DE102004057509A1

DE102004057509A1 - Kupplungssystem und Betriebsverfahren dafür

Info

Publication number: DE102004057509A1
Application number: DE102004057509A
Authority: DE
Inventors: Markus Dr. Lienkamp
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2004-11-29
Filing date: 2004-11-29
Publication date: 2006-06-01

Abstract

Durch die Erfindung wird ein Kupplungssystem (1) geschaffen, mit einem Geberzylinder (2), der mittels eines Kupplungspedals (3) betätigbar ist und über eine Hydraulikleitung (4) an einen Nehmerzylinder (5) angeschlossen ist, der in Abhängigkeit von einer Betätigung des Kupplungspedals (3) eine Kupplung (6) betätigt, wobei in der Hydraulikleitung (4) ein steuerbares Durchgangsventil (7) enthalten ist, mittels dem ein Hydraulikfluidstrom in der Hydraulikleitung (4) bei einer Betätigung des Kupplungspedals (3) von einer Steuerung (8) in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern steuerbar ist, welches Kupplungssystem ferner dadurch gekennzeichnet ist, dass das Durchgangsventil (7) zwischen einer vollständig geöffneten Durchlassstellung und einer vollständig geschlossenen Sperrstellung schaltbar ist und dass die Steuerung (8) ausgelegt ist, das Durchgangsventil (7) in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern bei einem Einkuppelbetrieb oder beim Lösen des Kupplungspedals (3) aus einer durchgetretenen Stellung zeitweise zu schließen und wieder zu öffnen. Weiterhin schafft die Erfindung ein Betriebsverfahren für ein Kupplungssystem (1), mit einem Geberzylinder (2), der mittels eines Kupplungspedals (3) betätigt wird und über eine Hydraulikleitung (4) an einen Nehmerzylinder (5) angeschlossen ist, der in Abhängigkeit von einer Betätigung des Kupplungspedals (3) eine Kupplung (6) betätigt, wobei in der Hydraulikleitung (4) ein steuerbares Durchgangsventil (7) enthalten ist, mittels dem ein ...

Description

Die Erfindung betrifft ein Kupplungssystem nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie ein Betriebsverfahren für ein solches Kupplungssystem nach dem Oberbegriff des Anspruches 11.
Entsprechend Kundenwünschen werden bei PKWs immer drehmomentstärkere Motoren eingesetzt. Die zu übertragenden Kupplungsmomente steigen damit immer weiter an. Der radiale Bauraum für die Kupplung ist begrenzt, so dass immer höhere Anpresskräfte in der Kupplung erforderlich sind. Da auch der Pedalweg wegen Bauraumbeschränkungen und Ergonomieanforderungen begrenzt ist, führt dies entweder zu einem Kraftanstieg beim Kuppeln oder zu einem deutlich verkleinerten Modulationsbereich (der Modulationsbereich ist der Kupplungspedalweg von der ersten Drehmomentübertragung bis zum Abwürgen des Motors, d.h. der Bereich, in dem der Fahrer die Drehmomentübertragung regeln kann). Ist der Modulationsbereich zu klein, so würgt der Fahrer den Motor bei einem Anfahrvorgang recht schnell ab. Weiterhin kommt es zu einem unangenehmen Schaltruckeln bei Gang- oder Schaltstufenwechseln, weil die Kupplung in sehr kurzer Zeit Drehzahlunterschiede zwischen Motor und Getriebe kompensieren muss.

Aus der DE 41 42 744 A1 ist eine Kupplungsvorrichtung von Fahrzeugen bekannt. Diese Kupplungsvorrichtung hat einen durch ein Kupplungspedal betätigbaren Geberzylinder, der über eine Fluidleitung mit einem Nehmerzylinder verbunden ist. Beim Anfahren muss die Kupplungsvorrichtung das erforderliche Motordrehmoment bei Drehzahldifferenz zwischen der Kurbelwelle und der Getriebewelle übertragen, was während des Schließvorgangs der Kupplungsvorrichtung erfolgt und ein ausgewogenes Gefühl für die Betätigungsgeschwindigkeit der Kupplungsvorrichtung verlangt. Um bei einem schlagartigen Freigeben des Kupplungspedals eine Beschädigung an Triebstrangteilen zu vermeiden, ist in der Leitungsverbindung zwischen dem Geberzylinder und dem Nehmerzylinder eine Sicherheitseinrichtung angeordnet, die eine den Fluidstrom vom Nehmer- zum Geberzylinder bei schlagartigem Freigeben des Kupplungspedals verringernde Drosselstelle aufweist. Durch sie wird verhindert, dass das Fluid ungehindert vom Nehmerzylinder zurück zum Geberzylinder strömen kann. Die Kupplung wird mit einer zulässigen Geschwindigkeit geschlossen, obwohl das Kupplungspedal freigegeben ist. Dazu ist ein Drosselventil vorgesehen, mittels dem der Rückstrom von Hydraulikfluid vom Nehmer- zum Geberzylinder im Fall eines schlagartigen Lösens des Kupplungspedals gedrosselt werden kann. Diese Technologie wird in der Praxis als sogenannter "Peak Torque Limiter" (PTL) bezeichnet. Über eine feste Drossel wird der Volumenstrom des Hydraulikfluids in gewissen Grenzen reduziert. Da aber gerade beispielsweise bei Kälte, die zu einem zäheren Hydraulikfluid führt, die Kupplung noch funktionsfähig bleiben muss, ist der Effekt sehr begrenzt.

Es ist daher das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein sicheres und einfaches Betätigen und Funktionieren der Kupplung zu ermöglichen.

Dieses Ziel wird erfindungsgemäß durch ein Kupplungssystem nach dem Anspruch 1 sowie ein Betriebsverfahren für ein solches Kupplungssystem nach dem Anspruch 11 erreicht.

Statt wie bei einem "Peak Torque Limiter" nach dem Stand der Technik erfolgt gemäß der Erfindung vorrichtungs- und verfahrensmäßig eine aktive Regelung, bei der der Volumenstrom bis auf Null reduziert werden kann.

Durch die Erfindung wird somit ein Kupplungssystem geschaffen, mit einem Geberzylinder, der mittels eines Kupplungspedals betätigbar ist und über eine Hydraulikleitung an einen Nehmerzylinder angeschlossen ist, der in Abhängigkeit von einer Betätigung des Kupplungspedals eine Kupplung betätigt, wobei in der Hydraulikleitung ein steuerbares Durchgangsventil enthalten ist, mittels dem ein Hydraulikfluidstrom in der Hydraulikleitung bei einer Betätigung des Kupplungspedals von einer Steuerung in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern steuerbar ist. Dabei ist ferner vorgesehen, dass das Durchgangsventil zwischen einer vollständig geöffneten Durchlassstellung und einer vollständig geschlossenen Sperrstellung schaltbar ist, und dass die Steuerung ausgelegt ist, das Durchgangsventil in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern bei einem Einkuppelbetrieb oder beim Lösen des Kupplungspedals aus einer durchgetretenen Stellung zeitweise zu schließen und wieder zu öffnen.

Als vorteilhafte Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Steuerung ausgelegt ist, so dass das Durchgangsventil während eines Tretens des Kupplungspedals oder eines Auskuppelbetriebes permanent in seiner vollständig geöffneten Durchlassstellung ist, oder dass die Steuerung ausgelegt ist, das Durchgangsventil während eines Tretens des Kupplungspedals oder eines Auskuppelbetriebes für einen optimierten Auskuppelbetrieb zeitweise zu schließen und wieder zu öffnen. Alternativ oder zusätzlich ist es von Vorteil, wenn die Steuerung in einer Motorsteuerung integriert ist.

Gemäß einer anderen bevorzugten Weiterbildung sind Kupplungspedalbetätigungserfassungseinrichtungen vorgesehen und zur Übertragung von Kupplungspedalbetätigungswerten als Fahrzeugparameter mit der Steuerung verbunden, die dazu ausgelegt ist, das Durchgangsventil in Abhängigkeit von erfassten Kupplungspedalbetätigungswerten bei einem Einkuppelbetrieb oder beim Lösen des Kupplungspedals aus einer durchgetretenen Stellung zeitweise zu schließen und wieder zu öffnen. Dabei können zusätzlich die Kupplungspedalbetätigungserfassungseinrichtungen Einrichtungen zur Erfassung einer Kupplungspedalstellung oder eines Kupplungspedalweges enthalten. Die Kupplungspedalbetätigungserfassungseinrichtungen können aber auch Einrichtungen zur Erfassung einer zeitlichen Änderung einer Kupplungspedalstellung oder eines Kupplungspedalweges als Fahrzeugparameter enthalten. Auch kann die Steuerung ausgelegt sein, aus einer erfassten Kupplungspedalstellung oder einem erfassten Kupplungspedalweg eine zeitliche Änderung der Kupplungspedalstellung oder des Kupplungspedalweges zu ermitteln.

Weiter kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass ferner Einrichtungen zur Erfassung einer Motordrehzahl, einer Motordrehzahländerung, einer Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder eines Motordrehmomentes jeweils als Fahrzeugparameter vorgesehen und zur Übertragung von jeweiligen Erfassungswerten mit der Steuerung verbunden und/oder teilweise oder ganz in der Steuerung integriert sind, die dazu ausgelegt ist, das Durchgangsventil in Abhängigkeit von jeweiligen Erfassungswerten bei einem Einkuppelbetrieb oder beim Lösen des Kupplungspedals aus einer durchgetretenen Stellung zeitweise zu schließen und wieder zu öffnen.

Noch eine andere vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, dass die Steuerung dazu ausgelegt ist, anhand wenigstens eines vorgegebenen oder vorgebbaren Algorithmus und der damit verarbeiteten Fahrzeugparameter das Durchgangsventil so zu regeln, dass die Motordrehzahl bei einem Anfahrvorgang oder einem Schaltvorgang nicht über einen vorgegebenen oder vorgebbaren Wert oder Anteil absinkt.

Ferner kann mit Vorteil vorgesehen sein, dass die Steuerung dazu ausgelegt ist, das Durchgangsventil in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern bei einem Einkuppelbetrieb oder beim Lösen des Kupplungspedals aus einer durchgetretenen Stellung in einem intermittierenden Betrieb wiederholt zeitweise zu schließen und wieder zu öffnen. Insbesondere ist dies dadurch realisiert, dass die Steuerung für einen intermittierenden Betrieb ausgelegt ist, bei dem das Durchgangsventil über immer dieselbe Zeitspanne geschlossen und/oder geöffnet bleibt und die Gesamtdauer des intermittierenden Betriebs in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern eingestellt wird oder erfolgt, und/oder dass die Steuerung für einen intermittierenden Betrieb ausgelegt ist, bei dem das Durchgangsventil individuelle Zeitspannen geschlossen und/oder geöffnet wird, deren Dauer in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern eingestellt wird oder erfolgt.

Verfahrensmäßig wird das oben angegebene Ziel mit einem Betriebsverfahren für ein Kupplungssystem erreicht, das einen Geberzylinder enthält, der mittels eines Kupplungspedals betätigt wird ist und über eine Hydraulikleitung an einen Nehmerzylinder angeschlossen ist, der in Abhängigkeit von einer Betätigung des Kupplungspedals eine Kupplung betätigt, wobei in der Hydraulikleitung ein steuerbares Durchgangsventil enthalten ist, mittels dem ein Hydraulikfluidstrom in der Hydraulikleitung bei einer Betätigung des Kupplungspedals von einer Steuerung in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern gesteuert wird. Dabei ist weiter vorgesehen, dass das Durchgangsventil zwischen einer vollständig geöffneten Durchlassstellung und einer vollständig geschlossenen Sperrstellung schaltbar ist, und dass die Steuerung das Durchgangsventil in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern bei einem Einkuppelbetrieb oder beim Lösen des Kupplungspedals aus einer durchgetretenen Stellung zeitweise schließt und wieder öffnet.

Eine vorteilhafte Weiterbildung dieses Verfahrens besteht darin, dass die Steuerung das Durchgangsventil während eines Tretens des Kupplungspedals oder eines Auskuppelbetriebes permanent in seiner vollständig geöffneten Durchlassstellung hält oder belässt, oder dass die Steuerung das Durchgangsventil während eines Tretens des Kupplungspedals oder eines Auskuppelbetriebes für einen optimierten Auskuppelbetrieb zeitweise schließt und wieder öffnet. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass Kupplungspedalbetätigungswerte erfasst und als Fahrzeugparameter zu der Steuerung übertragen werden, die das Durchgangsventil in Abhängigkeit von erfassten Kupplungspedalbetätigungswerten bei einem Einkuppelbetrieb oder beim Lösen des Kupplungspedals aus einer durchgetretenen Stellung zeitweise schließt und wieder öffnet, wobei vorzugsweise Kupplungspedalbetätigungswerte von einer Kupplungspedalstellung oder einem Kupplungspedalweg erfasst werden und/oder eine zeitliche Änderung einer Kupplungspedalstellung oder eines Kupplungspedalweges als Fahrzeugparameter erfasst wird und/oder die Steuerung aus einer erfassten Kupplungspedalstellung oder einem erfassten Kupplungspedalweg eine zeitliche Änderung der Kupplungspedalstellung oder des Kupplungspedalweges ermittelt.

Es kann außerdem mit Vorteil vorgesehen sein, dass ferner eine Motordrehzahl, eine Motordrehzahländerung, eine Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder ein Motordrehmoment jeweils als Fahrzeugparameter erfasst und als jeweilige Erfassungswerten an die Steuerung übermittelt werden und/oder teilweise oder ganz von der Steuerung ermittelt werden, die das Durchgangsventil in Abhängigkeit von jeweiligen Erfassungswerten bei einem Einkuppelbetrieb oder beim Lösen des Kupplungspedals aus einer durchgetretenen Stellung zeitweise schließt und wieder öffnet.

Weiterhin kann vorteilhafterweise die Steuerung das Durchgangsventil anhand wenigstens eines vorgegebenen oder vorgebbaren Algorithmus und der damit verarbeiteten Fahrzeugparameter so regelt, dass die Motordrehzahl bei einem Anfahrvorgang oder einem Schaltvorgang nicht über einen vorgegebenen oder vorgebbaren Wert oder Anteil absinkt.

Ferner kann mit Vorteil vorgesehen sein, dass die Steuerung das Durchgangsventil in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern bei einem Einkuppelbetrieb oder beim Lösen des Kupplungspedals aus einer durchgetretenen Stellung in einem intermittierenden Betrieb wiederholt zeitweise schließt und wieder öffnet. Eine vorzugsweise Weiterbildung davon besteht darin, dass die Steuerung einen intermittierenden Betrieb der Betätigung des Durchgangsventils regelt, wobei das Durchgangsventil über immer dieselbe Zeitspanne geschlossen und/oder geöffnet bleibt und die Gesamtdauer des intermittierenden Betriebs in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern eingestellt wird oder erfolgt, und/oder dass die Steuerung einen intermittierenden Betrieb der Betätigung des Durchgangsventils regelt, wobei das Durchgangsventil individuelle Zeitspannen geschlossen und/oder geöffnet wird, deren Dauer in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern eingestellt wird oder erfolgt.

Weitere bevorzugte und/oder vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den gesamten vorliegenden Unterlagen sowie insbesondere den jeweils abhängigen Ansprüchen und deren Kombinationen.

Die Erfindung wird anhand eines exemplarischen Ausführungsbeispiels nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
1 ein Ausführungsbeispiel eines Kupplungssystems in einer schematischen Darstellung.
Anhand des nachfolgend beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungs- und Anwendungsbeispiels wird die Erfindung lediglich exemplarisch näher erläutert, d.h. sie ist nicht auf dieses Ausführungs- und Anwendungsbeispiel oder auf die jeweiligen Merkmalskombinationen innerhalb des Ausführungs- und Anwendungsbeispiels beschränkt. Verfahrens- und Vorrichtungsmerkmale ergeben sich jeweils analog auch aus Vorrichtungs- bzw. Verfahrensbeschreibungen.
Einzelne Merkmale, die im Zusammenhang mit dem konkreten Ausführungsbeispiel angeben und/oder dargestellt sind, sind nicht auf das Ausführungsbeispiel oder die Kombination mit den übrigen Merkmalen dieses Ausführungsbeispiels beschränkt, sondern können im Rahmen des technisch Möglichen, mit jeglichen anderen Varianten, auch wenn sie in den vorliegenden Unterlagen nicht gesondert behandelt sind, kombiniert werden.
Anhand der Darstellungen in der Zeichnung werden auch solche Merkmale deutlich, die nicht mit Bezugszeichen versehen sind, unabhängig davon, ob solche Merkmale nachfolgend beschrieben sind oder nicht. Andererseits sind auch Merkmale, die in der vorliegenden Beschreibung enthalten, aber nicht in der Zeichnung sichtbar oder dargestellt sind, ohne weiteres für einen Fachmann verständlich.
Die 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Kupplungssystem 1. Darin enthalten ist ein Geberzylinder 2, der mittels eines Kupplungspedals 3 zu betätigen ist. Eine durch Betätigung des Kupplungspedals 3 initiierte Verstellung des Geberzylinders 2 wird durch ein Hydraulikfluid in einer Hydraulikleitung 4, wie beispielsweise einem Hydraulikschlauch, auf einen Nehmerzylinder 5 übertragen. Die Verstellung des Nehmerzylinders 5 bewirkt ein Ausrücken einer Kupplung 6. Wird das Kupplungspedal wieder gelöst oder freigegeben, so erfolgt eine Rückstellung des Geberzylinders 2 mit der Folge einer entsprechenden Rückstellung des Nehmerzylinders 5 infolge der Verstellübertragung vom Geberzylinder 2 auf den Nehmerzylinder 5 über das Hydraulikfluid in der Hydraulikleitung 4. Die Rückstellung des Nehmerzylinders 5 führt zu einem Wiedereinrücken der Kupplung 6. Dieser gesamte Kupplungsbetätigungsvorgang dient dazu, dass ein Gang oder eine Fahrstufe "eingelegt" oder geändert und danach angefahren bzw. in einem anderen Gang weitergefahren werden kann.
Damit das Wiedereinrücken der Kupplung 6, oder anders ausgedrückt das Einkuppeln, trotz beispielsweise recht geringem Betätigungsweg des Kupplungspedals 3 gut dosiert werden kann, wird durch ein Durchgangsventil 7, das von einer Steuerung 8, wie einem Steuergerät, das das Motorsteuergerät oder ein anderes oder gesondertes Steuergerät sein kann, angesteuert oder geregelt wird, gleichsam eine Verlängerung dieses Betätigungsweges des Kupplungspedals 3 bewerkstelligt.
Die Steuerung 8 wird nämlich mit Fahrzeugparametern versorgt, entsprechend denen das Einkuppeln sowie dessen Verlauf und Anforderungen festgestellt werden. Solche Fahrzeugparameter sind beispielsweise der Kupplungsweg oder die Kupplungspedalstellung, die zeitliche Änderung der Kupplungspedalstellung, die Fahrzeuggeschwindigkeit, die Fahrzeuggeschwindigkeitsänderung, das Motordrehmoment, die Motordrehmomentänderung, die Motordrehzahl und die Motordrehzahländerung. Soweit zeitliche Abläufe dieser oder bei diesen Fahrzeugparametern betrachtet werden, können diese zeitlichen Abläufe der jeweiligen statischen Werte, wie Ortswerte oder Augenblickswerte, durch die zeitliche Ableitung erhalten werden, wobei solche Ableitungen in der Steuerung selbst oder aber auch schon in entsprechenden Detektionsgeräten erhalten werden können. Neben oder statt den vorstehend genannten Fahrzeugparametern können auch andere Größen, die insbesondere Informationen über den Ablauf und die Anforderungen der Kupplungsbetätigung und vor allem des Einkuppelns liefern, von der Steuerung herangezogen, ermittelt und verarbeitet werden.
Anhand solcher Fahrzeugparameter, die auch als Eingangsgrößen für die Steuerung 8 oder jedenfalls den Steuerungsprozess bezeichnet werden können, kann erforderlichenfalls, d.h. wenn anhand von Fahrzeugparametern festgestellt wird, dass das Einkuppeln für einen sanften und materialschonenden Vorgang zu schnell ablaufen würde, die Steuerung 8 das Ventil 7 geeignet steuern oder regeln. Dabei wird dann das Ventil 7 für eine geeignete Zeitspanne, die ebenfalls von der Steuerung 8 auf der Basis der Fahrzeugparameter ermittelt wird, geschlossen und danach wieder geöffnet. Dieses Öffnen und Schließen des Ventils 7 kann einmalig, in unregelmäßigen zeitlichen Abständen je nach Bedarf in Abhängigkeit von den Fahrzeugparametern oder intermittierend erfolgen, wobei eine zeitlich gleichmäßige Taktung des Öffnens und Schließens des Ventils 7 ebenso möglich ist, wie Taktintervalle unterschiedlicher Dauer.
Durch jegliche Variante der Ventilsteuerung oder -regelung im Sinne der vorliegend betrachteten technischen Lehre wird als Effekt ein subjektiv vom Fahrer als größer empfundener Modulationsbereich der Kupplungspedalbetätigung erreicht. Objektiv betrachtet wird dadurch ein Abwürgen des Motors beim Anfahren ebenso vermieden, wie ein unkomfortables Schaltruckeln bei Gangwechseln.
Die vorstehenden und in den Zeichnungen wiedergegebenen Merkmale und Merkmalskombinationen des Ausführungsbeispiels dienen lediglich der exemplarischen Verdeutlichung der Erfindung und nicht deren Beschränkung. Der Offenbarungsumfang der vorliegenden gesamten Unterlagen ist durch das bestimmt, was für den Fachmann ohne weiteres in den Ansprüchen, aber auch aus der Beschreibung und der Zeichnung sowie auch den eingangs genannten Veröffentlichungen des Standes der Technik unter Einbeziehung seines Fachwissens entnehmbar und/oder kombinierbar ist und/oder verstanden wird. Insbesondere umfasst die Erfindung ferner alle Variationen, Modifikationen, Kombinationen und Substitutionen, die der Fachmann dem gesamten Offenbarungsumfang der vorliegenden Unterlagen entnehmen kann. Insbesondere sind alle einzelnen Merkmale und Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung kombinierbar.

1: Kupplungssystem
2: Geberzylinder
3: Kupplungspedal
4: Hydraulikleitung
5: Nehmerzylinder
6: Kupplung
7: Durchgangsventil
8: Steuerung

Claims

Kupplungssystem (1), mit einem Geberzylinder (2), der mittels eines Kupplungspedals (3) betätigbar ist und über eine Hydraulikleitung (4) an einen Nehmerzylinder (5) angeschlossen ist, der in Abhängigkeit von einer Betätigung des Kupplungspedals (3) eine Kupplung (6) betätigt, wobei in der Hydraulikleitung (4) ein steuerbares Durchgangsventil (7) enthalten ist, mittels dem ein Hydraulikfluidstrom in der Hydraulikleitung (4) bei einer Betätigung des Kupplungspedals (3) von einer Steuerung (8) in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchgangsventil (7) zwischen einer vollständig geöffneten Durchlassstellung und einer vollständig geschlossenen Sperrstellung schaltbar ist, und dass die Steuerung (8) ausgelegt ist, das Durchgangsventil (7) in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern bei einem Einkuppelbetrieb oder beim Lösen des Kupplungspedals (3) aus einer durchgetretenen Stellung zeitweise zu schließen und wieder zu öffnen.
Kupplungssystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (8) ausgelegt ist, so dass das Durchgangsventil (7) während eines Tretens des Kupplungspedals (3) oder eines Auskuppelbetriebes permanent in seiner vollständig geöffneten Durchlassstellung ist, oder dass die Steuerung (8) ausgelegt ist, das Durchgangsventil (7) während eines Tretens des Kupplungspedals (3) oder eines Auskuppelbetriebes für einen optimierten Auskuppelbetrieb zeitweise zu schließen und wieder zu öffnen.
Kupplungssystem (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (8) in einer Motorsteuerung integriert ist.
Kupplungssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Kupplungspedalbetätigungserfassungseinrichtungen vorgesehen und zur Übertragung von Kupplungspedalbetätigungswerten als Fahrzeugparameter mit der Steuerung (8) verbunden sind, die dazu ausgelegt ist, das Durchgangsventil (7) in Abhängigkeit von erfassten Kupplungspedalbetätigungswerten bei einem Einkuppelbetrieb oder beim Lösen des Kupplungspedals (3) aus einer durchgetretenen Stellung zeitweise zu schließen und wieder zu öffnen.
Kupplungssystem (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungspedalbetätigungserfassungseinrichtungen Einrichtungen zur Erfassung einer Kupplungspedalstellung oder eines Kupplungspedalweges enthalten.
Kupplungssystem (1) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungspedalbetätigungserfassungseinrichtungen Einrichtungen zur Erfassung einer zeitlichen Änderung einer Kupplungspedalstellung oder eines Kupplungspedalweges als Fahrzeugparameter enthalten, und/oder dass die Steuerung (8) ausgelegt ist, aus einer erfassten Kupplungspedalstellung oder einem erfassten Kupplungspedalweg eine zeitliche Änderung der Kupplungspedalstellung oder des Kupplungspedalweges zu ermitteln.
Kupplungssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ferner Einrichtungen zur Erfassung einer Motordrehzahl, einer Motordrehzahländerung, einer Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder eines Motordrehmomentes jeweils als Fahrzeugparameter vorgesehen und zur Übertragung von jeweiligen Erfassungswerten mit der Steuerung (8) verbunden und/oder teilweise oder ganz in der Steuerung (8) integriert sind, die dazu ausgelegt ist, das Durchgangsventil (7) in Abhängigkeit von jeweiligen Erfassungswerten bei einem Einkuppelbetrieb oder beim Lösen des Kupplungspedals (3) aus einer durchgetretenen Stellung zeitweise zu schließen und wieder zu öffnen.
Kupplungssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (8) dazu ausgelegt ist, anhand wenigstens eines vorgegebenen oder vorgebbaren Algorithmus und der damit verarbeiteten Fahrzeugparameter das Durchgangsventil (7) so zu regeln, dass die Motordrehzahl bei einem Anfahrvorgang oder einem Schaltvorgang nicht über einen vorgegebenen oder vorgebbaren Wert oder Anteil absinkt.
Kupplungssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (8) dazu ausgelegt ist, das Durchgangsventil (7) in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern bei einem Einkuppelbetrieb oder beim Lösen des Kupplungspedals (3) aus einer durchgetretenen Stellung in einem intermittierenden Betrieb wiederholt zeitweise zu schließen und wieder zu öffnen.
Kupplungssystem (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (8) für einen intermittierenden Betrieb ausgelegt ist, bei dem das Durchgangsventil (7) über immer dieselbe Zeitspanne geschlossen und/oder geöffnet bleibt und die Gesamtdauer des intermittierenden Betriebs in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern eingestellt wird oder erfolgt, und/oder dass die Steuerung (8) für einen intermittierenden Betrieb ausgelegt ist, bei dem das Durchgangsventil (7) individuelle Zeitspannen geschlossen und/oder geöffnet wird, deren Dauer in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern eingestellt wird oder erfolgt.
Betriebsverfahren für ein Kupplungssystem (1), mit einem Geberzylinder (2), der mittels eines Kupplungspedals (3) betätigt wird ist und über eine Hydraulikleitung (4) an einen Nehmerzylinder (5) angeschlossen ist, der in Abhängigkeit von einer Betätigung des Kupplungspedals (3) eine Kupplung (6) betätigt, wobei in der Hydraulikleitung (4) ein steuerbares Durchgangsventil (7) enthalten ist, mittels dem ein Hydraulikfluidstrom in der Hydraulikleitung (4) bei einer Betätigung des Kupplungspedals (3) von einer Steuerung (8) in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchgangsventil (7) zwischen einer vollständig geöffneten Durchlassstellung und einer vollständig geschlossenen Sperrstellung schaltbar ist, und dass die Steuerung (8) das Durchgangsventil (7) in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern bei einem Einkuppelbetrieb oder beim Lösen des Kupplungspedals (3) aus einer durchgetretenen Stellung zeitweise schließt und wieder öffnet.
Betriebsverfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (8) das Durchgangsventil (7) während eines Tretens des Kupplungspedals (3) oder eines Auskuppelbetriebes permanent in seiner vollständig geöffneten Durchlassstellung hält oder belässt, oder dass die Steuerung (8) das Durchgangsventil (7) während eines Tretens des Kupplungspedals (3) oder eines Auskuppelbetriebes für einen optimierten Auskuppelbetrieb zeitweise schließt und wieder öffnet.
Betriebsverfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass Kupplungspedalbetätigungswerte erfasst und als Fahrzeugparameter zu der Steuerung (8) übertragen werden, die das Durchgangsventil (7) in Abhängigkeit von erfassten Kupplungspedalbetätigungswerten bei einem Einkuppelbetrieb oder beim Lösen des Kupplungspedals (3) aus einer durchgetretenen Stellung zeitweise schließt und wieder öffnet.
Betriebsverfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass Kupplungspedalbetätigungswerte von einer Kupplungspedalstellung oder einem Kupplungspedalweg erfasst werden.
Betriebsverfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine zeitliche Änderung einer Kupplungspedalstellung oder eines Kupplungspedalweges als Fahrzeugparameter erfasst wird, und/oder dass die Steuerung aus einer erfassten Kupplungspedalstellung oder einem erfassten Kupplungspedalweg eine zeitliche Änderung der Kupplungspedalstellung oder des Kupplungspedalweges ermittelt.
Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass ferner eine Motordrehzahl, eine Motordrehzahländerung, eine Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder ein Motordrehmoment jeweils als Fahrzeugparameter erfasst und als jeweilige Erfassungswerten an die Steuerung (8) übermittelt werden und/oder teilweise oder ganz von der Steuerung (8) ermittelt werden, die das Durchgangsventil (7) in Abhängigkeit von jeweiligen Erfassungswerten bei einem Einkuppelbetrieb oder beim Lösen des Kupplungspedals (3) aus einer durchgetretenen Stellung zeitweise schließt und wieder öffnet.
Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (8) das Durchgangsventil (7) anhand wenigstens eines vorgegebenen oder vorgebbaren Algorithmus und der damit verarbeiteten Fahrzeugparameter so regelt, dass die Motordrehzahl bei einem Anfahrvorgang oder einem Schaltvorgang nicht über einen vorgegebenen oder vorgebbaren Wert oder Anteil absinkt.
Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (8) das Durchgangsventil (7) in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern bei einem Einkuppelbetrieb oder beim Lösen des Kupplungspedals (3) aus einer durchgetretenen Stellung in einem intermittierenden Betrieb wiederholt zeitweise schließt und wieder öffnet.
Betriebsverfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (8) einen intermittierenden Betrieb der Betätigung des Durchgangsventils (7) regelt, wobei das Durchgangsventil (7) über immer dieselbe Zeitspanne geschlossen und/oder geöffnet bleibt und die Gesamtdauer des intermittierenden Betriebs in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern eingestellt wird oder erfolgt, und/oder dass die Steuerung (8) einen intermittierenden Betrieb der Betätigung des Durchgangsventils (7) regelt, wobei das Durchgangsventil (7) individuelle Zeitspannen geschlossen und/oder geöffnet wird, deren Dauer in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern eingestellt wird oder erfolgt.