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Die
Erfindung betrifft ein Raupenfahrzeug, insbesondere zum Präparieren
von Skipisten, mit einem Rahmen, mehreren Tragrädern und/oder Antriebsrädern für wenigstens
eine Kette, wobei die Tragräder
und/oder Antriebsräder
drehbar an jeweils einem relativ zum Rahmen schwenkbaren Tragarm
angeordnet sind und wobei der Tragarm mit einem ersten Ende einer
drehbar am Rahmen gelagerten Drehstabfeder verbunden ist.
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Raupenfahrzeuge
zum Präparieren
von Skipisten mit einer Drehstabfederung für die Tragarme von Tragrädern sind
bekannt. Eine solche Drehstabfederung wird beispielsweise bei den
Raupenfahrzeugen der Anmelderin eingesetzt.
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Aus
der deutschen Patentschrift
DE
40 21 323 C2 ist ein Raupenfahrzeug zum Präparieren
von Skipisten bekannt, das einen selbsttragenden Rahmen mit mehreren
an jeder Längsseite
des Rahmens drehbar befestigten Tragrädern aufweist. An einem der
Enden einer Längsseite
des Rahmens ist vor dem ersten Tragrad ein drehbar befestigtes Antriebsrad
befestigt. An dem gegenüberliegenden
Ende der gleichen Längsseite des
Rahmens ist nach dem letzten Tragrad ein drehbar angeordnetes Raupenspannrad
vorgesehen. Das erste Tragrad oder das letzte Tragrad sind verstellbar
gelagert, so dass dieses verstellbare Tragrad von einer abgesenkten
Stellung in eine angehobene Stellung bewegt werden kann. Um das
Tragrad verstellen zu können,
ist dieses mittels eines zweiarmigen Nebels am Rahmen gelagert,
wobei der Hebel mittels eines Hydraulikzylinders relativ zum Rahmen
verschwenkt werden kann. In seiner abgesenkten Stellung bringt das
Tragrad die Raupenkette mit dem Untergrund in Berührung, wohingegen
in der angehobenen Stellung des Tragrades die Raupenkette wenigstens
im Bereich des Tragrades nicht auf dem Untergrund aufliegt. Die Auflagefläche der
Raupenketten soll bei hartem Schnee verkleinert werden, während sie
bei weichem Schnee vergrößert werden
kann, wobei auf diese Weise die Schwimmfähigkeit erhöht wird. Eine selbsttätige Steuerung
soll erlauben, dass bei Kurvenfahrten die innere Raupenkette einer
kleineren Auflage unterliegt, um die Lenkeigenschaften des Fahrzeugs
zu verbessern.
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Aus
dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 94 04 769 U1 ist ein absenkbares Fahrgestell
für einen
Anhänger
bekannt. Laufräder
des Anhängers sind
dort mittels jeweils eines Tragarms mit einer Drehstabfeder verbunden,
die im Bereich der Verbindung mit dem Tragarm drehbar in einem Hüllrohr gelagert
ist. Das dem Tragarm gegenüberliegende Ende
der Drehstabfeder ist starr mit dem Hüllrohr verbunden. Das Hüllrohr wiederum
ist drehbar am Rahmen gelagert. Ein Hydraulikzylinder greift an dem
Hüllrohr
an. Durch Verdrehen des Hüllrohrs
relativ zum Rahmen kann dadurch eine Stellung des Tragarms zum Rahmen
und somit auch eine Bodenfreiheit des Anhängers verändert werden. An die drehbare
Lagerung des Hüllrohrs
an seinen beiden gegenüberliegenden
Enden sowie an die einseitige drehbare Lagerung der Drehstabfeder
im Hüllrohr werden
bezüglich
der Belastbarkeit hohe Anforderungen gestellt.
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Mit
der Erfindung soll bei geringem konstruktiven Aufwand ein höhenverstellbares
Fahrwerk für ein
Raupenfahrzeug geschaffen werden, mit dem unabhängig von der Höheneinstellung
gute Fahreigenschaften erzielbar sind.
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Erfindungsgemäß ist hierzu
ein Raupenfahrzeug, insbesondere zum Präparieren von Skipisten, mit
einem Rahmen, mehreren Tragrädern
und/oder Antriebsrädern
für eine
Kette vorgesehen, wobei die Tragräder und/oder Antriebsräder drehbar
an jeweils einem relativ zum Rahmen schwenkbaren Tragarm angeordnet
sind, wobei der Tragarm mit einem ersten Ende einer drehbar am Rahmen
gelagerten Drehstabfeder verbunden ist, bei dem Verstellmittel vorgesehen
sind, die beabstandet von dem Tragarm an der Drehstabfeder angreifen
und bei dem mittels der Verstellmittel eine Drehstellung der Drehstabfeder
zum Rahmen wenigstens abschnittsweise veränderbar ist.
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Indem
die Verstellmittel an der Drehstabfeder angreifen, wird ein vergleichsweise
einfacher Aufbau erzielt, da ein gegebenenfalls vorgesehenes Hüllrohr für die Drehstabfeder
nicht drehbar am Rahmen gelagert sein muss. Indem eine Drehstellung
der Drehstabfeder zum Rahmen wenigstens abschnittsweise verändert wird, ändert sich
die Federkennlinie unabhängig
von der Höheneinstellung
des Fahrwerks nicht oder lediglich unwesentlich. Indem die Verstellmittel
beabstandet von dem Tragarm an der Drehstabfeder angreifen, werden
die Fahreigenschaften des Raupenfahrzeugs auch bei Ausfall der Verstellmittel
allenfalls geringfügig
beeinträchtigt,
da die Federungsfunktion der Drehstabfeder unverändert erhalten bleibt.
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In
Weiterbildung der Erfindung greifen die Verstellmittel an einem,
dem Tragarm gegenüberliegenden
Ende der Drehstabfeder an.
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Auf
diese Weise können
die Verstellmittel zum einen geschützt innerhalb des Rahmens untergebracht
werden und zum anderen bleibt die volle Länge der Drehstabfeder für eine Federwirkung
verfügbar.
Darüber
hinaus kann eine konstruktiv einfache Ausführung erreicht werden, da ein
eventuell vorgesehenes Hüllrohr
für die
Drehstabfeder dann fest mit dem Rahmen verbunden werden kann. Die
Verstellmittel weisen vorzugsweise einen Hydraulikzylinder auf.
Die Drehstabfeder ist vorzugsweise in einem starr mit dem Rahmen
verbundenen Hüllrohr
angeordnet.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist das dem Tragarm gegenüberliegende
Ende der Drehstabfeder im Bereich einer Fahrzeugmitte angeordnet.
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Auf
diese Weise kann eine sehr kompakte Anordnung geschaffen werden
und die beispielsweise am Ende der Drehstabfeder angeordnete Verstellmittel
können
geschützt
untergebracht werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind die den Tragarmen gegenüberliegenden
Enden von wenigstens zwei Drehstabfedern mittels gemeinsamer Verstellmittel
in ihrer Drehstellung zum Rahmen veränderbar.
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Auf
diese Weise können
mittels gemeinsamer Verstellmittel, beispielsweise beim einzigen
Hydraulikzylinder, mehrere Tragräder
in ihrer Lage zum Rahmen verstellt werden. Beispielsweise sind die Tragräder einer
Seite wenigstens teilweise gemeinsam in ihrer Höheneinstellung zum Rahmen veränderbar
und die Tragräder
der gegenüberliegenden Fahrzeugseite
sind ebenfalls wenigstens teilweise gemeinsam in ihrer Höheneinstellung
veränderbar.
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In
Weiterbildung der Erfindung weisen die Verstellmittel einen Verstellhebel
auf, der starr mit dem, dem Tragarm gegenüberliegenden Ende der Drehstabfeder
verbunden ist. Vorteilhafterweise sind wenigstens zwei Verstellhebel
gelenkig mit einer Übertragungsstange
verbunden und ein Hydraulikzylinder greift an lediglich einem der
Verstellhebel an.
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Auf
diese Weise lässt
sich eine gemeinsame Verstellung von Tragarmen mit geringem mechanischen
Aufwand erreichen.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind eine Steuereinheit zum Ansteuern
der Verstellmittel und Sensoren zum Erfassen einer Tragarmauslenkung und/oder
aus der Tragarmauslenkung ableitbaren Größen vorgesehen, wobei die Steuereinheit
die Verstellmittel in Abhängigkeit
der Tragarmauslenkung und/oder von der Tragarmauslenkung ableitbarer Größen ansteuert.
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Auf
diese Weise wird die Möglichkeit
geschaffen, eine aktive Fahrwerkssteuerung, insbesondere eine aktive
Fahrwerksfederung, vorzusehen. Beispielsweise kann die Steuereinheit
die Verstellmittel ansteuern, um Auslenkungen des Rahmens, insbesondere
eine Seitenneigung, Kippschwingungen des Rahmens um eine Längsachse
oder eine Querachse des Fahrzeugs zu begrenzen. Auf diese Weise
kann bei Geländefahrt
der Fahrzeugaufbau stabilisiert werden, was insbesondere beim Personentransport
von Bedeutung ist. Beispielsweise ist es dadurch auch möglich, bei
starker Beschleunigung eines Tragarms, die einen großen Federausschlag erwarten
lässt,
mit den Verstellmitteln gegenzusteuern, um dadurch eine progressive
Federkennlinie zu erzielen und Bewegungen des Rahmens gering zu halten.
Im Unterschied zu einer Drehstabfeder mit konstruktiv eingestellter
progressiver Federkennlinie kann erfindungsgemäß die progressive Federkennlinie
erst bei Bedarf, beispielsweise bei hohen Tragarmbeschleunigungen
oder Tragarmauslenkungen, realisiert werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung steuert die Steuereinheit die Verstellmittel
an, um insbesondere bei Bergfahrt, Schrägfahrt- und/oder Talfahrt,
einen Neigungswinkel des Rahmens zur Lotrechten zu verändern.
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Speziell
bei der Pistenpflege kann dadurch auch bei extremen Fahrsituationen
die Fahrsicherheit erhöht
werden, indem der Fahrzeugrahmen mit dem Aufbau beispielsweise annähernd parallel
oder wenigstens weniger stark zur Lotrechten geneigt gehalten wird.
Neben einer Erhöhung
der Fahrsicherheit durch Verlagerung des Schwerpunkts kann dadurch
auch der Fahrkomfort erhöht
werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind Mittel zum Erfassen eines Schlupfes
der wenigstens einen Kette zum Untergrund vorgesehen, wobei die
Steuereinheit die Verstellmittel in Abhängigkeit des erfassten Kettenschlupfes
zum Zweck einer Verringerung oder Vergrößerung der aktuellen Kettenaufstandsfläche ansteuert.
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Um
die Reibungsverluste und damit den Treibstoffverbrauch eines Raupenfahrzeugs
möglichst
gering zu halten, ist anzustreben, die Kettenaufstandsfläche jeweils
möglichst
gering zu halten. Bei hartem Schnee kann demzufolge die Kettenaufstandsfläche verringert
werden, da ein Einsinken des Fahrzeugs dann nicht zu befürchten ist.
Umgekehrt muss bei weichem Schnee oder weichem Untergrund die Kettenaufstandsfläche erhöht werden,
um ein Einsinken des Fahrzeugs zu verhindern. Die Erfassung des
Schlupfes der Raupenketten eignet sich dabei als Eingangsparameter
für eine
insbesondere automatisch und programmgesteuerte Verstellung der
Kettenaufstandsfläche.
Sinkt das Fahrzeug im weichen Schnee ein und erhöht sich auch der Kettenschlupf,
so muss dann die Kettenaufstandsfläche vergrößert werden, um das Fahrzeug
in treibstoffeffizienter Weise vorwärts zu bewegen. Umgekehrt kann bei
hartem Untergrund und geringem Schlupf eine Kettenaufstandsfläche verringert
werden, um Antriebsenergie zu sparen.
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In
Weiterbildung der Erfindung steuert die Steuereinheit die Verstellmittel
an, um in Abhängigkeit
eines Lenkeinschlags eine aktuelle Kettenaufstandsfläche zu verringern
oder zu vergrößern.
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Auf
diese Weise können
Lenkvorgänge
stark erleichtert werden. Insbesondere in Kombination eines für die rechte
und linke Antriebskette separat erfassten Kettenschlupfes mit dem
Lenkeinschlag als Eingangsparameter lässt sich eine sehr schnelle
und wirkungsvolle Veränderung
der Kettenaufstandsfläche
erzielen.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind Mittel zum Erfassen einer Geländeneigung
vorgesehen, wobei die Steuereinheit in Abhängigkeit der erfassten Geländeneigung
die Verstellmittel zum Zweck einer Verringerung oder Vergrößerung zur
aktuellen Kettenaufstandsfläche
ansteuert.
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Auf
diese Weise kann, beispielsweise auch vorausschauend beim Heranfahren
an eine starke Geländeneigung,
die Kettenaufstandsfläche
vergrößert werden,
um ein sicheres und möglichst schlupfarmes
Befahren der Geländeneigung
sicherzustellen. Speziell in Kombination mit dem erfassten Kettenschlupf
eignet sich die Geländeneigung
dazu, unter allen Geländebedingungen
ein sicheres Fahrverhalten zu realisieren.
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Das
der Erfindung zugrundeliegende Problem wird auch durch ein Verfahren
für die
Fahrwerksteuerung eines Raupenfahrzeugs mit einem Rahmen, wenigstens
einer Kette und wenigstens einem relativ zum Rahmen höhenverstellbaren
Tragrad und/oder Antriebsrad für
die Kette, Verstellmitteln für die
Höhenverstellung
des Tragrades und einer Steuereinheit zum Ansteuern der Verstellmittel,
mit folgenden Schritten gelöst:
Erfassen von Fahr- und/oder Umgebungsparametern des Raupenfahrzeugs
und Höhenverstellung
des wenigstens einen Tragrads und/oder Antriebsrads in Abhängigkeit
der erfassten Fahr- und/oder Umgebungsparameter.
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Auf
diese Weise kann das Fahrwerk des Raupenfahrzeugs auf aktuelle Fahr-
und/oder Umgebungsparameter eingestellt werden, so dass einerseits
eine sehr treibstoffeffiziente Fortbewegung und andererseits ein
unter auch erschwerten Geländebedingungen
sicheres und komfortables Fahrverhalten erzielt werden kann.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist ein Schritt des Erfassens eines
Kettenschlupfes zum Untergrund als Fahrparameter und des Höhenverstellens des
wenigstens einen Tragrades und/oder Antriebsrades zur Veränderung
einer Kettenaufstandsfläche vorgesehen.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist ein Schritt des Erfassens einer
Geländeneigung
als Umgebungsparameter und des Höhenverstellens
des wenigstens einen Tragrades zur Veränderung einer Rahmenneigung
zur Lotrechten und/oder einer Kettenaufstandsfläche vorgesehen.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist ein Schritt des Erfassens eines
Lenkeinschlags als Fahrparameter und des Höhenverstellens des wenigstens
einen Tragrades zur Veränderung
einer Rahmenneigung zur Lotrechten und/oder einer Kettenaufstandsfläche vorgesehen.
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Schließlich ist
ein Schritt des Aufbringens einer Gegenkraft auf das wenigstens
eine Tragrad und/oder Antriebsrad in Abhängigkeit von erfassten Auslenkungen
des Tragrads und/oder Antriebsrads und hiervon abgeleiteter Größen vorgesehen.
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Auf
diese Weise lässt
sich beispielsweise eine aktive Fahrwerksfederung erzielen, bei
der in Abhängigkeit
einer Tragarmauslenkung oder Tragarmbeschleunigung eine Federgegenkraft
verändert wird.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
im Zusammenhang mit den Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
abschnittsweise Seitenansicht eines Rahmens für ein erfindungsgemäßes Raupenfahrzeug,
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2 eine
abschnittsweise perspektivische Ansicht des Rahmens der 1 von
schräg
oben und
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3 eine
schematische Blockdarstellung eines erfindungsgemäßen Raupenfahrzeugs.
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In
der Darstellung der 1 ist abschnittsweise ein Rahmen 10 eines
Raupenfahrzeugs dargestellt. Eine nicht dargestellte Kette eines
Raupenfahrzeugs wird über
ebenfalls nicht dargestellte Tragräder geführt, die wiederum an Tragarmen 12a, 12b drehbar
angeordnet sind. Die Tragräder
sind dabei selbst nicht angetrieben, sondern laufen lediglich leer auf
den Tragarmen 12a, 12b mit und sind hierzu starr mit
einer drehbar an den Tragarmen 12a, 12b befestigten
Naben 14a, 14b befestigt. Angetrieben wird die Kette über separate
Antriebsräder,
die beispielsweise am vorderen oder hinteren Umlenkpunkt der Antriebskette
vorgesehen sind. Die Tragarme 12a, 12b sind jeweils
mit einer Drehstabfeder 16a, 16b verbunden, die
wiederum drehbar am Rahmen 10 gelagert ist. Hierzu sind
die Drehstabfedern 16a, 16b jeweils drehbar in
einem in der 1 nicht erkennbaren und starr
mit dem Rahmen 10 verbundenen Hüllrohr gelagert.
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Ein
dem Tragarmen 12a, 12b gegenüberliegendes Ende der Drehstabfeder 16a, 16b,
das in der Darstellung der 1 zu erkennen
ist, ist je weils mit einem Verstellhebel 18, 20 verbunden.
Speziell ist die Drehstabfeder 16a mit dem Verstellhebel 18 verbunden,
der das freiliegende und dem Tragarm 12a gegenüberliegende
Ende der Drehstabfeder 16a umgreift. Das freiliegende Ende
der Drehstabfeder 16a ist beispielsweise mit einer Verzahnung
versehen und der Verstellhebel 18 weist eine passende Gegenverzahnung
auf, um sicher und starr an dem freien Ende der Drehstabfeder 16a angreifen
zu können.
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Das
freiliegende Ende der Drehstabfeder 16b ist in gleicher
Weise starr mit einem Verstellhebel 20 verbunden. Die beiden
Verstellhebel 18, 20 sind untereinander gelenkig
mittels einer Übertragungsstange 22 verbunden.
Die Verstellhebel 18, 20 sind parallel zueinander
angeordnet und die Hebellänge der
Verstellhebel 18, 20 zwischen der Verbindung mit dem
jeweiligen freiliegenden Ende der Drehstabfedern 16a, 16b und
der gelenkigen Verbindung mit der Übertragungsstange 22 ist
gleich, so dass bei einer Verschwenkung des Verstellhebels 20 der
Verstellhebel 18 in der gleichen Richtung und um den gleichen Betrag
mit ausgelenkt wird. Wie in der Darstellung der 1 zu
erkennen ist, stellt die Auslenkung des Tragarms 12a im
Gegenuhrzeigersinn gesehen die Maximalauslenkung dar, da in dieser
Stellung der Verstellhebel 18 an der Übertragungsstange 22 anliegt
und somit eine weitere Bewegung des Verstellhebels 18 im
Gegenuhrzeigersinn unterbunden ist.
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Der
Verstellhebel 20 ist etwa auf der Hälfte der Hebellänge zwischen
der Verbindung mit dem freiliegenden Ende der Drehstabfeder 16b und
der Verbindung mit der Übertragungsstange 22 mit
einem weiteren Anlenkpunkt 24 versehen, an dem eine hydraulische
Kolben-Zylinder-Einheit 26 angreift. Bei der dargestellten
Ausführungsform
greift eine mit einem nicht sichtbaren Kolben verbundene Schubstange 28 an
dem Anlenkpunkt 24 des Verstellhebels an. Die Kolbenstange 28 führt in einen
Zylinder 30, der an seinem, dem Austritt der Kolbenstange 28 gegenüberliegenden
Ende gelenkig mit dem Rahmen 10 verbunden ist. Durch Ausschieben
bzw. Einziehen der Kolbenstange 28 kann, wie in 1 zu
erkennen ist, somit der Verstellhebel 20 in seiner Winkellage verändert werden.
Gleichzeitig mit einer Bewegung des Verstellhebels 20 wird
mittels der Übertragungsstange 22 auch
der Verstellhebel 18 gleichsinnig und um den gleichen Betrag
verstellt. Da die beiden Verstellhebel 18, 20 jeweils
an einem freiliegenden Ende der Drehstabfedern 16a, 16b angreifen,
werden die Drehstabfedern 16a, 16b gleichzeitig
mit verdreht.
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In
dem in 1 dargestellten unbelasteten Zustand der Tragarme 12a, 12b würden somit
auch gleichzeitig die Tragarme 12a, 12b gleichsinnig
mit den Verstellhebeln 18, 20 verschwenkt werden.
Auch bei statischer und gleichbleibender Belastung der Tragarme 12a, 12b,
beispielsweise bei komplettem und stehendem Fahrzeug, würde eine
Betätigung
der Verstellhebel 18, 20 mittels der Kolben-Zylinder-Einheit 26 eine
Bewegung der Tragarme 12a, 12b relativ zum Rahmen
verursachen, da in diesem Fall dann die Drehstabfedern 16a, 16b zwar
vorgespannt sind, bei gleichbleibender Belastung aber ein Verdrehen des
freiliegenden Endes der Drehstabfedern ein Verdrehen des gegenüberliegenden
und mit dem jeweiligen Tragarm 12a, 12b verbundenen
Endes zur Folge haben wird.
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Die
in 1 dargestellte Stellung der Tragarme 12a, 12b stellt
eine Stellung dar, in der eine maximale Bodenfreiheit des Fahrzeugs
erzielbar ist. Werden die Verstellhebel 18, 20 dann
in 1 im Uhrzeigersinn bewegt, bewegen sich die Tragarme 12a, 12b ebenfalls
im Uhrzeigersinn, wodurch der Rahmen 10 zu einem Untergrund
hin abgesenkt würde.
Die in 1 dargestellte Fahrwerksanordnung und die Kolben-Zylinder-Einheit 26 sind
dabei so ausgelegt, dass bei Ausfall der Kolben-Zylinder-Einheit 26 das
Fahrzeug absinkt und die Tragarme 12a, 12b ihre
höchstgelegene
Stellung einnehmen. Die Kolben-Zylinder-Einheit 26 ist
dabei aber so bemessen, dass sie einen Endanschlag aufweist und
auch bei ihrem vollständigen
Ausfall das Fahrzeug problemlos weitergefahren werden kann.
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Es
ist festzustellen, dass durch Verdrehen der Drehstabfedern 16a, 16b und
speziell durch das Angreifen der Verstellhebel 18, 20 an
einem von dem Angriffspunkt der Tragarme 12a, 12b an
den Drehstabfedern 16a, 16b beabstandeten Angriffspunkt auch
bei veränderter
Höheneinstellung
des Fahrwerks sich die Federkennlinie der Drehstabfedern 16a, 16b nicht
verändert.
Unabhängig
von der Höheneinstellung
des Fahrwerks liegt somit stets die gleiche Federkennlinie vor.
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Die
Darstellung der 2 zeigt die Anordnung der 1 von
schräg
oben. In 2 ist zu erkennen, dass die
Drehstabfedern 16a, 16b jeweils von einem Hüllrohr 32a, 32b umgeben
sind, wobei beide Hüllrohre 32a, 32b jeweils
starr mit dem Rahmen 10 verbunden sind. Wie bereits ausgeführt wurde,
sind die Drehstabfedern 16a, 16b drehbar in den Hüllrohren 32a, 32b gelagert
und die Hüllrohre 32a, 32b sind
an beiden Enden offen. Dadurch können nicht
nur die Tragarme 12a, 12b jeweils mit den Drehstabfedern 16a, 16b verbunden
werden, sondern das den Tragarmen 12a, 12b gegenüberliegende
Ende der Drehstabfedern 16a, 16b liegt frei, so
dass die Verstellhebel 18 bzw. 20 hiermit verbunden
werden können.
Die erfindungsgemäße Anordnung
erlaubt aber einen einfachen konstruktiven Aufbau, da lediglich
die Drehstabfedern 16a, 16b drehbar in dem jeweils
zugeordneten Hüllrohr 32a, 32b gelagert
werden müssen.
Das Hüllrohr
selbst ist dahingegen in einfacher Weise starr mit dem Rahmen 10 verbunden.
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In
der 2 ist weiter zu erkennen, dass der Verstellhebel 20 im
Bereich seines Anlenkpunktes 24 gabelartig ausgebildet
ist und ein Auge der Kolbenstange 28 umgreift. Bei der
Anlenkung der Kolben-Zylinder-Einheit 26 am
Rahmen 10, an dem Verstellhebel 24 sowie bei der
gelenkigen Verbindung des Verstellhebels 20 mit der Übertragungsstange 22 und
der Verbindung des Verstellhebels 18 mit der Übertragungsstange 22,
ist dabei auf spielfreie und hochbelastbare Ausführung zu achten, da das Fahrzeuggewicht
wenigstens teilweise diese gelenkigen Verbindungen belastet und
beim Einfedern der Tragarme 12a, 12b sehr große Belastungsspitzen
auftreten können.
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Die 3 zeigt
eine schematische Darstellung einer Fahrwerkssteuerung für das lediglich
abschnittsweise angedeutete erfindungsgemäße Raupenfahrzeug 33 und
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Eine Steuereinheit 34 steuert die erste Kolben-Zylinder-Einheit 26 an,
so dass die Verstellhebel 18 und 22 und infolgedessen auch
die Tragarme 12a, 12b verstellt werden können. Infolge
der Verstellung der Tragarme 12a, 12b verändert sich
auch eine Lage von Tragrädern 36a, 36b zu einem
Antriebsrad 38 bzw. einem Spannrad 40. Eine in
der Darstellung der 3 nach unten ausgelenkte Stellung
der Tragräder 36a, 36b ist
gestrichelt dargestellt. Es ist zu erkennen, dass sich durch das
Auslenken der Tragräder 36a, 36b eine
Bodenfreiheit eines Raupenfahrzeugs vergrößert. Zum anderen ist zu erkennen,
dass sich die Aufstandsfläche
einer Raupenkette 41 durch Auslenken der Tragräder 36a, 36b nach
unten verringert. In ähnlicher
Weise steuert die Steuereinheit 34 die Kolben-Zylinder-Einheit 27 an,
um eine Lage der Tragräder 37a, 37b zu
verändern.
Eine nach unten ausgelenkte Stellung der Tragräder 37a, 37b ist
in 3 gestrichelt dargestellt. Während im durchgezogenen Zustand
der Raupenkette 40 im wesentlichen das vollständige untere Trum
der Raupenkette 40 auf dem Boden aufliegt, liegt im nach
unten ausgelenkten Zustand der Tragräder 36a, 36b lediglich
noch der Abschnitt der Raupenkette 40 zwischen dem Tragrad 37a und
dem Tragrad 36b auf.
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Es
ist ersichtlich, dass sich durch unterschiedliches Auslenken von
Tragrädern
auf den beiden Seiten des Raupenfahrzeugs eine Neigung des Rahmens
des Raupenfahrzeugs zu einer Längsachse
einstellen lässt.
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Darüber hinaus
besteht die Möglichkeit, durch
unterschiedliches Auslenken der vorderen Tragräder 37a, 37b und
der hinteren Tragräder 36a, 36b, eine
Neigung des Fahrzeugrahmens zu einer Querachse einzustellen. Solche
Einstellungen können beispielsweise
in Abhängigkeit
eines Neigungssensors 42 vorgesehen werden, der in der
Darstellung der 3 lediglich schematisch angedeutet
ist. Abhängig
von einem Eingangssignal des Neigungssensors 42 steuert
die Steuereinheit 34 dann die Kolben-Zylinder-Einheiten 26, 27 an,
um beispielsweise bei Bergfahrt, Talfahrt oder Schrägfahrt eine
Neigung des Fahrzeugrahmens zur Lotrechten zu verringern.
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Eine
Veränderung
der Kettenaufstandsfläche
kann darüber
hinaus zu einer erhöhten
Treibstoffeffizienz des Fahrzeugs beitragen, da bei verringerter
Kettenaufstandsfläche
auch geringere Reibungsverluste zwischen Raupenkette 41 und
Untergrund auftreten. Die Steuereinheit 34 kann die Kolben-Zylinder-Einheiten 26, 27 beispielsweise
in Abhängigkeit
eines Lenkeinschlags ansteuern, so dass eine Kettenaufstandsfläche der
jeweils inneren Raupenkette 41 verringert wird.
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Darüber hinaus
ist ein in 3 lediglich schematisch angedeuteter
Schlupfsensor 44 vorgesehen, der einen Schlupf der Raupenkette 41 zum Untergrund
erfasst. Zur Erfassung des Schlupfes kann das Signal des Sensors 44 dabei
lediglich als eines von mehreren Eingangsparametern dienen. In diesem
Fall könnte
der Sensor 44 beispielsweise lediglich die Drehzahl des
Spannrades 40 erfassen und in der Steuereinheit 34 sind
weitere Einrichtungen vorgesehen, um eine tatsächliche Geschwindigkeit des
Raupenfahrzeugs über
Grund zu erfassen, beispielsweise ein Navigationssystem. Anhand
eines Vergleichs der Drehzahl des Spannrads 40 mit der tatsächlichen
Geschwindigkeit über
Grund, kann dann ein Kettenschlupf ermittelt werden.
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In
Abhängigkeit
des ermittelten Kettenschlupfes steuert die Steuereinheit 34 dann
die Kolben-Zylinder-Einheiten 26, 27 in der Weise
an, dass bei geringem oder nicht vorhandenem Schlupf die Tragräder 36a, 36b, 37a, 37b nach
unten verstellt werden, um eine Kettenaufstandsfläche zu verringern.
Umgekehrt wird eine Kettenaufstandsfläche bei großem Schlupf vergrößert, um
ein sicheres Fortkommen dese Fahrzeugs zu ermöglichen.
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Darüber hinaus
kann mit der erfindungsgemäßen Anordnung
eine aktive Federung realisiert werden. Hierzu sind Sensoren 46, 47, 48, 49 zum
Erfassen einer Auslenkung der vorderen Tragarme und der hinteren
Tragarme 12a, 12b oder hiervon abgeleiteter Größen vorgesehen.
Die Sensoren 46, 47, 48, 49 können beispielsweise
als Beschleunigungssensoren oder Wegsensoren ausgebildet sein. Beim Erfassen
einer starken Beschleunigung der Tragarme kann die Steuereinheit 34 dann
die Kolben-Zylinder-Einheiten 26, 27 ansteuern,
um eine erhöhte Rückstellkraft
auf die Tragarme aufzubringen. Die Kolben-Zylinder-Einheiten 26, 27 können dabei
getrennt und unterschiedlich angesteuert werden. Dadurch lässt sich
im Effekt eine progressive und dabei dynamisch veränderbare
Federkennlinie der mit den Tragarmen verbundenen Drehstabfedern
erreichen. Beispielsweise wird bei starkem Einfedern und/oder starker
Beschleunigung der Tragarme 12a, 12b in der 3 im
Uhrzeigersinn mittels der Kolben-Zylinder-Einheit 26 eine
Gegenkraft aufgebracht, um ein zu starkes Einfedern der Tragarme 12a, 12b und
damit verbundene starke Aufbauschwankungen zu vermeiden.