen bewegender dritter Mäh- und Einzugszusammenbauten kann eine Abdeckung angeordnet sein, ein so genannter Mitteltisch, dessen Rückseite als Führung für das Erntegut im Zwickelbereich zwischen dem ersten und zweiten Mäh- und Einzugszusammenbau dienen kann.
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Ausführungsbeispiel
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In der Zeichnung ist ein nachfolgend näher beschriebenes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
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1 eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Maschine zum Mähen von stängelartigem Erntegut, und
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2 eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Maschine zum Mähen von stängelartigem Erntegut.
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In der 1 ist schematisch eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Maschine 10 wiedergegeben, die sich zur Ernte von stängelartigem Erntegut, wie Mais oder Sonnenblumen eignet. Die Maschine 10 ist im Erntebetrieb an einem Einzugskanal 12 eines selbst fahrenden Feldhäckslers (nicht gezeigt) befestigt und wird in einer Vorwärtsrichtung 16 über ein abzuerntendes Feld bewegt. Im Einzugskanal 12 befinden sich übereinander angeordnete Paare von Vorpresswalzen 14, die das von der Maschine 10 aufgenommene Erntegut einziehen und einer Häckseleinrichtung aufgeben. Das gehäckselte Erntegut wird dann durch einen Auswurfkrümmer auf ein Transportfahrzeug ausgeworfen.
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Die Maschine 10 umfasst einen Rahmen 18, der sich symmetrisch zu einer Längsmittelebene 20 der Maschine 10 quer zur Vorwärtsrichtung 16 erstreckt. Der Rahmen 18 trägt auf der linken Seite der Längsmittelebene 20 einen ersten Mäh- und Einzugszusammenbau 22, der einen angetriebenen, umlaufenden Endlosförderer 24 aufweist. Der Endlosförderer 24 läuft um Walzen 26 um, die um etwa vertikal verlaufende Achsen rotieren, und ist mit einer Kette oder einem Riemen mit daran angebrachten, sich nach außen erstreckenden Mitnehmern 28 zum Transportieren der Pflanzen ausgestattet. Das Erntegut (d. h. die Pflanzen) wird durch unterhalb des Endlosförderers 24 angeordnete, feststehende oder sich gleich- oder gegensinnig mit dem Endlosförderer 24 bewegende Messer 64 von den im Erdboden verbleibenden Wurzeln getrennt. Der Endlosförderer 24 des ersten Mäh- und Einzugszusammenbaus 22 erstreckt sich vom linken Außenrand der Maschine 10, dem eine Außenteilerspitze 30 vorgelagert ist, bis kurz vor die Längsmittelebene 20.
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Der Rahmen 18 trägt auf der rechten Seite der Längsmittelebene 20 einen zum ersten Mäh- und Einzugszusammenbau 22 symmetrischen zweiten Mäh- und Einzugszusammenbau 32, der ebenfalls einen angetriebenen, umlaufenden Endlosförderer 34 aufweist, welcher um Walzen 36 umläuft, die ebenfalls um etwa vertikal verlaufende Achsen rotieren, mit einer Kette oder Riemen mit Mitnehmern 38 zum Transportieren der Pflanzen ausgestattet ist. Die Pflanzen werden ebenfalls durch unterhalb des Endlosförderers 34 angeordnete, feststehende oder sich gleich- oder gegensinnig mit dem Endlosförderer 24 bewegende Messer 64 von den im Erdboden verbleibenden Wurzeln getrennt. Der Endlosförderer 34 des zweiten Mäh- und Einzugszusammenbaus 32 erstreckt sich vom rechten Außenrand der Maschine 10, dem eine Außenteilerspitze 40 vorgelagert ist, bis kurz vor die Längsmittelebene 20.
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Eine derartige Maschine mit einem ersten und zweiten Mäh- und Einzugszusammenbau
22,
32 ist an sich aus der
DE 101 16 675 A bekannt, deren Offenbarung durch Verweis mit in die vorliegenden Unterlagen aufgenommen wird. Die vor der Maschine
10 stehenden Pflanzen werden durch die feststehenden oder beweglichen Messer
64, die sich unterhalb der Endlosförderer
24,
34 befinden, abgeschnitten und durch die Endlosförderer
24,
34 in Richtung auf die Längsmittelebene
20 der Maschine
10 zu gefördert. Dort werden sie durch die Endlosförderer
24,
34, die zwischen sich einen Zwickelbereich
42 bilden, nach hinten mitgenommen und an die Vorpresswalzen
14 im Einzugskanal
12 übergeben.
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Aufgrund des relativ großen Abstands zwischen dem ersten und zweiten Mäh- und Einzugszusammenbau
22,
32 im Bereich der Längsmittelebene
20, der aufgrund der sich dort über die Breite der Maschine
10 einlaufenden Pflanzenmengen erforderlich ist, sind bei herkömmlichen Maschinen dieser Art Pflanzenverluste im Zwickelbereich
42 zwischen dem ersten und zweiten Mäh- und Einzugszusammenbau
22,
24 möglich. Zur Lösung dieses Problems ist bei der in der
1 dargestellten Maschine
10 ein dritter Mäh- und Einzugszusammenbau
44 dem Zwickelbereich
42 in Vorwärtsrichtung
16 vorgeordnet. Der dritte Mäh- und Einzugszusammenbau
44 umfasst zwei Mäh- und Einzugstrommeln
46,
48, die auf je einer Seite der Längsmittelebene
20 angeordnet sind. Die an sich beispielsweise aus der
EP 0 099 527 A bekannten Mäh- und Einzugstrommeln
46,
48 umfassen um etwa vertikale Achsen rotierende Schneidscheiben und darüber angeordnete Förderscheiben, die zur Aufnahme und zum Fördern des Ernteguts dienen. Oberhalb der Mäh- und Einzugstrommeln
46,
48 ist eine Abdeckung
50 angeordnet und es ist ihnen eine auf der Längsmittelebene
20 liegende Halmteilerspitze
52 vorgeordnet.
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Im Betrieb schneiden die Mäh- und Einzugstrommeln 46, 48 des dritten Mäh- und Einzugszusammenbaus 44 innerhalb ihrer Arbeitsbreite, d. h. in der unmittelbaren Nachbarschaft der Längsmittelebene 20 einlaufende Pflanzen ab und fördern sie zunächst nach außen und dann nach hinten. Die Halmteilerspitze 52 lenkt auf der Längsmittelebene 20 einlaufende Pflanzen nach links oder rechts ab, wo sie unproblematisch von den Mäh- und Einzugstrommeln 46, 48 erfasst werden. An der Rückseite der Mäh- und Einzugstrommeln 46, 48 werden die Pflanzen durch den rückwärtigen Bereich der Abdeckung 50 und vorzugsweise durch dort angeordnete Ausräumer aus den Förderscheiben der Mäh- und Einzugstrommeln 46, 48 herausgehoben und an die Endlosförderer 24 bzw. 34 des ersten bzw. zweiten Mäh- und Einzugszusammenbaus 22, 32 übergeben, die sie gemeinsam mit den von außen an den Endlosförderern 24, 34 einlaufenden Pflanzen nach hinten fördern und den Vorpresswalzen 14 im Einzugskanal 12 aufgeben. Der sich in den Zwickelbereich 42 erstreckende rückwärtige Bereich der Abdeckung 50 unterstützt die Förderung der Pflanzen durch die Endlosförderer 24, 34 im Zwickelbereich 42.
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Bei der in der 2 dargestellten zweiten Ausführungsform der Erfindung sind mit der ersten Ausführungsform identische Elemente mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet. Insbesondere sind der erste und zweite Mäh- und Einzugszusammenbau 22, 32 in Aufbau und Funktion gleichartig. Der dritte Mäh- und Einzugszusammenbau 44 umfasst jedoch einen einzigen, mit Mitnehmern 58 ausgestatteten Endlosförderer 54, der um Walzen 56 umläuft, von denen jeweils eine auf einer Seite der Längsmittelebene 20 angeordnet ist und beide um etwa vertikal verlaufende Achsen rotieren. Der Endlosförderer 54 ist gleichartig mit den Endlosförderern 22, 24, weist jedoch wesentlich kleinere Abmessungen auf. Unterhalb des Endlosförderers 54 sind ebenfalls feststehende oder bewegliche Messer 64 zum Abschneiden der Pflanzen von ihren Wurzeln angeordnet. Dem Endlosförderer 54 ist keine Halmteilerspitze 52 vorgeordnet, es könnte aber auch eine vorgesehen sein. An der Rückseite des Endlosförderers 54 ist ein Ausräumer 60 angeordnet, der sich von einer Position in der Nähe der Längsmittelebene 20 bis zur rechten Seite des Endlosförderers 54 erstreckt.
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Die Betriebsweise der zweiten Ausführungsform der Maschine 10 ähnelt der der ersten Ausführungsform aus 1. Der dritte Mäh- und Einzugszusammenbau 44 schneidet die in der Umgebung der Längsmittelebene 20 einlaufenden Pflanzen ab und fördert sie nach links und dann wiederum nach innen, in Richtung auf die Längsmittelebene 20 zu. Dort, d. h. im Zwickelbereich 42, bewirkt der Ausräumer 60, dass die Pflanzen vom Endlosförderer 54 abgegeben und vom Endlosförderer 24 des linken Mäh- und Einzugszusammenbaus 22 übernommen werden, der sie gemeinsam mit den von links einlaufenden Pflanzen in den Einzugskanal 12 fördert. Der sich etwa von der Längsmittelebene 20 bis zur rechten Seite des Endlosförderers 54 erstreckende Ausräumer 60 verhindert außerdem, dass von rechts mit dem rechten Endlosförderer 34 heran geförderte Pflanzen durch den Endlosförderer 54 mitgenommen werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind der erste und zweite Mäh- und Einzugszusammenbau 22, 32 um eine horizontal und sich in die Vorwärtsrichtung erstreckende Achse 62 nach oben in eine Transportstellung verschwenkbar, während der dritte Mäh- und Einzugszusammenbau 44 starr mit dem Einzugskanal 12 des Feldhäckslers verbunden ist.
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Im Ergebnis erhält man eine Maschine, die auf Grund der Verwendung der leichten und preiswerten Endlosförderer, die den größten Teil der Arbeitsbreite abdecken, relativ geringes Gewicht und günstige Herstellungskosten aufweist. Einzugsprobleme im Zwickelbereich zwischen den Endlosförderern werden durch den dritten Mäh- und Einzugszusammenbau vermieden.