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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer bildgebenden
Modalität,
insbesondere zur Steuerung eines Computertomographiesystems. Darüber hinaus
betrifft die Erfindung eine entsprechende Vorrichtung zur Steuerung
einer bildgebenden Modalität
sowie eine solche Modalität,
insbesondere ein Computertomographiesystem, mit einer entsprechenden
Vorrichtung.
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In
der modernen Medizin sind verschiedene Bildgebungsverfahren bekannt,
um im Wesentlichen ohne Öffnung
des Körpers
eine umfassende Kenntnis von bestimmten Organen und deren Zuständen zu
erhalten. Entsprechende bildgebende Systeme sind beispielsweise
Röntgenstrahlsysteme,
Computertomographiesysteme, Magnetresonanzsysteme und Ultraschallsysteme.
Solche Systeme bzw. Geräte
werden üblicherweise
auch als Modalitäten
bezeichnet. Um mit einer bildgebenden Modalität für eine bestimmte, der Untersuchung
zugrunde liegende Fragestellung ausreichend gute Bilder einer Struktur
und/oder eines Organs, beispielsweise einer Knochenstruktur, des
Gehirns, des Herzens, der Lunge, des Magen-Darm-Bereichs etc. zu
erhalten, muss eine Vielzahl von Steuerparametern eingestellt werden.
So müssen
beispielsweise bei Computertomographiesystemen verschiedenste technische Steuerparameter
wie Spannung, Strom, Schichtdicke, Pitch, Rotationsgeschwindigkeit
usw. eingestellt werden. Die optimale Einstellung aller Steuerparameter
wird vor allem bei Systemen der neueren Generation immer komplexer.
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Um
eine Untersuchung so patientenfreundlich wie möglich durchzuführen, sollten
bei der Untersuchung die Steuerparameter so eingestellt werden, dass
die erzeugten Bilder bei einer möglichst
geringen Strahlendosis eine für
die jeweilige Untersuchung ausreichende Bildqualität aufweisen.
Dabei sollte für
den Benutzer ein hohes Maß an
Bedienfreundlichkeit gegeben sein. Um Fehler bei der Einstellung
weitestgehend zu vermeiden, sollte die Bedienung vorteilhafterweise
möglichst
intuitiv erfolgen. Moderne bildgebende Systeme bieten für die unterschiedlichsten
Körperregionen
bereits ausgewählte Messprotokolle
an, welche für
die verschiedenen Untersuchungsarten bzw. für die der Untersuchung zugrunde
liegenden klinischen Fragestellungen bestimmte Steuerparametersätze vorgeben.
So stehen beispielsweise auf Computertomographiesystemen im High-End-Bereich
inzwischen deutlich mehr als 100 unterschiedliche Protokolle zur
Verfügung.
Die verschiedenen Messprotokolle müssen dann noch manuell an die
genaue Untersuchungs-Fragestellung und die patientenspezifische
Geometrie angepasst werden. Insbesondere muss beispielsweise bei
einem Computertomographiesystem der Röhrenstrom – und damit die Dosis – an das
so genannte Patientenprofil, d. h. an die Größe und das Gewicht des Patienten,
angepasst werden, da von der Dicke des Körpers des Patienten in Strahlrichtung
die Abschwächung
und somit die Bildqualität
abhängt.
So ist bei einem stärkeren
Patientenprofil ein höherer Röhrenstrom
notwendig, um die gleiche Bildqualität wie bei einem dünneren Patientenprofil
zu erreichen. Selbst in den modernsten Systemen kann dabei bislang
nur der Röhrenstrom
automatisiert an das Patientenprofil angeglichen werden, nicht aber
z. B. die Röhrenspannung.
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Ein
Bediener eines solchen Systems trifft die Auswahl und Anpassung
der geeigneten Protokolle in der Regel auf Basis seiner Erfahrung
mit solchen Untersuchungen. Bei unerfahrenen Untersuchern kann es
somit durchaus vorkommen, dass durch ungünstige Parameterkonstellationen
unzureichende Untersuchungsergebnisse erzielt werden. Dies kann im
Extremfall bei zu niedriger Bildqualität eine Wiederholung der Untersuchung
notwendig machen. Die dadurch beispielsweise bei einem Computertomographiesystem
verursachte zusätzliche
Strahlungsbelastung ist für
den Patienten nicht unerheblich. Das gleiche gilt bei Magnetresonanzuntersuchungen,
bei denen der Patient einer zusätzlichen
unnötigen Hochfrequenzbelastung
ausgesetzt ist. Andererseits führt
auch eine zu hohe Bildqualität,
die für
die durchzuführende
Untersuchung an sich nicht notwendig ist, da sie mit keinem oder
nur geringem zusätzlichem
Informationsgewinn einhergeht, lediglich zu einer zusätzlichen
Belastung für
den Patienten. Bei Computertomographie-Untersuchungen und insbesondere
Magnetresonanzuntersuchungen kommt hinzu, dass ggf. mit unnötig hoher
Bildqualität
durchgeführte
Messungen zu einer unnötig
hohen Messzeit führen,
was die Messung insgesamt verteuert.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Steuerung einer bildgebenden Modalität zu schaffen, so
dass selbst unerfahrene Bediener auf möglichst einfache Weise mit
einer möglichst
geringen Dosis optimale Bilder für
die der Untersuchung zugrunde liegende Fragestellung erzeugen können.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 und durch
eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch
12 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst dabei folgende Verfahrensschritte:
Zunächst werden
untersuchungsobjektspezifische Daten wie beispielsweise das Alter,
das Gewicht, das Geschlecht des Patienten sowie weitere Maße wie beispielsweise
die Gesamtgröße des Patienten
oder des zu untersuchenden Körperteils
erfasst. Anschließend
erfolgt dann eine automatische Auswahl eines Beispiel-Rohdatensatzes
aus einer Anzahl von Beispiel-Rohdatensätzen auf Basis der untersuchungsobjektspezifischen
Daten. Auf Basis dieses Beispiel-Rohdatensatzes wird dann unter
Verwendung eines ausgewählten
Steuerparametersatzes ein Beispielbild erzeugt. Die Auswahl des
initialen „Start"-Steuerparametersatzes
erfolgt dabei vorzugsweise unter Berücksichtigung des ausgewählten Messprotokolls.
Das Beispielbild, welches dem Untersucher im Vorfeld einen Eindruck über die
zu erwartende Bildqualität
vermittelt, wird dann an den Benutzer ausgegeben. Anschließend werden Änderungsbefehle
des Benutzers zur Veränderung
des Steuerparametersatzes oder ein Bestätigungsbefehl zur Bestätigung des
Steuerparametersatzes erfasst. Wird ein Änderungsbefehl erfasst, so
erfolgt eine Änderung
des Steuerparametersatzes entsprechend diesem Änderungsbefehl. Für den neuen
Steuerparametersatz wird dann ein aktualisiertes Beispielbild erzeugt
und wieder an den Benutzer ausgegeben und weitere Änderungsbefehle
des Benutzers bzw. ein Bestätigungsbefehl
des Benutzers erfasst. Diese Verfahrensschritte werden mit dem jeweils
aktuellen, geänderten
Steuerparametersatz so lange wiederholt, bis ein Bestätigungssignal
des Benutzers erfasst wird. Wenn ein solches Bestätigungssignal
erfasst wird, erfolgt schließlich
die Akquisition von Bilddaten mit der Modalität unter Verwendung des aktuellen
Steuerparametersatzes, d. h. die bildgebende Modalität wird mit
diesem Steuerparametersatz angesteuert, um die Bilddaten zu akquirieren.
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Eine
entsprechende Vorrichtung zur Steuerung einer bildgebenden Modalität muss hierzu
folgende Komponenten umfassen:
- – eine Schnittstelle
zum Erfassen von untersuchungsobjektspezifischen Daten. Hierbei
kann es sich beispielsweise um eine Benutzerschnittstelle mit einer
Tastatur oder dergleichen handeln, über die die untersuchungsobjektspezifischen
Daten eingegeben werden. Es kann sich hierbei aber auch um eine
Netzschnittstelle handeln, um beispielsweise bereits in einem radiologischen
Informationssystem (RIS) vorhandene Patientendaten zu übernehmen.
Ebenso kann es sich auch um eine interne Schnittstelle handeln,
um z. B. durch eine Auswertung von vorhandenen Bildern des Untersuchungsobjekts
geeignete untersuchungsobjektspezifische Daten zu erfassen,
- – eine
Speichereinrichtung mit einer Anzahl von Beispiel-Rohdatensätzen. Diese
Speichereinrichtung kann speziell für diesen Zweck in die Steuervorrichtung
integriert sein. Ebenso kann es sich auch um eine allgemeine Speichereinrichtung, beispielsweise
eine externe Speichereinrichtung in einem PACS (Picture Archiving
and Communication System; Bildarchivierungs- und Kommunikationssystem)
handeln, wobei z. B. ein spezieller Speicherbereich, auf den die
Steuervorrichtung zugreifen kann, für die Beispiel-Rohdatensätze zur
Verfügung
steht,
- – eine
Auswahleinrichtung zur Auswahl eines Beispiel-Rohdatensatzes aus der Anzahl von Beispiel-Rohdatensätzen auf
Basis der untersuchungsobjektspezifischen Daten,
- – eine
Bildrekonstruktionseinrichtung zur Erzeugung eines Beispielbildes
auf Basis des Beispiel-Rohdatensatzes und unter Verwendung eines
ausgewählten
Steuerparametersatzes. Hierbei kann eine entsprechend ausgestaltete
Bildrekonstruktionseinrichtung (mit-)verwendet werden, die ansonsten
zur Rekonstruktion der „echten" Bilder aus den akquirierten
Rohbilddaten dient,
- – eine
Benutzerschnittstelle zur Ausgabe des Beispielbildes an einen Benutzer
und zum Erfassen eines Änderungsbefehls
des Benutzers zur Veränderung
des Steuerparametersatzes und/oder eines Bestätigungsbefehls zur Bestätigung des Steuerparametersatzes.
Diese Benutzerschnittstelle kann auch aus mehreren Komponenten aufgebaut
sein,
- – eine
Parametermodifikationseinrichtung zur Änderung des Steuerparametersatzes
auf Basis eines erfassten Änderungsbefehls,
- – eine
Bilddatenakquisitionsschnittstelle zur Akquisition von Bilddaten
unter Verwendung eines aktuellen Steuerparametersatzes. Diese Bilddatenakquisitionschnittstelle
steuert mit den aktuellen Steuerparametern die zur Bilddatenakquistion
benötigten
Komponenten der jeweiligen Modalität an, beispielsweise bei einem
Computertomographen den Tischantrieb, den Gantry-Antrieb, die Röntgenquelle
und den Detektor.
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Durch
das erfindungsgemäße Steuerungsverfahren
bzw. die Steuerungsvorrichtung ist es möglich, dem jeweiligen Bediener
unmittelbar zu verdeutlichen, welche Bildqualität durch Variation welcher Steuerparameter
erreicht werden kann. Somit werden die Parameteranwahl und damit
die Untersuchungsplanung extrem vereinfacht, so dass selbst sehr
unerfahrene Anwender Bilder in einer ausreichenden Qualität anfertigen
können,
wie sie für
die jeweilige Untersuchung benötigt
werden, ohne dass beispielsweise eine unnötig hohe Dosis eingestellt wird.
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Die
abhängigen
Ansprüche
sowie die weitere Beschreibung enthalten jeweils besonders vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung. Dabei kann die
erfindungsgemäße Vorrichtung
auch gemäß den Verfahrensansprüchen weitergebildet
sein und umgekehrt.
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Besonders
bevorzugt wird zur Erzeugung eines Beispielbilds ein Bild zumindest
einer interessierenden Region des Untersuchungsobjekts, welches auf
Basis des Beispiel-Rohdatensatzes hinsichtlich einer optimierten
Bildqualität
rekonstruiert wurde, in Abhängigkeit
vom aktuellen Parametersatz derart modifiziert, dass das Beispielbild
die mit dem aktuellen Parametersatz erreichbare Bildqualität wiedergibt.
Die Modifikation erfolgt dabei in der Weise, dass z.B. der Beispiel-Rohdatensatz
entsprechend verrauscht wird, wenn die Dosis abgesenkt wird, um
den durch die Absenkung der Dosis bedingten veränderten Rauscheindruck darzustellen.
Ebenso können beispielsweise
bei einer Veränderung
der Dosis oder anderer Parameter zu erwartende Artefakte oder andere
Effekte im Beispielbild simuliert werden.
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Die
Simulation basiert dabei auf einem Beispiel-Rohdatensatz, welcher
möglichst
passend zu dem jeweiligen Patienten – ins besondere zu dem tatsächlich vorliegenden
Patientenprofil – sowie
zu der Art der vorzunehmenden Untersuchung ausgewählt wurde.
Dadurch wird gewährleistet,
dass die Simulation möglichst
realistisch ist und somit der Bediener vorab genau sehen kann, welche
Bilder er mit welcher Bildqualität
bei einer Messung mit dem eingestellten Parametersatz erreichen
kann.
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Ein
Teil der untersuchungsobjektspezifischen Daten, die zur Auswahl
des Beispiel-Rohdatensatzes verwendet werden sollen, wie z. B. das
Alter und das Gewicht des Patienten und die Untersuchungsregion,
können
beispielsweise bereits bei der Patientenregistrierung erfasst und über ein
radiologisches Informationssystem übernommen werden. Vorzugsweise
werden aber zusätzlich
geeignete untersuchungsobjektspezifische Daten für die Verwendung bei der Auswahl
des Beispiel-Rohdatensatzes anhand von vorgefertigten Aufnahmen
des Untersuchungsobjekts ermittelt. Bei diesen zuvor gefertigten Aufnahmen
kann es sich beispielsweise um sogenannte „Topogramme" (Übersichtsaufnahmen)
des Patienten handeln. Solche Topogramme werden ohnehin üblicherweise
für die
Untersuchungsplanung gefertigt. Dabei können im Rahmen der vorliegenden Erfindung
die Topogramme automatisch ausgewertet werden, um z. B. das genaue
Patientenprofil zu ermitteln, welches sowohl bei der Auswahl des
Beispiel-Rohdatensatzes als auch bei der späteren Modifikation der Beispielbilder,
insbesondere bei einer Verrauschung des Bildes zur Simulation der
Bildqualität
in Abhängigkeit
von der eingestellten Dosis, herangezogen werden kann. Alternativ
oder zusätzlich zu
solchen Topogrammen können
auch Aufnahmen aus vorherigen Untersuchungen genutzt werden, die z.
B. aus Archiven oder Datenbanken herangezogen werden.
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Die
Auswahl des Beispiel-Rohdatensatzes erfolgt bevorzugt auch unter
Berücksichtigung
von untersuchungsspezifischen Daten, d. h. unter Berücksichtigung
von Informationen über
den Untersuchungstyp bzw. der Art der Untersuchung, beispielsweise
ob es sich um eine Verlaufsuntersuchung handelt, eine Kon trastmitteluntersuchung
und/oder welche Fragestellung der Untersuchung zugrunde liegt. Diese
untersuchungsspezifischen Daten werden in der Regel auch bereits
bei der Patientenregistrierung erfasst und können – soweit vorhanden – über ein RIS übernommen
werden.
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Der
Beispiel-Rohdatensatz kann somit ohne jede Interaktion des Bedieners
vollautomatisch ausgewählt
werden.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Variante ist es möglich, dass als Beispiel-Rohdatensatz
ein Rohdatensatz aus einer vorherigen Untersuchung des betreffenden
aktuellen Untersuchungsobjekts verwendet wird. Hierzu werden vorzugsweise
die Rohdatensätze
bestimmter Untersuchungen automatisch gemeinsam mit weiteren Informationen über die
Untersuchung temporär
in eine Datenbank eingebunden. Sofern der betreffende Patient erneut
untersucht werden soll und für
die interessierende Region bereits solche Voruntersuchungen vorliegen
und hinterlegt sind, können
diese Rohdatensätze
für die
nachfolgenden Untersuchungen genutzt werden, um daraus die Beispielbilder
zu erzeugen. Ein aus einem vom Patienten selbst stammenden Beispiel-Rohdatensatz
rekonstruiertes Beispielbild stimmt dann mit dem zu untersuchenden
Patienten bzw. dem Untersuchungsobjekt überein. Dieses Verfahren ist
insbesondere anwendbar, wenn es sich um eine mehrphasige Untersuchung
handelt, wie beispielsweise eine Kontrastmitteluntersuchung, bei
der zunächst
im ersten Untersuchungsabschnitt eine Untersuchung ohne Kontrastmittel
und dann in einem zweiten Untersuchungsabschnitt eine Untersuchung
mit Kontrastmittel erfolgt. In diesem Fall können die Rohdaten der nativen
Untersuchung auf Wunsch des Bedieners temporär als Beispiel-Rohdaten zur
Verwendung der Beispielbilder in den nachfolgenden Untersuchungsphasen
gespeichert werden.
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Selbstverständlich ist
es möglich,
statt nur eines Beispielbildes auch mehrere Beispielbilder unter Berücksichtigung
des jeweils aktuellen Steuerparametersatzes anzufertigen. Bei spielsweise
können mehrere
Schnitte in verschiedenen Richtungen durch die interessierende Region
des Untersuchungsobjekts angefertigt werden. Da aber die Erzeugung
der Beispielbilder einige Rechenzeit erfordert, wird in den meisten
Fällen – sofern
nicht mehrere Bilder zur Wiedergabe der Situation erforderlich sind – nur ein
Beispielbild erzeugt. In dieser Schrift wird daher, ohne die Erfindung
auf einen solchen Fall zu beschränken, in
der Regel davon ausgegangen, dass ein einzelnes Beispielbild erzeugt
wird.
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Neben
dem Beispielbild wird zumindest ein Teil der Parameter, vorzugsweise
alle bildqualitätsrelevanten
Parameter, des aktuellen Steuerparametersatzes dem Benutzer angezeigt
und zur Veränderung angeboten.
Hierzu weist die Benutzerschnittstelle der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vorzugsweise eine graphische Benutzeroberfläche mit Ansteuermitteln auf,
welche derart ausgebildet sind, dass zur Einstellung des Steuerparametersatzes
auf der Benutzeroberfläche
das Beispielbild dargestellt wird und gleichzeitig zumindest ein
Teil der Parameter des aktuellen Steuerparametersatzes dem Benutzer
angezeigt und zur Veränderung
angeboten werden. Dies kann in verschiedenen Bereichen der Benutzeroberfläche, beispielsweise
auf verschiedenen „Karteikarten", erfolgen, die z.
B. mit Reitern in üblicher
Weise mit einer Maus oder Ähnlichem
aufgerufen werden können.
Grundsätzlich
kann sich die Benutzeroberfläche auch
auf verschiedene Komponenten erstrecken. So kann die Steuervorrichtung
beispielsweise mehrere Bildschirme aufweisen, wobei auf einem Bildschirm das
Beispielbild dargestellt wird und auf einem anderen Bildschirm bzw.
einem anderen Anzeigegerät
ein Benutzeroberflächenbereich
mit den Parametern angezeigt wird.
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Besonders
bevorzugt werden dem Benutzer z. B. auf der Benutzeroberfläche zumindest
ein aktueller Dosisparameter und/oder ein aktueller Bildqualitätsparameter
angezeigt und zur Veränderung
angeboten. Diese beiden Parameter stehen besonders stark in Wechselwirkung
miteinander. Zudem handelt es sich hierbei um die für das Untersuchungsergebnis
und die Belastung des Patienten unmittelbar wirksamen Parameter.
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Vorzugsweise
wird dann bei einer Erfassung eines Dosisparameteränderungsbefehls,
welcher dazu führen
soll, dass die aktuelle Dosis geändert wird,
der Parametersatz automatisch so verändert, dass bei einer bestimmten,
durch den Dosisparameteränderungsbefehl
festgelegten Dosis eine maximale Bildqualität erzielt wird. D. h. es wird
z. B. bei einem CT-System nicht nur der für die Dosis wesentliche Röhrenstrom
verstellt, sondern es werden gleichzeitig die anderen Parameter
wie Tischvorschub, Schichtdicke etc. so angepasst, dass unter Einhaltung
der Dosis die Bildqualität
optimal ist. Bei einer solchen „dosisorientierten Parameteranpassung" werden folglich
alle Parameter entsprechend der zu erwartenden Dosis angepasst.
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Ebenso
werden bei einer Erfassung eines Bildqualitätsänderungsbefehls, welcher zu
einer Änderung
der aktuellen Bildqualität
führen
soll, bevorzugt alle notwendigen Parameter des Parametersatzes automatisch
so verändert,
dass die aktuelle Bildqualität
entsprechend dem Bildqualitäts-Änderungsbefehl
geändert
wird. Dies kann beispielsweise durch eine Verringerung oder Erhöhung der
Dosis oder auch durch eine Variation anderer Parameter wie der Schichtdicke
oder des Tischvorschubs etc. erfolgen. Vorzugsweise wird bei einer
solchen „bildqualitätsorientierten
Parameteranpassung" darauf
geachtet, dass alle Parameter so eingestellt werden, dass die eingestellte
Bildqualität
mit der kleinstmöglichen
Dosis erreicht wird, indem zunächst
alle übrigen
Parameter optimiert werden.
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Bei
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird zusammen mit der Anzeige eines Parameters, insbesondere des
Dosisparameters oder des Bildqualitätsparameters, angezeigt, ob
der betreffende Parameter – bezogen
auf die jeweilige Art der Untersuchung sowie die vorliegenden Patientendaten,
insbeson dere das Patientenprofil – in einem bestimmten Normbereich
liegt. Dieser Normbereich ist vom Benutzer vorzugsweise zuvor definierbar,
d. h. ein erfahrener Bediener einer Modalität kann beispielsweise vorab
festlegen, welche Werte bei welchen Bedingungen akzeptabel sind.
Anderen Bedienern an diesem Gerät
wird dann anhand der Angabe der Lage der Parameter innerhalb der
definierten Normbereiche signalisiert, ob sie mit akzeptablen Werten
arbeiten oder ob die Einstellung der Parameter vor der Durchführung der
Untersuchung noch verbessert werden sollte.
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Bei
einer besonders bevorzugten Variante hierzu sind die Ansteuermittel
der Benutzerschnittstelle derart ausgebildet, dass die einstellbaren
Parameter jeweils in Form eines mit Hilfe eines Zeigegeräts – beispielsweise
einer Maus – auf
der graphischen Benutzeroberfläche
verstellbaren Markers dargestellt werden. Dabei ist dem betreffenden
Parameter jeweils ein graphisches Skalierungselement zugeordnet.
Durch die Stellung des Markers relativ zum Skalierungselement wird
dann angezeigt, ob der betreffende Parameter in dem definierten
Normbereich liegt. Bei dem Marker kann es sich beispielsweise um
einen simulierten Schieberegler handeln, welcher mit einem Farbverlaufsbalken
hinterlegt ist. Dabei markieren der Farbverlauf bzw. die verschiedenen
Farbbereiche, ob es sich um einen Normbereich handelt, einen Bereich,
in dem der Parameter zu hoch eingestellt ist oder um einen Bereich,
in dem der Parameterwert zu niedrig ist.
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren
anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Computertomographiesystems mit einer
erfindungsgemäßen Steuerungsvorrichtung,
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2 ein
Flussdiagramm eines möglichen Ablaufs
des erfindungsgemäßen Steuerungsverfahrens,
und
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3 eine
Darstellung einer Benutzeroberfläche
zur Anzeige eines Beispielbilds sowie verschiedener veränderbarer
Steuerparameter zur Verwendung in erfindungsgemäßen Verfahren.
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Bei
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Modalität 1 handelt
es sich um ein Computertomographiesystem 1.
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Die
wesentlichen Komponenten eines solchen Systems 1 sind zum
einen das eigentliche bilddatenakquirierende Gerät 2, der sogenannte „Scanner" 2, von
dem hier lediglich schematisch ein Gantrygehäuse 4 und ein sich
durch das ringförmige
Gantrygehäuse 4 bewegbarer
Tisch 3 dargestellt sind, auf welchem ein Patient P zur
Untersuchung gelagert wird.
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Angesteuert
wird dieser Scanner 2 von einer Steuervorrichtung 5.
Diese Steuervorrichtung 5 weist einen programmierbaren
Prozessor 6 auf, auf dem wesentliche Steuerungskomponenten
u. a. zur Ansteuerung des Scanners 2 in Form von Software
implementiert sind. Die Steuervorrichtung 5 ist über eine
Ansteuerschnittstelle 8 mit dem Scanner 2 gekoppelt,
so dass die zur Steuerung notwendigen Parameter bzw. Signale an
den Scanner 2 übergeben werden
und die akquirierten Rohbilddaten vom Scanner 2 übernommen
werden können.
Die Rohbilddaten werden dann innerhalb der Steuervorrichtung 5 weiter
verarbeitet.
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Die
Steuervorrichtung 5 ist außerdem auch mittels einer I/O-Schnittstelle 9 mit
einer Benutzerschnittstelle 15, hier in Form eines üblichen
Terminals 15 mit einer Tastatur 17, einem Display 16 und
einem Zeigegerät 18 (hier
einer Maus 18) verbunden. Über dieses Terminal 15 kann
die untersuchende Person die Steuerrichtung 5 und somit
den Scanner 2 sowie alle weiteren Komponenten des Computertomographiesystems 1 bedienen.
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Über eine
Netzwerkschnittstelle 10 ist die Steuervorrichtung 5 an
einen Bus 19 eines radiologischen Informationssystems angeschlossen.
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Die
Steuervorrichtung 5 weist außerdem einen Speicher 7 auf.
In dem Speicher 7 sind unter anderem Beispiel-Rohdatensätze RD hinterlegt,
welche zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
genutzt werden können.
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Auf
dem Prozessor 6 ist unter anderem als eine wesentliche
Komponente eine Bilddatenakquisitionseinrichtung 11 realisiert,
die dazu dient, mit Hilfe von bestimmten Steuerparametern über die
Ansteuerschnittstelle 8 den Scanner 2 anzusteuern
und somit dafür
sorgt, dass die passenden Steuersignale an den Scanner 2 gesendet
werden und über
die Ansteuerschnittstelle 8 ankommende Rohbilddaten erfasst
und vorverarbeitet werden. Diese Rohbilddaten werden dann an eine
Bildrekonstruktionseinrichtung 12 übergeben, welche aus den Rohbilddaten
die gewünschten
Schnittbilder rekonstruiert. Auch diese Bildrekonstruktionseinheit 12 ist
in Form von Software auf dem Prozessor 6 realisiert. Als
weitere für
die Erfindung wesentliche Komponenten sind auf dem Prozessor 6 eine
Auswahleinrichtung 13 zur Auswahl eines Beispiel-Rohdatensatzes
RD aus dem Speicher 7 und eine Parametermodifikationseinrichtung 14 realisiert,
mittels derer ein Steuerparametersatz SP, SPS in
Abhängigkeit
von Änderungsbefehlen, welche
der Benutzer über
die Benutzerschnittstelle 15 eingeben kann, geändert wird.
Auf welche Weise diese unterschiedlichen Komponenten zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
genau zusammenwirken, wird im Folgenden noch näher erläutert.
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Es
ist klar, dass das Computertomographiesystem 1 neben den
dargestellten Komponenten noch alle weiteren Komponenten aufweist,
die ein solches System üblicherweise
zur bestimmungsgemäßen Verwendung
enthält.
Diese Komponenten sind jedoch der besseren Übersichtlichkeit wegen in 1 nicht
dargestellt.
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2 zeigt
einen möglichen
Ablauf des erfindungsgemäßen Steuerungsverfahrens
für eine Untersuchung,
von der Erfassung der Patientendaten bis zur Bilddatenakquisition.
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In
einem ersten Schritt werden hier zunächst die notwendigen Patientendaten
erfasst. Üblicherweise
werden die Patientenstammdaten bereits vor der Untersuchung im Rahmen
der Registrierung bei der Aufnahme des Patienten in der Organisation,
beispielsweise dem Krankenhaus oder der radiologischen Praxis, zu
welcher der Computertomograph gehört, erfasst. Sie können über das
RIS, hier z. B. über
den Bus 19, abgerufen werden und sind dann in einer sogenannten „Worklist" am Computertomographiesystem
verfügbar.
Weitere Patientendaten können
kurz vor der Untersuchung vor Ort ergänzt werden. Beispielsweise
können
das Gewicht des Patienten und/oder die Größe hinzugefügt werden.
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In
einem weiteren Schritt wird dann ein geeignetes Untersuchungsprotokoll
ausgewählt,
wobei u. a. festgelegt wird, um welche Art von Untersuchung es sich
handelt, welche Körperregion
untersucht werden soll und in welcher Lage der Patient auf dem Tisch
gelagert wird. Anschließend
kann in üblicher
Weise ein Topogramm des Patienten P erstellt werden. Diese ersten
drei Verfahrensschritte unterscheiden sich an sich nicht von den
herkömmlichen Verfahren,
wie sie bisher zur Durchführung
einer computertomographischen Untersuchung durchgeführt werden,
wobei dieses Topogramm bislang lediglich dazu verwendet wird, um
manuell die weitere Untersuchung zu planen, indem die Scanregion
in das Topogramm eingezeichnet wird.
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Bei
dem in 2 dargestellten Ablauf werden jedoch die Topogrammdaten
automatisch ausgewertet, wobei unter anderem berechnet wird, welche Schwächung der
Röntgenstrahlen
in den verschiedenen Schichten durch das Untersuchungsobjekt zu
erwarten ist. Die Ergebnisse dieser Berechnung sind unter anderem
Grundlage für
weitere automatische Entscheidungen innerhalb des Verfahrens. So
kann beispielsweise unter Berücksichtigung
dieser Daten sowie auf Grundlage des ausgewählten Untersuchungsprotokolls
ein Parametersatz zusammengestellt bzw. ausgewählt werden, der zunächst dem
Bediener als geeigneter Parametersatz für die durchzuführende Untersuchung
vorgeschlagen wird und der in den nachfolgenden Verfahrensschritten
als „Start-Parametersatz" SPS dient.
Dieser Startparametersatz SPS kann beispielsweise
von der Bilddatenakquisitionseinrichtung 11 auf Basis des
ausgewählten
Untersuchungsprotokolls erstellt und an eine Parametermodifikationseinheit 14 übergeben
werden, welche später
noch näher
erläutert
wird.
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Außerdem kann
auf Grundlage der Topogrammauswertungen zusammnen mit dem Alter, dem
Gewicht und dem Geschlecht des Patienten sowie den Informationen über die
untersuchte Körperregion
oder aufgrund weiterer untersuchungsobjektspezifischer Daten eine
Entscheidungsmatrix aufgestellt werden, mit deren Hilfe automatisch
der am besten mit dem aktuellen Fall zu vergleichende Beispiel-Rohdatensatz
ausgewählt
wird. Wird zum Beispiel bei der Eingabe zur Auswahl des Untersuchungsprotokolls
angegeben, dass es sich um eine Kontrastmitteluntersuchung oder
um eine Verlaufskontrolle handelt, wird – sofern entsprechende Daten verfügbar sind – ein entsprechender
Beispiel-Rohdatensatz ausgewählt.
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Die
Akquisition der Bilddaten für
die Erstellung des Topogramms erfolgt dann mit Hilfe der Bilddatenakquisitionseinrichtung 11 (siehe 1).
Die Rekonstruktion des Topogramms wird in der Bildrekonstruktionseinheit 12 durchgeführt. Das
Topogramm kann dann zur weiteren Auswertung an die Auswahleinrichtung 13 übergeben
werden, die z. B. zunächst
die Topogrammauswertung durchführt
und außerdem
anhand der dabei gewonnenen untersuchungsobjektspezifischen Daten
sowie der weiteren untersuchungsobjektspezifischen Daten UD, welche die
Auswähleinrichtung 13 beispielsweise über die Netzwerkschnittstelle 10 und
den Bus 19 oder über die
I/O-Schnittstelle 9 und die Benutzerschnittstelle 15 erhält, die
Beispiel-Rohdatensätze
RD aus dem Speicher 7 auswählt.
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Die
Eingabe aller Informationen, die der Bediener dem System vorgeben
muss, kann über
die Benutzerschnittstelle 15 erfolgen. Hierzu wird beispielsweise
auf dem Bildschirm 16 der Benutzerschnittstelle 15 eine
graphische Benutzeroberfläche 20 zur
Verfügung
gestellt.
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Ein
Beispiel für
eine solche graphische Benutzeroberfläche ist in 3 gezeigt.
Diese graphische Benutzeroberfläche
ist in verschiedene Felder unterteilt. Oben links befindet sich
ein Topogrammausgabefeld 22, in welchem zumindest ein Teil
des Topogramms mit der interessierenden Region, hier ein Schnitt
durch den Schädel
des Patienten, dargestellt ist, aus dem das Profil des Patienten
P in diesem Bereich erkennbar ist. Rechts daneben befindet sich
ein Vorschauausgabefeld 21, in welchem ein aktuelles Beispielbild
B dargestellt wird.
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Unter
dem Topogrammausgabefeld 22 befindet sich ein erstes Eingabefeld 23 (im
Folgenden „Assistenteneingabefeld" 23 genannt),
in welchem der Bediener u. a. die für die Untersuchung relevante
medizinische Fragestellung und bestimmte Untersuchungstypen eingeben
kann, auf Grundlage derer das Untersuchungsprotokoll und/oder der
Beispiel-Rohdatensatz ausgewählt
werden.
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Das
Assistenteneingabefeld 23 und die auswählbaren Fragestellungen bzw.
Untersuchungstypen werden dabei an die untersuchte Körperregion, welche
zuvor bei der Erfassung der Patientendaten eingegeben wurde, angepasst.
In 3 ist der Fall einer Schädeluntersuchung dargestellt.
Bei solchen Schädeluntersuchungen
ist es z. B. von Interesse, ob es sich um eine Kontrastmitteluntersuchung
handelt. Bei der Konfiguration des Systems kann zum Beispiel berücksichtigt
werden, dass beim Einsatz von Kontrastmittel und entsprechendem
Patientenprofil eine Absenkung der Spannung auf 80kv sinnvoll ist.
Des Weiteren ist es von Interesse, ob es sich um eine Verlaufskontrolle
handelt, bei der gegebenenfalls die Bilddatenqualität im Vergleich
zu einer Erstuntersuchung reduziert werden kann. Ein weiterer nicht
dargestellter Abfragepunkt kann darin bestehen, ob ein noch unbekanntes
Trauma gesucht wird. In diesem Fall wäre eine relative hohe Dosis
einzusetzen. Des Weiteren könnte
bei der Systemkonfiguration berücksichtigt
werden, dass bei einem traumatisierten Patienten vermehrt mit Metall-
und Bewegungsartefakten gerechnet werden muss. Ein weiterer hier
abgefragter Punkt ist die Suche nach einer intrakraniellen Blutung,
bei der die Dosis herabgesetzt werden könnte. Ebenso könnte bei
einer Gehirndruckuntersuchung die Dosis abgesenkt werden. Bei Verdacht
auf einen Gehirninfarkt oder bei der Suche nach einem Gehirntumor
bzw. Metastasen ist – ebenso
wie bei einer Suche nach entzündlichen
Prozessen – die
Dosis zu erhöhen.
Bei einer Hydrocephalus-Untersuchung kann dagegen die Dosis extrem
abgesenkt werden. Ebenso kann bei einer Shuntkontrolle die Dosis
so niedrig wie möglich
sein.
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Für diese
Abfragen stehen auf der Benutzeroberfläche 20 im Assistenteneingabefeld 23 einzelne
Abfragekästchen 24, 25,
zur Verfügung,
die der Benutzer zur Beantwortung einfach per Mausklick ausfüllen kann.
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Daneben
befinden sich im Assistenteneingabefeld 23 zwei Schieberegler 28, 29,
welche jeweils von einem Farbverlaufsbalken 26, 27 hinterlegt
sind.
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Der
eine Schieberegler 29 bezieht sich auf die Einstellung
der Dosis, der andere Schieberegler 28 auf eine Einstellung
der Bildqualität.
Durch das Verschieben eines Schiebereglers 28, 29 entlang
des zugehörigen
Farbverlaufsbalkens 26, 27 gibt der Benutzer einen Änderungsbefehl
zur Änderung
des betreffenden Parameters ein. Dies geschieht wie bei solchen
Benutzeroberflächen üblich, indem
der Benutzer den simulierten Schieberegler 28, 29 mit
der Maus anklickt und bei gedrückter
Maustaste den Schieberegler 28, 29 verschiebt.
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Wird
der Schieberegler 28 für
die Bildqualität verschoben,
werden sämtliche
Steuerungsparameter entsprechend sinnvoll angepasst. Dazu werden
nicht nur die Stromstärke
und somit auch die Dosis verändert,
sondern es wird das gesamte Spektrum der unterschiedlichen Parameter
wie beispielsweise die Spannung, der Pitch (Tischvorschub), die
Rotationszeit etc. ausgenutzt. Die damit einhergehende Dosiserhöhung wird
dabei automatisch dargestellt, indem der Schieberegler 29 auf
dem Dosisfarbbalken 27 entsprechend nachgezogen wird.
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Alternativ
kann der Benutzer auch direkt den Dosisschieberegler 29 verstellen
und somit eine dosisorientierte Parameteranpassung durchführen. Dabei
werden dann sämtliche
Steuerungsparameter entsprechend der zu erwartenden Dosis und nicht anhand
der zu erwartenden Bildqualität
verändert, wobei
entsprechend der Schieberegler 28 für die Bildqualität nachgestellt
wird, um auch die Veränderung
der Bildqualität
relativ zu dem zugehörigen Farbbalken 26 zu
visualisieren.
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Bei
dieser automatischen Verstellung der Steuerparameter mit Hilfe der
Schieberegler wird die Anpassung der einzelnen Parameter des Parametersatzes
nur in einer physikalischen möglichen
und klinisch sinnvollen Reihenfolge und Art und Weise automatisch
durchgeführt.
Somit ist eine Fehleingabe von ungültigen Parametern nicht möglich.
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Jeder
der Farbverlaufsbalken weist drei Bereiche in den Farben rot r,
gelb y, und grün
g auf, mit denen jeweils angezeigt wird, ob sich der eingestellte Parameter
innerhalb eines Normbereichs befindet. Dabei bezieht sich der Normbereich
auf gleiche Arten von Untersuchungen unter ähnlichen Bedingungen, d. h.
mit ähnlichen
Patientendaten etc. Der Übergang zwischen
dem gelben Bereich y und dem grünen
Bereich g zeigt dabei jeweils den Normbereich an, der rote Bereich
r gibt an, dass der jeweilige Parameter für die betreffende Untersuchung
nicht optimal ist. Beispielsweise zeigt der rote Bereich r bezüglich des Dosisparameters
an, dass die Dosis für
die geplante Untersuchung relativ zu anderen Fällen zu hoch gewählt wurde.
Beim Bildqualitätsparameter
wird dagegen durch den roten Bereich r angezeigt, dass die zu erwartende
Bildqualität
für die
betreffende Untersuchung zu schlecht ist. Der grüne Bereich g zeigt an, dass
gegebenenfalls der betreffende Parameter sogar noch etwas verschlechtert
bzw. reduziert werden kann, ohne dass dies für die geplante Untersuchung nachteilig
ist. So wird beim Bildqualitätsparameter beispielsweise
angezeigt, dass eine zu hohe Bildqualität erreicht wird, die nicht
unbedingt benötigt wird.
Beim Dosisparameter wird angezeigt, dass die Dosis gegebenenfalls
noch etwas erhöht
werden darf. Vom Bediener ist anzustreben, dass die Parameter innerhalb
des grünen
Bereichs g liegen, um mit möglichst
geringer Dosis bei ausreichender Bildqualität zu arbeiten. Hierbei ist
zu berücksichtigen,
dass die beiden angezeigten Parameter „Bildqualität" und „Dosis" stark miteinander
in Wechselwirkung stehen, d. h. bei Erhöhen der Dosis steigt in der
Regel automatisch auch die Bildqualität an, und umgekehrt muss bei
einer Erhöhung
des Bildqualitätsparameters
in der Regel auch die Dosis ansteigen, damit tatsächlich eine
erhöhte
Bildqualität
erreicht wird. Die Verstellung eines der Regler 28, 29 geht
folglich zwangsläufig
mit einer automatischen Verschiebung des jeweils anderen Reglers 28, 29 einher.
Mit Hilfe der beiden Regler 28, 29 und der hinterlegten
Farbbalken 26, 27 erhält der Bediener folglich unmittelbar einen Überblick,
ob die beiden wichtigsten miteinander wechselwirkenden Parameter
in einem akzeptablen Bereich liegen.
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Die
Schiebereglerbereiche und die Farbbereiche werden dabei jeweils
an die aktuelle Auswahl von Untersuchungstyp, Patientenalter, Schwächungsberechnung
bzw. die sonstigen klinischen Informationen angepasst. Dies erfolgt
gemäß 2 unmittel bar
nach der Auswahl des Beispiel-Rohdatensatzes und der Auswahl des
Start-Parametersatzes. Grundsätzlich
können
die Anpassung der Schiebereglerbereiche sowie die Auswahl des Start-Parametersatzes
SPS und des Beispiel-Rohdatensatzes RD auch
parallel oder in anderer Reihenfolge erfolgen. Diese Anpassung der
Schiebereglerbereiche erfolgt automatisch aufgrund der zuvor eingegebenen untersuchungsspezifischen
und untersuchungsobjektspezifischen Daten. Dabei ist aber eine Konfigurierung
in der Weise möglich,
dass beispielsweise ein Radiologe aufgrund vorheriger Erfahrungen
die automatische Anpassung der Schiebereglerbereiche verändern kann,
welche dann für
die weiteren Untersuchungen gilt. D. h. es können durch einen erfahrenen Radiologen
sinnvolle Bereiche festgelegt werden, die dann weniger erfahrene
Bediener bei der Durchführung
der Untersuchungen nutzen können.
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Durch
die Anpassung der Schiebereglerbereiche und der Normskalen wird
eine genaue Einordnung der aktuell gewählten Bildqualität und der
dazu notwendigen Dosis durch den Bediener möglich. Er sieht genau, ob er
für den
jeweiligen Fall eine relativ hohe Dosis verwendet und damit eine
relativ gute Bildqualität
erreicht, die eventuell gar nicht benötigt wird, oder ob er sich
beispielsweise in einem unteren Grenzbereich der Dosis befindet,
aber die Diagnose wegen der schlechten Bildqualität relativ
schwierig werden könnte.
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Alternativ
kann der Bediener auch einige Parameter wie beispielsweise die Dosis
direkt manuell z. B. alphanumerisch über die Tastatur 17 eingeben. Hierzu
dient ein zweites Eingabefeld 33 der Benutzeroberfläche 20,
welches rechts neben dem Assistenten-Eingabefeld 23 in 3 angeordnet
ist. In diesem Eingabefeld 33 sind mehrere sogenannte „Karteikarten" aufrufbar, indem
in üblicher
Weise den Karteikarten zugeordnete (am unteren Rand der Karte positionierte)
Reiter 34 angeklickt werden. In 3 ist die
sogenannte Scan-Karte dargestellt, auf der in einem Dosiseingabefeld 36 die
Dosis (in Form eines effektiven Röhrenstroms) und die exakte
Röh renspannung
eingegeben werden können.
In ein darunter befindliches Scanzeit-Feld 35 können die
Scanzeit sowie weitere zeitliche Angaben, wie die Rotationszeit
und die Delayzeit, eingegeben werden. In weiteren Eingabefeldern
können
die Schichtdicke und die Schichtrichtung unmittelbar ausgewählt werden.
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Die
mit den aktuellen Parametereinstellungen erzielte Bildqualität kann erfindungsgemäß unmittelbar
für den
Bediener visualisiert werden, indem Online ein entsprechendes Beispielbild
B auf Basis des Beispiel-Rohdatensatzes RD und des aktuellen Parametersatzes
SP erstellt und angezeigt wird. Hierzu muß der Bediener als abschließenden Änderungsbefehl
ein Vorschau-Betätigungsfeld 31 („Preview") im Assistenten-Eingabefeld 23 anklicken.
Die Ausgabe des Bildes B erfolgt – wie bereits erwähnt – im Vorschaubereich 21.
Wählt der
Bediener das Löschen-Betätigungsfeld 32 („Cancel") an, so werden die
zuvor getätigten
Eingaben revidiert. Diese Betätigungsfelder 31, 32 sind
optional. Dadurch kann Rechenleistung gespart und die Eingabe flüssiger gemacht
werden. Bei einem anderen, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel
wird das Vorschaubild unmittelbar ohne Zwischenschaltung von Bedieneraktionen
entsprechend der jeweiligen Parameter-Veränderungen erzeugt und dargestellt.
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Die
Berechnung des Beispielbildes B erfolgt bei dem Aufbau gemäß 1 in
der Bildrekonstruktionseinrichtung 12, welche auch zur
Rekonstruktion der realen Bilder benutzt wird. Grundsätzlich kann aber
auch eine separate Beispielbild-Rekonstruktionseinrichtung
auf dem Prozessor implementiert sein.
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Das
aktuelle Beispielbild wird von dort über die I/O-Schnittstelle 9 an die graphische
Benutzeroberfläche 20 des
Terminals 15 übergeben
und dort, wie in 3 dargestellt, angezeigt.
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Es
wird dann abgewartet, bis das System eine Benutzereingabe erfasst
(siehe 2). Bei dieser Benutzereingabe kann es sich beispielsweise
um eine Verstellung eines der Schieberegler 28, 29 für die Bildqualität oder die
Dosis oder um eine unmittelbare Eingabe von Parametern auf der Scan-Karte
sowie ein anschließendes
Aktivieren des Vorschau-Betätigungsfelds 31 handeln,
womit der Bediener eine Änderung
des aktuellen Parametersatzes erreichen möchte. Es werden dann entsprechend
die Parameter wie vorbeschrieben geändert und Online sofort ein
aktuelles Beispielbild B für
den aktuellen Parametersatz erzeugt und im Vorschaufeld 21 angezeigt. Die
Veränderung
der Parameter erfolgt bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 in
einer Parametermodifikationseinheit 14, welche die aktuellen
Parametersätze
zur Bildrekonstruktionseinheit 12 übergibt, damit dort wiederum
das aktuelle Beispielbild B berechnet wird. Es wird dann wiederum
darauf gewartet, dass der Benutzer eine neue Eingabe tätigt.
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Sofern
der Benutzer mit der aktuellen Einstellung des Parametersatzes zufrieden
ist und aus dem aktuellen Beispielbild B ersieht, dass die voraussichtliche
Bildqualität
für seine
Untersuchung ausreichend ist, kann er den aktuellen Parametersatz
bestätigen
und durch Aktivieren eines Betätigungfelds 30 („OK") die Parametereingabe
des Verfahrens abschließen
und eine Bilddatenakquisition starten. Dabei kann die Bilddatenakquisition
vollautomatisch nach Erhalt des Bestätigungsfelds 30 erfolgen
oder noch die Betätigung
eines weiteren Startbuttons oder dgl. verlangt werden. Zum Start
eines Scans, d. h. einer Bilddatenakqisition, übergibt die Parametermodifikationseinheit 14 den
aktuellen Parametersatz SP an die Bilddatenakquisitionseinrichtung 11,
welche dann die weitere Messung veranlasst. Sofern der Benutzer
vor der Aktivierung des Bestätigungsfelds 30 noch
einen Änderungsbefehl
eingegeben hat, ohne die Eingabe mit der Aktivierung des Vorschau-Betätigungsfelds 31 abzuschließen, werden
die Steuerparameter vor der Bilddatenaquisition ohne Berechnung
des Beispielbilds entsprechend geändert.
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Das
vorbeschriebene Verfahren und die vorbeschriebene Vorrichtung ermöglichen
insgesamt eine individuell an den Patienten und die klinische Situation
angepasste Parameteranwahl, wobei die Parameteranwahl und somit
die Untersuchungsplanung insgesamt sehr vereinfacht werden. Im Extremfall reicht
die Verschiebung eines einzelnen Bildqualitätsreglers aus, um zu guten
Ergebnissen zu kommen. Dabei wird jede Parameteränderung hinsichtlich ihrer
Auswirkungen auf die Bildqualität
Online präsentiert.
Somit sind selbst sehr unerfahrene Anwender in der Lage, Untersuchungen
in einer Qualität anzufertigen,
die sie wirklich benötigen
und erreichen wollen. Insbesondere können solche unerfahrenen Anwender
folglich auch Untersuchungen im Grenzbereich von gerade noch für die jeweilige
Untersuchung ausreichender Bildqualität bei möglichst niedriger Dosis und
somit niedriger Belastung für
den Patienten durchführen.
Die Optimierung der Bildqualität steht
mit einer solchen Methode zum einen auf einem physikalisch soliden
Fundament und beruht zum anderen auf der klinischen Erfahrung eines
Teams von erfahrenen Radiologen, deren Empfehlungen bei der Konfiguration
des Systems berücksichtigt
werden können.
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Es
wird abschließend
noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei dem vorhergehenden, detailliert
beschriebenen Verfahren sowie bei dem dargestellten Computertomographiesystem
um Ausführungsbeispiele
handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert
werden können, ohne
den Bereich der Erfindung zu verlassen. So kann z. B. vorgesehen
sein, dass weniger erfahrenen Radiologen nur ein Dosisschieberegler
auf der der Benutzeroberfläche
zur Verstellung angeboten wird und nicht noch weitere Parameter-Verstellmöglichkeiten
zur Verfügung
stehen.